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Die Erfindung betrifft einen Hufschuh der im Oberbegriff des Anspruch 1 genannten Art.
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Gattungsgemäße Hufschuhe sind zum Beispiel aus
DE 100 22 100 A1 und
DE 34 24 726 A1 bekannt. Die Befestigung der Hufschuhe erfolgt mit den Innenflächen von Aufzügen, die direkt befestigt, zum Beispiel verklebt sein können oder indirekt, zum Beispiel an Halter die zuvor auf der Außenfläche des Hufes verklebt wurden.
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Gattungsgemäße Hufschuhe weisen eine Reihe von Problemen auf, zum Beispiel hinsichtlich der langfristig verliersicheren Halterung am Huf, der Haltbarkeit der Materialien und dergleichen. Ein großes Problem ist die schwierige Anbringung am Huf.
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Die Aufzüge sind so ausgebildet das sie mit ihren Innenflächen auf der Außenfläche des Hufes befestigbar sind. Sie müssen also in einem in etwa der typischen Hufform entsprechendem Winkel gegenüber dem Sohlenteil geneigt sein. Diese Neigung der Aufzüge behindert aber die Anbringung eines Hufschuhes am Huf. Zum Anbringen müssen die Aufzüge zunächst nach außen gehoben werden um den Huf vorbei zu lassen. Anschließend müssen sie nach innen gebogen werden, um sie der Hufaußenfläche anzulegen. Bei steifem, widerstandsfähigem Material sind dazu erhebliche Kräfte notwendig. Die Anbringung des Hufschuhes wird schwierig und zeitaufwendig.
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Aus den Druckschriften
EP 0 233 335 A2 ,
WO 2003/ 015 509 A1 und
WO 2013/ 167 873 A1 sind Hufschuhe bekannt, die am Umfangsrand des Hufschuhs angeordnete, von der Auftrittsfläche hoch stehende, den Huf seitlich greifende Befestigungselemente aufweisen. Diese Befestigungselemente sind teilweise zum Huf hin geneigt, wobei sich der Neigungswinkel der Befestigungselemente aus der Vertikalen entlang des Hufschuhumfangs von etwa 0° im hinteren Teil bis etwa 50° im vorderen Teil ändert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Hufschuh mit einfacherer Anbringbarkeit zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und des Anspruchs 6 gelöst.
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Erfindungsgemäß liegen die Innenflächen der Aufzüge in der Mantelfläche eines Zylinders, der schräg zum Randelement steht und zwar mit einem für Pferdehufe typischen Hufwinkel. Der Huf liegt mit seiner Außenfläche in derselben Mantelfläche. Die Außenfläche des Hufes und die Innenflächen der Aufzüge liegen also überall in Ruhestellung flach aufeinander. Werden der Hufschuh und der Huf in Richtung der Achse des Zylinders gegeneinander verschoben, so gleitet die Innenfläche der Aufzüge kraftfrei auf der Außenflächen des Hufes. Es muss dann nur im richtigen Schrägwinkel, nämlich dem Hufwinkel angesetzt werden, dann kann der Hufschuh völlig kraftfrei in seine Montagestellung am Huf gesteckt werden. Ein mühsames Verbiegen der Aufzüge ist nicht mehr notwendig. Die Hufschuhmontage erfolgt nahezu kraftfrei, also völlig mühelos und äußerst zügig. Montage und Demontage sind stark vereinfacht. Das ermöglicht z.B. auch die Arbeitsschritte Anbringen - Ausprobieren - Abnehmen - Ändern - Wiederanbringen, gegebenenfalls auch mehrmals wiederholt, um auf einfache Weise eine sehr hohe Passgenauigkeit zu erreichen.
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Vorzugsweise gemäß Anspruch 2 ist der Hufschuh so ausgebildet, dass der Schrägwinkel zwischen 45° und 60° beträgt. Das ist ein günstiger Winkelbereich. Vorteilhaft gemäß Anspruch 3 beträgt der Schrägwinkel 50° - 55°. Das ist ein Bereich der bei den meisten Pferdehufen vorliegt und der auch aus Gründen der orthopädischen Statik empfohlen wird, da der optimale Winkel allgemein bei 52° gesehen wird.
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Da der Hufschuh ohne Verbiegung der Aufzüge montiert werden kann, kann er auch aus starrem Material bestehen. Vorzugsweise gemäß Anspruch 4 besteht er jedoch aus dem bei gattungsgemäßen Hufschuhen üblichen elastischen Material zum Beispiel Kunststoff, federndem Blech oder einer Kombination beider Materialien, wodurch der Tragekomfort verbessert wird.
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Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruchs 5 vorgesehen. Das ermöglicht, insbesondere zusammen mit den Merkmalen des Anspruches 6, die einfache, passgenaue Montage.
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Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruchs 7 vorgesehen. Sie ermöglichen eine weiter verbesserte Passgenauigkeit, und einen sicheren und hochbelastbaren Sitz, sowie eine sehr einfache Montage durch Einstecken der Aufzüge in die Steckschächte.
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Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruchs 8 vorgesehen. Die beim Einstecken parallel aneinander vorbei laufenden Kanten bzw. Flächen der Aufzüge und Halter schaffen vielfältige Möglichkeiten für die Anbringung selbstrastender Verschlüsse z.B. in Ratschenform, oder verriegelbarer Verschlüsse.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht des Hufes eines Pferdes von schräg unten,
- 2 in perspektivischer Ansicht einen Huf, von schräg oben gesehen, beim Einschieben in einen erfindungsgemäßen Hufschuh,
- 3 die Konstruktion der 2 nach Abschluss des Einschiebevorganges,
- 4 eine Ansicht zu 3 von der Seite,
- 5 eine Ansicht gemäß 4 einer Ausführungsvariante,
- 6 eine Ansicht gemäß 4 einer weiteren Ausführungsvariante,
- 7 in Ansicht gemäß 1 einer weiteren Variante der Halterung und
- 8 eine Befestigung für die Halterung der 7.
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1 zeigt einen Huf 1 eines nicht dargestellten Pferdes. Es ist die Außenfläche 2 des Hufes 1 zu sehen. Am unteren Rand des Hufes 1 liegt die Sohlenfläche 3, mit der der Hufes 1 sich auf dem Boden aufstellen kann.
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2 zeigt den Huf 1 der 1 beim Vorgang des Aufsetzens auf einen Hufschuh 10.
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Die Außenfläche 2 des Hufes 1 ist in der Zeichnung der 2 zur Kenntlichmachung ihrer Formgebung mit gestrichelten Linien 4 versehen. Die Linien 4 verlaufen alle parallel zueinander und parallel zu der dargestellten Achse 5 des Hufes 1. Gegenüber der Sohlenfläche 3 des Hufes, deren Mittellinie in der endgültigen Lage in 2 mit der gestrichelten Linie 6 angedeutet ist, steht die Achse 5 in einem Schrägwinkel α, der auch als Hufwinkel bezeichnet wird.
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Da die Linien 4 alle in einer Fläche und zueinander parallel liegen, ist diese Fläche, also die Außenfläche 2 des Hufes 1 ein Zylinder und zwar ein schiefer Zylinder der mit dem Schrägwinkel α gegenüber seiner Aufstandsfläche also der Sohlenfläche 3 des Hufes 1 steht. Der Zylinder ist nicht notwendig ein Kreiszylinder. Der Rand der Sohlenfläche 3 kann auch etwas unregelmäßig geformt sein.
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Der in 2 dargestellte Hufschuh 10 weist ein Randelement 11 auf, das nach Art eines Hufeisens U-förmig geformt ist. Seine Oberseite bildet die Standfläche, auf der der Huf 1 stehen soll. Bei ordentlicher Platzierung steht der Huf 1 dann mit seinem äußeren Rand auf einer Linie 13, die in 2 gestrichelt auf der Oberseite des Randelementes 11 eingezeichnet ist.
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Von außen an diese gestrichelte Linie 13 angrenzend sind Aufzüge 14 vorgesehen, die mit ihren unteren Enden auf der Oberseite des Randelementes 11 befestigt sind, vorzugsweise mit diesem einstückig ausgebildet sind.
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Die Aufzüge 14 sind derart angeordnet und ausgerichtet, dass ihre Innenflächen 15 in derselben Mantelfläche eines Zylinders mit der Achse 5 liegen, die in der fluchtenden Darstellung der 2 auch der Form und Lage der Außenfläche 2 des Hufes 1 entspricht. 2 zeigt, das bei einer Schiebebewegung in Richtung des Pfeiles 16, der parallel zur Achse 5 steht, der Huf 1 eng passend zwischen die Aufzüge 14 in Eingriff mit dem Hufschuh 10 gleiten kann. Es ergibt sich dann die Endstellung wie sie in 3 dargestellt ist. Die Innenflächen 15 der Aufzüge 14 liegen flach der Außenfläche 2 des Hufschuhs 1 an. Der Huf 1 steht mit dem äußeren Rand seiner Sohlenfläche 3 an der gestrichelten Linie 13 auf der Oberseite des Hufschuhes 10. Es ergibt sich aus diesem engen Formschlusseingriff bereits ein sehr sicherer Halt des Hufschuhes 10 am Huf 1.
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Die Aufzüge 14 werden zur Sicherheit auf der Außenfläche 2 des Hufes 1 befestigt, beispielsweise durch Verklebung. Aufgrund des guten Formschlusseingriffes der Aufzüge 14 an der Außenfläche 2 des Hufes sind diese Befestigungen aber nur relativ gering belastet.
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Die
1 zeigt Halter 17, die auf der Außenseite
2 des Hufes
1 in passender Lage verklebt sind, um ihrerseits nach Montage des Hufschuhes
10 die Innenflächen
15 der Aufzüge
14 zur Befestigung aufnehmen zu können. Es kann dann zwischen Innenfläche
15 und Halter 17 jeweils eine Verklebung erfolgen. Es sind aber auch andere bekannte Befestigungsmöglichkeiten verwendbar wie sie zum Beispiel in der
DE 100 22 100 A1 oder der
DE 34 24 726 A1 dargestellt sind.
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5 zeigt in einer Seitenansicht, die weitgehend der der 4 entspricht, zwei Halterungsstellen, an denen die unveränderten Aufzüge 14 der Ausführungsform der 4 mit Haltern zusammenarbeiten, die in unterschiedlichen Ausführungsvarianten dargestellt sind. Bei der vorderen der beiden dargestellten Halterungsstellen sind zwei parallele Halter 17' vorgesehen, die mit inneren parallelen Passkanten 18 an äußeren parallelenFührungskanten 19 des Aufzuges 14 führend anliegen. Die Kanten 18 und 19 sind zur Achse 5 der 2 parallel.
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Bei der hinteren der beiden dargestellten Halterungsstellen der 5 ist eine Variante der Halterung dargestellt, die sich von der der vorderen Halterungsstelle dadurch unterscheidet, dass die parallelen Halter 17' an den oberen Enden zu einem auf dem Kopf stehenden U- förmigen Halter 17" verbunden sind.
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6 zeigt eine Halterungsvariante, bei der die Aufzüge 14' stark verbreitert sind und zwischen sich Schlitze zur parallel führenden Aufnahme von Haltern 17"’ ausbilden. Auch hier sind Führungs- und Passkanten ausgebildet, die parallel zur Achse 5 der 2 stehen müssen.
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Eine weitere vorteilhafte Befestigungsmöglichkeit ist in 7 dargestellt. Zur Erläuterung ist hier einer der plattenförmigen Halter 17 durch eine Variante 27 ersetzt. Die Platte 27 ist dicker als die einfache Platte 17 und bildet einen Steckschacht 28 aus, dessen freier Querschnitt zur Aufnahme eines Aufzuges 14 ausgebildet ist. Der Steckschacht 28 ist außerdem in der dargestellten Montagestellung am Huf mit seiner Einsteckrichtung, die dem in der Figur dargestellten Pfeil entspricht, parallel zur Achse 5 ausgerichtet.
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7 zeigt, dass bei der gegebenen Ausrichtung sowohl des Auges 14, als auch des Steckschachtes 28 parallel zur Achse 5 der Einsteckvorgang leicht und präzise vonstatten geht, insbesondere, wenn in bevorzugter Ausführung alle Halter 17 durch Halter 27 ersetzt sind.
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8 zeigt einen Schnitt durch den Halter 27 und den Aufzug 14 der 5 parallel zur Außenfläche 2 des Hufes 1. Man sieht, dass der Aufzug 14 teilweise in den Steckschacht 28 des Halters 27 in Richtung der mit einem Pfeil dargestellten Einsteckrichtung eingeschoben ist. Zu beiden Seiten des Aufzuges 14 geben seitliche Kanten bzw. Führungsflächen Anlage und Führung. Zusätzlich sind in der dargestellten Variante auf einer Seite am Halter 27 und am Aufzug 14 je eine Zahnleiste mit Rastzähnen 29 ausgebildet, die in nicht dargestellter Weise federnd ausgebildet sind.
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Es wird hiermit eine Feststelleinrichtung gebildet, die die Position des Hufschuhs in vertikaler Richtung am Huf 1 sichert.
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Die dargestellten Rastzähne 29 mit symmetrischen Flanken lassen sich in beiden Richtungen verstellen Unsymmetrische Zähne können so angeordnet sein, dass nur in Einsteckrichtung geschoben werden kann, das Abziehen aber verhindert wird.
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Die in 8 dargestellte Rasteinrichtung kann auch bei den Halterungen der 5 und 6 verwendet werden.
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Es ist eine Vielzahl anderer Feststelleinrichtungen verwendbar, z.B. mit Klemm-, Schraub- oder Klebeverbindungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Huf
- 2
- Außenfläche
- 3
- Sohlenfläche
- 4
- Linie
- 5
- Achse
- 6
- Linie
- 7-9
- --
- 10
- Hufschuh
- 11
- Randelement
- 12
- --
- 13
- Linie
- 14, 14'
- Aufzug
- 15
- Innenfläche
- 16
- Pfeil
- 17 - 17"'
- Halter
- 18
- Passkante
- 19
- Führungskante
- 20 - 26
- --
- 27
- Halter
- 28
- Steckschacht
- 29
- Rastzahn
- α
- Hufwinkel