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Die Erfindung betrifft ein Verriegelungselement. Die Erfindung betrifft auch eine Befestigungsvorrichtung mit mindestens einem Verriegelungselement. Die Erfindung betrifft ferner eine Haltevorrichtung, die mindestens eine Befestigungsvorrichtung aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Zusammensetzen eines Verriegelungselements. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft anwendbar auf Baubrettern oder Prüfstationen.
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Es ist bekannt, Bauteile (z.B. Kabelbäume) auf einem Baubrett oder auf einer Prüfstation zu fixieren. Die Fixierung geschieht dabei mittels vorgefertigter Aufnahmen, die an dem Baubrett oder der Prüfstation vorhanden sind. Die Aufnahmen sind so ausgelegt, dass das zu haltende Bauteil in die Aufnahme eingelegt wird und dort mittels einer Verriegelung gehalten wird. Die Verriegelung ist bisher entweder kostenintensiv oder wartungsintensiv.
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Bekannt ist beispielweise eine Verriegelung, die als ein Hebel ausgebildet ist, dessen Kopf über der Öffnung der Aufnahme sitzt und beim Eintauchen des zu haltenden Bauteils in die Aufnahme zur Seite gedrückt wird. Der Hebel verhindert einen Ausgriff des Bauteils durch Formschluss. Ein bekannter Hebel besteht aus Styrol/Acrylnitril-Copolymer. Nachteilig dabei ist, dass der Hebel manuell betätigt werden muss, um die Öffnung wieder freizugeben. Neben einer Gefahr einer Beschädigung des Bauteils, falls vergessen wurde den Hebel zu lösen, besteht der Nachteil, dass das Bauteil nur in Lagen eingesetzt werden kann, die einem Werker gut zugänglich sind. Darüber hinaus kann es bei einem Einsetzen und bei einem Entnehmen des Bauteils vorkommen, dass sich das Bauteil an dem Hebel einhängt und dadurch entweder das Bauteil oder die Verriegelung beschädigt werden. Zudem ist der Hebel sehr groß und steht merklich über die Aufnahme hinaus. Styrol/ Acrylnitril-Copolymer bricht zudem nachteiligerweise bei ca. 1000 Zyklen.
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Auch ist es bekannt, eine Verriegelung in Form einer Kugeldruckschraube zu verwenden, die mittels einer Klemmschraube (Madenschraube) gehalten wird. Dabei ist es nachteilig, dass die Kugeldruckschraube beim Montieren eingestellt und mittels der Klemmschraube fixiert werden muss. Ferner können die zu haltenden Bauteile beschädigt werden, da die Kugeldruckschraube aus Metall besteht. Zudem ist eine Kugeldruckschraube vergleichsweise teuer.
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Aus der
DE 10 2009 045 827 A1 ist eine Drehverriegelungseinrichtung bekannt, bei der in einem Gehäuse ein Bolzenelement drehbar gelagert ist und eine Zusatzbetätigungseinrichtung mit einem gefederten Anschlag bewegt. Die
DE 88 10 192 U1 zeigt ein Gehäuse zur Halterung von Plättchen mit verrasteten Gehäuseteilen.
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Gemäß der
DE 88 10 192 U1 wird ein Gehäuse mit einem Deckelteil zur Halterung von Schaltungselementen offenbart, wobei die mit ihren Innenseiten gegeneinanderweisend mit ihren Rändern formschlüssig ineinandergreifend und einrastend miteinander verbindbaren Gehäuseteilen der ein Gehäuseteil einen zum Eingriff in eine Ausnehmung des zu halternden Plättchens bestimmten ausragenden Zapfen und der andere Gehäuseteil einen bei geschlossenem Gehäuse diesem Zapfen gegenüberliegenden gegensinnig ausragenden Zapfen trägt, wobei der gegenüberliegende Zapfen als Hohlzapfen mit einem an dessen Stirnseite offenen Hohlraum ausgebildet ist und dass der zum Eingreifen in den Hohlraum des bestimmte Zapfeneine Schulter aufweist, die bei geschlossenem Gehäuse der Stirnseite des Hohlzapfens mit einem der Dicke des zu haltenden Schaltungselements entsprechenden Abstand gegenüberliegt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine verbesserte Möglichkeit zur lösbaren Befestigung von Bauteilen in Aufnahmen bereitzustellen, insbesondere in Aufnahmen eines Baubretts oder einer Prüfstation.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verriegelungselement, aufweisend ein Gehäuse mit einer ersten Öffnung (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als „Durchführöffnung“ bezeichnet) an einer ersten Seite (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als „Vorderseite“ bezeichnet) und einer zweiten Öffnung (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als „Bestückungsöffnung“ bezeichnet) an einer der ersten Seite abgewandten zweiten Seite (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als „Rückseite“ bezeichnet), ein Verschlusselement (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als „Deckel“ bezeichnet) zum Verschließen der Bestückungsöffnung und ein in dem Gehäuse untergebrachtes Federelement, das einen durch die Durchführöffnung erstreckbaren, in das Gehäuse hinein verschieblichen Bereich (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als „Betätigungsbereich“) und einen auf dem Deckel aufliegenden, in dem Gehäuse elastisch biegbaren weiteren Bereich (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als „Biegebereich“ bezeichnet) aufweist. Der Biegebereich ist als ein elastischer Biegebalken ausgebildet, der mittig mit dem Betätigungsbereich verbunden ist, an endständigen Auflagebereichen auf dem Deckel aufliegt, und zwischen den Auflagebereichen von dem Deckel beabstandet ist. Der Deckel weist an seiner der Durchführöffnung zugewandten Seite ausgehend von Kontaktflächen mit dem Biegebereich des Federelements nach innen abfallende Schrägen auf, die in einen ähnlich zu einer Rückseite des Biegebereichs geformten Boden übergehen.
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Dieses Verriegelungselement weist den Vorteil auf, dass es nicht manuell entriegelt zu werden braucht, sondern selbstentriegelnd ist. Folglich werden Bauteile, die in einer durch das Verriegelungselement verriegelten Aufnahme vorhanden sind, bei einer Entnahme nicht beschädigt. Das Verriegelungselement braucht an der Aufnahme nur fixiert zu werden, es ist keine weitere Einstellung notwendig. Das Verriegelungselement ist robust und kompakt umsetzbar und steht nicht über die Deckfläche der Aufnahme vor. Es ist deshalb zur Verriegelung praktisch überall einsetzbar. Das Verriegelungselement ist zudem preiswert herstellbar.
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Das Gehäuse weist einen Hohlraum auf, der eine direkte bzw. geradlinige Verbindung zwischen der Durchführöffnung und der Bestückungsöffnung bereitstellt.
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Dass das Verriegelungselement eine Durchführöffnung aufweist, kann umfassen, dass es genau eine Durchführöffnung aufweist oder dass es mehrere Durchführöffnungen aufweist. Analog kann das Verriegelungselement mindestens ein Federelement und/oder mindestens eine Bestückungsöffnung aufweisen. Es ist eine Weiterbildung, dass das Verriegelungselement nur aus diesen Komponenten besteht, insbesondere nur aus genau einem Deckel, genau einem Gehäuse und genau einem Federelement.
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Das Federelement kann also durch die Bestückungsöffnung in die Durchführungsöffnung eingesteckt oder eingeschoben werden. Der Deckel bildet ein Widerlager für das Federelement bei Eindrücken des Betätigungsbereichs in das Gehäuse.
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Erfindungsgemäß ist der Biegebereich als ein Biegebalken ausgebildet ist, der durch Eindrücken des Betätigungsbereichs in Richtung in das Gehäuse hinein elastisch durchbiegbar ist und folglich eine Rückstellkraft auf den Betätigungsbereich ausübt. Die Rückstellkraft drängt den Betätigungsbereich aus der Durchgangsöffnung heraus.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der Deckel und das Gehäuse mittels eines Filmscharniers verschwenkbar miteinander verbunden sind. Dadurch kann die Verschwenkung mit besonders einfachen Mitteln erreicht werden. Auch ist ein solches Verriegelungselement besonders einfach herstellbar.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der Deckel und das Gehäuse im verschlossenen Zustand miteinander verrastet sind.
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So lässt sich das Gehäuse besonders einfach verschließen. Die Verrastung kann lösbar oder unlösbar sein. Beispielsweise kann der Deckel dazu ein Rastelement (Rasthaken, Rastnase, Rastrippe usw.) aufweisen, das in eine Rastaufnahme (Hinterschnitt, Längsnut usw.) des Gehäuses einrastbar ist, oder umgekehrt.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der Deckel, das Gehäuse und/oder das Federelement aus Kunststoff bestehen. Dies weist den Vorteil einer besonders einfachen Herstellbarkeit (z.B. mittels Kunststoffspritzens) und geringer Bauteilkosten auf. Insbesondere können der Deckel, das Gehäuse und das Federelement aus Kunststoff bestehen.
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Es ist eine für eine besonders hohe Lebensdauer vorteilhafte Ausgestaltung, dass zumindest das Federelement Polyoxymethylen (Kurzbezeichnung POM) aufweist oder daraus besteht. Dieser Vorteil wird verstärkt, wenn das Federelement aus verstärktem (z.B. faserverstärktem) POM besteht. Das Gehäuse und der Deckel können aus dem gleichen Material wie das Federelement (z.B. POM, faserverstärktes POM) oder aus einem anderen Material als das Federelement bestehen, z.B. aus Polyamid.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass der Deckel und das Gehäuse einstückig als Teilbereiche eines gemeinsamen Kunststoff-Spritzgussteils vorliegen und das Federelement ein anderes Kunststoff-Spritzgussteil ist. So kann das Verriegelungselement aus nur zwei Teilen hergestellt werden. Insbesondere können der Deckel und das Gehäuse einstückig mit einem Filmscharnier verbunden sein.
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Der Biegebereich ist als ein elastischer Biegebalken ausgebildet, der mittig mit dem Betätigungsbereich verbunden ist, an endständigen Auflagebereichen auf dem Deckel aufliegt, und zwischen den Auflagebereichen von dem Deckel beabstandet ist. So ergibt sich ein einfach herstellbares und robustes Federelement, das mit einem einfachen konstruktiven Aufwand eine gut definierte Rückstellkraft bereitstellt und mit einem sehr geringen Montageaufwand in dem Gehäuse unterbringbar ist. Eine Justage oder Positionseinstellung des Federelements ist nicht notwendig.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der Betätigungsbereich rückseitig über einen Steg mit dem Biegebereich verbunden ist. So behindert der Betätigungsbereich den Biegebalken nicht in seiner Biegebewegung.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass der Betätigungsbereich an seinem aus der Durchführöffnung herausragenden Teilbereich eine zweiseitige Schräge bzw. zwei voneinander abgewandte Schrägen aufweist. So kann das Bauteil beidseitig ruckfrei auf dem Betätigungsbereich gleiten. Dadurch wiederum kann ein ruckfreies Einführen und Ausgleiten des Bauteils in die bzw. aus der Aufnahme erreicht werden. Der Betätigungsbereich kann in Bezug auf eine vorgesehene Einführ- und Ausgleitrichtung symmetrische Schrägen aufweisen. Die Schrägen reichen vorteilhafterweise bis zu der Durchführöffnung, und zwar auch in einem maximal ausgefahrenen Zustand bzw. in einem nicht von außen kraftbeaufschlagten Zustand. Der herausragende Teilbereich kann auch als dachartig angesehen werden. Alternativ kann er z.B. pyramidenförmig oder pyramidenstumpfförmig ausgebildet sein.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass der Deckel an seiner der Durchführöffnung zugewandten Seite ausgehend von seinen Kontaktflächen mit dem Biegebereich des Federelements nach innen abfallende Schrägen aufweist, die in einen ähnlich zu einer Rückseite des Biegebereichs geformten Boden übergehen. So kann ein besonders langer Verfahrweg des Federelements bzw. dessen Betätigungsbereichs erreicht werden. Auch kann so auf eine besonders zuverlässige Weise erreicht werden, dass bei einer weiten Einschiebung des Betätigungsbereichs in das Gehäuse bzw. bei einer starken Durchbiegung des Biegebereichs keine Verdrehung oder Verkippung des Biegeelements in dem Gehäuse auftritt.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der Biegebereich rückwärtig bzw. an seiner dem Deckel zugewandten Seite mindestens einen Vorsprung (z.B. eine Rippe) aufweist und der Deckel mit einem entsprechend gestalteten Rücksprung versehen ist. So kann der Vorsprung dann, wenn der Biegebereich bis zum Deckel zurückgebogen ist, in Eingriff mit dem Rücksprung gelangen. Dadurch wiederum wird ein Verdrehen und/oder Verrutschen des Biegebereichs bei Aufsatz auf den Deckel besonders sicher verhindert.
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass das Gehäuse mindestens eine in Bewegungsrichtung des Betätigungsbereichs ausgerichtete Führungsschiene aufweist, die in eine passende Längsnut des Betätigungsbereichs eingreift und in der Längsnut verschiebbar ist, oder umgekehrt. Auch so wird dabei geholfen, eine Aufbringung eines Drehmoments auf den Biegebereich durch eine seitliche Kraftaufbringung auf den Betätigungsbereich zu verhindern.
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Es ist außerdem eine Weiterbildung, dass das Gehäuse einen inneren Schacht aufweist, der als eine Linearführung für den Betätigungsbereich ausgebildet und ausgerichtet ist. Der Schacht schließt vorteilhafterweise an der Durchführöffnung an. Auch hierdurch wird unterstützt, eine Aufbringung eines Drehmoments auf den Biegebereich durch eine seitliche Kraftaufbringung auf den Betätigungsbereich zu verhindern.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass der Deckel und das Gehäuse jeweils ein Durchgangsloch aufweisen, die im verschlossenen Zustand fluchtend zueinander angeordnet sind. Dadurch wird ohne weitere Bauteile und ohne erhöhten Montageaufwand im verschlossenen Zustand ein Durchgangsloch bereitgestellt, mittels dessen das Verriegelungselement an einer Befestigungsvorrichtung angebracht werden kann, z.B. mittels Durchführung einer Schraube.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Befestigungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen eines Bauteils, aufweisend eine Bauteilaufnahme, wobei der Betätigungsbereich mindestens eines Verriegelungselements nach einem der vorhergehenden Ansprüche seitlich in die Bauteilaufnahme hineinragt. Die Befestigungsvorrichtung, die auch als „Fixiervorrichtung“ bezeichnet werden kann, kann zum lösbaren Befestigen eines Bauelements an einer Haltevorrichtung (z.B. einem Baubrett oder einer Prüfstation) verwendet werden. Sie kann analog zu dem Verriegelungselement wie oben beschrieben ausgebildet sein und ergibt die gleichen Vorteile.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Befestigungsvorrichtung mindestens einen Schlitz aufweist, in dem das zugehörige Verriegelungselement angeordnet werden kann und der seitlich in die Bauteilaufnahme mündet. Das Verriegelungselement ist so an der Befestigungsvorrichtung befestigbar, dass nur sein Betätigungselement in die Bauteilaufnahme ragt. Insbesondere sind dessen Schrägen in Einbring- bzw. Ausbringrichtung des Bauteils ausgerichtet.
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Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Haltevorrichtung, die mindestens eine Befestigungsvorrichtung wie oben beschrieben und/oder mindestens ein Verriegelungselement wie oben beschrieben aufweist.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Zusammensetzen eines Verriegelungselements wie oben beschrieben, wobei das Federelement so in das Gehäuse eingesetzt wird, dass sein Betätigungsbereich aus der Durchführöffnung herausragt und dann der Deckel zu deren Verschluss auf die Bestückungsöffnung aufgesetzt wird. Das Verfahren kann analog zu dem Verriegelungselement wie oben beschrieben ausgebildet werden und ergibt die gleichen Vorteile.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
- 1 zeigt in einer Schrägansicht ein noch nicht zusammengesetztes Verriegelungselement;
- 2 zeigt in einer anderen Schrägansicht das zusammengesetzte Verriegelungselement;
- 3 zeigt das zusammengesetzte Verriegelungselement als Schnittdarstellung in noch einer anderen Schrägansicht;
- 4 zeigt eine Haltevorrichtung mit einer Befestigungsvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, die ein Verriegelungselement aufweist;
- 5 zeigt in einer Schrägansicht eine Befestigungsvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, die zwei Verriegelungselemente aufweist; und
- 6 zeigt in einer Schrägansicht eine Befestigungsvorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, die ein Verriegelungselement aufweist.
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1 zeigt in einer Schrägansicht ein noch nicht zusammengesetztes Verriegelungselement 1. 2 zeigt in einer anderen Schrägansicht das nun zusammengesetzte Verriegelungselement 1. 3 zeigt das zusammengesetzte Verriegelungselement 1 als Schnittdarstellung in noch einer anderen Schrägansicht.
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Das Verriegelungselement 1 ist zweiteilig aufgebaut und weist als das eine Teil eine Gehäuse/Deckel-Kombination 2 und als das andere Teil ein Federelement 3 auf. Beide Teile 2, 3 sind als Spritzgussteile aus POM hergestellt, insbesondere aus verstärktem POM.
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Die Gehäuse/Deckel-Kombination 2 weist als Teilbereiche ein Gehäuse 4 und einen Deckel 5 auf, die über ein Filmscharnier 6 (siehe 2) verschwenkbar zusammenhängen, wie durch den Doppelpfeil in 1 angedeutet. Das Gehäuse 4 weist eine vorderseitige Durchführöffnung 7 (siehe 2 und 3) sowie eine rückseitige Bestückungsöffnung 8 (siehe 1) auf. Die Durchführöffnung 7 und die Bestückungsöffnung 8 sind durch einen Hohlraum 9 des Gehäuses 4 miteinander verbunden.
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Zum Zusammensetzen des Verriegelungselements 1 wird das Federelement 3 so in den Hohlraum 9 des Gehäuses eingesetzt (wie in 1 durch den breiten Pfeil angedeutet), dass es teilweise aus der Durchführöffnung 7 herausragt. Dann wird der Deckel 5 durch Verschwenken auf die Bestückungsöffnung 8 aufgesetzt.
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Das Federelement 3 weist genauer gesagt einen blockförmigen Betätigungsbereich 10 auf, der an seiner vorderseitigen Spitze dachartig ausgebildet ist und dazu zwei symmetrische Schrägen 11 bzw. eine zweiseitige Schräge mit einer abgerundeten Dachkante aufweist. Dieser Betätigungsbereich 10 ragt mit seinen Schrägen 11 durch die Durchführöffnung 7 aus dem Gehäuse 4 heraus. Der Betätigungsbereich 10 ist rückseitig über einen Steg 12 mit einem Biegebereich 13 in Form eines streifenförmigen Biegebalkens verbunden. Der Steg 12 setzt mittig an einer Vorderseite des Biegebereichs 13 an.
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Das Federelement 3 weist seitlich jeweils eine Führungsschiene 14 auf, die in Einsatzrichtung des Federelements 3 ausgerichtet ist, und die in passenden Längsnuten 15 des Gehäuses 4 geführt ist. Dadurch wird eine Verkippung des Federelements 3 behindert oder sogar ganz verhindert. Die Richtung der Führungsschienen 14 und der Längsnuten 15 bestimmt eine Bewegungsrichtung des auch dadurch längsverschieblich in dem Gehäuse 4 gehaltenen Federelements. Der Biegebereich 13 weist eine zu dieser Bewegungsrichtung senkrecht stehende Längsausrichtung auf.
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An der dem Betätigungsbereich 10 abgewandten Seite des Biegebereichs 13 steht eine Rippe 16 vor, die sich quer über den Biegebereich 13 erstreckt.
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Wie in 3 gezeigt, liegt der Biegebereich 13 an seinen beiden endständigen Auflagebereichen auf dem Deckel 5 auf, so dass der Deckel 5 als ein Widerlager gegenüber einer Bewegung des Betätigungsbereichs 10 in das Gehäuse 4 hinein dient. Bei einer solchen Bewegung des Betätigungsbereichs 10 in das Gehäuse 4 hinein - beispielsweise bewirkt durch eine Kraftaufbringung auf die Schrägen 11 und die abgerundete Dachkante des Betätigungsbereichs 10 - kommt es zu einer elastischen Durchbiegung des Biegebereichs 13. Bei Nachlassen der Kraftaufbringung wird der Betätigungsbereich 10 aufgrund der Rückstellkraft des Biegebereichs 13 wieder aus der Durchführöffnung 7 herausbewegt.
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Bei einem vollen Eindrücken des Betätigungsbereichs 10 in das Gehäuse 4 hinein setzt der Betätigungsbereich 10 auf die - sonst außerhalb der Auflagebereiche beabstandete - Vorderseite des Deckels 5 auf. Um hierbei eine besonders zuverlässige Beibehaltung der Lage des Federelements 3 in dem Gehäuse 4 zu ermöglichen, weist der Deckel 5 vorderseitig einen analog zu der Rippe 16 geformten Rücksprung 17 auf, in den die Rippe 16 einfahren kann. Der Rücksprung 17 befindet sich mittig in einem Boden 18 der Vorderseite des Deckels 5. Der Boden 18 geht seitlich in Schrägen 19 über, die sich im weiteren Verlauf nach vorne zu Kontaktflächen 20 mit dem Biegebereich 13 erstrecken.
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Zur Befestigung des Deckels 5 an dem Gehäuse 4 im geschlossenen Zustand weist das Gehäuse 4 an seinen seitlichen Rändern seiner Bestückungsöffnung zwei Aussparungen 21 auf, in die entsprechende seitliche Vorsprünge 22 des Deckels 5 einsetzbar sind. Durch einen Eingriff der Vorsprünge 22 in die Aussparungen 21 kann ggf. eine Verrastung, Verklemmung usw. erfolgen. Auch kann der Deckel 5 mit dem Gehäuse 4 dort besonders vorteilhaft verklebt werden. Zusätzlich oder alternativ kann eine Verrastung dadurch erreicht werden, dass der Deckel 5 seitliche Vorsprünge, hier: Längsvorsprünge 23, aufweist, die in entsprechende Aussparungen in dem Deckel, hier Längsnuten 24, verrastbar sind.
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Zur Befestigung des Verriegelungselements 1 an einer Befestigungsvorrichtung weisen das Gehäuse 4 und der Deckel 5 jeweils ein Durchgangsloch 25 bzw. 26 auf, die im verschlossenen Zustand fluchtend zueinander angeordnet sind und dann z.B. eine Schraubendurchführung bereitstellen.
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Als ein weiteres Merkmal weist der Deckel 5 eine von dem Filmscharnier 6 abgewandte Stirnseite 28 auf, die leicht nach innen gebogen ist, um einen Eingriff des Deckels 5 in das Gehäuse 4 zu erleichtern.
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Auch weist das Gehäuse 4 einen von der Durchführöffnung 7 nach innen weisenden Schacht 29 auf, um den Betätigungsbereich 10 besonders sicher gegenüber einer Verkantung und/oder seitlichen Verschiebung zu führen.
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4 zeigt eine Haltevorrichtung 30 mit einer Befestigungsvorrichtung 31, die ein Verriegelungselement 1 aufweist. Die Befestigungsvorrichtung 31 weist eine Aufnahme 32 zum Aufnehmen und Fixieren eines entsprechenden Bauteils, hier eines außenseitig geriffelten Steckbolzens KB eines Kabelhalters KH eines Kabelstrangs KS, auf. Das Verriegelungselement 1 ist seitlich an der Aufnahme 32 angeordnet, und zwar mittels einer durch die Durchgangslöcher 25 und 26 durchgeführten Schraube S. Dabei ragt der Betätigungsbereich 10 in die Aufnahme 32. Bei einem Einbringen des Steckbolzens KB in die Aufnahme 32 wird der Betätigungsbereich 10 durch Krafteinwirkung auf seine - hier obere - Schräge 11 in das Gehäuse 4 eingeschoben und kann, wenn ein Tal der außenseitigen Riffelung erreicht worden ist, zumindest teilweise wieder ausfahren. So kann der Steckbolzen KB rastend in der Aufnahme 32 gehalten werden („Klickverriegelung“). Der Steckbolzen KB kann analog aus der Aufnahme 32 herausgezogen werden. Dazu bedarf es keiner manuellen Entriegelung, weil der Steckbolzen KB durch Krafteinwirkung auf seine andere - hier untere - Schräge 11 selbsttätig in das Gehäuse 4 eingeschoben wird und dadurch die Aufnahme 32 freigibt.
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Grundsätzlich können die beiden Schrägen 11 die gleiche oder eine unterschiedliche Steigung aufweisen. Bei unterschiedlicher Steigung kann eine zum Eindrücken des Betätigungsbereichs 10 in das Gehäuse 4 aufzubringende Kraft unterschiedlich zu einer zum Herausziehen des Bauelements KB nötigen Kraft sein. Beispielsweise kann eine Kraft zum Einführen eines Bauteils KB in die Aufnahme 32 je nach Bedarf kleiner oder größer sein als eine Kraft zum Ausbringen des Bauteils KB.
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5 zeigt in einer Schrägansicht eine Befestigungsvorrichtung 33, die zwei Verriegelungselemente 1 aufweist. Die Befestigungsvorrichtung 33 ist teilweise durchscheinend eingezeichnet. Die Befestigungsvorrichtung 33 kann mittels eines Verbindungselements 34 mit der restlichen Haltevorrichtung, z.B. der Haltevorrichtung 31, verbunden werden. Die Befestigungsvorrichtung 32 weist eine Aufnahme 35 auf, die zum Einlegen eines Kabelschuhs C geformt ist. Die Befestigungsvorrichtung 33 weist ferner zwei sich gegenüberliegende, schlitzförmige Aussparungen 36 auf, in die jeweils eines der Verriegelungselemente 1 eingesetzt ist. Die Verriegelungselemente sind mittels jeweiliger Schrauben S (z.B. vom Typ M3) an der Befestigungsvorrichtung 33 angeschraubt.
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Die Betätigungsbereiche 10 der Verriegelungselemente 1 reichen in die Aufnahme 35 und können ähnlich wie bei der Befestigungsvorrichtung 31 bei Einsetzen des Kabelschuhs C diesen formschlüssig und ggf. kraftschlüssig in der Aufnahme 35 durch Verrastung halten.
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6 zeigt in einer Schrägansicht eine Befestigungsvorrichtung 37. Auch die Befestigungsvorrichtung 37 ist teilweise durchscheinend eingezeichnet. Die Befestigungsvorrichtung 37 ist ähnlich zu der Befestigungsvorrichtung 33 aufgebaut, weist aber nun eine zum Einsatz eines T-Stücks T geformte Aufnahme 38 auf. Sie weist zudem nur ein Verriegelungselement 1 auf. Der Betätigungsbereich 10 des Verriegelungselements 1 reicht in die Aufnahme 38 und kann ähnlich wie bei der Befestigungsvorrichtung 33 bei Einsetzen des T-Stücks T dieses durch Verrastung in der Aufnahme 38 halten, insbesondere formschlüssig und kraftschlüssig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verriegelungselement
- 2
- Gehäuse/Deckel-Kombination
- 3
- Federelement
- 4
- Gehäuse
- 5
- Deckel
- 6
- Filmscharnier
- 7
- Durchführöffnung
- 8
- Bestückungsöffnung
- 9
- Hohlraum
- 10
- Betätigungsbereich
- 11
- Schräge
- 12
- Steg
- 13
- Biegebereich
- 14
- Führungsschiene
- 15
- Längsnut
- 16
- Rippe
- 17
- Rücksprung
- 18
- Boden
- 19
- Schräge
- 20
- Kontaktfläche
- 21
- Aussparung
- 22
- Vorsprung
- 23
- Längsvorsprung
- 24
- Längsnut
- 25
- Durchgangsloch
- 26
- Durchgangsloch
- 28
- Stirnseite
- 29
- Schacht
- 30
- Haltevorrichtung
- 31
- Befestigungsvorrichtung
- 32
- Aufnahme
- 33
- Befestigungsvorrichtung
- 34
- Verbindungselement
- 35
- Aufnahme
- 36
- Aussparung
- 37
- Befestigungsvorrichtung
- 38
- Aufnahme
- C
- Kabelschuh
- KB
- Steckbolzen
- KH
- Kabelhalter
- KS
- Kabelstrang
- S
- Schraube
- T
- T-Stück