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Die Erfindung betrifft eine Stahlrohrstütze mit einem Außenrohr und einem Innenrohr, das zur Längeneinstellung der Stahlrohrstütze relativ zum Außenrohr verstellbar und an diesem festlegbar ist, und eine Stahlrohrstützenanordnung.
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Eine solche Stahlrohrstütze ist in der Regel ein nach DIN EN 1065 genormtes Bauteil. Stahlrohrstützen werden verwendet, um z. B. beim Herstellen von Betondecken an Bauwerken oder Gebäuden die dabei vorgesehene Betonschalung abzustützen. Hierbei wird eine Vielzahl von Stahlrohrstützen als freie Baustützen nebeneinander ohne gegenseitige Verstrebungen aufgestellt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine eingangs genannte Stahlrohrstütze zu schaffen, die hinsichtlich eines universellen Einsatzes verbessert ist, sowie eine verbesserte Stahlrohrstützenanordnung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Stahlrohrstütze erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Stahlrohrstütze zumindest eine Anschlusseinheit mit einem ringförmigen Lagertorus als Anschlusseinrichtung für eine Querstrebe aufweist.
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Diese Aufgabe wird auch durch eine Stahlrohrstützenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Da die Anschlusseinheit einen ringförmigen Lagertorus als Anschlusseinrichtung aufweist, kann eine Querstrebe über eine jeweilige Kupplung sowohl in Umfangsrichtung entlang des Lagertorus wie auch in einer jeweiligen Ebene, die senkrecht zur Umfangsrichtung des Lagertorus verläuft und die Längsachse der Stahlrohrstütze enthält, in unterschiedlichen Winkelstellungen angeordnet werden, damit jeweils in radialer Ausrichtung senkrecht zur die Längsachse der Stahlrohrstütze oder in unterschiedlich spitzen Winkeln. Dabei ist lediglich eine Halterung des Lagertorus an einem Befestigungsteil der Anschlusseinheit zu berücksichtigen, über die die Anschlusseinheit an der Stahlrohrstütze festgelegt ist. Die Halterung des Lagertorus kann z. B. über mehrere oder insbesondere vier Speichen oder Verbindungsarme erfolgen, die insbesondere radial zwischen der Befestigungshülse der Anschlusseinheit und dem Lagertorus verlaufen. Der Lagertorus hat die Form eines zu einem Kreisring geformten Zylinderkörpers.
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Das Befestigungsteil der Anschlusseinheit ist z. B. eine Befestigungshülse, die die Stahlrohrstütze umfasst und daran z. B. durch Formschluss, Schrumpfen oder Schweißen festgelegt wird. Zweckmäßigerweise halten die radial ausgerichteten Speichen den Lagertorus konzentrisch zu der Befestigungshülse der Anschlusseinheit und über einen Ringspalt beabstandet zur Befestigungshülse.
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Damit können an sich bekannte Stahlrohrstützen, die als freie Baustützen nebeneinander ohne gegenseitige Verbindung oder Aussteifung aufgestellt sind, universell miteinander durch einzelne Querstreben oder durch Querstreben aufweisende Aussteifungsrahmen verbunden und ausgesteift werden. Solche hierdurch gebildete Stahlrohrstützenanordnungen können durch die dadurch vorhandenen zusätzlichen Aussteifungen höhere Traglasten aufnehmen.
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Zweckmäßigerweise enthält die Querstrebe eine Kupplung und die Querstrebe ist mit dieser Kupplung am Lagertorus in einer Vielzahl unterschiedlicher Winkelstellungen zur Längsachse der Stahlrohrstütze wie auch in einer Vielzahl unterschiedlicher Stellungen über den Umfang des Lagertorus anbringbar. Als Kupplung wird jede Einrichtung bezeichnet, mit der dieses Anbringen oder Ankoppeln in unterschiedlichen Ausrichtungen und Winkelstellungen möglich ist.
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Die Kupplung weist zweckmäßigerweise einen Kupplungskopf auf, der am jeweiligen Ende einer Querstrebe angebracht ist und einen Einhängehaken und einen Aufnahmeschlitz oder eine Aufnahmenut aufweist, in dem bzw. der der Lagertorus aufgenommen ist, wenn der Einhängehaken am Lagertorus in Kupplungsstellung eingehängt ist. Der Einhängehaken kann ein einstückiges Teil sein oder er ist z. B. aus zwei neben einander liegenden Hakenteilen gebildet, die einen Zwischenraum zwischen sich aufweisen, der zur Aufnahme einer der Speichen des Lagertorus geeignet ist. In der zweitgenannten Variante können die beiden Hakenteile an einer Speiche angeordnet sein und dabei die Speiche in dem Zwischenraum aufnehmen. Grundsätzlich kann eine sichere Ankopplung der Querstrebe schon bei eingehängtem Einhängehaken erreicht werden. Zweckmäßigerweise enthält der Kupplungskopf eine Klinke, die insbesondere bewegbar oder verschwenkbar am Kupplungskopf gelagert ist und durch Federvorspannung in Riegelstellung vorgespannt ist und insbesondere eine gegen ungewolltes Öffnen selbsthemmende Schwenklagerung aufweist.
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In bevorzugter Gestaltung ist die Anschlusseinheit zur Montage an der Stahlrohrstütze aus zumindest zwei Anschlussteilen gebildet, die an der Stahlrohrstütze festlegbar und zu einer Einheit zusammenbaubar sind. Die beiden Anschlussteile der Anschlusseinheit sind z. B. im Wesentlichen gleiche oder identische Halbteile, die insbesondere über Flanschverbindungen miteinander lösbar verbindbar sind. Eine der beiden Flanschverbindungen kann durch ein Gelenk ersetzt sein, so dass die beiden Anschlussteile vor der Montage an einer Stahlrohrstütze aufgeschwenkt werden, dann um die Stahlrohrstütze gelegt werden und gegeneinander in die Ringform zugeschwenkt werden. Die Festlegung erfolgt durch Verschrauben an der Flanschverbindung oder durch Formschlussverbindungen sowie ggfs. durch Verschweißen an der Stahlrohrstütze, falls die teilbare Anschlusseinheit später von der Stahlrohrstütze nicht wieder entfernt werden soll.
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Für eine Formschlussverbindung können vorstehende Elemente an dem einen Bauteil zum Eingriff in zugeordnete Vertiefungen an dem anderen Bauteil vorgesehen sein, z. B. Nasen oder Stifte an der Befestigungshülse zum Eingriff in Vertiefungen oder Sacklöcher an der Stahlrohrstütze.
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In zweckmäßigen Ausführungsbeispielen bilden die Stahlrohrstützen eine Stahlrohrstützenanordnung insbesondere in der Form eines Dreiecks, eines Rechtecks wie insbesondere eines Quadrats, einer Raute oder eines Vielecks wie z. B. eines Sechsecks. Dabei können die die Stahlrohrstützen verbindenden Querstreben in horizontaler Ausrichtung und/oder in geneigter oder diagonaler Anordnung die Lagertoren der an den Stahlrohrstützen angebrachten Anschlusseinheiten verbinden. Des Weiteren können mehrere Stahlrohrstützen in gebündelter Anordnung mit kurzen Querstreben oder kurzen Aussteifungsrahmen eine Stahlrohrstützenbündelanordnung für hohe Traglasten bilden.
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In besonders bevorzugter Ausführungsform weist die Stahlrohrstützenanordnung eine Arbeitsplattform auf, die an Querstreben und/oder Aussteifungsrahmen insbesondere mittels Bodenplatten gebildet ist. Während bei bisher verwendeten Stahlrohrstützenanordnungen ohne Aussteifungen ein zusätzliches separates Arbeitsgerüst, das eine Arbeitsplattform enthält, erforderlich ist, kann nun, wenn die Arbeitshöhe vom Boden aus bis zu einer anzubringenden Deckenschalung bzw. bis zu einer Schalungsebene auf dem Niveau der oberen Enden der Stahlrohrstützen eine bestimmte Höhe überschreiten würde, mit den Anschlusseinheiten und den daran festlegbaren Querstreben und/oder Aussteifungsrahmen in besonders einfacher Weise eine Arbeitsplattform auf einer idealen Standhöhe eingebaut werden.
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Es ist besonders bevorzugt, wenn zumindest eine Querstrebe insbesondere benachbart zu ihrem Kupplungskopf einen Diagonalanschluss aufweist, an dem eine weitere Querstrebe mit ihrem Kupplungskopf in Diagonalausrichtung ankoppelbar ist. Damit ist in einfacher Weise und ohne weitere zusätzlich anzubringende Kupplungsteile eine vielfältige lastsichere Aussteifung einer die Stahlrohrstützenanordnung herstellbar.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Stahlrohrstütze unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 in einer isometrischen Ansicht eine Stahlrohrstützenanordnung mit vier vertikalen Stahlrohrstützen, die über horizontale Querstreben von Aussteifungsrahmen miteinander verbunden sind;
- 2 in einer isometrischen Ansicht eine an einer Stahlrohrstütze angeordnete Anschlusseinheit;
- 3 in einer isometrischen Ansicht die Stahlrohrstütze mit zwei an der Anschlusseinheit über Kupplungen angebrachten Querstreben;
- 4 in einer isometrischen Ansicht die Stahlrohrstütze der 3 in einer Unteransicht der Anschlusseinheit mit den beiden Kupplungen;
- 5 in einer isometrischen Ansicht die Stahlrohrstütze mit drei an der Anschlusseinheit über Kupplungen angebrachten Querstreben;
- 6 in einer isometrischen Ansicht die Stahlrohrstütze mit den in 5 dargestellten drei an der Anschlusseinheit über Kupplungen angebrachten Querstreben in Ansicht von unten;
- 7 in einer Draufsicht von oben die Stahlrohrstütze mit den in den 5 und 6 dargestellten drei an der Anschlusseinheit über Kupplungen angebrachten Querstreben;
- 8 in einer isometrischen Ansicht einen Abschnitt einer Querstrebe mit einem Kupplungskopf;
- 9 in einer weiteren isometrischen Ansicht die Querstrebe der 8;
- 10 in einer isometrischen Ansicht die Querstrebe der 8 und 9 mit einer Schraubverstellung zur Längeneinstellung;
- 11 in einer isometrischen Ansicht in vergrößerter Darstellung die Schraubverstellung der Querstrebe der 10;
- 12 in einer isometrischen Ansicht eine aus zwei Teilen gebildete Anschlusseinheit;
- 13 in einer isometrischen Ansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer aus zwei Teilen gebildeten Anschlusseinheit;
- 14 in einer isometrischen Ansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer aus zwei Teilen gebildeten Anschlusseinheit vor dem Zusammenbau;
- 15 in einer isometrischen Ansicht die Anschlusseinheit der 14 nach dem Zusammenbau;
- 16 in einer isometrischen Ansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer aus zwei Teilen gebildeten Anschlusseinheit vor dem Zusammenbau;
- 17 in einer isometrischen Ansicht die Anschlusseinheit der 16 nach dem Zusammenbau;
- 18 in einer isometrischen Ansicht eine weitere Stahlrohrstützenanordnung mit drei vertikalen Stahlrohrstützen, die über horizontale Querstreben von Aussteifungsrahmen in einer Dreieckform miteinander verbunden sind;
- 19 in einer isometrischen Ansicht eine weitere Stahlrohrstützenanordnung mit vier vertikalen Stahlrohrstützen, die über horizontale Querstreben von Aussteifungsrahmen in Quadratform miteinander verbunden sind;
- 20 in einer isometrischen Ansicht eine weitere Stahlrohrstützenanordnung mit vier vertikalen Stahlrohrstützen, die über horizontale Querstreben von Aussteifungsrahmen in Rautenform miteinander verbunden sind;
- 21 in einer isometrischen Ansicht eine weitere Stahlrohrstützenanordnung mit sechs vertikalen Stahlrohrstützen, die über horizontale Querstreben von Aussteifungsrahmen in Form eines gleichseitigen Sechsecks miteinander verbunden sind;
- 22 in einer isometrischen Ansicht die Querstrebe der 8 und 9 mit dem teilweise aufgeschnitten dargestellten Kupplungskopf;
- 23 in einer isometrischen Ansicht die Querstrebe mit daran angebrachtem Diagonalanschluss;
- 24 in einer isometrischen Ansicht die Querstrebe der 23 mit einer an dem Diagonalanschluss angekoppelten weiteren Querstrebe;
- 25 in einer isometrischen Ansicht die Querstrebe der 24 mit der angekoppelten weiteren Querstrebe in Gesamtdarstellung; und
- 26 in einer isometrischen Ansicht eine weitere Stahlrohrstützenanordnung mit neun vertikalen Stahlrohrstützen in Rechteckanordnung und einer Aussteifung mittels einer Arbeitsplattform.
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Eine Stahlrohrstütze 1 (1) nach DIN EN 1065 weist ein Außenrohr 1' und ein relativ dazu verstellbares und daran festlegbares Innenrohr 1" auf. Eine solche Stahlrohrstütze 1 ist über ihre Länge mit mehreren Anschlusseinheiten 2 versehen worden, die an der Stahlrohrstütze 1 bzw. am Außenrohr voneinander beabstandet fest angebracht sind. Jede Anschlusseinheit 2 enthält eine innere Befestigungshülse 3 (2), mit der die Anschlusseinheit 2 am Umfang der Stahlrohrstütze 1 angeordnet und z. B. durch Schweißen oder Aufschrumpfen mit der Stahlrohrstütze 1 fest verbunden ist. Die Anschlusseinheit 2 enthält weiterhin einen ringförmigen Lagertorus 4, der eine Anschlusseinrichtung der Anschlusseinheit 2 zum Anbringen und Festlegen einer Kupplung 5 einer Querstrebe 6 (3) bildet. Der Lagertorus 4 ist über z. B. vier Speichen 7 oder dergleichen mit der Befestigungshülse 3 fest und konzentrisch zu dieser verbunden. Die Teile der Anschlusseinheit 2 sind bevorzugt aus Stahl hergestellt und miteinander verschweißt, jedoch kann die Anschlusseinheit 2 auch als Gussteil, insbesondere Stahlguss, einstückig herstellt sein.
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Die Kupplung 5 weist einen Kupplungskopf 8 (4, 8, 9) mit einem Einhängehaken 9 auf, der das Vorderende des Kupplungskopfes 8 und damit der Querstrebe 6 bildet, sowie einen Aufnahmeschlitz oder eine Aufnahmenut 10 für den Lagertorus 4, die einerseits von dem Einhängehaken 9 zum Vorderende der Querstrebe 6 hin und andererseits von zwei Führungsstegen 23 begrenzt wird. Der Einhängehaken 9 kann z. B. auch von zwei nebeneinander angeordneten Einhängehaken 9 gebildet sein (siehe 5 bis 7). Eine Klinke 11 der Kupplung 5 ist im Inneren des Kupplungskopfes 8 um eine Lagerachse 12 schwenkbar gelagert und in eine Riegel- oder Sperrstellung schwenkbar, in der sie den Lagertorus 4 in der Aufnahmenut 10 gesichert hält (siehe z. B. 4). Die Klinke 11 ist z. B. über eine Schenkelfeder 24 (siehe 22), deren Basis an der Lagerachse 12 angeordnet ist, in die Riegel- oder Sperrstellung vorgespannt. Die Lagerachse 12 ist bezüglich der Aufnahmenut 10 und eines darin aufgenommenen Lagertorus 4 derart angeordnet, dass die Klinke 11 eine selbsthemmende Stellung einnimmt und auch bei einer die Querstrebe 6 vom Lagertorus 4 abziehenden Belastung vom Lagertorus 4 sich nicht von selbst öffnen kann. Zum Lösen oder Entsperren der Klinke 11 wird gegen die zugängliche Unterseite 11a der Klinke 11 gedrückt, so dass die Klinke 11 gegen die Kraft der Schenkelfeder 24 aus ihrem Riegel- oder Sperreingriff am Lagertorus 4 herausgeschwenkt wird und die Querstrebe 6 nach oben hin vom Lagertorus 4 abgezogen werden kann.
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Beim Erstellen einer Stahlrohrstützenanordnung 13 (siehe 1) wird eine Querstrebe 6 an einer senkrecht stehenden Stahlrohrstütze 1 in radialer Ausrichtung zu der Stahlrohrstütze 1 an dieser angekoppelt, indem sie mit der Kupplung 5 von oben gegen die Anschlusseinheit 2 abgesenkt wird und der Einhängehaken 9 in den Ringspalt 14 zwischen dem Lagertorus 4 und der Befestigungshülse 3 eingehängt wird. Dies gilt für einzelne Querstreben 6 wie auch für Aussteifungsrahmen 25, die z. B. zwei voneinander beabstandete horizontale Querstreben 6 aufweisen, die über Aussteifungsprofile 26 miteinander fest verbunden sind. Bei solchen Aussteifungsrahmen 25 sind die horizontalen Querstreben 6 in definiert festgelegtem Abstand angeordnet und mit den in diesem Abstand an den Stahlrohrstützen 1 angebrachten Anschlusseinheiten 2 aufeinander abgestimmt.
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Beim Einhängen des Einhängehakens 9 an den Lagertorus 4 wird der Lagertorus 4 in der Aufnahmenut 10 aufgenommen und liegt am Oberende der Aufnahmenut 10 am Kupplungskopf 8 an. Die Aufnahmenut 10 ist derart an den Lagertorus 4 angepasst, dass der Lagertorus 4 darin in radialer Richtung bzw. in Richtung der Längsachse der Querstrebe 6 im Wesentlichen spielfrei zwischen dem Einhängehaken 9 und den Führungsstegen 23 aufgenommen ist, wenn der Kupplungskopf 8 am Lagertorus 4 angebracht ist. Da der Lagertorus 4 im senkrechten Querschnitt (der die Längsachse der Stahlrohrstütze 1 enthaltende Querschnitt) rund ist, kann die Kupplung 5 bzw. der Kupplungskopf 8 mit der Querstrebe 6 nicht nur radial in der Ebene der Anschlusseinheit 2 befestigt werden (siehe 1, 3 und 4), sondern auch unter einem spitzen Winkel in beiden Richtungen, d. h. sowohl schräg nach oben (siehe 5 und 6) wie auch schräg nach unten verlaufend. Die Front- oder Stirnfläche 15 des Kupplungskopfes 8 bzw. des Einhängehakens 9 kann als gekrümmte Fläche gebildet sein, deren Krümmungsmittelpunkt in etwa auf der Kreismittellinie des in der Aufnahmenut 10 aufgenommenen Lagertorus 4 liegt und die bei eingehängtem Einhängehaken 9 an der Befestigungshülse 3 anliegen kann, bevorzugt ist sie aber davon beabstandet, so dass der Kupplungskontakt ausschließlich über den Lagertorus 4 erfolgt. Der Einhängehaken 9 ist daher auch bei unterschiedlichen Winkelstellungen der Querstrebe 6 zur Längsachse der Stahlrohrstütze 1 im Wesentlichen spielfrei an dem Lagertorus 4 bzw. der Anschlusseinheit 2 bezüglich der Längsachse der Querstrebe 6 angeordnet.
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Die Querstrebe 6 enthält zweckmäßigerweise eine Längeneinstelleinrichtung z. B. in Gestalt einer Gewindespindel 27 (10 und 11) mit zwei gegenläufigen Gewindeabschnitten 28 und 29, die in zugeordnete Gewinde in zwei Querstrebenrohren 6' und 6" der Querstrebe 6 eingeschraubt sind. Durch Verdrehen der Gewindespindel 27 mittels eines an der Gewindespindel 27 fest angebrachten zentralen Betätigungsteils 30 relativ zu den beiden Querstrebenrohren 6' und 6" werden diese - je nach Drehrichtung - entweder gegeneinander oder voneinander weg bewegt, wodurch die Länge der Querstrebe 6 verändert und eingestellt wird.
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Bei dem in 12 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Anschlusseinheit 2', die grundsätzlich der voranstehend beschriebenen Anschlusseinheit 2 entspricht, aus zwei gleichartigen Anschlussteilen 16 und 17 gebildet, die an Verbindungsflanschen 18 und 19, die an einer zentralen vertikalen Trennebene angeordnet sind, mittels zweier Verbindungselemente 20 und 21 wie Schrauben-Muttern-Einheiten fest miteinander verbunden sind. Während die Anschlusseinheit 2 der 1 bis 9 zur Anbringung auf eine Stahlrohrstütze 1 aufgeschoben wird (über ein noch freies Ende der Stahlrohrstütze 1, bevor z. B. eine Bodenplatte 31 befestigt ist), kann diese geteilte oder zweiteilige Anschlusseinheit 2' nachträglich an einer Stahlrohrstütze 1 angebracht werden, indem zunächst die beiden Anschlussteile oder -hälften 16 und 17 um die Stahlrohrstütze 1 gelegt werden und dann miteinander verschraubt werden. Dabei kann schon durch eine gewisse Klemmkraft eine feste aber wieder lösbare Befestigung an der Stahlrohrstütze 1 erzielt werden. Eine endgültige Befestigung der Anschlusseinheit 2' kann z. B. durch Anschweißen der Befestigungshülse 3 an der Stahlrohrstütze 1 erfolgen.
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Die beiden Verbindungsflansche 18 und 19 ersetzen jeweils eine Speiche 7. Demnach ist der Lagertorus 4 über zwei Speichen 7 und über die zwei Verbindungsflanscheinheiten 18, 19, die jeweils um einen Winkel von 90° voneinander beabstandet sind, mit der Befestigungshülse 3 verbunden.
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Bei dem in 13 dargestellten Ausführungsbeispiel enthält die Anschlusseinheit 2' gegenüber der in 12 dargestellten Ausführungsform ein Gelenk 22 anstelle einer der beiden Flanschverbindungen mit den Verbindungsflanschen 18 und 19. Die beiden Anschlussteile 16 und 17 sind dann bei der Montage einfacher handzuhaben, da sie lediglich gegeneinander verschwenkt werden müssen und nur eine Schraubverbindung 20, 21 an der einen Flanschverbindung 18, 19 betätigt werden muss.
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Bei dem in den 14 und 15 dargestellten Ausführungsbeispiel enthält die Anschlusseinheit 2' gleichfalls zwei gleichartige Anschlussteile 16 und 17, die an den zwei Verbindungsflanschen 18 und 19, die an einer zentralen vertikalen Trennebene angeordnet sind und jeweils von zwei Speichen 7' gebildet sind, miteinander zu verbinden sind. Die Verbindungselemente sind ein Zapfen 20, der von dem einen Lagertorus 4 in Umfangsrichtung vorsteht, und eine zugeordnete zylindrische Ausnehmung 21 in dem gegenüber liegenden Lagertorus 4, in den der Zapfen 20 eingesteckt wird. Zur Fixierung der Verbindung kann jeweils eine Schraube 32 vorgesehen sein, die durch eine Bohrung 33, die am Lagertorus 4 bis zur Ausnehmung 21 führt, gesteckt wird und in ein Schraubgewinde 34 am Zapfen 20 eingeschraubt wird. Die Schraube 32 ist dann in dem Lagertorus 4 versenkt angeordnet, so dass eine Ankopplung eines Kupplungskopfes 8 nicht behindert ist. Die Befestigung der Befestigungshülse 3 an der Stahlrohrstütze 1 kann z. B. durch Festklemmen oder Schweißen erfolgen. Des Weiteren kann jede Hälfte der Befestigungshülse 3 an ihrer Innenseite zumindest ein vorstehendes Formschlussteil 39, z. B. einen Bolzen, aufweisen, das in eine zugeordnete Vertiefung wie z. B. ein Sackloch (nicht dargestellt) an der Stahlrohrstütze 1 eingreift. Damit ist die Befestigungshülse 3 mittels dieser formschlüssigen Verbindung gegen Relativbewegungen wie axiale Verlagerung oder ein Verdrehen in Umfangsrichtung um die Stahlrohrstütze 1 gesichert.
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Bei dem in den 16 und 17 dargestellten abgewandelten Ausführungsbeispiel ist die jeweilige Verbindung der beiden gleichartigen Anschlussteile 16 und 17 in der Art einer hinterschnittenen Steckverbindung gestaltet. Als Verbindungselemente sind eine Nut 35, die als axialer Schlitz am Verbindungsflansch 18 des Lagertorus 4 des einen Anschlussteils 16 gebildet ist und einen hinterschnittenen Nutgrund 36 aufweist, und ein Formschlussteil 37 vorgesehen, das an dem Verbindungsflansch 19 des gegenüber liegenden Lagertorus 4 des anderen Anschlussteils 17 in Umfangsrichtung vorstehend gebildet ist und einen sich erweiternden Kopf 38 aufweist, der in seiner Form als Gegenstück des hinterschnittenen Nutgrundes 36 gebildet ist. Die beiden Anschlussteile 16 und 17 werden miteinander verbunden, indem sie aus der in 16 dargestellten Stellung, in der sie an der vertikalen Trennebene axial gegeneinander versetzt gehalten sind (und die nicht dargestellte Stahlrohrstütze umgreifen) axial zueinander geführt werden und dabei an jedem Verbindungsflansch 18, 19 das Formschlussteil 37 in die Nut 35 eingeschoben wird und durch Formschluss die beiden Anschlussteile 16 und 17 miteinander fest verbunden hält, wenn sie in der endgültigen Verbindungsstellung gemäß 17 sind. Der hinterschnittene Nutgrund 36 kann mit einer solchen Neigung in axialer Richtung gebildet sein, dass der daran angepasste Kopf 38 des Formschlussteils 37 beim axialen Einschieben senkrecht dazu gegen den Lagertorus 4 gezogen wird, wodurch die beiden Anschlussteile 16 und 17 gegeneinander bewegt und an der Stahlrohrstütze über die Befestigungshülse 3 festgeklemmt werden können.
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Bei der in 1 dargestellten Stahlrohrstützanordnung 13 sind die vier Stahlrohrstützen 1 in Form eines Quadrats aufgestellt. Jeweils zwei Stahlrohrstützen 1 sind durch einen Aussteifungsrahmen 25 miteinander verbunden und versteift, wobei die obere Querstrebe 6 und die untere Querstrebe 6 an ihren Enden jeweils mittels der Kupplungen 5 an den Lagertoren 4 der Anschlusseinheiten 2 befestigt sind. Ebenso kann die Aussteifung auch durch einzelne Querstreben 6 erfolgen, die zwei Stahlrohrstützen 1 in horizontaler wie auch in schräger oder diagonaler Anordnung (siehe 5 und 6) miteinander verbinden, was durch die universell einstellbaren Verbindungen oder Ankopplungen mittels der Kupplungen 5 an den Lagertoren 4 in einfacher Weise und ohne zusätzliche Gelenkbauteile an den Kupplungen 5 möglich ist. Damit können die Querstreben auch an Stahlrohrstützen befestigt werden, die auf unebenem Boden aufgestellt sind und deren Anschlusseinheiten 2 nicht in exakt horizontalen Ebenen angeordnet sind.
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Die 18 zeigt eine Stahlrohrstützenanordnung 13 mit drei Stahlrohrstützen 1, die in Form eines Dreiecks aufgestellt sind und beispielhaft mittels der Aussteifungsrahmen 25 miteinander verbunden und versteift sind. Die 19 zeigt nochmals eine Stahlrohrstützenanordnung 13 mit vier Stahlrohrstützen 1 in quadratischer Anordnung, während die 20 eine Stahlrohrstützenanordnung 13 mit vier Stahlrohrstützen 1 in rautenförmiger Anordnung zeigt. Schließlich zeigt die 21 eine Stahlrohrstützenanordnung 13 mit sechs Stahlrohrstützen 1 in einer Anordnung in der Form eines gleichseitigen Sechsecks. Statt der dargestellten Aussteifungsrahmen 25 können jeweils auch einzelne Querstreben 6 in unterschiedlichen Ausrichtungen an den Lagertoren 4 der Anschlusseinheiten 2 angekuppelt sein.
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23 zeigt eine Querstrebe 6, an der nahe bei ihrem Kupplungskopf 8 ein Diagonalanschluss 40 angebracht ist. Der Diagonalanschluss 40 enthält ein Anschlussteil 41, das in der Form eines Abschnitts des Lagertorus 4 gebildet ist und das über zwei Lagerarme 42 an der Querstrebe 6 gehalten ist, wobei die Lagerarme 42 z. B. an einer Lagerhülse 43 angebracht sind, die die Querstrebe 6 umgreift und daran festgelegt ist. Das Anschlussteil 41 kann auch z. B. die Form eines zylindrischen Stabes aufweisen. Eine weitere Querstrebe 6 kann mit ihrem Kupplungskopf 8 an das Anschlussteil 41 eingehängt werden (24), so dass die beiden Querstreben 6 unter einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind (siehe auch 25). Diese angekoppelte Querstrebe 6 bietet als Diagonalstrebe eine zusätzliche Aussteifung zweier Stahlrohrstützen 1 (die zwei Stahlrohrstützen 1 sind in 25 nicht dargestellt), wobei sie mittels der Längeneinstelleinrichtung auf die erforderliche größere Länge eingestellt ist.
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26 zeigt eine Stahlrohrstützenanordnung 13 mit neun Stahlrohrstützen 1, die in Form eines Rechtecks aufgestellt sind und beispielhaft mittels der Aussteifungsrahmen 25 miteinander verbunden und versteift sind, wobei die zentrale Stahlrohrstütze 1 über vier Aussteifungsrahmen 25 mit den vier randseitigen zwischen den Ecken angeordneten Stahlrohrstützen 1 verbunden ist. An den oberen horizontalen Querstreben 6 der Aussteifungsrahmen 25 werden Bodenplatten 44 nebeneinander liegend eingehängt, so dass sie eine Arbeitsplattform 45 bilden, die statt eines üblicherweise erforderlichen separaten Arbeitsgerüstes eingesetzt werden kann, wenn die Arbeitshöhe vom Boden aus bis zur anzubringenden Deckenschalung bzw. der Schalungsebene auf dem Niveau der oberen Enden der Stahlrohrstützen 1 über 2 m betragen würde. Durch die Ausrüstung der Stahlrohrstützen 1 mit den Anschlusseinheiten 2 kann bei einer Stahlrohrstützenanordnung 13 je nach Erfordernis mit einfachen Mitteln eine Arbeitsplattform 45 auf einer idealen Standhöhe einer Montageperson für die benötigte Arbeitshöhe unter Einhaltung der gültigen Richtlinien für Arbeitssicherheit eingebaut werden. Damit kann auf ein separates Arbeitsgerüst, wie z. B. auf ein Rollgerüst, zum Bereitstellen einer erforderlichen Arbeitsplattform verzichtet werden.
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Bei Verwendung sehr kurzer Aussteifungsrahmen 25 können mehrere Stahlrohrstützen 1 nahe beieinander in der Art eines Stützenbündels aufgestellt und ausgesteift werden. Eine solche gebündelte Stahlrohrstützenanordnung ist in der Lage, hohe Lasten im Wesentlichen punktuell abzuleiten, so dass diese Stahlrohrstützenanordnung eine Hochlaststütze darstellt.
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Die in der Beschreibung und anhand der Ausführungsbeispiele sowie in den Figuren offenbarten einzelnen Merkmale der Erfindung können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stahlrohrstütze
- 2
- Anschlusseinheit
- 3
- Befestigungshülse
- 4
- Lagertorus
- 5
- Kupplung
- 6
- Querstrebe
- 7
- Speiche
- 8
- Kupplungskopf
- 9
- Einhängehaken
- 10
- Aufnahmenut
- 11
- Klinke
- 11a
- Unterseite
- 12
- Lagerachse
- 13
- Stahlrohrstützenanordnung
- 14
- Ringspalt
- 15
- Front- oder Stirnfläche
- 16
- Anschlussteil
- 17
- Anschlussteil
- 18
- Verbindungsflansch
- 19
- Verbindungsflansch
- 20
- Verbindungselement
- 21
- Verbindungselement
- 22
- Gelenk
- 23
- Führungssteg
- 24
- Schenkelfeder
- 25
- Aussteifungsrahmen
- 26
- Aussteifungsprofile
- 27
- Gewindespindel
- 28
- Gewindeabschnitt
- 29
- Gewindeabschnitt
- 30
- Betätigungsteil
- 31
- Bodenplatte
- 32
- Schraube
- 33
- Bohrung
- 34
- Schraubgewinde
- 35
- Nut
- 36
- Nutgrund
- 37
- Formschlussteil
- 38
- Kopf
- 39
- Formschlussteil
- 40
- Diagonalanschluss
- 41
- Anschlussteil
- 42
- Lagerarm
- 43
- Lagerhülse
- 44
- Bodenplatte
- 45
- Arbeitsplattform