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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse mit einem Öffnungsschutz. Zwei Gehäuseschalen des Gehäuses sind über zumindest eine Rastverbindung miteinander verbunden. Das Gehäuse kann z.B. für eine elektronische Schaltung vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Steuergerät oder Steuervorrichtung eines Kraftfahrzeugs das erfindungsgemäße Gehäuse aufweisen. Zu der Erfindung gehört auch das besagte Steuergerät für ein Kraftfahrzeug.
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Ein Hersteller eines Steuergeräts für ein Kraftfahrzeug kann daran interessiert sein, dass die elektronische Schaltung des Steuergeräts nur von autorisierten Personen verändert oder manipuliert wird. Hierzu kann die elektronische Schaltung in einem Gehäuse mit einem Öffnungsschutz angeordnet sein, der sich nach einmaligem Verschließen des Gehäuses nicht oder nur mit speziellem Werkzeug öffnen lässt.
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Ein solches Gehäuse mit einem zugangsgeschützten Bereich ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 033 962 A1 bekannt. Danach besteht das Gehäuse aus zwei aufeinandergesetzten Gehäuseschalen, die über eine Rastverbindung mehrerer Rastelemente miteinander verrastet sind, um ein unbemerktes, zerstörungsfreies Öffnen des verschlossenen Gehäuses zu verhindern. Ein Gehäuseunterteil weist einen zusätzlichen Deckel auf, der mittels speziellen Werkzeugs geöffnet werden kann, um die Schnappverschlüsse von innen lösen zu können. Ist es zwischenzeitlich zu einem Manipulationsversuch gekommen und hierbei einer der Schnappverschlüsse beschädigt worden, so kann man dies somit erst feststellen, wenn man den zusätzlichen Deckel am Gehäuseunterteil geöffnet und die Schnappverschlüsse gelöst hat. Dann ist aber fraglich, ob tatsächlich ein Manipulationsversuch vorliegt oder ob beim Öffnen der Schnappverschlüsse durch das Gehäuseunterteil hindurch ein Bedienungsfehler die Schnappverschlüsse beschädigt hat.
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Aus der
DE 10 2011 004 282 A1 ist eine Batterie mit Gehäuse bekannt, die einen verriegelten Verschluss zum Verschließen des Gehäuses aufweist. Das Gehäuse weist des Weiteren eine Sollbruchstelle auf, die bei einem Öffnungsversuch bricht, falls der Verschluss nicht entriegelt wurde. Die gebrochene Sollbruchstelle dient als Registrierung für die Manipulation. Nach einem Manipulationsversuch verliert das Gehäuse aber auch seine schützende Wirkung, da es an der Sollbruchstelle offen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuse mit Öffnungsschutz und Manipulationsnachweis bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Durch die Erfindung ist ein Gehäuse mit Öffnungsschutz bereitgestellt, wobei das Gehäuse zwei Gehäuseschalen aufweist. Die Gehäuseschalen können zum Beispiel aus einem Kunststoff gefertigt sein. Durch zusammensetzen der Gehäuseschalen wird ein Gehäuseinnenraum abgegrenzt, in welchem zum Beispiel eine elektronische Schaltung angeordnet und somit durch das Gehäuse geschützt sein kann. Als Öffnungsschutz ist eine Kombination aus einem Rasthaken und einem Rückhalteelement bereitgestellt. Ein Rasthaken und ein Rückhalteelement bilden zusammen eine Kombination, die hier als Teilepaar bezeichnet ist. Bei dem Gehäuse ist zumindest ein solches Teilepaar aus einem Rasthaken und einem Rückhalteelement bereitgestellt. Der Rasthaken ist an einer der beiden Gehäuseschalen bereitgestellt, das Rückhalteelement entsprechend an der jeweils anderen der Gehäuseschalen. Bei verschlossenem Gehäuse ist durch jedes Teilepaar jeweils eine Rastverbindung des Rasthakens mit dem Rückhalteelement gebildet. Drückt man also die Gehäuseschalen in der vorgesehenen relativen Anordnung zusammen, so rasten bei jedem Teilepaar der Rasthaken und das Rückhalteelement zusammen. Damit ist der Öffnungsschutz gegeben, da sich der Rasthaken und das Rückhalteelement jedes Teilepaar nur von dem Gehäuseinnenraum aus wieder voneinander lösen lassen.
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Um hier nun einen Manipulationsnachweis bereitzustellen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zu jedem Teilepaar jeweils in zumindest einer der Gehäuseschalen jeweils ein Sichtfenster bereitgestellt ist. Jedes Sichtfenster ist dabei auf der Grundlage eines durchsichtigen oder klaren oder transparenten Materials bereitgestellt oder ausgestaltet. Durch jedes Sichtfenster hindurch ist jeweils bei verschlossenem Gehäuse die durch das jeweilige Teilepaar gebildete Rastverbindung von außerhalb des Gehäuses einsehbar oder erkennbar oder sichtbar.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass ohne den Bedarf, das Gehäuse zu öffnen (zum Beispiel mit speziellem, Werkzeug) schon an dem ungeöffneten Gehäuse durch das jeweilige Sichtfenster hindurch erkennbar oder prüfbar ist, ob das durch das jeweilige Sichtfenster sichtbare Teilepaar unversehrt oder unbeschädigt oder eben beschädigt oder aufgebrochen ist. Somit kann das Gehäuse ohne Demontageschritt unmittelbar auf der Grundlage des Sichtfensters auf einen Manipulationsversuch hin geprüft werden. Diese Prüfung erfordert auch kein spezielles Werkzeug.
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Zu der Erfindung gehören auch optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Das Sichtfenster kann zum Beispiel dadurch bereitgestellt sein, dass die entsprechende Gehäuseschale, in welcher das Sichtfenster bereitgestellt ist, vollständig aus dem durchsichtigen Material gebildet ist. Bevorzugt ist aber vorgesehen, dass dann bei zumindest einer der Gehäuseschalen zumindest ein darin bereitgestelltes Sichtfenster nicht beliebig groß ist, sondern von einem Kaschierbereich umgeben ist, durch welchen der Blick auf denjenigen Innenbereich, der das durch das Sichtfenster hindurch sichtbare Teilepaar umgibt, unscharf und/oder verhindert und/oder getrübt und/oder blockiert ist. Mit anderen Worten kann durch das Sichtfenster hindurch nur das Teilepaar gesehen werden. Beispielhaft ist der durch das Sichtfenster hindurch sichtbare Bereich zu mindestens 50 Prozent insbesondere mindestens 60 Prozent, bevorzugt mindestens 70 Prozent durch das Teilepaar selbst gegeben und nur der restliche sichtbare Bereich zeigt den umgebenden Innenbereich. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass durch das Sichtfenster hindurch keine Information oder keine ausreichende Information betreffend den Inhalt des Gehäuses erlangt werden kann. Insbesondere ist auch ein möglicher Öffnungsmechanismus des Gehäuses hierdurch nicht einsehbar. Es kann aber auch vorgesehen sein, die gesamte Gehäuseschale durchsichtig auszugestalten.
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Falls die Gehäuseschale mit dem Sichtfenster vollständig aus dem durchsichtigen Material gefertigt ist, ist bevorzugt vorgesehen, dass der Kaschierbereich durch eine Erodierstruktur (z.B. Riffelung der Oberfläche) und/oder eine Farbschicht gebildet ist. Falls das Gehäuse inhomogen, d.h. nicht ausschließlich aus dem durchsichtigen Material gefertigt ist, kann der Kaschierbereich durch ein opakes oder nicht-durchsichtiges Material gebildet sein, das auf der Grundlage eines Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahrens mit dem durchsichtigen Material des Sichtsichtfensters kombiniert sein kann. Das Fertigen der Gehäuseschale ausschließlich aus dem durchsichtigen Material weist den Vorteil auf, dass die Gehäuseschale einstückig ausgestaltet ist und somit beispielsweise in einem Spritzgussverfahren in einem Fertigungsschritt hergestellt werden kann.
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Das Sichtfenster kann durch einen polierten Bereich im Herstellungswerkzeug (z.B. einem Spritzgusswerkzeug) hergestellt sein, so dass es einen glatten Bereich an der Gehäuseschale darstellt. Durch die Politur im Herstellungswerkzeug ist sichergestellt, dass das durchsichtige Material der Gehäuseschale das Teilepaar scharf und/oder ungetrübt sichtbar macht.
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Um einen Manipulationsversuch besonders zuverlässig sichtbar zu machen, kann vorgesehen sein, dass bei dem zumindest einen Teilepaar das Sichtfenster in der das Rastelement aufweisenden Gehäuseschale bereitgestellt ist und ein Bereich des Rückhalteelements der anderen Gehäuseschale eine Sollbruchstelle aufweist. Die Sollbruchstelle ist in einem dem Sichtfenster am nächsten liegenden Bereich des Rückhalteelements angeordnet. Mit anderen Worten ragt das Rückhalteelement ausgehend von einem Schalenboden der gegenüberliegenden Gehäuseschale zum Sichtfenster hin und dabei weist der dem Sichtfenster am nächsten liegende Bereich die Sollbruchstelle auf. Die Sollbruchstelle ist derjenige Bereich, der zuerst bricht, falls durch auseinanderziehen und/oder durch Auseinanderhebeln der Gehäuseschalen eine vorbestimmte Mindestkraft auf das Teilepaar ausgeübt wird. Die Sollbruchstelle kann zum Beispiel durch einen verringerten Querschnitt, d.h. durch einen geringer flächigen Querschnitt gebildet sein, wobei hier als Vergleich der an die Sollbruchstelle angrenzende Bereich des Rückhalteelements dient. Mit anderen Worten ist die Dicke des Rückhalteelements im Bereich der Sollbruchstelle geringer als an den angrenzenden Bereichen des Rückhalteelements. Die Sollbruchstelle kann durch eine Nut in dem Rückhalteelement geformt werden.
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Um ein geeignetes Teilepaar bereitzustellen, ist bevorzugt vorgesehen, dass bei dem zumindest einen Teilepaar das Rückhalteelement als Bügel oder Rahmen oder Schlaufe ausgestaltet ist. Somit kann ausgehend von einem Schalenboden der Gehäuseschale sich das Rückhalteelement in den Gehäuseinnenraum hin zu dem Sichtfenster der gegenüberliegenden Gehäuseschale erstrecken.
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Um zu verhindern, dass zum Beispiel mittels eines Schraubenziehers entlang einer Berührkante der beiden Gehäuseschalen zwischen diese eingedrungen und die Rastverbindung des zumindest einen Teilepaars gelöst werden kann, ist bevorzugt vorgesehen, dass eine der Gehäuseschalen einen Auflagebereich aufweist, mittels welchem die Gehäuseschale im verschlossenen Zustand des Gehäuses an der anderen Gehäuseschale anliegt. An diesem Auflagebereich ist ein umlaufender Bund oder Steg angeordnet. Dieser Bund stellt eine erhabene Struktur dar, die sich senkrecht zu derjenigen Richtung erstreckt, entlang welcher ein Objekt zwischen den Gehäuseschalen hindurch hin zu dem zumindest einen Teilepaar bewegt oder eingeführt werden muss. Somit steht also der umlaufende Bund im Weg oder blockiert das Einführen eines Objekts im Auflagebereich, in welchem sich die Gehäuseschalen berühren.
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Falls es dennoch gelingen sollte, ein Objekt, z.B. einen Schraubenzieher, in das Gehäuse einzuführen, um den Rasthaken von dem Rückhalteelement weg zu biegen oder wegzudrücken und somit die Rastverbindung zu lösen, sollte dies ebenfalls verhindert werden. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass bei dem zumindest einen Teilepaar jeweils an der Gehäuseschale mit dem Rasthaken eine Blockierwand bereitgestellt ist, welche in einem solchen Abstand zu dem Rasthaken angeordnet ist, dass die Blockierwand beim Lösen der Rastverbindung eine von dem Rasthaken weg führende und die Rastverbindung lösende Bewegung des Rückhaltelements in dem Fall blockiert, dass das Rückhaltelement weiter von dem Rasthaken weg bewegt wird, als dies unbedingt nötig ist, um die Rastverbindung zu lösen. D.h. die Blockierwand blockiert diese lösende Bewegung des Rückhaltelements über ein zum Lösen der Rastverbindung nötiges Mindestmaß hinaus. Das Rückhaltelement kann also nur gerade so weit wieder von dem Rasthaken weggebogen oder wegbewegt werden, dass sich die Rastverbindung gerade eben löst, d.h. ein Abstand zwischen Rasthaken und Rückhalteelement beim Öffnen des Gehäuses ist insbesondere kleiner als 3 Millimeter, insbesondere kleiner als 2 Millimeter, insbesondere kleiner als 1 Millimeter, insbesondere kleiner als 0,5 Millimeter, wenn das Rückhalteelement die Blockierwand berührt. Die Blockierwand kann die Bewegung des Rückhaltelements aber unmittelbar vollständig blockieren, da das Rückhaltelement ja beim Schließen des Gehäuses an der Blockierwand entlang bewegt und überhaupt erst einmal die Rastverbindung hergestellt werden können muss.
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Um dies zu vereinfachen, ist die Blockierwand bevorzugt schräg (d.h. in einem Winkel kleiner als 90 Grad) zu dem Rasthaken hin ausgerichtet. Mit anderen Worten weist eine Flächennormale der Blockierwand nicht parallel zum Schalenboden der Gehäuseschale, sondern trifft in Verlängerung in einem spitzen Winkel auf den Schalenboden. Die Blockierwand ist hierdurch dazu eingerichtet, beim Verschließen des Gehäuses, während das Rückhalteelement entlang einer Verschließrichtung beim Zusammenführen der Gehäuseschalen an dem Rasthaken vorbei in Bewegung ist, das Rückhalteelement quer zur Verschließrichtung zum Rasthaken hin abzudrängen. Die Blockierwand schiebt oder drängt also durch ihre schräge Ausrichtung das Rückhalteelement hin zum Rasthaken in die Rastverbindung. Durch eine solche Blockierwand ist es möglich, kleinere Abstände und weniger Spielraum beim Herstellen der Rastverbindung bereitzustellen.
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Um ein Eindrücken oder Verbiegen einer Wand der Gehäuseschalen zu verhindern, ist bevorzugt vorgesehen, dass bei geschlossenem Gehäuse eine Wand einer der Gehäuseschalen und eine Wand der anderen Gehäuseschale sich in einem Berührbereich berühren und dabei parallel zueinander angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich eine außenliegende Wand und eine innenliegende Wand. Die Gehäuseschale mit der außenliegenden Wand weist zusätzlich eine Stützeinrichtung auf, die in einem Abstand zu der außenliegenden Wand dieser Gehäuseschale angeordnet ist, wobei der Abstand einer Wanddicke der anderen, innenliegenden Wand entspricht. Die innenliegende Wand ist somit zwischen der außenliegenden Wand und der Stützeinrichtung angeordnet. Versucht man, ein Objekt im Berührbereich der beiden parallelen Wände zwischen die außenliegende Wand und die innenliegende Wand zu schieben oder zu treiben, so kann die innenliegende Wand nicht in das Innere des Gehäuses gebogen oder verschoben werden, weil sie durch die Stützeinrichtung der anderen Gehäuseschale gestützt und damit im Berührbereich gehalten wird.
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Um eine Biegesteifigkeit oder ein Biegemoment einer Wand der Gehäuseschalen zu verstärken, weist zumindest eine Wand jeder der Gehäuseschalen zumindest ein Versteifungselement auf. Ein solches Versteifungselement ragt ausgehend von der jeweiligen Wand in das Gehäuse hinein und liegt an dem jeweiligen Schalenboden der Gehäuseschale an. Hierdurch lässt sich die Wand nicht zum Schalenboden hin in das Innere des Gehäuses biegen.
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Wie bereits ausgeführt, ist das erfindungsgemäße Gehäuse bevorzugt für ein Steuergerät eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Das erfindungsgemäße Steuergerät weist also entsprechend eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses auf, in welchem eine elektronische Schaltung des Steuergeräts angeordnet ist. Die elektronische Schaltung kann zum Beispiel durch eine Leiterplatte oder Platine oder Schaltungsplatine bereitgestellt sein, auf welcher mindestens ein elektronisches Bauelement angeordnet ist.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Steuergeräts;
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2 eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines Ausschnitts aus einem Gehäuse des Steuergeräts von 1 und
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3 eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht des Ausschnitt von 2 aus einer anderen Perspektive.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Steuergerät 10 gezeigt, bei welchem es sich um ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug handeln kann. Das Steuergerät 10 weist ein Gehäuse 11 auf, in welchem eine elektronische Schaltung 12 angeordnet sein kann. Die elektronische Schaltung 12 kann zum Beispiel in der dargestellten Weise eine Leiterplatte umfassen, auf welcher elektronische Bauteile angeordnet sein können.
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Die elektronische Schaltung 12 ist durch das Gehäuse 11 manipulationssicher. Hierzu ist die elektronische Schaltung 12 bevorzugt vollständig von dem Gehäuse 11 umgeben. Das Gehäuse 11 lässt sich auch nicht mehr öffnen, wenn es einmal im geschlossenen Zustand ist, da von außen nicht zugängliche Rastverbindungen das Gehäuse 11 geschlossen halten. Das Gehäuse 11 ist hierzu aus zwei Gehäuseschalen 13,14 gebildet, die durch die Rastverbindungen zusammengehalten werden. Die Gehäuseschale 14 kann aus einem durchsichtigen oder transparenten Material gebildet sein. In der Gehäuseschale 14 können Sichtfenster 15 bereitgestellt sein, durch welche hindurch jeweils eine der Rastverbindungen sichtbar ist, wie im Folgenden noch weiter erläutert werden wird. Jedes Sichtfenster 15 in der Gehäuseschale 14 kann jeweils von einem das Sichtfenster 15 begrenzenden Kaschierbereich 16 umgeben sein, in welchem das transparente oder durchsichtige Material der Gehäuseschale 14 zum Beispiel durch eine Erodierstruktur oder durch eine Aufrauhung trüb oder unscharf abbildend ausgestaltet ist.
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Zur weiteren Erläuterung der Rastverbindungen ist auf 2 und 3 verwiesen. Darin ist jeweils der in 1 markierte Ausschnitt II des Gehäuses 11 dargestellt. 2 zeigt den Ausschnitt II aus derselben Perspektive wie 1; 3 zeigt den Ausschnitt II kopfüber im Vergleich zu 2, d.h. um 180° gedreht.
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Im Folgenden wird sowohl auf 2 als auch 3 Bezug genommen. Durch das durchsichtige Material des Sichtfensters 15 hindurch ist ein Teilepaar 17 sichtbar, das eine der Rastverbindungen bildet, durch welche die Gehäuseschalen 13, 14 zusammengehalten sind.
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Das Teilepaar 17 kann ein Rückhalteelement 18 und einen Rasthaken 19 umfassen. Der Rasthaken 19 ist an der Gehäuseschale 14 mit dem Sichtfenster 15 angeordnet. Das Rückhalteelement 18 ist an der anderen Gehäuseschale 13 angeordnet. Das Rückhalteelement 18 ist in der gezeigten Ausführungsform als Bügel ausgestaltet, in welchen der Rasthaken 19 eingerastet ist. Von dem Rückhalteelement 18 weist der dem Sichtfenster 15 nächstliegende Bereich eine Sollbruchstelle 20 auf, die in dem gezeigten Beispiel eine Nut oder eine Aussparung im Material des Rückhalteelements 18 darstellt.
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Die Gehäuseschalen 13, 14 zusammen mit dem Rasthaken 19 bzw. Rückhalteelement 18 können jeweils einteilig ausgestaltet sein. Sie können als Spritzgussteil ausgestaltet sein. Sie können aus Kunststoff gefertigt sein. Insbesondere ist das Rückhalteelement 18 mit der Sollbruchstelle 20 gefertigt, so dass es an der Sollbruchstelle 20 bricht, falls versucht wird, die Rastverbindung 17 durch Auseinanderbiegen oder Auseinander bewegen oder Hebeln der Gehäuseschalen 13, 14 zu lösen.
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Das Weg-Bewegen des Rückhalteelements 18 vom Rasthaken 19 zum Lösen der Rastverbindung ist des Weiteren durch eine Blockierwand 21 erschwert. Die Blockierwand 21 ist schräg zum Rasthaken 19 hin ausgerichtet, d.h. in Bezug auf einen Schalenboden 22 des Gehäuseteils 19 ist die Blockierwand 21 nicht rechtwinklig, sondern geneigt oder schräg angeordnet, sodass ihre Oberfläche einen stumpfen Winkel mit dem Schalenboden 22 einschließt. Durch die Blockierwand 21 ist eine lösende Bewegung 23 des Rückhalteelements 18 weg von dem Rasthaken 19 blockiert, falls mit der Bewegung 23 versucht wird, den Rasthaken 19 weiter aus seiner Ruhelage zu bewegen, als unbedingt nötig ist. Andersherum wird beim Schließen des Gehäuses 11, während die Gehäuseschalen 13 und 14 entlang einer Verschließrichtung 24 zusammengeführt oder zusammengedrückt werden, durch die Blockierwand 21 das Rückhalteelement 18 in die in 3 veranschaulichte Lage der Rastverbindung gedrückt oder geschoben.
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Um zu verhindern, dass mit zum Beispiel einem Schraubenzieher oder einem anderen Objekt jemand in das Gehäuse 11 eindringt, ist an einem Auflagebereich 25 der beiden Gehäuseschalen 13, 14 ein umlaufender Steg oder Bund 26 in der Gehäuseschale 14 ausgebildet. Somit blockiert der Bund 26 eine Bewegung des Objekts in eine Eindringrichtung 27, entlang welcher das Objekt zwischen die beiden Gehäuseschalen 13, 14 getrieben werden muss, um in das Innere des Gehäuses 11 zu gelangen.
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Der beschriebene Auflagebereich 25 stellt auch einen Berührbereich 28 dar, in welchem sich eine jeweilige Wand 29, 30 jeweils einer der Gehäuseschalen 13, 14 berühren und hierbei parallel aneinander anliegen. Die Wand 29 stellt hierbei eine außenliegende Wand, die Wand 30 eine innenliegende Wand dar. Die Gehäuseschale 13 kann hier zusätzlich eine Stützeinrichtung 31 aufweisen, beispielsweise ein senkrecht zur Wand 29 ausgerichtetes Flügelelement oder einen Steg oder einen Fortsatz, der sich von der Gehäuseschale 13 in das Innere des Gehäuses 11 erstrecken kann. Die innenliegende Wand 30 ist zwischen der Stützeinrichtung 31 und der außenliegenden Wand 29 angeordnet, sodass die innenliegende Wand 30 nicht in Richtung zum Innenraum des Gehäuses 11 gedrückt oder gebogen werden kann. Zusätzlich ist die Wand 30 durch ein Versteifungselement 32 gegen ein Umbiegen oder Umknicken in Richtung zum Inneren des Gehäuses versteift. Das Versteifungselement 32 kann z.B. ein Steg oder eine senkrecht zur Wand 30 ausgestaltete Teilwand sein.
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Somit weist das Gehäuse 11 insgesamt innenliegende Rastverbindungen auf, die jeweils durch ein Teilepaar 17 gebildet sind. Diese Teilepaare 17 brechen beim Versuch einer Manipulation zum Öffnen des Gehäuses 11. Von außerhalb können die Rastverbindungen durch Sichtfenster 15, d.h. transparente Bereiche in einer der Gehäuseschalen, gesehen oder eingesehen werden. Die Sichtfenster 15 können glatte Bereiche der Gehäuseschale 15 sein, während ein umgebender Kaschierbereich 16 rau oder mit einer Erodierstruktur oder mit einer Beschichtung (z.B. Farbe) weniger durchsichtig als die Sichtfenster 15 gemacht sein kann. Hierdurch kann auch der sogenannte Phantomblick verhindert werden.
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Eine Sollbruchstelle 20 stellt einen Bruch im einsehbaren Bereich gegenüber dem Sichtfenster 15 sicher. Die Sollbruchstelle 20 kann eine Perforation sein.
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Falls das Steuergerät 10 zum Beispiel zur Reparatur eingeliefert wird, kann somit durch einfache Sicht-Inspektion ohne Werkzeug überprüft werden, ob eine Manipulation an dem Gehäuse 11 vorgenommen worden ist. Dies kann von außerhalb des Gehäuses 11 geschehen.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung bei einem Elektronikgehäuse ein Öffnungsschutz mit Anzeige einer Manipulation durch sichtbare Öffnungsmerkmale unter Nutzung von transparenten Gehäuseschalen bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Steuervorrichtung
- 11
- Gehäuse
- 12
- Elektronische Schaltung
- 13
- Gehäuseschale
- 14
- Gehäuseschale
- 15
- Sichtfenster
- 16
- Kaschierbereich
- 17
- Teilepaar
- 18
- Rückhalteelement
- 19
- Rasthaken
- 20
- Sollbruchstelle
- 21
- Blockierwand
- 22
- Schalenboden
- 23
- Bewegung
- 24
- Verschließrichtung
- 25
- Auflagebereich
- 26
- Bund
- 27
- Eindringrichtung
- 28
- Berührbereich
- 29
- Wand
- 30
- Wand
- 31
- Stützeinrichtung
- 32
- Versteifungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010033962 A1 [0003]
- DE 102011004282 A1 [0004]