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Die Erfindung betrifft einen Einbruchsicherungsbeschlag zum Sichern eines Flügels eines Fensters oder einer Fenstertür gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Nach den in Deutschland von der Polizei erstellten Statistiken dringen Einbrecher bei Einbrüchen in private Wohngebäude in den weitaus meisten Fällen durch Fenster oder Fenstertüren, wie beispielsweise Terrassentüren, in die Gebäude ein. In drei von vier Fällen werden dabei die Fenster oder Fenstertüren von den Einbrechern unter Verwendung von einfachen Einbruchwerkzeugen, wie Schraubendrehern, Zangen oder Keilen, aufgehebelt. Diese Einbruchwerkzeuge werden zumeist mit ihrem verjüngten freien Ende ein Stück weit in einen Spalt zwischen dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen des Fensters oder der Fenstertür gedrückt und dann eine Hebelkraft auf die Einbruchwerkzeuge aufgebracht, um den Flügelrahmen unter Aufweitung des Spaltes nach innen zu drücken und dabei einen zur Verriegelung des Fensters oder der Fenstertür dienenden Verriegelungsmechanismus zu zerstören. Die Einbruchwerkzeuge werden dabei häufig in der Nähe der Ecken des Flügelrahmens der Fenster oder Fenstertüren angesetzt.
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Um das Aufbrechen von Fenstern oder Fenstertüren zu erschweren, ist eine Vielzahl von Einbruchsicherungsbeschlägen bekannt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Beschläge, die Teil eines, zum Verriegeln der Fenster oder Fenstertüren dienenden, Verriegelungsmechanismus sind, der in den Flügelrahmen und den Blendrahmen integriert ist. Solche Einbruchsicherungsbeschläge sind jedoch in der Regel nicht für eine nachträgliche Montage an existierenden Fenstern oder Fenstertüren geeignet. Außerdem sind derartige, in den Flügelrahmen und Blendrahmen integrierte Einbruchsicherungsbeschläge durch die Fensterscheibe hindurch von außen her zumeist nicht sichtbar, so dass sie potentielle Einbrecher nicht von Einbruchversuchen abhalten. Diese können jedoch selbst dann, wenn sie nicht erfolgreich sind, erhebliche Schäden an den Fenstern oder Fenstertüren verursachen. Bei Versicherungsfällen reichen die für derartige Schäden gezahlten Beträge in der Regel nicht aus, um die beschädigten Fenster oder Fenstertüren zu ersetzen.
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Einbruchsicherungsbeschläge mit einem festen Beschlagteil, der an der Innenseite eines Blendrahmens des Fensters oder der Fenstertür anbringbar und starr mit dem Blendrahmen verbindbar ist, sowie einem lösbar mit dem festen Beschlagteil verbindbaren beweglichen Beschlagteil, der in einer Sperrstellung ein Öffnen des Flügels blockiert und in einer Freigabestellung ein Öffnen des Flügels zulässt, sind unter anderem aus der
DE 10 2009 031 035 B4 , der
DE 20 2010 004 837 U1 , der
DE 94 06 793 U1 und der
DE 20 2016 100 010 U1 bekannt. Ein Nachteil der bekannten Einbruchsicherungsbeschläge besteht darin, dass die erforderlichen Beschlagteile mindestens teilweise durch Fräsen oder Gießen hergestellt werden müssen, was nicht unerhebliche Kosten verursacht.
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Die
DE 297 13 223 U1 offenbart einen ähnlichen Beschlag, wo der bewegliche Beschlagteil mittels einer Schraube am ortsfesten Beschlagteil festgeschraubt ist, so dass die Schraube gelöst werden muss, um den beweglichen Beschlagteil zwischen der Sperrstellung und der Freigabestellung zu bewegen.
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Aus der
EP 2 113 624 A2 ist ein Einbruchsicherungsbeschlag der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die Bolzen und die Löcher in der rechteckigen Scheibe entlang von einer Geraden angeordnet sind, die beim Aufhebeln des Fensterflügels mit einem Einbruchswerkzeug senkrecht zu dem vom Einbruchswerkzeug auf den Fensterflügel ausgeübten Hebelmoment ausgerichtet ist. Dies kann dazu führen, dass die Bolzen stark belastet werden und sich verbiegen oder aus dem Rahmen herausgezogen werden können.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Einbruchsicherungsbeschlag der eingangs genannten Art zu schaffen, der sich zur nachträglichen Montage an existierenden Fenstern oder Fenstertüren eignet, das Aufhebeln der Fenster oder Fenstertüren von außen erschwert, und der mit geringem Aufwand ohne Fräsen oder Gießen herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die verengten Abschnitte der Löcher gebogene Langlöcher sind, deren Mittellinien im Wesentlichen konzentrisch zu einer Drehachse der Scheibe sind. Damit kann der Einbruchsicherungsbeschlag einfacher als ein Eckbeschlag ausgebildet werden, dessen Bolzen nicht entlang von einer beim Aufhebeln des Fensterflügels zum Hebelmoment senkrechten Geraden angeordnet sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Einbruchsicherungsbeschlag werden keine gefrästen oder gegossenen Beschlagteile benötigt. Der ortsfeste Beschlagteil wird am Blendrahmen befestigt und umfasst bevorzugt entweder eine einzige massive winkelförmige Halterung mit zwei im rechten Winkel zueinander ausgerichteten Schenkeln, über die jeweils einer der beiden Bolzen übersteht, oder zwei separate massive gerade Halterungen, über die jeweils einer der beiden Bolzen übersteht und die im rechten Winkel zueinander ausgerichtet werden. Die Halterungen sind bevorzugt Stanzteile aus Stahlblech, die mit Bohrungen zum Einsetzen der Bolzen versehen sind.
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Um es zu ermöglichen, die Höhe des Überstandes der erweiterten Kopfteile der Bolzen über die Halterung entsprechend dem Maß des Überstands des Flügelrahmens über die Innenseite des Blendrahmens anzupassen, handelt es sich bei den Bohrungen vorzugsweise entweder um Innengewindebohrungen zum Einschrauben der Bolzen oder um Durchgangsbohrungen, in denen die Bolzen mit Sicherungsmuttern gesichert werden können.
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Die Scheibe des beweglichen Beschlagteils ist vorzugsweise ebenfalls ein Stanzteil und ggf. Formteil aus Stahlblech. Neben der Scheibe umfasst der bewegliche Beschlagteil vorzugsweise noch ein Betätigungsorgan, das sich bevorzugt formschlüssig mit der Scheibe in Eingriff bringen lässt. Bei dem Betätigungsorgan kann es sich zweckmäßig um ein im Handel erhältliches Teil handeln.
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Die Befestigung von der oder den Halterungen des ortsfesten Beschlagteils erfolgt bevorzugt durch Festschrauben am Blendrahmen, und zwar beiderseits von einer Ecke eines Flügelrahmens des Flügels. Dabei wird zweckmäßig einer der beiden Schenkel der winkelförmigen Halterung bzw. eine der beiden geraden Halterungen parallel zu einem vertikalen Rahmenschenkel des Flügelrahmens ausgerichtet, während der andere Schenkel der winkelförmigen Halterung bzw. die andere gerade Halterung parallel zu einem horizontalen Rahmenschenkel des Flügelrahmens ausgerichtet werden, die an der jeweiligen Ecke zusammenstoßen. Die Länge der Bolzen wird so angepasst, dass ihre erweiterten Kopfteile und ihre dünneren Halsteile jeweils um das gleiche Maß über eine von der Innenseite des Flügelrahmens aufgespannte Ebene überstehen, wobei das Maß des Überstandes der dünneren Halsteile bevorzugt der Dicke der Scheibe des beweglichen Beschlagteils entspricht.
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Die Scheibe des beweglichen Beschlagteils wird bei Bedarf am festen Beschlagteil montiert, wenn der Flügel des Fensters oder der Fenstertür gegen Einbruch gesichert werden soll. Zu diesem Zweck wird die Scheibe aus der Freigabestellung, in der sie vom festen Beschlagteil abgenommen ist, an der jeweiligen Ecke des Flügelrahmens in eine Montage-/Demontagestellung gebracht, in der sie mit einer dem Flügelrahmen zugewandten ebenen Anlagefläche, vorzugsweise ihrer Breitseite, gegen die Innenseite des Flügelrahmens anliegt und die beiden Bolzen durch die erweiterten Abschnitte der Löcher der Scheibe ragen, wobei ihre erweiterten Kopfteile über die entgegengesetzte Breitseite der Scheibe überstehen. Anschließend wird die Scheibe mit Hilfe des Betätigungsorgans in die Sperrstellung bewegt, in der sich die Halsteile der beiden Bolzen durch die verengten Abschnitte der Löcher erstrecken. Diese sind so bemessen, dass die erweiterten Kopfteile der Bolzen nicht durch sie hindurchpassen. Somit wird die Scheibe in der Sperrstellung von den erweiterten Kopfteilen der Bolzen gegen die Innenseite des Flügelrahmens anliegend festgehalten und verhindert ihrerseits ein Aufhebeln des Flügelrahmens im Bereich der Ecke.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Merkmale ist die Bewegung der Scheibe zwischen der Sperrstellung und der Montage-/Demontagestellung eine Drehbewegung. Das Betätigungsorgan zum Drehen der Scheibe ist vorzugsweise ein Drehgriff, der sich einerseits formschlüssig in drehfesten Eingriff mit der Scheibe bringen lässt, um diese in die Sperrstellung bzw. aus der Sperrstellung in die Montage-/Demontagestellung zu drehen, und der sich andererseits von der Scheibe abnehmen lässt, damit er für einen Einbrecher nicht durch Einschlagen der Fensterscheibe zugänglich ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Scheibe um eine zur Ebene der Innenseite des Flügels senkrechte Achse drehbar ist, wenn die beiden Bolzen durch die erweiterten Abschnitte der beiden Löcher ragen, so dass sich die Scheibe beim Drehen parallel zur Innenseite des Flügels an diesem entlang bewegt.
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Die Scheibe besitzt zweckmäßig einen zur Mitte konzentrischen kreisförmigen Umriss.
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Die Größe der Scheibe kann variieren, jedoch sollte der Abstand der beiden Bolzen einerseits kleiner als der Durchmesser der Scheibe sein, um eine gute Sperrwirkung zu erzielen, jedoch andererseits größer als der Radius der Scheibe, damit die Scheibe nicht zu auffällig ist.
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Die beiden Löcher können in Bezug zur Mitte bzw. der Drehachse der Scheibe in gegenüberliegenden Hälften der Scheibe oder in benachbarten Quadranten der Scheibe angeordnet sein.
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Um sicherzustellen, dass die in der Sperrstellung befindliche Scheibe ihre Lage beibehält, nimmt der Abstand zwischen zwei gegenüberliegenden äußeren und inneren Begrenzungsrändern jedes verengten Abschnitts vom erweiterten Abschnitt weg allmählich ab, wobei er an dem vom erweiterten Abschnitt abgewandten Ende der verengten Abschnitte kleiner ist als der Durchmesser der dünneren zylindrischen Halsteile der Bolzen. Auf diese Weise können die beiden gegenüberliegenden Begrenzungsränder der verengten Abschnitte in der Sperrstellung reibschlüssig mit den Halsteilen der Bolzen in Eingriff treten, so dass diese zwischen den Begrenzungsrändern festgeklemmt werden.
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Die beiden Löcher können jeweils nur einen einzigen verengten Abschnitt aufweisen, der an den erweiterten Abschnitt angrenzt. Vorteilhaft sind die Löcher jedoch jeweils mit zwei verengten Abschnitten versehen, die an entgegengesetzten Seiten in den erweiterten Abschnitt münden, so dass sich die Scheibe sowohl durch eine Linksdrehung und durch eine Rechtsdrehung in die Sperrstellung drehen lässt. Damit wird der Bedienkomfort sowohl für Rechts- und für Linkshänder verbessert.
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Um zu gewährleisten, dass die Scheibe in einer zu ihrer Drehachse parallelen Richtung einen möglichst geringen Abstand von den benachbarten Oberflächen der Halterung oder Halterungen aufweist, umfasst der feste Beschlagteil zweckmäßig mindestens eine Distanzplatte, mit der die Halterung oder Halterungen unterfüttert werden kann. Die Distanzplatte besitzt bevorzugt denselben Umriss wie die Halterung oder die Halterungen und ist an denselben Stellen wie diese mit Schraubenbohrungen für die Befestigungsschrauben versehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von drei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Die 1 bis 3 zeigen Innenansichten einer Ecke eines Blendrahmens und eines Flügelrahmens eines Fensters mit einem erfindungsgemäßen Einbruchsicherungsbeschlag in einer Freigabestellung, einer Montage-/Demontagestellung bzw. einer Sperrstellung;
- die 4 bis 6 zeigen Querschnittsansichten des Blendrahmens, Flügelrahmens und Einbruchsicherungsbeschlags in der Freigabestellung, der Montage-/Demontagestellung bzw. der Sperrstellung;
- 7 zeigt eine Längsschnittansicht eines Schenkels einer Halterung eines ortsfesten Beschlagteils des Beschlags;
- die 8 bis 10 zeigen Innenansichten einer Ecke eines Blendrahmens und eines Flügelrahmens eines Fensters mit einem anderen erfindungsgemäßen Einbruchsicherungsbeschlag in der Freigabestellung, der Montage-/Demontagestellung bzw. der Sperrstellung;
- 11 zeigt eine Schnittansicht einer Scheibe eines weiteren erfindungsgemäßen Einbruchsicherungsbeschlags.
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Die in der Zeichnung dargestellten Einbruchsicherungsbeschläge 10 sind zur nachträglichen Montage an Ecken von Fenstern 12 und Fenstertüren bestimmt, die einen ins Mauerwerk eingesetzten Blendrahmen 14, einen in Bezug zum Blendrahmen 14 schwenkbaren Fensterflügel 16 mit einem Flügelrahmen 18, sowie eine in den Flügelrahmen 18 eingesetzte Fensterscheibe 20 umfassen. Die Einbruchsicherungsbeschläge 10 sind dazu bestimmt, bei Einbruchversuchen das Aufhebeln der Fenster 12 oder Fenstertüren von außen zu verhindern. Da die Beschläge 10 von außen her durch die Fensterscheibe 20 sichtbar sind, haben sie auch eine abschreckende Wirkung, vor allem wenn es sich bei den Einbrechern um Gelegenheitseinbrecher handelt, die ihre Einbruchversuche meist nur mit einfachen Einbruchwerkzeugen, wie starken Schraubendrehern, unternehmen und die beim Anblick der Einbruchsicherungsbeschläge 10 wegen der zu erwartenden Schwierigkeiten von derartigen Versuchen abgehalten werden. Damit können die häufig nicht unerheblichen Schäden vermieden werden, die derartige Einbruchversuche an den Fenstern 12 oder Fenstertüren hervorrufen.
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Sämtliche Einbruchsicherungsbeschläge 10 bestehen aus einem fest mit dem Blendrahmen 14 verbindbaren ortsfesten Beschlagteil 22, einem bei Bedarf zur Sicherung des Fensters 12 oder der Fenstertür lösbar am Beschlagteil 22 anbringbaren beweglichen Beschlagteil 24, der in einer Freigabestellung (1, 4 und 8) vollständig vom ortsfesten Beschlagteil 22 abgenommen ist und in einer Sperrstellung (3, 6 und 10) ein Öffnen des Fensterflügels 16 verhindert, sowie einem Betätigungsorgan 25, mit dem sich der bewegliche Beschlagteil 24 in die Sperrstellung und aus der Sperrstellung bewegen lässt.
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Bei dem Einbruchsicherungsbeschlag 10 in den 1 bis 6 umfasst der ortsfeste Beschlagteil 22 eine aus Stahlblech mit einer Stärke von 10 bis 15 mm ausgestanzte winkelförmige Halterung 26 mit zwei im rechten Winkel ausgerichteten Schenkeln 28, sowie eine ebenfalls aus Stahlblech ausgestanzte winkelförmige Distanzplatte 30 (4 bis 6) zum Unterfüttern der Halterung 26.
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Wie am besten in 7 dargestellt, ist jeder Schenkel 28 der Halterung 26 mit mindestens zwei Durchgangsbohrungen versehen, die als Stufenbohrungen 32 ausgebildet sind und zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 34 dienen. Weiter ist jeder Schenkel 28 mit einer zu den Stufenbohrungen 32 parallelen und zwischen zwei Stufenbohrungen 32 angeordneten Bohrung 36 versehen, die mit einem Innenfeingewinde versehen ist. In die Bohrung 36 ist ein mit einem komplementären Außenfeingewinde versehener Bolzen 38 eingeschraubt, der einen erweiterten Kopfteil 40 mit einem kreisförmigen Umriss und einen zwischen dem Kopfteil 40 und dem Außenfeingewinde angeordneten dünneren zylindrischen Halsteil 42 aufweist. Der Überstand des Kopfteils 40 über die vom Blendrahmen 14 abgewandte Oberfläche 46 der Halterung 26 kann durch Verdrehen des Bolzens 38 in der Bohrung 36 verändert werden. Zu diesem Zweck kann der erweiterte Kopfteil 40 mit einem Innensechskant 44 (nur in 7 dargestellt) versehen sein.
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Die Distanzplatte 30 weist einen Umriss auf, der dem Umriss der Halterung 26 entspricht, und ist mit ausgestanzten Löchern (nicht sichtbar) versehen, die mit den Stufenbohrungen 32 der Halterung 26 fluchten. Die Stärke der Distanzplatte 30 wird so gewählt, dass die vom Blendrahmen 14 abgewandte Oberfläche 46 der Halterung 26 mit der ebenen Innenseite 48 des Flügelrahmens 18 fluchtet, wie in 4 dargestellt, jedoch nicht über die Innenseite 48 übersteht.
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Bei dem Einbruchsicherungsbeschlag 10 in den 8 bis 10 umfasst der ortsfeste Beschlagteil 22 hingegen zwei ebenfalls aus Stahlblech mit einer Stärke von 10 bis 15 mm ausgestanzte oder von einem Stück rechteckigem Profilstahl abgetrennte gerade Halterungen 50, sowie zwei entsprechende Distanzplatten (nicht dargestellt) zum Unterfüttern der Halterungen 50. Die beiden Halterungen 50 weisen jeweils zwei Stufenbohrungen 32 für Befestigungsschrauben 34 mit Innensechskant sowie eine Innengewindebohrung 36 für einen Bolzen 38 auf, wie am besten in 8 dargestellt.
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Der bewegliche Beschlagteil 24 umfasst bei sämtlichen Einbruchsicherungsbeschlägen 10 eine aus Stahlblech ausgestanzte ebene Scheibe 52 mit einem vorzugsweise kreisförmigen Umriss und einer Stärke von etwa 4 bis 5 mm. Die Scheibe 52 ist in der Nähe ihres Umfangsrandes jeweils mit zwei ausgestanzten Löchern 54 versehen, die einen erweiterten Abschnitt 56 und mindestens einen verengten Abschnitt 58 aufweisen. Der erweiterte Abschnitt 56 weist einen kreisförmigen Umriss auf, dessen lichte Weite geringfügig größer als der Durchmesser des Kopfteils 40 des Bolzens 38 ist, so dass sich der Kopfteil 40 durch den erweiterten Abschnitt 56 hindurchstecken lässt. Der verengte Abschnitt 58 ist ein gebogenes Langloch, das entlang seiner Länge von zwei gegenüberliegenden gekrümmten Begrenzungsrändern 60, 62 begrenzt wird, an einem Ende gerundet ist und am anderen Ende in den erweiterten Abschnitt 56 mündet. Eine Mittellinie jedes verengten Abschnitts 58 in der Mitte zwischen den beiden Begrenzungsrändern 60, 62 verläuft konzentrisch zur Mitte 70 der Scheibe 52. Der Abstand der beiden gegenüberliegenden Begrenzungsränder 60, 62 ist an der Mündung in den erweiterten Abschnitt 56 größer als der Durchmesser des Halsteils 42 der Bolzen 38 und nimmt zum entgegengesetzten Ende hin stetig ab, wo der Abstand kleiner als der Durchmesser des Halsteils 42 ist.
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Bei dem Einbruchsicherungsbeschlag 10 in den 1 bis 6 weisen die beiden Löcher 54 der Scheibe 52 jeweils zwei verengte Abschnitte 58 auf, die beiderseits von dem erweiterten Abschnitt 56 angeordnet und in Bezug zu einem Radius durch die Mitte des erweiterten Abschnitts spiegelsymmetrisch sind. Bei dem Einbruchsicherungsbeschlag 10 in den 8 bis 10 weisen die beiden Löcher 54 jeweils nur einen einzigen verengten Abschnitt 58 auf, wobei sich die Abschnitte 58 beider Löcher 54 in derselben Richtung vom erweiterten Abschnitt 56 weg erstrecken.
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In der Mitte 70 bzw. in der Nähe der Mitte 70 ist die Scheibe 52 mit mindestens einer weiteren ausgestanzten Öffnung versehen, mit der sich das Betätigungsorgan 25 formschlüssig und drehfest in Eingriff bringen lässt.
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Bei dem Einbruchsicherungsbeschlag 10 in den 1 bis 6 ist die Öffnung 60 quadratisch und zum Einführen eines entsprechend bemessenen Vierkants 66 bestimmt, der über einen im Handel erhältlichen Drehgriff 68 übersteht. Bei dem Einbruchsicherungsbeschlag 10 in den 8 bis 10 weist die Scheibe 52 zwei in Bezug zur Mitte diametral angeordnete kreisförmige Öffnungen 72 auf, in die sich zwei zylindrische Zapfen eines im Handel erhältlichen Werkzeugs zum Austausch von Trennscheiben von Winkelschleifern (nicht dargestellt) einführen lassen.
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Während die Scheiben 52 bei den Einbruchsicherungsbeschlägen 10 in den 1 bis 10 eben sind, ist die Scheibe 52 bei dem Einbruchsicherungsbeschlag 10 in 11 in der Mitte leicht gewölbt, so dass sich das Betätigungsorgan 25 weiter in die Vierkantöffnung 60 einführen lässt. Um eine Beschädigung der Lackierung oder Oberfläche der Innenseite des Flügelrahmens 18 zu vermeiden, weist dort die Anlagefläche der Scheibe 52 am Flügelrahmen 18 eine Beschichtung aus einem Gewebe 76 oder einer Kunststofffolie auf.
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Zur Montage des Einbruchsicherungsbeschlags 10 wird zuerst die Scheibe 52 an einer Ecke des Fensterflügels 16 so gegen die Innenseite 48 des Flügelrahmens 18 angelegt, dass sie über die äußeren Schmalseiten 74 von dessen horizontalem und vertikalem Rahmenschenkel übersteht, welche an der Ecke zusammenstoßen, und dass die erweiterten Abschnitte 56 der Löcher 54 etwas mehr als die halbe Breite der Halterungen 26, 50 von den äußeren Schmalseiten 74 entfernt sind. Dann wird durch die erweiterten Abschnitte 56 der Löcher 54 hindurch mit einem Bleistift die Position der Bolzen 38 auf der Innenseite des Blendrahmens 14 markiert. Anschließend werden die Halterung 26 bzw. die beiden Halterungen 50 so gegen die Innenseite des Blendrahmens 14 angelegt, dass jeweils ein Schenkel 26 bzw. jeweils eine der beiden Halterungen 50 parallel zu einer Schmalseite 74 des benachbarten Rahmenschenkels des Flügelrahmens 18 ausgerichtet ist und die Bolzenmarkierung durch die Bohrung 36 hindurch sichtbar ist. Anschließend wird die Lage der Schraubenbohrungen 32 angezeichnet und entsprechend die Bohrlöcher für die Befestigungsschrauben 34 in den Blendrahmen 14 gebohrt. Nach dem Festschrauben der Halterung 26 bzw. der Halterungen 50, ggf. nach Unterfütterung mit einer oder mehreren Distanzplatten 30, werden die Bolzen 38 so weit in die zugehörigen Bohrungen 36 eingeschraubt, bis der Abstand zwischen der Unterseite ihres erweiterten Kopfteils 40 von der Ebene der Innenseite 48 des Flügelrahmens 18 der Dicke der Scheibe 52 entspricht.
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Anschließend wird die Scheibe 52 montiert, indem die erweiterten Kopfteile 40 der beiden Bolzen 38 gleichzeitig durch die erweiterten Abschnitte 56 der Löcher 54 hindurchgesteckt werden, bis die Scheibe 52 die in den 2, 5 und 9 dargestellte Montage-/Demontage-Stellung einnimmt, in der die Bolzen 38 durch die erweiterten Abschnitte 36 ragen. Anschließend wird die Scheibe 52 mit Hilfe des jeweiligen Betätigungsorgans 25 um ihre Mitte 70 gedreht, bis die dünneren Halsteile 42 beider Bolzen 38 in den oder einem der verjüngten Abschnitte 58 der Löcher 54 festgeklemmt sind. In dieser Sperrstellung verhindert die Scheibe 52 ein Aufhebeln des Fensterflügels 18 von der Außenseite des Fensters 12 her.