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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung eines Sensorgehäuses an einer Blechkappe eines Schienenfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Montieren einer solchen Befestigungsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
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In der
EP 1 529 709 B1 ist eine Lagervorrichtung für Schienenfahrzeuge offenbart, wobei ein Lager auf einer Radsatzwelle angeordnet ist und ein Inspektionsdeckel abnehmbar gegen das Lager montiert ist. Der Inspektionsdeckel ist mit einem Stützabschnitt ausgestattet, in dem ein Sensormittel integriert ist. Das Sensormittel umfasst zwei Sensoren, die beide in einem Gehäuse des Deckels angeordnet sind.
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In den Druckschriften
DE 42 42 392 A1 ,
DE 41 37 546 C2 und
DE 10 2005 001 404 A1 ist jeweils ein Sensor berührungslos gegenüber eines Polrades, das an der Stirnseite eines Radsatzlagers befestigt ist, angeordnet. Keine der genannten Druckschriften gibt Hinweise darauf, wie der Sensor an dem Radsatzlager befestigt ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine günstige und einfach montierbare Befestigungsanordnung eines Sensorgehäuses an einer Blechkappe eines Schienenfahrzeugs zu entwickeln.
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Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird die im Anspruch 1 angegebene Befestigungsanordnung und in Anspruch 4 ein Verfahren zum Montieren einer solchen Befestigungsanordnung vorgeschlagen. Optionale vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich ganz oder teilweise aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die Erfindung liegt der Überlegung zu Grunde, dass das Sensorgehäuse mittels einer Schraubverbindung mit der Blechkappe befestigt wird. Prinzipiell können hierfür an der Stirnseite der Blechkappe durch Umformprozesse senkrechte hülsenförmige Erstreckungen ausgebildet werden, in denen ein Gewinde geschnitten wird. Somit kann das Sensorgehäuse mit der Blechkappe über die hülsenförmigen Erstreckungen verbunden werden. Grundsätzlich ist eine weitere Schraubverbindung denkbar, indem Bolzen mit einem Außengewinde auf der Stirnseite der Blechkappe geklebt, geschweißt oder gelötet werden. Somit kann das Sensorgehäuse auf der Blechkappe angebracht und über eine Mutter festgeschraubt werden.
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Im Unterschied dazu zeichnet sich die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung, die ein Sensorgehäuse sowie eine Blechkappe eines Schienenfahrzeuges aufweist, dadurch aus, dass an einer Stirnseite der Blechkappe mindestens eine Bohrung angeordnet ist, in der eine Gewindebuchse gehalten ist, an welcher das Sensorgehäuse befestigt ist. Da sich über die gesamte Erstreckung der Gewindebuchse das Gewinde erstreckt, wird eine hohe Sicherheit der Schraubverbindung erreicht.
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Die Blechkappe ist dabei topfförmig ausgebildet und weist eine Innen- und eine Außenwandung auf. Des Weiteren deckt die Blechkappe die rotierenden Teile einer Seite eines Radsatzlagers ab.
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Vorzugsweise weist die Blechkappe auch eine Dichtfunktion auf, so dass das Lager zur Umgebung hin abgedichtet ist. Diesbezüglich ist es auch zweckmäßig, wenn die Blechkappe mehrfach gestuft ausgebildet ist. Dies ist beispielsweise durch den Umformprozess Tiefziehen möglich.
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Die Gewindebuchse ist vorzugsweise in der Bohrung eingepresst. Allerdings sind auch neben der Pressverbindung die Fügeverfahren wie beispielsweise Kleben, Schweißen und Löten denkbar.
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Unter Bohrung wird jegliche Form eines Lochs verstanden, wobei die Bohrung beispielsweise gebohrt oder gestanzt ist. Des Weiteren sind vorzugsweise mindestens zwei Bohrungen in der Blechkappe zum Befestigen des Sensorgehäuses ausgebildet.
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Ferner ragt die Gewindebuchse in einer bevorzugten Ausführungsform senkrecht von der Außenwandung der Stirnseite der Blechkappe heraus und erstreckt sich zum Gehäuse hin, wobei die Gewindebuchse bündig mit der Innenwandung der Stirnseite der Blechkappe abschließt.
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Des Weiteren wird ein Verfahren zum Montieren einer Befestigungsanordnung, die bei Schienenfahrzeugen ein Sensorgehäuse mit einer Blechkappe verbindet, beansprucht. Die Blechkappe ist, wie bereits oben beschrieben, topfförmig ausgebildet und weist eine Innen- sowie eine Außenwandung auf. Das Verfahren ist dabei durch folgende Schritte gekennzeichnet:
Zuerst werden die Blechkappe mit mindestens einer stirnseitig angeordneten Bohrung, ein Sensorgehäuse sowie eine der Anzahl der Bohrungen entsprechenden Anzahl an Gewindebuchsen bereitgestellt. Anschließend werden die Gewindebuchsen in die Bohrung eingelegt und eingepresst. Vorzugsweise werden die Gewindebuchsen von der Innenwandung der Blechkappe in Richtung Außenwandung und somit auch in Richtung Sensorgehäuse in die Bohrungen eingelegt. Danach wird das Sensorgehäuse mit den Gewindebuchsen mittels Befestigungselemente, insbesondere Schrauben, verschraubt.
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Es ist auch denkbar, dass durch das Verschrauben mit den Befestigungselementen die Gewindebuchsen in die Bohrungen eingepresst werden, in dem der Gewindebuchsen-Innendurchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser des Befestigungselements.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten, beispielhaften Ausführungsform der Erfindung sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung in Schnittansicht,
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2 eine Vergrößerung einer eingepressten Gewindebuchse aus 1 ohne eingeschraubtes Befestigungsmittel.
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In der 1 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung 1 dargestellt. Die Befestigungsanordnung 1 umfasst ein Sensorgehäuse 2 sowie eine Blechkappe 3, die über eine Schraubverbindung 4 miteinander verbunden sind. Die Blechkappe 3 ist an der Stirnseite einer hier nicht dargestellten Radsatzwelle eines Radsatzlagers eines Schienenfahrzeugs, das eine Rotationsachse AR aufweist, angeordnet.
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Die Blechkappe 3 weist eine mehrstufige Topfform sowie eine Innen- 5 und Außenwandung 6 auf. An der geschlossenen Stirnseite 7 der topfförmigen Blechkappe 3 sind zwei Bohrungen 8 im gleichen radialen Abstand b zur Rotationsachse AR des Radsatzlagers angeordnet.
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In den Bohrungen 8 ist jeweils eine Gewindebuchse 9 eingepresst. Dies ist in der 2 ohne eingeschraubtes Befestigungselement 10 vergrößert dargestellt. Die Gewindebuchse 9 weist einen Flanschabschnitt I und einen Hülsenabschnitt II auf. Der Flanschabschnitt I schließt bündig mit der Innenwandung 5 der Blechkappe 3 ab und erstreckt sich zur Außenwandung 6 der Blechkappe 3 hin. Die Höhe H des Flanschabschnitts I, in axialer Richtung gemessen, entspricht in dieser Ausführungsform ein Drittel der Wanddicke DB der Blechkappe 3 an dessen Stirnseite 7. In dem Hülsenabschnitt II ist ein Innengewinde 11 eingebracht, in das ein Befestigungselement 10 eingeschraubt ist. Des Weiteren erstreckt sich der Hülsenabschnitt II in axialer Richtung vom Flanschabschnitt I der Gewindebuchse 9 zum Sensorgehäuse 2 hin. Dabei ragt der Hülsenabschnitt II aus der Blechkappe 3 heraus.
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Das Sensorgehäuse 2 ist bündig an der Stirnseite 7 der Blechkappe 3 angeordnet, so dass dieses die Gewindebuchsen 9 umschließt. Das Sensorgehäuse 2 weist des Weiteren zwei Bohrungen 12 auf, so dass die Befestigungselemente 10, nämlich Schrauben, durch die Bohrungen 12 des Sensorgehäuses 2 geschoben und in die Gewindebuchsen 9 geschraubt werden. Dadurch entsteht eine Schraubverbindung 4 zwischen Sensorgehäuse 2 und Blechkappe 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungsanordnung
- 2
- Sensorgehäuse
- 3
- Blechkappe
- 4
- Schraubverbindung
- 5
- Innenwandung der Blechkappe
- 6
- Außenwandung der Blechkappe
- 7
- Stirnseite der Blechkappe
- 8
- Bohrung in der Blechkappe
- 9
- Gewindebuchse
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Innengewinde
- 12
- Bohrung im Sensorgehäuse
- AR
- Rotationsachse der Radsatzwelle
- b
- radialer Abstand zwischen Bohrung der Blechkappe und Rotationsachse
- DB
- Wanddicke der Blechkappe
- H
- Höhe des Flanschabschnitts
- I
- Flanschabschnitt
- II
- Hülsenabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1529709 B1 [0002]
- DE 4242392 A1 [0003]
- DE 4137546 C2 [0003]
- DE 102005001404 A1 [0003]