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Die Erfindung betrifft einen Behälter, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Behälters.
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Stand der Technik
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Behälter der einleitend bezeichneten Art sind beispielsweise als Getränkebehälter, z.B. Bierfässer bekannt.
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Bei einer bekannten Ausführungsform eines solchen Bierfasses umfasst das Bierfass einen zylindrischen Mantel und gewölbte Endböden mit einem Fuß- bzw. Griffring. Der zylindrische Mantel ist hierbei aus zwei tiefgezogenen Mantelhälften hergestellt, welche miteinander verschweißt werden. An der einen Mantelhälfte wird zuvor der Griffring und an der andere Mantelhälfte der Fußring angeschweißt.
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Nachteilig daran ist der vergleichsweise hohe Fertigungsaufwand.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen alternativen Behälter bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und des Anspruchs9 gelöst.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung geht von einem Behälter aus, mit einem zylinderförmigen oder konichen Behältermantel und einem im Querschnitt U-förmigen Deckel.
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Vorteilhafterweise ist der Behälter als Fass ausgebildet, insbesondere als Behälter zur Aufbewahrung von pastösen Medien, Pulver, Granulat, pastöse Medien und/oder flüssigen Medien, wie z.B. Most, Wein und/oder Bier.
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Der zylinderförmige oder konische Behältermantel ist bevorzugterweise aus einer rechteckigen, dünnen Platte gebogen, sodass gegenüberliegende Kanten der Platte aneinander anliegen und die Platte in einem Querschnitt eine annähernd runde Form aufweist, beispielsweise einen Kreis. Wobei die aneinander anliegenden Kanten der Platte verbunden sind, zum Beispiel gefügt. Der Behältermantel kann im Querschnitt auch eine ovale Form aufweisen.
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Die Platte ist vorteilhaft zwischen 0 und 10 mm oder zwischen 0 und 5 mm dick. Die Dicke der Platte beträgt beispielsweise 0,5, 1, 1,5, 1,75, 2, 2,25, 2,5, 2,75, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 mm, insbesondere 1,25 mm.
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Der U-förmigen Deckel besitzt aus einer Sicht auf eine Flachseite eine zumindest annähernd runde Kontur. Die Flachseite bildet im angeordneten Zustand des Deckels am Behälter einen Behälterboden oder Behälterdeckel aus. Der U-förmigen Deckel ist beispielsweise als Tiefziehteil ausgestaltet. Vorteilhafterweise ist der Deckel auch als Boden des Behälters ausgestaltet.
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Eine Wandstärke des Deckels ist vorteilhaft zwischen 0 und 10 mm oder zwischen 0 und 5 mm. Die Wandstärke des Deckels beträgt beispielsweise 0,5, 1, 1,5, 1,75, 2, 2,25, 2,5, 2,75, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 mm, insbesondere 1,25 mm.
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Vorteilhafterweise umfasst der Deckel beispielsweise an der Flachseite eine Einfüll- bzw. Ausfüllöffnung. Die Einfüll- bzw. Ausfüllöffnung ist insbesondere dicht verschließbar, vorteilhafterweise wiederverschließbar.
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Der wesentliche Aspekt der Erfindung ist nun darin zu sehen, dass der Deckel im angeordneten Zustand am Behälter mit einer offenen Seite des U-förmigen Querschnitts nach außen oder innen positioniert ist, wobei der Deckel mit einer Randfläche an einer Innenfläche des Behältermantels anliegt, wobei der Deckel an einer Umfangslinie auf einer Innenseite des Behälters mit der Innenfläche des Behältermantels gefügt ist, und wobei ein Mantelrand des Behältermantels im angeordneten Zustand des Deckels am Behälter über eine Kante des Deckels nach außen übersteht.
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Hierdurch ist der Behälter vergleichsweise einfach und günstig herstellbar.
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Die Randfläche des Deckels ist vorteilhafterweise als eine Seitenfläche eines Umfangs des Deckels ausgebildet. Die Randfläche begrenzt bzw. umschließt z.B. die Flachseite des Deckels. Die Innenfläche des Behältermantels ist beispielsweise zylinderförmig oder konisch ausgebildet. Eine Flächennormale der Innenfläche des Behältermantels ist insbesondere senkrecht zu einer Rotationsachse des Behältermantels angeordnet. Vorteilhafterweise zeigen alle Flächennormalen der Innenfläche auf die Rotationsachse, der Behältermantel ist in diesem Fall im Querschnitt zylindrisch ausgebildet.
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Die Randfläche des Deckels ist, im angeordneten Zustand am Behälter, bevorzugterweise über einen überwiegenden Bereich bündig anliegend an der Innenfläche des Behältermantels vorhanden. Beispielsweise besitzt die Randfläche eine Höhe h zwischen 0 und 40 mm, zwischen 0 und 30 mm, zwischen 0 und 20 mm oder zwischen 0 und 10 mm. Die Höhe h der Randfläche ist z.B. 5, 10, 15, 25, 30, 35 oder 40 mm, insbesondere 20 mm. Eine Dicke d der Randfläche entspricht vorteilhaft der Wandstärke des Deckels. In einer Breite ist die Randfläche insbesondere unendlich, da die Randfläche vorteilhafterweise den Umfang des Deckels bildet.
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Unter Fügen wird beispielsweise Kleben, Schweißen oder Löten verstanden. Beispielsweise ist der Deckel an den Behältermantel an der Umfangslinie geschweißt. Denkbar ist, dass der Deckel an den Behältermantel mittels eines Laserschweißverfahrens, eines Schweißverfahrens mittels Schutzgas (MIG/MAG) oder eines Schmelzschweißverfahrens (WIG) befestigt ist. Vorstellbar ist auch, dass eine Schweißnaht des Behälters gebeizt und/oder gebürstet ist.
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Dadurch, dass der Deckel an seiner Umfangslinie mit der Innenfläche des Behältermantels gefügt ist, weist der Behälter im Bereich der Umfangslinie eine Fügung z.B. eine Fügenaht oder eine Schweißnaht auf.
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Vorteilhafterweise ist der Deckel an den Behältermantel derart gefügt, dass der Deckel zum Beispiel positionsfest und insbesondere unlösbar mit dem Behältermantel verbunden ist. Des Weiteren ist es bevorzugt, dass der Deckel derart an den Behältermantel gefügt ist, dass der Deckel mit dem Behältermantel ein Gefäß bzw. Behälter zur Aufnahme einer Flüssigkeit, eines Gases und/oder anderer Materialien bildet. Insbesondere ist der Deckel derart an den Behältermantel gefügt, dass der Deckel an Fügestellen, z.B. an der Fügenaht, insbesondere entlang der Umfangslinie gasdicht bzw. luftdicht an den Behältermantel angeordnet ist.
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In einer vorteilhaften Modifikation des Behälters ist der überstehende Mantelrand des Behältermantels nach außen oder nach innen umgebogen. Bevorzugterweise ist der überstehende Mantelrand des Behältermantels nach außen und/oder innen umgebördelt.
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Dadurch erhält der Behälter einen, den Behälter stabilisierenden, insbesondere versteifenden Rand. Ist der überstehende Mantelrand nach innen umgebogen, kann außerdem die Fügenaht durch den umgebogenen Mantelrand verdeckt und dadurch geschützt sein, insbesondere vor mechanischen Einwirkungen von außen, wie z.B. ein Stoß oder Schlag. Außerdem kann der umgebogene Mantelrand einen Griff- und/oder Fussring des Behälters bilden.
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Vorteilhafterweise ist der überstehende Mantelrand derart umgebogen, dass der Mantelrand aus einer Sicht auf einen Querschnitt des Behältermantels senkrecht zur Rotationsachse des Behältermantels ringförmig bzw. kreisförmig umgebogen ist. Insbesondere ist der Mantelrand z.B. schneckenartig gerollt.
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Bevorzugterweise ist eine Form eines vor dem Biegen des Mantelrands an den Behälter angeordneten Deckels, insbesondere eine Form der Randfläche des Deckels, durch das Biegen des Mantelrands nicht verändert.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der überstehende Mantelrand des Behältermantels derart nach außen oder nach innen umgebogen ist, dass der Behälter am umgebogenen, überstehenden Mantelrand lagerbar ist. Insbesondere steht der Behälter mit seinem umgebogenen, überstehenden Mantelrand auf einer Lager- bzw. Bodenfläche auf. Vorteilhafterweise berührt eine Komponente des Deckels, insbesondere die Umfangslinie und/oder die Kante des Deckels bzw. die Randfläche des Deckels, im gefügten Zustand am Behälter bei einer Lagerung des Behälters eine Lagerfläche nicht.
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Überdies ist es von Vorteil, dass eine Fügung an der Umfangslinie im Bereich der Kante des Deckels ausgebildet ist.
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Vorteilhafterweise ist die Kante des Deckels eine Begrenzung der Randfläche des Deckels. Beispielsweise ist die Kante des Deckels im angeordneten Zustand des Deckels am Behälter an einer Außenseite oder an einer Innenseite des Behälters vorhanden. Dadurch kann der Deckel von außen oder von innen entlang mindestens einer seiner Kanten vergleichsweise einfach an den Behältermantel gefügt sein. Die am Behälter außenliegende Kante des Deckels bildet beispielsweise eine erste Begrenzung der Randfläche des Deckels.
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Denkbar ist außerdem, dass die Umfangslinie im Bereich einer am Behälter innenliegenden Kante des Deckels ausgebildet ist. In diesem Fall ist die innenliegende Kante des Deckels im angeordneten Zustand des Deckels am Behälter an einer Innenseite des Behälters vorhanden. Die innenliegende Kante des Deckels kann eine weitere Begrenzung der Randfläche des Deckels sein. Vorstellbar ist, dass der Deckel jeweils in einem Bereich einer, oder beider Kanten bzw. Begrenzungen an den Mantelrand gefügt ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Mantelrand des Behältermantels im angeordneten Zustand des Deckels am Behälter parallel zu einer Rotationsache des Behälters, insbesondere parallel zu einer Rotationsache des Behältermantels und parallel zur Randfläche des Deckels verläuft.
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Der Mantelrand des Behältermantels verläuft zumindest über einen Teil der Randfläche, insbesondere über die volle Höhe h der Randfläche. Beispielsweise verläuft ein Abschnitt eines insbesondere nach außen über die Kante des Deckels überstehenden Mantelrandes ebenfalls parallel.
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Vorteilhafterweise beginnt eine Verformung des Mantelrands in einer Richtung nach außen betrachte, parallel zur Rotationsachse des Behältermantels, nach der, sich an einer Außenseite des Behälters befindenden außenliegenden Kante des Deckels.
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Überdies ist es von Vorteil, dass die Kante des Deckels ringförmig ist. Bevorzugterweise bildet die Kante des Deckels aus einer Sicht parallel zur Rotationsachse des Behältermantels die annähernd runde Kontur des Deckels.
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Vorteilhaft erweist sich auch, dass der Behälter aus Edelstahl ausgebildet ist. Denkbar ist, dass der Behälter aus Metall, insbesondere Edelstahl, Kunststoff, einem synthetischen Gewebe und/oder einer Kombination der Materialien ausgebildet ist.
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Auch ist es von Vorteil, dass der Deckel in den Behältermantel eingepresst ist. Hierdurch erhält der Behälter, insbesondere der Behältermantel bereits vor dem Fügen des Deckels mit dem Behältermantel eine Formstabilität.
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Eine weitere vorteilhafte Idee der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Behälters mit einem zylinderförmigen oder konischen Behältermantel und einem im Querschnitt U-förmigen Deckel. Wesentlich für das Verfahren ist, dass in einem ersten Verfahrensschritt der Deckel am Behälter mit einer offenen Seite des U-förmigen Querschnitts nach außen oder innen angeordnet wird, wobei der Deckel mit einer Randfläche an einer Innenfläche des Behältermantels anliegend positioniert wird, sodass ein Mantelrand des Behältermantels im angeordneten Zustand des Deckels am Behälter über eine Kante des Deckels übersteht und wobei an einer Innenseite des Behälters der Deckel an einer Umfangslinie mit einer Innenfläche des Behältermantels gefügt wird.
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Durch dieses Verfahren ist der Behälter vergleichsweise einfach und/oder kostengünstig herstellbar. Vorteilhafterweise wird der Deckel ausschließlich an einer Innenseite des Behälters an einer Umfangslinie mit einer Innenfläche des Behältermantels gefügt.
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Eine vorteilhafte Modifikation des Herstellungsverfahrens ist, dass insbesondere zeitlich gesehen vor oder nach dem Fügeschritt der Mantelrand des Behältermantels nach außen und/oder nach innen umgebogen wird. Bevorzugterweise wird der überstehende Mantelrand des Behältermantels vor oder nach dem Fügeschritt nach außen oder innen umgebördelt.
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Vorteilhafterweise wird der überstehende Mantelrand derart umgebogen, dass der Mantelrand aus einer Sicht auf einen Querschnitt des Behältermantels senkrecht zur Rotationsachse des Behältermantels ringförmig bzw. kreisförmig umgebogen und/oder umgebördelt wird. Insbesondere wird der Mantelrand z.B. schneckenartig gerollt. Bevorzugterweise wird eine Form des Deckels, insbesondere eine Form der Randfläche des Deckels, während des Bördel- bzw. Biegevorgangs nicht verändert.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Herstellungsverfahrens ist, dass im ersten Verfahrensschritt der Deckel am Behälter an den Behältermantel eingepresst wird.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der nachstehenden schematischen Zeichnungen unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein erfindungsgemäßes Fass,
- 2 eine seitliche Ansicht auf das Fass nach 1,
- 3 eine Sicht von oben auf den Deckel des Fass nach 1 und
- 4 eine Detailansicht eines Begrenzungsbereichs des Fasses nach 1 in einem Querschnitt durch das Fass senkrecht zu einer Rotationsachse des Fasses.
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Ein erfindungsgemäßes Fass 1 umfasst einen zylinderförmigen Mantel 2 und einen Deckel 3. Der Mantel 2 bzw. das Fass 1 umfasst eine beispielsweise gleichmäßige Außenseite 4 ( 1 bis 3).
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Das Fass 1 besitzt z.B. eine Rotationsachse R, um welche beispielsweise der zylinderförmige Mantel 2 rotationssymmetrisch ausgebildet ist. Am Deckel 3 ist zum Beispiel eine Auslassöffnung 5 in Form einer Be- und/oder Entlüftungsöffnung und/oder eine Einlassöffnung 6 in Form einer Ein- und/oder Auslassöffnung vorhanden.
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Der Deckel 3 ist in einem Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse R des Fasses 1 U-förmigen ausgestaltet und umfasst einen Boden 7 und einem Rand 8. Der Deckel 3 ist mit seiner Randfläche 9 an einer Innenfläche 10 des Mantels 2 anliegend angeordnet. Die Randfläche 9 des Deckels 3 bildet eine Umfangsfläche des Randes 8.
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Der Deckel 3 und der Mantel 2 sind an einer Umfangslinie 11 z.B. mittels einer Schweißnaht fest miteinander verbunden. Hierbei ist die Umfangslinie 11 an einer Kante 12 des Rands 8 und/oder der Randfläche 9 vorhanden. Die Schweißnaht ist beispielsweise aus einer Richtung einer offenen Seite 13 des U-förmigen Deckels 3 an der Innenfläche 10 und der Kante 12 angebracht (4).
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An einem Mantelrand 14 ist der Mantel 2 ringartig nach außen umgebogen. Vorstellbar ist auch, dass der Mantelrand 14 in gleicher Weise ringartig nach innen umgebogen ist, z.B. im Querschnitt spiegelsymmetrisch. In dieser Ausführung, in der Umbiegung nach innen, überdeckt der Mantelrand 14 insbesondere vollständig die Schweißnaht an der Umfangslinie 11 (nicht gezeigt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fass
- 2
- Mantel
- 3
- Deckel
- 4
- Außenseite
- 5
- Auslassöffnung
- 6
- Einlassöffnung
- 7
- Boden
- 8
- Rand
- 9
- Randfläche
- 10
- Innenfläche
- 11
- Umfangslinie
- 12
- Kante
- 13
- Seite
- 14
- Mantelrand