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Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung, die einen eine Öffnung definierenden Rahmen, einen Deckel, der in einer geschlossenen Position die Öffnung überdeckt, und wenigstens erste Verriegelungsmittel umfasst. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Behälter mit einer solchen Verschlussvorrichtung.
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Es ist heute üblich, Wirksubstanzen, beispielsweise aus der Gruppe der Textilwaschmittel, Geschirrspülmittel, Pharmazeutika, Körperpflegemittel, Agrarhilfsmittel, Baustoffe, Farbstoffe, Klebstoffe oder Lebensmittel, in einer fließ- oder schüttfähigen Form, die als vordosierte Einheiten in einem Behälter bevorratet werden. Im Bereich der Bevorratung von handelsüblichen Mengen dieser Wirksubstanzen sind Kunststoffbehälter, die unter anderem transparent sein können, bekannt.
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Diese Behälter weisen besagte Verschlussvorrichtung auf, wobei der Rahmen der Verschlussvorrichtung an einem Behälterrand, dessen Form im Wesentlichen der Form des Rahmens entspricht, mit dem Behälter verbunden ist. Durch den Deckel der Verschlussvorrichtung lässt sich der Behälter dann entsprechend verschließen.
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Die Verriegelungsmittel sollen den Deckel in der geschlossenen Position am Rahmen halten, selbst wenn äußere, unbeabsichtigte Kräfte auf den Rahmen oder auf den Deckel einwirken. Insbesondere soll die Verschlussvorrichtung kindersicher sein. Eine Anforderung an eine kindersichere Verschlussvorrichtung besteht darin, dass ein Öffnen der Verschlussvorrichtung nur möglich ist durch eine bestimmte, vorgegebene Art und Weise und dass davon abweichende Versuche, die Verschlussvorrichtung zu öffnen, möglichst nicht zum Erfolg führen.
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Aus der
WO 2014/111284 A1 ist eine Verschlussvorrichtung mit Deckel und Rahmen bekannt, wobei der Deckel in einer geschlossenen Position durch zwei an einer gleiche Kante der Verschlussvorrichtung angeordneten, aber voneinander beabstandeten Verriegelungsmitteln gehalten wird. Die Verriegelungsmittel weisen jeweils eine Rastlasche und einen Rasthaken auf, wobei der Rasthaken im verriegelten Zustand eine Verriegelungsfläche der Rastlasche hintergreift, um ein Öffnen des Deckels zu verhindern. Eine gewisse Kindersicherheit dieser Verschlussvorrichtung ergibt sich daraus, dass die beiden Verriegelungsmittel zum Öffnen des Deckels gleichzeitig entriegelt sein müssen, was für ein Kind schwierig zu realisieren ist.
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Auch die Verschlussvorrichtung der
WO 2015/090289 A1 weist voneinander beabstandete Verriegelungsmittel auf, die gleichzeitig betätigt werden müssen, um den Deckel öffnen zu können. Die Verriegelungsmittel sind dabei so angeordnet, dass durch das Zusammenspiel beider Hände eines Erwachsenen der Deckel geöffnet werden kann. Bei einen der Verriegelungsmittel lässt sich der Rasthaken durch eine exponierte Grifflasche um eine Schwenkachse verschwenken, um somit die Verriegelung zu lösen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verschlussvorrichtung mit Deckel, Rahmen und Verriegelungsmitteln bereitzustellen, die einen guten Schutz gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Deckels bietet, kindersicher ist und sich zugleich auch einfach öffnen lässt.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
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Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Rasthaken sich aus einer Ruhestellung in eine Entriegelungsstellung schieben lässt, wobei ein Abstand zwischen der Schwenkachse und einer äußeren Kante des Rasthakens in Ruhestellung des Rasthakens größer ist als ein Abstand zwischen der Schwenkachse und der Verriegelungsfläche der Rastlasche und wobei der Abstand zwischen der Schwenkachse und der äußeren Kante des Rasthakens in der Entriegelungsstellung des Rasthakens kleiner ist als der Abstand zwischen der Schwenkachse und der Verriegelungsfläche der Rastlasche. Somit ist es nicht möglich, durch eine bloße Drehung des Rasthakens aus der Ruhestellung heraus, in der keine äußeren Kräfte auf den Rasthaken wirken, den verriegelten Zustand der ersten Verriegelungsmittel zu lösen. Bei der Drehung des Rasthakens um die Schwenkachse stößt zumindest die äußere Kante des Rasthakens gegen die Verriegelungsfläche, da der Schwenkradius der äußeren Kante des Rasthakens größer ist als der Abstand zwischen der Schwenkachse und der ortsfesten Verriegelungsfläche.
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Befindet sich jedoch der Rasthaken in der Entriegelungsstellung, so ist es möglich, den verriegelten Zustand durch Drehen des Rasthakens aufzulösen. In diesem Fall ist der Schwenkradius der äußeren Kante des Rasthakens kleiner als der Abstand zwischen der ortsfesten Verriegelungsfläche und der Schwenkachse, deren Position nicht unbedingt ortsfest sein muss, sondern auch von der Stellung des Rasthaken abhängen kann. Wenn beispielsweise der Rasthaken um einen bestimmten Betrag aus der Ruhestellung in die Entriegelungsstellung verschoben worden ist, kann auch die Schwenkachse anteilig, beispielsweise bis zu 10, 20 oder bis zu 50 % um diesen Betrag verschoben sein. Zum Entriegeln muss daher der Rasthaken (mit der Schwenkachse) in einem ersten Schritt verschoben und danach erst um die Schwenkachse geschwenkt werden.
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In einem Ausführungsbeispiel ist in Einsatzlage der Verschlussvorrichtung der Rasthaken in eine horizontale Richtung verschiebbar. In ihrer Einsatzlage soll die Verschlussvorrichtung an einem Rand des Behälters befestigt sein, wobei sich der Rand des Behälters in einer horizontalen Ebene befindet. Entsprechend erstreckt sich auch die Öffnung, die durch den Rahmen definiert wird und sich durch den Deckel schließen lässt, in einer horizontalen Ebene.
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Grundsätzlich können der Rasthaken und die Rastlasche beliebige Formen annehmen. Unter den Begriff „Rasthaken“ soll hier ein bewegliches Rastelement verstanden werden. Bei der Rastlasche soll es sich hingegen um ein nicht bewegliches oder ortsfestes Rastelement handeln.
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Der Rasthaken kann einen Hakenvorsprung aufweisen, der bei Verschwenkung des Rasthakens aus der Ruhestellung auf eine äußere Kante der Verriegelungsfläche der Rastlasche trifft. Der Hakenvorsprung kann dabei so geformt sein, dass er in Umfangsrichtung der Schwenkbewegung gesehen die äußere Kante der Verriegelungsfläche hintergreift. Ein weiteres Verschwenken des Rasthakens über den Punkt hinaus, in dem der Hakenvorsprung an der äußeren Kante der Verrieglungsfläche zur Anlage kommt, ist somit nicht möglich.
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In Einsatzlage der Verschlussvorrichtung kann ein vertikaler Spalt zwischen der Verriegelungsfläche und der äußeren Kante des Rasthakens gegeben sein. Der vertikale Spalt soll sich einstellen, wenn keine äußeren Kräfte auf den Rasthaken wirken (Ruhestellung). Der vertikale Spalt erleichtert oder ermöglicht die horizontale Relativbewegung zwischen der Rastlasche und dem Rasthaken bzw. der Schwenkachse.
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Zur Betätigung des Rasthakens kann ein Betätigungselement vorgesehen sein, dass in einen Randstreifen des Deckels, der vorzugsweise entlang des gesamten Umfangs des Deckels umläuft, integriert ist. Das Betätigungselement steht somit nicht über den umlaufenden Randstreifen hinaus und befindet sich somit nicht in exponierter Lage.
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Das Betätigungselement kann wenigstens einer Verstärkungsrippe aufweisen. Durch die Verstärkungsrippe kann nicht nur die Struktur des Betätigungselements, sondern auch die Kopplung zwischen Betätigungselement und Rasthaken gestärkt werden. Die auf das Betätigungselement eingeleitete Kraft kann somit vollständig auf den Rasthaken übertragen werden.
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Der Deckel kann schwenkbar mit dem Rahmen verbunden sein, wobei eine Schwenkachse an einer ersten Kante des Rahmens angeordnet ist. Vorzugsweise weist der Rahmen eine viereckige Grundform auf, sodass er neben der ersten Kante noch eine zweite Kante sowie eine dritte und eine vierte Kante aufweist. Die erste Kante und die zweite Kante sollen dabei sich gegenüberstehen. Zur ersten Kante und zur zweiten Kante senkrecht verlaufen dann die dritte Kante und die vierte Kante.
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Der im Wesentlichen rechteckigen Grundform soll nicht entgegenstehen, dass eine der vier Kanten oder mehrere Kanten gewölbt sind. Beispielsweise kann die zweite Kante, die der ersten Kante mit der Schwenkachse gegenübersteht, eine nach außen gerichtete Wölbung (konvexe Wölbung) aufweisen, während die anderen drei Kanten im Wesentlichen geradlinig sind. Die Ecken zwischen zwei aufeinanderstoßenden Kanten können abgerundet sein.
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In einem Ausführungsbeispiel sind die ersten Verriegelungsmittel bei geschlossener Position des Deckels an der zweiten Kante des Rahmens angeordnet. Durch eine derartige Anordnung von der Schwenkachse beabstandet lässt sich der Deckel gut in seiner geschlossenen Position halten.
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Neben den ersten Verriegelungsmitteln können auch zweite Verriegelungsmittel vorgesehen sein, die in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bezogen auf eine Mittelachse der Verschlussvorrichtung spiegelsymmetrisch zu den ersten Verriegelungsmitteln angeordnet sind. Sind beispielsweise die ersten Verriegelungsmittel an der zweiten Kante des Rahmens angeordnet, so sind auch die zweiten Verriegelungsmittel an dieser Kante angeordnet, und zwar im gleichen Abstand zu der Mittelachse der Verschlussvorrichtung.
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Der Rahmen kann einen umlaufenden Außensteg aufweisen, der nach außen eine Auflagefläche für den Deckel begrenzt. Befindet sich der Deckel in geschlossener Position und liegt auf der Auflagefläche plan auf, so ist es durch den umlaufenden Außensteg schwierig oder unmöglich, den Deckel von der Seite durch einen Schraubenzieher aufzuhebeln.
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Der Rahmen und der Deckel können einstückig hergestellt sein. Vorzugsweise handelt es sich bei der Verschlussvorrichtung um ein Spritzgussteil aus Kunststoff. Als Kunststoff kann jedes geeignete Kunststoffmaterial verwendet werden, bevorzugt sind Kunststoffe ausgewählt aus der Gruppe der Polyolefine, beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Bereitstellung eines Behälters, der sich einfach öffnen lässt, aber gleichzeitig einen unsachgemäßes Öffnen insbesondere durch Kinder erschwert, wird durch die Merkmalskombination nach Anspruch 12 gelöst. Der erfindungsgemäße Behälter ist dabei mit einer Verschlussvorrichtung in einer der beschriebenen Ausführung ausgestattet.
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Vorzugsweise sind Behälter und die Verschlussvorrichtung separate Bauteile, die beide aus Kunststoff sein können. Der Rahmen kann über geeignete Verbindungsmittel (zum Beispiels Rastmittel) an dem Behälter befestigt sein. Alternativ ist es möglich, dass der Behälter und zumindest der Rahmen der Verschlussvorrichtung einstückig ausgebildet sind.
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Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung in der Draufsicht;
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2 die Verschlussvorrichtung der 1 mit einem geöffneten Deckel;
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3 einen Behälter, der sich durch die Verschlussvorrichtung verschließen lässt;
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4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in 1; und
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5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in 1.
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1 zeigt eine Verschlussvorrichtung in der Draufsicht, die in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet wird. Die Verschlussvorrichtung 1 umfasst einen Deckel 30, der in der Darstellung der 1 größtenteils einen Rahmen 10 verdeckt. 2 zeigt die Verschlussvorrichtung 1 mit dem Deckel 30 in einer geöffneten Position. In einer geschlossenen Position, wie sie in 1 dargestellt ist, überdeckt der Deckel 30 eine Öffnung 2, die durch den Rahmen 30 definiert wird. Bei der Verschlussvorrichtung 1 handelt es sich um ein einstückiges Spritzgussteil aus Kunststoff. Der Rahmen 10 und der Deckel 30 sind über zwei Filmscharniere 3 verbunden
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Der Rahmen 10 weist eine im Wesentlichen viereckige Grundform mit einer ersten Kante 11, einer zweiten Kante 12, einer dritten Kante 13 und einer vierten Kante 14 auf. Während die erste Kante 11, die dritte Kante 13 und die vierte Kante 14 geradlinig verlaufen, ist die zweite Kante gebogen und leicht nach außen gewölbt. Die zweite Kante 12, welche zu den Filmscharnieren 3 beabstandet ist, verläuft dabei wie die erste Kante 11 im Wesentlichen parallel zu einer Schwenkachse 4, die durch die zwei Filmscharniere 3 definiert wird. Um diese Schwenkachse 4 herum lässt sich der Deckel 30 von der in 2 dargestellten geöffneten Position in die in 1 dargestellte geschlossene Position schwenken. An seinen Kanten 11, 12, 13, 14 weist der Rahmen 10 mehrere, voneinander beabstandete Rastmittel 15 auf, durch die sich der Rahmen 10 mit einem Behälter, wie er schematisch in 3 dargestellt ist, verbinden lässt. Der Behälter, der mit 50 gekennzeichnet ist, weist einen umlaufenden Rand 51 auf, durch die eine obere Öffnung 52 des Behälters 50 definiert wird. Der Rahmen 10 lässt sich auf den umlaufenden Rand 51 setzen. Durch die Rastmittel 15 kann eine feste Verbindung zwischen dem Behälter 50 und der Verschlussvorrichtung 1 hergestellt werden. In den Behälter 50 können beispielsweise Geschirrspültabletten eingefüllt sein, die sich bei geöffnetem Deckel 30 aus dem Behälter 50 entnehmen lassen.
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Der Rahmen 10 weist eine in etwa ringförmige Auflagefläche 16 auf, auf der der Deckel 30 bei geschlossener Position aufliegt. Nach außen hin wird die Auflagefläche 16 begrenzt durch einen umlaufenden, sich senkrecht zur Auflagefläche 16 ersteckenden Außensteg 17. Der Außensteg 17 verhindert, dass der Deckel 30 in geschlossener Position von der Seite durch einen Schraubenzieher oder dergleichen in einfacher Weise aufgehebelt werden kann. Zur Öffnung 2 hin schließt sich an die Auflagefläche 16 im nahezu rechten Winkel ein Innensteg 18 an, der in Einsatzlage der Verschlussvorrichtung 1 sich in Richtung des Behälters 50 erstreckt. Der Außensteg 17 hingegen erstreckt sich in entgegengesetzter Richtung vom Behälter weg. An einem unteren Ende stößt der Innensteg 18 auf einen abgesenkten Bodenrand 19, der im Bereich der Kanten 11, 12 schmaler und im Bereich der Kanten 13, 14 breiter ausgeführt ist.
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Der Deckel 30 weist ebenfalls eine im Wesentlichen viereckige Grundform auf, die mit der Grundform des Rahmens 10 korrespondiert. Eine erste Kante 31 in der Nähe der Schwenkachse 4, eine der ersten Kante 31 gegenüberliegende zweite Kante 32, welche nach außen gewölbt ist, sowie eine dritte Kante 33 und eine vierte Kante 34 bilden die besagte viereckige Grundform.
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Ein umlaufender Randstreifen 35 liegt in geschlossener Position des Deckels 30 auf der Auflagefläche 16 des Rahmens 10 auf. Zwischen einem tiefer gelegenen, ebenen Deckelboden 36 und dem umlaufenden Randstreifen 35 ist eine umlaufende Nut 37 angeordnet. Eine äußere Nutseitenwand 38 der Nut 37 liegt bei geschlossenem Deckel 30 dem Innensteg 18 gegenüber. Der Innensteg 18 umschließt dabei von außen die Nut 37.
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Die Verschlussvorrichtung 1 weist des Weiteren erste Verriegelungsmittel 70 und zweiter Verriegelungsmittel 90 auf, die wie im gezeigten Ausführungsbeispiel spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse 5 angeordnet sein können. Die Mittelachse 5 verläuft dabei senkrecht zu der Schwenkachse 4. Da die zweiten Verriegelungsmittel 90 spiegelsymmetrisch zu den ersten Verriegelungsmitteln 70 aufgebaut sind, werden im Folgenden nur die ersten Verriegelungsmittel 70 näher beschrieben. Für die zweiten Verriegelungsmittel 90 gilt sinngemäß das Gleiche.
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Bezug nehmend auf 4, die einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in 1 zeigt, weisen die ersten Verbindungsmittel 70 einen Rasthaken 71 und eine Rastlasche 72 mit einer Aussparung 73 auf. 4 zeigt die ersten Verriegelungsmittel in einem verriegelten Zustand. In diesem Zustand hintergreift der Rasthaken 71 eine Verriegelungsfläche 74 der Rastlasche 72. Es ist nicht möglich, den Deckel 30, dem der Rasthaken 71 zugeordnet ist, von dem Rahmen 10 mit der Rastlasche 72 zu lösen bzw. anzuheben.
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Der Rasthaken 71 ist mit einem Betätigungselement 75 verbunden, durch den sich der Rasthaken von außen aus der in 4 dargestellten Stellung bewegen lässt. Der Rasthaken 71 ist um eine Schwenkachse 76 verschwenkbar. Eine Verschwenkung des Rasthakens 71 lässt sich dadurch erreichen, dass das Betätigungselement 75 mittels eines Fingers, der auf einen Griffbereich 77 gesetzt werden kann, gemäß einem Pfeil 78 nach oben geschwenkt wird. Da jedoch ein Abstand 79 zwischen der Schwenkachse 76 und einer äußeren Kante 71a des Rasthakens 71 größer ist als ein Abstand 80 zwischen der Schwenkachse 76 und der ortsfesten Verriegelungsfläche 74 der Rastlasche 72, stößt bei dieser Bewegung der Rasthaken 71 gegen die Verriegelungsfläche 74. Bedingt durch einen Hakenvorsprung 81 hintergreift der Rasthaken 71 in Umfangsrichtung (siehe Pfeil 78) die Verriegelungsfläche 74, sodass eine Verschwenkung des Rasthakens 71 über den Punkt hinaus, indem der Hakenvorsprung 81 zu Anlage kommt mit der Verriegelungsfläche 74, sicher vermieden werden kann. Es ist somit nicht ausreichend, zur Entriegelung der ersten Verriegelungsmittel 70 das Betätigungselement 75 einfach nur in Richtung des Pfeils 78 nach oben zu hebeln.
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Vielmehr ist es notwendig, vor der Verschwenkung das Betätigungselement 75 entlang eines Pfeils 82 horizontal nach innen zu drücken, was zur Folge hat, dass sich der Rasthaken 71 und ggf. auch die Schwenkachse 76 zum Teil in der Darstellung der 4 nach rechts bewegt. Eine solche horizontale Verschiebung des Rasthakens 71 ist möglich, da ein kleiner vertikaler Abstand oder Spalt zwischen der äußeren Kante 71a und der Verriegelungsfläche 74 vorgesehen ist. Wenn bedingt durch den horizontalen Druck auf den Griffbereich 77 entlang des Pfeils 82 der Rasthaken aus der in der 4 dargestellten Ruhestellung um einen bestimmten horizontalen Versatz in eine Entriegelungsstellung verschoben worden ist, lässt sich dieser dann an der Verriegelungsfläche 74 vorbei in Richtung des Pfeils 78 nach oben schwenken, wodurch die Verriegelung zwischen Rasthaken 71 und Rastlasche 72 gelöst ist.
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5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V-V in 1. Zu erkennen ist der Außensteg 17, der sich senkrecht von der Auflagefläche 16 erstreckt. Durch den Außensteg 17 ist es nicht möglich, den Deckel 30 durch einen seitlich angesetzten Schraubenzieher aufzuhebeln. Eine Höhe 83 des Randstreifens 35 bezogen auf die Auflagefläche 16 entspricht einer entsprechenden Höhe 84 des Betätigungselements 75 (siehe 4). Durch die gleichen Höhen 83, 84 ist das Betätigungselement 75 ohne Versatz in dem Randstreifen 35 integriert. Von außen ist das Betätigungselement 75 im Wesentlichen nur zu erkennen durch die seitlichen Trennspalte 39 zwischen dem Betätigungselement 75 und dem umlaufenden Randsteifen 35 (siehe 1).
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Ohne besondere Anleitung wird ein Kind intuitiv versuchen, das Betätigungselement 75 zum Öffnen des Deckels 30 nach oben zu schwenken, was aber erfindungsgemäß nicht zum Erfolg führt. Wie oben ausgeführt, ist es notwendig, zum Öffnen des Deckels zuvor das Betätigungselement und somit den Rasthaken seitlich zu verschieben.
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Zur Formstabilisierung des Betätigungselements 75 und auch zur Stabilisierung der Kopplung zwischen Betätigungselement 75 und dem Rasthaken 71 können eine oder mehrere Verstärkungsrippen 85 vorgesehen sein. Der Druck entlang des Pfeils 82 führt dann zu einer seitlichen Verschiebung des Rasthakens 71, was durch die Pfeile 86a, 86b und 86c angedeutet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verschlussvorrichtung
- 2
- Öffnung
- 3
- Filmscharnier
- 4
- Schwenkachse
- 5
- Mittelachse
- 10
- Rahmen
- 11
- erste Kante
- 12
- zweite Kante
- 13
- dritte Kante
- 14
- vierte Kante
- 15
- Rastmittel
- 16
- Auflagefläche
- 17
- Außensteg
- 18
- Innensteg
- 30
- Deckel
- 31
- erste Kante
- 32
- zweite Kante
- 33
- dritte Kante
- 34
- vierte Kante
- 35
- Randstreifen
- 36
- Deckelboden
- 37
- Nut
- 38
- Nutseitenwand
- 39
- Trennspalt
- 40
- Vorsprung
- 50
- Behälter
- 51
- Rand
- 52
- Öffnung
- 70
- erste Verriegelungsmittel
- 71
- Rasthaken
- 71a
- äußere Kante
- 72
- Rastlasche
- 73
- Aussparung
- 74
- Verriegelungsfläche
- 75
- Betätigungselement
- 76
- Schwenkachse
- 77
- Griffbereich
- 78
- Pfeil
- 79
- Abstand
- 80
- Abstand
- 81
- Hakenvorsprung
- 82
- Pfeil
- 83
- Abstand
- 84
- Abstand
- 85
- Verstärkungsrippe
- 86
- Pfeil (84a, 85b und 85c)
- 90
- zweite Verriegelungsmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/111284 A1 [0005]
- WO 2015/090289 A1 [0006]