Verschlussvorrichtung und Behälter
Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung, die einen eine Öffnung definierenden Rahmen, einen die Öffnung überdeckenden Deckel, der um eine Schwenkachse schwenkbar an dem Rahmen gekoppelt ist, sowie ein erstes Arretiermittel und wenigstens ein zweites Arretiermittel umfasst, die jeweils einen Rasthaken und einen Hinterschnitt aufweisen und dazu dienen, den Deckel in einer geschlossenen Position oder Stellung zu halten. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Behälter mit einer solchen Verschlussvorrichtung.
Es ist heute üblich, Wirksubstanzen, beispielsweise aus der Gruppe der Textilwaschmittel, Geschirrspülmittel, Pharmazeutika, Körperpflegemittel, Agrarhilfs mittel, Baustoffe, Farbstoffe, Klebstoffe oder Lebensmittel, in einer fließ- oder schüttfähigen Form oder auch als vordosierte Mengen zu verwenden, die z.B. als vordosierte Einheiten in einem Behälter bevorratet werden. Im Bereich der Bevorratung von handelsüblichen Mengen dieser Wirksubstanzen sind
Kunststoffbehälter, die unter anderem transparent sein können, bekannt.
Diese Behälter weisen besagte Verschlussvorrichtung auf, wobei der Rahmen der
Verschlussvorrichtung an dem Behälter befestigt ist oder auch einstückig an diesem angeformt sein kann. Durch den Deckel der Verschlussvorrichtung lässt sich der Behälter dann entsprechend verschließen.
Die Arretiermittel sollen den Deckel in der geschlossenen Position am Rahmen halten, selbst wenn äußere, unbeabsichtigte Kräfte auf den Rahmen oder auf den Deckel einwirken. Diese Kräfte können die Verschlussvorrichtung elastisch verformen und im ungünstigsten Falle die
Verschlussvorrichtung unerwünscht öffnen. Solche Kräfte können z. B. während des Transports oder aber im Rahmen einer Fehlhandhabung auftreten, falls beispielsweise ein Kind den Deckel in einer nicht vorgesehenen Weise zu öffnen versucht. Insofern besteht ein Bedarf, einerseits die geschlossene Stellung der Verschlussvorrichtung sicher auszulegen, andererseits die
bestimmungsgemäße Öffnung der Verschlussvorrichtung nicht unnötig zu erschweren. Dazu müssen die Arretiermittel einfach bedienbar sein, um den Deckel in einer vorgesehenen Weise öffnen zu können.
Aus der WO 2014/1 1 1284 A1 ist eine Verschlussvorrichtung mit Deckel und Rahmen bekannt, wobei der Deckel in einer geschlossenen Position oder Stellung durch zwei an einer Seite der Verschlussvorrichtung angeordnete Arretiermittel gehalten wird, die jeweils einen Deckelabschnitt und einen Rahmenabschnitt aufweisen. Das erste Verschließmittel kann durch seitlichen Druck auf
den zugeordneten Rahmenabschnitt geöffnet werden, während das zweite Verschließmittel ebenfalls durch seitlichen Druck auf den zugeordneten Deckelabschnitt geöffnet werden kann. Zwar weisen die Arretiermittel einen gewissen Abstand zueinander auf, doch kann im ungünstigen Fall durch einen seitlichen Druck auf die gesamte Seite der Verschlussvorrichtung ein nichtbestimmungsgemäßes Öffnen der Verschlussvorrichtung nicht ausgeschlossen werden
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verschlussvorrichtung mit Deckel, Rahmen und wenigstens zwei Arretiermitteln bereitzustellen, die einen guten Schutz gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Deckels bietet, aber gleichzeitig einfach zu handhaben und einfach
bestimmungsgemäß zu öffnen ist.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß
Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass in geschlossener Position des Deckels Rasthaken und Hinterschnitt des ersten Arretiermittels zwischen einer ersten Außenkante der Verschlussvorrichtung und der Öffnung angeordnet ist, wobei ein oberer Rand der ersten Außenkante über dem oberen Ende des Rasthakens liegt und wobei die erste Außenkante ausgelegt ist, den Rasthaken vor einem nicht-bestimmungsgemäßen Betätigen durch seitlichem Druck von außen auf die Verschlussvorrichtung zu schützen. Es ist somit nicht möglich, von außen durch einen seitlichen Druck auf die Außenkante das erste Arretiermittel zu öffnen. Dies vermindert die Gefahr, dass die Verschlussvorrichtung unbeabsichtigt geöffnet wird.
Dadurch, dass das das obere Ende nicht über die erste Außenkante hinausragt, gibt es auch keine Angriffsfläche, auf die ein seitlicher Druck (parallel zur Ebene der Öffnung) an dem Rasthaken angreifen kann. Wenn der Kraftvektor eines seitlichen Drucks in einer Ebene liegt, die sich über dem oberen Rand der ersten Außenkante befindet, bleibt der Rasthaken davon unberührt. Liegt der Kraftvektor unterhalb des oberen Rands der ersten Außenkante, stellt die erste Außenkante einen Schutz für den Rasthaken dar.
In einem Ausführungsbeispiel weist das erste Arretiermittel eine nach oben offene Griffmulde für einen Finger auf. Die Griffmulde ermöglicht somit, das obere Ende des Rasthakens mit dem Finger von oben zu betätigen. Die für das Betätigen des Rasthakens (das Lösen des Rasthakens aus der Stellung, in der er den Hinterschnitt hintergreift) notwendige Kraft erfolgt durch den von oben in die Griffmulde gesetzten Finger. Der Finger übt dabei keine Kraft aus, die seitlich von außen auf die erste Außenkante wirkt.
Die Griffmulde kann eine Muldentiefe von 5 bis 15 Millimeter aufweisen (als Muldentiefe kann der Abstand zwischen einem oberen Rand der Griffmulde und dem tiefsten Punkt eines Muldenbodens
aufgefasst werden). Die Griffmulde bietet dabei ausreichend Platz, auch für einen Finger mit einem längeren Fingernagel, den Rasthaken sicher bedienen zu können.
Die Griffmulde ist zweckmäßig auch nur so groß, um der Fingerkuppe, aber nicht größeren Gegenständen zu ermöglichen, den Rasthaken greifen bzw. betätigen zu können. Von oben betrachtet sollte die Griffmulde daher eine plane Fläche von kleiner als 3 cm2 haben. Das Volumen der Griffmulde ist vorzugsweise kleiner als 2 cm3. Vorzugsweise weist die Griffmulde gerundete Begrenzungswände auf.
Die erste Außenkante kann an einer der Schwenkachse gegenüber liegenden Seite der Öffnung angeordnet sein. Vorzugsweise lässt sich der Rasthaken des ersten Arretiermittels aus einer verriegelnde Position mit dem Hinterschnitt durch eine Bewegung in Richtung der Schwenkachse bewegen. Die Kraft, die den Rasthaken betätigt, kann dabei auch eine Komponente aufweisen, durch die der dann nicht mehr durch das erste Arretiermittel verriegelte Deckel um die
Schwenkachse aufgeklappt werden kann. Das obere Ende des Rasthakens ist dabei so ausgebildet, dass in den Rasthaken eine Kraft eingeleitet werden kann, um den Deckel aus der geschlossenen Position zu schwenken.
Der Rasthaken und der Hinterschnitt des zweiten Arretiermittels können an einer zweiten
Außenkante angeordnet sein, die auf die erste Außenkante stößt. Handelt es sich um eine im Wesentlichen rechteckige Verschlussvorrichtung, so weisen die erste Außenkante und die zweite Außenkante einen Winkel von 90 Grad auf. Die erste Außenkante und die zweite Außenkante bilden eine gemeinsame Ecke der Verschlussvorrichtung.
Des Weiteren kann ein drittes Arretiermittel mit Rasthaken und Hinterschnitt vorgesehen sein, die an einer dritten Außenkante angeordnet sind, die ebenfalls auf die erste Außenkante stößt. Wird wieder eine rechteckige Verschlussvorrichtung unterstellt, so erstreckt sich die dritte Außenkante zur zweiten Außenkante parallel und zur ersten Außenkante senkrecht. Die dritte Außenkante und die erste Außenkante bilden eine weitere Ecke der Verschlussvorrichtung.
In einem Ausführungsbeispiel lassen sich das zweite Arretiermittel und/oder das dritte Arretiermittel durch seitlichen Druck von außen auf die Verschlussvorrichtung öffnen. Damit unterscheiden sich das zweite Arretiermittel bzw. das dritte Arretiermittel von dem ersten Arretiermittel, das sich erfindungsgemäß nicht durch seitlichen Druck von außen auf die Verschlussvorrichtung öffnen lässt. Nur wenn alle Arretiermittel gleichzeitig geöffnet sind, lässt sich der Deckel aus der geschlossenen Position schwenken, um so die Öffnung der Verschlussvorrichtung freizugeben. Vorzugsweise sind das erste Arretiermittel, das zweite Arretiermittel und das dritte Arretiermittel so angeordnet, dass sie sich durch nur eine Hand eines erwachsenen Menschen gleichzeitig betätigen lassen. Beispielsweise kann durch den Daumen einer linken Hand ein seitlicher Druck auf das zweite Arretiermittel ausgeübt werden, wobei zur gleichen Zeit in entgegen gesetzter Richtung ein seitlicher Druck auf das dritte Arretiermittel durch den Mittelfinger der linken Hand
ausgeübt wird. Der zwischen Daumen und Mittelfinger befindliche Zeigefinger der linken Hand kann dabei den Rasthaken des ersten Arretiermittels betätigen, so dass durch den seitlichen Druck von außen durch Daumen und Mittelfinger sowie durch die Betätigung durch den Zeigefinger alle drei Arretiermittel gleichzeitig durch eine Hand geöffnet werden können. Die rechte Hand kann dabei den Behälter fixieren, der mit dem Rahmen verbunden ist.
Das erste Arretiermittel, das zweite Arretiermittel und das dritte Arretiermittel können jeweils einen Deckelabschnitt aufweisen, wobei durch eine auf den Deckelabschnitt eingeleitete Kraft sich das jeweilige Arretiermittel öffnen lässt. Bei der Ausführung, bei der sich das zweite und dritte
Arretiermittel durch Daumen und Mittelfinger und das erste Arretiermittel durch den Zeigefinger einer Hand öffnen lässt, hat dies den Vorteil, dass durch Daumen, Mittelfinger und Zeigefinger auf den Deckel eine Kraft ausgeübt werden kann, mit der nicht nur die Arretiermittel geöffnet werden bzw. in einer nicht verriegelten Position gehalten werden, sondern auch der Deckel aus der geschlossenen Position geschwenkt werden kann.
Das zweite Arretiermittel und das dritte Arretiermittel können zu der ersten Außenkante einen gleichen Abstand aufweisen. Dies führt zu einem symmetrischen Aufbau der
Verschlussvorrichtung. Auch können somit seitliche, von außen wirkende Kräfte auf das zweite Arretiermittel und das dritte Arretiermittel ohne seitlichen Versatz ausgeübt werden. Die seitlichen Kräfte auf das zweite und dritte Arretiermittel lassen sich so momentenfrei aufbringen.
Rahmen und Behälter sind bevorzugt mehrstückig ausgebildet, können aber auch einstückig ausgebildet sein. Der Deckel und der Rahmen können als ein einteiliges Bauteil ausgeführt sein. Rahmen und Deckel können dabei über mindestens ein Filmscharnier um die Schwenkachse schwenkbar miteinander verbunden sein. Die Verschlussvorrichtung lässt sich somit in einer Spritzgussform als kostengünstiges Kunststoffteil herstellen. Deckel und Rahmen können aber auch bei einer mehrteiligen Ausführung aus gleichem oder unterschiedlichem Kunststoff sein.
Als Kunststoff kann jedes geeignete Kunststoffmaterial verwendet werden, bevorzugt sind Kunststoffe ausgewählt aus der Gruppe der Polyolefine. Besonders bevorzugt sind folgende Kunststoffe aus der Klasse der Polypropylene; Polyethylene; Polypropylen enthaltende Blends; Polyethylen enthaltende Blends; Polypropylen enthaltende Co-Polymere und/oder Random Co- Polymere; Polyethylen enthaltende Co-Polymere
Die erste Außenkante, die das erste Arretiermittel vor unbeabsichtigtem Öffnen durch seitlichen Außendruck schützt, kann ausschließlich durch den Rahmen ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass die erste Außenkante nur einen Rahmenabschnitt und keinen Deckelabschnitt aufweist. Im Gegensatz dazu können die zweite und/oder dritte Außenkante einen Rahmenabschnitt und einen Deckelabschnitt aufweisen. In diesem Fall wird beispielsweise die zweite Außenkante teilweise durch den Rahmen und teilweise durch den Deckel ausgebildet.
Der Rahmen kann die Öffnung begrenzende Innenwände aufweisen, an denen in geschlossener Position des Deckels Außenwände eines tiefer oder höher abgesetzten Innenteils des Deckels anliegen. Die Innenwände können dabei bezogen auf die Ebene der Öffnung im Wesentlichen senkrecht oder leicht geneigt ausgebildet sein. Die Ausrichtung bzw. Neigung der Außenwände kann dabei mit der Ausrichtung/Neigung der Innenwände korrespondieren. Bei der Anlage der die Öffnung begrenzenden Innenwände und der Außenwände des Innenteils des Deckels kann ein kleines Spiel (beispielsweise 0,3 Millimeter) vorgesehen sein. Das heißt, dass in geschlossener Position des Deckels ein Abstand zwischen Innenwand des Rahmens und Außenwand des Innenteils von besagten 0,3 mm gegeben ist.
Die Verschlussvorrichtung wird vorzugsweise für einen Behälter für Wasch- und Reinigungsmittel verwendet. Somit ist ein Behälter mit Wasch- und Reinigungsmittel und mit einer
Verschlussvorrichtung offenbart, wobei letztgenannte gemäß den hier beschriebenen
Ausführungsbeispielen ausgeführt sein kann. Die Wasch- und/oder Reinigungsmittel können vorportionierte Wasch- und/oder Reinigungsmittel sein, die in mindestens einen lateralen Maß gleich oder mehr als 31 ,7 mm messen und bevorzugt nicht in einem Zylinder nach ISO Norm 8124- 1 (zweite Edition, datiert 2009-03-15), 5.2 passen und somit den„Small parts test" bestehen.
Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 schematisch einen Behälter mit einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung;
Figur 2 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung;
Figur 3 einen Längsschnitt entlang der Linie II-II in Figur 2;
Figur 4 die Verschlussvorrichtung der Figur 2 bei geschlossener Position eines Deckels in der Draufsicht;
Figur 5 eine Seitenansicht der Figur 4;
Figur 6 in Detailschnittansicht ein erstes Arretiermittel; und
Figur 7 in Detailschnittansicht ein zweites Arretiermittel.
Figur 1 zeigt schematisch eine Verschlussvorrichtung, die in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet wird. Die Verschlussvorrichtung 1 umfasst einen Rahmen 10 und einen Deckel 30. Der Rahmen 10 und der Deckel 30 sind einstückig ausgebildet und über ein Filmscharnier 2 miteinander verbunden. Das Filmscharnier 2 definiert dabei eine Schwenkachse 3, um die der Deckel 30 gegenüber dem Rahmen 10 verschwenkt werden kann. In der Darstellung der Figur 1 befindet sich der Deckel 30 in einer geschlossenen Position oder Stellung.
Der Rahmen 30 ist an einem nach oben offenen, quaderförmigen Behälter 4 befestigt. Der Deckel 30 lässt sich nur dann aus seiner geschlossenen Position um die Schwenkachse 3 schwenken, wenn alle drei Arretiermittel 50, 70, 90 gleichzeitig geöffnet sind bzw. in einer entriegelten Stellung gehalten werden. Das zweite Arretiermittel 70, das hier nur vereinfacht dargestellt ist, lässt sich durch einen seitlichen Druck 71 öffnen. Die entsprechende Kraft 71 wirkt dabei von außen auf die Verschlussvorrichtung. Gleiches gilt sinngemäß für das dritte Arretiermittel 90. Auch dieses lässt sich durch einen seitlichen Druck, der von außen auf die Verschlussvorrichtung 1 wirkt, öffnen bzw. in entriegelter Stellung halten. Der seitliche Druck 71 und der seitliche Druck 91 sollen auf einer Achse liegen und wirken in entgegen gesetzter Richtung.
Im Gegensatz zu den Arretiermittel 70, 90 lässt sich das erste Arretiermittel 50 nicht durch einen seitlichen Druck öffnen, welcher von außen auf die Verschlussvorrichtung 1 wirkt. Das erste Arretiermittel 50 weist eine nach oben offene Griff- oder Fingermulde 51 auf, in die sich ein Finger
einer menschlichen Hand einführen lässt. Der Finger kann in Richtung der Schwenkachse 3 einen Rasthaken 52 bewegen, so dass die verriegelnde Wirkung des ersten Arretiermittels 50 aufgehoben wird. Die auf den Rasthaken 52 wirkende Kraft ist durch den Pfeil 53 dargestellt.
Eine erste Außenkante 4 der Verschlussvorrichtung 1 ist dabei so ausgebildet, dass ein seitlicher Druck oder eine seitliche Kraft auf die Verschlussvorrichtung 1 von außen eine Entriegelung des ersten Arretiermittels 50 nicht verursachen kann. Die Außenkante 4 wird durch den Rahmen 10 gebildet. Sie weist daher nur einen Rahmenabschnitt 1 1 (und keinen Deckelabschnitt) auf. Der Rahmenabschnitt 1 1 bildet eine obere Kante 12 der ersten Außenkante 4 aus.
Die obere Kante 12 liegt dabei in einer Ebene, die sich oberhalb des Rasthakens 52 befindet. Mit anderen Worten ragt der Rasthaken 52 nicht über die erste Außenkante in vertikaler Richtung hinaus.
Der Abstand der Arretiermittel 70, 90 (beispielsweise 7 bis 10 cm) ist so bemessen, dass der Daumen beispielsweise einer linken Hand eines Nutzers und ein Mittelfinger der gleichen Hand auf die Arretiermittel 70, 90 gemäß der in Figur 1 dargestellten Weise (siehe Pfeile 71 , 91 ) drücken können. Der zwischen Daumen und Mittelfinger befindliche Zeigefinger wird dann in die Griffmulde 51 eingefügt, um den Rasthaken 52 zu betätigen. Somit können mit einer Hand alle Arretiermittel 50, 70, 90 gleichzeitig betätigt werden. Ein Abstand zwischen dem ersten Arretiermittel 50 und dem zweiten Arretiermittel 70 (bzw. dem dritten Arretiermittel) beträgt bevorzugt 4 bis 7 cm.
Dadurch, dass der Daumen an einem Deckelabschnitt 72 des zweiten Arretiermittels 70 und der Mittelfinger an einem Deckelabschnitt 92 des dritten Arretiermittels 90 angreift, wird durch den seitlichen Druck 71 und den entgegen gesetzt wirkenden seitlichen Druck 91 der Deckel 30 fest gehalten. Auch der Rasthaken 52 bildet einen Teil eines Deckelabschnitts 54 des ersten
Arretiermittels 50, so dass beim Betätigen der Arretiermittel 50, 70, 90 der Deckel 30 an drei Stellen (Deckelabschnitt 72, Deckelabschnitt 92 und Deckelabschnitt 54) fixiert wird. Somit lassen sich mit der linken Hand des Nutzers nicht nur die Arretiermittel 50, 70, 90 entriegeln, sondern nach erfolgter Entriegelung auch der Deckel 30 um die Schwenkachse 3 nach oben schwenken. Die rechte Hand des Nutzers kann den Behälter 4 umgreifen, um den Behälter und den Rahmen 10 beim Öffnen des Deckels festzuhalten.
Eine zweite Außenkante 5 der Verschlussvorrichtung 1 weist einen Deckelabschnitt 31 und einen Rahmenabschnitt 13 auf. Der Deckelabschnitt 31 definiert dabei eine obere Kante 32 der zweiten Außenkante 5. Die zweite Außenkante 5 und die erste Außenkante 4 verlaufen senkrecht zueinander und bilden eine gemeinsame Ecke 6. Parallel zur zweiten Außenkante 5 verläuft eine dritte Außenkante 7, die ebenfalls einen Deckelabschnitt 33 und einen in der Darstellung der Figur 1 verdeckten Rahmenabschnitt 14 aufweist. Die dritte Außenkante 7 und die erste Außenkante 4 bilden einen rechten Winkel und weisen eine gemeinsame Ecke 8 auf.
In den folgenden Figuren werden Merkmale oder Bauteile, die mit den Merkmalen oder Bauteile der Figur ein ähnlich oder identisch sind, mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Figuren 2 des 5 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform für die erfindungsgemäße
Verschlussvorrichtung 1. Die Figuren 6 und 7 zeigen dabei in einem größeren Maßstab Details dieser Verschlussvorrichtung 1.
Figur 2 zeigt die Verschlussvorrichtung 1 mit einem aufgeklappten Deckel 30. Der Rahmen 10 definiert eine Öffnung 15, die, wenn er sich in geschlossener Position befindet, durch den Deckel 30 abgedeckt ist. Die Öffnung 15 wird durch Innenwände 16 begrenzt, die sich zu einem umlaufenden Rand zusammenfügen. Insbesondere der Figur 3, die ein Längsschnitt entlang der Linie II bis II in Figur 2 zeigt, ist zu entnehmen, dass die Innenwände 16 sich im Wesentlichen senkrecht zur Ebene erstrecken, in der sich die Öffnung 15 befindet.
Der Deckel 30 weist einen tiefer gezogenes Innenteil 35 auf, dessen Außenwände 36 spielfrei bzw. mit einem kleinen Spiel versehen den Innenwänden 16 der Öffnung 15 gegenüberstehen, wenn der Deckel sich in geschlossener Position befindet.
Figur 2 zeigt des Weiteren einen Rahmenabschnitt 55 des ersten Arretiermittels 50, der neben der Griffmulde 51 einen Hinterschnitt 56 aufweist, hinter den der Rasthaken 52 in verriegelter Position des ersten Arretiermittels 50 greift. Zudem zeigt Figur 2 einen Rahmenabschnitt 73 des zweiten Arretiermittels 70. Der Rahmenabschnitt 73 umfasst einen Hinterschnitt 74, der mit einem
Rasthaken 75 als Teil des Deckelabschnitts 72 des zweiten Arretiermittels 70 zusammenwirkt. Das dritte Arretiermittel 90 ist wie das zweite Arretiermittel 70 aufgebaut. Auch dieses weist einen Rahmenabschnitt 93 mit Hinterschnitt 94 auf, der mit einem Rasthaken 95 zusammenwirkt. Der Rasthaken 95 ist dabei Teil des Rahmenabschnitts 92 des dritten Arretiermittels 90 bzw. Teil des Deckels 30.
Die Figuren 4 und 5 zeigen die Verschlussvorrichtung 1 mit geschlossenem Deckel 30. Figur 5 stellt dabei eine Seitenansicht des in der Figur 4 dargestellten Verschlussvorrichtung 1 dar.
Innerhalb eines Rechtecks in Figur 5 ist eine Angriffsfläche 76 des dritten Arretiermittels 70 gezeigt. Es dient als Auflage für einen Finger, um seitlich von außen Druck auf den Rasthaken 75 auszuüben.
Figur 6 zeigt im Schnitt das erste Arretiermittel 50 in einer Detailansicht. Eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Begrenzungswand 57 der Griffmulde 51 geht an ihrem oberen Ende in den Hinterschnitt 56 über. Der Rasthaken 52 weist ein eine Verriegelungsfläche 58 auf, die dem Hinterschnitt 56 gegenübersteht und diesen hintergreift. Zwischen dem Hinterschnitt 56 und der Arretierfläche 58 ist ein Spiel gegeben.
Ein oberes Ende 59 des Rasthakens 52 ist als Betätigungslasche ausgebildet. Wird das obere Ende bzw. die Betätigungslasche 59 in der Darstellung der Figur 6 durch einen in der Griffmulde 51 befindlichen Finger nach links oder in Richtung der Schwenkachse 3 gedrückt, wird der Rasthaken 52 aus der in Figur 6 gezeigten Position herausgedrückt bzw. in etwa um eine Schwenkachse 60 gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt, so dass die Verriegelungsfläche 58 den Hinterschnitt 56 nicht mehr hintergreift. Das erste Arretiermittel 50 befindet sich dann nicht mehr in verriegelter Position, so dass - erstmal ungeachtet der anderen Verriegelungsmittel 70, 90 - der Deckel 30 hochgeklappt werden kann.
Ein Öffnen des Behälters 4 bzw. ein Hochklappen des Deckels 30 ist aber nur dann möglich, wenn neben dem entriegelten Arretiermittel 50 auch die beiden weiteren Arretiermittel 70, 90 entriegelt sind. Figur 7, welche den Schnitt entlang der Linie Vll-Vll in Figur 4 zeigt, verdeutlicht den Aufbau des dritten Arretiermittels 90. Die für das Entriegeln des dritten Arretiermittels 90 notwendige Kraft 91 wird über eine Angriffsfläche 96 in den Rasthaken 95 eingeleitet. Der Rasthaken 95 wird dabei in der Darstellung der Figur 7 nach rechts (oder in Richtung des gegenüber liegenden
Arretiermittels 70) verschoben, so dass er nicht mehr den Hinterschnitt 94 hintergreift. An einem offenen Ende weist der Hinterschnitt 94 einen kleinen, nach unten gerichteten Widerhaken 97 auf, durch den die Gefahr eines nicht-bestimmungsgemäßen Entriegeins des Arretiermittels 90 reduziert wird.
Wenn neben dem ersten Arretiermittels 50, dem dritten Arretiermittels 90 auch das zweite
Arretiermittel 70, welches sich wie das dritte Arretierung 90 entriegeln lässt, betätigt, kann der Deckel 30 um die Schwenkachse 3 nach oben geklappt werden, um den Behälter 4 zu öffnen. Nur durch das gleichmäßige Betätigen aller drei Arretiermittel 50, 70, 90 kann somit der Behälter 4 geöffnet werden. Die Arretiermittel 50, 70, 90 sind dabei so angeordnet und zueinander beabstandet, dass sie mittels einer Hand eines Erwachsenen bzw. mittels der Finger einer solchen Hand betätigt werden können. Da das erste Arretiertmittel 50 nicht von außen bzw. von einer auf die Außenkanten 4, 5, 7 der Verschlussvorrichtung 1 wirkenden Kraft, sondern nur durch einen Finger oder ähnlich filigranen Gegenstand, der sich in der Griffmulde 51 befindet, geöffnet werden kann, ist ein unbeabsichtigtes Öffnen des Behälters 4 praktisch ausgeschlossen.
In Figur 7 ist auch einer der Greifer 17 dargestellt, die an einer Innenseite der Außenkanten 4, 5, 7 angeordnet sind. Die Greifer 7 dienen dazu, den Rahmen 10 mit dem Behälter 4 zu verrasten. Dem Greifer steht eine Verstärkungsrippe 18 gegenüber. Sie dient der Versteifung des Rahmen und als Anlage eines oberen Rand des Behälters 4. Der obere Rand befindet sich, wenn der Rahmen 10 auf den Behälter 4 aufgeclipst ist, zwischen dem Greifer 17 und einer abgerundeten Anlagefläche 19 der Verstärkungsrippe 18.
Bezugszeichenliste
Verschlussvorrichtung
2 Filmscharnier
3 Schwenkachse
4 Erste Außenkante
5 Zweite Außenkante
6 Ecke
7 Dritte Außenkante
8 Ecke
10 Rahmen
1 1 Rahmenabschnitt
12 Oberer Rand
13 Rahmenabschnitt
14 Rahmenabschnitt
15 Öffnung
16 Innenwand
17 Greifer
18 Verstärkungsrippe
19 Anlagefläche
30 Deckel
31 Deckelabschnitt
32 Obere Kante
33 Deckelabschnitt
34 Obere Kante
35 Innenteil
36 Außenwand
50 Erstes Arretiermittel
51 Griffmulde bzw. Fingermulde
52 Rasthaken
53 Kraft (Pfeil)
54 Deckelabschnitt
55 Rahmenabschnitt
56 Hinterschnitt
57 Begrenzungswand
58 Verriegelungsfläche
Betätigungslasche (oberes Ende) Schwenkachse Zweites Arretiermittel
Seitlicher Druck (seitliche Kraft) Deckelabschnitt
Rahmenabschnitt
Hinterschnitt
Rasthaken
Angriffsfläche Drittes Arretiermittel
Seitlicher Druck (seitliche Kraft) Deckelabschnitt
Rahmenabschnitt
Hinterschnitt
Rasthaken
Angriffsfläche
Widerhaken