DE102017104445B3 - Drehrostvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Drehrostvorrichtung für einen Festbrennstoffheizkessel, umfassend einen drehbar in einem Rahmen (1) gelagerten Lamellenrost (2) und eine zwischen einzelne Lamellen (2.1) des Lamellenrosts (2) eingreifende Abreinigungseinrichtung (3). Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rahmen (1) und der Lamellenrost (2) gusstechnisch hergestellt und Teile der Abreinigungseinrichtung (3) zwischen benachbarten Lamellen (2.1) horizontal beweglich ausgebildet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Drehrostvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Eine Drehrostvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus dem Patentdokument
DE 10 2008 046 078 A1 bekannt. Diese Drehrostvorrichtung für einen Festbrennstoffheizkessel besteht aus einem drehbar in einem Rahmen gelagerten Lamellenrost und aus einer zwischen einzelne Lamellen des Lamellenrosts eingreifende Abreinigungseinrichtung. Die Abreinigungseinrichtung ermöglicht es, Verunreinigungen vom Lamellenrost zu lösen und somit ein Verstopfen desselben zu verhindern. Hierzu wird das Lamellenrost, wie auch die nachfolgend erläuterte, erfindungsgemäße Lösung diskontinuierlich, als nur zu bestimmten Zeitpunkten, gedreht. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehrostvorrichtung der eingangs genannten Art zu verbessern. Insbesondere soll eine besonders zuverlässig arbeitende und kostengünstig herzustellende Drehrostvorrichtung geschaffen werden.
- Diese Aufgabe ist mit einer Drehrostvorrichtung der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
- Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass der Rahmen und der Lamellenrost gusstechnisch hergestellt und Teile der Abreinigungseinrichtung zwischen benachbarten Lamellen horizontal beweglich ausgebildet sind.
- Mit anderen Worten zeichnet sich die erfindungsgemäße Drehrostvorrichtung also dadurch aus, dass der Lamellenrost nicht aus einzelnen Lamellen gefertigt, sondern einstückig gegossen ist. Die Abstände zwischen den einzelnen Lamellen sind somit, abgesehen von einer gewissen Dehnung aufgrund einwirkender Wärme unveränderlich, was wiederum den Vorteil mit sich bringt, dass sich die Abreinigungsvorrichtung sehr einfach und selbstzentrierend zwischen den Lamellen montieren lässt.
- Andere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Drehrostvorrichtung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
- Der Vollständigkeit halber wird noch auf das weiter abliegende Patentdokument
EP 1 207 342 A2 hingewiesen. Die dort offenbarte Lösung zeigt ein sogenanntes Drehrost, dessen Drehrost allerdings kontinuierlich gedreht wird und zudem nicht gegossen, sondern als aufwändige Schweißkonstruktion ausgebildet ist. - Die erfindungsgemäße Drehrostvorrichtung einschließlich ihrer vorteilhaften Weiterbildungen gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- Es zeigt
-
1 eine Draufsicht auf die Drehrostvorrichtung von schräg oben; -
2 eine senkrechte Draufsicht auf die Ausführungsform gemäß1 ; -
3 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß der1 und2 ; -
4 perspektivisch die Ausführungsform gemäß der1 bis3 von unten; und -
5 eine Explosionsdarstellung der Ausführungsform gemäß der1 bis4 . - Die in den Figuren dargestellte Drehrostvorrichtung für einen Festbrennstoffheizkessel (nicht extra dargestellt, weil an sich bekannt) besteht zunächst in bekannter Weise aus mindestens einem (es können auch mehrere sein) um mindestens 360° drehbar in einem Rahmen
1 gelagerten Lamellenrost2 und einer zwischen einzelne Lamellen2.1 des Lamellenrosts2 eingreifenden Abreinigungseinrichtung3 . - Ferner ist in bekannter Weise vorzugsweise vorgesehen, dass der Lamellenrost
2 eine rechteckige und/oder im wesentlichen ebene Brennstoffauflagefläche2.3 und der Rahmen1 eine an die Brennstoffauflagefläche2.3 formangepasste Ausnehmung1.2 aufweist. Die Maßgabe ”im wesentlichen ebene” bedeutet dabei, dass – wie auch aus den Figuren ersichtlich ist – eine leichte Krümmung der Brennstoffauflagefläche2.3 vorgesehen sein kann (aber nicht muss), bei der aber der Kümmungsradius mindestens doppelt so groß ist wie eine größere Seitenlänge des Lamellenrosts2 . - Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass der Rahmen
1 – gewissermaßen zur Vergrößerung der Brennstoffauflagefläche2.3 einen ebenflächigen Randbereich1.3 rund um den Lamellenrost2 bildet. - Wie ebenfalls beim oben genannten Stand der Technik sind auch bei der in den Figuren dargestellten Lösung die Lamellen
2.1 als ebene, vorzugsweise etwa 5 mm dicke, Platten ausgebildet und parallel zueinander orientiert angeordnet. - Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Lamellenrost
2 in Seitenansicht – also senkrecht zur Draufsicht auf die Brennstoffauflagefläche2.3 – einen angenähert dreieckigen Querschnitt aufweist, wobei die Ecken des Dreiecks abgerundet ausgebildet sind. - Wesentlich für die erfindungsgemäße Drehrostvorrichtung ist nun, dass der Rahmen
1 und der Lamellenrost2 gusstechnisch hergestellt und Teile der Abreinigungseinrichtung3 zwischen benachbarten Lamellen2.1 horizontal beweglich ausgebildet sind. - Dabei ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der gusstechnisch am Stück hergestellte Lamellenrost
2 einerseits aus den Lamellen2.1 und andererseits aus einer die Lamellen2.1 miteinander verbindenden, mit einem (wahlweise Motor- oder Hand-)Antrieb (beides nicht extra dargestellt) verbundenen Antriebswelle2.2 besteht, die bevorzugt (wie dargestellt) senkrecht zu den Lamellen2.1 orientiert und/oder an einer der Brennstoffauflagefläche2.3 gegenüberliegenden Seite der Lamellen2.1 angeordet ist. - Weiterhin ist besonders bevorzugt am Rahmen
1 mindestens ein Drehlager1.1 für die Antriebswelle2.2 des Lamellenrosts2 vorgesehen. Dieses Drehlager1.1 ist dabei beim Gießen des Rahmens1 hergestellt ausgebildet, d. h. der Rahmen1 und das Drehlager1.1 werden bei der Herstellung des Rahmens1 auf einmal – also zum gleichen Zeitpunkt – gegossen. - Wie weiterhin aus den Figuren ersichtlich, ist bei der bevorzugten Ausführungsform, um eine gute Lagerung der Antriebswelle
2.2 zu gewährleisten, genauer betrachtet beidseitig an der bereits weiter oben genannten Ausnehmung1.2 einander gegenüberliegend jeweils ein Drehlager1.1 für die Antriebswelle2.2 des Lamellenrosts2 vorgesehen. - Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die stoffschlüssig mit den Lamellen
2.1 verbundene Antriebswelle2.2 mittels einem Fixierelement4 am Drehlager1.1 befestigt ausgebildet ist, wobei das Fixierelement4 mit einer Bohrung4.1 versehen ist, welche einen zur Antriebswelle2.2 passenden Durchmesser aufweist. - Ganz besonders bevorzugt ist darüber hinaus vorgesehen, dass die Abreinigungseinrichtung
3 einerseits aus mehreren Abreinigungsbügeln3.1 und einem Befestigungselement3.2 zur Fixierung der Abreinigungsbügel3.1 am Rahmen1 besteht. Dabei ist ein freier Abstand zwischen den Lamellen2.1 etwas größer als die Dicke eines Abreinigungsbügels3.1 ausgebildet. Die Maßgabe ”etwas größer” bedeutet dabei, dass der Abstand zwar größer, aber höchstens doppelt so groß wie die Dicke des Abreinigungsbügels3.1 ausgebildet ist, weil letzterer sonst seine Aufgabe jedenfalls nur unzureichend erfüllen könnte. - Bezüglich des geannnten Abreinigungsbügels
3.1 ist ferner bevorzugt vorgesehen, dass dieser aus einem Blech mit einem zum teilweisen Umschließen der Antriebswelle2.2 ausgebildeten ersten Randbereich3.1.1 besteht. Nochmals in anderen Worten formuliert, weist somit der erste Randbereich3.1.1 einen U-förmigen Aufnahmebereich für die Antriebswelle2.2 auf, wobei darüber hinaus vorgesehen ist, dass ein dem ersten Randbereich3.1.1 gegenüberliegender, zweiter Randbereich3.1.2 des Abreinigungsbügels3.1 am Rahmen1 gelagert ausgebildet ist. - Bezüglich des genannten, vorzugsweise mit dem Rahmen
1 verschraubt ausgebildeten Befestigungselement3.2 ist weiterhin besonders bevorzugt vorgesehen, dass dieses mit Schlitzen3.2.1 zur horizontalen Führung der Abreinigungsbügel3.1 versehen und die Abreinigungsbügel3.1 gleichzeitig zwischen dem Befestigungselement3.2 und dem Rahmen1 gehalten ausgebildet sind. - Die erfindungsgemäße, am unteren Ende einer Brennkammer eines Festbrennstoffheizkessels angeordnete Drehrostvorrichtung funktioniert wie folgt:
Zunächst wird die Brennkammer mit Festbrennstoff beschickt und die Verbrennung des Festbrennstoffs in Gang gesetzt. Dabei liegt das Glutbett auf der Brennstoffauflagefläche2.3 auf. Die Verbrennung wird überwacht. Sobald ein vorbestimmer Zeitpunkt erreicht ist oder eine Drehnotwendigkeit anderweitig detektiert wird, zum Beispiel weil nicht mehr genug Luft von unten durch den Rost ins Glutbett gelangt, wird der Lamellenrost2 über die Antriebswelle2.2 typischerweise über einen Motor, alternativ aber auch von Hand gedreht. Beim Drehen streifen die relativ locker zwischen der Antriebswelle2.2 und dem Rahmen1 gelagerten Abreinigungsbügel3.1 mögliche Verbrennungsrückstände vom Lamellenrost2 ab, und zwar ohne große Gefahr, dass es zu einem Verklemmen der Drehrostvorrichtung kommt. Da sich die Abstände der Lamellen2.1 ferner aufgrund der Herstellung durch Gießen praktisch nicht verändern, entfällt darüber hinaus ein bisher üblich gewesener Toleranzausgleich bei den Abreinigungsbügeln3.1 , die, wie erwähnt, schwimmend und selbstzentrierend am Rahmen1 gelagert sind. - Nach Beendigung der Drehung des Lamellenrosts
2 ist die Brennstoffauflagefläche2.3 wieder bereit, ein neues, gut von unten mit Luft versorgbares Gluttbett zu tragen, so dass wieder ein schadstoffarmer Verbrennungsprozess realisierbar bzw. gewährleistbar ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rahmen
- 1.1
- Drehlager
- 1.2
- Ausnehmung
- 1.3
- Randbereich
- 2
- Lamellenrost
- 2.1
- Lamelle
- 2.2
- Antriebswelle
- 2.3
- Brennstoffauflagefläche
- 3
- Abreinigungseinrichtung
- 3.1
- Abreinigungsbügel
- 3.1.1
- erster Randbereich
- 3.1.2
- zweiter Randbereich
- 3.2
- Befestigungselement
- 3.2.1
- Schlitz
- 4
- Fixierelement
- 4.1
- Bohrung
Claims (10)
- Drehrostvorrichtung für einen Festbrennstoffheizkessel, umfassend einen drehbar in einem Rahmen (
1 ) gelagerten Lamellenrost (2 ) und eine zwischen einzelne Lamellen (2.1 ) des Lamellenrosts (2 ) eingreifende Abreinigungseinrichtung (3 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (1 ) und der Lamellenrost (2 ) gusstechnisch hergestellt und Teile der Abreinigungseinrichtung (3 ) zwischen benachbarten Lamellen (2.1 ) horizontal beweglich ausgebildet sind. - Drehrostvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gusstechnisch am Stück hergestellte Lamellenrost (
2 ) einerseits aus den Lamellen (2.1 ) und andererseits aus einer die Lamellen (2.1 ) miteinander verbindenden, mit einem Antrieb verbundenen Antriebswelle (2.2 ) besteht. - Drehrostvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (
2.2 ) senkrecht zu den Lamellen (2.1 ) orientiert angeordnet ist. - Drehrostvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen (
1 ) mindestens ein Drehlager (1.1 ) für die Antriebswelle (2.2 ) des Lamellenrosts (2 ) vorgesehen ist. - Drehrostvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abreinigungseinrichtung (
3 ) einerseits aus mehreren Abreinigungsbügeln (3.1 ) und einem Befestigungselement (3.2 ) zur Fixierung der Abreinigungsbügel (3.1 ) am Rahmen (1 ) besteht. - Drehrostvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (
3.2 ) mit Schlitzen (3.2.1 ) zur horizontalen Führung der Abreinigungsbügel (3.1 ) versehen und die Abreinigungsbügel (3.1 ) gleichzeitig zwischen dem Befestigungselement (3.2 ) und dem Rahmen (1 ) gehalten ausgebildet sind. - Drehrostvorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abreinigungsbügel (
3.1 ) jeweils aus einem Blech mit einem zum teilweisen Umschließen der Antriebswelle (2.2 ) ausgebildeten ersten Randbereich (3.1.1 ) bestehen. - Drehrostvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem ersten Randbereich (
3.1.1 ) gegenüberliegender, zweiter Randbereich (3.1.2 ) des Abreinigungsbügels (3.1 ) am Rahmen (1 ) gelagert ausgebildet ist. - Drehrostvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (
2.2 ) mittels einem Fixierelement (4 ) am Drehlager (1.1 ) befestigt ausgebildet ist, wobei das Fixierelement4 mit einer Bohrung (4.1 ) versehen ist, welche einen zur Antriebswelle (2.2 ) passenden Durchmesser aufweist. - Drehrostvorrichtung nach Anspruch 4 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehlager (
1.1 ) beim Gießen des Rahmens (1 ) hergestellt ausgebildet ist.
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