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Die Erfindung betrifft einen Deckel für einen Müllaufnahmebehälter, insbesondere für Gastronomieküchen und Gastronomiespeiseausgaben, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger gattungsgemäßer Deckel ist aus der
US 6 150 939 bekannt.
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Ferner ist ein Abfallbehälter für Hausmüll, Küchenabfälle oder dergleichen mit einem ohne Hände betätigbaren Deckel aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 91 08 341 U1 bekannt. Bei dem aus diesem Gebrauchsmuster bekannten Deckel handelt es sich um einen aus zwei verschwenkbaren Deckelelementen gebildeten Deckel. Bei der Betätigung eines entsprechenden Betätigungselements, beispielsweise eines Fußschalters, werden die beiden Deckelelemente motorgetrieben nach oben geklappt, um die Einfüllöffnung des Abfallbehälters freizugeben. Ein Nachteil dieser Konstruktion ist darin zu sehen, dass in den Schwenkbereichen der Deckelelemente befindliche Gegenstände oder Körperteile beim Freigeben der Einfüllöffnung von den Deckelelementen getroffen werden können. Außerdem wird der Zugang zu beispielsweise neben der Einfüllöffnung abgestelltem Abfall erschwert, wenn der Deckel geöffnet und die Einfüllöffnung freigegeben ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Deckel für einen Müllaufnahmebehälter, insbesondere für Gastronomieküchen und Gastronomiespeiseausgaben, so weiterzubilden, dass die Kosten des Antriebs, der zum Öffnen und Schließen des Deckels erforderlichen Antriebs minimiert werden.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das erste Deckelelement und das zweite Deckelelement derart mechanisch gekoppelt sind, dass die Linearbewegung des ersten Deckelelements in die erste Verschließrichtung und/oder in die erste Freigaberichtung zu der Linearbewegung des zweiten Deckelelements in die zweite Verschließrichtung und/oder in die zweite Freigaberichtung führt. Diese Lösung stellt eine besonders kostengünstige Variante dar, weil zur Bewegung von zwei Deckelelementen nur ein Antrieb erforderlich ist.
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Dadurch, dass die Deckelemente linear bewegt, also in der Ebene der Einfüllöffnung verschoben wird, bewegen sich keine Bauteile aus der Ebene der Einfüllöffnung heraus, so dass auch keine Gegenstände oder Personen getroffen werden können. Weiterhin bleibt der Bereich neben der Einfüllöffnung auch bei geöffnetem Deckel beziehungsweise freigegebener Einfüllöffnung ungehindert nutzbar. Als Antrieb kann insbesondere irgendeine Art von Elektromotor verwendet werden, der mit einem Kupplungselement zusammenwirkt, das insbesondere durch eine Kupplungsstange gebildet sein kann, die bezogen auf ihre Längsrichtung hin und her beweglich ist. Der Begriff Elektromotor soll hier in seiner weitestgehenden Bedeutung verstanden werden und beispielsweise Linearmotoren, Motoren mit rotierenden Elementen und einem Getriebe umfassen, welches die Rotation in eine lineare Bewegung umsetzt. Auch magnetische Hubzylinder und dergleichen sollen von dem Begriff Elektromotor umfasst sein. Obwohl Elektromotoren erfindungsgemäß sehr bevorzugt werden, schließt dies nicht aus, das beispielsweise auch pneumatische Antriebe eingesetzt werden können, beispielswiese dann, wenn am Einsatzort ohnehin Druckluft zur Verfügung steht. Bei einer vorgegebenen maximalen Bewegungsgeschwindigkeit eines Deckelements führt der Einsatz von zwei Deckelelementen dazu, dass sowohl das Freigeben wie auch das Verschließen der Einfüllöffnung im Vergleich zu der Verwendung von nur einem Deckelelement in der halben Zeit erfolgen kann.
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Besonders einfache und damit günstige Antriebe lassen sich verwenden, wenn die gesamte Anordnung so ausgelegt ist, dass es ausreicht, dass das Antriebselement nur in eine Richtung eine Antriebskraft erzeugen kann. Als Antrieb könnte dann beispielsweise ein magnetischer Hubzylinder in Frage kommen, der lediglich eine Zug- aber keine Schubkraft erzeugen kann.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Deckels sieht vor, dass ein Teil der von dem Antriebselement erzeugten Antriebskraft in einem Federkraftspeicher gespeichert wird. Der Einsatz von Federkraftspeichern bietet sich natürlich insbesondere an, wenn ein Antrieb verwendet wird, der nur eine Kraft in eine Richtung erzeugen kann. Denn in solchen Fällen kann die erforderliche Kraft in die entgegengesetzte Richtung über den Federkraftspeicher gewonnen werden. Der Einsatz von Federkraftspeichern ist aber nicht auf solche Fälle beschränkt, das heißt Federkraftspeicher können durchaus auch dann eingesetzt werden, wenn der Antrieb sowohl eine Kraft in Richtung der ersten Verschließrichtung als auch eine Kraft in Richtung der ersten Freigabeöffnung erzeugen kann. In solchen Fällen kann ein Federkraftspeicher dazu dienen, dass beispielsweise im Falle eines Stromausfalls ein definierter Zustand eingenommen wird. Beispielsweise kann es erwünscht sein, dass die Einfüllöffnung in einer derartigen Situation verschlossen wird und bis auf weiteres verschlossen bleibt. Es ist aber auch möglich, dass bevorzugt wird, die Einfüllöffnung in einer derartigen Situation freizugeben und freigegeben zu lassen. Beide Lösungen lassen sich durch den Einsatz von einem oder mehreren Federkraftspeichern realisieren.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Deckels besteht darin, dass eine Parkposition vorgesehen ist, in der Einfüllöffnung nur teilweise freigegeben ist. Eine derartige Parkposition kann insbesondere vorgesehen sein, um Elemente des Deckels einfacher und/oder gründlicher reinigen zu können. Beispielsweise können in der Parkposition Bereiche des Deckels zugänglich sein, die bei vollständig freigegebener Einfüllöffnung nicht erreicht werden können.
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Für alle Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Deckels wird bevorzugt, dass die Einfüllöffnung mit einer Einklemmschutzeinrichtung ausgestattet ist. Dabei kann die Einklemmschutzeinrichtung in irgendeiner Art und Weise ausgebildet sein, die beispielsweise aus dem Bereich der elektrischen KFZ-Fensterheber bekannt ist. Dabei können sowohl aktive Sensoren (optische Sensoren, Kraftsensoren usw.) als auch indirekt arbeitende Sensorelemente verwendet werden. Beispielsweise ist es im Falle eines elektrischen Antriebs möglich, ein Einklemmen eines Gegenstands oder Körperteils durch die Auswertung der Motorstromkennlinie zu detektieren. Vorzugsweise wird die Bewegung des oder der Deckelelemente im Falle der Detektion einer Einklemmung nicht nur angehalten, sondern die Einfüllöffnung wird in einem solchen Fall vorzugsweise vollständig freigegeben.
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Weiterhin kann es für den erfindungsgemäßen Deckel vorteilhaft sein, dass er Dichtmittel aufweist, die ein Austreten von Gerüchen bei verschlossener Einfüllöffnung hemmen. Beispielsweise ist es möglich, die einander zugewandten Stirnflächen von zwei Deckelelementen, die im verschlossenen Zustand des Deckels aneinander anliegen, mit zumindest halbwegs luftdichten Gummilippen zu versehen. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass flächige Dichtelemente in der Ebene der Einfüllöffnung, insbesondere benachbart zu dieser, vorgesehen sind.
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Für den erfindungsgemäßen Deckel wird es weiterhin als vorteilhaft erachtet, dass er eine zumindest abschnittsweise plane Oberfläche aufweist, in der die Einfüllöffnung vorgesehen ist, wobei die Einfüllöffnung von einem sich von der planen Oberfläche nach unten erstreckenden Kragen umgeben ist. Dadurch können beispielsweise scharfe Kanten im Bereich der planen Oberfläche vermieden werden. Weiterhin kann der untere freie Bereich des Kragens in einfacher Weise mit einer Dichtung ausgestattet werden. Eine solche Dichtung (beispielsweise eine Gummilippe nach Art eines Scheibenwischers) kann dann in vorteilhafter Weise als Zwangsabstreifer wirken, um Verschmutzungen der Oberseiten des oder der Deckelelemente entgegenzuwirken, indem auf dem oder den Deckelelementen befindliche Reste beim Freigeben der Einfüllöffnung in den Behälter befördert werden. Darüber hinaus führt ein derartiger Kragen natürlich zu einer erhöhten Stabilität der Anordnung, insbesondere wenn die plane Oberfläche durch ein verhältnismäßig dünnes Blech gebildet ist. Ein weiterer Vorteil eines solchen Kragens besteht darin, dass er den Blick in den geöffneten Behälter erschwert. Die plane Oberfläche und/oder der Kragen können ganz oder teilweise abnehmbar sein, um eine Reinigung der planen Oberfläche und/oder des Kragens zu erleichtern, und gegebenenfalls um zu reinigende Bereiche freizulegen. Beispielsweise ist das oder sind die Deckelelemente bei abgenommener planen Oberfläche gut zugänglich, gegebenenfalls um auch das oder die Deckelelemente zu Reinigungszwecken entnehmen zu können.
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Als ganz besonders vorteilhaft für den erfindungsgemäßen Deckel wird erachtet, dass er einen Sensor aufweist, bei dessen Ansprechen die Einfüllöffnung freigegeben wird. Bei diesem Sensor kann es sich beispielsweise um einen Bewegungsmelder handeln, der das Herantreten einer Person erfasst, so dass die Einfüllöffnung automatisch freigegeben werden kann. Ein solcher Sensor kann auch feststellen, wenn sich eine Person wieder entfernt hat, so dass die Einfüllöffnung in diesem Fall automatisch verschlossen werden kann. Zusätzlich oder alternativ sind natürlich auch Berührungssensoren aller Arten denkbar, beispielsweise Hand- oder Fußschalter oder Kombinationen davon.
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Insbesondere im Hinblick auf den Einsatz in der Gastronomie wird für den erfindungsgemäßen Deckel bevorzugt, dass zumindest äußere Flächen aus Edelstahl gebildet sind.
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Jede Vorrichtung zum Sammeln von Müll, die einen erfindungsgemäßen Deckel aufweist, fällt in den Schutzbereich der zugehörigen Ansprüche.
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Dies gilt insbesondere auch für Vorrichtungen, bei denen vorgesehen ist, dass an dem Deckel ein sich nach unten erstreckendes Gestell angebracht ist, das dazu ausgelegt ist einen Müllaufnahmebehälter aufzunehmen. Bei dem Gestell kann es sich beispielsweise um ein Edelstahlgestell handeln, das an den Aufbau der übrigen Gastronomieküche oder an den Aufbau der übrigen Gastronomiespeiseausgabe angepasst ist. Dabei ist es denkbar, dass der Müllaufnahmebehälter auf im unteren Bereich des Gestells vorgesehenen Querstreben steht, so dass der Boden beispielsweise zu Reinigungszwecken frei bleibt. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zumindest auf einer Seite des Gestells keine Querstrebe vorgesehen ist, so dass der Müllaufnahmebehälter beispielsweise auf Rollen angeordnet sein kann, um unter den erfindungsgemäßen Deckel gefahren werden zu können.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Sammeln von Müll ist vorgesehen, dass sie eine Füllstandsanzeige aufweist. Diese Lösung ist beispielsweise dann besonders vorteilhaft, wenn die Vorrichtung im Selbstbedienungsumfeld eingesetzt wird. Denn dann kann ein Mitarbeiter vorzugsweise auch ohne direkt an die Vorrichtung herantreten zu müssen erkennen, wenn der Müllaufnahmebehälter geleert beziehungsweise gewechselt werden muss. Die Füllstandsanzeige kann dabei insbesondere auf der Grundlage eines geeigneten optischen Sensors arbeiten, wobei die eigentliche Anzeige zum Beispiel von Grün auf Rot wechseln kann, wenn der Füllstand ein baldiges Leeren des Müllaufnahmebehälters erforderlich macht. Selbstverständlich sind auch mehrstufige oder kontinuierliche Füllstandsanzeigen denkbar. Außerdem soll unter Füllstand im vorliegenden Zusammenhang nicht zwingend die Beladungshöhe verstanden werden, weil es beispielsweise zusätzlich zur Beladungshöhe auch auf das Beladungsgewicht ankommen kann. Der Begriff Füllstandsanzeige soll sich beispielsweise auch auf den Zeitpunkt der letzten Leerung des Müllaufnahmebehälters beziehen können, so dass ein Ausleeren oder Wechseln des Müllaufnahmebehälters auch dann empfohlen werden kann, wenn der Müllaufnahmebehälter zwar noch nicht voll im klassischen Sinn ist, jedoch beispielsweise schon zwei Tage nicht mehr geleert wurde. Es kann auch vorteilhaft sein, die Füllstandsanzeige so auszugestalten, dass sie zu Auswertungszwecken mit elektronischen Datenverarbeitungsanlagen verbunden werden kann. Bei einer solchen elektronischen Datenverarbeitungsanlage kann es sich auch um ein zentrales System wie beispielsweise das Check®-System der Firma Rieber handeln. Dadurch werden sowohl zentrale Auswertungen wie auch gegebenenfalls externe Eingriffe möglich.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Deckels sowie eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Sammeln von Müll werden nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Draufsicht des erfindungsgemäßen Deckels mit verschlossener Einfüllöffnung;
- 2 eine perspektivische Draufsicht des erfindungsgemäßen Deckels mit freigegebener Einfüllöffnung;
- 3 eine perspektivische Ansicht der Unterseite des erfindungsgemäßen Deckels;
- 4 eine weitere perspektivische Ansicht der Unterseite des erfindungsgemäßen Deckels;
- 5 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Sammeln von Müll; und
- 6 die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 5 mit eingesetztem Müllaufnahmebehälter.
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Zunächst wird auf die 1 bis 4 Bezug genommen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Deckel 10 im Wesentlichen rechteckig ausgeführt und weist eine runde Einfüllöffnung 14 auf, die in einer planen Oberfläche 40 aus Edelstahl ausgebildet ist. Die runde Einfüllöffnung 14 ist von einem sich nach unten erstreckenden Kragen 42 umgeben. Ein erstes Deckelelement 16 und zweites Deckelelement 26 sind dazu vorgesehen, die Einfüllöffnung 14 vollständig freizugeben (siehe 2) oder auch vollständig zu verschließen (siehe 1). Zusätzlich können das erste Deckelelement 16 und das zweite Deckelelement 26 in eine nicht dargestellte Parkposition gebracht werden, in der die Einfüllöffnung 14 nur teilweise freigegeben ist. Diese Parkposition dient dazu, die Reinigung von insbesondere der Unterseite des Deckels 10 insofern zu erleichtern, als in der Parkposition Bereiche zugänglich sind, die bei vollständig freigegebener Einfüllöffnung beispielsweise verdeckt, jedenfalls nicht (gut) zugänglich sind. Zum Verschließen beziehungsweise Freigeben der Einfüllöffnung 14 ist das erste Deckelelement 16 in eine erste Verschließrichtung 18 beziehungsweise eine erste Freigaberichtung 20 linear beweglich und das zweite Deckelelement 26 ist in eine zweite Verschließrichtung 28 beziehungsweise eine zweite Freigaberichtung 30 linear beweglich. Im dargestellten Fall sind die beiden einander zugewandten Stirnflächen des ersten Deckelelements 16 und des zweiten Deckelelements 26 mit Dichtmitteln 38 ausgestattet, die ein Austreten von Gerüchen im verschlossenen Zustand der Einfüllöffnung 14 zumindest hemmen. Weiterhin ist ein Sensor 44 vorgesehen, der dazu dient, bei seinem Ansprechen zumindest das Freigeben der Einfüllöffnung 14 auszulösen. Bei dem Sensor 44 kann es sich insbesondere um einen Bewegungsmelder handeln, wobei dann auch festgestellt werden kann, wenn sich eine Person oder ein Gegenstand von dem Deckel 10 entfernt. Die Erfassung dieser Situation kann dazu verwendet werden, die Einfüllöffnung 14 wieder zu verschließen. Natürlich wäre es ebenfalls denkbar, die Einfüllöffnung 14 für ein vorbestimmtes Zeitintervall freizugeben und anschließend wieder zu verschließen. Im einfachsten Fall könnte der Sensor 44 auch einfach nur ein Taster sein, bei dessen Betätigung die Einfüllöffnung 14 freigegeben wird und nach dessen Loslassen die Einfüllöffnung 14 wieder verschlossen wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist der Sensor 44 jedoch ein berührungslos arbeitender Sensor, damit eine Person, die Müll durch die Einfüllöffnung 14 einführen möchte, zu diesem Zweck beide Hände frei hat.
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Den 3 und 4 ist der detaillierte Aufbau des erfindungsgemäßen Deckels zu entnehmen. Im dargestellten Fall handelt es sich bei dem Antrieb 22 um einen Elektromotor, der mit einem Getriebe ausgestattet ist, um ein Kupplungselement 24 entlang seiner Längsachse hin und her bewegen zu können. Das Kupplungselement 24 ist an dem ersten Deckelelement 16 angelenkt, das geführt von einer ersten Führungsstange 52 und einer zweiten Führungsstange 54 linear hin und her bewegt wird, wenn das Kupplungselement 24 eine geeignete Kraft auf das erste Deckelelement 16 ausübt. Das erste Deckelelement 16 ist mit dem zweiten Deckelelement 26 derart mechanisch gekoppelt, dass die Linearbewegung des ersten Deckelelements 16 in die erste Verschließrichtung 18 und/oder in die erste Freigaberichtung 20 zu der Linearbewegung des zweiten Deckelelements 26 in die zweite Verschließrichtung 28 und/oder in die zweite Freigaberichtung 30 führt. Auch das zweite Deckelelement 26 wird von der ersten Führungsstange 52 und der zweiten Führungsstange 54 geführt. Zum Zwecke der mechanischen Koppelung ist auf der einen Seite der Einfüllöffnung 14 ein erstes Seil 56 vorgesehen, das an dem ersten Deckelelement 16 befestigt und um eine erste Umlenkrolle 60 geführt ist, um dann an dem zweiten Deckelelement 26 angreifen zu können. Eine entsprechende Anordnung aus zweitem Seil 58 und zweiter Umlenkrolle 62 findet sich auch auf der anderen Seite der Einfüllöffnung 14. Wenn das erste Deckelelement 16 durch den Antrieb 22 in die erste Freigaberichtung 20 bewegt wird, sorgen die umgelenkten Seile dafür, dass das zweite Deckelelement 26 in die zweite Freigaberichtung 30 bewegt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf der einen Seite ein erster Federkraftspeicher 32 in Form einer Spiralfeder (symbolisch als Zylinder dargestellt) vorgesehen, wobei diese Feder mit ihrem einen Ende an dem zweiten Deckelelement 26 und mit ihrem anderen Ende an dem Gehäuse des Deckels 10 angelenkt ist. Eine Bewegung des zweiten Deckelelements 26 in die zweite Freigaberichtung 30 führt dazu, dass der Federkraftspeicher 32 beziehungsweise die Spiralfeder gespannt wird. Eine entsprechende Anordnung findet sich auf der anderen Seite der Einfüllöffnung 14 in Form eines zweiten Federkraftspeichers 34. Eine Bewegung des ersten Deckelelements 16 in die erste Verschließrichtung 18 führt dazu, dass entsprechende Abschnitte des ersten Seils 56 und des zweiten Seils 58 eine Zurückbewegung des zweiten Deckelelements 26 in die zweite Verschließrichtung 28 ermöglichen, wobei diese Bewegung durch die in den Federkraftspeichern 32, 34 gespeicherte Kraft erzwungen wird.
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Die dargestellte Mechanik würde auch dann funktionieren, wenn der Antrieb 22 nur eine Zugkraft erzeugen könnte, das heißt eine Kraft in die erste Freigaberichtung 20. Dieser Umstand könnte beispielsweise in Fällen nützlich sein, in denen anstelle eines Elektromotors ein einfacher pneumatischer Zylinder als Antrieb zum Einsatz kommen soll.
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Weiterhin sei angemerkt, dass die beiden Federkraftspeicher 32, 34 zumindest dann nicht zwingend erforderlich sind, wenn das Kupplungselement 24 von dem Antrieb 22 wie dargestellt in beide Richtungen bewegt werden kann. In einem solchen Fall kann anstelle der beiden Federkraftspeicher 32, 34 ein drittes und ein viertes Seil sowie eine dritte und eine vierte Umlenkrolle verwendet werden, um eine in der zweiten Verschließrichtung 28 wirkende Kraft auf das zweite Deckelelement 26 auszuüben.
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Im dargestellten Fall ist eine Einklemmschutzeinrichtung 36 in Form einer elektrischen Schaltung vorgesehen, die im Verlauf des Motorstroms erkennen kann, wenn ein Gegenstand oder ein Körperteil in der Einfüllöffnung 14 zwischen dem ersten Deckelelement 16 und dem zweiten Deckelelement 26 eingeklemmt ist. Sollte dies der Fall sein, so wird die Einfüllöffnung 14 vorzugsweise unverzüglich und vollständig freigegeben, indem das erste Deckelelement 16 und das zweite Deckelelement 26 entsprechend bewegt werden. Eine erste Kabelführung 64 ist aus gelenkigen Abschnitten gebildet und dem ersten Deckelelement 16 zugeordnet. Eine entsprechend zweite Kabelführung 64 ist dem zweiten Deckelelement 26 zugeordnet. Die beiden Kabelführungen 64, 66 dienen dazu, die Anschlussleitungen von irgendwelchen (nicht dargestellten) elektrischen Komponenten, die mit dem ersten Deckelelement 16 und/oder dem zweiten Deckelelement 26 bewegt werden, sicher in den Randbereich des Gehäuses zu führen. Solche elektrischen Komponenten können beispielsweise erforderlich sein, wenn eine andere Art von Einklemmschutzeinrichtung zum Einsatz kommen soll.
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5 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 46 zum Sammeln von Müll, und 6 zeigt die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 46 von 5 mit eingesetztem Müllaufnahmebehälter 12. Ausschließlich in den 5 und 6 dargestellt ist eine Füllstandsanzeige 50. Bei der Füllstandsanzeige kann es sich insbesondere um eine optische und/oder eine akustische Füllstandsanzeige handeln, wobei hier unter Füllstand nicht nur die Füllhöhe des Müllaufnahmebehälters 12 sondern gegebenenfalls auch dessen Gewicht oder der Zeitpunkt der letzten Leerung in Betracht gezogen werden soll. Denn beispielsweise in einer Gastronomieküche kann es aus hygienischen Gründen angemessen sein, den Müllaufnahmebehälter 12 bereits dann zu leeren oder auszutauschen, wenn die maximale Füllhöhe noch nicht erreicht ist, aber beispielsweise die Bildung von Schimmel zu befürchten ist. Auch kann das Gewicht des bereits in dem Müllaufnahmebehälter 12 enthaltenen Mülls ein Kriterium für die Leerung des Müllaufnahmebehälters 12 sein. Auch Kombinationen sind denkbar und vorteilhaft.
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Obwohl die Einfüllöffnung 14 durchgängig rund dargestellt ist, sollte klar sein, dass die Einfüllöffnung auch beliebige andere Formen aufweisen kann. Beispielsweise in Selbstbedienungsrestaurants, in denen häufig Tabletts verwendet werden, kann eine rechteckige oder ovale Einfüllöffnung vorteilhaft sein, die in etwa an die Länge oder die Breite der verwendeten Tabletts angepasst ist.
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Die Erfindung ermöglicht es beispielsweise, eine Müll-Einfüllöffnung direkt in eine Speiseausgabe und/oder eine Küchenarbeitsplatte zu integrieren ohne dass ein (unschöner) Blick in den Müll möglich ist. Ein Arbeiten auf einer Ebene ist so möglich, wobei auch die hygienischen Anforderungen des HACCP-Konzepts durch die erfindungsgemäße Konstruktion erfüllt werden.
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Darüber hinaus minimiert die Erfindung die in einer Küche erforderlichen Laufwege, weil eine hygienische Integration der Vorrichtung zum Sammeln von Müll beispielsweise in eine Arbeitsplatte oder eine Spüle möglich ist, auch direkt an entsprechenden Vorbereitungs- beziehungsweise Zubereitungsplätzen.
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Der erfindungsgemäße Deckel lässt sich auch hervorragend in Verbindung mit automatischen Müllentleerungssystemen (Rutschen, Fallrohre oder -schächte, Kipper usw.) nutzen, so dass solche Systeme aufgrund ihrer erfindungsgemäßen Geschlossenheit auch in im Hinblick auf die Hygiene kritischen Bereichen wie Vorbereitungs- und/oder Zubereitungsplätzen einsetzbar werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Deckel
- 12
- Müllaufnahmebehälter
- 14
- Einfüllöffnung
- 16
- erstes Deckelelement
- 18
- erste Verschließrichtung
- 20
- erste Freigaberichtung
- 22
- Antrieb
- 24
- Kupplungselement
- 26
- zweites Deckelelement
- 28
- zweite Verschließrichtung
- 30
- zweite Freigaberichtung
- 32
- erster Federkraftspeicher
- 34
- zweiter Federkraftspeicher
- 36
- Einklemmschutzeinrichtung
- 38
- Dichtmittel
- 40
- plane Oberfläche
- 42
- Kragen
- 44
- Sensor
- 46
- Vorrichtung zum Sammeln von Müll
- 48
- Gestell
- 50
- Füllstandsanzeige
- 52
- erste Führungsstange
- 54
- zweite Führungsstange
- 56
- erstes Seil
- 58
- zweites Seil
- 60
- erste Umlenkrolle
- 62
- zweite Umlenkrolle
- 64
- erste Kabelführung
- 66
- zweite Kabelführung