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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Formecke für einen Rahmen einer Fahrzeugtür.
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Im Fahrzeugbau ist es bekannt, die zwei Schenkel einer Fensterführung mittels Formecken zu verbinden. Diese Formecken werden auf den Rahmen bzw. das Blech der Fahrzeugtür aufgesteckt, wodurch die beiden Schenkel der Fensterführung, die in der Formecke zusammenlaufen, positioniert werden. Die Formecke und die Schenkel der Fensterführung werden häufig aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, kurz EPDM, hergestellt. Hierbei handelt es sich um einen synthetischen Kautschuk. Bei der Herstellung der Formecke wird das EPDM im flüssigen Zustand in eine Negativform gespritzt. Nach der Beendigung des Spritzgussprozesses – beispielsweise nach einem TPE-Abkühlungsprozess – wird die fertige Formecke aus der formgebenden Negativform herausgenommen. Durch die etwas komplexere Geometrie der Formecke hat sich das Herausnehmen der fertigen Formecke aus der formgebenden Schale als zeitaufwendig und schwierig erwiesen. Formecken am Rahmen von Fahrzeugtüren sind aus
DE 40 27 449 A1 ,
JP 2013-32 080 A ,
GB 2 316 431 A ,
DE 102 42 237 B4 ,
DE 100 43 327 A1 und
DE 101 15 124 C2 bekannt.
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Weiterhin ist es bei der Formecke von Bedeutung, dass diese bei der Montage einfach auf dem Rahmen der Fahrzeugtür positioniert werden kann. Gleichzeitig muss die Formecke einen Wassereintritt in der Position der Fahrzeugtür verhindern, in der die Formecke liegt. Bei der Montage der gesamten Fahrzeugtür werden an der Außenseite zusätzlich Blenden angebracht, beispielsweise eine am oberen Ende der Tür im Wesentlichen horizontal verlaufende Blende, die im hinteren Bereich der Fahrzeugtür die Fahrzeugtür optisch im Zusammenwirken mit einer vertikal verlaufenden Blende die Fahrzeugtür auf Höhe des Fensters abschließt. Hierbei ist eine genaue Positionierung der beiden Blenden zueinander wichtig, da beide Blenden möglichst einen geradlinig verlaufenden vertikalen Abschluss der Fahrzeugtür bilden sollen. Hierbei ist es somit von Bedeutung, dass die Blende des Fensterrahmens, die im Wesentlichen horizontal verläuft, eine feste definierte Position an der Fahrzeugtür hat.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Formecke bereitzustellen, die die obigen Anfordernisse erfüllt.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind weitere Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Formecke für einen Rahmen einer Fahrzeugtür bereitgestellt, wobei die Formecke ausgebildet ist, als Eckverbinder zwei Schenkel einer Fensterführung der Fahrzeugtür zu verbinden. Die Formecke weist einen Deckel auf, der lösbar mit der Formecke verbindbar ist, wobei der Deckel ausgebildet ist, im verbundenen Zustand die Formecke am Rahmen zu befestigen.
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Die Verwendung des Deckels als lösbares Teil hat mehrere Vorteile. Erstens lässt sich die Formecke, die ein separates Teil für einen Deckel ist, bei der Herstellung leichter aus der Negativform entnehmen, da das Material, das den Deckel bildet, in der Formecke bei der Herstellung nicht vorhanden ist. Zweitens kann die Formecke besser am Rahmen der Fahrzeugtür befestigt werden, da durch die Verbindung des Deckels mit der Formecke eine einfachere Positionierung der Formecke am Rahmen möglich ist als bei einer einstöckigen Ausführung der Formecke ohne Deckel. Durch die mehrstöckige Ausbildung der Formecke wird insgesamt die Montagezeit verkürzt, da eine Positionierung und Befestigung der Formecke schneller und einfacher möglich ist.
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Die Formecke kann einen Einleger aufweisen, der aus einem Material besteht, das eine größere Härte aufweist als ein Material eines restlichen Teils der Formecke, wobei der Deckel über den Einleger mit der Formecke verbindbar ist. Wie nachfolgend noch genauer erläutert wird, hat der Einleger mehrere Funktionen. Erstens erleichtert er die Befestigung des Deckels an der Formecke, da durch die größere Härte des Materials die Befestigung des Deckels an der Formecke erleichtert wird. Zusätzlich kann der Einleger eine Anschlagfläche für eine Blende aufweisen, beispielsweise die Blende des Fensterrahmens, die außen an der Fahrzeugtür angebracht wird. Die Anschlagsfläche bildet für die Blende einen Anschlag, wodurch die Lage der Blende in horizontaler Richtung definiert ist. Wie eingangs erwähnt wurde, ist es von Bedeutung, dass die Blende des Fensterrahmens bündig mit der vertikal verlaufenden Blende, der Blende der B-Säule, verläuft. Durch das härtere Material des Einlegers wird eine Anschlagsfläche bereitgestellt, die einen Anschlag für die Blende und somit eine genaue Position der Blende ermöglicht. In manchen Beispielen kann somit eine genaue Position der Blende in horizontaler Richtung ermöglicht werden. In weiteren Beispielen kann alternativ oder zusätzlich eine genaue Position der Blende zur vertikalen Richtung bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise weist der Deckel ein Befestigungselement auf, wobei der Einleger ein komplementäres Befestigungselement aufweist. Durch ein Zusammenwirken des Befestigungselements und des komplementären Befestigungselements wird der Deckel lösbar mit der Formecke verbunden und die Formecke mit dem Rahmen der Fahrzeugtür verbunden.
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Zur einfachen Positionierung der Formecke relativ zum Rahmen der Fahrzeugtür kann der Einleger einen vorstehenden Abschnitt aufweisen, der mit einer Öffnung in dem Rahmen der Fahrzeugtür zusammenwirkt, in der Form, dass durch die Einführung des vorstehenden Abschnitts in die Öffnung in dem Rahmen die Formecke relativ zum Rahmen positioniert wird. Durch den vorstehenden Abschnitt ist eine einfache Positionierung der Formecke am Rahmen möglich, wodurch die Montagezeit verkürzt wird.
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Das komplementäre Befestigungselement kann hierbei in dem vorstehenden Abschnitt als Aufnahme ausgebildet sein, in die das Befestigungselement des Deckels eingreifen kann.
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Weiterhin wird eine Formecke für einen Rahmen einer Fahrzeugtür bereitgestellt, wobei die Formecke ausgebildet ist, als Eckverbinder zwei Schenkel einer Fensterführung der Fahrzeugtür zu verbinden, wobei die Formecke einen Einleger aufweist, der aus einem Material besteht, das eine größere Härte aufweist als das Material des restlichen Teils der Formecke, wobei der Deckel hierbei ausgenommen ist. Der Einleger weist eine Anschlagsfläche für eine Blende auf, die auf der Außenseite der Fahrzeugtür bei der Formecke im Wesentlichen horizontal verläuft, die sogenannte Blende des Fensterrahmens. Die Anschlagsfläche des Einlegers bildet einen Anschlag für die Blende, durch den die Lage der Blende z. B. in horizontaler Richtung und/oder in vertikaler Richtung festgelegt ist. Bei diesem Aspekt bildet der Einleger aus dem festen Material die Anschlagsfläche, wodurch die Blende auf der Außenseite der Fahrzeugtür genau positioniert werden kann. Durch das härtere Material wird verhindert, dass die Blende einfach in einer anderen Position in horizontaler Richtung befestigt wird. Die Formecke kann beispielsweise aus EPDM mit einer Materialhärte von 70 Shore A gebildet werden, während der Einleger aus einem härteren Material besteht, beispielsweise PA 6,6 GF 30.
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Vorzugsweise umschließt der restliche Teil der Formecke an dem weichen Material den Einleger vollständig, jedoch mit Ausnahme des vorstehenden Abschnitts, mit dem die Formecke an dem Rahmen und mit dem Deckel verbunden wird.
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Weiterhin kann die Formecke eine Auflagefläche für eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Türabdichtung bilden. Für diese Abdichtung der Tür am oberen Ende der Fahrzeugtür bildet die Formecke ein weiteres Element, das diese Türabdichtung positionieren kann.
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Selbstverständlich können die oben genannten einzelnen Merkmale unterschiedlich miteinander kombiniert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 schematisch einen Rahmen einer Fahrzeugtür vor dem Anbringen einer Formecke.
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2 zeigt schematisch, wie nach Anbringen der Formecke am Rahmen der Fahrzeugtür diese durch Verwendung eines Deckels am Rahmen befestigt wird.
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3 zeigt schematisch einen Abschnitt am oberen Ende des Rahmens mit aufgesetzter Formecke und aufgesetzten Blenden.
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4 zeigt die Formecke im aufgesetzten Zustand vor Befestigung durch den Deckel.
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5 zeigt schematisch eine Schrägansicht des Rahmens mit aufgesetzter Formecke und eingesetzter Blende.
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6 zeigt einen Schnitt durch den Rahmen mit aufgesetzter und befestigter Formecke.
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7 zeigt eine Explosionsdarstellung der Formecke.
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8 zeigt schematisch vergrößert die auf die Fahrzeugtür aufgesetzte Formecke ohne Anbringung des Deckels.
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In 1 ist ein Rahmen 10 einer Fahrzeugtür teilweise dargestellt, wobei ein horizontal verlaufender Rahmenschenkel 10a und ein im Wesentlichen vertikal verlaufender Rahmenschenkel 10b vorgesehen ist. An der oberen hinteren Ecke der Fahrzeugtür ist eine Öffnung 11 vorgesehen, in die, wie später erläutert wird, eine Formecke teilweise eingeführt werden kann, um die Formecke am Rahmen 10 zu positionieren.
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In 2 ist die Formecke 100 in perspektivischer Ansicht dargestellt, die auf den Rahmen 10 von 1 aufgesetzt wird. Die Formecke verbindet zwei Schenkel 101 und 102 einer Fensterführung, wobei in der Fensterführung später das Fenster eingesetzt werden kann, wobei das Fenster in der Führung beim Öffnen und beim Schließen geführt wird. Die Formecke weist einen Deckel 200 auf, der lösbar mit der Formecke 100 verbunden ist.
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In 7 ist ein Teilbereich der Formecke 100 vergrößert in Explosionsdarstellung gezeigt. Die Formecke weist einen Einleger 110 auf, der aus einem härteren Material gebildet ist als die Formecke. Beispielsweise kann die Formecke aus EPDM hergestellt sein, beispielsweise mit einer Härte von 70 Shore A. Die Formecke kann auch aus TPE mit einer Härte von 60–80 Shore A hergestellt werden. Der Einleger 110 kann beispielsweise aus Kunststoff wie Polyamid hergestellt sein mit einer Glasfaserverstärkung. Eine mögliche Materialwahl ist ein Polyamid 6,6 GF 30. Der Einleger könnte auch aus Metall z. B. Stahl bestehen. Der Einleger 110 befindet sich im eingebauten Zustand derart in der Formecke, dass ein vorstehender Abschnitt 111 in einer hierfür an der Formecke vorgesehenen Öffnung 109 zu liegen kommt. Dies ist auch in 8 zu erkennen, wo der vorstehende Abschnitt 111 in der Öffnung 109 liegt. Der vorstehende Abschnitt 111 weist eine Aufnahme 112 auf. Diese Aufnahme 112 ist ausgebildet zur Aufnahme eines Befestigungselements 210, das, wie in 2 gezeigt, am Deckel 200 angeordnet ist. Der Einleger 110 weist einen Arm 115 auf, der in einem Endabschnitt 116 eine Öse 117 aufweist. Diese Öse 117 ist vorgesehen, damit der Einleger 110 vollständig in der Formecke liegt und von dem Material der Formecke umschlossen ist und positionsfest in der Formecke liegt. Am Armende ist eine Anschlagsfläche 118 vorgesehen. Diese Anschlagsfläche bildet einen Anschlag für eine Blende, die auf der Außenseite der Fahrzeugtür im oberen Bereich im Wesentlichen parallel zum Abschluss der Fahrzeugtür verläuft. In 5 ist diese horizontal verlaufende Blende 300 teilweise schematisch dargestellt, wie sie im aufgesteckten Zustand liegt.
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Zurückkehrend zu 7 und 8, insbesondere in 8 ist zu erkennen, wie der Einleger 110 mit seiner Anschlagsfläche 118 in der Formecke angeordnet ist. Die Anschlagsfläche 118 liegt im Wesentlichen auf Höhe einer Außenkante 104 der Formecke. Da der Einleger und die Anschlagsfläche aus einem härteren Material als die Formecke sind, kann die Anschlagsfläche die Funktion erfüllen, die Blende in ihrer Lage zu positionieren. Bei einer Zusammenschau der 5 und 8 ist zu erkennen, dass durch die Anschlagsfläche 118 die x-Position, d. h. die Position in Pfeilrichtung, die in 5 und 8 dargestellt sind, festgelegt ist. Auch wenn noch ein dünner Überzug der Formecke mit dem Material des restlichen Teils der Formecke über der Anschlagsfläche 118 liegt, so bildet diese dennoch einen Anschlag für die Blende derart, dass die Anschlagsfläche weniger flexibel auf Druck in x-Richtung reagiert wie die Formecke selbst, so dass die Blende 300 nicht in x-Richtung gedrückt werden kann.
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Die Formecke weist weiterhin einen Vorsprung 103 auf, der eine untere Endfläche für die Blende 300 bildet und der die horizontal verlaufende Blende 300 von einer im Wesentlichen vertikal verlaufenden Blende 400 trennt, die in 3 dargestellt ist. Der Vorsprung 103 positioniert die beiden Blenden 300 und 400 relativ zueinander. Die Formecke weist weiterhin vorstehende Flächenabschnitte 106 und 107 auf. In den Raum zwischen den Flächenabschnitten 106 und 107 und einer Auflagefläche 108 wird der Rahmen 10 der Fahrzeugtür geführt, wie es in 4 und 3 zu erkennen ist.
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Die Montage der Formecke erfolgt wie folgt:
Zu Beginn wird die Formecke auf den Rahmen 10 gelegt, wobei der vorstehende Abschnitt 110 in die Öffnung 11 gelegt und der Rahmen in den Raum zwischen den vorstehenden Flächenabschnitten 106, 107 und der Auflagefläche 108 positioniert wird. Anschließend kann, wie in 2 gezeigt, der Deckel 200 an der Formecke befestigt werden, indem das Befestigungselement 210 des Deckels in die Aufnahme 112 eingeführt und dort verriegelt wird. Dies ist schematisch in 6 zu erkennen, wo der Deckel 200 das Befestigungselement 210 aufweist, das mit komplementären Befestigungselementen 119 in der Aufnahme 112 zusammenwirkt, um den Deckel an der Formecke zu befestigen. Beispielsweise können die Befestigungselemente im Deckel Vorsprünge aufweisen, die mit Rastnasen als komplementäre Befestigungselemente in der Aufnahme 112 zusammenwirken, damit der Deckel in der Aufnahme gehalten wird. Selbstverständlich sind andere Befestigungsmöglichkeiten denkbar. Durch die Tatsache, dass der Einleger 110 mit dem vorstehenden Abschnitt 111 aus einem härteren Material besteht als der Rest der Formecke, ist die Befestigung des Deckels einfacher möglich, als wenn der Einleger aus dem gleichen weichen Material wäre wie die Formecke. Der Deckel selbst kann ebenfalls aus EPDM geformt sein. Weiterhin können thermoplastische Elastomere, TPE, verwendet werden, wobei die Härte des Deckels der Härte des restlichen Materials der Formecke entsprechen kann. Das Befestigungselement des Deckels kann wiederum aus dem gleichen Material sein wie das Material des Einlegers oder aus einem Material gleicher Härte, so dass ein Material gleicher Härte und größerer Härte als die Formecke selbst zur Befestigung vom Deckel an der Formecke verwendet wird.
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In 2 ist der Deckel im abgelösten Zustand dargestellt, während in 3 die Formecke mit aufgesetztem Deckel und den aufgesetzten Blenden 300 und 400 zu erkennen ist. Weiterhin ist in 3 zu erkennen, wie Dichtlippen 500 und 510 an der Formecke anliegen, die die Fahrzeugtür am oberen Ende abdichten. In 4 ist die Formecke mit abgenommenem Deckel dargestellt. Ebenso sind die Aufnahmen für die Blenden 300 und 400 zu erkennen, wobei die Anschlagsfläche 118 dargestellt ist, die den Anschlag für die Blende 300 bildet, die in 5 dargestellt ist. In 5 ist weiterhin zu erkennen, wie der vorstehende Abschnitt 111 die Formecke 100 relativ zum Rahmen positioniert.
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Zusammenfassend hat die oben beschriebene Formecke mehrere Vorteile:
Die Formecke ist bei der Herstellung leichter aus der hierfür vorgesehenen Negativschale zu entfernen, da durch die glatte Auflagefläche 108 und die beiden vorstehenden Flächenabschnitte 106 und 107 der Raum dazwischen leichter zugänglich ist, so dass die Formecke aus der Negativform gelöst werden kann. Dies spielt insbesondere bei höheren Stückzahlen eine Rolle. Weiterhin wird die Montagezeit verkürzt durch das einfache Aufbringen und Positionieren der Formecke relativ zum Rahmen mit der einfachen und schnellen Befestigung durch die Verwendung des Deckels. Weiterhin wird durch die Anschlagsfläche eine Referenz zur Positionierung der Blende bereitgestellt, so dass eine genaue Positionierung der Blende in x-Richtung möglich ist.