DE102016218145A1

DE102016218145A1 - Abdichtungsvorrichtung für eine Lager-Naben-Gruppe

Info

Publication number: DE102016218145A1
Application number: DE102016218145.9A
Authority: DE
Inventors: Daniele Duch; Fausto Morello
Original assignee: SKF AB
Current assignee: SKF AB
Priority date: 2015-09-29
Filing date: 2016-09-21
Publication date: 2017-03-30
Also published as: CN106895071B; US9914325B2; CN106895071A; US20170087934A1; ITUB20154007A1

Abstract

Eine Abdichtungsvorrichtung (50) für eine Lager-Naben-Gruppe (10), versehen mit einer Wälzlagereinheit (30), ist mit einer Metallabdeckung (51) versehen, die eine kreisförmige Bodenwand (52) mit im Wesentlichen radialer Ausdehnung und eine fest und beinahe rechtwinkelig mit der Bodenwand (52) verbundene doppelte zylindrische Seitenwand (53) aufweist, gebildet von einer ersten zylindrischen Seitenwand (54) und einer zweiten zylindrischen Seitenwand (55); wobei die Metallabdeckung (51) winkelig mit einem radial äußeren Ring (31) des Lagers (30) verbunden ist. Die zweite zylindrische Seitenwand (55) ist fest mit einem radial äußeren Rand (56) verbunden, der geeignet ist, um eine axial innere Fläche (31b'') des Endrandes (31b) abzudecken, die potenziell Oxidationserscheinungen mit folglicher Bildung einer Rostschicht unterworfen ist.

Description

Technischer Bereich der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdichtungsvorrichtung für eine Lager-Naben-Gruppe. Im Besonderen kann die vorliegende Erfindung vorteilhafterweise auf den Sektor der Wälzlager angewandt werden, die mit einer Vorrichtung zum Ablesen der kinematischen Funktionsparameter ausgestattet sind, die durch ein sich drehendes Tonrad und durch einen feststehenden Fühler definiert ist, der zum Tonrad gewandt ist.
Die vorliegende Erfindung ist besonders, wenn auch nicht ausschließlich, im Bereich der Lager-Naben-Gruppen für ein nicht angetriebenes Rad eines Fahrzeuges geeignet. Bei solchen Anwendungen ist der Innenring des Lagers auf der Achse des Rades aufgeschrumpft und überträgt dessen folgliche Drehbewegung, während der Außenring des Lagers auf einem feststehenden Element aufgeschrumpft ist, zum Beispiel der Stütze einer Aufhängung des Fahrzeuges. Die nachfolgende Abhandlung bezieht sich als Beispiel auf diese spezifische Anwendung, ohne deshalb an allgemeinem Charakter zu verlieren.
Stand der Technik
Da es sich um Anwendungen für nicht angetriebene und daher nicht mit einer durchgehenden Achse entlang der Achse des Lagers ausgestattete Räder handelt, haben die entsprechenden Abdichtungsvorrichtungen eine axialsymmetrische ”Tassenform”, sodass sie den Raum zwischen dem Außenring und dem Innenring des Lagers abdichten. Die Abdichtungsvorrichtung ist so ausgeführt, dass sie stabil mit dem Außenring verbunden ist. Da der Außenring des Lagers unbeweglich ist, erzeugen die Vorrichtungen eine statische Abdichtung, die das Lager vor jeglicher Verschmutzung aus der Umgebung schützt (Wasser, Schlamm, Schutt etc.).
Laut Stand der Technik sind bereits Abdichtungsvorrichtungen für Lager-Naben-Gruppen bekannt. Das Dokument IT T02014000689 beschreibt zum Beispiel eine Abdichtungsvorrichtung für eine mit einer Metallabdeckung versehene Rad-Naben-Gruppe, die eine Seitenwand und eine kreisförmige Bodenwand aufweist, die fest mit der Seitenwand verbunden ist. Die Metallabdeckung ist winkelig mit einem radial äußeren Ring des Lagers verbunden. Die Abdichtungsvorrichtung ist außerdem mit einer Dichtungsflüssigkeit versehen, die in einer ringförmigen Rille positioniert ist, die zwischen einem Endrand des radial äußeren Ringes und der zylindrischen Seitenwand der Abdeckung geschaffen ist. Die zylindrische Seitenwand ist geeignet, um in einer Zwischenposition zwischen einem Tonrad und einem Fühler zum Ablesen der Winkelgeschwindigkeit des Lagers angeordnet zu werden.
In ihrer allgemeinen Konfiguration umfasst die Abdichtungsvorrichtung daher eine fast tassenförmige Metallabdeckung, die auf einem Bund des Außenringes des Wälzlagers gezwungenerweise mit radialer Überlagerung aufgeschrumpft ist. Während bei den vorherigen Ausführungen die Abdichtungsvorrichtung ausgelegt war, um ihre Funktion nur durch Verbindung durch Überlagerung mit dem Lager zu gewährleisten, hat die Abdichtungsvorrichtung bei den derzeitigen Ausführungen eine Metallabdeckung, mit der ein Abdichtungselement aus Elastomermaterial fest verbunden ist, das die Abdeckung außen umhüllt, oder, wie im vorgestellten Beispiel, eine Dichtungsflüssigkeit.
Im oben genannten Beispiel ist die Metallabdeckung durch Überlagerung entlang der radial inneren Fläche des Bundes des Außenringes eingepresst. Eine alternative Lösung ist jene, wonach die Abdeckung mit größeren radialen Abmessungen geeignet ist, um entlang der radial äußeren Fläche desselben Bundes des Außenringes eingepresst zu werden.
Diese letztgenannte Lösung hat den unzweifelhaften Vorteil den Rost zu verbergen, der sich auf der axial inneren ringförmigen Fläche des Bundes bildet. Wie bekannt ist, sind die Ringe eines Wälzlagers nämlich aus spezifischen Stählen für Lager erzeugt, die einerseits eine hohe mechanische Festigkeit aufweisen, andererseits, wenn sie in Kontakt mit Luft kommen, Oxidationserscheinungen mit daraus folgender Rostbildung ausgesetzt sind. Dieser Aspekt wird, selbst wenn er im Hinblick auf die Festigkeit des Lagers nicht besorgniserregend ist, da er in einer mechanisch unbelasteten Zone eingegrenzt ist, vom Endbenutzer von Fahrzeugen nicht gerne gesehen. Aus diesem Grund fordern die Fahrzeugbauer, vor allem solche von Fahrzeugen der Oberklasse, explizit, dass es keine von außen sichtbaren Flächen der Rad-Naben-Gruppe gibt, die Rosterscheinungen aufweisen können.
Leider weist die Lösung der auf der Außenfläche des Außenringes eingepressten Schutzabdeckung bei gleichbleibenden anderen Bedingungen geringere mechanische Festigkeitseigenschaften im Vergleich zu den Lösungen auf, bei denen das Einpressen der Abdeckung entlang der Innenfläche erfolgt. In vereinfachter Darstellung der Abhandlung kann gesagt werden, dass die Einpressverbindung auf der Außenseite einer mit Elastomerelement versehenen Abdeckung der Einpressverbindung auf der Innenseite mit einer Abdeckung jedoch ohne Elastomerelement entspricht; außerdem erweist sich eine äußere Einpressverbindung einer Abdeckung ohne Elastomer in den meisten Fällen als gar nicht durchführbar.
Schließlich ist die Lösung mit der auf der Außenfläche eingepressten Schutzabdeckung wegen der Beschränkungen beim Platzbedarf, die durch die spezifische Anwendung bei Fahrzeugen gegeben sind, nicht vorschlagbar.
Es besteht daher die Anforderung, eine Lösung für die Abdichtungsvorrichtung zu definieren, die gleichzeitig geeignet ist, um die Spezifikationen der Fahrzeugbauer zu erfüllen, das heißt die Nichtsichtbarkeit des Rostes, und die eine hohe mechanische Festigkeit und Zuverlässigkeit gewährleistet.
Zusammenfassung der Erfindung
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Lager-Naben-Gruppe zu erzeugen, die mit einer Abdichtungsvorrichtung auf der axial inneren Seite versehen ist, die frei von den oben beschriebenen Nachteilen ist. Im Besonderen besteht ein Aspekt der vorliegenden Erfindung darin, eine geeignete Lösung zu bieten, um die eventuelle Präsenz von Rost zu verbergen, indem der frei liegende Teil des Ringes des Lagers verdeckt wird, die sich aber gleichzeitig durch hohe mechanische Festigkeit und Zuverlässigkeit auszeichnet. Dies wird durch die Erfindung erzielt, indem eine Schutzabdeckung erzeugt wird, die geeignet ist, um entlang der axial inneren Fläche des Bundes des Außenringes eingepresst zu werden, aber ebenso mit einem radial äußeren Rand versehen ist, der die axial innere Fläche des Bundes bedeckt.
Laut einem weiteren Ziel vereinfacht die vorgeschlagene Lösung das Verfahren der Einpressverbindung der Abdichtungsvorrichtung, da diese Lösung nicht die Verwendung eines Elastomerelements vorsieht, aber gleichzeitig bessere Leistungen als jene garantiert, die durch eine einfache Metall-Metall-Dichtung erzielbar sind, da die Abdichtung selbst durch die Wirkung einer Dichtungsmasse unterstützt wird, die auf der axial inneren Fläche des Bundes des Lagers oder als Alternative auf dem radial äußeren Rand der Abdeckung aufgetragen wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Abdichtungsvorrichtung für eine Lager-Naben-Gruppe beschrieben, welche die im angehängten unabhängigen Anspruch dargelegten Eigenschaften hat.
Weitere bevorzugte und/oder besonders vorteilhafte Ausführungsformen sind gemäß den Merkmalen beschrieben, die in den angehängten abhängigen Ansprüchen dargelegt sind.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die angehängten Zeichnungen beschrieben, die davon einige nicht beschränkende Ausführungsbeispiele darstellen, wobei:
1 ein axialsymmetrischer Schnitt einer Lager-Naben-Gruppe ist, die mit einer Abdichtungsvorrichtung nach dem Stand der Technik ausgestattet ist,
2 ein vergrößertes Detail des axialsymmetrischen Schnitts der Lager-Naben-Gruppe von 1 ist, die mit einer Abdichtungsvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung versehen ist.
Detaillierte Beschreibung
Unter Bezugnahme auf 1 wird eine Lager-Naben-Gruppe in ihrer Gesamtheit mit 10 angegeben.
Die Gruppe 10 umfasst eine drehbare Nabe 20 mit Funktion als radial innerer Ring des Lagers, eine Lagereinheit 30, eine Vorrichtung 40 zur Messung der Winkelgeschwindigkeit eines Rades eines Fahrzeuges und eine axial innere Abdichtungsvorrichtung 50. In der gesamten vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen verstehen sich die Begriffe und Ausdrücke, die Positionen und Ausrichtungen wie ”radial” und ”axial” angeben, als auf die zentrale Drehachse X der Lagereinheit 30 bezogen. Ausdrücke wie ”axial außen” und ”axial innen” sind dagegen auf den montierten Zustand bezogen, und im vorliegenden Fall sind sie vorzugsweise auf eine Radseite beziehungsweise auf eine entgegengesetzte Seite zur Radseite bezogen.
Die Lagereinheit 30 umfasst einen stationären radial äußeren Ring 31, einen drehbaren radial inneren Ring 32 und einen doppelten Kranz von Wälzkörpern 33, 34, in diesem Beispiel Kugeln, die zwischen dem Außenring 31 und der Nabe 20 beziehungsweise zwischen dem Außenring 31 und dem Innenring 32 eingefügt sind. Zwecks Einfachheit der grafischen Darstellung sind die Referenznummern 33 und 34 sowohl den einzelnen Kugeln als auch dem Kugelkranz 33 zugeordnet, und mit 33 werden im Besonderen der Kugelkranz oder die einzelne axial äußere Kugel angegeben, während mit 34 der Kugelkranz oder die einzelne axial innere Kugel angegeben werden. Ebenfalls der Einfachheit halber wird häufig der Begriff ”Kugel” auf beispielhafte Weise in der vorliegenden Beschreibung und in den angehängten Zeichnungen anstelle des allgemeineren Begriffs ”Wälzkörper” verwendet (und es werden ebenfalls dieselben Referenznummern verwendet). Es versteht sich immer, dass anstelle der Kugeln irgendein anderer Wälzkörper (zum Beispiel Walzen, konische Walzen, Rollen etc.) verwendet werden kann.
Der stationäre Außenring 31 weist einen rohrförmigen Hauptteil 31a mit axialer Ausdehnung auf, der in seinem Inneren die Rollbahnen 35, 36 für die Kränze der Rollelemente 33 beziehungsweise 34 definiert. Der Außenring 31 weist außerdem einen axial inneren Endrand 31b auf, auf dessen radial innerer Seitenfläche 31b' (siehe 2) die Abdichtungsvorrichtung 50 angebracht wird, wie dies in der Folge genauer beschrieben wird.
Die Rollelemente 33, 34 drehen sich auch auf der Nabe 20 beziehungsweise auf dem radial inneren Ring 32, der auf der Nabe 20 angebracht ist. Die Nabe 20 und der Innenring 32 bilden die Rollbahnen 37, 38 je für die Kränze der Rollelemente 33 beziehungsweise 34.
Die Nabe 20 weist einen mittleren rohrförmigen Teil 21 auf, mit dem ein axial innerer gerollter Rand 22 stabil verbunden ist, der als axialer Bund für den Innenring 32 agiert und dessen axiale Vorspannung garantiert. Vorzugsweise wird der gerollte Rand 22 nach der Anbringung des Innenringes 32 durch plastische Kaltverformung, im Besonderen durch Nietung oder ein ähnliches Verfahren, erhalten.
Die Einheit 40 zur Messung der Winkelgeschwindigkeit eines Rades eines Fahrzeuges umfasst ein Tonrad 41, das mit dem sich drehenden Ring des Lagers winkelig verbunden ist, in diesem Fall dem radial inneren Ring 32, und einen Fühler 42, in diesem Fall einen Drehfühler, der geeignet ist, um ein von einem Tonrad erzeugtes Signal zu erfassen, das die Überwachung der kinematischen Funktionsparameter der Gesamtheit Lager-Nabe-Rad erlaubt. Im Besonderen weist das Tonrad 41 eine erste, mit dem Innenring 32 verbundene zylindrische Metallabdeckung 41a auf, mit der eine zweite Abdeckung 41b fest verbunden ist, die sich in radiale Richtung erstreckt. An dieser zweiten Abdeckung 41b ist zum Beispiel durch ein passendes Klebemittel eine ringförmige Scheibe 41c aus Kunststoff oder magnetisiertem Gummi befestigt. Daher ist auch die ringförmige Scheibe 41c mit dem sich drehenden Ring des Lagers winkelig fest verbunden. Ein Beispiel für das für die kreisförmige Scheibe 41c verwendete Material ist Plastoferrit, ein vielseitiges Material, das zu 90% aus Barium- oder Strontiumferrit und zu den restlichen 10% aus thermoplastischen Bindemitteln besteht. Plastoferrit ist ein inertes Material, kann isotrop oder anisotrop sein und wird, je nach Endnutzung, magnetisiert. Es besitzt außerdem aufgrund seines thermoplastischen Bestandteils eine hohe Festigkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Plastoferrit wird auf verschiedene Arten magnetisiert, darunter auf multipolare Weise.
Unter Bezugnahme auf 2 umfasst die Abdichtungsvorrichtung 50 gemäß der vorliegenden Erfindung eine Abdeckung 51, die auf dem Außenring 31 des Lagers 30 aufgeschrumpft und axial zwischen dem Tonrad 41 und dem Drehfühler 42 (1) eingefügt ist. Die Abdeckung 51 ist im Wesentlichen tassenförmig und umfasst eine kreisförmige Bodenwand 52 mit im Wesentlichen radialer Ausdehnung und eine doppelte zylindrische Seitenwand 53, die mit der Bodenwand 52 fest und fast rechtwinkelig verbunden ist. Die doppelte zylindrische Seitenwand 53 ist durch ein Paar Seitenwände 54, 55 gebildet, die miteinander fest verbunden und vollständig umeinander in einem Winkel von im Wesentlichen 180° gebogen und im Wesentlichen von gleicher Dicke sind. Die erste zylindrische Wand 54 ist fest mit der Bodenwand 52 verbunden und bildet mit ihr einen Winkel von im Wesentlichen 90°. Die zweite zylindrische Seitenwand 55 ist mit einer radial äußeren Seitenfläche 55a versehen. Diese Fläche ist jene, die an der Einpressverbindung der Abdeckung mit der radial inneren Seitenfläche 31b' des axial inneren Endrandes 31b des Außenringes 31 beteiligt ist. Die zweite zylindrische Wand 55 ist fest mit einem radial äußeren Rand 56 verbunden und bildet im Hinblick darauf einen Winkel von im Wesentlichen 90°. Der radial äußere Rand ist der Teil der Abdeckung 51, der geeignet ist, um eine axial innere Fläche 31b'' des Endrandes 31b, das heißt jene Fläche des Außenringes 31 abzudecken, die Oxidationserscheinungen mit folglicher Bildung einer Rostschicht unterworfen sein könnte.
Bei gleichen anderen Bedingungen erlaubt die besondere Konfiguration mit doppelter zylindrischer Seitenwand 53, beinahe die Dicke der Wand der Abdeckung zu verdoppeln, die der Einpressverbindung unterzogen wird, wodurch auf diese Weise eine robustere und zuverlässigere Lösung erhalten wird.
Die Abdichtungsvorrichtung umfasst außerdem eine Dichtungsflüssigkeit 57, die auf die axial innere ringförmige Fläche 31b'' des Endrandes 31b des Außenringes 31 oder als Alternative auf dem radial äußeren Rand 56 der Abdeckung 51 aufgetragen wird. Die Hauptfunktion des Klebemittels besteht darin, die Metall-Metall-Dichtung zwischen dem radial äußeren Rand 56 und der axial inneren ringförmigen Fläche 31b'' zu unterstützen, indem das Eindringen von Wasser und Schmutz vermieden und folglich die Gefahr von Oxidation und Rostbildung entlang aller Innenflächen der Lagerringe reduziert wird.
Als Dichtungsflüssigkeit kann ein flüssiges Klebemittel verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, dass es in Abwesenheit von Sauerstoff polymerisiert, ein Lack oder andere flüssige oder halbflüssige Dichtsubstanzen, die rein als Beispiel durch eine der folgenden Technologien erhalten werden:

– Acrylkleber, zum Beispiel Kleber auf Cyanacrylatbasis, die auch als ”Sekundenkleber” bekannt sind. Diese Kleber können optional durch UV-Polymerisation erhalten werden. Auf diese Weise verbinden sie die Vorteile der Technologie der UV-Polymerisation mit den Eigenschaften der Sekundenkleber;
– Polymerlacke, beispielsweise ein Acryllack, der ein Pigment in Suspension in der Emulsion eines Acrylpolymers enthält;
– aerober Klebstoff, der optional mit Elastomeren aufgefüllt werden kann;
– anaerober Klebstoff.

Die Anbringung der Abdichtungsvorrichtung 50 auf dem Außenring 31 des Lagers wird auf folgende Weise durchgeführt:

– Auftragen der Dichtungsflüssigkeit 57 auf der axial inneren ringförmigen Fläche 31b'' des Endrandes 31b des Außenringes 31 oder als Alternative auf dem radial außeren Rand 56 der Abdeckung 51;
– Einpressverbindung mit radialer Überlagerung (Einpressen) zwischen den Durchmessern der verbundenen Flächen, das heißt der radial inneren Seitenfläche 31b' des Endrandes 31b des Außenringes 31 und der Seitenfläche 55a der zweiten zylindrischen Seitenwand 55 der Abdeckung 51.

Die verwendete Lösung ist leicht anwendbar und wirtschaftlich günstig, da die Dichtungsflüssigkeit einen niedrigen Einkaufspreis hat, aber sie ist vor allem im Hinblick auf die Leistung sehr wettbewerbsfähig: Man denke nur daran, dass nur 0,1 g Dichtungsflüssigkeit die Abdichtung im Vergleich zu jener durch Metall-Metall-Kontakt spürbar verbessern und sie gleichwertig zu jener machen, die durch Verwendung des Elastomerelements erzielt wird.
Dank der verschiedenen oben beschriebenen Durchführungsarten ist das Verfahren zur Anbringung der Vorrichtung außerdem nicht nur schneller, da es kein Miteinpressen des Elastomerelements auf der Metallabdeckung erfordert, sondern wird durch die durch den Klebevorgang gebotene Flexibilität noch mehr vereinfacht. Je nach den Konfigurationsanforderungen der Vorrichtung und der Einfachheit des Auftragens des Klebemittels kann dieses Auftragen nämlich ohne Unterschied auf dem Endrand 31b des Außenringes 31 anstatt auf dem radial äußeren Rand 56 der Abdeckung 51 erfolgen.
Es versteht sich, dass das flüssige Klebemittel durch eine andere passende Dichtungsflüssigkeit ersetzt werden kann, die zur Realisierung derselben erfinderischen Idee beiträgt.
Es versteht sich, dass neben den wie oben beschriebenen Umsetzungsarten der Erfindung zahlreiche weitere Varianten existieren. Die beschriebene Konfiguration sieht zum Beispiel einen Außenring des Lagers und die Abdichtungsvorrichtung stationär vor, aber die Erfindung findet auch im Fall eines Außenringes und einer Abdichtungsvorrichtung Anwendung, die beide drehbar sind. Es versteht sich auch, dass die Umsetzungsarten nur als Beispiel dienen und den Gegenstand der Erfindung, seine Anwendungen und seine möglichen Konfigurationen nicht beschränken. Obwohl die oben angeführte Beschreibung dem Fachmann die Umsetzung der vorliegenden Erfindung zumindest gemäß einer ihrer als Beispiel dienenden Konfiguration ermöglicht, gilt es vielmehr zu verstehen, dass zahlreiche Variationen der beschriebenen Bestandteile denkbar sind, ohne dass dadurch der Gegenstand der Erfindung verlassen wird, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert wird, die wörtlich und/oder gemäß ihrer gesetzlichen Entsprechungen interpretiert werden.

Claims

Abdichtungsvorrichtung (50) für eine Lager-Naben-Gruppe (10), die mit einer Wälzlagereinheit (30) versehen ist, wobei die Abdichtungsvorrichtung (50) Folgendes umfasst: – eine Metallabdeckung (51), die eine kreisförmige Bodenwand (52) mit im Wesentlichen radialer Ausdehnung und eine doppelte zylindrische Seitenwand (53) aufweist, die fest und beinahe rechtwinkelig und/oder etwa reckwinklig mit der Bodenwand (52) verbunden ist, gebildet von einer ersten zylindrischen Seitenwand (54) und einer zweiten zylindrischen Seitenwand (55), wobei die Metallabdeckung (51) winkelig mit einem radial äußeren Ring (31) der Lagereinheit (30) durch einen stabilen Kontakt zwischen einer radial inneren Seitenfläche (31b') eines axial inneren Endrandes (31b) des radial äußeren Ringes (31) und der Seitenfläche (55a) der zweiten zylindrischen Seitenwand (55) verbunden ist, wobei die Abdichtungsvorrichtung (50) dadurch gekennzeichnet ist, dass die zweite zylindrische Seitenwand (55) fest mit einem radial äußeren Rand (56) verbunden ist, der geeignet ist, um eine axial innere Fläche (31b'') des Endrandes (31b) abzudecken, die potenziell Oxidationserscheinungen mit folglicher Bildung einer Rostschicht unterworfen ist.
Abdichtungsvorrichtung (50) laut Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Dichtungsflüssigkeit (57) umfasst, die geeignet ist, um auf die axial innere Fläche (31b'') des Endrandes (31b) des Außenringes (31) oder als Alternative auf dem radial äußeren Rand (56) der Abdeckung (51) aufgetragen zu werden.
Abdichtungsvorrichtung (50) laut Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste zylindrische Seitenwand (54) und die zweite zylindrische Seitenwand (55) miteinander fest verbunden und vollständig umeinander in einem Winkel von im Wesentlichen 180° gebogen sind.
Abdichtungsvorrichtung (50) laut Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste zylindrische Seitenwand (54) und die zweite zylindrische Seitenwand (55) eine im Wesentlichen gleiche Dicke haben.
Abdichtungsvorrichtung (50) laut einem der Ansprüche von 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsflüssigkeit (57) ein flüssiges Klebemittel, ein Lack oder eine andere flüssige oder halbflüssige Dichtsubstanz ist.
Abdichtungsvorrichtung (50) laut Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssige Klebemittel ein Klebemittel ist, das in Abwesenheit von Sauerstoff polymerisiert.
Lager-Naben-Gruppe (10), die Folgendes umfasst: – eine drehbare Nabe (20) – eine Wälzlagereinheit (30), die einen stationären radial äußeren Ring (31), einen drehbaren radial inneren Ring (32) und einen doppelten Kranz von Wälzkörpern (33, 34) umfasst, die zwischen dem radial äußeren Ring (31) und der Nabe (20) beziehungsweise zwischen dem radial äußeren Ring (31) und dem radial inneren Ring (32) eingefügt sind, – eine Einheit (40) zur Messung der Winkelgeschwindigkeit eines Rades eines Fahrzeuges, die ein Tonrad (41) und einen Fühler (42) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe (10) eine axial innere Abdichtungsvorrichtung (50) laut einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst, die mit dem radial äußeren Ring (31) winkelig verbunden ist.
Verfahren zur Anbringung einer Abdichtungsvorrichtung (50) laut einem der Ansprüche von 2 bis 6 auf einem radial äußeren Ring (31) einer Lager-Naben-Gruppe, gekennzeichnet durch die folgenden Phasen: – Auftragen der Dichtungsflüssigkeit (57) auf einer axial inneren ringförmigen Fläche (31b'') eines Endrandes (31b) des radial äußeren Ringes (31) oder als Alternative auf einem radial äußeren Rand (56) einer Abdeckung (51) der Abdichtungsvorrichtung (50); – Einpressverbindung mit radialer Überlagerung zwischen den Durchmessern der radial inneren Seitenfläche (31b') des Endrandes (31b) des radial äußeren Ringes (31) und einer Seitenfläche (55a) einer zweiten zylindrischen Seitenwand (55) der Metallabdeckung (51).