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Die Erfindung betrifft ein Dämmkastenelement zur Bildung eines Dämmkastens für die wenigstens teilweise Aufnahme wenigstens eines Beschattungsmittels, insbesondere Rollladen, Raffstore, Rollo, Markise oder Insektenschutz, in einem Aufnahmeraum mit wenigstens zwei aus geschäumtem Kunststoff gebildeten Paneelen. Ferner betrifft die Erfindung einen Dämmkasten umfassend ein solches Dämmkastenelement sowie eine Fassade mit einem solchen Dämmkasten. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Dämmkastens.
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Es sind bereits Dämmkästen in unterschiedlicher Ausgestaltung bekannt Typischerweise dienen diese der Aufnahme von Beschattungsmitteln, die beispielsweise als Rollläden, Raffstores, Rollos, Markisen oder dergleichen ausgeführt sein können. Zusätzlich oder alternativ zu dieser Beschattungsfunktion ist es auch möglich, Gebäudeöffnungen oder Gebäudebereiche zu verschließen, etwa um den unbefugten Zugang durch Dritte zu verhindern. Denkbar ist auch, einen Insektenschutz als Beschattungsmittel zu verstehen, auch wenn es sich bei einem Insektenschutz nicht vornehmlich um ein Mittel der Beschattung handelt. Jedoch weist der Insektenschutz ein Material auf, das den Durchtritt von Sonnenstrahlung zumindest abschwächt. Den unterschiedlichen Arten von Beschattungsmitteln ist mithin gemein, dass diese wenigstens zwischen einer geschlossenen Stellung zum wenigstens teilweisen Beschatten einer Gebäudeöffnung, bedarfsweise vornehmlich zum Verschließen einer Gebäudeöffnung oder zum Fernhalten von Insekten von einer Gebäudeöffnung und einer geöffneten Stellung zur Freigabe der Gebäudeöffnung verstellt werden können. In der geschlossenen Stellung sind die Beschattungsmittel wenigstens teilweise in einem Aufnahmeraum des Dämmkastens aufgenommen, wobei die Beschattungsmittel zum Verstellen in die geschlossene Stellung wenigstens teilweise durch einen sich in Längsrichtung zum Dämmkasten erstreckenden Öffnungsspalt aus dem Aufnahmeraum des Dämmkastens herausgefahren werden können. Zum Verstellen in die geöffnete Stellung lassen sich die Beschattungsmittel dann wieder wenigstens teilweise durch den Öffnungsspalt in den Aufnahmeraum hineinfahren. Das kann durch ein Auf- bzw. Abwickeln des Beschattungsmittels in den bzw. aus dem Aufnahmeraum des Dämmkastens erfolgen.
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Die Dämmkästen sind aufgrund der zuvor beschriebenen Funktion regelmäßig an einer Fassade, insbesondere oberhalb einer Gebäudeöffnung, die etwa als Fenster oder Tür ausgebildet sein kann, angebracht. Insbesondere kann der Dämmkasten, etwa aus optischen Gründen, in die Fassade integriert sein. Letzteres kann die Dämmung der Fassade, insbesondere die thermische und/oder akustische Isolation der Fassade beeinträchtigen, weshalb der Dämmkasten vorzugsweise thermisch und/oder akustisch isoliert ausgebildet wird, um eine Beeinträchtigung der entsprechenden Dämmung der Fassade zu vermeiden.
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Zudem bedarf es bei den bekannten Dämmkästen eines nicht unerheblichen Aufwands für die Herstellung, den Transport und die Montage desselben. Daher existiert hierzu bereits eine Reihe unterschiedlicher Lösungsansätze, die jedoch allesamt noch nicht als zufriedenstellend angesehen werden können. Es besteht also auch diesbezüglich weiter Optimierungsbedarf.
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Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Dämmkasten und die Fassade jeweils der eingangs genannten und zuvor näher erläuterten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass einerseits der Aufwand für die Herstellung, den Transport und die Montage insgesamt verringert und gleichzeitig eine gute thermische und/oder akustische Isolation bereitgestellt werden kann.
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Diese Aufgabe ist bei einem Dämmkasten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die wenigstens zwei Paneele von einer Transportstellung in eine Montagestellung schwenkbar miteinander verbunden sind.
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Die genannte Aufgabe ist ferner gemäß Anspruch 10 durch einen Dämmkasten umfassend ein Dämmkastenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einem aus dem Dämmkastenelement gebildeten und einen Aufnahmeraum für das Beschattungsmittel definierenden Grundkörper gelöst.
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Die vorgenannte Aufgabe ist des Weiteren gemäß Anspruch 12 durch eine Fassade mit einem Dämmkasten nach Anspruch 9 oder 10 gelöst.
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Die eingangs genannte Aufgabe ist im Übrigen gemäß Anspruch 14 gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Dämmkastens unter Verwendung eines Dämmkastenelements nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
- - bei dem das Dämmkastenelement in einer zusammengefalteten Transportstellung zum Montageort transportiert wird,
- - bei dem das Dämmkastenelement am Montageort unter Bildung eines Grundkörpers eines Dämmkastens in die Montagestellung auseinander gefaltet wird und
- - bei dem wenigstens ein Beschattungsmittel wenigstens teilweise in den durch den Grundkörper gebildeten Aufnahmeraum eingebracht wird.
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Durch die wenigstens zwei gegeneinander schwenkbaren Paneele des Dämmkastenelements wird eine Verstellung der bereits miteinander verbundenen und daher unverlierbar miteinander gekoppelten Paneele zwischen einer Transportstellung und einer Montagestellung möglich, was das Handling des Dämmkastenelements deutlich vereinfacht, ohne die Herstellung des Dämmkastenelements nennenswert zu erschweren. Bedarfsweise kann das Dämmkastenelement zwischen der Transportstellung und der Montagestellung hin und her verstellt werden. Durch die Verstellbarkeit, wird es zudem ermöglicht, dass das Dämmkastenelement in einer weiteren Stellung, nämlich der Fertigungsstellung, in einfacher Weise hergestellt werden kann. Bei der Fertigungsstellung handelt es sich dabei vorzugsweise um eine gestreckte Stellung, während es sich bei der Transportstellung um eine zusammengefaltete bzw. bei der Montagestellung um eine aufgefaltete Stellung handeln kann.
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Es ist also möglich, das Dämmkastenelement unter Verwendung mehrerer hintereinander angeordneter Paneele herzustellen, indem diese Paneele schwenkbar miteinander verbunden werden. Nach dem Herstellen lässt sich das Dämmkastenelement durch Schwenken der Paneele gegeneinander platzsparend zusammenlegen, um erst am Montageort in die Montagestellung gefaltet zu werden, in der das Dämmkastenelement einen Grundkörper des bereitzustellenden Dämmkastens bildet. Dieser Grundkörper definiert dann einen Aufnahmeraum zur wenigstens teilweisen Aufnahme des Beschattungsmittels darin. Auf diese Weise kann der Dämmkasten schnell und einfach auf der Baustelle in eine Fassade integriert werden.
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Hierzu wird verfahrensmäßig zunächst das Dämmkastenelement in einer zusammengefalteten Transportstellung zum Montageort transportiert, wobei sich die Transportstellung vorzugsweise von der Fertigungsstellung des Dämmkastenelements unterscheidet. Anschließend wird das Dämmkastenelement am Montageort unter Bildung eines Grundkörpers des Dämmkastens in die Montagestellung auseinandergefaltet, wobei sich ein Aufnahmeraum des Grundkörpers zur wenigstens teilweisen Aufnahme des Beschattungsmittels bildet. In einem weiteren Schritt wird dann das Beschattungsmittel wenigstens teilweise in den durch den Grundkörper gebildeten Aufnahmeraum eingebracht. All dies bedarf keiner komplizierten oder langwierigen Handgriffe, so dass der Dämmkasten unter Verwendung des Dämmkastenelements besonders schnell und kostengünstig montiert werden kann.
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Die Beschattungsmittel können dabei vornehmlich dem Beschatten einer Gebäudeöffnung dienen oder lediglich bedingt und nebensächlich dem Beschatten einer Gebäudeöffnung dienen. Letzteres ist beispielsweise bei einem sogenannten Insektenschutz oder bei einem Mittel zum Verschließen der Gebäudeöffnung zum Verhindern eines unbefugten Eintritts in bzw. durch die Gebäudeöffnung der Fall. In den Aufnahmeraum kann wenigstens ein solches Beschattungsmittel wenigstens teilweise aufgenommen werden. Im Falle von mehreren wenigstens teilweise im Dämmkasten aufgenommenen Beschattungsmitteln kann es sich bevorzugt um ein im Wesentlichen dem Beschatten der Gebäudeöffnung dienenden Beschattungsmittel sowie um ein vornehmlich dem Verschließen der Gebäudeöffnung dienenden Beschattungsmittel und/oder um ein Beschattungsmittel vornehmlich zum Zwecke des Insektenschutzes handeln.
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Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Dämmkastenelements stellen die wenigstens zwei Paneele wenigstens ein Deckenpaneel, ein Bodenpaneel, ein Vorderwandpaneel und/oder ein Rückwandpaneel dar bzw. bilden es. Mithin könnte das Deckenpaneel, das Vorderwandpaneel, das Rückwandpaneel und/oder das Bodenpaneel auch mehrteilig ausgebildet und durch eine Mehrzahl von Paneelen zusammengesetzt sein. Zur Verringerung der benötigten und zu fertigenden Bauteile ist dies jedoch weniger bevorzugt. Allerdings ermöglicht dies, durch eine geeignete Zusammenstellung der einzelnen Paneele Dämmkästen mit sehr unterschiedlichen Abmessungen bereitzustellen. Eine gewisse Flexibilität wird dabei auf einfache Weise erhalten, wenn das Deckenpaneel, das Bodenpaneel, das Vorderwandpaneel und/oder das Rückwandpaneel einstückig ausgebildet sind. Dann können die entsprechenden Paneele in einer überschaubaren Anzahl unterschiedlicher Abmessungen hergestellt werden, um durch geeignete Zusammenstellung der Paneele eine hinreichende Variationsbreite von Dämmkästen unterschiedlicher Abmessungen herstellen zu können. Dabei führt es alternativ oder zusätzlich zu einer Vereinfachung, wenn der Aufnahmeraum wenigstens nach oben durch das Deckenpaneel und/oder wenigstens nach vorne durch ein Vorderwandpaneel und/oder wenigstens nach hinten durch ein Rückwandpaneel und/oder wenigstens nach unten durch ein Bodenpaneel begrenzt wird.
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Die Schwenkbarkeit der wenigstens zwei Paneele kann auf besonders einfache Weise erreicht werden, indem die wenigstens zwei Paneele über wenigstens ein Scharnierelement schwenkbar miteinander verbunden werden. Um in diesem Falle die Fertigung des Dämmkastenelements zu vereinfachen und ein einfaches Verstellen der wenigstens zwei Paneele von der Transportstellung in die Montagestellung zu ermöglichen, bietet es sich an, wenn das wenigstens eine Scharnierelement die Außenseiten der wenigstens zwei Paneele miteinander verbindet. Die Außenseiten der Paneele können dabei grundsätzlich sowohl die Innenseiten des Grundkörpers des Dämmkastens als auch dessen Außenseiten bilden. Mit anderen Worten kann das wenigstens eine Scharnierelement auf einer Seite der Paneele, insbesondere der Rückseite und/oder der Innenseite der Paneele in der Montagestellung, angeordnet sein.
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Dabei wird das Schwenken der Paneele gegeneinander konstruktiv einfach und kostengünstig dadurch bereitgestellt, dass das wenigstens eine Scharnierelement durch ein mit den wenigstens zwei Paneelen verklebtes Klebeband, insbesondere ein Gewebeklebeband, gebildet wird. So müssen die wenigstens zwei Paneele nur in der gewünschten Weise zueinander ausgerichtet und angeordnet sowie anschließend über das Klebeband verbunden werden. Alternativ können die wenigstens zwei Paneele auch nacheinander in der gewünschten Ausrichtung zueinander mit dem Klebeband verklebt werden. Das wenigstens eine Scharnierelement kann aber auch durch einen integralen, die wenigstens zwei Paneele miteinander verbindenden Bestandteil der wenigstens zwei miteinander verbundenen Paneele gebildet werden. Das Scharnierelement kann beispielsweise zusammen mit den Paneelen aus demselben Material oder im Wege der Koextrusion extrudiert werden.
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Um die Herstellung zu vereinfachen, die Paneele problemlos in unterschiedlichen Längen herstellen zu können und Fertigungskosten einzusparen, bietet es sich an, die wenigstens zwei Paneele durch Strangpressen oder Extrudieren zu bilden. Ja nach dem verwendeten Material kann es auch zweckmäßig sein, die Paneele in einer Form zu bilden, insbesondere auszuschäumen. Bedarfsweise kann dann noch eine Nachbearbeitung erfolgen. Um weniger Formwerkzeuge zu benötigen, kann es zudem zweckmäßig sein, zunächst in einer Form einen Rohling zu fertigen, insbesondere auszuschäumen, aus dem dann wenigstens zwei Paneele herausgeschnitten oder herausgetrennt werden.
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Dabei bietet es sich grundsätzlich an, die wenigstens zwei Paneele aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) und/oder expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS) und /oder Polyurethan-Hartschaum (PU-Hartschaum) und/oder geschäumtem Polyethylen (PE) und/oder geschäumtem Polypropylen (PP) zu bilden. Derartige Kunststoffe sind kostengünstig und zuverlässig zu fertigen und wirken durch ihre Porenstruktur zudem in hohem Maße thermisch und/oder akustisch isolierend. Insbesondere die thermische Isolation der Paneele kann dadurch weiter gesteigert werden, dass im geschäumten Kunststoff Graphitpartikel fein verteilt vorgesehen sind. Diese Graphitpartikel können nämlich in das Material eindringende Infrarotstrahlung in hohem Maße absorbieren.
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Damit die Herstellungskosten gesenkt werden können, bietet es sich an, wenn wenigstens zwei der Paneele gleichartig ausgebildet sind. Insbesondere handelt es sich dabei um wenigstens im Wesentlichen identische Gleichteile. So können Dämmkästen mit unterschiedlichen Abmessungen mit einer insgesamt sehr geringen Anzahl unterschiedlicher Bauteile bereitgestellt werden.
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Um einen platzsparenden Transport zu ermöglich und/oder die Stabilität des Dämmkastenelements während des Transports zu verbessern, bietet es sich an, wenn die wenigstens zwei Paneele in der Transportstellung aufeinander liegen. So wird Transportraum gespart und stützen sich die Paneele gegenseitig. Dies ist in besonderem Maße der Fall und zudem sehr zweckmäßig realisierbar, wenn die wenigstens zwei Paneele in der Transportstellung wenigstens im Wesentlichen parallel zueinander ausgebildet sind. Anders ausgedrückt kann so eine platzsparende Schichtung der Paneele erreicht werden, die zudem eine möglichst flächige Anlage der Paneele aneinander ermöglicht.
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Um die Fertigung des Dämmkastens mittels des Dämmkastenelements besonders einfach und ohne viele weitere Schritte durchführen zu können, ist es zweckmäßig, wenn die wenigstens zwei Paneele in der Montagestellung einen Grundkörper des Dämmkastens mit einem Aufnahmeraum zum wenigstens teilweisen Aufnehmen des Beschattungsmittels bilden. So kann wenigstens die Grundgestalt des Dämmkastens durch Schwenken des Dämmkastenelements gebildet werden. Dies gilt umso mehr, wenn die wenigstens zwei Paneele in der Montagestellung einen sich in Längsrichtung des Dämmkastens erstreckenden Öffnungsspalt zum teilweisen Ausfahren des Beschattungsmittels aus dem Aufnahmeraum und/oder zum teilweisen Einfahren des Beschattungsmittels in den Aufnahmeraum des Grundkörpers bilden.
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Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Dämmkastens definiert dementsprechend der Grundkörper des Dämmkastens einen sich in Längsrichtung des Dämmkastens erstreckenden Öffnungsspalt. Um die Funktionalität des Dämmkastens konstruktiv einfach und zugleich zuverlässig bereitstellen zu können, kann in dem durch den Grundkörper definierten Aufnahmeraum eine Wickelwelle zum Auf- und/oder Abwickeln des Beschattungsmittels sowie zum wenigstens teilweisen Aus- und/oder Einfahren des Beschattungsmittels aus bzw. in den Aufnahmeraum vorgesehen sein.
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Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung der Fassade ist der Dämmkasten oberhalb einer Gebäudeöffnung, eines Fensters und/oder einer Tür angeordnet. So lässt sich der Dämmkasten besonders funktional einsetzen und es kommen dementsprechend die beschriebenen Vorteile des Dämmkastens in besonderem Maße zum Tragen.
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Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird das Beschattungsmittel wenigstens teilweise auf eine in dem Aufnahmeraum angeordnete Wickelwelle aufgewickelt. So lässt sich die Beschattung einer Gebäudeöffnung mittels des Dämmkastens in einfacher und funktionaler Weise realisieren, um auch die Vorteile des Dämmkastens zum Tragen kommen zu lassen. Alternativ oder zusätzlich kann der Aufnahmeraum an seinen seitlichen Enden durch Blendkappen verschlossen werden, um so zusammen mit dem Grundkörper durch einfache Maßnahmen und eine geringe Anzahl an Bauteilen einen Dämmkasten zu bilden. Um mittels der Blendkappen eine weitere Funktionalität bereitstellen zu können, bietet es sich an, wenn die Blendkappen eine Wickelwelle tragen. Unabhängig davon ist es besonders bevorzugt, wenn der Dämmkasten in eine Fassade integriert wird. Dann kommt nämlich die gute thermische und/oder akustische Isolation, insbesondere infolge der Paneele aus einem geschäumten Kunststoff, zum Tragen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 ein erfindungsgemäßes Dämmkastenelement zur Bildung eines Dämmkastens in einer Fertigungsstellung in einer Seitenansicht,
- 2 das Dämmkastenelement aus 1 in einer Zwischenstellung zwischen der Fertigungsstellung und einer Transportstellung in einer Seitenansicht,
- 3 das Dämmkastenelement aus 1 in der Transportstellung in einer Seitenansicht,
- 4 das Dämmkastenelement aus 1 in einer Montagestellung in einer perspektivischen Ansicht und
- 5 einen Dämmkasten umfassend das Dämmkastenelement aus 1 in einem Querschnitt.
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In der 1 ist ein Dämmkastenelement 1 zur Bildung eines Dämmkastens für die wenigstens teilweise Aufnahme eines Beschattungsmittels, insbesondere in Form eines Rollladens, eines Raffstores, eines Rollos oder einer Markise, in einem Aufnahmeraum dargestellt. Das dargestellte und insoweit bevorzugte Dämmkastenelement 1 umfasst drei aus geschäumtem Kunststoff gebildete Paneele 2,3,4. Jeweils zwei dieser Paneele sind mit einem Scharnierelement 5,6 schwenkbar miteinander verbunden. Bei den Scharnierelementen 5,6 des dargestellten und insoweit bevorzugten Dämmkastenelements 1 handelt es sich um Klebebänder, vorzugsweise Gewebeklebebänder, die korrespondierende Außenflächen 7,8;9,10 der Paneele 2,3,4 in benachbarten Randbereichen miteinander verbindet. Dabei ist ein Paneel 3, nämlich das mittlere Paneel 3, auf gegenüberliegenden Außenseiten 8,9 mit korrespondierenden Außenseiten 7,10 jeweils eines der beiden anderen Paneele 2,4 über ein separates Scharnierelement 5,6 verbunden.
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Alternativ könnte das Scharnier auch integraler Bestandteil der jeweils miteinander verbundenen Paneele sein. Dazu bietet es sich etwa an, die jeweiligen Paneele gemeinsam und zusammenhängend zu extrudieren, wobei dann eine Materialbrücke zwischen den Paneelen gebildet werden kann, die wie ein Filmscharnier wirken kann. Grundsätzlich kann jedoch die Herstellung der zusammenhängenden Paneele aufwendiger sein, obwohl der zusätzliche Schritt des Verklebens der Paneele mit einem Klebeband entbehrlich wird.
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Das Dämmkastenelement 1 ist in seiner Fertigungsstellung dargestellt, in der die Paneele 2,3,4 nebeneinander bzw. hintereinander in einer Reihe angeordnet und untereinander der Reihe nach mit Scharnierelementen 5,6 verbunden werden. In dieser im Wesentlichen langgestreckten Anordnung des Dämmkastenelements ist die Verbindung der Paneele 2,3,4 mit den Scharnierelementen 5,6 besonders einfach und zweckmäßig möglich. Es kann aber auch eine andere Ausrichtung bei der Fertigung der Dämmkastenelemente oder auch eine andere Art der Fertigung vorgesehen sein.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Dämmkastenelement 1 sind zwei Paneele 3,4 der drei Paneele 2,3,4 nahezu gleichartig ausgebildet. Beide Paneele 3,4 können daher mit ein und demselben Werkzeug gefertigt und entsprechend nachbearbeitet werden. Diese Paneele 3,4 weisen an den einander benachbarten Rändern jeweils mit einer Stufe 11 versehene Abschrägungen 12 auf, die beim Schwenken der Paneele 3,4 gegeneinander in eine wenigstens im Wesentlichen rechtwinklige Anordnung eine Gehrung ausbilden können. Das dritte Paneel 2 unterscheidet sich von den anderen beiden Paneelen 3,4 und ist an die jeweilige Einbausituation angepasst. Das dritte Paneel 2 wird dabei vorzugsweise so ausgewählt, dass es mit dem zugehörigen Fenster, der zugehörigen Gebäudeöffnung und/oder der zugehörigen Tür korrespondiert bzw. verbunden werden kann. Die anderen beiden gleichartigen Paneele 3,4 werden dagegen vorzugsweise danach ausgesucht, welche Abmessungen der herzustellende Dämmkasten aufweisen soll. Dies bestimmen in erster Linie die Länge und die Breite der Paneele 2,3,4. Zudem kann die Dicke der Paneele 2,3,4 danach ausgesucht werden, welche Anforderungen an die Dämmung, also die thermische und/oder akustische Isolation, bestehen. Um verschiedene Dämmkästen herstellen zu können, ohne die Paneele 2,3,4 individuell anfertigen zu müssen, kann auf eine begrenzte Anzahl unterschiedlicher Paneele 2,3,4 zurückgegriffen werden, die sich hinsichtlich ihrer Art und/oder hinsichtlich ihrer Abmessungen unterscheiden können. Dabei ist insbesondere eine Längenanpassung besonders einfach, da die aus einem geschäumten Kunststoff gefertigten Paneele 2,3,4 sehr einfach gekürzt werden können. So wird ein Baukastensystem für einen modularen Aufbau der Dämmkastenelemente 1 bereitgestellt.
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Die gleichartigen Paneele 3,4 des dargestellten und insoweit bevorzugten Dämmkastenelements 1 bilden beim fertigen Dämmkasten ein Deckenpaneel, das den Aufnahmeraum für das Beschattungsmittel nach oben begrenzt, und ein Vorderwandpaneel, das den Aufnahmeraum nach vorne, also zur Gebäudeaußenseite begrenzt. Das von den beiden anderen Paneelen 3,4 abweichende Paneel 2 bildet dagegen das den Aufnahmeraum nach hinten begrenzende Rückwandpaneel des Dämmkastens. Nicht vorgesehen ist vorliegend ein zusätzliches Bodenpaneel, das den Aufnahmeraum nach unten begrenzt. Ein solches Bodenpaneel, aber alternativ oder zusätzlich auch andere Paneele sind jedoch prinzipiell denkbar, die zudem ebenfalls über Scharnierelemente mit weiteren Paneelen 2,3,4 des Dämmkastenelements 1 verbunden sein können, aber nicht müssen. Ohne eine entsprechende Verbindung wird eventuell das Handling des Dämmkastenelements 1 vereinfacht. Allerdings muss dann das nicht verbundene Paneel separat gehandhabt werden, was einen zusätzlichen Aufwand erfordern kann. Zudem kann durch mehrere Paneele die Flexibilität bei der Anpassung an die jeweiligen Anforderungen an den Dämmkasten erhöht werden, ohne sehr viele verschiedene Paneele 2,3,4 für das entsprechende Baukastensystem bereitstellen zu müssen. Allerdings steigt der Aufwand für die Fertigung und das Handling, wenn das Dämmkastenelement 1 eine größere Anzahl an Paneelen 2,3,4 aufweist.
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Die Paneele 2,3,4 des dargestellten und insoweit bevorzugten Dämmkastenelements 1 sind aus demselben Polystyrol-Hartschaum gebildet, der extrudiert oder stranggepresst sein kann. In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind in dem Polystyrol-Hartschaum Graphitpartikel fein verteilt enthalten. Grundsätzlich können die Paneele 2,3,4 aber auch aus anderen und/oder jeweils aus unterschiedlichen geschäumten Kunststoffen gebildet werden.
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Die Schwenkbarkeit der Paneele 2,3,4 untereinander ist in der 2 dargestellt. Das Dämmkastenelement 1 ist dort in einer Zwischenstellung zwischen der Fertigungsstellung und der Transportstellung dargestellt Jeweils zwei der Paneele 2,3,4 sind teilweise um die zugehörigen Scharnierelemente 5,6 aufeinander zugeschwenkt angeordnet. Die Paneele 2,3,4 werden dabei aufeinander zugeschwenkt und das Dämmkastenelement 1 aus der gestreckten Anordnung in der Fertigungsstellung zusammengefaltet.
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Wird das Schwenken der Paneele 2,3,4 zueinander weiter ausgeführt, gelangt das Dämmkastenelement 1 in die in der 3 dargestellte Transportstellung, in der die Paneele 2,3,4 sehr platzsparend zusammengefaltet sind. Die einzelnen Paneele 2,3,4 sind dabei wenigstens im Wesentlichen gestapelt und liegen in der dargestellten und insoweit bevorzugten Transportstellung, etwa geschichtet, übereinander. Dabei sind die Paneele 2,3,4 zudem wenigstens im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet, wobei die Paneele 2,3,4 zudem im Wesentlichen in den einander zugewandten Außenseiten 7,8,9,10 flächig aneinanderliegen.
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Aus der Transportstellung kann das Dämmkastenelement 1 in die in der 4 dargestellte Montagestellung geschwenkt werden. Dies geschieht wiederum durch Schwenken der einzelnen Paneele 2,3,4 um die diese Paneele 2,3,4 verbindenden Scharnierelemente 5,6. Das dargestellte und insoweit bevorzugte Dämmkastenelement 1 erhält so einen in etwa U-förmigen Querschnitt. Gleichzeitig bildet das Dämmkastenelement 1 in der Montagestellung den Grundkörper 13 des zu fertigenden Dämmkastens, der einen Aufnahmeraum 14 für ein Beschattungsmittel bereitstellt. Dieser Aufnahmeraum 14 wird nach hinten, also in Richtung der Gebäudeinnenseite, durch das Rückwandpaneel 2, nach vorne also zur Gebäudeaußenseite durch das Vorderwandpaneel 4 und nach oben durch das Deckenpaneel 3 begrenzt. Nach unten hin bildet der Grundkörper 13 des Dämmkastens einen sich in Längsrichtung des Dämmkastens verlaufenden Öffnungsspalt 15, durch den das Beschattungsmittel in den Aufnahmeraum 14 gezogen bzw. aus dem Aufnahmeraum 14 herausgeführt werden kann. Bei dem in der dargestellten und insoweit bevorzugten Montagestellung befindlichen Dämmkastenelement 1 liegen die Abschrägungen 12 aneinander an und greifen die Stufen 11 ineinander ein, um ein versehentliches Verschieben der Paneele 3,4 gegeneinander zu verhindern.
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Für den Fall, dass das Dämmkastenelement 1 noch wenigstens ein Bodenpaneel aufweisen würde, könnte dieses den Aufnahmeraum 14 nach unten hin begrenzen. Vorzugsweise wäre das Bodenpaneel dann über ein Scharnierelement mit dem Rückwandpaneel 2 verbunden. Alternativ oder zusätzlich könnte ein Bodenpaneel aber auch über ein Scharnierelement mit dem Vorderwandpaneel 4 verbunden sein. Durch die Anordnung des wenigstens einen Bodenelements bildet sich dann der Öffnungsspalt bedarfsweise zwischen dem Bodenpaneel und dem Vorderwandpaneel 4, dem Bodenpaneel und dem Rückwandpaneel oder zwischen zwei Bodenpaneelen aus. Die Paneele 2,3,4 des Dämmkastenelements 1 sind strukturgebend ausgebildet, so dass keine weiteren Bauteile benötigt werden, um dem Grundkörper 13 des Dämmkastens die benötigte Struktur, Festigkeit und Steifigkeit zu verleihen. Gleichwohl kann der Dämmkasten 16 an seinen Längsenden noch mit Blendkappen verschlossen werden, welche die Steifigkeit des Dämmkastens 16 weiter erhöhen und bedarfsweise der Montage des Beschattungsmittels 18 dienen können. Es sind zusätzlich oder alternativ auch noch andere Aussteifungsmittel denkbar, die sich bedarfsweise in Längsrichtung des Dämmkastens 16 erstrecken. Zur Vereinfachung der Herstellung und/oder der Montage wird es aber grundsätzlich bevorzugt sein, wenn die Eigensteifigkeit des Dämmkastens 16 so ausgeprägt ist, dass auf die letztgenannten Aussteifungsmittel verzichtet werden kann.
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In der 5 ist schließlich der Dämmkasten 16 umfassend das zuvor beschriebene Dämmkastenelement 1 dargestellt. Dabei ist in dem Aufnahmeraum 14 des durch das Dämmkastenelement 1 gebildeten Grundkörpers 13 eine Wickelwelle 17 mit einem Beschattungsmittel 18 aufgenommen, das durch Drehen der Wickelwelle 17 wahlweise aus dem Öffnungsspalt 15 des Dämmkastens 16 nach unten ausgefahren oder nach oben in den Aufnahmeraum 14 des Dämmkastens 16 eingezogen werden kann, um die Gebäudeöffnung oder dergleichen zu beschatten oder freizugeben. Die seitlichen Enden des Grundkörpers 13 des Dämmkastens 16 sind durch Blendkappen 19 verschlossen. Die Blenkappen 19 können dabei Aufnahmen zum Halten der Wickelwelle 17 aufweisen. In einer einfachen und zuverlässigen Ausgestaltung sind die Blendkappen 19 mit dem Grundkörper 13 verschraubt. Zudem ist der Dämmkasten 16 in eine Fassade 20 integriert, um bedarfsweise eine Gebäudeöffnung 21 in Form eines Fensters zu beschatten.
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Bedarfsweise können in dem Dämmkasten 16 auch mehrere Beschattungsmittel 18 aufgenommen sein, die gemeinsam und/oder separat aus dem Dämmkasten 16 ausgefahren werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dämmkastenelement
- 2,3,4
- Paneele
- 5,6
- Scharnierelemente
- 7,8
- korrespondierende Außenseiten
- 9,10
- korrespondierende Außenseiten
- 11
- Stufe
- 12
- Abschrägung
- 13
- Grundkörper
- 14
- Aufnahmeraum
- 15
- Öffnungsspalt
- 16
- Dämmkasten
- 17
- Wickelwelle
- 18
- Beschattungsmittel
- 19
- Blendkappen
- 20
- Fassade
- 21
- Gebäudeöffnung