DE9108341U1 - Abfallbehälter - Google Patents

Description

Jürgen Grönda, M.-Faraday-Str. 5, 0-2794 Schwerin Abfallbehälter

Die Erfindung betrifft einen Abfallbehälter für Haushaltsmüll, Küchenabfälle etc., umfassend einen Grundkör-/ per, ein den Abfall aufnehmendes Gefäß wie einen Eimer, eine Tüte, einen Beutel od.dgl., einen mit einem mechanischem Getriebe gekoppelten ein- oder mehrteiligen Deckel und eine mit diesem korrespondierende Betätigungseinrichtung.

Abfallbehälter für Haushaltsmüll, Küchenabfälle od.dgl. sind allgemein bekannt. In der Regel umfassen diese Abfallbehälter einen Grundkörper mit einem ein- oder mehrteiligen Deckel und ein Gefäß wie einen Eimer, einen Beutel od.dgl., in dem die Abfälle aufgenommenen werden. Das Gefäß ist von Grundkörper und Deckel weitestgehend umschlossen, so daß die Abfälle, ohne das Umfeld mit störenden Gerüchen zu belasten, in einer Küche od.dgl. gelagert werden können. Zum Befüllen des den Abfall aufnehmenden Gefäßes bzw. zur Entnahme des Gefäßes aus dem Grundkörper, z.B. um den Inhalt auszuleeren, wird der Deckel des Grundkörpers entweder von Hand geöffnet oder durch Druckausübung auf eine Betätigungseinrichtung geöffnet bzw. geschlossen. Häufig ist die Betätigungseinrichtung als Fußpedal ausgebildet, welches mit einem mechanischen Getriebe zusammenwirkt, das mit dem Deckel gekoppelt ist. Zum Offenhalten des Deckels muß vielfach die Fußpedale ständig beaufschlagt sein, so daß das Befüllen des Gefäßes einiges Geschick erfordert, zumal oftmals darauf geachtet werden muß, daß der Haushaltsmüll bzw. Küchenabfall nicht neben den Abfallbehälter bzw. das Gefäß geschüttet wird.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Abfallbehälter zu schaffen, der ein erleichtertes und bequemes öffnen bzw. Schließen des Deckels ermöglicht und somit insgesamt die Bedienbarkeit des Abfall-

behälters verbessert.

Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des eingangs genannten Abfallbehälters dadurch gelöst, daß das mechanische Getriebe von einem Elektromotor angetrieben wird und die Betätigungseinrichtung als Impulsgeber für den Elektromotor ausgebildet ist. Ein so ausgebildeter Abfallbehälter ermöglicht ein erleichtertes und bequemes öffnen bzw. Schließen des Deckels ohne jegliche Kraftaufwendung oder sonstige ergonomische Belastung. Damit ist die Bedienbarkeit gegenüber herkömmlichen Abfallbehältern wesentlich verbessert. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Möglichkeit, den Abfallbehälter und den Deckel in seinen Dimensionen größer als herkömmliche Abfallbehälter für Küchen zu gestalten, so daß z.B. eine sehr gute Trennung von Haushaltsmüll und Bio-Abfällen in verschiedenen separaten Behälterteilen des Abfallbehälters erreicht werden kann.

Vorzugsweise kann der Impulsgeber mit einem Zeitgeberbaustein verbunden sein, und Impulsgeber und/oder Zeitgeberbaustein ein Relais ansteuern. Ober eine solche Kopplung eines Zeitgeberbausteins mit dem Impulsgeber und damit mit dem Elektromotor kann eine gewünschte Öffnungsdauer für den Deckel manuell voreingestellt werden. Nach Ablauf dieser voreingestellten Zeit wird der Elektromotor durch den Zeitgeberbaustein aktiviert und der Deckel bzw. die Deckelteile schließen automatisch.

Das mechanische Getriebe kann als Koppelgetriebe ausgebildet sein. Ein Koppelgetriebe ist besonders herstellungsgünstig, umfaßt wenig zu bewegende Massen, ist verschleißfrei und arbeitet geräuscharm.

Das Koppelgetriebe umfaßt mindestens ein Führungselement, mindestens eine darauf verschiebbare Führungsbuchse, mindestens eine zwischen Führungsbuchse und Elektromotor gelenkig gelagerte Koppelstange und ein Umlenkge-

triebe und mindestens eine an Führungsbuchse und Deckel bzw. Deckelteil angelenkte, gelenkig gelagerte Strebe. Das so ausgebildete Koppelgetriebe ermöglicht eine stoß- und ruckfreie Öffnung bzw. Schließung des Deckels bzw. der Deckelteile und erreicht einen kontinuierlich und gleichmäßig ablaufenden Öffnungs- bzw. Schließvorgang.

Die Führungsbuchse umfaßt einen Stift, der je nach Endposition der Führungsbuchse auf dem Führungselement mit einem unteren bzw. oberen Mikrotaster korrespondiert. Der Stift der Führungsbuchse öffnet jeweils einen Stromkreis, wenn eine obere bzw. eine untere Endlage der Führungsbuchse erreicht ist und schaltet den Elektomotor · aus, so daß der Deckel bzw. die Deckelteile in den entsprechenden Endpositionen im geöffneten bzw. geschlossenen Zustand verbleiben, bis der Stromkreis durch Betätigung des Impulsgebers oder durch den Zeitgeberbaustein wieder geschlossen wird, der Elektromotor wieder arbeitet.

Vorteilhafterweise umfaßt der Abfallbehälter eine Leuchtdiode, so daß ständig die Betriebsbereitschaft des erfindungsgemäßen Abfallbehälters angezeigt ist.

Im Stromkreis zur Betätigung des Deckels ist eine dem Motor entsprechend dimensionierte Sicherung integriert, die ein Ausschalten des Elektromotors bewirkt, wenn die Schließ- bzw. Öffnungsbewegung des Deckels bzw. der Deckelteile durch irgend etwas behindert werden sollte. Somit ist zum Beispiel ein Einklemmen einer Hand zwischen die Deckelteile ausgeschlossen. Dies ist besonders hinsichtlich der Verspieltheit von Kindern günstig und minimiert die mögliche Verletzungsgefahr.

Vorteilhafterweise kann der Impulsgeber als Fußtaster ausgebildet sein. Somit ist ein besonders günstiges Betätigen des Impulsgebers möglich. Selbstverständlich kann der Impulsgeber auch unabhängig vom Abfallbehälter ange-

ordnet sein, zum Beispiel als Sensor auf einem Möbel oder einer anderen geeigneten Position innerhalb der Umgebung des Abfallbehälters.

Weitere Vorteile und Ausführungsformen oder -möglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele hervor. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht auf ein elektro-mechanisches Antriebsbauteil, das in der Rückseite eines Abfallbehälters integriert ist und den Deckel des Abfallbehälters geschlossen hält,

Fig. 2 eine Vorderansicht des elektromechanischen Antriebsbauteils bei geöffnetem Deckel des Abfallbehälters,

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Abfallbehälters,

Fig. 4 einen elektrischen Blockschaltplan für den erfindungsgemäßen Abfallbehälter und

Fig. 5 eine Seitenansicht des Abfallbehälters.

Die Rückansicht des Abfallbehälters 1 entsprechend Fig. 1 zeigt alle wesentlichen Bauteile zum Verständnis der Erfindung. Der Abfallbehälter 1 weist zwei um jeweils ein Scharnier 13 schwenkbare Deckel 2 auf. Im Abfallbehälter 1 ist ein Gefäß 3 zur Aufnahme des Abfalls angeordnet. An den Deckeln 2 sind gelenkig gelagerte Streben 9 angeordnet, die ebenfalls gelenkig mit einer Führungsbuchse 7 verbunden sind. Die Führungsbuchse 7 ist an einem Führungselement 8 vertikal verschiebbar gelagert. Weiterhin ist die Führungsbuchse 7 mit einem Koppelge-

triebe 6 bestehend aus zwei Koppelstangen und einem Umlenkgetriebe 5 verbunden. Das Koppelgetriebe wird von einem Elektromotor 4, vorzugsweise einem geräuscharmen Motor wie zum Beispiel einem Scheibenwischermotor angetrieben. Der Elektromotor 4 ist mit einem Elektronikblock 10 verbunden, der, wie in Fig. 4 dargestellt, eine Spannungsquelle 16, einen Zeitgeberbaustein 17, ein Relais 20 mit einem Relaiskontakt 19 und eine Sicherung umfaßt. An der Führungsbuchse 7 ist ein Stift 12 angeordnet, der je nach Endlage der Führungsbuchse 7 mit einem unteren Mikrotaster 15 bzw. mit einem oberen Mikrotaster 14 korrespondiert. Weiterhin befindet sich am Küchenmöbel 1 ein Impulsgeber 18, der im Beispiel als elektro-mechanischer Fußschalter ausgebildet ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Impulsgeber 18 als Berührungssensor, als elektro-optische Fotodiode oder als auf elektro-akustischem Wege reagierendes Mikrofon auszubilden.

Um den Abfallbehälter 1 in eine Position entsprechend Fig. 2, das heißt, mit geöffneten Deckeln 2 zu bringen, muß der Impulsgeber 18 betätigt werden.

Wie aus Fig. 4 ersichtlich bringt der ausgelöste Impuls den Zeitgeberbaustein 17 in die Arbeitsphase, d.h., der Zeitgeberbaustein 17 zieht das Relais 20 an und schließt den Relaiskontakt 19 in die Position c-d. Somit ist ein Hauptstromkreis geschlossen, der die Spannungsquelle 16, den Relaiskontakt 19 in der Position c-d, den oberen Mikrotaster 14 in der Position f-e, den Motor 4 und Sicherung 22 umfaßt. Der Motor 4 bewegt nun über das Umlenkgetriebe 5 die Koppelstange 6. Diese schieben die Führungsbuchse 7 auf dem Führungselement 8 senkrecht nach oben. Diese nach oben gerichtete Bewegung der Führungsbuchse 7 wird durch eine Feder 11 unterstützt. Durch die nach oben fahrende Führungsbuchse 7 werden die an ihr gelenkig angeordneten Streben 9 nach oben gedrückt und öffnen somit den Deckel 2. Mit Beginn des Verschiebens der Führungsbuchse 7 wird der untere Mikrota-

ster 14 durch den Stift 12 der Führungsbuchse 7 in die Position h-k gestellt. Erreicht die Führungsbuchse 7 den oberen Mikrotaster 14, verstellt der Stift 12 diesen in die Position e-g und unterbricht somit den Stromkreis. Damit bleibt der Motor 4 stehen und die Deckel 2 sind geöffnet. Nun kann entweder Küchenabfall in das Gefäß abgelegt bzw. das Gefäß 3 kann aus dem Abfallbehälter zwecks Entleerung entnommen werden. Die Deckel 2 bleiben je nach eingestellter Zeit des Zeitgeberbausteines 17 geöffnet. D.h. der Zeitgeberbaustein 17 bewirkt, daß durch das Relais 20 solange ein Strom fließt, bis der Zeitgeberbaustein 17 selbsttätig entsprechend eines zuvor fest eingestellten Wertes wieder abfällt. Dies ist z.B. über einen Potentiometer regulierbar. Der Zeitgeberbaustein 17 ist weiterhin so aufgebaut, daß bei einer Dauerbe'-ätigung des Impulsgebers 18 das Relais 20 auch für die gesamte Zeit der Betätigung angezogen bleibt. Das heißt, daß die Deckel 2 des Küchenmöbels 1 so lange geöffnet bleiben, wie der Impulsgeber 18 betätigt wird, unabhängig von der fest eingestellten Zeit des Zeitgeberbausteins 17. Für eine Realisierung einer längeren Öffnungsphase des Abfallbehälters 1 ist es besonders zweckmäßig, den Impulsgeber 18 als elektro-mechanischen Kontakt, zum Beispiel als Fußschalter auszuführen. Die mit einer Koppelstange 6 verbundene Feder 11 hat primär die Funktion, die Trägheit der Deckel 2 auszugleichen und somit ein öffnen und Schließen der Deckel mit konstanter Geschwindigkeit zu realisieren.

Nach Ablauf der im Zeitgeberbaustein 17 eingestellten Zeit, bzw. nach Loslassen des Impulsgebers 18 fällt das Relais 20 ab und schließt dabei den Relaiskontakt 19 in die Position a-b. Damit wird ein nächster, zweiter Stromkreis geschlossen, der die Spannungsquelle 16, den Relaiskontakt 19 in der Stellung a-b, den unteren Mikrotaster 15 in der Position h-k, den Motor 4 und die Sicherung 22 umfaßt. Durch diesen geschlossenen Stromkreis arbeitet der Motor 4 wieder und bewegt über Umlenkgetriebe 5, Koppelstangen 6 die Führungsbuchse 7 nach unten.

Mit der Abwärtsbewegung bewirkt der Stift 12 der Führungsbuchse 7 die Verschiebung des oberen Mikrotasters 14 in die Position e-f. In der unteren Endlage verschiebt der Stift 12 den unteren Mikrotaster 15 in die Position h-i und unterbricht somit diesen Stromkreis wieder. Der Motor hört auf zu arbeiten und die Deckel 2 des Küchenmöbels 1 sind geschlossen. Wenn die Deckel 2 erneut geöffnet werden sollen, muß über den Impulsgeber 18 ein erneuter Impuls ausgelöst werden. Ein kurzer Impuls auf den Impulsgeber 18 bewirkt dann erneut einen automatischen Öffnungsvorgang der Deckel 2 des Küchenmöbels 1.

Fig. 3 zeigt einen hinsichtlich seiner Form und Gestaltung besonders günstig und harmonisch in eine Anbauküche zu integrierenden Abfallbehälter 1 mit automatisch zu öffnenden bzw. zu schließenden Deckeln 2. Um Arbeitsbereitschaft des Abfallbehälters 1 zu signalisieren, ist an seiner Stirnseite eine Leuchtdiode 21 angeordnet, die durch Aufleuchten die Betriebsbereitschaft anzeigt.

In der Fig. 5 ist besonders deutlich die Anordnung des elektro-mechanischen Antriebsbauteils 23 und dessen Integration im Abfallbehälter 1 zu sehen. Das elektro-mechanische Antriebsbauteil 23 ist separat vom Gefäß 3 im Abfallbehälter 1 angeordnet. Das Führungselement 8 kann über Schelle und Schraubverbindung mit dem Abfallbehälter 1 fest verbunden sein, so daß eine stabile Bauart gewährleistet ist, die ein ruckfreies Verschieben ohne Verkanten der Führungsbuchse 7 ermöglicht.

Bezugszeichen

1 Abfallbehälter

2 Deckel

3 Gefäß

4 Elektromotor

5 Umlenkgetriebe

6 Koppelstangen

7 Führungsbuchse

8 Führungselement

9 Streben

10 Elektronikblock

11 Feder

12 Stift

13 Scharnier

14 oberer Mikrotaster

15 unterer Mikrotaster

16 Stromversorgung/Spannungsquelle

17 Zeitgeberbaustein

18 Impulsgeber

19 Relaiskontakt

20 Relais

21 Leuchtdiode

22 Sicherung

23 elektro-mechanisches Antriebsbauteil

24 Koppelgetriebe

Claims (8)

Schutzansprüche

1. Abfallbehälter für Haushaltsmüll, Küchenabfälle etc. umfassend einen Grundkörper, ein den Abfall aufnehmendes Gefäß wie einen Eimer, eine Tüte, einen Beutel od.dgl., einen mit einem mechanischen Getriebe gekoppelten ein- oder mehrteiligen Deckel und eine mit diesem korrespondierende Betätigungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Getriebe von einem Elektromotor (4) angetrieben und die Betätigungseinrichtung als Impulsgeber (18) für den Elektromotor (4) ausgebildet _k ist.

2. Abfallbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Impulsgeber (18) mit einem Zeitgeberbaustein (17) verbunden ist und Impulsgeber (18) und/oder Zeitgeberbaustein (17) ein Relais (20) ansteuern.

3. Abfallbehälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Getriebe als Koppelgetriebe (24) ausgebildet ist.

4. Abfallbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelgetriebe (24) mindestens ein Führungselement (8), mindestens eine darauf verschiebbare Führungsbuchse (7), mindestens eine zwischen Führungsbuchse (7) und Elektromotor (4) gelenkig gelagerte Koppelstange (6), ein Umlenkgetriebe (5) und mindestens eine an Führungsbuchse (7) und Deckel (2) angelenkte, gelenkig gelagerte Strebe (9) umfaßt.

5. Abfallbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbuchse (7) einen Stift (12) umfaßt, der je nach Endposition der Führungsbuchse (7) auf dem Führungselement (8) mit einem unteren bzw. oberen Mikrotaster (14, 15) korrespondiert.

6. Abfallbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfällbehälter (1) eine Leuchtdiode (21) zur Anzeige der Betriebsbereitschaft umfaßt.

7. Abfallbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis zur Betätigung des Deckels (2) eine Sicherung (22) integriert ist.

8. Abfallbehälter nach einem der Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement/der Impulsgeber (18) als Fußtaster ausgebildet ist.