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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene für ein Linearlager mit mehreren in Schienenlängsrichtung in Abständen hintereinander angeordneten, von der Schienenoberseite ausgehenden Durchgangsöffnungen für die Aufnahme von Befestigungselementen, mit einer zur Schienenoberseite offenen, sich in Schienenlängsrichtung erstreckenden Längsnut und mit einem die Längsnut und die Durchgangsöffnungen nach außen abdeckenden Verschlusskörper, welcher teilweise oder vollständig in die Längsnut eingesetzt ist, wobei Mittel zur Festlegung des Verschlusskörpers an der Führungsschiene angeordnet sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine Führungsschiene dieser Art ist aus der
DE 199 53 462 B4 bekannt. Zur Festlegung der Führungsschiene an einem Bauteil weist die Schiene eine Anzahl gestufter Bohrungen auf, in die Schrauben eingesetzt werden, mit denen die Führungsschiene befestigt werden kann. Die zunächst nach oben offene Längsnut in der Führungsschiene wird durch einen Verschlusskörper in Form eines Abdeckbandes verschlossen, wozu bei der genannten Lösung ein elastisches Klemmband eingesetzt wird. Ähnliche und andere Lösungen offenbaren die
DE 94 20 428 U1 und die
DE 199 59 508 A1 .
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Das Abdeckband wird dabei nach der Befestigung der Führungsschiene von oben auf die Schiene montiert. Anschließend werden die Führungswagen auf die Führungsschiene geschoben. Durch die vorbekannten Lösungen ist das Abdeckband gegen Verschieben gesichert. Das bedeutet, dass im Falle dessen, dass das Abdeckband ausgetauscht werden muss, die Führungswagen von der Führungsschiene zunächst demontiert werden müssen, bevor das Abdeckband abgenommen und ausgetauscht werden kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Führungsschiene so zu gestalten, dass die Montage des Verschlusskörpers, d. h. insbesondere des Abdeckbandes, in einfacherer Weise als im Stand der Technik vorgenommen werden kann. Dabei soll es insbesondere möglich sein, bei sich auf der Führungsschiene befindlichen Führungswagen einen Austausch des Verschlusskörpers vornehmen zu können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Festlegung des Verschlusskörpers aufweisen:
- - mindestens eine Ausnehmung im Verschlusskörper und
- - mindestens ein Sperrelement, welches im Bereich der Durchgangsöffnung angeordnet ist und welches mindestens einen Druckkörper aufweist, der elastisch gegen den Verschlusskörper vorgespannt ist und teilweise in die Ausnehmung im Verschlusskörper eindringt.
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Die Ausnehmung im Verschlusskörper ist dabei bevorzugt kreisrund ausgebildet. Es kann sich insbesondere um eine entsprechende Anzahl an Bohrungen oder Ausstanzungen handeln, die in den Verschlusskörper, d. h. insbesondere in das Abdeckband, eingebracht ist.
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Der Druckkörper ist vorzugsweise als Kugel oder Halbkugel ausgebildet.
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Nach einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Druckkörper in einem Gehäuse angeordnet ist und mittels eines Federelements gegen den Verschlusskörper elastisch vorgespannt ist, wobei das Gehäuse ortsfest am Befestigungselement oder in der Durchgangsöffnung angeordnet ist. Im Gehäuse kann dabei ein zweiter insbesondere als Halbkugel ausgebildete Körper angeordnet sein, wobei der Druckkörper und der zweite Körper mittels des Federelements voneinander weg vorgespannt werden. Das Federelement ist dabei bevorzugt als Schraubenfeder ausgebildet.
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Nach einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Druckkörper mittels eines Federelements gegen den Verschlusskörper elastisch vorgespannt ist, wobei das Federelement mit einem Ende ortsfest am Befestigungselement oder in der Durchgangsöffnung angeordnet ist. Das Federelement ist auch hier bevorzugt als Schraubenfeder ausgebildet.
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Das Sperrelement ist bevorzugt teilweise in einer Ausnehmung des Befestigungselements angeordnet. Konkret ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass das Befestigungselement eine Innensechskantschraube ist, wobei das Sperrelement teilweise in der sechskantigen Ausnehmung für ein Schraubwerkzeug angeordnet ist.
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Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung eine Optimierung der Montagemöglichkeit und Demontagemöglichkeit des Verschlusskörpers, d. h. insbesondere des Abdeckbandes, zur Verfügung. Die Montage bzw. die Demontage des Verschlusskörpers kann unter den sich auf der Führungsschiene befindlichen Führungswagen erfolgen. Somit können die Führungswagen beim Austausch des Verschlusskörpers auf der Führungsschiene verbleiben. Da die Montage durch die vorgeschlagene Lösung sehr schnell vorgenommen werden kann, ergibt sich auch eine entsprechende Kosteneinsparung. Ein fehlerhafter Einbau des Verschlusskörpers ist des weiteren weitgehend ausgeschlossen.
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Weiterhin ergibt sich vorteilhaft eine einfache und effektive Sicherung des Verschlusskörpers gegen ungewollte Verschiebungen desselben relativ zur Führungsschiene. Da für die vorgeschlagene Lösung die vorhandenen Befestigungsbohrungen der Führungsschiene genutzt werden, kann die Erfindung umgesetzt werden, ohne weitere Ausnehmungen in der Führungsschiene anbringen zu müssen. Demgemäß ist eine weitere Bearbeitung der Führungsschiene nicht erforderlich.
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Vorteilhaft ist die vorgeschlagene Lösung so gestaltet, dass eine Beschädigung von Dichtelementen (Frontabstreifer, Längsabstreifer etc.) weitgehend ausgeschlossen ist.
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Figurenliste
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In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1 in einem Schnitt senkrecht zur Schienenlängsrichtung eine Führungsschiene eines Linearlagers mit Mitteln zur Festlegung eines Verschlusskörpers an der Führungsschiene gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- 2 in perspektivischer Ansicht ein Gehäuse mit einem Druckkörper, die Bestandteil der Mittel zur Festlegung des Verschlusskörpers an der Führungsschiene sind, und
- 3 in der Darstellung gemäß 1 eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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In 1 ist eine Führungsschiene 1 zu sehen, deren Längsachse senkrecht auf der Zeichenebene steht, d. h. die Schienenlängsrichtung L erstreckt sich in die Zeichenebene hinein. Die Führungsschiene 1 weist an ihrer Schienenoberseite 2 eine gestufte Durchgangsöffnung 3 auf, die Raum für ein Befestigungselement 4 in Form einer Schraube (hier: Innensechskant-Schraube) bietet, mit der die Führungsschiene 1 an einem nicht dargestellten Bauteil befestigt (verschraubt) ist. In Schienenlängsrichtung L sind eine Anzahl derartiger Befestigungselemente 4 vorgesehen, die in festgelegten Abständen aufeinanderfolgen.
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An der Schienenoberseite 2 ist eine Längsnut 5 eingearbeitet, in die ein Verschlusskörper 6 in Form eines Abdeckbandes eingeschoben werden kann. Mit dem Verschlusskörper 6 wird also die Führungsschiene 1 oben abgeschlossen. Es gilt, den Verschlusskörper auch bei montierten (nicht dargestellten) Führungswagen, die sich auf der Führungsschiene 1 befinden, zu montieren bzw. zu demontieren. Dennoch soll der Verschlusskörper 6 im montierten Zustand gegen eine relative Verschiebung in Schienenlängsrichtung L zur Führungsschiene 1 gesichert sein.
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Hierfür sind Mittel 7 zur Festlegung des Verschlusskörpers 6 vorgesehen, die in 1 und 2 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung dargestellt sind.
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Hierzu weist der Verschlusskörper 6 zunächst Ausnehmungen 8 auf, die als kreisrunde Bohrungen oder Ausstanzungen ausgebildet sind. Oberhalb des Befestigungselements 4 befindet sich ein Sperrelement 9, welches in 2 perspektivisch dargestellt ist.
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Das Sperrelement 9 weist ein Gehäuse 11 auf, in dem ein halbkugelförmig ausgebildeter Druckkörper 10 nach oben ragt. Ein zweiter Körper 13, der ebenfalls halbkugelförmig ausgebildet ist, weist nach unten (siehe 1). An den beiden halbkugelförmig gestalteten Körpern, also am Druckkörper 10 und am zweiten Körper 11 (die im Ausführungsbeispiel identisch ausgeführt sind), sind sich seitlich erstreckende flanschartige Fortsätze vorgesehen, die nach Montage der Körper 10 und 13 ins Gehäuse 11 insgesamt eine Einheit bilden, die auf der Oberseite des Befestigungselement 4 platziert werden kann.
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Zwischen dem Druckkörper 10 und dem zweiten Körper 13 ist ein Federelement 12 angeordnet, welches die beiden Körper 10, 13 voneinander weg drückt. Demgemäß ergibt sich, dass bei auf der Oberseite des Befestigungselement 4 aufliegendem Gehäuse 11 der Druckkörper 10 elastisch nach oben gedrückt wird und bei eingesetztem Verschlusskörper 6 in die Ausnehmung 8 eintritt und somit den Verschlusskörper 6 unverschieblich zur Führungsschiene 1 festlegt bzw. arretiert.
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Das Sperrelement 9 und insbesondere dessen Gehäuse 11 ist relativ zum Befestigungselement 4 dadurch festgelegt, dass der zweite Körper 13 mit seiner halbkugelförmigen Gestaltung in die Ausnehmung 15 des Befestigungselements 4 eintritt, die zum Eingriff eines Sechskant-Werkzeugs vorgesehen ist.
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Bei der Montage wird das komplett montierte Einsatzteil, bestehend aus dem Gehäuse 11, den Körpern 10 und 13 sowie dem Federelement 12, in der Befestigungsbohrung der Führungsschiene 1 eingelegt (der untere Körper 13 tritt dabei teilweise in die Ausnehmung 15 des Befestigungselement ein). Infolge der Wirkung des Federelements können Bohrungstiefen-Toleranzen leicht ausgeglichen werden. Dann wird der Verschlusskörper 6, also das Abdeckband, mit seinen Ausnehmungen 8 in die Längsnut 5 eingeschoben. Der Verschlusskörper 6 wird über den federelastisch angeordneten Druckkörper 10 geschoben und dann bei Erreichen der entsprechenden Position durch Eintritt des Druckkörpers 10 in die Ausnehmung 8 durch die Federkraft des Federelements 12 verriegelt.
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Durch Herunterdrücken des Druckkörpers 10 gegen die Wirkung des Federelements 12 kann bei Bedarf der Verschlusskörper 6 entriegelt und in Schienenlängsrichtung L verschoben werden.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in 3 dargestellt. Die meisten der oben im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel erläuterten Ausgestaltungen gelten auch hier, insbesondere was die Festlegung der Führungsschiene 1 mittels Befestigungselementen 4 betrifft sowie den Verschluss der Führungsschiene 1 durch den Verschlusskörper 6. Auch ist der Verschlusskörper 6 wiederum mit Ausnehmungen 8 versehen, in die ein federvorgespannter Druckkörper 10 eintritt, um den Verschlusskörper 6 relativ zur Führungsschiene 1 festzulegen.
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Der Druckkörper 10 ist hier als Kugel ausgebildet, die durch ein Federelement 14 in Form einer Schraubenfeder elastisch vorgespannt und in die Ausnehmung 8 gedrückt wird.
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Eine etwas andere Ausgestaltung findet sich hier allerdings mit Blick auf die Lagerung des Druckkörpers 10 oberhalb des Befestigungselements 4:
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Vorgesehen ist nämlich ein Einsatz 16, der als Federdruckstück fungiert und der beispielsweise durch einen Presssitz in der Bohrung der Durchgangsöffnung 3 angeordnet ist. Möglich ist es aber auch, dass der Einsatz 17 auf der Oberseite des Befestigungselements 4 aufliegt.
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Der Einsatz 17 hat eine Bohrung zur Aufnahme einer Verschlusskappe 16, die einen innenzylindrischen Bereich aufweist, der zum Eintritt und zur Führung des Druckkörpers 10 ausgebildet ist. Durch die Verschlusskappe 16 wird der Druckkörper 10 in Position gehalten und somit insgesamt der Druckkörper 10 in der Position, die er zum Festlegen des Verschlusskörpers 6 aufweisen soll.
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Die Funktionsweise bei der Montage und bedarfsweisen Demontage des Verschlusskörpers 6 ist hier analog zur Erläuterung, die im Zusammenhang mit dem oben genannten ersten Ausführungsbeispiel gegeben wurde.
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Hier wird allerdings vor dem Einschieben des Verschlusskörpers 6 die Verschlusskappe 16 mit montiertem Einsatz 17 samt Druckkörper 10 und Federelement 14 in die zylindrische Bohrung der Durchgangsöffnung 3 eingesetzt, wie es der Darstellung gemäß 3 entspricht.
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Nun kann der Verschlusskörper 6 in die Längsnut 5 eingeschoben werden, bis die federvorgespannte Kugel (Druckkörper 10) in die Ausnehmung 8 des Verschlusskörpers 6 eintritt und diesen somit relativ zur Führungsschiene 1 festlegt.
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Bei Bedarf kann dann von oben Druck auf den Druckkörper 10 ausgeübt werden, um diesen nach unten zu drücken und den Verschlusskörper 6 zu entriegeln, so dass er in Schienenlängsrichtung L relativ zur Führungsschiene 1 verschoben und so demontiert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Führungsschiene
- 2
- Schienenoberseite
- 3
- Durchgangsöffnung
- 4
- Befestigungselement (Schraube)
- 5
- Längsnut
- 6
- Verschlusskörper (Abdeckband)
- 7
- Mittel zur Festlegung des Verschlusskörpers
- 8
- Ausnehmung im Verschlusskörper
- 9
- Sperrelement
- 10
- Druckkörper
- 11
- Gehäuse
- 12
- Federelement
- 13
- zweiter Körper
- 14
- Federelement
- 15
- Ausnehmung des Befestigungselements
- 16
- Verschlusskappe
- 17
- Einsatz (Federdruckstück)
- 18
- flanschartiger Fortsatz
- L
- Schienenlängsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19953462 B4 [0002]
- DE 9420428 U1 [0002]
- DE 19959508 A1 [0002]