DE102017210268B3

DE102017210268B3 - Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102017210268B3
Application number: DE102017210268.3A
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Rothfuss; Rui Guo; Thomas Knittl; Maksymilian Nawka
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2017-06-20
Filing date: 2017-06-20
Publication date: 2018-08-23
Anticipated expiration: 2037-06-21
Also published as: WO2018233883A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug (10), umfassend eine Kamera (12, 44) zum Erzeugen von Bilddaten, sowie eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e), die ausgelegt ist, die mit der mindestens einen Kamera (12, 44) erzeugten Bilddaten wiederzugeben. Die Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten umfasst weiterhin eine Speichervorrichtung (18), die mit der mindestens einen Kamera (12, 44) gekoppelt ist, zum Zwischenspeichern von mittels der mindestens einen Kamera (12, 44) erzeugten Bilddaten, sowie eine Steuervorrichtung (16), die mit der Speichervorrichtung (18) und der mindestens einen Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) gekoppelt ist, wobei die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, die in der Speichervorrichtung (18) zwischengespeicherten Bilddaten gegenüber einer Echtzeitanzeige zeitverzögert an die mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) bereitzustellen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug umfassend mindestens eine Kamera zum Erzeugen von Bilddaten, mindestens eine Anzeigevorrichtung, die ausgelegt ist, die mit der mindestens einen Kamera erzeugten Bilddaten wiederzugeben, eine Speichervorrichtung, die mit der mindestens einen Kamera gekoppelt ist, zum Zwischenspeichern von mittels der mindestens einen Kamera erzeugten Bilddaten, sowie eine Steuervorrichtung, die mit der Speichervorrichtung und der mindestens einen Anzeigevorrichtung gekoppelt ist.
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Erweiterung des Sichtfelds eines Insassen in einem Kraftfahrzeug. In diesem Zusammenhang ist es aus der DE 10 2015 204 745 A1 bekannt, verschiedene, nicht-transparente Fahrzeugteile durch Projektion oder auch durch Vorsehen eines Displays zu überblenden. Insbesondere bei Cabriolet-Fahrzeugen, bei welchen ausschließlich die A-Säule als Überrollbügel dient, wird auch der Sichtbereich in Fahrtrichtung durch solche Fahrzeugteile stark eingeschränkt. Die genannte Druckschrift lehrt, im Außenbereich des Fahrzeugs eine Kamera anzuordnen, welche wenigstens jenen Bildausschnitt im Sichtfeld des Insassen filmt, welchen dieser aufgrund des nicht-transparenten Fahrzeugteils nicht einsehen kann. Diese Außenaufnahme wird auf das nicht-transparente Fahrzeugteil projiziert bzw. auf einem darauf angeordneten Display angezeigt. Um einen nahtlosen kontinuierlichen Übergang zwischen Display und einsehbarem Bildausschnitt ohne Verschiebungen und Artefakte zu realisieren, wird das aktuelle Sichtfeld des Insassen ermittelt und mit dem gefilmten Außenbereich verarbeitet. Auf diese Weise ist ein genauer Übergang darstellbar. Um durch diese Maßnahmen die Realität zu erweitern und dadurch die Sicherheit zu erhöhen, erfolgt die Anzeige in Echtzeit.
Die EP 2 003 019 A2 betrifft eine Fahrassistenzvorrichtung für ein Fahrzeug. Sie befasst sich insbesondere mit der Darstellung einer verdeckten Fahrzeugumgebung auf einer, an einer A-Säule angebrachten Anzeigevorrichtung.
Die US 2013/0096820 A1 befasst sich mit einem virtuellen Anzeigesystem für ein Fahrzeug. Sie betrifft insbesondere die Darstellung eines Kamerabilds an einer verdeckten Umgebung durch ein an einer A-Säule angebrachtes Display.
Aus der DE 10 2014 111 294 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verwendung einer fahrzeugintegrierten drahtlosen Bilderfassung bekannt. Dabei kann jede Kamera die Fähigkeit besitzen, Standbilder oder Videobilder zu erfassen. Wenn Bilder durch eine Kamera erhalten werden, können die Bilder angezeigt, gespeichert und/oder aufgeladen werden gemäß den Präferenzen eines Nutzers. Wenn ein Nutzer auswählt, die Bilder von einem Bilderfassungsmodul anzuzeigen, werden sie auf einer Anzeigekonsole, wie auf einer Nutzerschnittstelle eines Infotainmentsystems, im Fahrzeug wiedergegeben. Der Nutzer kann auswählen, die Bildansicht, die erfasst und gespeichert wurde, anzusehen oder eine Live-Video-Eingabe von einer oder mehreren Kameras des Bilderfassungsmoduls.
Aus der DE 10 2012 218 320 A1 ist ein digitales Rückspiegelsystem mit einer Bilderfassungseinheit und einem Display bekannt. Die Systemlatenzzeit zur Anzeige von aufgezeichneten Bildern beträgt weniger als 200 ms.
Die DE 10 2015 212 288 B3 offenbart ein Verfahren zur Darstellung von Kamerabildinhalten in einem Fahrzeug. Ein 3D-Top-View-System umfasst wenigstens eine Frontkamera und eine Seitenkamera. Die ersten Kamerabildinhalte der einzelnen Kameras werden in einer Bildverarbeitungseinheit zusammengeführt, sodass ein zweiter Kamerabildinhalt erzeugt wird. In diesem zweiten Kamerabildinhalt erscheinen insbesondere das Fahrzeug und die Umgebung als von oben betrachtet. Dieser zweite Kamerabildinhalt wird auf einem Head-Up-Display dargestellt. Im Falle eines Ereignisses, zum Beispiel im Falle des Auftauchens eines Hindernisses im Frontbereich des Fahrzeugs (bei Vorwärtsfahrt), werden die Bilder der Frontkamera auf einem Cluster-Display und/oder auf dem Head-Up-Display dargestellt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine eingangs genannte Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug derart weiterzubilden, dass die Sicherheit weiter erhöht wird. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen von Patentanspruch 1.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich die Sicherheit in einem Kraftfahrzeug weiter erhöhen lässt, wenn die mittels der mindestens einen Kamera erzeugten Bilddaten in entsprechenden Anzeigevorrichtungen zeitverzögert wiedergegeben werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn zu dem Ort, an dem die Anzeigevorrichtung angeordnet ist, keine korrespondierende Außenkamera am Kraftfahrzeug angeordnet werden kann. In diesem Fall können als einfachstes Beispiel zur Umsetzung der vorliegenden Erfindung die Bilddaten, die mit einer Frontkamera des Kraftfahrzeugs aufgezeichnet werden, zeitverzögert in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit auf einem Display, das auf dem Armaturenbrett angeordnet ist, wiedergegeben werden. Auf diese Weise lässt sich eine erweiterte Realität erzeugen, die dem Fahrer beispielsweise dabei hilft, ein Hindernis so zu überfahren, dass es genau zwischen den Vorderrädern des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. In diesem Fall wäre eine Anzeige der Bilddaten in Echtzeit, wie aus dem Stand der Technik bekannt, ungeeignet, da die Bilddaten zu einem falschen Zeitpunkt wiedergegeben würden. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hingegen kann der Fahrer quasi durch die Motorhaube schauen. Bevorzugt wird der Bildausschnitt in Abhängigkeit einer Querbeschleunigung des Kraftfahrzeugs oder einer Lenkaktivität variiert, um so den Einfluss von Lenkbewegungen nach Aufzeichnung der Bilddaten durch die Kamera zu berücksichtigen. Damit kann der Fahrer nicht nur den Ort einsehen, der vor seinem Kraftfahrzeug liegt, sondern auch den Ort, der sich gerade unter der Motorhaube befindet. Die Einsatzmöglichkeiten des Grundgedankens der vorliegenden Erfindung sind jedoch vielfältig, wie sich aus den nachfolgenden Ausführungen noch deutlicher ergeben wird.
Erfindungsgemäß umfasst deshalb eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten eine Speichervorrichtung, die mit der mindestens einen Kamera gekoppelt ist zum Zwischenspeichern von mittels der mindestens einen Kamera erzeugten Bilddaten, sowie eine Steuervorrichtung, die mit der Speichervorrichtung und der mindestens einen Anzeigevorrichtung gekoppelt ist, wobei die Steuervorrichtung weiterhin ausgelegt ist, die in der Speichervorrichtung zwischengespeicherten Bilddaten gegenüber einer Echtzeitanzeige zeitverzögert an die mindestens eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen. Dabei ist die Steuervorrichtung ausgelegt, die Bilddaten in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit an die mindestens eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen.
Durch die vorliegende Erfindung wird der Sichtbereich der Passagiere, besonders der vorne sitzenden, erheblich erweitert, während die Realität, also die Sicht durch die Frontscheibe, und das Display und dessen Abbild der Wirklichkeit faktisch verschmelzen. Dadurch lassen sich relevante Fahrbahninformationen wie Zustand, Beschaffenheit und Verkehrsdetails, beispielsweise Fahrbahnmarkierungen, die bei Bewegung des Kraftfahrzeugs in Frontrichtung verdeckt würden, in einer erweiterten Realität gemäß dem oben bereits erwähnten Blick durch die Motorhaube wiedergeben. Das Sichtfeld des Fahrers ist also deutlich erweitert. Durch die virtuelle Vergrößerung der Frontscheibe entsteht eine bessere Sicht auf den Bereich direkt vor dem Fahrzeug. Dadurch kann das Fahrzeug genauer manövriert werden. Überdies wird dadurch der Raumeindruck im Fahrzeug verbessert, da die Glasfläche virtuell vergrößert wird.
Bevorzugt ist die Steuervorrichtung ausgelegt, die Bilddaten auf eine Aktivierung eines Bedienelements durch eine Bedienperson hin an die mindestens eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen. Die Vorteile einer Darstellung in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit, insbesondere unter Berücksichtigung einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs, wurden oben bereits dargestellt. Die Bereitstellung auf eine Aktivierung eines Bedienelements durch eine Bedienperson hin eröffnet die Möglichkeit, die zusätzliche Anzeigevorrichtung nur dann zu nutzen, wenn dies von einer Bedienperson gewünscht ist, d.h. beispielsweise beim Überfahren eines Hindernisses. Zu anderen Zeitpunkten kann demnach die Anzeigevorrichtung für andere Zwecke genutzt werden, beispielsweise als Bedienkonsole für Fahrerassistenzvorrichtungen oder für die Anzeige von Fahrzeugparametern wie beispielsweise Geschwindigkeit, Kühlmitteltemperatur, Tankinhalt und dergleichen.
In diesem Fall kann eine Anzeigevorrichtung demnach mehreren Zwecken dienen, wobei sie für die zeitverzögerte Anzeige von beispielsweise von einer Frontkamera des Kraftfahrzeugs erzeugten Bilddaten nur dann genutzt wird, wenn diese von Bedeutung sind, beispielsweise beim Überfahren eines Hindernisses und dergleichen. Denn genau während dieser kurzen Zeitspanne sind Fahrzeugparameter des Kraftfahrzeugs für den Fahrer von eher untergeordneter Bedeutung.
Die Steuervorrichtung kann ausgelegt sein, die Bilddaten zur Realisierung einer Zeitlupen-Darstellung auszugeben. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung auch ausgelegt sein, die Bilddaten als Standbild auszugeben. Auf diese Weise können Gegenstände wie beispielsweise Verkehrsschilder, Straßenschilder, Hinweisschilder und dergleichen, die dem Fahrer möglicherweise entgangen sind, dem Fahrer nachträglich im Display angezeigt werden. Auf die Aktivierung eines Bedienelements hin können von der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten fortwährend aufgezeichnete Bilddaten nachträglich abgerufen und angezeigt werden. So kann die Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten beispielsweise Aufzeichnungen der letzten 60 s speichern, wobei die Bedienperson dann auswählen kann, welchen aufgezeichneten Zeitraum sie über die Anzeigevorrichtung wiedergegeben haben möchte. Dadurch kann dem Fahrer ein Wenden des Fahrzeugs, um die entsprechende Passage nochmals zu passieren, um beispielsweise ein Hinweisschild zu lesen, erspart werden. Dies resultiert in einer erhöhten Sicherheit und in einem größeren Bedienkomfort für den Fahrer.
Wie bereits erwähnt, ist die wenigstens eine Kamera bevorzugt angeordnet zur Erzeugung von Bilddaten eines Außenbereichs des Kraftfahrzeugs.
Die Steuervorrichtung kann ausgelegt sein, die von der mindestens einen Kamera erzeugten Bilddaten auf das Vorkommen mindestens eines Triggerelements, insbesondere eines Verkehrszeichens, zu analysieren und bei Feststellen des Vorkommens des mindestens einen Triggerelements eine zeitverzögerte Bereitstellung der Bilddaten zu aktivieren.
Wie erwähnt, ist die mindestens eine Anzeigevorrichtung bevorzugt unterhalb der Windschutzscheibe, insbesondere unmittelbar unterhalb der Windschutzscheibe an die Windschutzscheibe angrenzend, bevorzugt auf einer Instrumententafel, angeordnet. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn sich das Kraftfahrzeug in Vorwärtsrichtung bewegt. Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist jedoch nicht auf Kraftfahrzeuge in Vorwärtsrichtung begrenzt. So kann die mindestens eine Anzeigevorrichtung auch unterhalb der Heckscheibe und/oder auf der Heckscheibe und/oder auf dem Fahrzeugboden und/oder an einer Fahrzeugtür angeordnet sein. Die Anordnung auf der Heckscheibe ist insbesondere bei Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs von Bedeutung. Sie kann jedoch auch zur Anzeige verpasster Gegenstände von Vorteil sein, da der Fahrer, obwohl sich das Kraftfahrzeug in Vorwärtsrichtung bewegt, die ihm entgangenen Gegenstände, beispielweise Verkehrsschilder, im Rückspiegel auf der Heckscheibe erfassen kann. Durch eine Anzeige auf dem Fahrzeugboden lässt sich der Raumeindruck für die Insassen des Kraftfahrzeugs verbessern. Es wird der Eindruck erzeugt, als könnte man durch den Fahrzeugboden hindurchsehen. Im Gegensatz zu einem gläsernen Fahrzeugboden hat die erfindungsgemäße Maßnahme jedoch den Vorteil, dass die Bilddaten durch eine Außenkamera, insbesondere eine Frontkamera, des Kraftfahrzeugs erzeugt wurden und damit eine verbesserte Helligkeit aufweisen gegenüber einem transparent ausgebildeten Fahrzeugboden. Überdies ist ein transparent ausgebildeter Fahrzeugboden im großen Maße schmutzempfindlich, sodass bereits dies einer Realisierung entgegenstehen würde. Eine erfindungsgemäß am Fahrzeugboden vorgesehene Anzeigevorrichtung zeigt jedoch Bilder an, die beispielsweise von einer Frontkamera des Fahrzeugs aufgezeichnet wurden, und ist daher gegenüber Verschmutzungen quasi unempfindlich. Durch die Anordnung der Anzeigevorrichtung in einer Fahrzeugtür wird ebenfalls der Raumeindruck verbessert. Besonders vorteilhaft ist jedoch der Umstand, dass durch Aufzeichnung mittels entsprechender Außenkameras Hindernisse eingesehen werden können, die ein Öffnen der jeweiligen Fahrzeugtür, beispielsweise nach einem Parkvorgang, behindern. Auch hierfür kann die Verwendung lediglich einer Frontkamera ausreichend sein, wenn die mittels dieser Kamera erfassten Bilddaten entsprechend ausgewertet werden. Dadurch können Beschädigungen des Kraftfahrzeugs beim unachtsamen Öffnen einer Fahrzeugtür verhindert werden.
Bevorzugt ist die Steuervorrichtung ausgelegt, einen Transparenzgrad der mindestens einen Anzeigevorrichtung zu variieren. Insbesondere bei Anbringung der mindestens einen Anzeigevorrichtung auf der Heckscheibe kann somit im Normalbetrieb des Kraftfahrzeugs die Anzeigevorrichtung völlig transparent geschaltet werden, sodass der Fahrer den rückwärtigen Verkehr besonders gut wahrnehmen kann. Will der Fahrer die vorliegende Erfindung benutzen, beispielsweise durch Aktivierung eines entsprechenden Bedienelements, kann die Anzeigevorrichtung semitransparent oder intransparent geschaltet werden, um, wie oben erwähnt, verpasste Gegenstände anzuzeigen oder bei Rückwärtsfahrt den Fahrer zu unterstützen.
Die Steuervorrichtung kann auch ausgelegt sein, Anzeigedaten betreffend Betriebsmittel des Kraftfahrzeugs, insbesondere Ölstand, Treibstoffstand, Batterie-Ladezustand, an einer Position der mindestens einen Anzeigevorrichtung einzublenden, die mit der Position eines Bauteils, für das das jeweilige Betriebsmittel relevant ist, korreliert ist, insbesondere an einer Position, an der eine Verbindungslinie zwischen den Augen eines Insassen und dem jeweiligen Bauteil die mindestens eine Anzeigevorrichtung schneidet. Auf diese Weise werden insbesondere Sensordaten der entsprechenden Betriebsmittel quasi an Ort und Stelle eingeblendet, sodass für die Fahrzeuginsassen ein besonders realistischer Effekt entsteht. Entsprechend kann die Steuervorrichtung weiterhin ausgelegt sein, Anzeigedaten betreffend Fahrzeugkomponenten, insbesondere von mindestens einer Radaufhängung, von Schnittdarstellungen von Antriebsmaschine (auch Elektromotor), Motor, Fahrwerk oder Chassis, einzublenden, die mit der Position der jeweiligen Fahrzeugkomponente korreliert sind, insbesondere an einer Position, an der eine Verbindungslinie zwischen den Augen eines Insassen und der jeweiligen Fahrzeugkomponente die mindestens eine Anzeigevorrichtung schneidet. Die entsprechenden Anzeigedaten werden in diesem Fall nicht von einer Kamera erzeugt, sondern von einer entsprechenden Simulationssoftware. Auf diese Weise kann dem Insassen gezeigt werden, wie sich die Fahrzeugtechnik verhält, beispielsweise wie sich die Räder bewegen, wenn das Kraftfahrzeug um eine Kurve fährt.
Soweit im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Position eines Insassen bzw. die Position der Augen eines Insassen benötigt wird, wird diese, wie für den Fachmann bereits bekannt, mit mindestens einer Innenraumkamera des Kraftfahrzeugs ermittelt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im Nachfolgenden werden nunmehr Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen in:

1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung; und
2 eine schematische Darstellung einer Sicht eines Fahrers in einem Kraftfahrzeug mit (2a) und ohne (2b) ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

In den nachfolgenden Ausführungen werden für gleiche und gleich wirkende Bauelemente dieselben Bezugszeichen verwendet.
1 zeigt ein Kraftfahrzeug 10, in dem verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten realisiert sind. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst eine Frontkamera 12 zum Erzeugen von Bilddaten eines vor dem Kraftfahrzeug 10 angeordneten Umgebungsbereichs 14. Die von der Kamera 12 erzeugten Bilddaten werden an eine Steuervorrichtung 16 übertragen. Die Steuervorrichtung 16 überträgt die Bilddaten ihrerseits an eine Speichervorrichtung 18. Die Speichervorrichtung 18 ist mit mehreren Anzeigevorrichtungen 20i gekoppelt. Eine Anzeigevorrichtung 20a ist unterhalb der Windschutzscheibe 22 des Kraftfahrzeugs 10 auf der Instrumententafel 24 des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet. Eine Anzeigevorrichtung 20b ist im Fußraum, insbesondere auf dem Fußboden 26, eines Fahrers 28 angeordnet. Eine Anzeigevorrichtung 20c ist auf dem Fußboden 30 im Fond des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet. Eine weitere Anzeigevorrichtung 20d ist in einer Fahrzeugtür 32 im Fond des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet, während eine Anzeigevorrichtung 20e auf der Heckscheibe 34 des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet ist.
Der Fahrer 28 hat einen Sichtbereich 36, der zum einen durch die Windschutzscheibe 22 begrenzt ist und zum anderen die Anzeigevorrichtung 20a mit einschließt. Werden demnach mit der Frontkamera 12 Bilddaten vom Umgebungsbereich 14 aufgezeichnet, an die Steuervorrichtung 16 übertragen und in der Speichervorrichtung 18 zwischengespeichert, so kann die Steuervorrichtung 16 die Speichervorrichtung 18 derart ansteuern, dass diese die aufgezeichneten Bilddaten zeitverzögert, beispielsweise in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit, bevorzugt unter weiterer Berücksichtigung von Lenkbewegungen des Fahrers 28, an die Anzeigevorrichtung 20a bereitstellt. Der Fahrer 28 gewinnt dadurch den Eindruck, als könnte er durch den Vorbau 38, insbesondere die Motorhaube 40, des Kraftfahrzeugs 10 blicken.
In diesem Zusammenhang wird verwiesen auf 2. 2b zeigt das Sichtfeld 36 des Fahrers 28 durch die Windschutzscheibe 22 des Kraftfahrzeugs 10 ohne eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten, während sich bei der Darstellung von 2a unmittelbar an die Unterkante der Windschutzscheibe 22 die Anzeigevorrichtung 20a anschließt. Wie zu erkennen ist, wird durch die vorliegende Erfindung der Eindruck einer erweiterten Wirklichkeit erweckt. Das Sichtfeld 36 des Fahrers 28 hat sich virtuell vergrößert.
Zurückkommend auf 1 ist die Steuervorrichtung 16 ausgelegt, die von der Frontkamera 14 erzeugten Bilddaten inhaltlich auf das Vorkommen eines Verkehrszeichens 42 zu analysieren. Wird ein Verkehrszeichen 42 in den Bilddaten festgestellt, wird eine zeitverzögerte Bereitstellung von Bilddaten aktiviert. Diese Bilddaten werden beispielsweise auf der Anzeigevorrichtung 20e zeitverzögert dargestellt, sodass ein Fahrer im Rückspiegel das Verkehrszeichen 42 erkennen kann, das er soeben passiert hat. Tatsächlich könnte er, selbst wenn er das Verkehrszeichen 42 im Rückspiegel erkennen könnte, lediglich die Rückseite wahrnehmen. Erfindungsgemäß wird ihm jedoch die Vorderseite des Verkehrszeichens 42 eingeblendet. Bevorzugt wird zu diesem Zweck die Anzeigevorrichtung 20e semitransparent geschaltet, sodass der Fahrer 28 nach wie vor auch den rückwärtigen Verkehr durch die Heckscheibe 34 erkennen kann.
Die mittels der Frontkamera 14 erzeugten Bilddaten können zeitverzögert auch an die Anzeigevorrichtung 20b, 20c oder 20d bereitgestellt werden. Für die Verwendung der vorliegenden Erfindung bei Rückwärtsfahrt kann mindestens eine Heckkamera 40 vorgesehen sein.

Claims

Vorrichtung zur Wiedergabe von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug (10), umfassend: - mindestens eine Kamera (12, 44) zum Erzeugen von Bilddaten; sowie - mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e), die ausgelegt ist, die mit der mindestens einen Kamera (12, 44) erzeugten Bilddaten wiederzugeben; -eine Speichervorrichtung (18), die mit der mindestens einen Kamera (12, 44) gekoppelt ist, zum Zwischenspeichern von mittels der mindestens einen Kamera (12, 44) erzeugten Bilddaten; sowie - eine Steuervorrichtung (16), die mit der Speichervorrichtung (18) und der mindestens einen Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, die in der Speichervorrichtung (18) zwischengespeicherten Bilddaten gegenüber einer Echtzeitanzeige zeitverzögert in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit an die mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) bereitzustellen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, die Bilddaten - auf eine Aktivierung eines Bedienelements durch eine Bedienperson hin an die mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) bereitzustellen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, die Bilddaten zur Realisierung einer Zeitlupen-Darstellung auszugeben.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, die Bilddaten als Standbild auszugeben.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kamera (12, 44) angeordnet ist zur Erzeugung von Bilddaten eines Außenbereichs des Kraftfahrzeugs (10).
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, die von der mindestens einen Kamera (12, 44) erzeugten Bilddaten auf das Vorkommen mindestens eines Triggerelements, insbesondere ein Verkehrszeichen (42), zu analysieren und bei Feststellen des Vorkommens des mindestens einen Triggerelements eine zeitverzögerte Bereitstellung der Bilddaten zu aktivieren.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) unterhalb der Windschutzscheibe (22), insbesondere unmittelbar unterhalb der Windschutzscheibe (22), bevorzugt auf einer Instrumententafel (24), angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) unterhalb der Heckscheibe (34) und/oder auf der Heckscheibe (34) und/oder dem Fahrzeugboden (26; 30) und/oder einer Fahrzeugtür (32) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, einen Transparenzgrad der mindestens einen Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) zu variieren.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, Anzeigedaten betreffend Betriebsmittel des Kraftfahrzeugs (10), insbesondere Ölstand, Treibstoffstand, Batterie-Ladezustand, an einer Position der mindestens einen Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) einzublenden, die mit der Position eines Bauteils, für das das jeweilige Betriebsmittel relevant ist, korreliert ist, insbesondere an einer Position, an der eine Verbindungslinie zwischen den Augen eines Insassen und dem jeweiligen Bauteil die mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) schneidet.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (16) ausgelegt ist, Anzeigedaten betreffend Fahrzeugkomponenten, insbesondere von mindestens einer Radaufhängung oder von Schnittdarstellungen von Maschine, Motor, Fahrwerk oder Chassis, an einer Position der mindestens einen Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) einzublenden, die mit der Position der jeweiligen Fahrzeugkomponente korreliert ist, insbesondere, an der eine Verbindungslinie zwischen den Augen eines Insassen und der jeweiligen Fahrzeugkomponente die mindestens eine Anzeigevorrichtung (20a; 20b; 20c; 20d; 20e) schneidet.