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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe einer Information von einem Fahrzeug an einen Verkehrsteilnehmer gemäß Anspruch 1, eine hierfür eingerichtete Steuereinheit gemäß Anspruch 5 sowie ein hiermit ausgestattetes Fahrzeug gemäß Anspruch 8.
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Aus der
DE 10 2013 226 336 A1 sind ein Verfahren zur Ausgabe einer Information von einem Fahrzeug an Verkehrsteilnehmer, eine hierfür eingerichtete Steuereinrichtung und eine entsprechend ausgestattetes Fahrzeug bekannt. Die Ausgabe der Information erfolgt vermittels eines Kommunikationsmittels, das ein oder mehrere Scheinwerfer des Fahrzeuges, ein oder mehrere bewegliche optische Ausgabeelemente in oder in der Nähe von dem bzw. den Scheinwerfern, eine optische Ausgabeeinheit zur bildlichen Darstellung der Information auf einer äußeren Oberfläche des Fahrzeuges und/oder eine akustische Ausgabeeinheit umfasst.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative zur optischen Darstellung von Informationen an Verkehrsteilnehmer zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ausgabe einer Information von einem Fahrzeug an mindestens einen Verkehrsteilnehmer gelöst, das folgende Schritte aufweist:
- 1.1 Bestimmen, ob ein zu kommunizierendes Ereignis vorliegt; und,
- 1.2 wenn ein zu kommunizierendes Ereignis bestimmt wurde, Abgabe eines Farbstoffes aus dem Fahrzeug.
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In vorteilhafter Weise wird hierdurch eine effiziente und effektive, von dem Fahrzeug und/oder seinem Lenker ausgehende Kommunikation gegenüber einem oder mehreren anderen Verkehrsteilnehmer(n), beispielsweise Fußgängern, Zweiradfahrern oder anderen Fahrzeugen und/oder deren Lenkern, geschaffen. Das Fahrzeug selbst kann ein Zweiradfahrzeug, ein Vierradfahrzeug oder dergleichen sein. Das zu kommunizierende Ereignis kann von beliebiger Art sein. So kann es sich um eine verkehrstechnische und/oder verkehrsrechtliche Gebots- und/oder Verbotsinformation und/oder Warninformation oder um eine nicht verkehrstechnische und/oder verkehrsrechtliche Gebots- und/oder Verbotsinformation und/oder Warninformation und/oder eine Hilfsinformation, beispielsweise eine den Gemütszustand des Fahrzeuglenkers und/oder etwaiger weiterer Fahrzeuginsassen repräsentierende Information, eine Werbung repräsentierende Information oder dergleichen, handeln.
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Der Farbstoff kann dem Grundsatz nach als Flüssigkeit oder flüssiger Schaum mit beliebiger Farbe ausgebildet sein. Insbesondere kann ein Schaum aus im Wesentlichen 20% Butangas, 1% Tensiden, Zuschlagstoffen und 77% Wasser bestehen, so dass er sich sehr schnell und ohne weitere Maßnahmen auflöst. Zur Verbesserung seiner Sichtbarkeit kann der Schaum automoussierend ausgebildet sein. Weiter kann ein Farbstoff vorgesehen sein, der lediglich nach Durchführung einer aktiven Maßnahme entfernt werden kann. Eine solche Entfernung kann insbesondere durch Besprühen mit einem den Farbstoff neutralisierenden oder lösenden Stoff, insbesondere mit Wasser oder einem anderen Lösungsmittel, erfolgen. Darüber hinaus kann der Farbstoff zum Zwecke einer erhöhten Sichtbarkeit aus Glas oder Kunststoff bestehende Mikrokugeln aufweisen, wie sie zur Markierung von Fahrbahnen allgemein bekannt sind.
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Eine besonders einfache Art der Informationsmitteilung ist in vorteilhafter Weise vorhanden, wenn die Information bzw. Farbe auf den Boden, auf dem sich das Fahrzeug befindet, insbesondere einer Fahrbahn oder einem Parkplatz, aufgesprüht wird. Dabei kann sich die Information relativ zu dem Fahrzeug an beliebiger Stelle, beispielsweise vor, hinter oder an einer der Seiten der Kraftfahrzeugkarosserie, befinden.
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Zur Vermeidung einer unnötigen Abgabe von Farbstoff ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass Umfelddaten vermittels mindestens eines an dem Fahrzeug befindlichen Umfeldsensors ermittelt werden, dass anhand der Umfelddaten detektiert wird, ob mindestens ein weiterer Verkehrsteilnehmer anwesend ist, und dass eine Abgabe des Farbstoffes nur dann erfolgt, wenn mindestens ein weiterer Verkehrsteilnehmer anwesend ist. Die Umfelddaten können Informationen bezüglich einer Umgebung oder eines Umfeldes des Fahrzeuges enthalten, insbesondere Informationen hinsichtlich der Position des Fahrzeuges relativ zu einer Straßenanordnung und/oder relativ zu einem anderen Verkehrsteilnehmer.
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Dem Grundsatz nach kann ein beliebiges Ereignis mit einem beliebigen Farbstoff, insbesondere einer beliebigen Farbe, kommuniziert werden. Es kann jedoch auch wünschenswert sein, eine Differenzierung zwischen verschiedenen zu kommunizierenden Ereignissen vorzunehmen. In vorteilhafter Weise ist daher vorgesehen, dass, wenn ein zu kommunizierendes Ereignis bestimmt wurde, ermittelt wird, welcher Art das zu kommunizierende Ereignis ist, und dass in Abhängigkeit von der Art des zu kommunizierenden Ereignisses ein dieses Ereignis repräsentierender Farbstoff abgegeben wird. So ist es insbesondere möglich, zur Kommunikation einer Gefahr einen roten Farbstoff abzugeben, während ein grüner Farbstoff abgegeben wird, wenn eine Gefahr gebannt ist.
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Zur automatisierten Durchführung des zuvor offenbarten Verfahrens ist gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Steuereinheit für ein Fahrzeug vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, zu bestimmen, ob ein zu kommunizierendes Ereignis vorliegt, und für den Fall, dass ein zu kommunizierendes Ereignis vorliegt, eine Abgabe eines Farbstoffes herbeizuführen. Die zuvor genannten Vorteile gelten adäquat. Die Steuereinheit kann von der in dem Fahrzeug vorhandenen Bordelektronik getrennt oder mit dieser wirkverbunden ausgebildet sein. Eine Farbabgabe kann manuell betätigt oder automatisiert erfolgen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit für ein Fahrzeug dazu eingerichtet ist, Umfelddaten zu ermitteln und zu detektieren, ob mindestens ein weiterer Verkehrsteilnehmer anwesend ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet zu ermitteln, welcher Art ein zu kommunizierendes Ereignis ist, und eine Abgabe eines dieses Ereignis repräsentierenden Farbstoffes herbeizuführen.
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Erfindungsgemäß ist ein Fahrzeug vorgesehen, das eine Steuereinrichtung der zuvor offenbarten Art aufweist. Die zuvor dargestellten Vorteile gelten adäquat.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Fahrzeug mindestens ein Farbstoffabgabemittel auf. So ist es bei einem Zweirad insbesondere möglich, zwei voneinander entfernte Farbstoffabgabemittel vorzusehen, von denen sich das erste Farbstoffabgabemittel im Frontbereich des Zweirades und das zweite Farbstoffabgabemittel in dem dem Frontbereich distal entfernten hinteren Bereich desselben befindet.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung der Erfindung ist geschaffen, wenn das Farbstoffabgabemittel mindestens einen, einen Farbstoff aufnehmenden, Behälter umfasst, der einen Vorratsabschnitt und einen Farbstoffausgabeabschnitt umfasst. In vorteilhafter Weise ist eine örtliche Nähe von Farbstoffvorrat und Ausgabe geschaffen. Der Farbstoffausgabeabschnitt kann in vorteilhafter Weise eine Düse umfassen, durch die eine, ein zu kommunizierendes Ereignis repräsentierende, Menge Farbstoff abgegeben werden kann.
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Zur Entfernung etwaiger abgegebener, insbesondere auf dem Boden befindlicher, Farbe ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mindestens ein Farbstoffentfernungsmittel vorgesehen. Ein Farbstoffentfernungsmittel kann ein mechanisch wirkendes Mittel umfassen oder ein physikalisch und/oder chemisch wirkendes Mittel, insbesondere Wasser oder ein anderes Lösungsmittel, aufweisen.
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Nachstehend folgt eine Kurzbeschreibung von Figuren der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug in schematischer Draufsicht.
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2A zeigt eine Ausführungsform eines Farbstoffabgabemittels in schematischer Seitenansicht.
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2B zeigt eine alternative Ausführungsform eines Farbstoffabgabemittels in schematischer Seitenansicht.
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3A ist ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Ausgabe einer Information von dem Fahrzeug.
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3B ist ein Flussdiagramm eines gegenüber 3A alternativen Verfahrens.
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3C zeigt eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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4 zeigt zwei hintereinander fahrende erfindungsgemäße Fahrzeuge in schematischer Draufsicht.
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Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf 1 bis 4 eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere einschränkende, Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung. Gleiche Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen, soweit nichts anderes angegeben wird.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 1 in schematischer Draufsicht gezeigt, das in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Personenkraftwagen ausgebildet ist und in an sich bekannter Weise einen Frontbereich V und einen Heckbereich H aufweist. Das Fahrzeug 1 ist als sich in Hauptfahrtrichtung F nach links bewegend dargestellt.
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In dem Fahrzeug 1 befindet sich eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung 5. Diese steht mit Umfeldsensoren 10 in Wirkverbindung, welche in dem Fahrzeug 1 verteilt sind. Die Umfeldsensoren 10 übertragen Daten über Signalleitungen S die Steuereinrichtung 5. Darüber hinaus stehen ein automatisches Eingabemittel 15 und ein manuelles Eingabemittel 20 mit der Steuereinrichtung 5 über Signalleitungen SA bzw. SM in Wirkverbindung.
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In der Steuereinrichtung 5 werden die über die Signalleitungen SA, SM bzw. SU empfangenden Informationen ausgewertet. Anhand der Auswertung werden Signale über Signalleitungen SF an mindestens ein Farbstoffabgabemittel 25 derart ausgegeben, dass das Farbstoffabgabemittel 25 Farbe 30 ausgibt. Wie 1 entnommen werden kann sind gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel vier Farbstoffabgabemittel 25 vorgesehen, die sich jeweils im Wesentlichen in den jeweiligen Ecken des Fahrzeuges 1 befinden. Jedes Farbstoffabgabemittel 25 ist dazu eingerichtet, Farbe 30 auf den Boden 35, beispielsweise eine Fahrbahn oder einen Parkplatz, abzugeben. Dabei ist jedes Farbstoffabgabemittel 25 in der Lage, die in 1 dargestellte Fläche A mit Farbe 30 maximal zu überdecken. Es sei jedoch angemerkt, dass auch kleinere Bereiche der jeweiligen Fläche A mit der Farbe 30 überstrichen werden können. Darüber hinaus können mittels der Farbe 30 beliebige Geometrien oder Formen abgebildet werden, insbesondere solche, die von der in 1 Gezeigten abweichen.
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In 2A ist ein Farbstoffabgabemittel 25 exemplarisch gezeigt. Dieses umfasst einen Behälter 40, der einen Farbe 30 aufnehmenden Vorratsabschnitt 45 sowie eine Düse 55 zur Abgabe der Farbe 30 aufweist. Ein Teil der Farbe 30 wird durch die Düse 45 auf den Boden 35 aufgetragen, wie durch die Pfeile A symbolisiert ist. Der entsprechende Strahl A ist in diesem Ausführungsbeispiel in Richtung Boden 35 betrachtet sich erweiternd und vergleichsweise breit ausgestaltet. Die Ausgabe der Farbe 30 selbst erfolgt in an sich bekannter Weise, beispielsweise vermittels eines hier nicht gezeigten Verschlussorgans, welches überdruckbetätigt ausgebildet ist.
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In 2B ist eine weitere Ausführungsform eines Farbstoffabgabemittels 25 exemplarisch gezeigt, in dem sich verschiedene Farben 30 in voneinander getrennten Vorratsabschnitten 45 des Behälters 40 befinden. Jeder der Vorratsabschnitte 45 weist einen Farbstoffausgabeabschnitt 50 auf, durch welche die Farben 30 voneinander getrennt in Richtung Boden 35 ausgegeben werden können. Der Farbstoffausgabeabschnitt 50 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Düse ausgebildet. Hiermit ist es in vorteilhafter Weise möglich, eine Farbe 30 alleine, oder verschiedene Farben 30, sei es gleichzeitig, sei es zeitlich voneinander getrennt, auszugeben. Wie in dieser Figur zu erkennen ist sind die aus den Düsen 50 austretenden Strahlen A gegenüber dem in 2A gezeigten Strahl vergleichsweise schmal ausgestaltet. Dies ist jedoch nicht zwingend; vielmehr können die offenbarten Strahlen A auch eine andere Gestaltung und/oder gleiche oder unterschiedliche Geschwindigkeiten und/oder gleiche oder unterschiedliche Volumenströme der Farben 30 aufweisen.
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Das in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte Farbstoffabgabemittel 25 ist um ein Farbstoffentfernungsmittel 55 ergänzt. Dieses umfasst ein in dem Behälter 40, und von den Farben 30 getrennt bevorratetes, Farblösungsmittel 60, das durch eine separate Düse 65 auf den Boden 35 zur Entfernung darauf befindlicher Farbe 30 aufgetragen werden kann. Es versteht sich jedoch, dass nicht nur ein einziges, sondern auch eine größere Anzahl von Farbstoffentfernungsmitteln 55 und/oder Düsen 65 vorgesehen sein können.
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Wie bereits in Bezug auf 2A gezeigt erfolgt die Ausgabe der Farben 30 bzw. des Farblösungsmittels 60 selbst auch in diesem Ausführungsbeispiel in an sich bekannter Weise, beispielsweise vermittels eines hier nicht gezeigten Verschlussorgans, welches überdruckbetätigt ausgebildet ist.
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Es sei angemerkt, dass anstelle von Düsen 45, 65 auch andere Mittel für eine Abgabe von Farbe 30 vorgesehen sein können. So können hier nicht gezeigte Öffnungen an einer oder mehreren Stellen des Behälters 40 angeordnet sein. Darüber hinaus ist es möglich, die Düsen 45, 65 gegenüber dem Boden 35 geneigt oder derart anzuordnen, dass die Farbaustrittsrichtung A bzw. die Austrittsrichtung (nicht gezeigt) des Farblösungsmittels 60 von den in 2A und 2B dargestellten Farbaustrittsrichtungen A abweicht.
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Eine Abgabe bzw. Nicht-Abgabe von Farbe 30 durch beispielsweise Öffnen bzw. Schließen der Düsen 50 erfolgt, wenn ein entsprechendes Signal vermittels der Steuerleitung SF übertragen wird. In entsprechender Weise erfolgt eine Abgabe bzw. Nicht-Abgabe von Farblösungsmittel 60 durch beispielsweise Öffnen bzw. Schließen der Düse 65, wenn ein entsprechendes Signal vermittels einer mit der Steuereinrichtung 5 (hier nicht gezeigt) wirkverbundenen Signalleitung SL übertragen wird.
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In 3A ist beispielhaft ein Verfahren 100 zur Ausgabe einer durch eine Farbe 30 repräsentierten Information offenbart. In einem ersten Schritt 105 wird bestimmt, ob ein zu kommunizierendes Ereignis vorliegt. Liegt kein solches Ereignis vor (entsprechend dem mit einem „–“ gekennzeichneten Pfeil), so wird in regelmäßigen zeitlichen Abständen erneut bestimmt, ob ein zu kommunizierendes Ereignis vorliegt. Ist bestimmt worden, dass ein solches Ereignis vorliegt (entsprechend dem mit einem „+“ gekennzeichneten Pfeil), so wird gemäß Schritt 115 ein Farbstoff 30 ausgegeben; hernach wird das entsprechende Verfahren 100 gestoppt (Schritt 120) oder von Neuem begonnen.
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In 3B ist eine alternative Ausführungsform des Verfahrens der 3A gezeigt: Gemäß dem in 3B offenbarten Verfahren 200 werden die zuvor gemäß 3A offenbarten Schritte 105 und 110 durchgeführt. Darüber hinaus werden in Schritt 205 Umfelddaten vermittels des Umfeldsensors 10 bzw. der Umfeldsensoren 10 ermittelt. Anhand der ermittelten Daten wird gemäß Schritt 210 detektiert, ob mindestens ein weiterer Verkehrsteilnehmer (vgl. Bezugszeichen 70 in 4) anwesend ist. Wenn ein weiterer Verkehrsteilnehmer 70 anwesend ist und ein zu kommunizierendes Ereignis vorliegt, wird gemäß Schritt 215 ein Farbstoff 30 ausgegeben; hernach wird das Verfahren 200 gestoppt (Schritt 220) oder von Neuem begonnen. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgen die Schritte 105 mit 110, d.h. die Ermittlung, ob ein zu kommunizierendes Ereignis vorliegt, bzw. 205 mit 210, d.h. die Ermittlung, ob ein weiterer Verkehrsteilnehmer 70 anwesend ist, parallel zueinander. Es versteht sich jedoch, dass die beiden zuvor genannten Verfahrensschritte auch nacheinander, mithin seriell, ablaufen können (hier nicht gezeigt). Somit ist es erfindungsgemäß möglich, den Farbstoff 30 ausgeben, nachdem zuerst ein zu kommunizierendes Ereignis und anschließend die Anwesenheit eines weiteren Verkehrsteilnehmers 70 ermittelt worden ist. Ebenso ist es möglich, den Farbstoff 30 auszugeben, nachdem zuerst die Anwesenheit eines weiteren Verkehrsteilnehmers 70 und daran anschließend ein zu kommunizierendes Ereignis ermittelt worden ist.
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In 3C ist eine weitere alternative Ausführungsform des Verfahrens der 3A offenbart. Nachdem gemäß dem bereits dargestellten Schritt 110 die Existenz eines zu kommunizierenden Ereignisses bestimmt worden ist, wird in Schritt 305 ermittelt, welcher Art das zu kommunizierende Ereignis ist, um anschließend in Schritt 315 einen Farbstoff 30 auszugeben, der die Art des zu kommunizierenden Ereignisses repräsentiert; hernach wird das Verfahren 300 gestoppt oder von Neuem begonnen.
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Es sei angemerkt, dass die Verfahrensschritte 305 und 315 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform auch im Anschluss an den Verfahrensschritt 110 des Verfahrens gemäß 3B durchgeführt werden können.
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In 4 (links) ist das in 1 offenbarte Fahrzeug 1 nochmals abgebildet. Rechts von diesem befindet sich ein weiterer, als Kraftfahrzeug ausgestalteter Verkehrsteilnehmer 70, der sich in seiner Hauptfahrtrichtung F auf das Fahrzeug 1 zubewegt. Der Verkehrsteilnehmer 70 bzw. das entsprechende Kraftfahrzeug weist eine erfindungsgemäße Steuereinheit 5 auf, die mittels von bereits im Zusammenhang mit dem Fahrzeug 1 dargestellten Signalleitungen SU Signale von zwei, im Heckbereich H bzw. dem Frontbereich befindlichen, Umfeldsensoren 10 empfängt. Des Weiteren sind bei dem Verkehrsteilnehmer 70 ein automatisches Eingabemittel 15 und ein manuelles Eingabemittel 20 vorgesehen, die Signale über die Signalleitungen SA bzw. SM an die Steuereinheit 5 leiten. Anders als bei Fahrzeug 1 umfasst der als Kraftfahrzeug ausgestaltete Verkehrsteilnehmer 70 nicht vier voneinander beabstandete Farbstoffabgabemittel, sondern lediglich ein einziges Farbstoffabgabemittel 25, in dem sich zum einen Farbe 30, zum anderen aber auch ein Farbstoffentfernungsmittel 55 befinden, von dem ein Teil bereits auf dem Boden 35 aufgetragen gezeigt ist. Über Leitungen 75 können Farbe 30 oder Farbstoffentfernungsmittel 55 zu Ventilen 65 geleitet und durch diese auf den Boden 35 abgegeben werden. Eine Abgabe oder Nicht-Abgabe von Farbe 30 oder Farbstoffentfernungsmittel 55 erfolgt beispielsweise durch Schließen bzw. Öffnen eines Ventils 65 oder mehrerer oder aller Ventile 65, das bzw. die vermittels einer gestrichelt dargestellten Signalleitung SR angesteuert werden.
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In 4 ist beispielhaft folgende Situation dargestellt: Das in der Figur links gezeigte Fahrzeug 1 hat im Heckbereich H zwei Warnhinweise repräsentierende Informationen vermittels Farbe 30 auf den Boden 35 aufgebracht. Die Farbe, beispielsweise Rot, ist dabei in Form zweier Sechsecke ausgebildet, so dass der Fahrzeuglenker (nicht gezeigt) des sich in Hauptfahrtrichtung F hinter dem Fahrzeug 1 bewegenden Verkehrsteilnehmers 70 vor einem Ereignis gewarnt ist. In diesem Fall kann der Fahrzeuglenker über ein mechanisches Eingabemittel 20, beispielsweise einen Taster, ein Signal SA an die Steuereinrichtung 5 derart eingeben, dass die in der 4 rechts dargestellten Ventile 65 öffnen, um ebenfalls Farbe 30 der von dem Fahrzeug 1 abgegebenen Art im Heckbereich H des Verkehrsteilnehmers 70 abzugeben (nicht gezeigt). Etwaige dem Verkehrsteilnehmer 70 nachfolgende, hier nicht gezeigte weitere Verkehrsteilnehmer werden hierdurch ebenfalls gewarnt.
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Wenn sich der Verkehrsteilnehmer 70 in der Nähe der auf dem Boden 35 angebrachten Farbe 30 befindet, so wird ein Teil des Farbstoffentfernungsmittels 55 auf den Boden 35 aufgetragen, um im weiteren Verlauf die auf diesem befindliche Farbe 30 von dem Boden 35 zu entfernen. Dieser Vorgang erfolgt entweder manuell oder automatisch: Bei einem manuellen Vorgang bedient der Fahrzeuglenker das manuelle Eingabemittel 20 und es wird ein entsprechendes Ausgabesignal SM an die Steuereinrichtung 5 abgegeben. Bei einem automatischen Vorgang wird nach Detektierung von auf dem Boden 35 befindlicher Farbe 30 durch den insbesondere in Hauptfahrtrichtung F betrachtet vorderen Umfeldsensor 10 ein Steuersignal SU an die Steuereinrichtung 5 abgegeben. Im Anschluss hieran werden sowohl bei dem manuellen als auch dem automatischen Vorgang die vorzugsweise im Frontbereich V befindlichen Ventile 65 nach Übertragung eines Signales über die Signalleitung SR geöffnet, so dass Farbstoffentfernungsmittel 55 von dem Farbstoffabgabemittel 25 durch die Leitung 75 und die Düsen 65 auf dem Boden 35 aufgetragen wird. Die Abgabe des Farbstoffentfernungsmittels 55 wird angehalten, sobald die Farbe 30 entfernt ist oder sich der Verkehrsteilnehmer 70 soweit von der Farbe 30 entfernt hat, dass das Farbstoffentfernungsmittel 55 wirkungslos ist.
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Es sei angemerkt, dass die zuvor beschriebenen Farben und Formen lediglich beispielhaft zu verstehen sind. So ist es möglich, die Farbe 30 auch in Form von an sich bekannten und im Straßenverkehr verwendeten Zeichen oder in textlicher Form aufzutragen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 5
- Steuereinrichtung
- 10
- Umfeldsensor
- 15
- automatisches Eingabemittel
- 20
- manuelles Eingabemittel
- 25
- Farbstoffabgabemittel
- 30
- Farbe
- 35
- Boden
- 40
- Behälter
- 45
- Vorratsabschnitt
- 50
- Düse
- 55
- Farbstoffentfernungmittel
- 60
- Farblösungsmittel
- 65
- Düse
- 70
- Verkehrsteilnehmer
- 75
- Leitung
- A
- Farbauftragsrichtung
- F
- Hauptfahrtrichtung
- H
- Heckbereich
- SA
- Signalleitung
- SF
- Signalleitung
- SL
- Signalleitung
- SM
- Signalleitung
- SR
- Signalleitung
- SU
- Signalleitung
- V
- Frontbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013226336 A1 [0002]