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Die Erfindung betrifft einen isolierenden Schutzhandschuh für Arbeiten unter elektrischer Spannung, der als Fingerhandschuh mit einem Handschuhkörper und Handschuhfingern ausgeführt ist und eine vorderseitige Innenhandfläche, einen rückseitigen Handschuhrücken sowie an einem Ende eine Stulpenöffnung zur Einführung der Hand in den Fingerhandschuh aufweist, wobei der Schutzhandschuh mindestens zweilagig ausgeführt ist und ein bei Benutzung mit einer Benutzer-Hand in Berührung kommendes Innenfutter sowie eine das Innenfutter auf der Hand-abgewandten Außenseite umgebende Außenhülle aufweist,
und wobei die Außenhülle und das Innenfutter derart aufgebaut sind, dass sie gemeinsam den Mindestanforderungen der Europäischen Norm 659 für Feuerwehr-Schutzhandschuhe genügen.
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Derzeit bestehen intensive Bestrebungen, verstärkt elektrische Energie anstelle von fossilen Brennstoffen zu nutzen. So sind in den vergangenen Jahren zunehmend Photovoltaiksysteme, beispielsweise auf Gebäudedächern, aufgebaut worden. Außerdem soll in Zukunft individuell Mobilität verstärkt durch elektrische Antriebssysteme, beispielsweise durch Elektrofahrzeuge, ermöglicht werden.
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Bislang wird jedoch nur wenig beachtet, dass mit einer derart verstärkten Nutzung elektrischer Energie auch erhebliche Gefahrenpotenziale verbunden sind.
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Diese Gefahrenpotenziale deuten sich angesichts zahlreicher, weltweit auftretender Brandereignisse aufgrund von nicht oder schlecht funktionierenden Akkumulatoren, beispielsweise in Smartphones oder Notebooks, bereits in zunehmendem Umfang an.
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Ein besonders hohes Risiko wird bei Bränden im Umfeld von Elektrofahrzeugen, beispielsweise bei hybrid- oder vollelektrisch betriebenen Fahrzeugen, gesehen (siehe beispielsweise „E-Mobil-Brand in den USA“; https://www.welt.de/motor/news/article120704501/E-Mobil-Brand-in-den-USA.html (abgerufen am 09.11.2016)).
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Besonders problematisch beim Brand eines solchen Elektrofahrzeugs ist, dass beim Löschen nicht nur erhebliche Gefahren durch das Feuer und den Brand selbst sowie etwa mögliche selbstentzündende Elemente wie beispielsweise Lithiumionen-Akkumulatoren ausgehen, sondern zusätzlich auch noch Gefahren durch sich ausbreitende Hochspannungen bzw. Starkströme aufgrund der im Fahrzeug verbauten Hochleistungselektrik bzw. -akkumulatoren kontrolliert werden müssen bzw. es gilt, diesen wirksam vorzubeugen.
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Bislang sind Brandbekämpfer nur bedingt auf die Behandlung derartiger Gefahrenquellen vorbereitet. Im oben genanntem Artikel wird beispielsweise berichtet, dass die einen Brand eines Elektrofahrzeugs bekämpfenden Feuerwehrleute deutlichen räumlichen Abstand vom Elektrofahrzeug hielten bzw. halten mussten, was natürlich die Effektivität der Brandbekämpfung ganz erheblich einschränkt oder die -an sich bekannten- Brandbekämpfungsmaßnahmen in ihrer positiven Wirkung reduziert, wenn nicht gar unmöglich macht.
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Um mit derartigen erweiterten Gefahren umzugehen, bedarf es daher insbesondere Schutzhandschuhen, die nicht nur -jeweils als für sich-Feuerwehrhandschuhe oder als Elektrikerhandschuhe ausgebildet sind, sondern sowohl thermischen als auch mechanischen als auch elektrischen Gefahren standhalten können.
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Grundsätzlich bekannt sind seit langem Spezial-Schutzhandschuhe, insbesondere Feuerwehrhandschuhe, zum Schutz vor thermischen und mechanischen Gefahren, beispielsweise die Feuerwehr-Schutzhandschuh-Modelle „Fire Fighter Premium“ oder „Evolution“, jeweils Fabrikate der Firma Seiz Technical Gloves GmbH in D-72555 Metzingen. Ebenso bekannt sind Schutzhandschuhe, insbesondere Elektriker-Handschuhe, die zum Schutz vor elektrischen Gefahren dienen, beispielsweise das von der Firma Seiz Technical Gloves GmbH angebotene Modell „Electrosoft“.
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Aus der eingangs zitierten
DE 20 2009 009 752 U1 ist bereits ein kombinierter Schutzhandschuh bekannt, der insbesondere als Feuerwehrhandschuh ausgebildet sein kann, und bei dem eine innen liegende Schicht aus elektrisch isolierendem Material gebildet ist.
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Problematisch bleibt jedoch nach wie vor, dass ein solcher Handschuh, der vor den genannten Gefahren Schutz bieten mag, insbesondere auch die jeweiligen Einzelnormen, insbesondere die Forderungen der EN 695 und auch der EN 60903, streng zu erfüllen hat, um überhaupt in der Praxis eingesetzt werden zu dürfen.
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Insbesondere Anforderungen hinsichtlich des Schutzes vor Elektrizität sind aber bislang nur äußerst begrenzt auch in Kombination mit Anforderungen hinsichtlich des Schutzes vor thermischen und mechanischen Gefahren erfüllbar, unter anderem weil normengemäß hohe technische Anforderungen sowohl in nassem als auch in trockenem Zustand zu erfüllen sind, wobei ein derartiger Schutzhandschuh, welcher ausreichenden Schutz vor elektrischen Strömen und hohen Spannungen bietet, gleichzeitig Hitze- bzw. Feuerresistent ausgebildet sein müsste.
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Zwar mag es für sich gesehen naheliegend erscheinen, einen derartigen Schutzhandschuh bereitzustellen, in welchem mehrere Schichten mit unterschiedlichen, normerfüllenden Schutzeigenschaften kombiniert werden. Dieses Vorgehen hat bislang jedoch noch nicht zum erwünschten Erfolg geführt, da immer noch zusätzliche weitere Detailprobleme gelöst werden müssten.
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So müssten einerseits die Schichten -zumindest temporär- miteinander unlösbar verbunden sein. Beispielsweise kann man nicht einfach eine spezielle Außenhülle verwenden, die per se mechanischen Schutz bietet, und dann zusätzlich bedarfsweise beispielsweise ein Innenfutter unterziehen, um zusätzlichen thermischen Schutz zu erzielen. Hieraus ergäben sich potenziell äußerst unerwünschte anderweitige Unfallgefahren.
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Bislang ist es noch nicht gelungen, einen Schutzhandschuh gegen thermische und/oder mechanische Gefahren zusätzlich mit einer weiteren zu versehen Hülle, die den -vergleichsweise strengengesetzlichen Normen für Elektriker-Handschuhe gerecht wird. So besteht bislang das Risiko, dass -insbesondere im nassen Zustand, wie in den Prüf-Vorschiften der Norm zwingend vorgegeben- über eine genähte Verbindung einer Außenhülle mit einer Innenhülle bzw. mit einem Elektriker-Handschuh Elektrizität in unzulässigem Ausmaß das Innere des Schutzhandschuhs erreicht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, mit möglichst einfachen technischen Mitteln unaufwändig und kostengünstig einen Schutzhandschuh bereit zu stellen, mit dem sowohl Mindestanforderungen der einschlägigen Normen zum Schutz vor thermischen Gefahren, insbesondere der Europäischen Norm 659 für Feuerwehr-Schutzhandschuhe, als auch denen zum Schutz vor elektrischen Gefahren, insbesondere der Europäischen Norm 60903, sicher erfüllt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese -in der Praxis nicht ganz unkomplizierte-Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle Weise gelöst durch einen isolierenden Schutzhandschuh für Arbeiten unter elektrischer Spannung, der als Fingerhandschuh mit einem Handschuhkörper und Handschuhfingern ausgeführt ist und eine vorderseitige Innenhandfläche, einen rückseitigen Handschuhrücken sowie an einem Ende eine Stulpenöffnung zur Einführung der Hand in den Fingerhandschuh aufweist, wobei der Schutzhandschuh mindestens zweilagig ausgeführt ist und ein bei Benutzung mit einer Benutzer-Hand in Berührung kommendes Innenfutter sowie eine das Innenfutter auf der Hand-abgewandten Außenseite umgebende Außenhülle aufweist,
und wobei die Außenhülle und das Innenfutter derart aufgebaut sind, dass sie gemeinsam den Mindestanforderungen der Europäischen Norm 659 für Feuerwehr-Schutzhandschuhe genügen, wobei sich der Schutzhandschuh dadurch auszeichnet, dass das Innenfutter einen spannungsisolierenden Elektriker-Handschuh umfasst, der bereits für sich den Mindestanforderungen der Europäischen Norm 60903 für isolierende Schutzhandschuhe für Arbeiten unter elektrischer Spannung genügt, dass das Innenfutter mit der Außenhülle über eine umlaufende, in sich geschlossene Klebenaht auf der Höhe des Handschuh-Stulpens verbunden ist, und dass die geschlossene Klebenaht elektrisch isolierend auch für Spannungen ≥ 1000V ausgeführt ist.
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Dabei ist unter der Spannung diejenige Prüfspannung zu verstehen, mit der normgemäß einer jeweiligen Klasse entsprechend zu prüfen ist. Beispielsweise beträgt die (Prüf-)Spannung für die niedrigste Klasse 00 der EN 60903 mindestens 2.500V und ist somit ≥1000V.
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Erfindungsgemäß kann ein Schutzhandschuh bereitgestellt werden, der für sich genommen bereits die Europäische Norm 659 für Feuerwehr-Schutzhandschuhe erfüllt. In diesen Schutzhandschuh ist mittels des Innenfutters ein spannungsisolierender Elektriker-Handschuh integriert, welcher für sich die Mindestanforderungen der Europäischen Norm 60903 erfüllt.
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Das Innenfutter ist über eine in sich geschlossene, elektrisch isolierende Klebenaht mit der Außenhülle verbunden. Durch Verwendung einer solchen speziellen Klebenaht kann eine Perforation des Elektriker-Handschuhs, wie sie sonst bei einer sonst üblichen genähten Naht unvermeidlich wäre, vermieden werden. Somit kann der erfindungsgemäße Schutzhandschuh allen genannten Normen gleichzeitig gerecht werden.
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Durch eine dennoch feste, zumindest zeitweise unlösbare Verbindung der Einzelteile miteinander können zudem die oben beschriebenen Unfallrisiken vermieden werden.
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Durch Platzierung der Klebenaht auf der Höhe des Handschuh-Stulpens kann des Weiteren sicher gestellt werden, dass zu jeder Zeit der Schutz gegen elektrische Gefahren sich jedenfalls mindestens so weit über die Körperoberfläche der Benutzer-Hand erstreckt wie auch der -im Wesentlichen durch die Außenhülle gebildete- Schutz gegen thermische Gefahren wirkt. Insbesondere wird ein Verrutschen des Elektriker-Handschuhs vermieden, wodurch beispielsweise Teile des Handrückens zwar ggf. noch vor thermischen Gefahren, nicht aber mehr vor Elektrizität geschützt wären.
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Eine besonders vorteilhafte Klasse von Ausführungsformen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle einlagig aus Hitze-isolierendem, flammfestem Material, vorzugsweise aus Aramid und/oder aus Para-Aramid, aufgebaut ist und den Mindestanforderungen der Europäischen Norm 407 für Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken genügt.
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Somit kann bereits die Außenhülle einen hinreichenden thermischen Schutz gewährleisten. Schichten aus Aramid, Meta-Aramid, und/oder Para-Aramid bieten ferner den Vorteil, auch gegen mechanische Gefahren zu schützen, d. h. beispielsweise einen Schnitt- und/oder Durchstichschutz zu bieten. Auch weisen diese Schichten eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf.
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Es versteht sich, dass auch weitere, insbesondere textile, Zwischenschichten zwischen Außenhülle und Innenfutter, beispielsweise aus Para-Aramid und/oder Aramid, vorgesehen sein können.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die Außenhülle, insbesondere die vorderseitige Innenhandfläche, aus einem abriebfesten, schnittfesten und durchstichfesten Material aufgebaut, vorzugsweise beschichtet ist, beispielsweise mit Silikon oder Silikon-Carbon oder anderen flammfesten Kunststoffen, und bereits für sich zumindest den Anforderungen der Europäischen Norm 388 für Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken genügt.
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Während ein üblicher Elektriker-Handschuh keinerlei bzw. kaum Schutz gegen mechanische Gefahren bietet, kann somit ein Schutzhandschuh bereitgestellt werden, der Schutz gegen thermische, mechanische als auch elektrische Gefahren bietet. Somit können völlig neue Einsatzgebiete für Schutzhandschuhe erschlossen werden. Ebenso genügt dem Benutzer ein einziger Schutzhandschuh-Typus zur Abwehr der genannten Gefahren. Ein zwischenzeitliches Wechseln des Schutzhandschuhs während eines Einsatzes entfällt.
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Ein solcher mehrlagiger Aufbau des Schutzhandschuhs kann auch gewährleisten, dass der Elektriker-Handschuh bzw. das Innenfutter ebenfalls vor mechanischen Einflüssen und/oder Verschleiß geschützt wird, wodurch sich dessen Haltbarkeit bzw. Lebensdauer verlängern lässt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann die Außenhülle auch einen mehrlagig aufgebauten Feuerwehr-Schutzhandschuh umfassen, der bereits für sich zumindest den Mindestanforderungen der Europäischen Norm 659 für Feuerwehr-Schutzhandschuhe genügt.
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Besonders vorteilhaft ist auch, wenn die das Innenfutter mit der Außenhülle verbindende umlaufende, in sich geschlossene, elektrisch isolierende Klebenaht um den Rand der Stulpenöffnung herum verläuft.
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Somit kann die Klebenaht einerseits geschützt abseits des Hauptaktionsbereichs, insbesondere des Griffbereichs des Schutzhandschuhs, angeordnet sein. Auch kann dadurch ein den Schutzhandschuh rundum umfassender Elektrizitätsschutz gewährleistet werden.
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Alternativ kann die das Innenfutter mit der Außenhülle verbindende umlaufende, in sich geschlossene, elektrisch isolierende Klebenaht mit Abstand von der Stulpenöffnung in Richtung auf die Handschuhfinger hin zwischen der Hand-zugewandten Innenseite der Außenhülle und der Hand-abgewandten Außenseite des Innenfutters verlaufen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen der Hand-zugewandten Innenseite der Außenhülle und der Hand-abgewandten Außenseite des Innenfutters auch an den Fingerspitzen der Handschuhfinger eine elektrisch isolierende Klebeschicht vorhanden ist. Somit kann vermieden werden, dass das Innenfutter aus der Außenhülle (unbeabsichtigt) herausgezogen und dadurch unbrauchbar gemacht wird.
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Die umlaufende, in sich geschlossene, elektrisch isolierende Klebenaht und/oder eine elektrisch isolierende Klebeschicht können aus einem oder mehreren elektrisch nicht-leitfähigen Klebstoffen hergestellt sein, insbesondere aus organischen oder anorganischen Klebstoffen, vorzugsweise auf Silikon-Basis.
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Insbesondere können die Klebstoffe Einkomponenten-, Zweikomponenten- oder Mehrkomponenten-Klebstoffe sein.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich, wenn die umlaufende, in sich geschlossene, elektrisch isolierende Klebenaht und/oder eine elektrisch isolierende Klebeschicht eine Schichtdicke ≥ 0,5mm aufweisen. Dadurch kann gleichzeitig ein vorteilhafter Abstand zwischen Außenhülle und Innenfutter gewährleistet werden.
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Bei einer Klasse von Ausführungsformen verbindet die umlaufende, in sich geschlossene, elektrisch isolierende Klebenaht und/oder eine elektrisch isolierende Klebeschicht die Außenhülle unlösbar mit dem Innenfutter. Somit können für den Benutzer auch eine hinreichende Sicherheit bzw. umfassende Sicherheitseigenschaften der beiden Hüllen sichergestellt werden.
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Bei einer alternativen Klasse von Ausführungsformen ist dagegen vorgesehen, dass die umlaufende, in sich geschlossene, elektrisch isolierende Klebenaht und/oder eine elektrisch isolierende Klebeschicht derart beschaffen sind, dass sie die Außenhülle nur zeitweise untrennbar mit dem Innenfutter verbinden, so dass das Innenfutter nach einem vorbestimmten Ablaufdatum, vorzugsweise nach dem vorgeschriebenen Verfallsdatum von 2 Jahren für Elektriker-Handschuhe, von der Außenhülle gelöst und aus dieser herausgezogen werden kann. Dadurch kann der Schutzhandschuh besonders wirtschaftlich attraktiv hergestellt und genutzt werden. Insbesondere kann die Außenhülle auch wiederverwendet bzw. weiterbenutzt werden, selbst wenn aufgrund beispielsweise gesetzlicher Vorgaben das Innenfutter bzw. der Elektriker-Handschuh auszuwechseln ist.
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Besonders bevorzugt ist dabei, wenn die Klebenaht und/oder Klebeschicht mindestens einen thermisch aktivierbaren Klebstoff aufweist. Dann kann das Trennen der beiden Schichten voneinander durch Erwärmen bzw. thermisches Aktivieren des Klebstoffs erfolgen. Dabei ist anzumerken, dass die Aktivierungstemperatur in einem von der Einsatztemperatur, insbesondere der Einsatz-Innentemperatur, des Schutzhandschuhs abweichenden, insbesondere höheren Bereich vorzugsweise gewählt werden kann.
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Beispielsweise kann zur Herstellung zunächst der thermisch aktivierbare Klebstoff entsprechend der auszubildenden Klebenaht bzw. Klebenähte auf das Innenfutter aufgebracht werden. Dann kann das Innenfutter in die Außenhülle eingebracht werden. Durch Zusammenpressen und/oder - insbesondere wenn dies der thermisch aktivierbare Klebstoff erfordert - durch Erhitzen des Innenfutters und/oder der Außenhülle können beide Teile zusammengefügt werden. Beispielsweise zur Auswechslung des Innenfutters genügt es dann, den Klebstoff, insbesondere durch Erhitzen, zu aktivieren und dadurch die beiden Teile wieder voneinander zu lösen. Anschließend kann beispielsweise ein neuer Elektriker-Handschuh als Innenfutter mit der bereits vorhandenen Außenhülle analog zum vorigen Vorgehen zusammengefügt werden.
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Eine besonders einfache Herstellung des Schutzhandschuhs bzw. seines Innenfutters ergibt sich ferner, wenn das Innenfutter nahtlos getaucht oder gespritzt ist.
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Die Außenhülle kann nahtlos von den Fingerspitzen der Handschuhfinger bis zum Stulpenende der Einführöffnung gestrickt sein. Dadurch lässt sich eine vorteilhafte Beweglichkeit als auch ein günstiges Tastvermögen des Schutzhandschuhs erreichen. Bedingt durch die Dehnfähigkeit der gestrickten Textils kann sich zudem die Außenhülle dem Innenfutter optimal anpassen. Auch befinden sich dadurch keine störenden Nähte an der Außenhülle.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figur der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird.
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Die -einzige- Figur (1) zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schutzhandschuhs.
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Zu erkennen ist ein isolierender Schutzhandschuh 1 für Arbeiten unter elektrischer Spannung, der als Fingerhandschuh mit einem Handschuhkörper 2 und Handschuhfingern 3 ausgeführt ist und eine vorderseitige Innenhandfläche (nicht dargestellt), einen rückseitigen Handschuhrücken 4 sowie an einem Ende eine Stulpenöffnung 5 zur Einführung der Hand in den Fingerhandschuh aufweist.
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Der Schutzhandschuh 1 ist mindestens zweilagig ausgeführt. Wie insbesondere der vergrößerten Darstellung I im oberen Teil der 1 zu entnehmen ist, weist der Schutzhandschuh eine Außenhülle 10, eine Klebenaht 11 und ein Innenfutter 12 auf.
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Anhand der vergrößerten Darstellung I in Verbindung mit der Darstellung der Stulpenöffnung 5 ist zu erkennen, dass das Innenfutter 12 bei Benutzung des Schutzhandschuhs durch einen Benutzer mit seiner Benutzer-Hand in Berührung kommt. Die Außenhülle 10 umgibt das Innenfutter 12 auf seiner der Hand abgewandten Außenseite.
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Dabei ist die Außenhülle 10 selbst in der Regel mehrlagig aufgebaut. Insbesondere ist sie derart ausgebildet, dass sie bereits für sich den Mindestanforderungen der Europäischen Norm 659 als Feuerwehr-Schutzhandschuh, insbesondere der Europäischen Norm 659:2008 genügt, so dass auch der Schutzhandschuh 1 insgesamt diese Norm vollständig erfüllt.
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Die Außenhülle 10 ist im Bereich der Innenhandfläche mittels eines Aramid-Textils verstärkt, um eine hohe Abrieb- und Schnittfestigkeit zu erreichen. Insbesondere erfüllt die Außenhülle auch die Anforderungen der Europäischen Norm 388 in Bezug auf mechanische Risiken. Im Bereich des Handschuhrückens 4 ist die Außenhülle 10 aus dem Material NOMEX® gebildet und weist vor allem in einem Knöchelbereich des Schutzhandschuhs 1 zusätzliche wärmeleitungshemmende Elemente auf.
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Das Innenfutter 12 ist als spannungsisolierender Elektriker-Handschuh aus Latex-haltigem Material ausgebildet, der bereits für sich die Mindestanforderungen der Europäischen Norm 60903 für isolierende Schutzhandschuhe für Arbeiten unter elektrischer Spannung erfüllt. Durch Herstellung des Innenfutters 12 bzw. des Elektriker-Handschuhs mittels Tauchen ist das Innenfutter 12 grundsätzlich immer nahtlos ausgebildet.
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Der 1 ist des Weiteren zu entnehmen, dass die Klebenaht 11 den Rand der Stulpenöffnung 5 vollständig umläuft und in sich selbst geschlossen ist. Die Klebenaht 11 ist durch einen thermisch aktivierbaren und zugleich elektrisch nicht-leitendem Klebstoff gebildet. Sie weist in der Regel eine Schichtdicke von ca. 1mm auf, so dass sie auch Prüfspannungen von mindestens 2.500V standhalten kann.
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Im Bereich der Handschuhfinger 3 sind weitere Klebenähte (in der vorliegenden Zeichnung nicht eigens dargestellt) zwischen der Außenhülle 10 und dem Innenfutter 12 analog ausgebildet, wodurch ein unbeabsichtigtes Verrutschen und/oder Entfernen des Innenfutters 12 bei einem etwaigen Herausziehen der Benutzer-Hand vermieden wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009009752 U1 [0002, 0011]