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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, umfassend wenigstens eine das Fahrzeugvorfeld aufnehmende Erfassungseinrichtung, eine Windschutzscheibe sowie eine im Fahrzeuginneren angeordnete Anzeigeeinrichtung.
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Moderne Kraftfahrzeuge verfügen häufig über eine das Fahrzeugvorfeld aufnehmende Erfassungseinrichtung wie beispielsweise eine Kamera oder Radarsensoren oder dergleichen. Diese ermöglichen die Erfassung von Informationen aus dem Fahrzeugvorfeld, die es ermöglichen, gestützt hierauf beispielsweise Steuerinformationen zu ermitteln, um andere Fahrzeugkomponenten anzusteuern.
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Mitunter kann es während einer Fahrt zu einer Situation kommen, in der die Sichtbarkeit für den Fahrer durch die Windschutzscheibe nach vorne stark beeinträchtigt ist, bis hin zu der Situation, dass der Fahrer so gut wie keine Sicht mehr durch die Windschutzscheibe hat. Eine solche Situation kann beispielsweise bei sehr starkem Regen einsetzen, wenn schlagartig sehr viel Wasser auf der Windschutzscheibe ist, oder wenn sich unbeabsichtigterweise die Fronthaube öffnet oder Gegenstände die Sicht verdecken, wie beispielsweise eine aufgewirbelte und auf die Windschutzscheibe fliegende Plane oder Ähnliches, oder wenn die Windschutzscheibe aufgrund des Auftretens eines harten Gegenstandes splittert. Der Fahrer muss für sich alleine mit der gegebenen Situation klarkommen, entweder indem er beispielsweise bei starkem Regen die Geschwindigkeit stark verringert, wenngleich er kaum Sicht nach vorne hat, oder indem er in den anderen Extremfällen versucht, ein Notmanöver respektive ein Haltemanöver durchzuführen. Dies alles ohne jede Sicht respektive Information zu der Situation um das Fahrzeugvorfeld.
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Aus
DE 100 43 087 A1 ist eine Innenspiegeleinrichtung mit einem spiegelseitig integrierten Display bekannt. An dem Display können Bilder, die die Situation hinter dem Fahrzeug darstellen, wiedergegeben werden.
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Eine ähnliche Innenspiegeleinrichtung ist aus
DE 10 2010 064 082 A1 bekannt. Dort wird an einem Display am Innenspiegel ein den Fahrzeugrückraum zeigendes Bild dargestellt, wenn die Sicht des Fahrers nach hinten z.B. durch im Fond sitzende Personen oder im Fahrzeug befindliche Ladung eingeschränkt ist
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Kraftfahrzeug anzugeben, das demgegenüber verbessert ist und den Fahrer auch in einer solchen Situation unterstützt.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass an der Anzeigeeinrichtung ein anhand der von der Erfassungseinrichtung gelieferten Informationen ermitteltes und das Fahrzeugvorfeld darstellendes Bild in Abhängigkeit einer Erfassung einer die Sichtqualität des Fahrers durch die Windschutzscheibe beschreibenden Sichtinformation oder in Abhängigkeit der Betätigung eines Bedienelements oder einer Spracheingabe durch den Fahrer oder einer den Ausfall einer Scheibenwischeinrichtung anzeigenden Information ausgebbar ist.
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Erfindungsgemäß wird in einer solchen Situation der Fahrer unterstützt, indem ihm an der Anzeigeeinrichtung, üblicherweise einem in modernen Kraftfahrzeugen verbauten, hinreichend großen Farbdisplay, ein das Fahrzeugvorfeld darstellendes Bild visualisiert wird. Dieses Bild wird in dieser Situation von der Erfassungseinrichtung respektive der von ihr gelieferten Fahrzeugvorfeldinformationen ermittelt. Bei der Erfassungseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Kamera handeln, denkbar ist auch ein Radar- oder Ultraschallsensor oder Ähnliches, also allesamt Erfassungseinrichtungen, die eine hinreichend weite Erfassung des Fahrzeugvorfelds und Generierung von Informationen, auf die gestützt ein Bild ermittelt werden kann, ermöglichen.
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Die Ausgabe dieses Bildes kann nun auf unterschiedliche Weise initiiert respektive getriggert werden. Gemäß einer ersten Erfindungsalternative kann diese Bildausgabe in Abhängigkeit der Erfassung einer die Sichtqualität des Fahrers durch die Windschutzscheibe beschreibenden Sichtinformation erfolgen. Es wird also mittels einer geeigneten Ermittlungseinrichtung eine Information ermittelt, die beschreibt, wie gut der Fahrer durch die Windschutzscheibe blicken kann, wie transparent diese also ist respektive wie frei die Sicht ist. Ergibt sich, dass der Fahrer nur eine eingeschränkte oder keine Sicht hat, so kann automatisch das entsprechende Bild, das entweder kontinuierlich ermittelt wird, oder erst wenn eine solche Sichtinformation vorliegt, an der Anzeigeeinrichtung ausgegeben werden. Der Fahrer erhält damit visuelle Kenntnis über die Situation im Fahrzeugvorfeld und kann gestützt auf diese „Bildschirmsicht“ deutlich gezielter und koordinierter agieren.
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Eine zweite Möglichkeit zur Triggerung der Bildausgabe sieht vor, dies in Abhängigkeit der Betätigung eines Bedienelements oder einer Spracheingabe durch den Fahrer vorzunehmen. Sobald der Fahrer erkennt, dass die Sicht schlecht ist, kann er durch Betätigung eines entsprechenden Bedienelements oder aber durch eine Spracheingabe das Fahrerassistenzsystem, das die Bilderzeugung respektive die Bildvisualisierung auf der Anzeigeeinrichtung ermöglicht, ansteuern, so dass das ermittelte Bild ausgegeben wird. In diesem Fall interagiert also der Fahrer selbst aktiv mit dem Fahrerassistenzsystem, um die Bilderzeugung anzusteuern und Informationen aus dem Fahrzeugvorfeld visualisiert zu bekommen.
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Eine dritte Erfindungsalternative sieht schließlich vor, dass die Bildausgabe automatisch dann erfolgt respektive zugeschaltet wird, wenn der Ausfall einer Scheibenwischeinrichtung angezeigt wird. Wird beispielsweise über ein Regensensor ermittelt, dass Regen fällt, und wird erfasst, dass trotz versuchter Zuschaltung die Scheibenwischeinrichtung nicht aktiviert werden kann, so kann auch in diesem Fall die automatische Bildwiedergabe über die Anzeigeeinrichtung, die beispielsweise prominent in der Mittelkonsole verbaut ist, erfolgen.
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Insgesamt bietet das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug dem Fahrer die Möglichkeit, das folgende Manöver visuell gesteuert respektive unterstützt vornehmen zu können, da er trotz schlechter Sicht durch die Windschutzscheibe eine visuelle Bilddarstellung des Fahrzeugvorfelds erhält. Selbstverständlich wird diese Bilddarstellung laufend aktualisiert.
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Gemäß einer ersten Erfindungsalternative kann die Sichtinformation mittels eines Sensors, der auf der Windschutzscheibe außenseitig befindlichen Belag ermittelt, erfassbar sein. Dieser Sensor, bei dem es sich beispielsweise um einen Regensensor handeln kann, kann einen beliebigen Belag auf der Windschutzscheibe erfassen, beispielsweise Regen, Schnee, Nebel, Schmutz oder eine aufgeflogene Plane oder dergleichen. Als Belag kann auch sehr starker Regen verstanden werden, der trotz schnell laufendem Scheibenwischers nicht mehr in hinreichendem Maße von der Windschutzscheibe gewischt werden kann, oder wenn beispielsweise die Scheibenwischer nicht ordentlich wischen, so dass starke Schlieren im Wischerbild bleiben und Ähnliches.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Sichtinformation auch anhand von mittels einer im Fahrzeuginneren angeordneten Kamera aufgenommenen Bildern, die durch die Windschutzscheibe hindurch Bilder aufnimmt, ermittelbar sein. Hier werden also kontinuierlich Bilder durch die Windschutzscheibe aufgenommen. Je nachdem, wie sich die Bildqualität verschlechtert, was durch entsprechende Auswertung der Bilder über eine geeignete Steuerungseinrichtung, beispielsweise die des Fahrerassistenzsystems, das den automatischen Zuschaltvorgang der ermittelten Bilder steuert, erfolgen kann, kann entschieden werden, ob die Bilddarstellung zuzuschalten ist oder nicht. Seitens der Steuerungseinrichtung kann ein entsprechender Schwellwert für die Transparenz der Windschutzscheibe definiert werden. Sobald erfasst wird, dass dieser Schwellwert überschritten wird, kann die Bilderzeugung und -darstellung erfolgen.
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Eine weitere Erfindungsalternative sieht vor, dass die Sichtinformation auch in Abhängigkeit der Funktionstüchtigkeit einer an der Windschutzscheibe angeordneten Heizdeinrichtung ermittelbar ist. Häufig verfügen Windschutzscheiben über einen Heizdraht, der es ermöglicht, sie zu erwärmen, um hierüber beispielsweise niedergeschlagenen Neben oder Ähnliches zu entfernen. Stellt sich nun, beispielsweise in Verbindung mit einem Regensensor oder einem Temperatursensor, der die Außentemperatur erfasst, heraus, dass bei erfasstem leichten Niederschlag oder hinreichend niedrigen Temperaturen ein Nebelbeschlag oder Ähnliches gegeben sein könnte, und ergibt eine Funktionsprüfung der Heizeinrichtung bzw. des Heizdrahts, dass diese bzw. dieser beschädigt ist respektive die Heizfunktion nicht ausführen kann (was auch durch einen Defekt des entsprechenden, den Heizdraht ansteuernden Steuergeräts oder dergleichen sein kann), so kann wiederum die Bilderzeugung und die Darstellung an der Anzeigeeinrichtung automatisiert zugeschaltet werden.
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Selbstverständlich kann der Fahrer stets die Bilddarstellung wieder abbrechen, sollte er diese nicht wünschen bzw. sollte die Situation so sein, dass er sie nicht benötigt.
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Die Anzeigeeinrichtung selbst kann in Weiterbildung der Erfindung automatisch aus einem Ruhemodus oder einem gegebenen Arbeitsmodus in einen das Fahrzeugvorfeld darstellenden Anzeigemodus umschaltbar sein. Stellt sich eine Situation heraus, in der eine eingeschränkte Sicht gegeben ist, und ist die Bilddarstellung automatisch zuzuschalten, so erfolgt dies in jedem Fall, unabhängig davon, in welchem Betriebsmodus die Anzeigeeinrichtung nun gerade ist. Ist sie in einem Ruhemodus, also ausgeschaltet, so wird sie automatisch zugeschaltet, mithin also das Display oder der Bildschirm hochgefahren. Ist sie in einem Anzeigemodus, in dem beispielsweise eine Landkarte des Navigationssystems oder die Radiosenderwahl und Ähnliches dargestellt ist, so wird sie automatisch umgeschaltet, so dass das Fahrzeugvorfeldbild dargestellt werden kann.
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Die Erfassungseinrichtung selbst ist beispielsweise eine im Bereich der Fahrzeugfront oder der Fahrzeugseite angeordnete Kamera. Alternativ kann auch eine im Bereich der Fahrzeugfront oder der Fahrzeugseite angeordnete Laser- oder Radar- oder Ultraschalleinrichtung genutzt werden, also allesamt Einrichtungen, die der Erfassung von Fahrzeugvorfeldinformationen, gestützt auf welche ein Bild ermittelt werden kann, ermöglichen.
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Die Darstellung des Bildes selbst kann durch Betätigung eines Bedienelements durch den Fahrer oder durch eine Spracheingabe unter Rückkehr zum vorherigen Betriebsmodus der Anzeigeeinrichtung beendbar sein, das heißt, dass der Fahrer stets die Entscheidungshoheit hat und die Bilddarstellung wieder beenden kann.
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Dabei kann die Darstellung des Bildes auch automatisch unter Rückkehr zum vorherigen Betriebsmodus der Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit der Ist-Geschwindigkeit des Fahrzeugs und/oder eines nicht erfolgenden Bremsvorgangs beendbar sein. Hat das System eine Situation erkannt, in der eine Bilddarstellung erforderlich erscheint, und wird das Bild dargestellt, so ist damit zu rechnen, dass der Fahrer in allerkürzester Zeit, wenn diese Situation tatsächlich gegeben ist, entsprechend handelt und die Ist-Geschwindigkeit des Fahrzeugs reduziert oder einen Bremsvorgang einleitet und Ähnliches. Stellt sich nun jedoch heraus, dass sich die Ist-Geschwindigkeit nicht nennenswert verringert oder der Fahrer innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls nicht bremst, so kann davon ausgegangen werden, dass offensichtlich doch keine derart starke Sichtbeeinträchtigung gegeben ist, die den Fahrer veranlassen würde, ein entsprechendes Manöver durchzuführen. In diesem Fall kehrt das System wieder in den vorherigen Betriebsmodus zurück, das heißt, dass die Bildanzeige beendet wird und die Anzeigevorrichtung wieder in den Anzeigemodus zurückfährt, den sie vorher innehatte, dass also beispielsweise wieder die Navigationsinformationen und Ähnliches dargestellt werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung.
- 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1, umfassend eine Windschutzscheibe 2, durch die in an sich bekannter Weise der Fahrer während der Fahrt blickt.
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Im Fahrzeuginneren ist ein Sensor 3 angeordnet, beispielsweise ein Regensensor, der jedoch grundsätzlich in der Lage ist, einen außenseitig auf der Windschutzscheibe 2 befindlichen Belag zu erfassen. Zusätzlich oder alternativ ist eine Kamera 5 vorgesehen, die ebenfalls durch die Windschutzscheibe aus dem Fahrzeuginneren heraus Bilder des Fahrzeugvorfelds aufnimmt. Da sie durch die Windschutzscheibe die Bilder aufnimmt, sind die Bilder letztlich ebenfalls abhängig davon, wie gut die Sicht durch die Windschutzscheibe ist.
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Dem Regensensor 3 und der Kamera 4, je nachdem, ob ein oder beide Elemente vorgesehen sind, zugeordnet ist eine Steuerungseinrichtung 5, die Teil eines Fahrerassistenzsystems ist, das dazu dient, im Falle einer unzureichenden Sicht durch die Windschutzscheibe dem Fahrer automatisch ein Bild des Fahrzeugvorfelds an einer im Fahrzeuginneren vorgesehenen Anzeigeeinrichtung 6, beispielsweise einem Display oder Monitor, anzuzeigen. Die Steuerungseinrichtung 5 ist nun in der Lage, auf Basis der von dem Sensor 3 und/oder der Kamera 4 gelieferten Informationen eine die Sichtqualität des Fahrers durch die Windschutzscheibe 2 beschreibe Sichtinformation zu ermitteln, sofern nicht bereits der Sensor 3 und/oder die Kamera 4, entweder alleine oder mit zugeordneten Steuergeräten, eine solche Sichtinformation ermitteln. Ist eine Sichtinformation ermittelt, die angibt, dass eine hinreichend schlechte Sicht durch die Windschutzscheibe gegeben ist, so wird automatisch auf der Anzeigeeinrichtung 6 ein kontinuierlich ermitteltes Bild des Fahrzeugvorfelds dargestellt.
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Dieses Fahrzeugvorfeldbild ist bevorzugt über eine an der Fahrzeugfront verbaute Erfassungseinrichtung 7, beispielsweise in Form von Laser-, Radar- oder Ultraschallsensoren 8 ermittelt, alternativ oder zusätzlich kann hierzu auch eine im Bereich der Fahrzeugfront oder der Fahrzeugseite angeordnete Kamera verwendet werden. Die entsprechenden Erfassungsdaten werden der Steuerungseinrichtung 5 gegeben, die darauf gestützt ein entsprechendes, an der Anzeigeeinrichtung 6 ausgebbares Bild des Fahrzeugvorfelds ermittelt, sofern nicht bereits das oder die der Erfassungseinrichtung zugeordneten Steuergeräte diese Bilderermittlung vornehmen.
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Der Fahrer erhält damit anhand des laufend aktualisierten, ausgegebenen Fahrzeugvorfeldbildes Kenntnis von der Situation vor dem Fahrzeug, selbst wenn er schlechte Sicht hat, oder wenn er so gut wie keine Sicht hat. Die Sicht kann beispielsweise durch extremen Regen, der beispielsweise über die Scheibenwischeinrichtung 9 nicht mehr abgewischt werden kann, extrem beeinträchtigt sein. Denkbar ist aber auch, dass die Windschutzscheibe 2 aufgrund des Aufschlags eines Gegenstands gesplittert ist oder Ähnliches.
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Zusätzlich oder alternativ zur Verwendung der von dem Sensor 3 und/oder der Kamera 4 gelieferten Daten als Ermittlungsbasis für die Sichtinformation ist es denkbar, die Sichtinformation auch darauf gestützt zu ermitteln, ob die Scheibenwischeinrichtung 9 arbeitet. Ergibt sich beispielsweise, dass ein Defekt vorliegt, so kann beispielsweise das Steuergerät 10 der Scheibenwischeinrichtung 9 ein entsprechendes Defektsignal an die Steuerungseinrichtung 5 senden, die daraufhin umgehend den Anzeigemodus der Anzeigeeinrichtung 6 umschaltet und gestützt auf die Daten der Erfassungseinrichtung das Fahrzeugvorfeldbild dort anzeigt.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Sichtinformation des Weiteren von der Funktionstüchtigkeit einer Heizeinrichtung 11 umfassend einen Heizdraht ermittelt werden. Erfasst das der Heizeinrichtung 11 zugeordnete Steuergerät 12 beispielsweise einen Defekt, dass also die Beheizung nicht erfolgen kann, so kann gestützt hierauf wiederum abgeleitet werden, dass eine schlechte Sicht gegeben ist, beispielsweise auch unter Berücksichtigung der Information eines Außentemperatursensors 13, der die Außentemperatur erfasst, gegebenenfalls auch in Verbindung mit der Information des Regensensors 3, der einen etwaigen Niederschlag erfasst. Denn ergibt sich, dass es kalt ist und sich ein Niederschlag auf der Windschutzscheibe 2 gebildet hat, so kann davon ausgegangen werden, dass dieser windschutzscheibenseitig anfriert. Eine Scheibenbeheizung ist nicht möglich, weshalb es zur Sichtbeeinträchtigung kommt.
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Vorgesehen ist des Weiteren ein Bedienelement 14, beispielsweise eine Bedientaste oder ein entsprechendes Bedienfeld an einer oder der Anzeigeeinrichtung 6, die dann beispielsweise als Touchscreen ausgebildet ist. Über diese Bedieneinrichtung 14 kann der Fahrer einerseits aktiv auf den Anzeigemodus, in dem das Fahrzeugvorfeldbild, ermittelt über die Erfassungseinrichtung 7, angezeigt wird, umschalten, wenn er der Meinung ist, dass die Sicht beeinträchtigt ist und er gegebenenfalls zur noch gegebenen, beeinträchtigten Sicht aber zusätzliche Bildinformationen vom Fahrzeugvorfeld haben möchte. Natürlich kann er diese Bilddarstellung auch zuschalten, wenn aufgrund eines plötzlich auftretenden Ereignisses die Sicht extrem beeinträchtigt wird.
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Darüber hinaus kann er über das Bedienelement 14 natürlich auch die Zuschaltung des Fahrzeugvorfeldbildes beenden, wenn das Fahrerassistenzsystem respektive die Steuerungseinrichtung 5 vom vorherigen Anzeigemodus, in dem beispielsweise Navigations- oder Entertainmentinformationen dargestellt wurden, auf den Bildanzeigemodus automatisch umgeschaltet hat. Denn nicht immer, wenn das Fahrerassistenzsystem eine etwaige Sichtbeeinträchtigung ermittelt, liegt eine solche entweder überhaupt vor oder in einem Maß vor, dass der Fahrer eine Unterstützung benötigt oder wünscht. Schaltet also das Fahrerassistenzsystem automatisch in den Anzeigemodus um, so kann der Fahrer diesen wieder beenden, so dass das System automatisch wieder in den Anzeigemodus vor der automatischen Umschaltung zurückkehrt.
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Alternativ zur Zuschaltung oder zur Beendigung des Bildanzeigemodus ist es denkbar, anstelle eines Bedienelements 14 eine Spracheingabe vorzusehen. In diesem Fall wäre fahrzeugseitig ein entsprechendes Mikrofon 16, das beispielsweise über ein Bedienelement zugeschaltet werden kann, vorgesehen.
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Darüber hinaus kann eine automatische Rückschaltung vorgesehen sein. Dies beispielsweise dann, wenn seitens der Steuerungseinrichtung 5 erfasst wird, dass einerseits die Geschwindigkeit in einem bestimmten Zeitfenster nach dem automatischen Umschalten, wenn also eine Sichtbeeinträchtigung erfasst wurde, nicht reduziert wird und/oder keine Bremsbetätigung des Fahrers festgestellt wird. Denn es ist zu erwarten, dass, wenn eine tatsächliche Sichtbeeinträchtigung vorliegt, der Fahrer automatisch die Geschwindigkeit reduziert, wozu er üblicherweise aktiv bremst. Wird dies innerhalb eines definierten Zeitfensters von beispielsweise 3 Sekunden, 5 Sekunden oder 10 Sekunden nach Ermittlung der auslösenden Sichtinformation nicht registriert, so geht das Fahrerassistenzsystem davon aus, dass keine Sichtbehinderung vorliegt oder eine Bildunterstützung vom Fahrer nicht gewünscht wird.
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Die Erfassung der Geschwindigkeit und/oder der Bremsbetätigung in Form einer Verzögerung ist durch das Symbol 15 („v/a“) dargestellt. Hierzu kommuniziert die Steuerungseinrichtung 5, wie auch zur Erfassung der anderen benötigten Daten/Informationen, über einen Datenbus mit entsprechenden fahrzeugseitig vorhandenen Gerätschaften.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10043087 A1 [0004]
- DE 102010064082 A1 [0005]