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Die Erfindung betrifft ein für einen Schauständer geeignetes zusammenklappbares Gestell.
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Aus der
EP 1 779 750 B1 ist ein mobiler, zusammenklappbarer Ausstellungsständer bekannt, welcher aus einem Gestell und einer Stoffhülle besteht. Das Gestell ist hierbei aus zwei oder mehr Holmen aufgebaut, welche parallel oder schräg zueinander angeordnet und durch zwei Mechaniken beweglich miteinander verbunden sind. Die Mechaniken, mittels welcher das Gestell auf- und zusammenklappbar ist, sind hierbei übereinander angeordnet. Beim Aufklappen des Gestells werden die beiden Mechaniken gegeneinander verspannt.
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Ein weiteres zusammenklappbares Traggestell für Werbeflächen ist in der
DE 295 18 568 U1 beschrieben. Eine Betätigungsvorrichtung dieses Traggestells umfasst ein elastisches Spannorgan, bei welchem es sich um einen Gasdruckstoßdämpfer handeln kann.
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Aus der
EP 0 637 007 A1 ist ein klappbares, bespanntes Schild bekannt, welches einen zentralen Holm und zwei seitliche, über Arme an- und ausklappbare Holme aufweist. Der zentrale Holm und die beiden seitlichen Holme beschreiben hierbei ein gleichschenkliges Dreieck.
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Die
EP 0 794 721 B1 offenbart ein Warenträgersystem, welches zur Verwendung in Kombination mit einem Sonnen- oder Regenschirm vorgesehen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zusammenklappbares, einfach handhabbares Gestell für einen Schauständer anzugeben, welches sich durch einen robusten Aufbau bei zugleich vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, insbesondere freier Wahl der Sichtseite oder mehrerer Sichtseiten, auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Gestell mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Gestell weist in prinzipiell bekanntem Grundaufbau einen Zentralholm auf, welcher über schwenkbare Arme mit mehreren zu diesem parallelen Seitenholmen gekoppelt ist. Erfindungsgemäß beschreiben die Seitenholme sowohl im zusammengeklappten als auch im aufgespannten Zustand des Gestells jeweils eine Querschnittsfläche, innerhalb derer der Zentralholm vollständig angeordnet ist. Dies bedeutet, dass der Zentralholm eine textile oder sonstige Bespannung des aufgebauten Gestells nicht kontaktiert. Damit sind sämtliche Seitenflächen des Schauständers gut als Sichtflächen geeignet.
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Die am Zentralholm angelenkten Arme des Gestells sind vorzugsweise gleichsinnig schwenkbar. Insbesondere sind die Arme derart gelenkig mit dem Zentralholm verbunden, dass beim Aufklappen des Gestells alle Arme relativ zum Zentralholm simultan nach oben verschwenkt werden.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung sind die Seitenholme des Gestells über drei in unterschiedlichen Ebenen angeordneten Anordnungen aus jeweils mehreren Armen mit dem Zentralholm gekoppelt. Durch die Verbindung zwischen dem Zentralholm und den Seitenholmen in drei Ebenen ist eine hohe Stabilität des Gestells bei nur moderatem Gewichtszuwachs im Vergleich zu einer Verbindung zwischen Zentral- und Seitenholmen in lediglich zwei Ebenen gegeben.
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Im Gegensatz zu den Seitenholmen ist der Zentralholm in bevorzugter Ausgestaltung nicht dazu vorgesehen, bei aufgebautem Gestell auf dem Fußboden zu stehen. Vielmehr befindet sich am Zentralholm vorzugsweise ein Anschlag, welcher die Aufklappbewegung der Arme begrenzt, wobei an mehreren Armen angelenkte Zwischenlenker mit einem am Zentralholm verlagerbaren Schieber gekoppelt sein können. Beispielsweise ist der Schieber als Schiebehülse ausgebildet, welche um den Zentralholm gelegt und auf diesem bis zu einem definierten Anschlag verfahrbar ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind an den Seitenholmen des Gestells, zumindest an einem Teil der Seitenholme, Beleuchtungsleisten angeordnet. Besonders geeignet hierfür sind LED-Leuchtmittel. Ebenso sind andere Lichtquellen geeignet, wobei Licht beispielsweise über Lichtleiter, insbesondere aus Kunststoff, verteilbar ist. In jedem Fall strahlen die Beleuchtungsleisten vorzugsweise Licht in Richtung zum Inneren des Schauständers, also zumindest näherungsweise in Richtung zum Zentralholm, ab. Sowohl hinsichtlich der Optik als auch hinsichtlich eines mechanischen Schutzes ist hierbei eine Anordnung der Beleuchtungsleisten jeweils innerhalb einer zum Zentralholm hin offenen Nut im Seitenholm von Vorteil. Die Wandungen der Nut können hierbei durch eine tragende Struktur des Seitenholms gebildet sein, wobei optional eine reflektierende Beschichtung auf Oberflächenabschnitte des Seitenholms aufgebracht ist.
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Zumindest einzelne Holme, das heißt der Zentralholm und/oder die Seitenholme, sind rationell als Strangpressprofile, insbesondere Leichtmetallprofile, beispielsweise Profile aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, herstellbar. Unabhängig von der Herstellungstechnologie ist der Querschnitt des Zentralholms in der Regel größer als der Querschnitt eines Seitenholms. In geschützter Weise kann eine Energieversorgungseinheit, welche insbesondere die Beleuchtungsleisten mit Energie versorgt, innerhalb des Zentralholms angeordnet sein. Der Zentralholm hat hierbei zusätzlich zu seiner mechanischen Schutzfunktion die Funktion eines Kühlkörpers.
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Das Gestell kann beispielsweise eine zweibeinige, dreibeinige oder vierbeinige Gestalt haben. Im Fall einer zweibeinigen Gestalt sind die beiden Seitenholme des Gestells vorzugsweise als Doppelholme ausgebildet. Ein als Doppelholm gestalteter Seitenholm ist hierbei auf einfache Weise über einen gegabelten Arm mit dem Zentralholm koppelbar. Ein Doppelholm kann dahingehend erweitert sein, als mit zwei mit dem gegabelten Arm gekoppelten Vertikalleisten, um welche eine Bespannung gelegt werden kann, zwei Zusatzleisten verbunden sind, welche sich außerhalb der Bespannung befinden. Die von den Vertikalleisten vorzugsweise parallel beabstandeten Zusatzleisten sind als Tragelemente zum Befestigen von Gegenständen, insbesondere Werbematerialien, am Gestell nutzbar.
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Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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1 ein zweiflügeliges zusammenklappbares Gestell,
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2 das Gestell nach 1 mit einer textilen Bespannung,
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3 ein dreiflügeliges zusammenklappbares Gestell,
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4 das Gestell nach 3 mit einer textilen Bespannung,
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5 eine weitere Ausgestaltung eines zweiflügeligen zusammenklappbaren Gestells,
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6 ein Detail „B” des zusammenklappbaren Gestells nach 5,
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7 eine weitere Detailansicht eines zusammenklappbaren Gestells.
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Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf sämtliche Ausführungsbeispiele. Ein zusammenklappbares Gestell 1 bildet zusammen mit einer Bespannung 7, typischerweise aus teilweise lichtdurchlässigem textilem Material, einen Schauständer. Das zusammenklappbare Gestell 1 weist einen Zentralholm 2 auf, welcher gelenkig mit mehreren Seitenholmen 3 verbunden ist, wobei jeder Seitenholm 3 ein- oder mehrteilig aufgebaut sein kann. Im Fall von zwei Seitenholmen 3 (1 und 2; 5 und 6) wird von einem zweiflügeligen zusammenklappbaren Gestell 1, im Fall von drei Seitenholmen 3 (3 und 4) von einem dreiflügeligen zusammenklappbaren Gestell 1 gesprochen.
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Die Seitenholme 3 sind über Arme 4 derart mit dem Zentralholm 2 gekoppelt, dass sämtliche Seitenholme 3 stets parallel zum Zentralholm 2 ausgerichtet sind. Anordnungen aus mehreren Armen 4 sind hierbei in verschiedenen Höhen am Zentralholm 2 angelenkt. Im Fall der zweiflügeligen Gestaltung des Gestells 1 sind drei Paare an Armen 4 gelenkig mit dem Zentralholm 2 verbunden. In analoger Gestaltung sind beim dreiflügeligen Aufbau des Gestells 1 drei Anordnungen aus jeweils drei Armen 4 in drei voneinander beabstandeten Ebenen am Zentralholm 2 angelenkt.
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Ein Paar an Armen 4 beziehungsweise eine Dreieranordnung an Armen 4 ist über Zwischenlenker 5 mit einem Schieber 6 gekoppelt. In der Ausgestaltung nach 1 handelt es sich bei dem Schieber 6 um eine Schiebehülse, welche auf dem Zentralholm 2 bis zu einem Anschlag, welcher bei voll aufgeklapptem Gestell 1 erreicht ist, verschiebbar ist.
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Der Anschlag der Schiebehülse 6 am Zentralholm 2 ist derart positioniert, dass die beiden beziehungsweise drei Arme 4, welche in einer gemeinsamen Ebene am Zentralholm 2 angelenkt sind, sich niemals bis zu einem 180° Winkel aufklappen lassen. Im voll aufgeklappten Zustand des Gestells 1 ist der Zentralholm 2 immer noch deutlich vom Boden, auf welchem die Seitenholme 3 stehen, beabstandet. Auch in der Ausgestaltung nach 3 lassen sich die Arme 4 nicht bis zu einem gestreckten Winkel aufklappen.
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Unabhängig davon, ob das Gestell 1 zwei-, drei- oder mehrflügelig ausgebildet ist, ist in jedem Zustand des Gestells 1 durch die Seitenholme 3 eine Querschnittsfläche aufgespannt, welche polygonförmig, insbesondere rechteckig oder dreieckig, ist. Bei aufgeklapptem Gestell 1 ist diese Querschnittsfläche durch die Bespannung 7 umspannt. Der Zentralholm 2 befindet sich in jedem Fall, auch bei zusammengeklapptem Gestell 1, innerhalb des genannten, durch die Seitenholme 3 beschriebenen Querschnitts. Ist das Gestell 1 aufgeklappt, so ist der Zentralholm 2 von der Bespannung 7 an seinem gesamten Umfang beabstandet. Insbesondere bei nicht komplett lichtdichter Bespannung 7 erzeugt der Zentralholm 2 damit keinen störenden optischen Eindruck. Ist das Gestell 1 dagegen zusammengeklappt, so sorgen die den Zentralholm 2 umgebenden Seitenholme 3 für einen mechanischen Schutz des Zentralholms 2, was insbesondere im Fall einer Integration elektrischer oder elektronischer Komponenten in den Zentralholm 2 von Bedeutung ist.
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Ein nicht dargestelltes Kabel ist an eine Energieversorgungseinheit 9 angeschlossen, die innerhalb des Zentralholms 2 angeordnet ist. Der Zentralholm 2 wirkt hierbei sowohl als Gehäuse als auch als Kühlkörper der Energieversorgungseinheit 9.
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An die Energieversorgungseinheit 9 ist insbesondere eine Beleuchtungseinrichtung des Schauständers anschließbar, auf welche noch näher eingegangen werden wird. Optional dient das genannte Kabel auch der Datenübertragung. Ebenso kann zu diesem Zweck eine gesonderte Verkabelung und/oder eine drahtlose Datenverbindung vorgesehen sein.
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Die Beleuchtungseinrichtung des Gestells 1 befindet sich sowohl in der zweiflügeligen als auch in der dreiflügeligen Ausgestaltung an den Seitenholmen 3. Im Fall der dreiflügeligen Gestaltung ist jeder Seitenholm 3 als einzige Leiste ausgebildet. Dagegen ist in der zweiflügeligen Gestaltung jeder der beiden Seitenholme 3 als Doppelholm ausgebildet, nämlich aus zwei Vertikalleisten 10 aufgebaut. Die beiden Vertikalleisten 10 eines Seitenholms 3 sind durch ein Fußstück 11 miteinander verbunden. Weiterhin ist die Anordnung aus zwei zusammengehörenden Vertikalleisten 10 an Anlenkpunkten 13 mit mehreren Gabelstücken 12 gelenkig gekoppelt, welche jeweils einem Arm 4 zuzurechnen sind.
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Die als textile Hülle ausgebildete Bespannung 7 ist in der zweiflügeligen Ausgestaltung des Gestells 1 unmittelbar um die insgesamt vier Vertikalleisten 10 gelegt. Dies gilt auch für die Ausgestaltung nach den 5 und 6, welche eine weiterentwickelte Variante des Gestells 1 nach den 1 und 2 darstellt. Hierbei sind die beiden Vertikalleisten 10 eines Seitenholms 3 nicht nur durch ein Fußstück 11, sondern auch durch ein Kopfstück 14 miteinander verbunden. Die Kopfstücke stehen bei aufgebautem Schauständer als Haltevorrichtung, zum Beispiel für die Anbringung eines Trägers für Informationsmaterial, zur Verfügung. Bei den Vertikalleisten 10 handelt es sich ebenso wie beim Zentralholm 2 beispielsweise um Profile aus Leichtmetall.
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Als Komponente der in allen Ausführungsformen in das Gestell 1 integrierten Beleuchtungseinrichtung ist in 6 eine Beleuchtungsleiste 15 erkennbar. Bei der Beleuchtungsleiste 15 handelt es sich um eine LED-Leiste, welche sich nahezu über die gesamte Höhe des Seitenholms 3 erstrecken kann. Die Beleuchtungsleiste 15 strahlt Licht hauptsächlich in Richtung zur Mitte des Schauständers, das heißt in Richtung zum mittig innerhalb des Gestells 1 angeordneten Zentralholm 2, aus.
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Details der Beleuchtungsleiste 15 gehen aus 7 hervor. Die Beleuchtungsleiste 15 befindet sich in einer Nut 16, welche durch die tragende Struktur des Seitenholms 3 gebildet und zur Mitte des Querschnitts des Gestells 1 hin offen ist. Insgesamt sind auf diese Art vier (1 und 2; 5 und 6) beziehungsweise drei (3, 4) Beleuchtungsleisten 15 in das Gestell 1 integriert. Die Beleuchtungsleisten 15 sorgen insgesamt für eine gleichmäßige Hinterleuchtung der Bespannung 7, wobei zugleich sichtbarer Schattenwurf, etwa durch die Holme 2, 3, minimiert ist. In nicht dargestellter Weise ist in allen Ausführungsformen der Schauständer durch einen auf das Gestell 1 aufgesetzten Deckel abdeckbar. Das Gestell 1 ist prinzipiell sowohl zur Aufstellung in Innenräumen als auch zur Aufstellung im Freien geeignet, wobei im letztgenannten Fall optional eine Befestigung der Fußstücke 11 auf einer Bodenfläche vorgesehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- zusammenklappbares Gestell
- 2
- Zentralholm
- 3
- Seitenholm
- 4
- Arm
- 5
- Zwischenlenker
- 6
- Schieber, Schiebehülse
- 7
- Bespannung
- 8
-
- 9
- Energieversorgungseinheit
- 10
- Vertikalleiste
- 11
- Fußstück
- 12
- Gabelstück
- 13
- Anlenkpunkt
- 14
- Kopfstück
- 15
- Beleuchtungsleiste
- 16
- Nut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1779750 B1 [0002]
- DE 29518568 U1 [0003]
- EP 0637007 A1 [0004]
- EP 0794721 B1 [0005]