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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Oberflächenbelages gemäß Anspruch 1.
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Gattungsgemäße Oberflächenbeläge sind beispielsweise als Laminat, Parkett, Paneele oder Dielen bekannt und weisen eine standardisierte Form und Größe auf. Diese werden als Belag für Wände, Decken, Fußböden oder Treppen genutzt. Die zum Herstellen eines Oberflächenbelags verwendeten Belagselemente werden üblicherweise mittels an den Kanten angeordneten Profilen zu einer geschlossenen Oberfläche verbunden.
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Die einzelnen Belagselemente weisen eine Dekoroberfläche auf, die raumseitig sichtbar ist. Die Belagselemente bestehen entweder aus Vollholz, durch welches auch die Dekoroberfläche gebildet wird, oder sie weisen zumindest eine Kernschicht und eine mit der Kernschicht verbundene Dekorschicht mit der sichtbaren Dekoroberfläche auf. Eine oberhalb der Dekorschicht angeordnete abschließende Schutz- und/oder Versiegelungsschicht kann ebenfalls angeordnet sein.
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Die Belagselemente werden üblicherweise paketweise bereitgestellt, so dass der den Oberflächenbelag Montierende die einzelnen Belagselemente nacheinander verlegt.
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Die dekorativen Oberflächen der einzelnen Belagselemente sind selbst innerhalb einer Sorte von dekorativen Oberflächen häufig nicht identisch, sondern variieren in ihren Farb- und/oder Strukturmerkmalen. So sind gerade dekorative Oberflächen aus Naturstoffen oder Naturstoffe zeigende dekorative Oberflächen auch innerhalb einer Sorte, bspw. eine Holzart zeigend, auf jedem Belagselement unterschiedlich. Bei den bekannten Verlegeverfahren für die Belagselemente entstehen dadurch oftmals Oberflächenbeläge, bei denen einzelne Belagselemente optisch in das Gesamtbild des Oberflächenbelages nicht optimal passen. Eine optische Vorsortierung der einzelnen Oberflächenbelagselemente kann beim Verlegen jedoch nicht oder nur in einem geringen Umfang erfolgen.
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Um dem Abnehmer des Oberflächenbelages einen besseren Eindruck der zu erwartenden Verlegefläche zu vermitteln, sind Softwarelösungen bekannt, bei denen die auszulegenden Raummaße grob angeben werden, um über ein Bildwiedergabegerät virtuell die Verlegefläche mit dem von ihm ausgewählten Oberflächenbelag darzustellen. Dabei kann jedoch nur eine für das ausgewählte Dekor beispielhafte dekorative Oberfläche dargestellt werden, die nicht mit dem späteren Oberflächenbelag identisch ist.
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Ein weiteres Problem der üblichen standardisierten Belagselemente ist, dass diese beim Auslegen auf die exakten Maße der Verlegefläche angepasst werden müssen. Gerade zum Anpassen der einzelnen Belagselemente im Randbereich der Verlegefläche oder bei notwendigen Ausnehmungen in dem Oberflächenbelag ist hierfür ein erhöhtes handwerkliches Können des Montierenden notwendig. Neben einer großen Menge Verschnitt entstehenden durch das Zuschneiden der Belagselemente starke Verschmutzungen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Herstellen eines individuell gestaltbaren und optisch besonders ansprechenden Oberflächenbelags bereitzustellen, der besonders einfach auf einer Verlegefläche verlegt werden kann.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen eines Oberflächenbelags mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Dabei sind alle beschriebenen Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Das erfinderische Verfahren zum Herstellen eines Oberflächenbelags weist folgende Schritte auf:
- • Bereitstellen von einzelnen verlegefertigen Belagselementen mit einer Dekoroberfläche,
- • Erstellen von virtuellen Belagselementen durch Erfassen der Eigenschaften der Belagselemente, insbesondere der Dekoroberfläche,
- • Erstellen einer virtuellen Verlegefläche durch Erfassen einer mit den Belagselementen auszulegenden Verlegefläche,
- • Anordnen der virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche,
- • Bereitstellen der den ausgewählten virtuellen Belagselementen entsprechenden Belagselemente,
- • Erzeugen und Auftragen eines Positionskennzeichens auf die jeweiligen Belagselemente,
- • Erzeugen eines Oberflächenbelages durch Auslegen der Belagselemente in die den Positionskennzeichen entsprechenden Positionen auf der Verlegefläche.
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Einer der Grundgedanken der Erfindung ist es, dem Endbenutzer die Möglichkeit zu eröffnen, den später realen Oberflächenbelag auf seiner Verlegefläche vor dem Erzeugen des realen Oberflächebelages anzusehen und optisch nach seinen Wünschen zu gestalten. Das erfinderische Verfahren ermöglicht dem Endbenutzer die gewünschte Verlegefläche in der zu erwartenden Ansicht zu betrachten, bevor der eigentliche Oberflächenbelag erstellt wurde, da die einzelnen zur Auswahl stehenden virtuellen Belagselemente frei auf der virtuellen Verlegefläche platziert werden können. Weiter ermöglicht das erfinderische Verfahren, sämtliche Umformarbeiten bereits festzulegen und an den realen Belagselementen werkseitig durchzuführen, so dass der Montierende die Belagselemente beim Verlegen nicht mehr in ihrer Form anpassen muss. Hierdurch wird die Montage des Oberflächenbelages deutlich vereinfacht und beschleunigt.
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Unter einem Oberflächenbelag im Sinne der Erfindung wird eine Oberflächenbeschichtung verstanden, die bei der späteren Benutzung des Raumes eine vom Raum aus sichtbare Dekoroberfläche aufweist. Erfindungsgemäße Oberflächenbeläge werden bspw. oberhalb eines Rohbodens, wie einem Estrich oder einem dementsprechenden Unterboden, bspw. einem Holzboden angeordnet. Auch kann der Oberflächenbelag zum Belegen einer Decke oder Wand vorgesehen sein.
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Eine Dekoroberfläche weist ein farbliches und gegebenenfalls strukturelles Muster auf. Eine Dekoroberfläche kann beispielsweise Naturstoffe wie eine Holzoberfläche oder eine Steinoberfläche zeigen, oder auch künstlich erzeugte Oberflächen wie bspw. eine Fliesenoberfläche oder andere im Boden-, Wand- und Deckenbelagsbereich verwendete Dekoroberflächen.
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Als Belagselemente können Dielen, Parkett, Laminat und Fliesen verstanden werden. Auch Zubehörteile für den Oberflächenbelag, insbesondere Leisten, wie bspw. Fußleisten, Scheuerleisten, Eckleisten für bspw. Wandverkleidungen oder Stuckleisten, die ebenfalls ein Dekor aufweisen und in Ihrer Gebrauchslage raumseitig sichtbar sind, können als Belagselemente verstanden werden. Beschichtungsgewebe, bspw. Stoff- oder Papierbeschichtungen wie Tapeten, sind von der Erfindung nicht umfasst.
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Die Belagselemente können einstückig ausgebildet sein, beispielsweise als Belagselemente aus Vollholz oder Steinvollmaterial, bei denen die Dekoroberfläche eine Oberfläche des Belagselementes selbst ist. Zumeist weisen die Belagselemente jedoch mindestens eine Kernschicht mit mindestens einer Oberflächenbeschichtung auf, die die Dekoroberfläche umfasst und mit der Kernschicht verbunden ist. Die Kernschicht besteht beispielsweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff oder einem Verbundstoff hieraus (bspw. WPC). So können als Kernschicht insbesondere Sperrholzplatten, Spanplatten, Faserplatten, OSB-Platten oder massive Holzelemente wie Holzstäbe, Holzstäbchen, Holzleisten oder Vollholzplatten verwendet werden.
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Die Dekoroberfläche ist ebenfalls individuell ausgestaltbar. Wie bereits erwähnt, kann es sich bei der Verwendung von Vollmaterial wie bspw. Vollholz oder Steinvollmaterial als Belagselement um die im verlegten Zustand sichtbare Oberfläche des jeweiligen Vollmaterials handeln. Diese weist naturgemäß ein Farbdekor und ggf. ein Strukturdekor auf.
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Alternativ kann die Dekoroberfläche auch eine auf der Kernschicht angeordnete Beschichtung sein. Diese Beschichtung kann Holz (Furnier o.ä.), Stein oder Kunststoff (wie bspw. PVC) umfassen. Auch kann die Beschichtung als Lackbeschichtung, Kunstharzbeschichtung und/oder eine Laminat-Beschichtung mit einem oder mehreren Papieren sein. Die Beschichtung umfasst in jedem Fall ein zumeist mehrfarbiges Dekor, das ein Farbdekor bildet, und kann ggf. neben dem Farbdekor zusätzlich ein Strukturdekor umfassen. Als Strukturdekor wird eine haptische Oberfläche mit Vertiefungen und Erhöhungen verstanden. Das Strukturdekor kann ggf. auch sichtbare Strukturen umfassen, die bevorzugt miterfasst werden. Selbstverständlich können die Belagselemente weitere Schichten wie bspw. Gegenzug, Trittschalldämmung oder eine die Kernschicht ergänzende Schicht umfassen.
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Unter verlegefertig wird verstanden, dass die Belagselemente zumindest so weit fertiggestellt sind, dass sie auf der Verlegefläche ausgelegt und zu einem Oberflächenbelag verbunden werden können. D.h., bspw. dass die verlegefertigen Belagselemente eine äußere Form aufweisen, die das Verbinden der einzelnen Belagselemente untereinander ermöglicht. Somit können insbesondere Kantenprofilierungen wie beispielsweise Nut und Feder bereits angeordnet sein. Zudem ist die Dekoroberfläche selbstverständlich vorhanden und mit der Kernschicht verbunden, wobei unter verlegefertig auch Belagselemente verstanden werden, die im verlegten Zustand noch eine bspw. transparente Schutz- und/oder Versiegelungsschicht erhalten, wie oftmals beispielsweise Parkett- oder Dielenböden mit Massivholzoberfläche.
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Beim Erfassen der Eigenschaften wird von jedem Belagselement insbesondere die Dekoroberfläche erfasst. D.h., es werden zumindest die von einem Menschen optisch sichtbaren Merkmale der Dekoroberfläche erfasst. Diese umfassen besonders bevorzugt neben den einzelnen Farben auch die Farbverteilung über die Oberfläche und ggf. die sichtbaren Strukturen und die Strukturverteilung über die Oberfläche.
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Um einen möglichst identischen optischen Eindruck des zu erstellenden virtuellen Oberflächenbelages zu ermöglichen, sind die verlegefertigen Belagselemente vorzugsweise beim Erfassen bereits endbeschichtet oder zumindest soweit vorbeschichtet, dass die Belagselemente beim Erfassen insbesondere bereits die abschließende Farbgebung aufweisen.
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Das Erfassen erfolgt beispielsweise über einen optischen Scanner oder Fotoapparat, der alle sichtbaren Merkmale digital erfasst und gegebenenfalls digital speichert. Dieser kann bspw. hochauflösend ausgebildet sein. Umso detaillierter die optisch sichtbaren Merkmale der Dekoroberfläche erfasst werden, umso besser ist die virtuelle Darstellung der jeweiligen Belagselemente und umso optimierter kann das Anordnen der virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche erfolgen.
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Mittels der digital erfassten und gespeicherten Merkmale wird für jedes erfasste (reale) Belagselement ein virtuelles Belagselement, d.h. ein bspw. an einem Wiedergabegerät darstellbares Belagselement erstellt. Jedes virtuelle Belagselement entspricht somit in seiner optischen Erscheinung einem der eingescannten realen Belagselemente. Somit ist jedes virtuelle Belagselement optisch weitestgehend identisch mit einem erfassten realen Belagselement.
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Unter der Verlegefläche wird die Fläche eines Raumes oder eines Bereiches verstanden, auf die der Oberflächenbelag verlegt werden soll. Diese wird in ihren Abmessungen erfasst, was insbesondere digital erfolgen kann, sodass auch die Verlegefläche als digitaler Datensatz vorliegt. Verlegeflächen können insbesondere Oberflächen von Treppenstufen, Fußböden, Wänden und/oder Decken sein. Beim Erfassen wird die gesamte Geometrie der zu belegenden Fläche erfasst, insbesondere alle die Fläche begrenzenden Ecken und Kanten und alle notwendigen, von den Belagselementen nicht zu belegenden Abschnitte.
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Unter dem Anordnen wird das Auslegen der vorliegenden virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche verstanden. Dabei können die virtuellen Belagselemente frei auf der virtuellen Verlegefläche verschoben werden. Insbesondere wenn die Belagselemente eine identische äußere Form, bspw. eine standardisierte Größe aufweisen, sind alle Belagselemente gegenseitig austauschbar. Auch können bspw. verschiedene Dekoroberflächen und/oder Größengruppen von Belagselementen zu einem Oberflächenbelag zusammengestellt werden. So können bspw. bei einem Oberflächenbelag eine Hauptsorte an Belagselementen, die alle eine einheitliche Größe aufweisen und bspw. zu einer Sorte einer Dekoroberfläche gehören, mit einer Nebensorte an Belagselementen gemeinsam verlegt werden. Die Belagselemente der Nebensorte gehören bspw. zu einer Sorte einer Dekoroberfläche (Holzart, Fliesen usw.) und weisen ebenfalls alle eine einheitliche Größe auf, die mit der Größe der Hauptsorte identische oder davon abweichend ist. So ist es bspw. möglich in ein bestimmtes Hauptdekor, das bspw. ein Holzdekor darstellt, Belagselemente mit einer ein Nebendekor (bspw. eine weitere Holzsorte oder ein Fliesenmuster) darstellende Dekoroberfläche einzufügen.
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So ermöglicht das erfinderische Verfahren auf besonders einfache Art und Weise die Nachahmung von Einlegarbeiten in Oberflächenbelägen, wie sie bspw. von historischen Böden, Decken und Wänden bekannt sind.
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Aufgrund der weitestgehend vorliegenden optischen Identität zwischen den virtuellen Belagselementen und den realen Belagselementen ist es möglich, die Belagselemente für den Endkunden optisch optimal auf der virtuellen Verlegefläche anzuordnen. So können insbesondere Belagselemente mit speziellen Farb- und/ oder Strukturmerkmalen, wie bspw. Belagselemente mit Ästen oder einer besonderen Fladerung, in vom Endkunden bevorzugten Bereichen der Verlegefläche angeordnet oder vollständig aus den zu verwendenden Belagselementen aussortiert werden.
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Das Anordnen kann manuell von einer Person durchgeführt werden. Dies erfolgt besonders bevorzugt an einem Bildwiedergabegerät. Alternativ ist es jedoch auch möglich, Anordnungsparameter festzulegen, so dass eine automatische bspw. computergesteuerte Anordnung der virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche erfolgt und bspw. auf einem Bildwiedergabegerät dargestellt wird.
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Zusätzlich zur optimalen optischen Anordnung kann über die virtuelle Anordnung der Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche festgelegt werden, welche realen Belagselemente gegebenenfalls auf welche Form zugeschnitten werden müssen, um die reale Verlegefläche optimal auszulegen. Zudem ist es besonders einfach möglich, notwendige Dehnungsfugen oder ähnliche freizuhaltende oder auszunehmende Abschnitte in der Verlegefläche bereits virtuell vorzuplanen.
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Nach der Festlegung der Position der virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche können die den virtuellen Belagselementen entsprechenden (realen) Belagselemente bereitgestellt werden. Gleichzeitig oder nachfolgend werden die Belagselemente mit einem Positionskennzeichen markiert, welches auf Grundlage der virtuellen Anordnung der virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche erstellt wurde. Die Positionskennzeichen können neben der Position auf der Verlegefläche zudem die Reihenfolge festlegen, in der die realen Belagselemente ausgelegt werden sollen.
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Dementsprechend wird aus den realen, mit einem Positionskennzeichen markierten Belagselementen anschließend ein Oberflächenbelag erzeugt, indem die Belagselemente in die den Positionskennzeichen entsprechenden Positionen und/oder Reihenfolge auf der Verlegefläche ausgelegt werden.
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Die einzelnen Verfahrensschritte können grundsätzlich in der aufgeführten Reihenfolge durchgeführt werden. Auch ist es selbstverständlich, dass die virtuellen Belagselemente erst erstellt werden können, sobald die Belagselemente bereitgestellt wurden. Das Erstellen der virtuellen Verlegefläche kann vor dem Erstellen der virtuellen Belagselemente, gleichzeitig oder auch im Nachhinein erfolgen. Das Anordnen der virtuellen Belagselemente erfolgt ebenfalls selbstverständlich erst nach dem Erstellen der virtuellen Belagselemente und der virtuellen Verlegefläche.
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Das Erzeugen der Positionskennzeichen erfolgt erst nach dem Anordnen der virtuellen Belagselemente jedoch beispielsweise vor, gleichzeitig oder nach dem Bereitstellen der den ausgewählten virtuellen Belagselementen entsprechenden realen Belagselementen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen die verlegefertigen Belagselemente Verbindungselemente an ihren Seitenkanten auf, die zum Verbinden der Belagselemente zu einem Oberflächenbelag vorgesehen sind. Dabei können insbesondere Verriegelungsprofile wie beispielsweise Klickprofile, Schwenkprofile und/oder Schwenk-Klick-Profile angeordnet sein. Das Bereitstellen von Belagselementen mit Verriegelungs-Profilen gewährleistet ein besonders einfaches und fehlerfreies Verlegen der Belagselemente.
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Um eine besonders optimale optische Anordnung zu erreichen, ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass beim Erfassen der Dekoroberfläche die Farben, die Farbverteilung, Strukturen und/oder Strukturverteilungen der Dekoroberfläche erfasst werden.
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Besonders bevorzugt weisen die Belagselemente mit dem Bereitstellen eine regelmäßige Größe wie beispielsweise eine rechtwinklige oder quadratische Grundform auf, wobei insbesondere eine Vielzahl oder alle Belagselemente eine regelmäßige einheitliche Größe aufweisen. Um insbesondere die Kombination verschiedener Größen von Belagselementen zu ermöglichen, ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass neben den Dekoroberflächen auch die Abmessungen jedes Belagelementes erfasst werden. Dies kann bspw. gleichzeitig mit dem Erfassen der Eigenschaften oder separat erfolgen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist zudem vorgesehen, dass die virtuellen Belagselemente und/oder die virtuelle Verlegefläche als digitaler Datensatz gespeichert werden. Neben der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit ermöglicht die digitale Speicherung der virtuellen Belagselemente und der virtuellen Verlegefläche beispielsweise auch den einfachen Austausch einzelner Belagselemente. So kann bei einer Beschädigung einzelner verlegter Belagselemente zuerst virtuell nach einem Ersatzbelagselement gesucht werden, um dieses anschließend im realen Oberflächenbelag gegen das beschädigte Belagselement auszutauschen.
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Wie bereits oben erwähnt, werden besonders bevorzugt beim Anordnen einzelne virtuelle Belagselemente umgeformt und an die Abmessungen der virtuellen Verlegefläche angepasst, d.h., die virtuellen Belagselemente werden in ihren Abmessungen/Form verändert. Dies erfolgt insbesondere an Belagselementen, die im Bereich von Ausnehmungen oder im Randbereich der Verlegefläche angeordnet werden. So können bspw. an Wände grenzende Bodenbelagselemente virtuell zugeschnitten werden oder es können Ausnehmungen wie Heizungsrohre o.ä. virtuell in die Belagselemente eingepasst werden. Hierdurch wird die zu erstellende Verlegefläche virtuell optimal nachgeahmt und der Abnehmer erhält eine weitestgehend identische Ansicht seiner späteren Verlegefläche.
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Um die Montage der Belagselemente zu erleichtern und insbesondere auch Verschmutzungen des Montageortes zu vermeiden werden die den umgeformten virtuellen Belagselementen entsprechenden realen Belagselemente besonders bevorzugt werkseitig an die Abmessungen und Umformungen der virtuellen Belagselemente angepasst. Dies kann bspw. durch Zuschneiden und/oder Fräsen der verlegefertigen Belagselemente erfolgen.
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Um ein besonders einfaches Verlegen der Belagselemente zu ermöglichen, werden die markierten Belagselemente besonders bevorzugt derart sortiert verpackt, dass die montierende Person die Belagselemente nacheinander aus den jeweiligen Paketen entnehmen und auf der Verlegefläche anordnen kann.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt:
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1 ein Ablaufdiagramm vom Herstellen eines Oberflächenbelages.
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Zum Herstellen eines Oberflächenbelages werden als erstes verlegefertige Belagselemente, bspw. Paneele, Dielen Laminate oder Fliesen bereitgestellt. Die Belagselemente können insbesondere eine einheitliche Größe aufweisen und sind zum gegenseitigen Verbinden ausgebildet.
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Die im verlegten Zustand sichtbare Oberfläche des jeweiligen Belagselementes (Dekoroberfläche) wird über einen optischen Scanner oder Fotoapparat erfasst. Von jedem erfassten Belagselement wird jeweils ein virtuelles Belagselement erstellt, das in seiner äußeren Form jeweils dem realen Belagselement entspricht und eine weitestgehend identische Dekoroberfläche mit diesem aufweist.
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Weiter wird eine virtuelle Verlegefläche erstellt. Diese erfolgt durch die Aufnahme der Maße der realen Verlegefläche. Die Aufnahme kann entweder durch Einscannen der Verlegefläche vor Ort oder bspw. auch durch Ausmessen der Verlegefläche und Eingabe der jeweiligen Maße der Verlegefläche, bspw. in eine Rechnereinheit, erfolgen. Das Erstellen der virtuellen Verlegefläche kann vor, gleichzeitig oder nach dem Bereitstellen von verlegefertigen Belagselementen und dem Erstellen der virtuellen Belagselemente durchgeführt werden.
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Sobald die virtuelle Verlegefläche und die virtuellen Belagselemente vorliegen, werden die virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche ausgelegt. Aufgrund der einheitlichen Form der Belagselemente können die virtuellen Belagselemente auf der virtuellen Verlegefläche frei verschoben werden, bis ein für den Anwender optimaler optischer Eindruck der Verlegefläche hergestellt ist.
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Nach dem Herstellen des virtuellen Oberflächenbelages werden entsprechende Positionskennzeichen erzeugt, die die jeweilige spätere Position des realen Belagselementes auf der realen Verlegefläche kennzeichnen und/oder die Reihenfolge, in der die realen Belagselemente ausgelegt werden müssen.
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Ebenfalls nach dem Erstellen des virtuellen Oberflächenbelages werden die dazu gehörigen realen Belagselemente bereitgestellt und die Positionskennzeichen werden auf diese aufgetragen.
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Nach oder gleichzeitig mit der Kennzeichnung der Belagselemente mit den Positionskennzeichen erfolgt das Verpacken der Belagselemente in der zu verlegenden Reihenfolge.
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Anschließend können die realen Belagselemente am Ort der Verlegefläche entsprechend der Positionskennzeichen ausgepackt und auf die reale Verlegefläche nacheinander aufgelegt werden. Die einzelnen Belagselemente sind bspw. schwimmend auf der Verlegefläche verlegbar oder mit der Verlegefläche verklebbar.
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Sofern der Zuschnitt einzelner Belagselemente, bspw. der im Randbereich der Verlegefläche anzuordnenden Belagselemente notwendig ist, kann dies bereits bei der Herstellung des virtuellen Oberflächenbelages an den virtuellen Belagselementen durchgeführt werden. Nach dem Bereitstellen der einzelnen Belagselemente werden diese bearbeitet, d.h., die in ihrer Form anzupassenden realen Belagselemente werden entsprechend der virtuellen Belagselemente durch bspw. Zuschneiden oder Anfräsen von Formen umgeformt.