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Die Erfindung betrifft einen Schulterwärmer, insbesondere für Autositze eines Cabrios sowie einen Autositz mit einem solchen Schulterwärmer.
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Insbesondere in Cabrios ist es erwünscht, den Einfluss des Fahrtwindes auf die Fahrzeuginsassen zu minimieren, um einerseits ein angenehmes Fahrgefühl zu gewährleisten und andererseits jedoch Erkältungen und muskuläre Verspannungen zu verhindern.
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Hierzu ist aus dem Stand der Technik bekannt, in einen Autositz eine elektrische Sitzheizung einzubauen. Nachteilig hieran ist, dass ein Wärmeeffekt lediglich an den Kontaktstellen des Fahrzeuginsassen mit dem Autositz erreicht wird. Dies mag zwar für die unteren Schulterpartien und den Rücken gewährleistet sein, jedoch besteht üblicherweise zwischen der oberen Schulterpartie und dem Nacken kein unmittelbarer Kontakt mit dem Autositz.
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Alternativ schlägt die
DE 196 54 370 C1 ein Belüftungssystem vor, welches im Bereich des Nackens angeordnet ist und Warmluft bereitstellt, um den Nacken und die Schulterbereiche zu erwärmen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass insbesondere bei hoher Geschwindigkeit im Fahrzeuginneren eine so starke Verwirbelung entsteht, dass die Warmluft nicht mehr die zu wärmenden Schulter- und Nackenpartien die Fahrzeuginsassen erreicht und somit der Warmhalteeffekt gerade bei hohen Geschwindigkeiten entfällt.
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DE 10 2015 013 819 A1 beschreibt ein separates Heizelement, welches im Nackenbereich eines Fahrzeugsitzes anordenbar ist.
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DE 10 2011 018 272 A1 beschreibt ein Heizelement für einen Fahrzeugsitz mit zwei separaten Schulterelementen, die zwischen Schulter des Fahrers und Fahrzeugsitz angeordnet sind zur zusätzlichen Unterstützung der Schulterpartie.
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DE 10 2008 025 059 A1 offenbart Kragenkomponenten, die an einem oberen Teil einer Rückenlehne eines Autositzes angebracht sind und dazu ausgelegt sind, über einen Brustteil einer den Autositz einnehmenden Person geschwenkt zu werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System zu schaffen, welches zuverlässig die Schulter- und Nackenpartien eines Fahrzeuginsassen warmhält.
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Die Aufgabe wird erfüllt durch den Schulterwärmer gemäß Anspruch 1 sowie dem Autositz gemäß Anspruch 3 oder Anspruch 8.
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Der erfindungsgemäße Schulterwärmer, insbesondere für Autositze eines Cabrios, weist ein flexibles Wärmeelement auf. Durch das Wärmeelement wird Wärme abgegeben. Durch die flexible Ausgestaltung des Wärmeelements passt sich dieses an die Schulter- und Nackenpartie an. Dabei weist das flexible Wärmeelement eine Befestigungsvorrichtung auf zur Befestigung an einem Autositz. Das flexible Wärmeelement weist erfindungsgemäß einen Grundkörper auf, der in seiner Form an eine Schulter- und Nackenpartie eines Fahrzeuginsassen angepasst ist. Hierdurch lasst sich das flexible Wärmeelement auf die Schulter- und Nackenpartie des Fahrzeuginsassen legen. Die vom Wärmeelement erzeugte Wärme wird dabei zuverlässig an die Schulter- und Nackenpartie des Fahrzeuginsassen abgegeben, insbesondere bei jeder Fahrgeschwindigkeit und unabhängig davon, ob die Schulter und Nackenpartie des Fahrzeuginsassen einen unmittelbaren Kontakt zum Autositz aufweisen. Durch die angepasste Form des flexiblen Wärmeelements an die Schulter- und Nackenpartie des Fahrzeuginsassen wird insbesondere ein Verrutschen während der Fahrt einerseits verhindert, was durch die Befestigung des Wärmeelements am Autositz weiter unterstützt wird, andererseits wird jedoch die Bewegungsfreiheit des Fahrzeuginsassen vom Autositz nach vorne bzw. im Autositz nach links oder rechts nicht eingeschränkt. Dies wird erreicht durch loses Auflegen des flexiblen Wärmeelements auf die Schulter- und Nackenpartei des Fahrzeuginsassen, wobei insbesondere keine Verschlüsse oder Fixierungen verwendet werden, um das flexible Wärmeelement auf der Schulter- und Nackenpartie des Fahrzeuginsassen zu positionieren. Die Position ist im Wesentlichen vorgegeben durch die Befestigung des flexiblen Wärmeelements am Autositz mittels der Befestigungsvorrichtung.
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Erfindungsgemäß weist das flexible Wärmeelement zwei Ansätze auf, die mit dem Grundkörper des flexiblen Wärmeelements verbunden sind. Dabei sind die Ansätze durch eine Ausnehmung voneinander getrennt, so dass die Ansätze links und rechts vom Kopf über die Schultern legbar sind, wobei der Kopf in der Ausnehmung positioniert wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass die gesamten Schultern durch den Schulterwärmer warm gehalten werden, da durch die Ansätze ein unmittelbarer Kontakt der gesamten Schulterpartie mit dem Schulterwärmer gewährleistet wird. Vorzugsweise können die Ansätze vor dem Körper des Fahrzeuginsassen miteinander verbunden werden, so dass ein versehentliches Herausrutschen verhindert wird. Alternativ hierzu können die Ansätze auch mit dem Sicherheitsgurt verbunden werden.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem flexiblen Wärmeelement um ein elektrisch betriebenes Wärmeelement. Dieses kann unmittelbar mit der Bordelektronik verbunden sein, so dass eine Steuerung des Schulterwärmers beispielsweise über einen Bordcomputer oder einen Schalter im Fahrzeug erfolgen kann. Insbesondere kann die Steuerung des flexiblen Wärmeelements erfolgen in Abhängigkeit eines Parameters wie beispielsweise Außentemperatur, Fahrgeschwindigkeit, Sonneneinstrahlung oder dergleichen.
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Weiterhin betrifft die Erfindung einen Autositz, insbesondere für ein Cabrio, wobei der Autositz einen Sitzbereich, eine Rückenlehne und eine Kopfstütze aufweist. Ferner weist der Autositz einen Schulterwärmer auf, wie vorstehend beschrieben.
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Vorzugsweise erstreckt sich der Schulterwärmer von einem oberen Bereich der Rückenlehne aus. Besonders bevorzugt erstreckt sich der Schulterwärmer bis zum oberen Ende der Rückenlehne und von diesem ausgehend nach vorne in Richtung des Fahrzeuginsassen, um die Schulter- und Nackenpartie des Insassen abzudecken. Dabei ist besonderes bevorzugt der Schulterwärmer vom oberen Bereich der Rückenlehne bis zum oberen Ende der Rückenlehne einteilig mit der Rückenlehne ausgebildet. Hierdurch wird durch den Schulterwärmer, welcher sich ebenfalls im oberen Bereich der Rückenlehne befindet die gesamte Schulterpartie warm gehalten.
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Vorzugsweise ist der Schulterwärmer fest mit dem Autositz verbunden, so dass dieser einteilig mit dem Autositz ausgebildet ist. Alternativ hierzu ist der Schulterwärmer lösbar mit dem Autositz verbunden, beispielsweise durch eine Verbindung mittels Reißverschluss, Druckknöpfen oder dergleichen. Hierdurch kann ein Trennen des Schulterwärmers vom Autositz erfolgen, falls der Schulterwärmer beispielsweise im Sommer nicht erforderlich ist.
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Vorzugsweise weist der Autositz mindestens eine Ausnehmung auf, in die der Schulterwärmer bei Nichtverwendung verstaut werden kann. Hierdurch kann der Schulterwärmer so angeordnet werden, dass dieser nicht störend auf die Insassen des Fahrzeugs wirkt, sofern diese den Schulterwärmer nicht benutzen.
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Vorzugsweise weist der Autositz einen Federmechanismus auf, der mit dem Schulterwärmer und dem Autositz verbunden ist, wodurch der Schulterwärmer in die Ausnehmung eingezogen werden kann. Bei Verwendung des Schulterwärmers erfolgt zunächst ein Herausziehen des Schulterwärmers aus der Ausnehmung entgegen der Federspannung des Federmechanismus. Die dabei durch den Federmechanismus gespeicherte potentielle Energie wird sodann zum Einzug des Schulterwärmers verwendet, sofern dieser nicht verwendet werden soll.
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Vorzugsweise weist der Schulterwärmer ein Oberflächenmaterial auf, welches identisch ist mit dem Oberflächenmaterial der Rückenlehne und/oder des Sitzbereichs und/oder der Kopfstütze. Hierdurch wird ein einheitliches Erscheinungsbild gewährleistet, welches besonders ansprechend wirkt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung einen Autositz, insbesondere für ein Cabrio, mit einem Sitzbereich, einer Rückenlehne und einer Kopfstütze. Dabei weist der Autositz zwei flexible Wärmeelemente auf. Durch die zwei flexiblen Wärmeelemente kann die Schulter- und Nackenpartie eines Insassen überdeckt werden und hierdurch warm gehalten werden. Dabei ist jeweils ein flexibles Wärmeelement an jeweils einer Seite rechts und links der Kopfstütze angeordnet. Die Bezeichnungen rechts und links beziehen sich dabei auf die Blickrichtung des Insassen bzw. die Fahrtrichtung. Das linke flexible Wärmeelement, welches mit der linken Seite der Kopfstütze verbunden ist, überdeckt den linken Schulterbereich des Insassen, wohingegen das rechte flexible Wärmeelement angebracht ist an der rechten Seite der Kopfstütze und den rechten Schulterbereich des Insassen überdeckt.
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Erfindungsgemäß weist der Autositz mindestens eine Ausnehmung auf, in die der Schulterwärmer bei Nichtverwendung verstaut werden kann. Hierdurch kann der Schulterwärmer so angeordnet werden, dass dieser nicht störend auf die Insassen des Fahrzeugs wirkt, sofern diese den Schulterwärmer nicht benutzen.
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Erfdinungsgemäß weist der Autositz einen Federmechanismus auf, der mit dem Schulterwärmer und dem Autositz verbunden ist, wodurch der Schulterwärmer in die Ausnehmung eingezogen werden kann. Bei Verwendung des Schulterwärmers erfolgt zunächst ein Herausziehen des Schulterwärmers aus der Ausnehmung entgegen der Federspannung des Federmechanismus. Die dabei durch den Federmechanismus gespeicherte potentielle Energie wird sodann zum Einzug des Schulterwärmers verwendet, sofern dieser nicht verwendet werden soll.
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Vorzugsweise ist der Autositz weitergebildet wie vorstehend beschrieben. Insbesondere weist der Autositz zwei Ausnehmungen auf, welche links und rechts an der Kopfstütze angeordnet sind zur Aufnahme jeweils des linken und des rechten flexiblen Wärmeelements bei Nichtverwendung.
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Insbesondere kann dabei jede Ausnehmung jeweils einen Federmechanismus aufweisen oder ein Federmechanismus kann beiden Ausnehmungen gleichzeitig zugeordnet werden, da üblicherweise beide flexiblen Wärmeelemente gleichzeigt verwendet werden. Somit kann ein gleichzeitiger Einzug der beiden flexiblen Wärmeelemente gewährleistet werden.
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Insbesondere kann auch das Oberflächenmaterial der beiden flexiblen Wärmeelemente mit dem Oberflächenmaterial der Rückenlehne und/oder des Sitzbereichs und/oder der Kopfstütze identisch ausgebildet sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Schulterwärmer,
- 2 einen erfindungsgemäßen Autositz und
- 3 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Autositzes.
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Schulterwärmer 10 mit einem Grundkörper 12, welcher an einem ersten Ende 14 eine Befestigungsvorrichtung 13 aufweist mittels derer der Schulterwärmer 10 mit einem Autositz verbindbar ist. Das andere Ende des Grundkörpers 12 weist zwei Ansätze 16 auf, die durch eine Ausnehmung 18 voneinander getrennt sind. In die Ausnehmung 18 kann der Kopf eins Fahrzeuginsassen positioniert werden und die Ansätze 16 können über die Schulterbereiche des Insassen gelegt werden. Somit wird durch den Grundkörper 12 die hintere Schulter- und Nackenpartie des Fahrzeuginsassen gewärmt, wohingegen durch die Ansätze 16 die oberen und vorderen Schulterpartien warm gehalten werden.
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2 zeigt einen erfindungsgemäßen Autositz 20 mit einem Sitzbereich 22, einer Rückenlehne 24 und einer Kopfstütze 26. In einem oberen Bereich 28 der Rückenlehne 24 ist der Schulterwärmer 10 befestigt. Dabei erstreckt sich der Schulterwärmer zunächst ausgehend von dem oberen Bereich 28 der Rückenlehne 24 bis zum oberen Ende der Rückenlehne 24 und ist in diesem Bereich unmittelbar mit der Rückenlehne verbunden. Ausgehend vom oberen Ende der Rückenlehne 24 erstreckt sich der Schulterwärmer 10 in Richtung eines Insassen 30 und überdeckt dabei die oberen und vorderen Schulterpartien, wodurch diese warm gehalten werden. Durch diese Anordnung werden sowohl die hinteren Schulter- und Nackenpartien als auch die oberen und vorderen Schulterpartien des Fahrzeuginsassen 30 zuverlässig warm gehalten.
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In einer weiteren Ausführungsform gezeigt in 3 weist der Autositz einen Federmechanismus 32 auf, der mit dem Autositz 34 und dem Schulterwärmer 10 verbunden ist. Dabei ist der Schulterwärmer 10 in einer Ausnehmung 36 angeordnet, wobei die Ausnehmung 36 in einer Rückenlehne 38 des Autositzes 34 vorgesehen ist. Soll der Schulterwärmer 10 verwendet wird dieser zunächst entsprechend dem Pfeil 40 aus der Ausnehmung 36 herausgezogen, die dabei im Federmechanismus 32 gespeicherte potentielle Federenergie kann dazu verwendet werden, den Schulterwärmer 10 bei Nichtgebrauch zurück in die Ausnehmung 36 zu ziehen und hier sicher zu verstauen.