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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behältervorläufer beinhaltend einen starren flächenförmigen Verbund für Nahrungsmittelbehälter, wobei der flächenförmige Verbund
- a) eine Schichtfolge, beinhaltend als einander überlagernde Schichten von einer Innenseite des flächenförmigen Verbunds zu einer Außenseite des flächenförmigen Verbunds
i) eine Polymerinnenschicht,
ii) eine Barriereschicht, und
iii) eine Trägerschicht,
beinhaltet;
- b) einen ersten Längsrand und einen weiteren Längsrand beinhaltet,
wobei der erste Längsrand mit dem weiteren Längsrand eine Längsnaht des Behältervorläufers bildend verbunden ist;
- c) in folgender Reihenfolge in Richtung von dem ersten Längsrand zu dem weiteren Längsrand
i) eine erste Längsrillung,
ii) eine zweite Längsrillung,
iii) eine dritte Längsrillung, und
iv) eine vierte Längsrillung
beinhaltet,
wobei eine erste Längsfaltung entlang der ersten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen ersten Innenwinkel von mindestens 165°; wobei eine zweite Längsfaltung entlang der zweiten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen zweiten Innenwinkel von maximal 15°; wobei eine dritte Längsfaltung entlang der dritten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen dritten Innenwinkel von mindestens 165°; wobei eine vierte Längsfaltung entlang der vierten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen vierten Innenwinkel von maximal 15°; wobei der Behältervorläufer durch ein Falten entlang der ersten Längsrillung, der zweiten Längsrillung, der dritten Längsrillung und der vierten Längsrillung zu einem mantelförmigen Gebilde aufformbar ist; wobei der Behältervorläufer gekennzeichnet ist durch einen Aufformkoeffizienten gemäß der hierin beschriebenen Messmethode in einem Bereich von 8 bis 30 m2/g. Ferner betrifft die Erfindung einen geschlossenen Behälter, insbesondere für Nahrungsmittel, erhältlich aus dem Behältervorläufer; ein Verfahren zum Herstellen eines geschlossenen Behälters aus dem Behältervorläufer; eine Vorrichtung zum Herstellen eines geschlossenen und mit einem Nahrungsmittel befüllten Behälters aus dem Behältervorläufer; sowie eine Verwendung des Behältervorläufers.
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Seit langer Zeit erfolgt die Konservierung von Nahrungsmitteln, seien es Nahrungsmittel für den menschlichen Verzehr oder auch Tiernahrungsprodukte, in dem diese entweder in einer Dose oder in einem mit einem Deckel verschlossenen Glas gelagert werden. Hierbei kann die Haltbarkeit zum einen dadurch erhöht werden, in dem jeweils das Nahrungsmittel und der Behälter, hier Glas bzw. Dose, getrennt möglichst weitestgehend entkeimt werden und dann das Nahrungsmittel in den Behälter gefüllt und dieser verschlossen wird. Diese an sich über eine lange Zeit bewährten Maßnahmen zur Erhöhung der Haltbarkeit von Nahrungsmittel haben jedoch eine Reihe von Nachteilen, beispielsweise eine nochmals notwendige nachgelagerte Entkeimung. Dosen und Gläser haben aufgrund ihrer im Wesentlichen zylindrischen Form den Nachteil, dass eine sehr dichte und platzsparende Lagerung nicht möglich ist. Zudem haben Dosen und Gläser ein erhebliches Eigengewicht, das zu einem erhöhten Energieaufwand beim Transport führt. Außerdem ist zur Herstellung von Glas, Weißblech oder Aluminium, selbst wenn die hierzu verwendeten Rohstoffe aus dem Recycling stammen, ein recht hoher Energieaufwand notwendig. Bei Gläsern kommt erschwerend ein erhöhter Transportaufwand hinzu. Die Gläser werden meist in einer Glashütte vorgefertigt und müssen dann unter Nutzen erheblicher Transportvolumina zu dem das Nahrungsmittel abfüllenden Betrieb transportiert werden. Darüber hinaus lassen sich Gläser und Dosen nur mit einem erheblichen Kraftaufwand oder unter Zuhilfenahme von Werkzeugen und damit eher umständlich öffnen. Bei Dosen kommt eine hohe Verletzungsgefahr durch scharfe, beim Öffnen entstehende Kanten hinzu. Bei Gläsern kommt es immer wieder dazu, dass beim Füllen oder Öffnen der gefüllten Gläser Glassplitter in das Nahrungsmittel gelangen, die schlimmstenfalls zu inneren Verletzungen beim Verzehr des Nahrungsmittels führen können. Zudem müssen sowohl Dosen als auch Gläser zur Kennzeichnung und Bewerbung des Nahrungsmittelinhalts mit Etiketten beklebt werden. Die Gläser und Dosen können nicht ohne Weiteres direkt mit Informationen und Werbedarstellungen bedruckt werden. Zusätzlich zu dem eigentlichen Druck sind also ein Substrat dafür, ein Papier oder eine geeignete Folie, sowie ein Befestigungsmittel, ein Klebe- oder ein Siegelmittel, notwendig.
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Andere Verpackungssysteme sind aus dem Stand der Technik bekannt, um Nahrungsmittel über einen langen Zeitraum möglichst ohne Beeinträchtigungen zu lagern. Hierbei handelt es sich um aus flächenförmigen Verbunden – häufig auch als Laminate bezeichnet – hergestellte Behälter. Derartige flächenförmige Verbunde sind häufig aufgebaut aus einer thermoplastischen Kunststoffschicht, einer meist aus Karton oder Papier bestehenden Trägerschicht, welche dem Behälter eine Formstabilität verleiht, einer Haftvermittlerschicht, einer Barriereschicht und einer weiteren Kunststoffschicht, wie unter anderem in
WO 90/09926 A2 offenbart. Da die Trägerschicht dem aus dem Laminat gefertigten Behälter Formstabilität verleiht, sind die diese Behälter im Gegensatz zu Folienbeuteln als Weiterentwicklung der vorgenannten Gläser und Dosen zu sehen.
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Hierbei weisen diese Laminatbehälter bereits viele Vorteile gegenüber den herkömmlichen Gläsern und Dosen auf. Gleichwohl bestehen Verbesserungsmöglichkeiten auch bei diesen Verpackungssystemen. So werden üblicherweise zunächst Behältervorläufer durch ein Herstellungsverfahren, welches Falten und Siegeln beinhaltet, aus dem Laminat hergestellt. Diese Behältervorläufer müssen platzsparend transportiert und gelagert werden können, weshalb bereits bei ihrer Herstellung in einen zusammengefalteten flachen Zustand gebracht werden. Aus diesen flachgefalteten Behältervorläufern werden in einem weiteren Verfahren Behälter hergestellt, welche im Zuge dieses weiteren Verfahrens üblicherweise befüllt und geschlossen werden. Die Verarbeitung des Behältervorläufers in dem vorgenannten weiteren Verfahren läuft weitestgehend automatisiert ab. Hierbei ist ein fehlerfreier Ablauf ohne Verzögerungen besonders erstrebenswert. Fehler im Verfahrensablauf führen zur Ausschussproduktion, zu Fehlzeiten in der Produktion und somit zu Kostensteigerungen sowie zu einem erhöhten manuellen und damit auch personellen Aufwand in der Produktion.
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Es hat sich gezeigt, dass es insbesondere durch ein nicht ideales Aufformverhalten der flachgefalteten Behältervorläufer zu den vorgenannten Fehlern im Produktionsablauf kommen kann.
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Allgemein ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Nachteil, der sich aus dem Stand der Technik ergibt, zumindest teilweise zu überwinden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behältervorläufer für Laminatnahrungsmittelbehälter bereitzustellen, der platzsparend transportiert und gelagert werden kann und der sich durch eine verbesserte Verarbeitbarkeit, bevorzugt durch ein verbessertes Aufformverhalten, auszeichnet. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behältervorläufer für Laminatnahrungsmittelbehälter bereitzustellen, der in der Behälterproduktion, bevorzugt in einer Füllmaschine, zu weniger Fehlern führt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behältervorläufer bereitzustellen, der eine Ausfallzeit einer Füllmaschine verringern kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behältervorläufer für Laminatnahrungsmittelbehälter bereitzustellen, der sich zuverlässiger und fehlerfreier aufformen und auf ein Dornrad setzen lässt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behältervorläufer für Laminatnahrungsmittelbehälter bereitzustellen, der eine Produktivität eines Behälterherstellungsverfahrens erhöht. Auch ist es eine Aufgabe der Erfindung einen Behältervorläüfer bereitzustellen, dessen Polymeraussenschicht und /oder Dekorschicht weniger beschädigt wird. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Behältervorläufer mit einer Kombination der vorgenannten Vorteile bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Produktionsfehler und -unterbrechungen in einer Behälterherstellung zu verringern. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, den Behältervorläufer mit möglichst wenig mechanischen Teilen zur Befüllung mit einem Lebensmittel vorzubereiten.
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Ein Beitrag zur mindestens teilweisen Erfüllung mindestens einer der obigen Aufgaben wird durch die unabhängigen Ansprüche geleistet. Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte Ausführungsformen bereit, die zur mindestens teilweisen Erfüllung mindestens einer der Aufgaben beitragen.
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Einen Beitrag zur Erfüllung mindestens einer der erfindungsgemäßen Aufgaben leistet eine Ausführungsform 1 eines Behältervorläufers beinhaltend einen flächenförmigen Verbund,
wobei der flächenförmige Verbund
- a) eine Schichtfolge, beinhaltend als einander überlagernde Schichten von einer Innenseite des flächenförmigen Verbunds zu einer Außenseite des flächenförmigen Verbunds
i) eine Polymerinnenschicht,
ii) eine Barriereschicht, und
iii) eine Trägerschicht,
beinhaltet;
- b) einen ersten Längsrand und einen weiteren Längsrand beinhaltet, wobei der erste Längsrand mit dem weiteren Längsrand eine Längsnaht des Behältervorläufers bildend verbunden ist;
- c) in folgender Reihenfolge in Richtung von dem ersten Längsrand zu dem weiteren Längsrand
i) eine erste Längsrillung,
ii) eine zweite Längsrillung,
iii) eine dritte Längsrillung, und
iv) eine vierte Längsrillung
beinhaltet,
wobei eine erste Längsfaltung entlang der ersten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen ersten Innenwinkel von mindestens 165°, bevorzugt von mindestens 170°, bevorzugter von mindestens 175°, am bevorzugtesten von mindestens 178°; wobei eine zweite Längsfaltung entlang der zweiten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen zweiten Innenwinkel von maximal 15°, bevorzugt von maximal 10°, bevorzugter von maximal 5°, am bevorzugtesten von maximal 3°; wobei eine dritte Längsfaltung entlang der dritten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen dritten Innenwinkel von mindestens 165°, bevorzugt von mindestens 170°, bevorzugter von mindestens 175°, am bevorzugtesten von mindestens 178°; wobei eine vierte Längsfaltung entlang der vierten Längsrillung gekennzeichnet ist durch einen vierten Innenwinkel von maximal 15°, bevorzugt von maximal 10°, bevorzugter von maximal 5°, am bevorzugtesten von maximal 3°; wobei der Behältervorläufer durch ein Falten entlang der ersten Längsrillung, der zweiten Längsrillung, der dritten Längsrillung und der vierten Längsrillung zu einem mantelförmigen Gebilde aufformbar ist; wobei der Behältervorläufer gekennzeichnet ist durch einen Aufformkoeffizienten gemäß der hierin beschriebenen Messmethode in einem Bereich von 8 bis 30 m2/kg, bevorzugt von 8,5 bis 28 m2/kg, bevorzugter von 9 bis 27 m2/kg, bevorzugter von 9,5 bis 26,5 m2/kg, am bevorzugtesten von 10 bis 26,5 m2/kg.
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Der Behältervorläufer ist bevorzugt flach gefaltet, wobei der Behältervorläufer vorzugsweise eine Dicke von weniger als 10 mm, bevorzugter weniger als 8 mm, bevorzugter weniger als 5 mm, am bevorzugtesten weniger als 4 mm, aufweist. Weiterhin bevorzugt ist der Behältervorläufer einstückig ausgebildet.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 2 ist der Behältervorläufer nach der Ausführungsform 1 ausgestaltet, wobei die Trägerschicht des flächenförmigen Verbunds ein orientiertes Material beinhaltet, wobei das orientierte Material gekennzeichnet ist durch eine Orientierungsrichtung, wobei die Orientierungsrichtung mit einer ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus der ersten Längsrillung, der zweiten Längsrillung, der dritten Längsrillung und der vierten Längsrillung, oder mit einer Kombination aus mindestens zwei davon einen Orientierungswinkel einschließt, wobei der Orientierungswinkel in einem Bereich von 60 bis 120°, bevorzugt von 70 bis 110°, bevorzugter von 75 bis 105°, bevorzugter von 80 bis 100°, am bevorzugtesten von 85 bis 95°, liegt. Ein bevorzugtes orientiertes Material ist eines ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Karton, Pappe und Papier oder eine Kombination aus mindestens zwei davon. Eine bevorzugte Orientierungsrichtung ist eine Richtung einer Mehrheit von Fasern des orientierten Materials. Bevorzugt besteht die Trägerschicht aus dem orientierten Material.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 3 ist der Behältervorläufer nach der Ausführungsform 1 oder 2 ausgestaltet, wobei die Längsrillungen jeweils auf der Außenseite des flächenförmigen Verbunds eine Vertiefung und auf der Innenseite des flächenförmigen Verbunds eine Auswölbung beinhalten. Bevorzugt wurden die Längsrillungen durch Einwirken eines Rillwerkzeugs auf der Außenseite des flächenförmigen Verbunds erzeugt.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 4 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei die Trägerschicht entlang mindestens 2, bevorzugt mindestens 3, bevorzugter 4, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus der ersten Längsrillung, der zweiten Längsrillung, der dritten Längsrillung und der vierten Längsrillung mindestens teilweise in mindestens 2 voneinander getrennte Unterschichten aufgespalten ist.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 5 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei die Trägerschicht entlang mindestens 2, bevorzugt mindestens 3, bevorzugter 4, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus der ersten Längsrillung, der zweiten Längsrillung, der dritten Längsrillung und der vierten Längsrillung jeweils einen Hohlraum einschließt.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 6 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei der flächenförmige Verbund ein Zuschnitt zum Herstellen eines einzelnen Behälters ist.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 7 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei die Trägerschicht auf einer der Barriereschicht abgewandten Seite der Trägerschicht durch eine Polymeraußenschicht überlagert ist. Ferner bevorzugt ist die Polymeraußenschicht auf einer der Trägerschicht abgewandten Seite der Polymeraußenschicht durch eine Farbschicht, bevorzugt ein Dekor, überlagert. Bevorzugt beinhaltet die Farbschicht mindesten ein Farbmittel.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 8 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei die Barriereschicht eines ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Kunststoff, einem Metall und einem Metalloxid, oder eine Kombination von mindestens zwei davon beinhaltet, bevorzugt daraus besteht.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 9 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei die Polymerinnenschicht zu 10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt zu 25 bis 90 Gew.-%, bevorzugter zu 30 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerinnenschicht, ein mittels eines Metallocen-Katalysators hergestelltes Polymer beinhaltet.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 10 ist der Behältervorläufer nach einer der Ausführungsformen 1 bis 8 ausgestaltet, wobei die Polymerinnenschicht ein Polymerblend beinhaltet, wobei das Polymerblend zu 10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt zu 25 bis 90 Gew.-%, bevorzugter zu 30 bis 80 Gew.-%, ein mPE und zu mindestens 10 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 15 Gew.-%, bevorzugter zu mindestens 20 Gew.-%, ein weiteres Polymer, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends, beinhaltet.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 11 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei die Trägerschicht eines ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Karton, Pappe, und Papier, oder eine Kombination aus mindestens zwei davon beinhaltet, bevorzugt daraus besteht.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 12 ist der Behältervorläufer nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgestaltet, wobei die Trägerschicht mindestens ein Loch aufweist, wobei das Loch mindestens mit der Barriereschicht und mindestens mit der Polymerinnenschicht als Lochdeckschichten überdeckt ist.
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Einen Beitrag zur Erfüllung mindestens einer der erfindungsgemäßen Aufgaben leistet eine Ausführungsform 1 eines geschlossener Behälters 1 erhältlich durch ein Verschließen des Behältervorläufers nach einer der Ausführungsformen 1 bis 12. Das Verschließen erfolgt bevorzugt durch Falten des flächenförmigen Verbunds und Verbinden von Bereichen des flächenförmigen Verbunds. Ein bevorzugtes Verbinden ist ein Siegeln. Bevorzugt wird der Behälter vor dem Verschließen mit einem Nahrungsmittel befüllt. Somit ist der geschlossene Behälter bevorzugt mit einem Nahrungsmittel befüllt. Bevorzugt beinhaltet der geschlossene Behälter keinen nicht einstückig mit dem flächenförmigen Verbund ausgebildeten Deckel oder Boden oder beides.
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Einen Beitrag zur Erfüllung mindestens einer der erfindungsgemäßen Aufgaben leistet eine Ausführungsform 1 eines Verfahrens beinhaltend als Verfahrensschritte
- a) Bereitstellen des Behältervorläufers nach einer der Ausführungsformen 1 bis 12,
- b) Bilden eines Bodenbereichs des Behältervorläufers durch Falten des flächenförmigen Verbunds,
- c) Verschließen des Bodenbereichs,
- d) Befüllen des Behältervorläufers mit einem Nahrungsmittel, und
- e) Verschließen des Behältervorläufers in einem Kopfbereich unter Erhalten eines geschlossenen Behälters.
Bevorzugt beinhaltet das Verfahren zwischen den Verfahrensschritten a) und b) ein Aufformen des Behältervorläufers und vorzugsweise weiter ein Aufsetzen des aufgeformten Behältervorläufers auf einen Dorn, bevorzugt eines Dornrads.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 2 ist das Verfahren nach der Ausführungsform 1 ausgestaltet, wobei mindestens ein Teil des flächenförmigen Verbunds während des Faltens in Verfahrensschritt b) eine Temperatur in einem Bereich von 10 bis 50°C, bevorzugt von 15 bis 40°C, bevorzugter von 16 bis 30°C, am bevorzugtesten von 18 bis 25°C, hat. Ein bevorzugter Teil des flächenförmigen Verbunds ist hierbei ein Teil, in welchem eine Faltung erzeugt wird.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 3 ist das Verfahren nach der Ausführungsform 1 oder 2 ausgestaltet, wobei das Verschließen in Verfahrensschritt c) oder e) oder in beiden ein Siegeln beinhaltet, wobei das Siegeln durch eines ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Bestrahlen, einem Kontaktieren mit einem heißen Feststoff, ein Anregen einer mechanischen Schwingung und einem Kontaktieren mit einem Heißgas, oder durch eine Kombination aus mindestens zwei davon erfolgt.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform 4 ist das Verfahren nach einer der Ausführungsformen 1 bis 3 ausgestaltet, wobei das Verfahren weiter einen Verfahrensschritt f) beinhaltet, wobei der geschlossene Behälter in dem Verfahrensschritt f) mit einer Öffnungshilfe verbunden wird. Bevorzugt wird der geschlossene Behälter so mit der Öffnungshilfe verbunden, dass die Öffnungshilfe ein Loch in der Trägerschicht überdeckt. Eine bevorzugte Öffnungshilfe ist ein Schneidwerkzeug wie beispielsweise ein Schneidring. Ferner bevorzugt kann die Öffnungshilfe einen Deckel beinhalten.
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Einen Beitrag zur Erfüllung mindestens einer der erfindungsgemäßen Aufgaben leistet eine Ausführungsform 1 eines geschlossenen Behälters erhältlich durch das Verfahren nach einer der Ausführungsformen 1 bis 4. Bevorzugt beinhaltet der geschlossene Behälter keinen nicht einstückig mit dem flächenförmigen Verbund ausgebildeten Deckel oder Boden oder beides.
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Einen Beitrag zur Erfüllung mindestens einer der erfindungsgemäßen Aufgaben leistet eine Ausführungsform 1 einer Vorrichtung ausgebildet zum
- a) Herstellen eines Behälters aus dem Behältervorläufer nach einer der Ausführungsformen 1 bis 12,
- b) Befüllen des Behälters mit einem Nahrungsmittel unter Erhalten eines befüllten Behälters, und
- c) Verschließen des befüllten Behälters unter Erhalten eines geschlossenen Behälters.
Eine bevorzugte Vorrichtung ist eine Füllmaschine. Eine weitere bevorzugte Vorrichtung beinhaltet einen Dorn, bevorzugt ausgebildet zum Aufnehmen des Behältervorläufers, wobei der Dorn bevorzugt von einem Dornrad, welches ausgebildet ist zum Transportieren des Behältervorläufers, beinhaltet ist.
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Einen Beitrag zur Erfüllung mindestens einer der erfindungsgemäßen Aufgaben leistet eine Ausführungsform 1 einer Verwendung des Behältervorläufers nach einer der Ausführungsformen 1 bis 12 zu einem Herstellen eines geschlossenen und mit einem Nahrungsmittel befüllten Behälters.
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Merkmale, welche in einer erfindungsgemäßen Kategorie als bevorzugt beschrieben sind, sind ebenso in einer Ausführungsform der weiteren erfindungsgemäßen Kategorien bevorzugt.
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Schichten
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Zwei Schichten sind miteinander verbunden, wenn ihre Haftung aneinander über Van-der-Waals Anziehungskräfte hinausgeht. Miteinander verbundene Schichten sind bevorzugt eines ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus miteinander versiegelt, miteinander verklebt, und miteinander verpresst, oder eine Kombination aus mindestens zwei davon. Sofern nicht anders angegeben können in einer Schichtfolge die Schichten mittelbar, das heißt mit einer oder mindestens zwei Zwischenschichten, oder unmittelbar, das heißt ohne Zwischenschicht, aufeinander folgen. Dies ist insbesondere der Fall bei der Formulierung, in der eine Schicht eine andere Schicht überlagert. Eine Formulierung, in der eine Schichtfolge aufgezählte Schichten beinhaltet, bedeutet, dass zumindest die angegebenen Schichten in der angegebenen Reihenfolge vorliegen. Diese Formulierung besagt nicht zwingend, dass diese Schichten unmittelbar aufeinander folgen. Eine Formulierung, in der zwei Schichten aneinander angrenzen, besagt, dass diese beiden Schichten unmittelbar und somit ohne Zwischenschicht aufeinanderfolgen. Diese Formulierung sagt jedoch nichts darüber aus, ob die beiden Schichten miteinander verbunden sind oder nicht. Vielmehr können diese beiden Schichten miteinander in Kontakt sein.
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Polymerschichten
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Im Folgenden bezieht sich der Begriff „Polymerschicht“ insbesondere auf die Polymerinnenschicht und die Polymeraußenschicht, besonders bevorzugt auf die Polymerinnenschicht. Ein bevorzugtes Polymer, insbesondere der Polymerinnenschicht, ist ein Polyolefin. Die Polymerschichten können weitere Bestandteile aufweisen. Die Polymerschichten werden bevorzugt in einem Extrudierverfahren in das flächenförmige Verbundmaterial ein- bzw. aufgebracht. Die weiteren Bestandteile der Polymerschichten sind bevorzugt Bestandteile, die das Verhalten der Polymerschmelze beim Auftragen als Schicht nicht nachteilig beeinflussen. Die weiteren Bestandteile können beispielsweise anorganische Verbindungen, wie Metallsalze oder weitere Kunststoffe, wie weitere thermoplastische Kunststoffe sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass die weiteren Bestandteile Füllstoffe oder Pigmente sind, beispielsweise Ruß oder Metalloxide. Als geeignete thermoplastische Kunststoffe kommen für die weiteren Bestandteile insbesondere solche in Betracht, die durch ein gutes Extrusionsverhalten leicht verarbeitbar sind. Hierunter eignen sich durch Kettenpolymerisation erhaltene Polymere, insbesondere Polyester oder Polyolefine, wobei cyclische Olefin-Co-Polymere (COC), polycyclische Olefin-Co-Polymere (POC), insbesondere Polyethylen und Polypropylen, besonders bevorzugt sind und Polyethylen ganz besonders bevorzugt ist. Unter den Polyethylenen sind HDPE (high density polyethylene), MDPE (medium density polyethylene), LDPE (low density polyethylene), LLDPE (linear low density polyethylene), VLDPE (very low density polyethylene) und PE (polyethylene) sowie Mischungen aus mindestens zwei davon bevorzugt. Es können auch Mischungen aus mindestens zwei thermoplastischen Kunststoffen eingesetzt werden. Geeignete Polymerschichten besitzen eine Schmelzflussrate (MFR – melt flow rate) in einem Bereich von 1 bis 25 g/10 min, vorzugsweise in einem Bereich von 2 bis 20 g/10 min und besonders bevorzugt in einem Bereich von 2,5 bis 15 g/10 min, und eine Dichte in einem Bereich von 0,890 g/cm3 bis 0,980 g/cm3, vorzugsweise in einem Bereich von 0,895 g/cm3 bis 0,975 g/cm3, und weiter bevorzugt in einem Bereich von 0,900 g/cm3 bis 0,970 g/cm3. Die Polymerschichten besitzen bevorzugt mindestens eine Schmelztemperatur in einem Bereich von 80 bis 155°C, vorzugsweise in einem Bereich von 90 bis 145°C und besonders bevorzugt in einem Bereich von 95 bis 135°C. Bevorzugt beinhaltet der flächenförmige Verbund zwischen der Barriereschicht und der Trägerschicht eine Polymerschicht, bevorzugt eine Polyolefinschicht, bevorzugt eine Polyethylenschicht. Weiter bevorzugt beinhaltet der Verbundvorläufer zwischen der Barriereschicht und der Trägerschicht eine Polymerschicht, bevorzugt eine Polyolefinschicht, bevorzugt eine Polyethylenschicht. Auch auf diese Polymerschichten, hierin auch Haftvermittlerschichten genannt, des Verbunds und des Verbundvorläufers beziehen sich die obigen Ausführungen zu den Polymerschichten.
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Polymerinnenschicht
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Die Polymerinnenschicht basiert auf thermoplastischen Polymeren, wobei die Polymerinnenschicht einen teilchenförmigen anorganischen Feststoff beinhalten kann. Bevorzugt ist es jedoch, dass die Polymerinnenschicht zu mindestens 70 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 80 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 95 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerinnenschicht, ein thermoplastisches Polymer beinhaltet. Weiterhin bevorzugt ist es, dass die Polymerinnenschicht mindestens 30 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 40 Gew.-% und am meisten bevorzugt mindestens 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerinnenschicht, eines mittels eines Metallocen-Katalysators hergestellten Polyolefins, vorzugsweise eines mittels eines Metallocen-Katalysators hergestellten Polyethylens (mPE), beinhaltet. Weiterhin bevorzugt beinhaltet die Polymerinnenschicht ein mLLDPE (mittels eines Metallocen-Katalysators hergestelltes linear low density polyethylene).
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Vorzugsweise weist das Polymer bzw. die Polymermischung der Polymerinnenschicht eine Dichte (gemäß ISO 1183-1:2004) in einem Bereich von 0,900 bis 0,930 g/cm3, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,900 bis 0,920 g/cm3 und am meisten bevorzugt in einem Bereich von 0,900 bis 0,910 g/cm3 auf. Die MFR (ISO 1133, 190°C/2,16 kg) liegt bevorzugt in einem Bereich von 4 bis 17 g/10 min, besonders bevorzugt in einem Bereich von 4,5 bis 14 g/10 min und am meisten bevorzugt in einem Bereich von 6,5 bis 10 g/10 min liegt.
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Trägerschicht
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Als Trägerschicht kann jedes dem Fachmann für diesen Zweck geeignete Material eingesetzt werden, welches eine ausreichende Festigkeit und Steifigkeit aufweist, um den Behälter soweit Stabilität zu geben, dass der Behälter im gefüllten Zustand seine Form im Wesentlichen beibehält. Dies ist insbesondere ein notwendiges Merkmal der Trägerschicht, da sich die Erfindung auf das technische Gebiet der formstabilen Behälter bezieht. Neben einer Reihe von Kunststoffen sind auf Pflanzen basierende Faserstoffe, insbesondere Zellstoffe, vorzugsweise verleimte, gebleichte und/oder ungebleichte Zellstoffe bevorzugt, wobei Papier und Karton besonders bevorzugt sind. Das Flächengewicht der Trägerschicht liegt vorzugsweise in einem Bereich von 120 bis 450 g/m2, besonders bevorzugt in einem Bereich von 130 bis 400 g/m2 und am meisten bevorzugt in einem Bereich von 150 bis 380 g/m2. Ein bevorzugter Karton weist in der Regel einen ein- oder mehrschichtigen Aufbau auf und kann ein- oder beidseitig mit einer oder auch mehreren Deckschichten beschichtet sein. Weiterhin besitzt ein bevorzugter Karton eine Restfeuchtigkeit von weniger als 20 Gew.-%, bevorzugt von 2 bis 15 Gew.-% und besonders bevorzugt von 4 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Kartons. Ein besonders bevorzugter Karton weist einen mehrschichtigen Aufbau auf. Weiterhin bevorzugt besitzt der Karton auf der zur Umgebung hin weisenden Oberfläche mindestens eine, besonders bevorzugt jedoch mindestens zwei Lagen einer Deckschicht, die dem Fachmann als „Strich“ bekannt ist. Weiterhin besitzt ein bevorzugter Karton einen Scott-Bond-Wert in einem Bereich von 100 bis 360 J/m2, bevorzugt von 120 bis 350 J/m2 und insbesondere bevorzugt von 135 bis 310 J/m2. Durch die vorstehend genannten Bereiche gelingt es, einen Verbund bereitzustellen, aus dem sich ein Behälter mit hoher Dichtigkeit, leicht und in geringen Toleranzen falten lässt.
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Barriereschicht
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Als Barriereschicht kann jedes dem Fachmann für diesen Zweck geeignete Material eingesetzt werden, welches eine ausreichende Barrierewirkung insbesondere gegenüber Sauerstoff aufweist. Die Barriereschicht ist bevorzugt ausgewählt aus
- a. einer Kunststoffbarriereschicht;
- b. einer Metallschicht;
- c. einer Metalloxidschicht; oder
- d. einer Kombination von mindestens zwei aus a. bis c.
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Ist die Barriereschicht gemäß Alternative a. eine Kunststoffbarriereschicht, beinhaltet diese vorzugsweise mindestens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 80 Gew.-% und am meisten bevorzugt mindestens 95 Gew.-% mindestens eines Kunststoffs, der dem Fachmann für diesen Zweck insbesondere wegen für Verpackungsbehälter geeigneter Aroma- bzw. Gasbarriereeigenschaften bekannt ist. Als Kunststoffe, insbesondere thermoplastische Kunststoffe, kommen hier N oder O tragende Kunststoffe sowohl für sich als auch in Mischungen aus zwei oder mehr in Betracht. Erfindungsgemäß kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Kunststoffbarriereschicht eine Schmelztemperatur in einem Bereich von mehr als 155 bis 300°C, vorzugsweise in einem Bereich von 160 bis 280°C und besonders bevorzugt in einem Bereich von 170 bis 270°C besitzt.
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Weiter bevorzugt weist die Kunststoffbarriereschicht ein Flächengewicht in einem Bereich von 2 bis 120 g/m2, vorzugsweise in einem Bereich von 3 bis 60 g/m2, besonders bevorzugt in einem Bereich von 4 bis 40 g/m2 und darüber hinaus bevorzugt von 6 bis 30 g/m2 auf. Weiterhin bevorzugt ist die Kunststoffbarriereschicht aus Schmelzen, beispielsweise durch Extrusion, insbesondere Schichtextrusion, erhältlich. Darüber hinaus bevorzugt kann die Kunststoffbarriereschicht auch über Kaschierung in den flächenförmigen Verbund eingebracht werden. Hierbei ist es bevorzugt, dass eine Folie in den flächenförmigen Verbund eingearbeitet wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform können auch Kunststoffbarriereschichten ausgewählt sein, die durch Abscheidung aus einer Lösung oder Dispersion von Kunststoffen erhältlich sind.
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Als geeignete Polymere kommen bevorzugt solche in Frage, die ein Molekulargewicht mit einem Gewichtsmittel, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie (GPC) mittels Lichtstreuung, in einem Bereich von 3 × 103 bis 1·107 g/mol, vorzugsweise in einem Bereich von 5·103 bis 1·106 g/mol und besonders bevorzugt in einem Bereich von 6·103 bis 1·105 g/mol aufweisen. Als geeignete Polymere kommen insbesondere Polyamid (PA) oder Polyethylenvinylalkohol (EVOH) oder einer Mischung daraus in Betracht.
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Unter den Polyamiden kommen alle dem Fachmann für den erfindungsgemäßen Einsatz geeignet erscheinenden PAs in Frage. Besonders sind hier PA 6, PA 6.6, PA 6.10, PA 6.12, PA 11 oder PA 12 oder eine Mischung aus mindestens zwei davon zu nennen, wobei PA 6 und PA 6.6 besonders bevorzugt sind und PA 6 ferner bevorzugt ist. PA 6 ist beispielsweise unter den Handelsnamen Akulon®, Durethan® und Ultramid® kommerziell erhältlich. Darüber hinaus geeignet sind amorphe Polyamide wie z.B. MXD6, Grivory® sowie Selar® PA. Weiter bevorzugt ist es, dass das PA eine Dichte in einem Bereich von 1,01 bis 1,40 g/cm3, vorzugsweise in einem Bereich von 1,05 bis 1,30 g/cm3 und besonders bevorzugt in einem Bereich von 1,08 bis 1,25 g/cm3 aufweist. Weiterhin ist es bevorzugt, dass das PA eine Viskositätszahl in einem Bereich von 130 bis 185 ml/g und vorzugsweise in einem Bereich von 140 bis 180 ml/g.
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Als EVOH kommen alle dem Fachmann für den erfindungsgemäßen Einsatz geeignet erscheinenden EVOHs in Betracht. Beispiele hierfür sind unter anderem unter den Handelsnamen EVALTM der EVAL Europe NV, Belgien in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausführungen kommerziell erhältlich, beispielsweise die Sorten EVALTM F104B oder EVALTM LR171B. Bevorzugte EVOHs besitzen mindestens eine, zwei, mehrere oder alle der folgenden Eigenschaften:
- – ein Ethylengehalt in einem Bereich von 20 bis 60 mol-%, bevorzugt von 25 bis 45 mol-%;
- – eine Dichte in einem Bereich von 1,0 bis 1,4 g/cm3, bevorzugt von 1,1 bis 1,3 g/cm3;
- – einen Schmelzpunkt in einem Bereich von mehr als 155 bis 235°C, bevorzugt von 165 bis 225°C;
- – einen MFR-Wert (210°C/2,16kg, wenn TS(EVOH) < 230°C; 230°C/2,16kg, wenn 210°C < TS(EVOH) < 230°C) in einem Bereich von 1 bis 25 g/10min, bevorzugt von 2 bis 20 g/10min;
- – eine Sauerstoffpermeationsrate in einem Bereich von 0,05 bis 3,2 cm3·20µm/m2·day·atm, bevorzugt in einem Bereich von 0,1 bis 1 cm3·20µm/m2·day·atm.
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Bevorzugt hat mindestens eine Polymerschicht, weiter bevorzugt die Polymerinnenschicht, oder bevorzugt alle Polymerschichten eine Schmelztemperatur unterhalb der Schmelztemperatur der Barriereschicht. Dies gilt insbesondere, wenn die Barriereschicht aus Polymer gebildet ist. Hierbei unterscheiden sich die Schmelztemperaturen der mindestens einen, insbesondere der Polymerinnenschicht, und die Schmelztemperatur der Barriereschicht vorzugsweise um mindestens 1 K, besonders bevorzugt um mindestens 10 K, noch mehr bevorzugt um mindestens 50 K darüber hinaus bevorzugt mindestens 100 K. Der Temperaturunterschied sollte bevorzugt nur so hoch gewählt werden, dass es so nicht zu einem Schmelzen der Barriereschicht, insbesondere nicht zu einem Schmelzen der Kunststoffbarriereschicht, während des Faltens kommt.
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Gemäß Alternative b. ist die Barriereschicht eine Metallschicht. Als Metallschicht eignen sich prinzipiell alle Schichten mit Metallen, die dem Fachmann bekannt sind und eine hohe Licht-, und Sauerstoffundurchlässigkeit schaffen können. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Metallschicht als Folie oder als abgeschiedene Schicht vorliegen, z.B. nach einer physikalischen Gasphasenabscheidung. Die Metallschicht ist vorzugsweise eine ununterbrochene Schicht. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Metallschicht eine Dicke in einem Bereich von 3 bis 20 µm, bevorzugt in einem Bereich von 3,5 bis 12 µm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 4 bis 10 µm auf.
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Bevorzugt ausgewählte Metalle sind Aluminium, Eisen oder Kupfer. Als Eisenschicht kann eine Stahlschicht, z.B. in Form einer Folie bevorzugt sein. Weiterhin bevorzugt stellt die Metallschicht eine Schicht mit Aluminium dar. Die Aluminiumschicht kann zweckmäßig aus einer Aluminiumlegierung, beispielsweise AlFeMn, AlFe1,5Mn, AlFeSi oder AlFeSiMn bestehen. Die Reinheit liegt üblicherweise bei 97,5 % und höher, vorzugsweise bei 98,5 % und höher, jeweils bezogen auf die gesamte Aluminiumschicht. In einer besonderen Ausgestaltung, besteht die Metallschicht aus einer Aluminiumfolie. Geeignete Aluminiumfolien besitzen eine Dehnbarkeit von mehr als 1%, bevorzugt von mehr als 1,3 % und besonders bevorzugt von mehr als 1,5 %, und eine Zugfestigkeit von mehr als 30 N/mm2, bevorzugt mehr als 40 N/mm2 und besonders bevorzugt mehr als 50 N/mm2. Geeignete Aluminiumfolien zeigen im Pipettentest eine Tropfengröße von mehr als 3 mm, bevorzugt mehr als 4 mm und besonders bevorzugt von mehr als 5 mm. Geeignete Legierungen zum Erstellen von Aluminiumschichten oder -folien sind unter den Bezeichnungen EN AW 1200, EN AW 8079 oder EN AW 8111 von Hydro Aluminium Deutschland GmbH oder Amcor Flexibles Singen GmbH kommerziell erhältlich. Im Falle einer Metallfolie als Barriereschicht kann ein- und/oder beidseitig der Metallfolie eine Haftvermittlerschicht zwischen der Metallfolie und einer nächstgelegenen Poylmerschicht vorgesehen sein.
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Weiterhin bevorzugt kann als Barriereschicht gemäß Alternative c. eine Metalloxidschicht ausgewählt sein. Als Metalloxidschichten kommen alle Metalloxidschichten in Betracht, die dem Fachmann geläufig sind und geeignet erscheinen, um eine Barrierewirkung gegenüber Licht, Dampf und/oder Gas zu erzielen. Insbesondere bevorzugt sind Metalloxidschichten basierend auf den schon zuvor genannten Metallen Aluminium, Eisen oder Kupfer, sowie solche Metalloxidschichten, die auf Titan- oder Siliziumoxidverbindungen basieren. Eine Metalloxidschicht wird beispielhaft durch Bedampfen einer Kunststoffschicht, beispielsweise eine orientierte Polypropylenfolie mit Metalloxid erzeugt. Ein bevorzugtes Verfahren hierfür ist die physikalische Gasphasenabscheidung.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Metallschicht der Metalloxidschicht als Schichtenverbund aus einer oder mehrerer Kunststoffschichten mit einer Metallschicht vorliegen. Eine solche Schicht ist zum Beispiel erhältlich durch Bedampfen einer Kunststoffschicht, beispielsweise eine orientierte Polypropylenfolie, mit Metall. Ein bevorzugtes Verfahren hierfür ist die physikalische Gasphasenabscheidung.
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Außenoberfläche
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Die Außenoberfläche des flächenförmigen Verbunds ist eine Oberfläche einer Lage des flächenförmigen Verbunds, welche dazu vorgesehen ist in einem aus dem flächenförmigen Verbund herzustellenden Behälter in Kontakt mit der Umgebung des Behälters zu sein. Dem steht nicht entgegen, dass in einzelnen Bereichen des Behälters Außenoberflächen verschiedener Bereiche des Verbunds aufeinander gefaltet oder miteinander verbunden, beispielsweise aufeinander gesiegelt, sind.
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Innenoberfläche
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Die Innenoberfläche des flächenförmigen Verbunds ist eine Oberfläche einer Lage des flächenförmigen Verbunds, welche dazu vorgesehen ist in einem aus dem flächenförmigen Verbund herzustellenden Behälter in Kontakt mit dem Füllgut des Behälters, bevorzugt einem Nahrungsmittel, zu stehen.
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Farbmittel
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Farbmittel ist nach DIN 55943:2001-10 die Sammelbezeichnung für alle farbgebenden Stoffe, insbesondere für Farbstoffe und Pigmente. Ein bevorzugtes Farbmittel ist ein Pigment. Ein bevorzugtes Pigment ist ein organisches Pigment. Im Zusammenhang mit der Erfindung beachtliche Pigmente sind insbesondere die in der DIN 55943:2001-10 und die in „Industrial Organic Pigments, Third Edition." (Willy Herbst, Klaus Hunger Copyright© 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim ISBN: 3-527-30576-9) erwähnten Pigmente.
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Haftung / Haftvermittlerschicht
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Zwischen Schichten, welche nicht unmittelbar aneinander angrenzen, kann sich eine Haftvermittlerschicht befinden. Insbesondere kann sich zwischen der Barriereschicht und der Polymerinnenschicht sowie zwischen der Barriereschicht und der Trägerschicht eine Haftvermittlerschicht befinden.
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Als Haftvermittler in einer Haftvermittlerschicht kommen alle Kunststoffe in Betracht, die durch Funktionalisierung mittels geeigneter funktioneller Gruppen geeignet sind, durch das Ausbilden von Ionenbindungen oder kovalenten Bindungen zu einer Oberfläche einer jeweils angrenzenden Schicht eine feste Verbindung zu erzeugen. Vorzugsweise handelt es sich um funktionalisierte Polyolefine, die durch Co-Polymerisation von Ethylen mit Acrylsäuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Acrylaten, Acrylatderivaten oder Doppelbindungen tragenden Carbonsäureanhydriden, beispielsweise Maleinsäureanhydrid, oder mindestens zwei davon, erhalten wurden. Hierunter sind Polyethylen-maleinsäureanhydrid-Pfropfpolymere (EMAH), Ethylen-Acrylsäure-Copolymere (EAA) oder Ethylen-Methacrylsäure-Copolymere (EMAA) bevorzugt, welche beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Bynel® und Nucrel®0609HSA durch DuPont oder Escor®6000ExCo von ExxonMobile Chemicals vertrieben werden.
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Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass die Haftung zwischen einer Trägerschicht, einer Polymerschicht oder einer Barriereschicht zu der jeweils nächsten Schicht mindestens 0,5 N/15mm, vorzugsweise mindestens 0,7 N/15mm und besonders bevorzugt mindestens 0,8 N/15mm, beträgt. In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es bevorzugt, dass die Haftung zwischen einer Polymerschicht und einer Trägerschicht mindestens 0,3 N/15mm, bevorzugt mindestens 0,5 N/15mm und besonders bevorzugt mindestens 0,7 N/15mm beträgt. Weiterhin ist es bevorzugt, das die Haftung zwischen einer Barriereschicht und einer Polymerschicht mindestens 0,8 N/15mm, bevorzugt mindestens 1,0 N/15mm und besonders bevorzugt mindestens 1,4 N/15mm beträgt. Für den Fall, dass eine Barriereschicht über eine Haftvermittlerschicht mittelbar auf eine Polymerschicht folgt ist es bevorzugt, dass die Haftung zwischen der Barriereschicht und der Haftvermittlerschicht mindestens 1,8 N/15mm, bevorzugt mindestens 2,2 N/15mm und besonders bevorzugt mindestens 2,8 N/15mm beträgt. In einer besonderen Ausgestaltung ist die Haftung zwischen den einzelnen Schichten so stark ausgebildet, dass es beim Haftungstest zu einem Zerreißen einer Trägerschicht, im Falle eines Kartons als Trägerschicht zu einem so genannten Kartonfaserriss, kommt.
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Polyolefin
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Ein bevorzugtes Polyolefin ist ein Polyethylen oder ein Polypropylen oder beides. Ein bevorzugtes Polyethylen ist eines ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem LDPE, einem LLDPE, und einem HDPE, oder eine Kombination aus mindestens zwei davon. Ein weiteres bevorzugtes Polyolefin ist ein mPolyolefin. Geeignete Polyethylene besitzen eine Schmelzflussrate (MFR – melt flow rate) in einem Bereich von 1 bis 25 g/10 min, vorzugsweise in einem Bereich von 2 bis 20 g/10 min und besonders bevorzugt in einem Bereich von 2,5 bis 15 g/10 min, und eine Dichte in einem Bereich von 0,910 g/cm3 bis 0,935 g/cm3, vorzugsweise in einem Bereich von 0,912 g/cm3 bis 0,932 g/cm3, und weiter bevorzugt in einem Bereich von 0,915 g/cm3 bis 0,930 g/cm3.
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mPolymer
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Ein mPolymer ist ein Polymer, welches mittels eines Metallocen-Katalysators hergestellt wurde. Ein Metallocen ist eine metallorganische Verbindung, in welcher ein zentrales Metallatom zwischen zwei organischen Liganden, wie beispielsweise Cyclopentadienyl-Liganden angeordnet ist. Ein bevorzugtes mPolymer ist ein mPolyolefin, bevorzugt ein mPolyethylen oder ein mPolypropylen oder beides. Ein bevorzugtes mPolyethylen ist eines ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem mLDPE, einem mLLDPE, und einem mHDPE, oder eine Kombination aus mindestens zwei davon.
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Extrudieren
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Bei der Extrusion werden die Polymere üblicherweise auf Temperaturen von 210 bis 330°C, gemessen an dem aufgeschmolzenen Polymerfilm unterhalb des Austritts an der Extruderdüse, erwärmt. Die Extrusion kann mittels dem Fachmann bekannten und kommerziell erhältlichen Extrusionswerkzeugen wie beispielsweise Extrudern, Extruderschnecken, Feedblock etc. erfolgen. Am Ende des Extruders befindet sich bevorzugt eine Öffnung durch die die Polymerschmelze gepresst wird. Die Öffnung kann jede Form aufweisen, die es erlaubt die Polymerschmelze auf den Verbundvorläufer zu extrudieren. So kann die Öffnung beispielsweise eckig, oval oder rund sein. Die Öffnung weist bevorzugt die Form eines Schlitzes eines Trichters auf. In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt das Aufbringen durch einen Schlitz. Der Schlitz weist bevorzugt eine Länge in einem Bereich von 0,1 bis 100 m, bevorzugt in einem Bereich von 0,5 bis 50 m, besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 bis 10 m auf. Weiterhin weist der Schlitz bevorzugt eine Breite in einem Bereich von 0,1 bis 20 mm, bevorzugt in einem Bereich von 0,3 bis 10 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,5 bis 5 mm auf. Während des Aufbringens der Polymerschmelze ist es bevorzugt, dass sich der Schlitz und der Verbundvorläufer relativ zu einander bewegen. So ist ein Verfahren bevorzugt, wobei sich der Verbundvorläufer relativ zum Schlitz bewegt.
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Bei einem bevorzugten Extrusionsbeschichten wird die Polymerschmelze während des Aufbringens gestreckt, wobei dieses Strecken vorzugsweise durch Schmelzstrecken, ganz besonders bevorzugt durch monoaxiales Schmelzstrecken, erfolgt. Dazu wird die Schicht mittels eines Schmelzextruders in geschmolzenem Zustand auf den Verbundvorläufer aufgebracht und die aufgetragene, sich noch in geschmolzenem Zustand befindliche Schicht wird anschließend in vorzugsweise monoaxialer Richtung gestreckt, um eine Orientierung des Polymers in dieser Richtung zu erzielen. Anschließend lässt man die aufgetragene Schicht zum Zwecke der Thermofixierung abkühlen. In diesem Zusammenhang ist es besonders bevorzugt, dass das Strecken durch mindestens folgende Aufbringschritte erfolgt:
- b1. Austreten der Polymerschmelze als Schmelzefilm über mindestens einen Extruderdüsenschlitz mit einer Austrittsgeschwindigkeit Vaus;
- b2. Auftragen des Schmelzefilms auf den sich relativ zu dem mindestens einen Extruderdüsenschlitz mit einer Bewegungsgeschwindigkeit Vvor bewegenden Verbundvorläufer;
wobei Vaus < Vvor ist. Insbesondere bevorzugt ist es, dass Vvor um einen Faktor im Bereich von 5 bis 200, besonders bevorzugt in einem Bereich von 7 bis 150, darüber hinaus bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 50 und am meisten bevorzugt in einem Bereich von 15 bis 35 größer ist als Vaus. Dabei ist es bevorzugt, dass das Vvor mindestens 100 m/min, besonders bevorzugt mindestens 200 m/min und ganz besonders bevorzug mindestens 350 m/min beträgt, üblicherweise jedoch nicht über 1300 m/min liegt. Nachdem die Schmelzeschicht auf den Verbundvorläufer mittels des vorstehend beschriebenen Streckverfahrens aufgebracht wurde, lässt man die Schmelzeschicht zum Zwecke der Thermofixierung abkühlen, wobei dieses Abkühlen vorzugsweise durch Abschrecken über den Kontakt mit einer Fläche erfolgt, die auf eine Temperatur in einem Bereich von 5 bis 50°C, besonders bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 30°C gehalten wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die ausgetretene Fläche auf eine Temperatur unter der niedrigsten Schmelztemperatur der in dieser Fläche oder ihren Flanken vorgesehenen Polymere abgekühlt, und anschließend zumindest die Flanken der Fläche von dieser Fläche abgetrennt. Das Abkühlen kann auf jede dem Fachmann geläufige und geeignet erscheinende Weise durchgeführt werden. Bevorzugt wird auch hier die schon zuvor beschriebene Thermofixierung. Anschließend werden zumindest die Flanken, von der Fläche abgetrennt. Das Abtrennen kann auf jede dem Fachmann geläufige und geeignet erscheinende Weise durchgeführt werden. Bevorzugt erfolgt das Abtrennen mittels Messer, Laserstrahl oder Wasserstrahl, oder eine Kombination von zwei oder mehr davon, wobei der Einsatz von Messern, insbesondere Messern zum Scherenschnitt besonders bevorzugt ist.
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Nahrungsmittel
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Der vorliegende flächenförmige Verbund sowie der Behältervorläufer sind vorzugsweise ausgebildet zum Herstellen eines Nahrungsmittelbehälters. Ferner ist der erfindungsgemäße geschlossene Behälter vorzugsweise ein Nahrungsmittelbehälter. Als Nahrungsmittel kommen alle dem Fachmann bekannten Lebensmittel für den menschlichen Verzehr und auch Tierfutter in Betracht. Bevorzugte Nahrungsmittel sind oberhalb 5°C flüssig, beispielsweise Milchprodukte, Suppen, Saucen, nichtkohlensäurehaltige Getränke.
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Behälter
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Der erfindungsgemäße geschlossene Behälter kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Formen aufweisen, bevorzugt ist jedoch eine im Wesentlichen quaderförmige Struktur. Weiterhin kann der Behälter vollflächig aus dem flächenförmigen Verbund gebildet sein, oder einen 2- oder mehrteiligen Aufbau aufweisen. Bei einem mehrteiligen Aufbau ist es denkbar, dass neben dem flächenförmigen Verbund auch andere Materialien zum Einsatz kommen, beispielsweise Plastik, welches insbesondere in den Kopf oder Bodenbereichen des Behälters zum Einsatz kommen können. Hierbei ist es jedoch bevorzugt, dass der Behälter zu mindestens 50 %, besonders bevorzugt zu mindestens 70 % und darüber hinaus bevorzugt zu mindestens 90 % der Fläche aus dem flächenförmigen Verbund aufgebaut ist. Weiterhin kann der Behälter eine Vorrichtung zum Entleeren des Inhalts aufweisen. Diese kann beispielsweise aus Plastik geformt und an der Behälteraußenseite aufgebracht werden. Denkbar ist auch, dass diese Vorrichtung durch „direct injection molding“ in den Behälter integriert ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist der erfindungsgemäße Behälter mindestens eine, bevorzugt von 4 bis 22 oder auch mehr Kanten, besonders bevorzugt von 7 bis 12 Kanten auf. Als Kante werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Bereiche verstanden, die beim Falten einer Fläche entstehen. Als beispielhafte Kanten seien die länglichen Berührungsbereiche von jeweils zwei Wandflächen des Behälters, hierin auch als Längskanten bezeichnet, genannt. In dem Behälter stellen die Behälterwände vorzugsweise die von den Kanten eingerahmten Flächen des Behälters dar. Bevorzugt beinhaltet der Innenraum eines erfindungsgemäßen Behälters ein Nahrungsmittel.
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MESSMETHODEN
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Die folgenden Messmethoden wurden im Rahmen der Erfindung benutzt. Sofern nichts anderes angegeben ist wurden die Messungen bei einer Umgebungstemperatur von 23°C, einem Umgebungsluftdruck von 100 kPa (0,986 atm) und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % durchgeführt.
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MFR-Wert
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Der MFR-Wert wird gemäß der Norm ISO 1133 (sofern nicht anders genannt bei 190°C und 2,16 kg) gemessen.
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Dichte
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Die Dichte wird gemäß der Norm ISO 1183-1 gemessen.
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Schmelztemperatur
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Die Schmelztempeatur wird anhand der DSC Methode ISO 11357-1, -5 bestimmt. Die Gerätekalibrierung erfolgt gemäß den Herstellerangaben anhand folgender Messungen:
- – Temperatur Indium – Onset Temperatur,
- – Schmelzwärme Indium,
- – Temperatur Zink – Onset Temperatur.
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Sauerstoffpermeationsrate
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Die Sauerstoffpermeationsrate wird gemäß der Norm ISO 14663-2 Anhang C bei 20°C und 65 % relativer Luftfeuchte bestimmt.
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Feuchtegehalts des Karton
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Der Feuchtegehalt des Karton wird nach der Norm ISO 287:2009 gemessen.
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Haftung
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Zur Bestimmung der Haftung zweier benachbarter Schichten werden diese auf ein 90° Peel Test Gerät, beispielsweise der Firma Instron „German rotating wheel fixture“, auf einer drehbaren Walze fixiert, die sich während der Messung mit 40 mm/min dreht. Die Proben wurden zuvor in 15 mm breite Streifen zugeschnitten. An einer Seite der Probe werden die Lagen voneinander gelöst und das abgelöste Ende in eine senkrecht nach oben gerichtete Zugvorrichtung eingespannt. An der Zugvorrichtung ist ein Messgerät zum Bestimmen der Zugkraft angebracht. Die beim Drehen der Walze wird die Kraft gemessen die nötig ist, um die Lagen voneinander zu trennen. Diese Kraft entspricht der Haftung der Schichten zueinander und wird in N/15 mm angegeben. Die Trennung der einzelnen Schichten kann beispielsweise mechanisch, oder durch eine gezielte Vorbehandlung, beispielsweise durch Einweichen der Probe für 3 min in 60°C warmer, 30 %-iger Essigsäure erfolgen.
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Nachweis von Farbmitteln
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Ein Nachweis von organischen Farbmitteln kann entsprechend der in „Industrial Organic Pigments, Third Edition." (Willy Herbst, Klaus Hunger Copyright© 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim ISBN: 3-527-30576-9) beschriebenen Methoden durchgeführt werden.
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Aufformkoeffizient
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Der Aufformkoeffizient ist folgendermaßen definiert: Aufformkoeffizient = Aufformkraft/(Nullprobenkraft·Flächengewicht).
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Dies lässt sich darstellen als:
wobei K der Aufformkoeffizient, F
Aufform die Aufformkraft, F
Nullprobe die Nullprobenkraft und F
G das Flächengewicht sind. Somit ist die Einheit des Aufformkoeffizienten m
2/kg. Die einzelnen Parameter des Aufformkoeffizienten werden wie unten angegeben bestimmt.
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Nullprobenkraft
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Zur Messung der Nullprobenkraft werden aus dem ungerillten Behältervorläufer drei Probenstücke gemäß der deutschen Fassung der DIN EN ISO 186:2002 entnommen, wobei die Probengröße 60 mm × 25 mm beträgt. Diese Probenstücke werden anschließend mittels eines Stanz-Rill-Testers SRT-Win 1.5 der Firma Karl Marbach GmbH & Co. KG, Heilbronn, Deutschland gemäß der Bedienungsanleitung Stand März 2010 vermessen. Dabei werden die Probenstücke in einer selbstentwickelten Halteklammer eingespannt und auf den Drehteller aufgesteckt. Die Ausgestaltung der Klammer ist in den 8a) und b), 9a) und b) sowie 10a) und b) dargestellt. Die Auswertung erfolgt gemäß den DIN 55437-3:2008-05 und DIN 53121:2014-08, wobei hierbei der maximale Kraftwert über den Biegewinkelbereich bei einer Biegung bis 150° bestimmt wird.
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Aufformkraft
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Zur Messung der Aufformkraft wird der Behältervorläufer unverändert im flachgefalteten Zustand zwischen zwei Druckplatten einer Festigkeitsprüfmaschine (TIRA test 28025 Universalfestigkeitsprüfmaschine) der Firma TIRA GmbH, Schalkau, Deutschland eingespannt und wie bei der Prüfmethode „Stauchtest“ gemäß der DIN EN ISO 12048:2000 im Falle der Kompressionsprüfung eine Last angebracht bis ein festgelegter Weg (dem Behältervorläuferformat entsprechend zu wählen, typischerweise 30 mm) stattgefunden hat. Der Kurvenverlauf wird mit der Software TIRA test aufgezeichnet und ausgewertet.
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Die Universalfestigkeitsprüfmaschine ist ein motorbetriebenes Druckplattensystem, das in der Lage ist, eine Last anzubringen, die durch eine gleichmäßige Bewegung einer der Platten bei einer relativen Geschwindigkeit von 10 mm/min ± 3 mm/min entsteht.
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Flächengewicht
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Das Flächengewicht wird durch Entnahme einer Laminatprobe definierter Größe aus dem Behältervorläufer sowie Wiegen der Probe bestimmt.
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Die Erfindung wird im Folgenden durch Beispiele und Zeichnungen genauer dargestellt, wobei die Beispiele und Zeichnungen keine Einschränkung der Erfindung bedeuten. Ferner sind die Zeichnungen sofern nicht anders angegeben nicht maßstabsgetreu.
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Für die Beispiele (erfindungsgemäß) und Vergleichsbeispiele (nicht erfindungsgemäß) wurden Laminate mit der folgenden Schichtfolge durch ein Schichtextrusionsverfahren mit einer üblichen Extrusionsbeschichtungsanlage erzeugt.
Schichtbezeichnung | Material | Flächengewicht [g/m2] |
Dekorschicht | Farbserie MAS, SunChemical, Parssippany, US | / |
Polymeraußenschicht | LDPE 23L430 von Ineos GmbH, Köln | 15 |
Trägerschicht | Karton: Stora Enso Natura T Duplex Doppelstrich, Scott-Bond 200 J/m2 | 191 |
Kaschierschicht | LDPE 23L430 von Ineos GmbH, Köln | 20 |
Barriereschicht | Aluminium, EN AW 8079 von Hydro Aluminium Deutschland GmbH | hier Dicke 6 µm |
Polymerinnenschicht | LDPE 19N430 von Ineos GmbH, Köln | 40 |
Tabelle 1: Schichtaufbau des für die Beispiele und Vergleichsbeispiele verwendeten Laminats
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Aus dem durch das Schichtextrusionsverfahren erhaltenen Laminat werden für die Beispiele und Vergleichsbeispiele mantelförmige Behältervorläufer gefertigt. Dabei werden jeweils Längsrillungen 1 bis 4 eingebracht, ebenso die korrespondierenden erste bis vierte Längsfaltung. Weiter wird eine Längsnaht mittels Wärmesiegeln erzeugt. Die Wärmesiegelung erfolgt mit einem Heißsiegelgerät, HSG250, der Firma Kopp Verpackungstechnik, Esslingen, Deutschland. Dabei wird der Vordruck auf 4,5 bar eingestellt und die Siegeltemperatur auf 135°C.
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Tabelle 2 gibt für die verschiedenen Verfahren die minimalen erzielten ersten bis vierten Innenwinkel an, also wie weit die ersten bis vierten Längsfaltungen gefaltet wurden. Ferner ist in Tabelle 2 das Maximum des vierten Innenwinkels angegeben. Wird der Innenwinkel durch Falten auf über 180° erhöht wird dies als Überdehnen bezeichnet. Ferner ist in Tabelle 2 angegeben, ob ein Umfalten des Behältervorläufers, also ein Überführen von einem relativ flachgefalteten Zustand in einen anderen relativ flachgefalteten Zustand, erfolgt.
Beispiel | Minima der Innenwinkel | Maximum des 4. Innenwinkels | Umfalten |
| 1. | 2. | 3. | 4. |
Vergleichsbeispiel 1 | 0° | 0° | 0° | 0° | 180° | Ja, mehrfach |
Vergleichsbeispiel 2 | 30° | 15° | 30° | 15° | 180° | nein |
Beispiel 1 | 5° | 5° | 5° | 5° | 204° | nein |
Beispiel 2 | 5° | 5° | 5° | 5° | 192° | nein |
Beispiel 3 | 5° | 5° | 5° | 5° | 180° | nein |
Beispiel 4 | 10° | 10° | 10° | 10° | 180° | nein |
Tabelle 2: Angaben zum Falten der Laminate bzw. Behältervorläufer gemäß den Beispielen und Vergleichsbeispielen
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Ferner werden eine Vielzahl von Behältervorläufer in eine Transportumverpackung gefüllt. Die Transportumverpackung hat die Maße: 600 mm Länge; 110 mm Breite; 152 mm Höhe.
Beispiel | Aufformkoeffizient des Behältervorläufers [m2/kg] | Aufformfehler in Füllmaschine [von 1000] | Beschädigung der Dekorschicht | Anzahl Mäntel in einer Umverpackung |
Vergleichsbeispiel 1 | 5 | 123 | - | 340 |
Beispiel 1 | 8 | 0 | + | 320 |
Beispiel 2 | 10 | 0 | + | 303 |
Beispiel 3 | 11,7 | 0 | + | 293 |
Beispiel 4 | 15 | 1 | 0 | 278 |
Vergleichsbeispiel 2 | 34 | 87 | - | 178 |
Tabelle 3: Charakterisierung der Behältervorläufer gemäß den Beispielen und Vergleichsbeispielen
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Die Beschädigung der Dekorschicht ist in Tabelle 3 gemäß folgender Skala charakterisiert:
- +
- keine Beschädigung der Dekorschicht (weder mit bloßem Auge noch mit Lupe bei 6- facher Vergrößerung erkennbar)
- 0
- leichte Beschädigung der Dekorseite (mit Lupe bei 6-facher Vergrößerung erkennbar)
- -
- mit dem Auge sichtbare Beschädigung der Dekorseite
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Die Ergebnisse der Tabelle 3 sind auf einer Standardfüllmaschine CFA 712 der Fa. SIG Combibloc, Linnich, Deutschland erarbeitet worden. Hierzu wurden je Beispiel und Vergleichsbeispiel 1000 Behältervorläufer auf der Füllmaschine verarbeitet. Der Aufformkoeffizient wurde für jedes Beispiel und Vergleichsbeispiel jeweils vor dem Umverpacken der Behältervorläufer nach der oben beschriebenen Methode gemessen.
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Es zeigen jeweils sofern nicht anders in der Beschreibung oder der jeweiligen Figur angegeben schematisch und nicht maßstabsgetreu:
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1a) einen erfindungsgemäßen Behältervorläufer in Draufsicht (stehend), mit Detailansicht einer Längsrillung;
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1b) einen weiteren erfindungsgemäßen Behältervorläufer in Draufsicht (stehend)
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2 den Behältervorläufer nach 1a) in Seitenansicht (stehend) nach Aufformen;
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3 einen Versuchsaufbau zum Messen der Aufformkraft;
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4 eine Schichtfolge des flächenförmigen Verbunds des Behältervorläufers nach 1a) im Querschnitt;
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5 einen erfindungsgemäßen geschlossenen Behälter;
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6 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
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7 eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
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8a) eine Halteklammer;
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8b) die Halteklammer nach 8a) in einer weiteren Ansicht;
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9a) die Halteklammer nach 8a) in einer weiteren Ansicht;
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9b) die Halteklammer nach 8a) mit einem Drehteller;
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10a) die Halteklammer nach 8a) in einer weiteren Ansicht;
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10b) die Halteklammer nach 8a) in einer weiteren Ansicht; und
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11 eine mikroskopische Aufnahme einer Längsrillung eines flächenförmigen Verbunds eines erfindungsgemäßen Behältervorläufers im Querschnitt.
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1a) zeigt einen erfindungsgemäßen Behältervorläufer 100 in Draufsicht (stehend), mit Detailansicht einer Längsrillung 107–110. Der Behältervorläufer 100 besteht aus einem flächenförmigen Verbund 101, dessen Schichtaufbau in 4 im Querschnitt gezeigt ist. Hierbei ist der flächenförmige Verbund 101 ein Zuschnitt zum Herstellen eines einzelnen Behälters 500. Der Behältervorläufer 100 beinhaltet einen ersten Längsrand 104 und dem über den flächenförmigen Verbund 101 hinweg gegenüber einen weiteren Längsrand 105. Der erste Längsrand 104 ist mit dem weiteren Längsrand 105 versiegelt. Hierdurch ist eine Längsnaht 106 des Behältervorläufers 100 gebildet. Die Längsnagt 106 verläuft bei diesem Behältervorläufer 100 etwa mittig auf einer Wandfläche des Behältervorläufers 100. Über den flächenförmigen Verbund 101 hinweg von dem ersten Längsrand 104 zu dem weiteren Längsrand 105 beinhaltet der flächenförmige Verbund 101 eine erste Längsrillung 107, eine zweite Längsrillung 108, eine dritte Längsrillung 109 und eine vierte Längsrillung 110. Hierbei verlaufen entlang der ersten Längsrillung 107 eine erste Längsfaltung, entlang der zweiten Längsrillung eine zweite Längsfaltung, entlang der dritten Längsrillung 109 eine dritte Längsfaltung und entlang der vierten Längsrillung 110 eine vierte Längsfaltung. Die Längsfaltungen sind dazu vorgesehen, in dem herzustellenden geschlossenen Behälter 500 jeweils eine Längskante 201 zu bilden. Die erste Längsfaltung ist gekennzeichnet durch einen ersten Innenwinkel 111, die zweite Längsfaltung durch einen zweiten Innenwinkel 112, die dritte Längsfaltung durch einen dritten Innenwinkel 113 und die vierte Längsfaltung durch einen vierten Innenwinkel 114. Hierbei sind der erste Innenwinkel 111 und der dritte Innenwinkel 113 jeweils 177° sowie der zweite Innenwinkel 112 und der vierte Innenwinkel 114 jeweils 3°. Somit ist der Behältervorläufer 100 erfindungsgemäß in einem flach gefalteten Zustand. Durch Aufformen 303 des flach gefalteten Behältervorläufers 100 kann dieser zu einem mantelförmigen Gebilde geformt werden. Das Aufformen 303 kann durch gleichzeitiges Falten der ersten bis vierten Längsfaltung wie in 3 angedeutet erfolgen. 1a) zeigt ferner in einem gestrichelten Kreis eine Detailansicht der zweiten Längsrillung 108. Hier ist zu sehen, dass die Längsrillungen 107–110 jeweils auf einer Innenseite 102 des flächenförmigen Verbunds 101 eine Auswölbung 115 und auf einer Außenseite 103 des flächenförmigen Verbunds 101 eine Vertiefung 116 aufweisen. Somit wurden die Längsrillungen 107–110 durch Rillen mit einem Rillwerkzeug von der Außenseite 103 erzeugt.
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1b) zeigt einen weiteren erfindungsgemäßen Behältervorläufer 100 in Draufsicht (stehend). Der Behältervorläufer 100 nach 1b) ist wie der Behältervorläufer 100 nach 1a) ausgestaltet, wobei in 1b) die Längsnaht 106 an der ersten Längsfaltung verläuft. Ferner ist die Benennung des ersten Längsrands 104 sowie des weiteren Längsrands 105 und somit die Bezeichnung der ersten bis vierten Längsrillung 107–110 hier anders als in 1a) gewählt.
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2 zeigt den Behältervorläufer 100 nach 1a) in Seitenansicht (stehend) nach Aufformen 303. Somit ist der Behältervorläufer 100 in 2 nicht mehr im erfindungsgemäßen flach gefalteten Zustand. In der in 2 gezeigten Seitenansicht ist gegenüber 1a) ferner ein Loch 205 in einer Trägerschicht 404 des flächenförmigen Verbunds 101 zu sehen. Das Loch 205 ist mit einer Haftvermittlerschicht 403, einer Barriereschicht 402 und einer Polymerinnenschicht 401 als Lochdeckschichten 206 auf der Innenseite 102 des flächenförmigen Verbunds 101 überdeckt. Ferner sind weitere Rillungen 202 gezeigt. Durch Falten entlang der weiteren Rillungen 202 sowie Verbinden entsprechender Teile des flächenförmigen Verbunds 101 können ein Kopfbereich 203 und ein Bodenbereich 204 eines geschlossenen Behälters 500 gebildet werden. Ferner ist hier eine aus der vierten Längsfaltung entlang der vierten Längsrillung 110 gebildete Längskante 201 dargestellt.
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3 zeigt einen Versuchsaufbau 300 zum Messen der Aufformkraft. Hierbei ist der Behältervorläufer 100 nach 1a) zwischen zwei Druckplatten 301 eines Druckplattensystems einer Universalfestigkeitsprüfmaschine gespannt. Das Druckplattensystem ist motorbetrieben, so dass die obere Druckplatte 301 eine gleichmäßige Bewegung 302 nach unten ausführen kann. Hierdurch findet eine Aufformung 303 des Behältervorläufers aus dem flach gefalteten Zustand zu einem mantelförmigen Gebilde statt. Weitere Details zur Messung sind unter der Messmethode Aufformkraft angegeben.
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4 zeigt eine Schichtfolge 400 des flächenförmigen Verbunds 101 des Behältervorläufers 100 nach 1a) im Querschnitt. Von der Innenseite 102 des flächenförmigen Verbunds 101 zu der Außenseite 103 des flächenförmigen Verbunds 101 beinhaltet die Schichtfolge 400 eine Polymerinnenschicht 401, eine Barriereschicht 402, eine Haftvermittlerschicht 403, eine Trägerschicht 404, eine Polymeraußenschicht 405 und darauf gedruckt eine Farbschicht 406, welche ein Farbmittel beinhaltet und ein Dekor 406 darstellt.
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5 zeigt einen erfindungsgemäßen geschlossenen Behälter 500. Der geschlossene Behälter 500 wurde durch ein Verschließen des Behältervorläufers 100 nach 2 erhalten. Hierbei erfolgte das Verschließen als Falten des flächenförmigen Verbunds 101 und Verbinden von Bereichen des flächenförmigen Verbunds 101 unter Bilden und Verschließen des Bodenbereichs 204, Befüllen des Behältervorläufers 100 mit einem Nahrungsmittel 501 sowie weiteres Falten des flächenförmigen Verbunds 101 unter Bilden des Kopfbereichs 203 und Verschließen des Kopfbereichs 203 durch Siegeln. Ferner wurde der geschlossene Behälter 500 mit einer Öffnungshilfe 502 auf der Außenseite 103 verbunden. Hierbei überdeckt ein Deckel der Öffnungshilfe 502 das Loch 205.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens 600. Das Verfahren 600 beinhaltet einen Verfahrensschritt a) 601 Bereitstellen des Behältervorläufers 100 nach 1a). Vor einem Verfahrensschritt b) 602 und nach dem Verfahrensschritt a) 601 wird der Behältervorläufer 100 zunächst zu einem mantelförmigen Gebilde wie in 2 gezeigt aufgeformt und dann in dem Verfahrensschritt b) 602 ein Bodenbereich 204 durch Falten des flächenförmigen Verbunds 101 gebildet. Bei dem Falten haben zu faltenden Bereiche des flächenförmigen Verbunds 101 eine Temperatur von 24°C. In einem Verfahrensschritt c) 603 wird der Bodenbereich 204 durch Siegeln mit Heißgas verschlossen. In einem Verfahrensschritt d) 604 wird der Behältervorläufers 100 mit einem Nahrungsmittel 501 befüllt. In einem Verfahrensschritt e) 605 wird durch Falten der Behältervorläufers 100 ein Kopfbereich 203 gebildet, welcher durch Siegeln mit Ultraschall verschlossen wird. Somit wird ein erfindungsgemäßer geschlossener Behälter 500 erhalten. In einem weiteren Verfahrensschritt f) 606 wird der geschlossene Behälter 500 mit einer Öffnungshilfe 502 verbunden. Die Öffnungshilfe 502 kann ein mit einem Deckel versehener Schneidring sein. Das Verfahren 600 kann mit der Vorrichtung 700 nach 7 durchgeführt werden und es kann der geschlossene Behälter 500 nach 5 erhalten werden.
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7 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 700. Die Vorrichtung 700 ist eine Füllmaschine, welche eine Dornrad 701 mit mehreren Dornen 702 beinhaltet. In einem Produktionsablauf, welcher ein Herstellen eines Behälters 500 aus einem Behältervorläufer 100 sowie ein Befüllen des Behälters 500 mit einem Nahrungsmittel 501 und ein Schließen des Behälters 500 beinhaltet wird der flach gefaltete Behältervorläufer 100 aufgeformt und auf einen Dorn 702 des Dornrads 701 gesetzt.
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8a) zeigt eine Halteklammer 800. Die Halteklammer 800 ist eine Eigenentwicklung, welche der Durchführung der oben beschriebenen Messmethode für die Nullprobenkraft dient. 8a) zeigt einen Schnitt A-A der Halteklammer 800. Die Halteklammer beinhaltet insbesondere eine Halteplatte 1, eine Klemme 2, einen Hebel 3, eine Hülse 4, einen Distanzring 5, einen Bolzen 6, einen Zylinderstift 7 und eine Druckfeder 8.
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8b) zeigt die Halteklammer 800 nach 8a) in einer weiteren Ansicht. Gezeigt ist ein Schnitt B-B der Halteklammer 800.
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9a) zeigt die Halteklammer 800 nach 8a) in einer weiteren Ansicht mit Abmessungen in mm.
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9b) zeigt die Halteklammer 800 nach 8a) mit einem Drehteller 901. Die Halteklammer 800 und der Drehteller 901 werden in dieser Anordnung für die Messmethode Nullprobenkraft wie oben beschrieben verwendet.
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10a) zeigt die Halteklammer 800 nach 8a) in einer weiteren Ansicht.
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10b) zeigt die Halteklammer 800 nach 8a) in einer perspektivischen Ansicht.
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11 zeigt eine mikroskopische Aufnahme einer Längsrillung 107–110 eines flächenförmigen Verbunds 101 eines erfindungsgemäßen Behältervorläufers 100 im Querschnitt. Deutlich zu sehen ist, dass die Längsrillung 107–110 auf der Innenseite 102 des flächenförmigen Verbunds 101 eine Auswölbung 115 aufweist. Die auf der Außenseite 103 liegende Vertiefung 116 ist hier nicht sichtbar. Ferner ist die Trägerschicht 404 entlang der Längsrillung 107–110 in 2 voneinander getrennte Unterschichten 1101 aufgespalten. Zwischen den beiden Unterschichten 1101 schließt die Trägerschicht 404 einen Hohlraum 1102 ein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- erfindungsgemäßer Behältervorläufer
- 101
- flächenförmiger Verbund
- 102
- Innenseite
- 103
- Außenseite
- 104
- erster Längsrand
- 105
- weiterer Längsrand
- 106
- Längsnaht
- 107
- erste Längsrillung
- 108
- zweite Längsrillung
- 109
- dritte Längsrillung
- 110
- vierte Längsrillung
- 111
- erster Innenwinkel
- 112
- zweiter Innenwinkel
- 113
- dritter Innenwinkel
- 114
- vierter Innenwinkel
- 115
- Auswölbung
- 116
- Vertiefung
- 201
- Längskante
- 202
- Rillung
- 203
- Kopfbereich
- 204
- Bodenbereich
- 205
- Loch
- 206
- Lochdeckschichten
- 300
- Versuchsaufbau zur Messung der Aufformkraft
- 301
- Druckplatte
- 302
- gleichmäßige Druckplattenbewegung
- 303
- Aufformung
- 400
- Schichtfolge
- 401
- Polymerinnenschicht
- 402
- Barriereschicht
- 403
- Haftvermittlerschicht
- 404
- Trägerschicht
- 405
- Polymeraußenschicht
- 406
- Farbschicht / Dekor
- 500
- erfindungsgemäßer geschlossener Behälter
- 501
- Nahrungsmittel
- 502
- Öffnungshilfe
- 600
- erfindungsgemäßes Verfahren
- 601
- Verfahrensschritt a)
- 602
- Verfahrensschritt b)
- 603
- Verfahrensschritt c)
- 604
- Verfahrensschritt d)
- 605
- Verfahrensschritt e)
- 606
- Verfahrensschritt f)
- 700
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 701
- Dornrad
- 702
- Dorn
- 800
- Halteklammer
- 1
- Halteplatte
- 2
- Klemme
- 3
- Hebel
- 4
- Hülse
- 5
- Distanzring
- 6
- Bolzen
- 7
- Zylinderstift
- 8
- Druckfeder
- 901
- Drehteller
- 1101
- Unterschicht
- 1102
- Hohlraum
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 1183-1:2004 [0033]
- ISO 1133 [0033]
- EN AW 1200 [0043]
- EN AW 8079 [0043]
- EN AW 8111 [0043]
- DIN 55943:2001-10 [0048]
- DIN 55943:2001-10 [0048]
- „Industrial Organic Pigments, Third Edition.“ (Willy Herbst, Klaus Hunger Copyright© 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim ISBN: 3-527-30576-9) [0048]
- Norm ISO 1133 [0060]
- Norm ISO 1183-1 [0061]
- ISO 11357-1, -5 [0062]
- Norm ISO 14663-2 [0063]
- Norm ISO 287:2009 [0064]
- „Industrial Organic Pigments, Third Edition.“ (Willy Herbst, Klaus Hunger Copyright© 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim ISBN: 3-527-30576-9) [0066]
- DIN EN ISO 186:2002 [0069]
- DIN 55437-3:2008-05 [0069]
- DIN 53121:2014-08 [0069]
- DIN EN ISO 12048:2000 [0070]
- EN AW 8079 [0074]