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Die Erfindung betrifft eine Schlagvorrichtung zur Montage eines Befestigungselementes in einer Öffnung eines Bauelements, wobei die Schlagvorrichtung ein in Richtung des Befestigungselements bewegbares Gewicht aufweist und zumindest mittelbar einen Stoßimpuls auf das Befestigungselement überträgt.
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Solche Schlagvorrichtungen sind aus dem druckschriftlich nicht belegbaren Stand der Technik bekannt. Im Baugewerbe werden zur Montage von Befestigungselementen in z.B. vorgebohrte Öffnungen von Bauelementen, wie z.B. Wänden oder Böden, von Handwerkern vor allem Hämmer mit separaten Setzwerkzeugen als Schlagvorrichtungen genutzt.
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Für die Montage eines Befestigungselementes, wie einem Dübel oder einem Schlaganker, mittels eines Hammers und eines Setzwerkzeuges, wird auf das in eine vorgebohrte Öffnung eingebrachte Befestigungselement das Setzwerkzeug aufgesetzt, zumeist passend mit einer Gewindeöffnung des Befestigungselementes.
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Durch Hammerschläge auf das Setzwerkzeug wird dann ein Stoßimpuls auf das Befestigungselement übertragen. In der Regel umfasst das Befestigungselement z. B. einen innensitzenden Konus, welcher durch den Stoßimpuls so verschiebbar ist, dass er ein Aufspreizen und damit eine Verankerung des Befestigungselementes im Bauelement bewirkt.
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Für die zum Aufspreizen benötigte Energie des Stoßimpulses, sorgt die Beschleunigung des Hammers beim Hammerschlag und sein sich am Hammerkopf befindliches Gewicht.
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Allerdings ist eine vom Hammerkopf ausgehende Krafteinwirkung und damit der auf das Befestigungselement und gegebenenfalls das Bauelement übertragene Stoßimpuls relativ unkontrolliert und kann sehr leicht zu deren Beschädigung führen. Die für die Montage mit Hammer und Setzwerkzeug benötigte Schlagbewegung kann zudem recht anstrengend und ermüdend sein und ist außerdem mit einer Gefährdung für den Handwerker und Personen in seiner Umgebung verbunden.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine Schlagvorrichtung zur Montage eines Befestigungselements bereitzustellen, bei der eine einfache, kontrollierte und damit sicherere Handhabung gewährleistet ist.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Schlagvorrichtung mit den nachfolgenden Merkmalen des Anspruchs 1:
Schlagvorrichtung zur Montage eines Befestigungselements in einer Öffnung eines Bauelements, wobei die Schlagvorrichtung ein in Richtung des Befestigungselements bewegbares Gewicht aufweist und zumindest mittelbar einen Stoßimpuls auf das Befestigungselement überträgt, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht innerhalb eines Führungskörpers angeordnet und durch eine Antriebseinrichtung in Richtung auf das Befestigungselement beschleunigbar ist.
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Eine solche erfindungsgemäße Schlagvorrichtung ist durch die Anordnung des Gewichts innerhalb eines Führungskörpers besonders sicher, da die ausholende Schlagbewegung wie beim Hammer entfällt. Außerdem ist es durch den Führungskörper sehr einfach möglich, den Stoßimpuls gezielt und kontrolliert auf das Befestigungselement zu übertragen, da bei Einsatz der erfindungsgemäßen Schlagvorrichtung kein komplexer Bewegungsablauf wie beim Einsatz eines Hammers nötig ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Führungskörper als länglicher Hohlkörper ausgebildet. Außerdem kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Führungskörper zylindrisch geformt sein. Durch diese Ausgestaltungen ist das beschleunigbare Gewicht von den Händen des Handwerkers abgeschirmt angeordnet, so dass die Schlagvorrichtung damit noch sicherer ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist am Führungskörper in Richtung des Stoßimpulses eine den Stoßimpuls auf das Befestigungselement weitergebende Übertragungseinrichtung angebracht, welche eine Anschlagfläche für das Gewicht und einen an das Befestigungselement ansetzbaren Dorn umfasst.
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An der Anschlagfläche kann das beispielsweise vorher beschleunigte Gewicht auftreffen und den Stoßimpuls auf die Übertragungseinrichtung weitergeben. Dieser Stoßimpuls wird folgend vom zumeist länglichen Dorn, der ähnlich wie ein Setzwerkzeug wirkt, auf das Befestigungselement übertragen, wodurch eine sichere und besonders zielgerichtete Weitergabe des Stoßimpulses möglich ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Antriebseinrichtung eine zwischen dem Gewicht und einer Endkappe gelagerte Druckfeder auf, wobei das Gewicht über eine an ihm angeordnete Gewindestange mit Handgriff entgegen einer Federkraft der Druckfeder in Richtung der Endkappe bewegbar ist. Die Endkappe bildet hierbei bevorzugt einen Anschlagspunkt für die Druckfeder.
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Für eine einfache Betätigung der Antriebseinrichtung ist die Gewindestande einer bevorzugten Ausführungsform zentral durch die Druckfeder geführt.
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Eine vorteilhaft ausgebildete Schlagvorrichtung bietet durch die Druckfeder eine sehr einfache aber dennoch sichere und zuverlässige Möglichkeit für die Beschleunigung des Gewichts. Durch Betätigung der Gewindestange mit dem Handgriff, wird das Gewicht entgegen der Federkraft der Druckfeder in Richtung der Endkappe bewegt und die Druckfeder dadurch gespannt.
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Wird nun die Gewindestange mit Handgriff losgelassen, entspannt sich die Druckfeder schlagartig und beschleunigt das Gewicht im Führungskörper in Richtung des Befestigungselements. Die Bewegung des Gewichts endet mit Auftreffen auf die Anschlagsfläche der Übertragungseinrichtung, wodurch der Stoßimpuls über den Dorn auf das Befestigungselement weitergegeben wird. Wie schon beschrieben kann das Befestigungselement ggf. durch den Stoßimpuls aufspreizen und sich so in der Öffnung in der es sitzt verankern.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Schlagvorrichtung,
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2 einen Längsschnitt gemäß einer Schnittlinie II-II der Schlagvorrichtung aus 1,
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3 eine Explosionsdarstellung der Schlagvorrichtung,
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4a einen Längsschnitt durch eine Schlagvorrichtung im gespannten Zustand und
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4b einen Längsschnitt durch eine Schlagvorrichtung nach Übertragung eines Stoßimpulses.
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Im Folgenden wird eine Schlagvorrichtung mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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In den 1 und 2 ist eine Seitenansicht auf und ein Längsschnitt durch eine Schlagvorrichtung 10 gezeigt, welche einen länglichen, zylindrischen Führungskörper 11 umfasst, an dessen einem Ende sich eine Gewindestange 12 mit daran angeordnetem Handgriff 13 durch eine Endkappe 14 in den Führungskörper 11 erstreckt und dort mit einem Gewicht 18 verbunden ist. Am anderen Ende des Führungskörpers 11 ist eine Übertragungseinrichtung 15, die in Schlagrichtung x (siehe 4a/b) mit einen länglichen Dorn 16 versehen ist und eine zum Gewicht 18 gerichtete Anschlagfläche 20 aufweist, angeordnet.
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Anhand des Längsschnitts in 2 entlang der Linie II-II aus 1 wird der detaillierte Aufbau der Schlagvorrichtung 10 deutlich. Die Schlagvorrichtung 10 umfasst eine hier als Druckfeder 19 ausgebildete Antriebseinrichtung, die im länglichen zylindrischen Hohlkörper 17 des Führungskörpers 11 zwischen dem Gewicht 18 und der Endkappe 14 angeordnet ist. Die Unterseite der Endkappe 14 und die Oberseite des Gewichtes 19 bilden dabei Widerlagerflächen W, an denen die Druckfeder 19 anliegt. Zentral durch die Windungen der Druckfeder 19 ist die mit dem Gewicht 18 verbundene Gewindestange 12 geführt.
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In 3 ist die Schlagvorrichtung 10 in einer Explosionsdarstellung mit den einzelnen oben genannten Bauteilen gezeigt. In dieser Darstellung wird deutlich, dass der kolbenförmige Körper des Gewichts 18 an den runden Querschnitt des Führungskörpers 11 angepasst und innerhalb des Hohlkörpers 17 verschiebbar ist.
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In 4a/b wird exemplarisch eine Montage eines Befestigungselementes in einer Öffnung 22 eines hier als Wand 23 ausgebildeten Bauelements gezeigt. Bei dem Befestigungselement handelt es sich in diesem Beispiel um einen durch einen – hier schematisch angedeuteten – Konus 24 aufspreizbaren Schlaganker 21, der in der hier vorgebohrten Öffnung 22 der Wand 23 angeordnet ist.
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Für die Montage des Schlagankers 21 wird der Dorn 16 der Schlagvorrichtung 10 in eine zentrale Öffnung O des Schlagankers 21 gesetzt, so dass der Dorn 16 am Konus 24 anliegt. Hierdurch ist die Schlagvorrichtung 10 sicher am Schlaganker 21 positioniert und der Dorn 16 kann ohne Gefahr eines Abrutschens einen Stoßimpuls auf den Konus 24 übertragen.
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Um die für die Montage nötige Schlagenergie bereitzustellen, wird die Druckfeder 19 der Antriebseinrichtung – wie in 4a gezeigt – durch Ziehen des Handgriffs 13 und der Gewindestange 12 sowie des Gewichtes 18 entgegen einer Federkraft der Druckfeder 19 soweit in eine Spannrichtung y bewegt, bis die Druckfeder 18 zwischen den Widerlagerflächen W der Endkappe 14 und des Gewichtes 18 vollständig komprimiert ist.
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Nach Loslassen des Handgriffs 13 wird das Gewicht 18 durch die gespannte Druckfeder 19 in Schlagrichtung x beschleunigt. Die Bewegung des Gewichts 18 endet – wie in 4b gezeigt – wenn es gegen die Anschlagfläche 20 prallt.
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Der dadurch hervorgerufene Stoßimpuls des Gewichts 18 wird von der Übertragungseinrichtung 15 über die Anschlagsfläche 20 und den Dorn 16 auf den Konus 24 des Schlagankers 21 weitergegeben. Durch den Stoßimpuls wird der Konus 24 in Schlagrichtung x bewegt, wodurch sich die Arme 25 des Schlagankers 21 aufspreizen und ihn in der Öffnung 22 der Wand 23 verankern. Sollte der Schlaganker 21 für eine sichere Verankerung noch nicht genug gespreizt sein, kann dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schlagvorrichtung
- 11
- Führungskörper
- 12
- Gewindestange
- 13
- Handgriff
- 14
- Endkappe
- 15
- Übertragungseinrichtung
- 16
- Dorn
- 17
- Hohlkörper
- 18
- Gewicht
- 19
- Druckfeder
- 20
- Anschlagfläche
- 21
- Befestigungselement/Schlaganker
- 22
- Öffnung
- 23
- Bauelement/Wand
- 24
- Konus
- 25
- Arme
- x
- Schlagrichtung
- y
- Spannrichtung
- W
- Widerlagerfläche
- O
- Öffnung des Befestigungselements/Schlagankers 21