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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein manuell betätigbares Greifhilfsmittel mit Greifelementen, insbesondere zum Greifen eines Parkscheins, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Für verschiedenste Tätigkeiten werden Greifhilfsmittel eingesetzt, die es vor allem bei manueller Betätigung ermöglichen, Gegenstände zu greifen, die mit der bloßen Hand nicht zu greifen sind oder nicht gegriffen werden können. Dies kann daran liegen, dass diese Objekte zu weit entfernt sind, um an sie heranzukommen, oder dass es sich um Gegenstände handelt, die mit der Haut des Menschen nicht in Kontakt kommen sollten.
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Ein Beispiel für Gegenstände, die mitunter schwer zu greifen sind, ist jedem von uns aus dem Alltag im Zusammenhang mit Parkscheinen bekannt. Wird ein Fahrzeug in ein Parkhaus gefahren, befindet sich vor der Schranke ein Parkscheinautomat, der auf Knopfdruck den Parkschein ausgibt. Dies setzt allerdings voraus, dass das Fahrzeug dicht genug an den Ausgabemechanismus herangefahren wurde, wobei an den an den Parkhauseinfahrten erkennbaren Schrammen deutlich zu erkennen ist, dass dies nicht immer problemlos gelingt. Ist man aber von der Parkscheinausgabe zu weit beabstandet, muss die Fahrzeugtür geöffnet werden, was bei den beengten Verhältnissen meist nicht möglich ist. Fällt der Parkschein beim Herausnehmen zudem auf den Boden, ist er nur mit großem Aufwand wieder aufzunehmen.
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Greifermechanismen sind insbesondere aus der Robotertechnik in großem Umfang bekannt, soll jedoch eine rein manuelle Betätigung erfolgen, finden sich kaum adäquate und vor allem leicht herstellbare Lösungen.
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Aus der dem Oberbegriff des Anspruches 1 zugrunde liegenden
DE 202 17 055 U1 ist ein längenverstellbarer Greifer bekannt, bei dem an einem feststehendem Griff ein Handhebel angebracht ist, über den ein Stab so betätigbar ist, dass durch eine entsprechende Lagerung von Greiferarmen diese in Griffstellung überführt werden können. Der Greifer weist zudem zwei längenverstellbare Elemente auf, die zwischen Greifer und Handgriff angeordnet sind, wobei über eine Verzahnung sichergestellt wird, dass bei jeder beliebigen Länge eine Betätigung möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein leicht herzustellendes, günstiges Greifhilfsmittel zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Greifhilfsmittel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Dieses Greifhilfsmittel ist grundsätzlich wie eine Gelenkschere aufgebaut, wobei auf der den Greiferarmen gegenüberliegenden Seite des Greiferhilfsmittels zwischen dem die Greiferarme verbindenden Gelenk und den Betätigungselementen ein teleskopierbares Gestänge vorgesehen ist. Grundsätzlich können die Betätigungselemente wie bei einer Schere ausgebildet sein, also zum Beispiel als Augen einer Schere. Da die Wirksamkeit eines Scherenmechanismus grundsätzlich von den über den Gelenkpunkt miteinander verbundenen Hebeln abhängt, ist kein besonderer Aufwand für die Betätigung der Greiferarme erforderlich, sodass keine Elemente durch das teleskopierbare Gestänge geführt werden müssen, sondern dieses beliebig ausgebildet sein kann, solange der Spreizwinkel der Greiferarme ausreichend ist, um das Objekt zu greifen und das Gestänge entsprechend stark dimensioniert ist, um die Kräfte zu übertragen. Die Elemente einer Schere inklusive des Gestänges lassen sich einfach herstellen, wozu auf bekannte Verfahren wie zum Beispiel das Kunststoffspritzgießen zurückgegriffen werden kann.
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Vorzugsweise werden an den Greiferarmen Griffflächen vorgesehen, die insbesondere für den Anwendungszweck des Parkscheins entsprechend aufgebaut sind. Andere an den jeweiligen Einsatzzweck angepasste Ausgestaltungen der Griffflächen sind denkbar.
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Die Verwendung des teleskopierbaren Gestänges hat zudem den Vorteil, dass vor allem bei rotationssymmetrischer Ausbildung des Gestänges die Betätigungselemente nicht wie bei einer Schere feststehend sind, sondern aufeinander geklappt werden können, was insbesondere Transport, Verpackung und Lagerung sowohl vom Hersteller zum Kunden als auch beim Kunden aufgrund des kompakten Aufbaus erleichtert.
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Bedarfsweise können zur Erhöhung der Stabilität auch Führungen zwischen den Scherenarmen angeordnet werden, um eine ausreichende Stabilität sicherzustellen. Das Greifhilfsmittel kann dabei ganz oder teilweise aus Kunststoff und/oder Metall hergestellt sein.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht des Greifhilfsmittels in gespreizter und teleskopierter, ausgefahrener Stellung,
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2, 3 eine Seitenansicht des Greifhilfsmittels gemäß 1 in Greifstellung und zwar einmal in zusammengefahrener Stellung und einmal in ausgefahrener Stellung des teleskopierbaren Gestänges.
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Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
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Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie die jeweiligen Verfahrensschritte beschränkt ist, da diese Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen zu beschreiben und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig etwas Anderes deutlich macht.
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Die Figuren zeigen ein manuell betätigbares Greifhilfsmittel, das einen Greifer 10 mit Greiferarmen 13 als Greifelemente aufweist. Durch dieses Greifhilfsmittel können beliebige Gegenstände ergriffen werden, die vom Benutzer nicht ohne weiteres zu greifen sind oder die der Benutzer lieber nur mit dem Greifhilfsmittel greifen möchte. Im Folgenden wird die Erfindung anhand des Greifens eines Parkscheins näher erläutert, wenngleich das Greifhilfsmittel auch zum Greifen anderer Gegenstände geeignet ist.
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Das Greifhilfsmittel weist neben dem Greiferarm 13 ein Betätigungselement 11 zur Betätigung durch einen Benutzer auf. Zwischen Greifelementen und Betätigungselement 11 ist ein längenverstellbares Gestänge 12 angeordnet, das im Ausführungsbeispiel teleskopierbar ausgebildet ist. Das gesamte Greifhilfsmittel ist gelenkscherenartig aufgebaut, wobei die beiden als Greifelemente ausgebildeten Greiferarme 13 auf der einen Seite eines die Greiferarme 13 gelenkig verbindenden Gelenks 14 angeordnet sind. Das teleskopierbare Gestänge 12 befindet sich von den Greiferarmen 13 aus gesehen auf der anderen Seite des Gelenks 14 und zwar zwischen dem Gelenk und den Betätigungselementen 11. 1 zeigt insofern das Greifhilfsmittel beim Greifen eines Parkscheins 15. Es befindet sich in der gespreizten Stellung, wobei das teleskopierbare Gestänge 12 ausgefahren ist. Je länger das teleskopierbare Gestänge, desto kleiner wird der Spreizwinkel der Greiferarme 13, zumindest dann, wenn das Greifhilfsmittel wie eine Gelenkschere betätigt wird, das heißt, wenn in den Augen 11a Daumen und Zeigefinger eines Benutzers eingeführt und bedarfsweise verkantet werden. Im Greifzustand ergibt sich dann ein Bild gemäß 3.
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Durch einen Vergleich zwischen 2 und 3 wird deutlich, dass das Greifhilfsmittel im nicht teleskopierten Zustand, also wenn das Gestänge 12 eingefahren ist, deutlich kompakter ist und damit auch zum Beispiel in der Seitentüre eines Fahrzeugs mitgeführt werden kann. Durch das teleskopierbare Gestänge, das vorzugsweise wie im Ausführungsbeispiel wenigstens drei, vorzugsweise rund ausgebildete Teleskopteile aufweist, kann in 2 das untere Auge 11a nach oben in Richtung auf das obere Auge geklappt werden, sodass das Greifhilfsmittel noch weniger Raum in Anspruch nimmt.
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Die Greiferarme 13 weisen Greifflächen 13a auf, die quer zur Längsrichtung des teleskopierbaren Gestänges 12 angeordnet sind. Die Greiffläche 13a befindet sich etwa in einer Ebene einer Achse des Gelenks 14. Vorzugsweise sind die Greifflächen 13a rau oder aufgeraut, das heißt, sie können entweder bereits entsprechend hergestellt werden oder mit bedarfsweise austauschbaren rauen Oberflächen versehen werden. Gerade für den Einsatzzweck eines Greifens eines Parkscheins 15 sind raue Oberflächen von Vorteil, damit der Parkschein zuverlässig gegriffen und aus dem Automaten gezogen werden kann.
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Die Betätigungselemente 11 weisen Augen 11a einer Gelenkschere auf, in die ein Benutzer intuitiv eingreifen kann, das heißt, dass Greifhilfsmittel kann wie eine Schere betätigt werden. Die Betätigungselemente 11 sind um die Längsachse a-a des teleskopierbaren Gestänges 12 drehbar gelagert.
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Die beiden Betätigungselemente 11 bilden zusammen mit den beiden teleskopierbaren Gestängen 12 Scherenarme einer Gelenkschere. In zeichnerisch nicht dargestellter Weise kann zudem ein Scherenarm eine Führung aufweisen, in die ein Führungselement eingreift, das dem anderen Scherenarm zugeordnet ist. Dadurch kann die Stabilität des gesamten Greifhilfsmittels weiter gesteigert werden. Im Ausführungsbeispiel besteht das Greifhilfsmittel ganz oder teilweise aus Kunststoff und/oder Metall.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Greifer
- 11
- Betätigungselement
- 11a
- Auge
- 12
- Gestänge
- 13
- Greiferarm
- 13a
- Greiffläche
- 14
- Gelenk
- 15
- Parkschein
- a-a
- Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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