DE202006002021U1

DE202006002021U1 - Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen aus flächig angeordneten Holzelementen

Info

Publication number: DE202006002021U1
Application number: DE200620002021
Authority: DE
Original assignee: HERRMANN DIETER KARSTEN; Herrmann Dieter Karsten Dipl-Ing (fh)
Current assignee: HERRMANN DIETER KARSTEN; Herrmann Dieter Karsten Dipl-Ing (fh)
Priority date: 2006-02-07
Filing date: 2006-02-07
Publication date: 2006-08-03
Anticipated expiration: 2016-02-08

Abstract

Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen aus flächig angeordneten Holzelementen, gekennzeichnet durch passgenaue freie Konturen der Elemente in der Länge und in der Breite.

Description

Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen im Innen- und im Aussenbereich können aus Holzelementen, wie beispielsweise Brettern, Bohlen oder Holzwerkstoffen bestehen. Durch eine flächige geschlossene Anordnung der Elemente entsteht je nach Anwendungsfall ein Fußboden bzw. eine Wand- oder Deckenverkleidung aus Holz.
Nach dem Stand der Technik haben die Holzelemente für Fussböden sowie für Wand- und Deckenverkleidungen gerade Konturen. In Sonderfällen können die Konturen auch vorher festgelegte geometrische Formen aufweisen, z.B. Kreisbögen. Diese Konturen haben den Nachteil, dass der natürliche Charakter des Holzes nur sehr eingeschränkt wiedergegeben werden kann, da die Wachstumsstrukturen und -konturen des Rohmaterials eben nicht geraden oder definiert geometrischen Linien folgen, sondern frei gekrümmt sind.
Die Aufgabe besteht darin, Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen aus Holzelementen zu entwickeln, deren Konturen für die Länge und für die Breite abhängig von der Wuchsform individuell festgelegt werden, d.h., die Konturen sind frei. Unter freien Konturen sind beliebig wählbare Konturen zu verstehen (Pos. 3), i.d.R. sind sie beliebig gekrümmt, können aber in bestimmten Fällen auch gerade sein.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform, insbesondere die Herstellung und Ausprägung der Holzelemente werden anhand der 1 bis 4 erläutert. Es zeigen:
1 einen Holzfußboden mit frei gekrümmten Konturen der Dielen
2 die zu verlegende Fußbodenfläche mit dem ersten Holzelement
3 die zu verlegende Fußbodenfläche mit dem ersten und zweiten Holzelement
4 Vorrichtung zum Digitalisieren der vorgefertigten Holzelemente
Für die Herstellung der Holzelemente werden bevorzugt unbesäumte Bretter und Bohlen als Ausgangsprodukt eingesetzt, da hier die natürlichen Wachstumsstrukturen und -konturen noch vorhanden sind. Als Vorbehandlung werden die Holzelemente abgerichtet, auf Dicke gehobelt und, sofern gewünscht, auf der Sichtseite geschliffen.
Nun werden die vorgefertigten Holzelemente (Pos. 10) digital abgelichtet, z.B. per Scanner oder Fotokamera. Für jedes Holzelement entsteht eine verzerrungsfreie digitale Ablichtung. (Ein Beispiel für eine Vorrichtung zum Digitalisieren ist im Absatz 15 beschrieben).
Die Fläche des Fussbodens, der Wand oder der Decke, nachfolgend kurz Fläche genannt, wird vor Ort detailliert aufgemessen und in einem CAD-Programm massstabsgetreu gezeichnet (Pos. 1).
Die nachfolgenden Schritte in den Absätzen [9] bis [12] finden bevorzugt innerhalb eines CAD-Programms statt.
Nun wird die erste Ablichtung (Pos. 2) wiederum massstabsgetreu in das CAD-Programm übertragen und innerhalb der Fläche an einem gewünschten Ort plaziert. Da die Ablichtung alle wesentlichen Wuchsinformationen der Bohle oder des Brettes zeigt, wie z.B. Faserverlauf, Rinde, Splintholz, Fäulnis, Äste, Färbung, etc., kann über sie eine freie Kontur (Pos. 3) mit einem digitalen Zeigegerät festgelegt werden, so dass das Fertigteil aus dem Rohkörper zunächst virtuell getrennt wird. Übrig bleibt die fertige Kontur des Holzelementes, die gegebenenfalls noch der Kontur der Fussboden-, Wand- oder Deckenfläche (Pos. 4) angepasst wird. Die Entstehung der freien Kontur mittels eines digitalen Zeigegeräts ist fakultativ und kann beispielsweise programmgesteuert über vorher definierte Parameter halb- oder vollautomatisch generiert werden.
Die zweite Ablichtung (Pos. 5) wird gleichermaßen in das CAD-Programm übertragen und an die erste Kontur (Pos. 3) plaziert. Um eine präzise Passung zum ersten Holzelement zu erzielen, wird die angrenzende Kontur (Pos. 6) kopiert und auf die zweite Ablichtung übertragen. Die anderen Teile der Kontur werden wie oben beschrieben festgelegt.
Diese Schritte wiederholen sich, bis die Fussboden-, Wand- oder Deckenfläche vollständig mit Holzelementen ausgefüllt ist.
Die Schritte innerhalb des CAD-Programms können auch variieren. Wenn z.B. besonders dekorative Bretter oder Bohlen verwendet werden, können die Ablichtungen zunächst willkürlich innerhalb der Fussboden-, Wand- oder Deckenfläche plaziert und mit freien Konturen versehen werden. Die Konturen für dazwischen liegende Holzelemente werden dann von den angrenzenden der zuerst verlegten übernommen.
Die Konturen im CAD-Programm werden für die Bearbeitung auf einer CNC-Fräse maschinengerecht in ein CNC-Programm umgewandelt.
Die Bretter und Bohlen werden schließlich auf einer CNC-Fräse bearbeitet und mit der passgenauen Kontur versehen. Die Kontur kann dabei glatt (stumpfe Passung) oder als Profil (z.B. Nut und Feder) ausgeprägt sein.
Das digitale Ablichten nach Abs. 6 kann beispielsweise durch folgendes Verfahren durchgeführt werden. Eine Vorrichtungsvariante ist in 4 schematisch dargestellt. Über einer Auflagevorrichtung (Pos. 7) für die vorgefertigten Holzelemente (Pos. 10) werden eine oder mehrere Fotokameras installiert (Pos. 8). Bei Verwendung nur einer Fotokamera wird diese auf einem Schlitten montiert, der definiert über die Auflagevorrichtung fährt und in definierten Abständen die aufzulegenden vorgefertigten Holzelemente ablichtet. Bei Verwendung mehrerer Fotokameras werden diese in gleicher Höhe zur Auflagevorrichtung, mit gleicher Einstellung und in definierten Abständen so montiert, dass die vorgefertigten Holzelemente (Pos. 10) vollständig von den Fotokameras abgelichtet werden können. Die einzelnen Ablichtungen werden auf einen Computer (Pos. 9) übertragen. Anschließend werden die Einzelbilder entzerrt, d.h. die Verzeichnungen im Bild, die durch unterschiedliche Abstände des Objekts (hier die vorgefertigten Holzelemente) zur Linse der Fotokamera und durch die Linsencharakteristik entsteht, wird so ausgeglichen, dass die Ablichtung an jeder Stelle massstabsgetreu zum Original ist. Sofern die einzelnen Bilder nur Abschnitte der vorgefertigen Holzelemente wiedergeben, werden diese nun zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Die vorgenannten Schritte lassen sich mit handelsüblichen Softwareprogrammen unterstützen, so dass die verzerrungsfreien Ablichtungen halb- und sofern gewünscht auch vollautomatisch hergestellt werden können.
Neben Elementen aus Holz sind auch andere Materialien möglich, wie beispielsweise Steinplatten, Kunststoffe und Glas. Alle Materialien können entweder alleine oder aber auch mit anderen Materialien kombiniert werden.
Durch dieses Fertigungsverfahren werden weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Bauherren, Architekten und Designer können die Konturen beliebig vorgeben. Auch die Konturen von Intarsien, Logos u.a. können auf die gleiche Art und Weise eingearbeitet werden.
Ferner ist eine spanende Bearbeitung der Holzelemente während der Montage nicht mehr erforderlich, da alle Holzelemente passgenau geliefert werden. Die Montage erfolgt dadurch schneller und sauberer. Es ist auch nicht erforderlich ein Übermenge zu beschaffen, die den Verschnitt durch spanende Bearbeitung während der Montage ausgleicht.

Claims

Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen aus flächig angeordneten Holzelementen, gekennzeichnet durch passgenaue freie Konturen der Elemente in der Länge und in der Breite.
Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Konturen der Holzelemente mit einer Toleranz im Zentel-Millimeterbereich gefertigt werden.
Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konturen dem individuellen Wuchs- oder Strukturverlauf des Rohmaterials folgen.
Fussböden sowie Wand- und Deckenverkleidungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit anderen Materialien kombiniert oder auch ausschließlich aus anderen Materialien bestehen.