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Die Erfindung betrifft einen Pritschenaufbau für Nutzfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein Aufbau für ein Nutzfahrzeug ist beispielsweise bereits aus der
DE 20 2006 001 735 U1 bekannt. Dieser umfasst eine Ladeplattform mit einer Ladefläche, auf welcher Transportgut anordenbar ist. Der Aufbau weist ein Planenverdeck mit einem Teleskopaufbau auf, welcher in seiner Breite variierbar ist.
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Darüber hinaus sind aus dem allgemeinen Stand der Technik, insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau, Pritschenaufbauten für Nutzfahrzeuge bekannt. Ein solcher Pritschenaufbau weist wenigstens eine Ladeplattform mit einer Ladefläche auf, auf welcher Transportgut anordenbar ist. Ein Problem bei herkömmlichen Pritschenaufbauten ist, dass diese, beispielsweise mittels eines Gabelstaplers, nur sehr umständlich zu beladen sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Pritschenaufbau der eingangs genannten Art zu schaffen, der besonders einfach mit Transportgut zu beladen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Pritschenaufbau mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
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Um einen Pritschenaufbau der eingangs genannten Art zu schaffen, der besonders einfach zu beladen ist, ist erfindungsgemäß wenigstens eine, eine weitere Ladefläche aufweisende, weitere Ladeplattform vorgesehen, welche relativ zur ersten Ladeplattform zwischen einer Verstaustellung, in welcher zumindest ein Teilbereich einer der Ladeflächen in Überdeckung mit der anderen Ladefläche angeordnet ist, und in wenigstens einer Gebrauchsstellung bewegbar ist, in welcher der Teilbereich freigegeben ist. Dadurch kann auf besonders einfache und schnelle Weise eine nutzbare Gesamtladefläche geschaffen werden, welche die erste Ladefläche und die weitere Ladefläche umfasst. Diese gegenüber der ersten Ladefläche größere, insbesondere in Fahrzeugquerrichtung breitere Gesamtladefläche kann dann auf einfache Weise mit Transportgut, beispielsweise mittels eines Gabelstaplers, beladen werden. Ferner kann die große Gesamtladefläche auf einfache Weise genutzt werden, indem die weitere Ladeplattform aus der Verstaustellung in die Gebrauchsstellung bewegt werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine mit der weiteren Ladeplattform mitbewegbare Bordwand vorgesehen, welche in der Gebrauchsstellung weiter von der ersten Ladefläche beabstandet ist als in der Verstaustellung. Dies hat den Vorteil, dass ein Beladevorgang besonders schnell durchgeführt werden kann, da die Bordwand das Beladen insbesondere der ersten Ladefläche in der Gebrauchsstellung nicht behindert.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die weitere Ladeplattform an der ersten Ladeplattform relativ zu dieser bewegbar zu halten. Dies hat den Vorteil, dass die weitere Ladeplattform hinsichtlich ihrer Position sehr präzise ausgerichtet werden kann. Ferner kann ein die beiden Ladeplattformen umfassendes und vormontierbares Modulbauteil geschaffen werden, welches in vormontierten Zustand beispielsweise an einen Rahmen des Nutzfahrzeugs montiert werden kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die weitere Ladeplattform um eine Schwenkachse verschwenkbar ist. Das hat den Vorteil, dass ein Positionswechsel der weiteren Ladeplattform einfach und schnell auszuführen ist In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die weitere Ladefläche zumindest in der Verstaustellung in Fahrzeughochrichtung unterhalb der ersten Ladefläche angeordnet ist. Der Vorteil liegt darin, dass die ursprüngliche Ladefläche ungestört von der verstauten weiteren Ladefläche ist. Ferner kann der Bauraumbedarf des Pritschenaufbaus gering gehalten werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Nutzfahrzeug mit einem Pritschenaufbau, mit einer ersten Ladeplattform und wenigstens einer weiteren Ladeplattform, welche relativ zur ersten Ladeplattform bewegbar ist, wobei sich die weitere Ladeplattform in ihrer Verstaustellung befindet;
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2 eine schematische Draufsicht auf das Nutzfahrzeug gemäß 1, wobei sich die weitere Ladeplattform in ihrer Gebrauchsstellung befindet;
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3 eine schematische Draufsicht auf das Nutzfahrzeug gemäß 2, wobei wenigstens eine Leuchtmarkierung vorgesehen ist.
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1 zeigt schematisch ein Nutzfahrzeug in Form eines Nutzkraftwagens in Draufsicht. Im vorderen Bereich ist ein Fahrerhaus 1 angeordnet. Dahinter schließt sich ein Pritschenaufbau mit einer Ladeplattform 3 an. Die Ladeplattform 3 weist eine Ladefläche 5 auf, auf welcher Transportgut anordenbar sind. Dies bedeutet, dass auf der Ladefläche 5 Gegenstände angeordnet werden können, die mittels des Nutzfahrzeugs zu transportieren sind. Bei dem Transportgut kann es sich beispielsweise um Schüttgut handeln.
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In einem bezogen auf die Bildebene von 1 linken Randbereich und in einem bezogen auf die Bildebene von 1 rechten Randbereich der Ladeplattform 3 befindet sich jeweils eine weitere Ladeplattform 7. Die jeweilige weitere Ladeplattform 7 weist eine weitere Ladefläche 9 auf, auf welcher ebenfalls Transportgut anordenbar ist. Die jeweilige weitere Ladeplattform ist zwischen einer in 1 gezeigten Verstaustellung und wenigstens einer in 2 und 3 gezeigten Gebrauchsstellung relativ zur ersten Ladeplattform 3 bewegbar. In der Verstaustellung ist zumindest ein Teilbereich einer der Ladeflächen 5, 9 in Überdeckung mit der anderen der Ladeflächen 5, 9 angeordnet. In der Gebrauchsstellung ist die eine Ladefläche 5 beziehungsweise 9 freigegeben. Dies bedeutet, dass die eine Ladefläche 5 beziehungsweise 9 in der Gebrauchsstellung nicht mehr in Überdeckung mit der entsprechend anderen Ladefläche 9 beziehungsweise 5 angeordnet ist.
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Es ist möglich, dass die jeweilige Ladeplattform 7 – zumindest bezogen auf die Verstaustellung – in Fahrzeughochrichtung über der Ladeplattform 3 angeordnet ist. Alternativ dazu ist es möglich, dass die jeweilige Ladeplattform 7 – zumindest bezogen auf die Verstaustellung – in Fahrzeughochrichtung unterhalb der Ladeplattform 3 angeordnet ist.
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In einer anderen Variante ist es auch möglich, die Ladeplattform 7 im Inneren der ursprünglichen Ladeplattform 3 zu verstauen. Jeweils am äußeren seitlichen Rand der weiteren Ladeplattform 7 ist eine Bordwand 11 angeordnet, welche auch als Reling bezeichnet wird.
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Die weitere Ladeplattform 7 und die Bordwand 11 sind miteinander verbunden. Jedoch kann eine zerstörungsfreie Demontage problemlos erfolgen. In einer besonderen Ausgestaltung sind die Ladeplattform und die Bordwand einteilig.
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Die weitere Ladeplattform 7 ist im vorderen Bereich mittels eines Gelenks 13, insbesondere eines Scharniers oder dgl., mit der Ladeplattform 3 verbunden. Es sei an dieser Stelle festgehalten, dass die Möglichkeit der Verbindung nicht auf das Gelenk 13 beschränkt ist oder sein muss, sondern bevorzugt eine schnelle Vorrichtung zum Erreichen der Gebrauchsstellung vorgesehen ist. Es ist aber auch möglich, die weitere Ladeplattform 7 direkt mittels des Gelenks 13 an ein nicht näher dargestelltes Fahrgestell oder Rahmen des Nutzfahrzeugs anzubringen.
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Das Gelenk 13 bewirkt eine Fixierung der Ladeplattform 7 in Fahrzeughochrichtung und gibt die Ladeplattform 7 für eine Schwenkbewegung um eine vorzugsweise in Fahrzeughochrichtung verlaufende Schwenkachse frei. Im hinteren Bereich, also am Fahrzeugheck, ist die Ladeplattform 7 mittels Sicherungselementen 15, insbesondere Stahlbolzen, in der Verstaustellung festlegbar beziehungsweise festgelegt, um ein unbeabsichtigtes Verstellen zu verhindern.
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Damit die Bordwand 11 bei einem Verstellen besser mit der Hand zu greifen ist, ist mindestens eine Greifhilfe 17, insbesondere ein Griffelement, vorgesehen. In einer weiteren Ausgestaltung kann der Pritschenaufbau jedoch auch eine hydraulische und/oder elektrische Verstellvorrichtung umfassen, um Ladeplattform 7 und/oder Bordwand 11 zu bewegen. In einer weiteren Ausgestaltung kann die Schwenkvorrichtung über einer Fernsteuerung betätigt werden. Vorstellbar ist die automatische Verstellung der Bordwand in die Gebrauchsstellung wenn sich eine Maschine, insbesondere ein Gabelstapler, zum Beladen annähert.
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In 2 ist das Nutzfahrzeug ebenfalls in Draufsicht gezeigt. Der Unterschied zu 1 ist, dass die Sicherungselemente 15 nun entfernt sind und sich die Ladeplattform 7 mit der Bordwand 11 in der Gebrauchsstellung befindet. Die Gebrauchsstellung kann durch einen Schwenkvorgang erreicht werden.
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Nun besteht die Möglichkeit für die Maschine, zum Beladen der Ladefläche 5 und/oder 9, beispielsweise von hinten an den Pritschenaufbau schräg zur Fahrzeuglängsrichtung anzufahren und Transportgut auf der Ladefläche 5 abzustellen, ohne dass es zu einer Kollision des mittels der Maschine auf die Ladefläche anzuordnenden Transportguts beispielsweise mit der sich in Fahrzeughochrichtung erstreckenden Bordwand 11 kommt. Außerdem kann zumindest temporär auch die zusätzliche Ladefläche 9 für eine zusätzliche Nutzlast wie Schüttgut oder dgl. genutzt werden.
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In 3 ist die Ladefläche in Draufsicht dargestellt. Die ursprüngliche Ladefläche 5 ist nun mit einer Leuchtmarkierung 19 umrandet. Die Leuchtmarkierung 19 kann passiv oder aktiv sein. Im aktiven Fall bietet sich eine Lösung mit Leuchtdioden (LEDs) an. Hierdurch ist die Abmessung der Fläche der ursprünglichen Ladefläche 5 auch bei ausgeschwenkter weiterer Ladefläche 9 erkennbar. Bei einer aktiven Beleuchtung kann dies sogar bei schlechten Lichtverhältnissen realisiert werden.
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Diese Leuchtmarkierung 19 ermöglicht dem Führer der beladenden Maschine, die Fläche der ursprünglichen Ladefläche 5 zu erkennen und beim Beladen Rücksicht darauf zu nehmen. Nach dem Beladen lässt sich die Ladeplattform 7 mit der Bordwand wieder 11 schließen.
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Die neu geschaffene Ladefläche 9 ist in einer weiteren Ausbildung mit wenigstens einem Sensor ausgestattet, mittels welchem ein Gewicht von auf der Ladefläche 9 angeordnetem Transportgut erfassbar ist. Mit anderen Worten kann mittels eines solchen Sensors ein auf der Ladefläche 9 abgestelltes Ladegewicht überwacht werden. Überschreitet das erfasste Gewicht einen vorgebbaren Schwellenwert, so liegt eine Überladung vor und es kann ein beispielsweise akustischer und/oder haptischer und/oder optischer Alarm ausgelöst werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006001735 U1 [0002]