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Die Erfindung betrifft ein Prüfgerät. Erfindungsgemäß umfasst das Prüfgerät eine Drehmomentmesseinheit, an der eine Klingenaufnahme, in welche eine Klinge einsetzbar ist, ausgebildet ist. Das Prüfgerät umfasst ferner eine Auswerteeinheit, welche zur Verarbeitung eines mit der Drehmomentmesseinheit aufgenommenen Messwerts eingerichtet ist. Beispielsweise kann das Prüfgerät zur Messung eines Drehmoments, mit dem die Klinge beaufschlagt ist, eingerichtet sein.
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Derartige Prüfgeräte sind bekannt und werden beispielsweise als festmontierte Einheiten benutzt, um Kalibrierungen von Drehmomentwerkzeugen wie Schraubendrehern und dergleichen Werkzeuge zu ermöglichen. Eine solche feste Montierung schränkt die Flexibilität von Prüfvorgängen ein.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Klinge für ein Werkzeug. Die Klinge kann derart ausgebildet sein, dass sie in die Klingenaufnahme des zuvor genannten Prüfgeräts einsetzbar ist. Solche Klingen sind bekannt.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Prüfanordnung mit einem Prüfgerät, welches wie zuvor beschrieben ausgebildet ist, und einer in die Klingenaufnahme des Prüfgeräts einsetzbaren Klinge. Die Klinge kann hierbei beispielsweise wie zuvor beschrieben ausgebildet sein.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Aktivierung eines Prüfgeräts. Das Prüfgerät kann hierbei wie zuvor beschrieben ausgebildet sein.
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Die
US 3 783 682 offenbart einen Drehmomentschraubendreher, bei dem auf einem Ring Skalierungsstriche aufgetragen sind. Mit den Skalierungsstrichen wird das Drehmoment angezeigt, welches von einem Griffteil zu einer Klinge übertragen wird. Ferner ist ein elektrischer Kontaktstift vorgesehen, mit dem erreicht wird, dass während der Drehmomentmessung eine Signalleuchte eingeschaltet bleibt, solange das ausgeübte Drehmoment ein maximales Drehmoment nicht überschreitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Prüfung von Werkzeugen, insbesondere von Drehmomentwerkzeugen, zu vereinfachen.
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Zur Lösung der Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Insbesondere wird somit zur Lösung der genannten Aufgabe erfindungsgemäß bei einem Prüfgerät der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass das Prüfgerät einen Handgriff aufweist, an dem die Drehmomentmesseinheit ausgebildet ist. Durch diese technische Lösung wird ein kompaktes Handgerät geschaffen, welches einfach handhabbar ist, so dass die Prüfung des zu überprüfenden Werkzeugs vereinfacht wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Prüfgeräts kann vorgesehen sein, dass das gesamte Prüfgerät als Handgriff ausgebildet ist. Ein derartiges Prüfgerät ist besonders einfach handhabbar. Beispielsweise kann eine Prüfung auf einfache Weise erfolgen, indem das Prüfgerät in einer Hand gehalten wird, während das zu prüfende Werkzeug während des Prüfvorgangs in der anderen Hand gehalten wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Prüfgeräts kann vorgesehen sein, dass in einem Inneren des Prüfgeräts eine Schaltvorrichtung in einer Weise in einem Bereich der Klingenaufnahme ausgebildet ist, dass das Prüfgerät infolge eines Einsetzens einer in die Klingenaufnahme einsetzbaren Klinge aktivierbar ist. Eine Aktivierung erfolgt bevorzugt unter Betätigung eines mechanischen Bauteils, beispielsweise wie weiter unten genauer erläutert. Die Aktivierung kann jedoch auch kontaktfrei erfolgen, beispielsweise unter Ausnutzung einer elektromagnetischen Induktion, welche beim Einführen einer geeignet ausgebildeten Klinge auftreten kann. Diese automatische Aktivierung beim Einsetzen der Klinge erleichtert die Handhabung des Prüfgeräts und die Durchführung einer Messung kann hierdurch deutlich beschleunigt werden, da ein separates Auslösen des Messvorgangs entbehrlich wird, zumal die Klinge zur Messung ohnehin in das Prüfgerät einzuführen ist.
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Um eine automatische Aktivierung des Prüfgeräts zu erzielen, kann bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Prüfgeräts, insbesondere in Verbindung mit der zuvor beschriebenen Ausgestaltung, vorgesehen sein, dass ein Schaltelement der Schaltvorrichtung mit einem an der Klinge ausgebildeten Betätigungselement betätigbar ist. Das Betätigungselement kann beispielsweise von einer Verdickung der Klinge gebildet sein. Das Schaltelement kann beispielsweise ein Druckschalter sein. Bei einer alternativen Ausgestaltung, mit der ebenfalls eine automatische Aktivierung des Prüfgeräts erfolgen kann, kann vorgesehen sein, dass ein bewegliches Schaltelement der Schaltvorrichtung in die Klingenaufnahme hineinragt. Bevorzugt wird das Schaltelement über eine Federkraft in einer Ruheposition gehalten oder in diese bei einer Auslenkung zurückgeführt. Besonders vorteilhaft kann eine Ausgestaltung sein, bei der die beiden zuvor beschriebenen Ausgestaltungen miteinander kombiniert werden, bei der somit das in die Klingenaufnahme hineinragende bewegliche Schaltelement mit dem Betätigungselement betätigbar ist. Weist die Klinge hierbei eine Verdickung auf, so wird beim Einführen der Klinge das Schaltelement bewegt, sobald die Verdickung an dem Schaltelement vorbeistreift.
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Um zu verhindern, dass versehentlich während der Messung ein weiterer Aktivierungsbefehl ausgelöst wird, kann es bei den zuvor beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft sein, wenn das Schaltelement bei eingesetzter Klinge von dieser beabstandet ist. Bevorzugt ist hierbei das Schaltelement bei eingesetzter Klinge von dem Betätigungselement beabstandet. Bei einer weiteren bevorzugten Variante kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass das Schaltelement bei eingesetzter Klinge in einer Einsteckrichtung vor dem Betätigungselement angeordnet ist.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung des Prüfgeräts kann vorgesehen sein, dass an der Klingenaufnahme eine Profilaufnahme, auf die ein Drehmoment einer eingesetzten Klinge übertragbar ist, ausgebildet ist. Hierzu kann die Profilaufnahme einen Profilquerschnitt aufweisen, welche einem Profilquerschnitt der eingesetzten oder einzusetzenden Klinge entspricht. In einer bevorzugten Variante ist die Profilaufnahme an einem innenliegenden Ende der Klingenaufnahme ausgebildet. Eine solche Ausgestaltung kann sich beispielsweise für reine Prüfklingen mit umlaufender Verdickung und einem zur Drehmomentübertragung an ihrem Einsatzende ausgebildeten Profilquerschnitt eignen. Alternativ oder zusätzlich kann in einer weiteren bevorzugten Variante vorgesehen sein, dass die Profilaufnahme in einem Bereich der Klingenaufnahme, der in Bezug auf das Schaltelement außen angeordnet ist, ausgebildet ist. Eine weitere bevorzugte Variante kann vorsehen, dass die Profilaufnahme an einem außenliegenden Ende der Klingenaufnahme ausgebildet ist. Die letzten beiden bevorzugten Varianten haben den Vorteil, dass sie auch gut geeignet sein können für Werkzeugklingen, welche einen zur Drehmomentübertragung beabstandet zu einem Einsatzende ausgebildeten Profilquerschnitt aufweisen. Hierdurch kann die Verwendung einer gesonderten Prüfklinge entbehrlich sein. Um zu erreichen, dass eine Verdickung der Klinge bei deren Einsetzen in das Prüfgerät die Profilaufnahme passieren kann, kann vorgesehen sein, dass die Verdickung nicht umlaufend ausgebildet ist und dass an der Profilaufnahme Aussparungen ausgebildet sind, durch die die Verdickung hindurchschiebbar ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Prüfgeräts kann vorgesehen sein, dass die Auswerteeinheit dazu eingerichtet ist, zu prüfen, ob der Messwert innerhalb eines voreinstellbaren oder voreingestellten Toleranzbereichs um einen Sollwert liegt oder außerhalb des Toleranzbereichs liegt. Diese Information kann nützlich sein zur Generierung eines Prüfergebnisses. Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn ein Anzeigeelement ausgebildet ist, welches eingerichtet ist, eine Überschreitung einer Grenze des Toleranzbereichs anzuzeigen. Dies kann beispielsweise durch ein Farbsignal oder ein sonstiges optisches oder akustisches Signal erfolgen. So kann insbesondere vorgesehen sein, dass eine grüne Farbe angezeigt wird, wenn die Grenze des Toleranzbereichs nicht überschritten ist und eine rote Farbe, wenn der Toleranzbereich überschritten ist.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des auf eine Prüfanordnung gerichteten nebengeordneten Anspruchs vorgesehen. Insbesondere wird zur Lösung der genannten Aufgabe somit erfindungsgemäß bei einer Prüfanordnung der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass die Klinge an einem Einsatzende ein anderes Querschnittsprofil aufweist als an einem Werkzeuggriffende. Bevorzugt ist das Prüfgerät erfindungsgemäß ausgebildet, insbesondere wie zuvor oder weiter unten beschrieben und/oder nach einem der auf ein Prüfgerät gerichteten Schutzansprüche. Durch die Verwendung unterschiedlicher Querschnittsprofile der beiden Klingenenden ist erreichbar, dass lediglich für das Prüfgerät vorgesehene Klingen in jenes einsetzbar sind.
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Dies trifft insbesondere dann zu, wenn das Einsatzende der Klinge und korrespondierend die Profilaufnahme des Prüfgeräts ein unübliches Querschnittsprofil aufweisen.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Prüfgeräts kann somit vorgesehen sein, dass die Profilaufnahme ein unregelmäßiges Querschnittsprofil aufweist oder ein, vorzugsweise regelmäßig ausgebildetes, x-seitiges und/oder x-eckiges Querschnittsprofil, insbesondere wobei x = 7 oder x = 5.
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Entsprechend kann vorgesehen sein, dass die Klinge an einem Einsatzende ein unregelmäßiges Querschnittsprofil, welches vorzugsweise dem Querschnittsprofil der Profilaufnahme entspricht, aufweist oder ein, vorzugsweise regelmäßig ausgebildetes, x-seitiges und/oder x-eckiges Querschnittsprofil, insbesondere wobei x = 7 oder x = 5. Die Klinge kann auch wie zuvor oder nachfolgend beschrieben ausgebildet sein.
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Die oben genannte Aufgabe kann daher auch mit einer Klinge gelöst werden, welche erfindungsgemäß ausgebildet ist, mit den Merkmalen des auf eine Klinge gerichteten nebengeordneten Anspruchs. Insbesondere wird zur Lösung der genannten Aufgabe somit erfindungsgemäß bei einer Klinge der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass die Klinge an einem Einsatzende und an einem Werkzeuggriffende Querschnittsprofile mit einer unterschiedlichen Rotationssymmetrie aufweisen. In einer bevorzugten Variante kann vorgesehen sein, dass die Klinge an dem Einsatzende ein siebenseitiges und/oder siebeneckiges Querschnittsprofil aufweist. Alternativ oder zusätzlich hierzu weist die Klinge bevorzugt an dem Werkzeuggriffende ein sechsseitiges und/oder sechseckiges Querschnittsprofil auf. Alternativ kann das Verhältnis anstelle von 7:6 auch x:y betragen mit einer beliebigen Kombination aus den Werten von x = 3, 4, ..., 10 und y = 3, 4, ..., 10, mit der Maßgabe, dass x ≠ y. Beispielsweise kann das Verhältnis 3:6, 4:6, 5:6 oder 8:6 betragen, oder 5:7, 6:5, 6:7, 6:8 oder 7:8. Bei der Klinge kann es sich insbesondere um eine reine Prüfklinge handeln, welche nicht zur Werkstückbearbeitung geeignet ist, sondern lediglich zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit eines Drehmomentwerkzeugs.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Klinge kann vorgesehen sein, dass sie wie bereits weiter oben im Zusammenhang mit der Beschreibung eines erfindungsgemäßen Prüfgeräts beschrieben ausgebildet ist. Hierzu kann insbesondere vorgesehen sein, dass an der Klinge ein Betätigungselement ausgebildet ist. Bevorzugt ist das Betätigungselement von einer Verdickung der Klinge gebildet. Bei einer weiteren bevorzugten Variante ist das Betätigungselement in einem Bereich oder an dem Einsatzende ausgebildet. Hierdurch kann, wie bereits oben beschrieben, beispielsweise ein Prüfgerät bereits durch Einführen der Klinge automatisch aktiviert werden. Das Betätigungselement ist dann zum Aktivieren des Prüfgeräts ausgebildet und/oder eingerichtet.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des auf ein Verfahren gerichteten nebengeordneten Anspruchs vorgesehen. Insbesondere wird zur Lösung der genannten Aufgabe somit erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass das Prüfgerät durch Einführen einer Klinge in eine Klingenaufnahme des Prüfgeräts aktiviert wird. Hierbei sind das Prüfgerät und/oder die Klinge erfindungsgemäß ausgebildet, insbesondere wie zuvor beschrieben und/oder nach einem der auf ein Prüfgerät und/oder eine Klinge gerichteten Schutzansprüche. Durch diese technische Lösung wird der Prüfvorgang automatisiert, vereinfacht und beschleunigt.
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Um ein möglichst aussagekräftiges Messergebnis zu erhalten, kann bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass die Klinge mit ihrem Einsatzende in die Klingenaufnahme eingeführt wird. Vorzugsweise ist dabei die Klinge mit ihrem Werkzeuggriffende in einen Werkzeuggriff eingesetzt.
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Die Erfindung wird nun anhand einiger weniger Ausführungsbeispiele näher beschrieben, ist jedoch nicht auf diese wenigen Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
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Es zeigt:
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1 in Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Prüfgerät, in das eine Klinge eingeführt ist;
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2 eine Unterseite des Prüfgerätes;
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3 einen Schnitt durch das Prüfgerät
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4 eine erfindungsgemäße Prüfanordnung kurz vor Einführen der Klinge in das Prüfgerät;
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5 die Prüfanordnung unmittelbar vor Aktivierung des Prüfgeräts;
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6 die Prüfanordnung nach Aktivierung des Prüfgeräts und Arretierung der Klinge.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele der Erfindung erhalten in ihrer Funktion übereinstimmende Elemente auch bei abweichender Gestaltung oder Formgebung übereinstimmende Bezugszahlen.
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1 zeigt in Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Prüfgerät 2, in das eine Klinge 8 eingeführt ist. Mit dem Prüfgerät 2 kann eine Kalibrierung eines Drehmomentwerkzeugs überprüft werden. Nicht dargestellt ist, dass die Klinge 8 zur eigentlichen Messung mit ihrem Werkzeuggriffende 26 in das zu überprüfende Drehmomentwerkzeug eingesetzt ist.
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Das gesamte Prüfgerät 2 ist als Handgriff 12 ausgebildet. Mit dem Prüfgerät 2 kann ein Messwert aufgenommen und ausgewertet werden. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel kann mit dem Prüfgerät 2 ein Drehmoment gemessen werden, mit dem die Klinge 8 beaufschlagt ist. Eine Beaufschlagung kann erfolgen, indem beispielsweise das nicht dargestellte Drehmomentwerkzeug betätigt wird.
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Eine Messung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Klinge 8 mit ihrem Einsatzende in die Klingenaufnahme 6 eingeführt und sodann mit einem Drehmoment beaufschlagt wird. Zur Messung kann das Prüfgerät 2 an seinem Handgriff 12 mit einer Hand festgehalten werden, während das zu prüfende Drehmomentwerkzeug in der anderen Hand gehalten wird.
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2 zeigt die Unterseite des Prüfgeräts 2. An der Unterseite des Prüfgeräts 2 ist eine kreisförmige Öffnung 9 der Klingenaufnahme 6 mittig angeordnet. Weiter innenliegend ist in der Klingenaufnahme 6 eine Profilaufnahme 7 ausgebildet, welche ein sechseckiges Querschnittsprofil 28 aufweist. In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist das Querschnittsprofil 28 anders geformt, beispielsweise unregelmäßig oder auch als regelmäßiges Siebeneck.
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3 zeigt einen Schnitt durch das Prüfgerät 2, wobei der Schnitt eine Mittelebene des Prüfgeräts 2 bildet. Die Schnittabbildung offenbart, dass das Prüfgerät 2 eine Messvorrichtung umfasst. Die Messvorrichtung ist hierbei als Drehmomentmesseinheit 4 ausgebildet. Im Inneren 14 des Prüfgeräts 2 ist eine Schaltvorrichtung 16 ausgebildet. Die Schaltvorrichtung 16 umfasst hierbei ein bewegliches Schaltelement 18. Das Schaltelement 18 ragt hierbei in die Klingenaufnahme 6 hinein. Dabei ist das Schaltelement 18 als Druckschalter ausgebildet. Wird nämlich eine Kraft von der Klingenaufnahme 6 aus auf das durch eine Federwirkung in der in 3 dargestellten Ruheposition gehaltene Schaltelement 18 ausgeübt, bewegt sich das Schaltelement 18 aus der Klingenaufnahme 6 hinaus. Bei einer ausreichenden Bewegungsstrecke wird sodann eine Aktivierung des Prüfgeräts 2 auslöst. Durch die Aktivierung wird das Prüfgerät 2 in einen Zustand versetzt, in dem eine Messung durchgeführt werden kann. Hierzu wird ein Drehmoment mit der Drehmomentmesseinheit 4 gemessen, sodann von der Auswerteeinheit 10 ausgewertet und ein Ergebnis wird sodann von dem Anzeigeelement 22 ausgegeben. Das Anzeigeelement 22 umfasst hierbei drei Lämpchen, welche in rot, orange und grün leuchten können, je nachdem, ob die Auswertung mit der Auswerteeinheit 10 ergeben hat, dass ein Toleranzbereich um einen Sollmesswert eingehalten oder überschritten ist oder dass das Messergebnis nahe an einer Grenze des Toleranzbereichs liegt.
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Die Schaltvorrichtung 16 ist in einer Weise in einem Bereich der Klingenaufnahme 6 ausgebildet, dass das Prüfgerät 2 in Folge eines Einsetzens einer in die Klingenaufnahme 6 einsetzbaren Klinge 8 aktivierbar ist. Wie dies konkret erfolgen kann, ist aus 4 bis 6 ersichtlich. 4 zeigt eine Prüfanordnung 1, welche das Prüfgerät 2 und die Klinge 8 umfasst, in einer Situation kurz bevor die Klinge 8 in die Klingenaufnahme 6 des Prüfgeräts 2 eingeführt wird. Die Klinge 8 hat an ihrem Einsatzende 24 eine Verdickung 20. Bei der Klinge 8 handelt es sich um eine Prüfklinge, welche zur Überprüfung der der Kalibrierung eines Drehmomentwerkzeugs bestimmt ist. Hierzu hat die Prüfklinge an ihrem Einsatzende 24 eine Verdickung 20. Das Einsatzende 24 hat an seiner Spitze ein Querschnittsprofil, welches zu dem Querschnittsprofil der Profilaufnahme 7 kompatibel ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel somit ein sechseckiges Querschnittsprofil. Somit ist an einem innenliegenden Ende 11 der Klingenaufnahme 6 eine Profilaufnahme 7 ausgebildet, welche einen Profilquerschnitt aufweist, der dem Profilquerschnitt der Klinge 8 an ihrem Einsatzende 24 entspricht.
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In dem bereits oben genannten alternativen Ausführungsbeispiel, in dem die Profilaufnahme 7 einen siebeneckigen Profilquerschnitt hat, hat auch eine alternativ ausgebildete Klinge 8 an ihrem Einsatzende einen siebeneckigen Profilquerschnitt, während diese alternativ ausgebildete Klinge 8 an seinem Werkzeuggriffende 26 einen sechseckigen Profilquerschnitt aufweist.
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Aus 5 ist ersichtlich, dass durch das Einsetzen der Klinge 8 in die Klingenaufnahme 6 eine Stelle erreicht wird, an der die Verdickung 20 das in die Klingenaufnahme 6 hineinragende Schaltelement 18 berührt. Wird nun die Klinge 8 weiter in das Prüfgerät 2 hineingeschoben, wird Kraft auf das Schaltelement 18 ausgeübt, so dass das mit einer Feder versehene Schaltelement 18 nach außen bewegt wird. Hierdurch wird sodann, wie bereits zuvor beschrieben, das Prüfgerät 2 aktiviert.
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Aus 6 ist ersichtlich, dass das Schaltelement 18 wieder in seine Ursprungsposition zurückkehrt, sobald die Klinge 8 weiter in das Prüfgerät 2 hineingeschoben wird. In 6 ist die Klinge 8 vollständig in die Klingenaufnahme 6 des Prüfgeräts 2 eingeführt, so dass die Spitze der Klinge 8 von der Profilaufnahme 7 aufgenommen ist. Hierdurch kann ein an der Klinge 8 anliegendes Drehmoment von der Profilaufnahme 7 aufgenommen und somit gemessen werden. Die Verdickung 20 ist hierbei lediglich auf einer solchen Strecke ausgebildet, dass das Schaltelement 18 bei eingesetzter Klinge 8 von dieser beabstandet ist. Hierdurch ist selbst bei einer unvorhergesehenen Rüttelbewegung ausgeschlossen, dass das Schaltelement 18 erneut betätigt wird.
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Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Profilaufnahme 7 nicht am innenliegenden Ende 11 der Klingenaufnahme 6 ausgebildet ist, sondern bereits am außenliegenden Ende 13 der Klingenaufnahme 6 und somit an deren Öffnung 9. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Profilaufnahme 7 eine schlitzförmige Aussparung aufweist. Durch diese Aussparung kann eine flach ausgebildete Verdickung 20 der Klinge 8, welche im Vergleich zu der in 6 gezeigten Ausführung weiter in Richtung des Werkzeuggriffendes 26 ausgebildet ist, beim Einsetzen in das Prüfgerät 2 hindurch geschoben werden. Hierzu kann ein Abstand der Verdickung 20 zu der Spitze des Einsatzendes 24 der Klinge 8 vorgesehen sein, welcher ausreichend ist, um das Einsatzende 24 als Werkzeugspitze auszubilden, welche zur Werkstückbearbeitung eingesetzt werden kann, wie beispielsweise als Schraubendreher. Bei diesem alternativen Ausführungsbeispiel bietet es sich daher an, das Drehmomentwerkzeug bereits bei seiner üblichen Verwendung mit einer Werkzeugklinge auszustatten, welche eine Verdickung 20 hat und die unmittelbar auch zur Testung durch das Prüfgerät 2 eingesetzt werden kann.
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Es wird vorgeschlagen, ein Prüfgerät 2, mit dem eine Kalibrierung eines Drehmomentwerkzeugs geprüft werden kann, derart auszubilden, dass das Prüfgerät 2 einen Handgriff 12 aufweist, an dem eine Drehmomentmesseinheit 4 des Prüfgeräts 2 ausgebildet ist. Ferner wird eine für die Verwendung eines erfindungsgemäßen Prüfgerätes 2 besonders geeignete Klinge 8 beschrieben sowie ein Verfahren zur Aktivierung des Prüfgeräts 2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Prüfanordnung
- 2
- Prüfgerät
- 4
- Drehmomentmesseinheit
- 6
- Klingenaufnahme
- 7
- Profilaufnahme
- 8
- Klinge
- 9
- Öffnung von 6
- 10
- Auswerteeinheit
- 11
- innenliegendes Ende von 6
- 12
- Handgriff
- 13
- außenliegendes Ende von 6
- 14
- Inneres von 2
- 16
- Schaltvorrichtung
- 18
- Schaltelement
- 20
- Verdickung von 8
- 22
- Anzeigeelement
- 24
- Einsatzende von 8
- 26
- Werkzeuggriffende von 8
- 28
- Querschnittsprofil von 6