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Gebiet der Technik
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Die Erfindung betrifft zunächst eine auf einem Betonsockel klebeverbunden aufsitzende Keramikplatte, wobei der Betonsockel aus verdichtetem Beton besteht.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer mit einem Betonsockel klebeverbundenen Keramikplatte.
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Stand der Technik
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Keramikplatten der in Rede stehenden Art, insbesondere solche, die klebeverbunden auf einem Betonsockel aufsitzen, sind bekannt. Diese finden bspw. Verwendung bei der Erstellung von Terrassenböden oder dergleichen. Die Keramikplatte bildet hierbei die sichtbare und entsprechend begehbare Oberfläche, bspw. Terrassenfläche.
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Bekannt ist in diesem Zusammenhang ein Verfahren zur Herstellung, bei welchem die Keramikplatte mit dem Betonsockel klebeverbunden wird. Es wird bspw. auf die
EP 3 112 331 A1 verwiesen. Aus dieser europäischen Patentanmeldung ist es bekannt, auf der der späteren Oberseite abgewandten Unterseite einer Keramikplatte einen Klebstoff aufzubringen, wonach unter Einliegen der so mit einer Klebstofflage versehenen Keramikplatte in einer Formaufnahme auf die dann nach oben weisende Unterseite der Keramikplatte, welche die Klebstofflage aufweist, Beton aufgefüllt wird. Der Beton kann auch leicht verdichtet werden. Der Verdichtbarkeit des Betons sind jedoch insbesondere im Hinblick auf ein rationell durchführbares Herstellungsverfahren und auch durch die Eigenschaft der Keramikplatte selbst enge Grenzen gesetzt. Da eine Beaufschlagung des aufgefüllten Betons notwendig auch die Keramikplatte beaufschlagt, die aber als solche spröde ist, kann es bei einer stärkeren Verdichtung unter gleichzeitigem Rütteln zu einem Bruch der Keramikplatte kommen. Die nur geringe mögliche Verdichtbarkeit des Betons wirkt sich insbesondere auch dahingehend aus, dass die Stabilität, etwa im Hinblick auf eine ertragbare Belastung bis zu einem Bruch, des so hergestellten Verbundes von einem Betonsockel mit einer Keramikplatte gering ist. Zudem wird durch das Auffüllen des Betons auf die Rückseite der Keramikplatte und das rüttelnde Verdichten des so bereits geschaffenen Verbundes von Keramikplatte und Betonsockel eine zunächst durch den aufgebrachten Klebstoff gegebene Klebstofflage wesentlich beeinträchtigt. Um dies auszugleichen, ist ein relativ hoher Klebstoffauftrag auf die Rückseite der Keramikplatte erforderlich.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Im Hinblick auf den vorbeschriebenen Stand der Technik stellt sich der Erfindung die Aufgabe, eine vorteilhafte, auf einem Betonsockel aufsitzende, mit diesem klebeverbundene Keramikplatte anzugeben und auch ein vorteilhaftes Herstellungsverfahren für den Verbund einer Keramikplatte mit einem Betonsockel anzugeben.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einer Keramikplatte gegeben, bei welcher darauf abgestellt ist, dass der Betonsockel eine Dichte von 2,3 kg/dm3 oder mehr aufweist und dass die Klebstofflage eine Menge von 400 g/m2 oder weniger aufweist.
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Es liegt entsprechend der vorgeschlagenen Lösung ein Betonsockel mit hoher Dichte vor. Diese beträgt bevorzugt mehr als 2,3 kg/dm3 bis hin zu bspw. 2,5 kg/dm3, weiter bevorzugt etwa 2,4 kg/dm3. Die Verdichtung kann bspw. durch eine Klopfeinrichtung erreicht sein. Die bevorzugte Klebstoffmenge von 400 g/m2 oder weniger bezieht sich bevorzugt auf den Moment des Klebstoffauftrags, d.h. unter Nichtberücksichtigung einer ggf. hiernach, auch im Zuge des Trocknungsvorganges, einsetzenden Gewichtsminderung, etwa durch Dampfdiffusion.
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Bei einem bevorzugten Klebstoff kann sich eine Dichte von 1,1 bis 1,3 kg/dm3, weiter bevorzugt 1,2 kg/dm3, ergeben. Hieraus ergibt sich bei üblichen Plattengrundrissen eine Klebstoffmenge zwischen etwa 250 ml und 330 ml.
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Hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung einer mit einem Betonsockel klebeverbundenen Keramikplatte wird in einer möglichen Ausgestaltung zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, dass zunächst der verdichtete Betonsockel hergestellt wird, sodann auf dem Betonsockel eine Klebstofflage aufgebracht wird und schließlich die Keramikplatte auf den so mit der Klebstofflage versehenen Betonsockel aufgesetzt wird.
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Es ist so in herstellungstechnisch günstiger und im Zuge des Verfahrens handhabungstechnisch günstiger Weise eine mit einem Betonsockel klebeverbundene Keramikplatte herstellbar. Die Erstellung des Betonsockels ist zunächst unabhängig von der Keramikplatte vornehmbar, kann entsprechend in einem üblichen Herstellungsprozess, wie dies bspw. bei Pflastersteinen oder dergleichen bekannt ist, erfolgen. Auf dem Betonsockel wird die Klebstofflage aufgebracht, insbesondere mit einer Menge von 400 g/m2 oder weniger im Moment des Auftrages.
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Durch dieses Herstellungsverfahren können gegenüber dem bekannten Stand der Technik Einsparungen bzgl. der Klebstoffmenge von 20% bis 50% erreicht werden.
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Der Klebstoff kann auf Basis von Polyurethan hergestellt sein, bevorzugt auf Basis von 1-Komponenten-Polyurethan. Weiter bevorzugt ist im Hinblick auf die insbesondere im Außenbereich einzusetzenden Produkte, mit einem Betonsockel klebeverbundene Keramikplatten, ein Klebstoff mit einer witterungsbeständigen Einstellung vorgesehen.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruches 1 und/oder des weiteren unabhängigen Anspruches 6 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen Merkmalen des Anspruches 1 und/oder des Anspruches 6 oder des jeweiligen weiteren Anspruches oder jeweils unabhängig von Bedeutung sein.
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So ist in einer weiter bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die Klebstofflage eine Menge von etwa 200 g/m2 bis etwa 350 g/m2 aufweist. Insbesondere und auch bevorzugt ist diesbezüglich eine Menge an Klebstoff von etwa 250 g/m2.
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Darüber hinaus kann die Keramikplatte eine unterseitige Struktur aufweisen, bspw. eine rippenartig verlaufende Struktur oder auch eine kreuzförmige Rippenstruktur. Die zugeordnete Oberseite des Betonsockels ist bevorzugt ohne Abformung dieser Struktur gebildet. Es ergibt sich in bevorzugter Ausgestaltung allein bedingt durch das Herstellungsverfahren keine oder praktisch keine der strukturierten Unterseite der Keramikplatte angepasste Negativstruktur der zugewandten Betonsockel-Oberseite.
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Auch kann bevorzugt eine Spaltzugfestigkeit nach DIN EU 1339 zwischen dem Betonsockel und der Keramikplatte von etwa 4 N/mm2 oder größer gegeben sein. In bevorzugter Ausgestaltung kann die Spaltzugfestigkeit bis hin zu etwa 7 N/mm2 betragen, weiter bevorzugt etwa 6 N/mm2.
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Im Zuge der Herstellung weist der zunächst erstellte Betonsockel im Moment des Aufbringens der Klebstofflage bevorzugt noch einen Feuchtegehalt von 3,4 M-% oder mehr bis hin zu 4,0 M-% auf. Die entsprechend noch gegebene (Rest-) Feuchte des Betons trägt in vorteilhafter Weise zur günstigen Abbindung der Klebstofflage bei. Hierzu ist weiter verfahrensmäßig eine unmittelbare, den genannten Feuchtegehalt allein durch die zuvorige Herstellung des Betonsockels erreichen lassende, Aufeinanderfolge der Herstellungsschritte Herstellen des Betonsockels, Aufbringen des Klebstoffes auf den Betonsockel und Aufsetzen der Keramikplatte bevorzugt. Alternativ oder ergänzend kann auch eine Befeuchtung an der entsprechenden Oberfläche des Betonsockels vor dem Aufbringen des Klebstoffes vorgesehen sein. Die Befeuchtung kann bspw. mittels Besprühens mit Wasser erfolgen.
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Weiter kann der Betonsockel bei einem Aufbringen der Klebstofflage auf seiner die Klebstofflage empfangenen Oberseite bereits eine teilweise Abbindung aufweisen, während darunterliegende Bereiche des Betonsockels weniger oder noch nicht abgebunden sind. Es kann sich entsprechend auf der die Klebstofflage empfangenen Oberseite eine Verhautung zufolge teilweiser Abbindung ergeben, so dass sich eine stabilere, festere Unterlage als bei frisch geformten Beton für den Klebstoff und die aufgesetzte Keramikplatte ergibt. Dies hilft, die nicht gewünschte Abformung einer ggf. unterseitig an der Keramikplatte ausgebildeten Strukturierung in dem Beton zu vermeiden, wodurch sich eine gewünschte durchgehende und insbesondere gleichmäßige Klebstofflage ergänzend vorteilhaft erreichen lässt. Die unter der Verhautung liegenden Bereiche sind in bevorzugter Ausgestaltung zumindest soweit abgebunden, dass sich eine für die weitere Verarbeitung, wie Auftrag der Klebstofflage und Aufsetzen der Keramikplatte, ausreichende Stabilität des Betonsockels ergibt.
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Der Klebstoff kann, wie bevorzugt, in flüssiger, noch verlaufbarer Konsistenz aufgebracht werden. Es kann diesbezüglich ein gelartiger Klebstoff vorliegen, der ggf. erst mit Aufsetzen der Keramikplatte durch den hierbei einwirkenden Druck (gleichmäßig) auf der Oberseite des Betonsockels verteilt wird. Die Viskosität eines möglichen Klebstoffs beträgt bei 20°C etwa 270 bis 290 mPa*s und bei 40°C etwa 110 bis 130 mPa*s. Ein weiterer möglicher Klebstoff kann eine Viskosität von 420 bis 440 mPa*s bei 20°C aufweisen und bei 40°C von etwa 130 bis 150 mPa*s.
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Nach dem Aufsetzen der Keramikplatte kann des Weiteren ein Andrücken an den Betonsockel vorgenommen werden. Hierbei wird die Keramikplatte mit einem vorgegebenen Anpressdruck in Richtung auf die mit der Klebstofflage versehenen Oberseite des Betonsockels belastet, um so die Klebewirkung weiter zu erhöhen. Diese Druckeinwirkung kann unmittelbar nach Aufsetzen der Keramikplatte auf die Klebstofflage erfolgen.
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Die hierbei aufgebrachte Kraft zum Andrücken kann, wie bevorzugt, zwischen etwa 950 und 1.050 N/m2 betragen. Die verwendete Anlage zum Andrücken kann eine Kraft von 120.000 bis 160.000 N aufbringen.
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Der Betonsockel kann, wie bevorzugt, aus einem geschlossenporigen Beton bestehen. Alternativ kann der Beton auch ganz oder teilweise offenporiger Beton sein. Die erreichte Verdichtung kann gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung um etwa 5% bis 8%, weiter bevorzugt etwa 6% höher liegen insbesondere im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Betonsockeln zur Klebeverbindung mit einer Keramikplatte.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist eine Betonrezeptur vorgesehen, die sich allein bzgl. der Feststoffanteile wie folgt zusammensetzen kann (Gewichtsanteile der Gesamtfeststoffanteile in Prozent):
- Zement der Festigkeitsklasse 42,5 N 8% bis 13%, bevorzugt ca. 11%,
- Füller 2% bis 3%, bevorzugt ca. 2,5%,
- Sand mit einer Körnung 0/2 40% bis 45%, bevorzugt ca. 43%,
- Kies mit einer Körnung 2/8 20% bis 30%, bevorzugt ca. 26%,
- Steinschlag mit einer Körnung 2/8 15% bis 20%, bevorzugt ca. 17,5%.
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Wasserzementwert 0,3 bis 0,4, bevorzugt ca. 0,38.
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Die Kantenlängen der Betonsockel, wie auch der hierauf klebeverbunden aufsitzenden Keramikplatten, können bspw. 400/800 mm, 800/800 mm, 600/600 mm oder auch 600/300 mm betragen. Auch andere, entsprechend kleinere oder auch größere, Abmessungen bzw. Zwischenwerte sind diesbezüglich möglich.
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Die vor- und nachstehend angegebenen Bereiche bzw. Wertebereiche oder Mehrfachbereiche schließen hinsichtlich der Offenbarung auch sämtliche Zwischenwerte ein, insbesondere in 1/10-Schritten der jeweiligen Dimension, ggf. also auch dimensionslos. Beispielsweise beinhaltet die Angabe 200 g/m2 bis 350 g/m2 auch die Offenbarung von 200,1 g/m2 bis 350 g/m2, 200 g/m2 bis 349,9 g/m2, 200,1 g/m2 bis 349,9 g/m2 etc., die Offenbarung von etwa 4 N/mm2 auch die Offenbarung von 4,1 N/mm2, oder auch 3,9 N/mm2, die Offenbarung von bis zu 7 N/mm2 auch die Offenbarung von bis zu 6,9 N/mm2 etc. Diese Offenbarung kann einerseits zur Eingrenzung einer genannten Bereichsgrenze von unten und/oder oben, alternativ oder ergänzend aber zur Offenbarung eines oder mehrerer singulärer Werte aus einem jeweilig angegebenen Bereich dienen.
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Figurenliste
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die aber lediglich Ausführungsbeispiele darstellt. Ein Teil, das nur bezogen auf eines der Ausführungsbeispiele erläutert ist und bei einem weiteren Ausführungsbeispiel aufgrund der dort herausgestellten Besonderheit nicht durch ein anderes Teil ersetzt ist, ist damit auch für dieses weitere Ausführungsbeispiel als jedenfalls mögliches vorhandenes Teil beschrieben. Auf der Zeichnung zeigt:
- 1 in schematischer Darstellung den Ablauf eines Verfahrens zur Herstellung einer mit einem Betonsockel klebeverbundenen Keramikplatte;
- 2 einen Ausschnitt einer schematisch dargestellten Fertigungsanlage, arbeitend nach dem Herstellungsverfahren gemäß 1;
- 3 in perspektivischer Einzeldarstellung einen Betonsockel mit darauf aufsitzender klebeverbundener Keramikplatte;
- 4 den stark vergrößerten Schnitt gemäß der Linie IV - IV in 3;
- 5 eine der 3 entsprechende Darstellung, jedoch eine alternative Ausgestaltung des Betonsockels mit Keramikplatte betreffend.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu 1 ein Verfahren zur Herstellung einer wie in den 3 und 5 beispielhaft dargestellten Keramikplatte 1 mit einem Betonsockel 2.
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Die Keramikplatte 1 ist aufsitzend auf dem Betonsockel 2 mit diesem klebeverbunden.
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Der Betonsockel 2 weist mit Bezug auf einen Grundriss, in welchem sich die Oberseite 6, auf welcher die Keramikplatte 1 aufgesetzt wird, als Fläche darstellt, Kantenlängen auf, die im Wesentlichen den in selber Richtung betrachteten Kantenlängen der Keramikplatte 1 entsprechen. So ergeben sich entsprechend in den Ausführungsbeispielen im Grundriss rechtwinklig zueinander verlaufende Kanten mit einer Kantenlänge a, die der Kantenlänge b bspw. entsprechen kann (vgl. 3), oder, gemäß dem Ausführungsbeispiel in 5, etwa dem Zweifachen der Kantenlänge b.
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Das Verfahren sieht zunächst die Herstellung des Betonsockels 2 vor, wozu Beton entsprechend einer vorgegebenen Betonrezeptur in eine formgebende Form 3 gefüllt wird. Der eingefüllte Beton 4 wird über eine bspw. Klopfeinrichtung 5 verdichtet.
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Der zumindest im Bereich der Oberseite 6 teilweise abgebundene Betonsockel 2 wird einer Klebstoffauftrageinrichtung 7 zugeführt. Beispielsweise können hierzu mehrere gefertigte Betonsockel 2 in einem losen Verbund V gemäß der Darstellung in 2 zu der Klebstoffauftrageinrichtung 7 transportiert werden, weiter bspw. über ein Transportband 8.
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Mittels der Klebstoffauftrageinrichtung 7 wird eine Klebstofflage 9 auf die Oberseite 6 des Betonsockels 2 aufgetragen. Dies kann gemäß der schematischen Darstellung in 1 über eine Düse oder dergleichen erfolgen, die, Klebstoff absondernd, über die Oberseite 6 bewegt wird (vgl. 1, Pfeil r). Es können quer zu der Richtung r mehrere Düsen nebeneinander angeordnet sein oder die Düse kann auch, etwa in Zickzacklinien, ergänzend in der Richtung quer zu der Richtung r verfahren.
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Auch kann die Klebstoffauftrageinrichtung 7 an einem verlagerbaren Roboterarm 10 angeordnet sein. Eine entsprechend hinterlegte Programmierung zur Steuerung des Roboterarms 10 führt bspw. zu einem Klebstoffauftrag auf allen Oberseiten 6 der im Verbund V vorgesehenen Betonsockel 2.
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Darüber hinaus kann der Klebstoffauftrag auch punktweise auf der Oberseite 6 eines Betonsockels 2 erfolgen, dies bevorzugt unter Einhaltung vorgegebener Abstände zwischen den einzelnen Klebeauftragpunkten.
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Bevorzugt ist der Klebstoff so auf die Oberseite 6 aufgetragen, dass dieser nicht gänzlich bis zu dem umlaufenden Rand der Oberseite 6 (zunächst) reicht. Dies soll ein Ausquillen von Klebstoff aus der Klebstoffebene nach außen über die Randkanten des Betonsockels 2 hinaus bei einem Aufsetzen der Keramikplatte 1 verhindern.
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Weiter bevorzugt erfolgt der Klebstoffauftrag über einzelne, bspw. an einem Roboterarm angeordnete Ventile, wobei im Randbereich des Betonsockels 2 bevorzugt ein Abstand von etwa 20 bis 30 mm eingehalten wird. Bevorzugt wird über das oder die randseitigen Ventile eine etwas erhöhte Menge an Klebstoff aufgetragen, im Vergleich zu den weiteren Ventilen. Dadurch kann eine optimale Benetzung sichergestellt werden, wobei zufolge der randseitigen Beabstandung ein Ablaufen des Klebstoffes an der Seitenfläche insbesondere des Betonsockels 2 vermieden wird.
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In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird die Keramikplatte 1 mit ihrer der Sichtseite 11 gegenüberliegenden Unterseite flächig auf die mit der Klebstofflage 9 versehene Oberseite 6 des Betonsockels 2 aufgesetzt. Hierzu kann ein entsprechend ausgebildeter Greifer 12 dienen, der in weiterer Ausgestaltung jeweils eine Keramikplatte 1 von einem Vorratsstapel S ergreift und, gemäß der schematischen Darstellung in 2, über einen bspw. computergesteuerten Roboterarm 13 auf die Oberseite 6 des Betonsockels 2 aufsetzt. Hierbei erfolgt eine exakte Ausrichtung der Keramikplatte 1 bzgl. der Ausrichtung ihrer Randkanten entsprechend der Randkantenausrichtung des zu belegenden Betonsockels 2.
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Mit Aufsetzen der Keramikplatte 1 auf die Klebstofflage 9 kann allein durch das Eigengewicht der Keramikplatte 1 eine Vergleichmäßigung der Klebstofflage 9 erfolgen, dies weiter entsprechend auch bei einem möglichen punktweisen Klebstoffauftrag. Der Klebstoff kann hiernach bis an die jeweilige Randkante des Betonsockels 2 bzw. der Keramikplatte 1 reichen, wie dies schematisch in 4 dargestellt ist.
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Sowohl in 4 als auch in der Verfahrensabfolge in 1 ist die Klebstofflage 9 jeweils übertrieben stark dargestellt.
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Eine günstige Klebstoffabbindung ist in bevorzugter Ausgestaltung dadurch erreicht, dass der Klebstoffauftrag, wie bevorzugt auch das Aufsetzen der Keramikplatte 1, bei noch nicht vollständig abgebundenem Betonsockel 2 erfolgt. Entsprechend weist der Betonsockel 2 bei einem Aufbringen der Klebstofflage 9 noch einen Feuchtegehalt von etwa 3,4 M-% oder mehr, bis hin zu etwa 4,0 M-%, auf.
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Die Klebeverbindung zwischen der Keramikplatte 1 und dem Betonsockel 2 kann des Weiteren noch durch einen Anpressvorgang unterstützt werden. Hierzu wirkt bspw. ein Stempel 14 flächig auf die Sichtseite 11 der Keramikplatte 1 ein, so dass unter Abstützung des Betonsockels 2 auf einer stabilen Auflagefläche 15 eine Anpresskraft F bevorzugt senkrecht zur Flächenerstreckung der Sichtseite 11 auf den Klebeverbund einwirkt.
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Abschließend kann der Verbund aus Keramikplatte 1 und Betonsockel 2 einer Trocknungseinrichtung 16 zugeführt werden, bspw. einer Trocknungskammer.
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Die vorstehenden Ausführungen dienen der Erläuterung der von der Anmeldung insgesamt erfassten Erfindungen, die den Stand der Technik zumindest durch die folgenden Merkmalskombinationen jeweils auch eigenständig weiterbilden, wobei zwei, mehrere oder alle dieser Merkmalskombinationen auch kombiniert sein können, nämlich:
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Auf einem Betonsockel 2 klebeverbunden aufsitzende Keramikplatte 1, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Betonsockel 2 eine Dichte von 2,3 kg/dm3 oder mehr aufweist und dass die Klebstofflage 9 eine Menge von 400 g/m2 oder weniger aufweist.
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Eine Keramikplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Klebstofflage 9 eine Menge von 200 g/m2 bis 350 g/m2 aufweist.
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Eine Keramikplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Keramikplatte 1 eine unterseitige Struktur aufweist und dass die zugeordnete Oberseite 6 des Betonsockels 2 ohne Abformung dieser Struktur gebildet ist.
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Eine Keramikplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Spaltzugfestigkeit zwischen Betonsockel 2 und der Keramikplatte 1 4 N/mm2 oder mehr beträgt.
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Eine Keramikplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Spaltzugfestigkeit zwischen dem Betonsockel 2 und der Keramikplatte 1 jedenfalls bis zu 7 N/mm2 beträgt.
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Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass zunächst der verdichtete Betonsockel 2 hergestellt wird, sodann auf den Betonsockel 2 eine Klebstofflage 9 aufgebracht wird und schließlich die Keramikplatte 1 auf den so mit der Klebstofflage 9 versehenen Betonsockel 2 aufgesetzt wird.
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Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Betonsockel 2 bei einem Aufbringen der Klebstofflage 9 noch einen Feuchtegehalt von 3,4 M-% oder mehr aufweist.
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Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Betonsockel 2 bei einem Aufbringen der Klebstofflage 9 auf seiner die Klebstofflage 9 empfangenden Oberseite 6 bereits eine teilweise Abbindung aufweist, während darunterliegende Bereiche des Betonsockels 2 weniger oder noch nicht abgebunden sind.
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Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Klebstoff in flüssiger, noch verlaufbarer Konsistenz aufgebracht wird.
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Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass nach dem Aufsetzen der Keramikplatte 1 ein Andrücken an den Betonsockel 2 vorgenommen wird.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich, aber auch in Kombination untereinander) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren, auch ohne die Merkmale eines in Bezug genommenen Anspruchs, mit ihren Merkmalen eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen. Die in jedem Anspruch angegebene Erfindung kann zusätzlich ein oder mehrere der in der vorstehenden Beschreibung, insbesondere mit Bezugsziffern versehene und/oder in der Bezugsziffernliste angegebene Merkmale aufweisen. Die Erfindung betrifft auch Gestaltungsformen, bei denen einzelne der in der vorstehenden Beschreibung genannten Merkmale nicht verwirklicht sind, insbesondere soweit sie erkennbar für den jeweiligen Verwendungszweck entbehrlich sind oder durch andere technisch gleichwirkenden Mittel ersetzt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Keramikplatte
- 2
- Betonsockel
- 3
- Form
- 4
- Beton
- 5
- Klopfeinrichtung
- 6
- Oberseite
- 7
- Klebstoffauftragseinrichtung
- 8
- Transportband
- 9
- Klebstofflage
- 10
- Roboterarm
- 11
- Sichtseite
- 12
- Greifer
- 13
- Roboterarm
- 14
- Stempel
- 15
- Auflagefläche
- 16
- Trocknungseinrichtung
- a
- Kantenlänge
- b
- Kantenlänge
- r
- Pfeil
- F
- Kraft
- S
- Vorratsstapel
- V
- Verbund
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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