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Die Erfindung bezieht sich auf ein beleuchtetes Regalsystem mit wenigstens zwei parallel nebeneinander angeordneten Vertikalstützen, wenigstens einem Paar Regalbodenträger, die an den Vertikalstützen befestigt sind, so dass jene zur Aufnahme von Regalböden horizontal von diesen abstehen, Leuchten, die an dem Regalsystem befestigt sind, und einer Stromversorgung für die Leuchtmittel in den Leuchten.
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Ein typisches Regalsystem mit nur einem Regalabschnitt besteht aus zwei parallel nebeneinander angeordneten Vertikalstützen, die etwa in der Breite der Regalböden voneinander beabstandet sind. An den Vertikalstützen werden paarweise Regalbodenträger eingehängt, wobei jedes Paar einen Regalboden trägt.
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Insbesondere wenn solche Regalsysteme in Verkaufsräumen benutzt werden, sollen die darin präsentierten Waren beleuchtet sein. Aus diesem Grund werden Regalsysteme mit Leuchten versehen, wobei generell das Problem besteht, diese möglichst unauffällig mit Strom zu versorgen.
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Ein derartiges Regalsystem mit Beleuchtung ist z. B. in der
DE 10 2013 104 470 A1 beschrieben. Zur Stromversorgung einer Leuchte am Regalboden befindet sich verdeckt in einer der Vertikalstützen eine doppelte Stromschiene für die Zu- und Rückleitung eines elektrischen Stroms. An einem Fachbodenträger, der in die Vertikalstütze eingehängt wird, befinden sich zwei Kontaktfedern, deren einen Enden durch einen Schlitz in der Vertikalstütze hindurchragen und jeweils eine der Einzelschienen kontaktieren. Die anderen Enden ragen in den Bereich des Fachbodenträgers und können dort in einen Kontakt treten mit einem Stromabnehmerelement, das eine elektrische Verbindung zu den Leuchten hat, die am Fachboden befestigt sind. Bei dieser Ausführung verläuft somit die Hin- als auch die Rückleitung über eine Vertikalstütze. Dies hat den Nachteil, dass bei metallischen Vertikalstützen die Stromschienen ihnen gegenüber isoliert werden oder dass die Vertikalstützen selbst aus einem elektrisch nicht leitenden Material bestehen müssen, was aber deren Tragfähigkeit minimiert. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass eine Vertikalstütze selbst nicht als Stromleiter genutzt werden kann, da sie nicht gleichzeitig der Hin- und Rückführung des Stromes dienen kann.
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Die Erfindung beruht somit auf der Aufgabe, ein beleuchtetes Regalsystem mit einer Stromversorgung für die Leuchten an dem Regalsystem zu schaffen, bei der in einfacher Weise eine nicht sichtbare Stromversorgung realisiert ist.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass beide Vertikalstützen jeweils eine einzelne Vertikalstützenstromschiene besitzen oder selbst eine solche bilden, dass die Pole einer Niederspannungsquelle die Vertikalstützenstromschienen kontaktieren, dass die Regalbodenträger jeweils eine einzelne Regalbodenträgerstromschiene besitzen oder selbst eine solche bilden, wobei die Regalbodenträgerstromschienen in einem elektrisch leitenden Kontakt mit der jeweiligen Vertikalstützenstromschiene stehen, wenn der Regalbodenträger an der Vertikalstütze befestigt ist und dass die Leuchtmittel in einem elektrisch leitenden Kontakt mit den Regalbodenträgerstromschienen stehen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Regalsystem erfolgt die Stromzuführung über die eine Vertikalstütze und die Rückführung des Stromes über die andere Vertikalstütze. Der Stromkreis verläuft damit über die eine Vertikalstütze, den daran befestigten Regalbodenträger, zu der daran angeschlossenen Last und zurück über den anderen Regalbodenträger und die andere Vertikalstütze. In jeder Vertikalstütze ist somit jeweils nur eine einzelne Stromschiene vorhanden. Dies ermöglicht es, dass die Vertikalstützen - wenn sie aus einem elektrisch leitenden Material, wie Metall, bestehen - selbst als Stromschiene dienen, oder dass bei Vertikalstützen aus einem nichtmetallischen Material eine elektrisch leitende Stromschiene unmittelbar auf diese aufgebracht werden kann.
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Dies gilt ebenfalls für die Regalbodenträgerstromschiene, die ebenfalls durch den Regalbodenträger selbst oder an einen aus einem nichtleitenden Material bestehenden Regalbodenträger befestigt ist.
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Soweit die Vertikalstützen und die Regalbodenträger aus einem Metall bestehen, wird der elektrische Kontakt allein schon dadurch hergestellt, dass ein Regalbodenträger in eine Vertikalstütze eingehängt oder sonst wie befestigt wird.
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Zur Herstellung eines vollständigen Stromkreises wird eine Spannungsquelle mit ihrem einen Pol an die eine Vertikalstütze und mit ihrem anderen Pol an die andere Vertikalstütze angeschlossen. Entsprechend wird das Leuchtmittel in einem elektrischen Kontakt sowohl zum einen Regalbodenträger als auch zum anderen Regalbodenträger eines Regalbodenträgerpaares gestellt, so dass ein geschlossener Stromkreis entsteht.
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Dieses System lässt sich leicht erweitern, indem mehrere Regalabschnitte nebeneinander gestellt werden, so dass wenigstens drei parallel nebeneinander angeordnete Vertikalstützen vorhanden sind, wobei die mittleren Vertikalstützen sowohl die Regalbodenträger für die Regalböden eines Regalabschnittes als auch für die Regalböden des benachbarten Regalabschnittes aufnehmen und galvanisch nicht getrennt ausgeführt werden müssen. Soweit die Regalböden auf gleicher Höhe angeordnet werden, kann an den mittleren Vertikalstützen auch ein beidseitig genutzter einzelner Regalbodenträger vorgesehen werden.
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Jeder Regalabschnitt weist seine eigene Niederspannungsquelle auf, die mit ihren Polen an den beiden Vertikalstützen des Regalabschnittes angeschlossen ist, so dass die Niederspannungsquelle eine Spannungskaskade bildet, d. h. dass die Pole der Spannungsquellen miteinander verbunden sind.
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Bei den Niederspannungsquellen handelt es sich um Gleichspannungsquellen, welche sekundärseitig kein Erdpotential zur Verfügung stellen.
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Dabei handelt es sich z.B. um Transformatoren, denen jeweils ein Gleichrichter nachgeschaltet ist, um einen Gleichstrom zu erzeugen.
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Die Gleichspannungsquellen werden an der mittleren Vertikalstütze gegenpolig angeschlossen.
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Bei einem solchen gegenpoligen Anschluss (Pluspol an Minuspol) addieren sich die Spannungen der einzelnen Niederspannungsquellen auf, die Anzahl der zu versorgenden Regalabschnitte kann beschränkt werden, um den Richtlinien der Schutzkleinspannung zu entsprechen. Die Gesamtspannung darf nicht ein erlaubtes Maß von 60 Volt übersteigen. Bei einer Spannung von 12 Volt je Niederspannungsquelle könnten somit 5 Regalabschnitte in einer Spannungskaskade integriert sein.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Niederspannungsquellen (Gleichstrom) gegenpolig (Pluspol an Pluspol und Minuspol an Minuspol) zu schalten. Dadurch werden die Spannungen nicht aufaddiert, sondern heben sich jeweils auf. Die Ströme in den einzelnen Regalabschnitten laufen dann gegensinnig, so dass die mittleren Regalbodenträger mit einem doppelten Strom belastet sind.
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Eine solche gleichpolige Verbindung könnte auch bei Wechselspannungen denkbar sein. In diesem Fall müssten aber Phasenschieber eingesetzt werden, so dass die Stromversorgung der einzelnen Regalabschnitte phasenverschoben gegeneinander erfolgt.
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Für die Verbindung der Leuchtmittel zu den Regalbodenträgern bzw. den Regalbodenträgerstromschienen sind verschiedene Lösungen denkbar. Die die Leuchtmittel aufweisenden Leuchten können Außenkontakte aufweisen, die bei einer Befestigung der Leuchten an dem Regalbodenträger in unmittelbarem Kontakt mit den Regalbodenträgerstromschienen kommen. Die Abmessung der Leuchten müsste dann auf die Breite der einzelnen Regalabschnitte, also dem Abstand der Regalbodenträger, abgestimmt sein.
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Denkbar wäre aber auch, dass in den Regalböden Kontaktbrücken integriert sind, die einerseits Kontakt mit den Regalbodenträgerstromschienen und andererseits Kontakt mit den Außenkontakten der Leuchten haben. Bei einer Befestigung der Leuchten an den Regalböden gelangen deren Kontakte an die der Kontaktbrücken.
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Denkbar wäre aber auch, dass die Leuchtmittel in den Regalböden integriert sind und dass die Regalböden Außenkontakte aufweisen, die mit der Regalbodenträgerstromschiene in Kontakt gelangen, wenn diese an einem Regalbodenträger befestigt sind.
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Die Regalböden selbst müssen entweder aus einem nichtleitenden Material sein, wie z. B. Holz oder Glas, oder gegenüber den Regalbodenträgerstromschienen isoliert sein, da sie anderenfalls einen Kurzschluss verursachen würden.
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Wird ein Kurzschluss verursacht, führt dies als Schutzmaßnahme zum Abschalten der Stromversorgung.
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Weiterhin wird das Regalsystem über einen Fehlerstromschutzschalter betrieben, welcher in einem Fehlerfall normgerecht das Abschalten der Anlage erzwingt.
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Im Folgenden soll anhand von zwei Ausführungsbeispielen die Erfindung näher erläutert werden. Dazu zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Darstellung ein erfindungsgemäßes Regalsystem mit Leuchten,
- 2 eine gegenpolige Ausführung des Spanungsnetzsystems zur Stromversorgung der Leuchten und.
- 3 eine gleichpolige Ausführung des Spanungsnetzsystems zur Stromversorgung der Leuchten.
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Die 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Regals. Dieses besteht aus einer Anzahl von Vertikalstützen 1, von denen hier drei dargestellt sind. Mit 1a sollen die äußeren mit 1b die mittleren Vertikalstützen bezeichnet werden. Alle Vertikalstützen 1 verlaufen vertikal, können z. B. an einer Wand oder Zwischenwand angebracht sein oder aber zwischen dem Boden und der Decke eines Raumes eingespannt sein. Jeweils zwei benachbarte Vertikalstützen 1 bilden einen Regalabschnitt.
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In die Vertikalstützen 1 werden Regalbodenträger 2 eingehängt, die senkrecht von den Vertikalstützen 1 abstehen und die geeignet sind, Regalböden 3 aufzunehmen. Auch hier sollen im Folgenden die äußeren Regalbodenträger mit 2a und die mittleren mit 2b bezeichnet werden. Zur Befestigung der Regalbodenträger 2 an den Vertikalstützen 1 gibt es zahlreiche bekannte Methoden, die hier nicht näher erläutert werden sollen. Typischerweise werden die Regalbodenträger 2 in Schlitze in den Vertikalstützen 1 eingehängt. Entscheidend ist, dass ein elektrischer Kontakt zwischen den Vertikalstützen 1 bzw. deren Stromschienen und den Regalbodenträgern 2 bzw. deren Stromschienen hergestellt wird, wenn diese an den Vertikalstützen 1 befestigt werden. Da in diesen Ausführungsbeispielen die Vertikalstützen 1 und die Regalbodenträger 2 aus einem metallischen Material bestehen, dienen sie selbst als Stromschienen. Denkbar wäre aber auch eine Lösung, bei dem die Vertikalstützen 1 und die Regalbodenträger 2 mit gesonderten Stromschienen versehen werden.
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In dem Ausführungsbeispiel ist an der mittleren Vertikalstütze 1b ein einzelner Regalbodenträger 2b angebracht, der die einander zugewandten Seiten der Regalböden in den beiden Regalabschnitten aufnimmt.
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Denkbar wäre aber auch, dass die mittlere Vertikalstütze 1b als doppelte Vertikalstütze ausgebildet wird, die in zwei Reihen jeweils einen Regalbodenträger aufnimmt.
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An den Regalböden 3 sind Leuchten 4 befestigt, die vorzugsweise mit LED-Lampen 5 bestückt sind. Die Leuchten 4 sind über Kontaktbrücken 6, 7 im elektrischen Kontakt mit den Regalbodenträgern 2. Am Fuß des Regalsystems befindet sich für jeden Regalabschnitt jeweils eine Spannungsquelle 8, die mit einem Pol an der einen Vertikalstütze 1 und mit dem anderen Pol an der benachbarten Vertikalstütze 1 angeschlossen ist. Damit ergibt sich ein Stromkreis, der über die beiden Vertikalstützen und die dazugehörigen Regalbodenträger 2 zu den Leuchten 4 verläuft. Dabei kontaktieren sich die Pole der beiden Spannungsquellen 8 an der mittleren Vertikalstütze 1b, was anhand der Schaltbilder der 2 und 3 näher erläutert werden soll.
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Diese zeigen jeweils ein Schaltbild für 3 Regalabschnitte, wobei diese Spannungsquellen als 12 Volt Gleichstromquellen ausgebildet sind. Die Spannungsquellen sind gemäß 2 gegenpolig an den jeweils zwischen ihnen liegenden Vertikalstützen 1b angeschlossen, so dass sich eine Gesamtspannung von 36 Volt ergibt. Soweit gleich viele Leuchtmittel an dem jeweiligen Regalabschnitt vorgesehen sind, ist auch ihr Widerstand gleich, so dass der Strom in den einzelnen Stromkreisen gleich hoch ist und sich in den mittleren Regalbodenträgern 2b aufhebt.
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Die Schaltung verhält sich nicht anders als ein einzelner Stromkreis mit 36 Volt-Spannungsquelle, in denen die Leuchtmittel in Reihe geschaltet sind. Da die einzelnen Regalabschnitte aber nicht zwingend mit der gleichen Anzahl von Leuchtmitteln bestückt sein müssen, garantiert die Schaltung, dass die parallel geschalteten Leuchten 4 eines Regalabschnittes jeweils mit 12 Volt beaufschlagt sind.
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Eine ähnliche Schaltung ist in der 3 gezeigt. Hier sind die Spannungsquellen 8 aber so geschaltet, dass sie gegenpolig an die mittleren Vertikalstützen 1b anschließen. Die maximale Spannung an den Außenvertikalstützen 1a beträgt daher maximal 12 Volt. Die Ströme in den einzelnen Regalabschnitten fließen entsprechend gegensinnig, so dass die mittleren Vertikalstützen 2b eine doppelte Stromstärke führen. Bei einer solchen Schaltung können beliebig viele Regalabschnitte ein Regalsystem bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 1a
- Äußere Vertikalstütze
- 1b
- Vertikalstütze
- 2a
- Äußere Regalbodenträger
- 2b
- Mittlere Regalbodenträger
- 3
- Regalboden
- 4
- Leuchten
- 5
- LED-Lampen
- 6
- Kontaktbrücken
- 7
- Kontaktbrücken
- 8
- Niederspannungsquelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013104470 A1 [0004]