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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsführung, insbesondere für eine Geschirrspülmaschine, ein anderes Haushaltsgerät oder ein Möbel, mit einer stationären Führungsschiene und einer an der Führungsschiene verfahrbar gelagerten Laufschiene, wobei an der Führungsschiene eine Dämpfungseinrichtung mit einem einseitig wirkenden Lineardämpfer vorgesehen ist, der ein Dämpfergehäuse und eine in das Dämpfergehäuse einschiebbare und herausziehbare Kolbenstange aufweist, wobei bei einer Schließbewegung der Laufschiene kurz vor Erreichen einer Schließposition ein erster Aktivator auf die Dämpfungseinrichtung wirkt, um die Bewegung der Laufschiene abzubremsen, und eine Geschirrspülmaschine oder ein anderes Haushaltsgerät mit einem schienengeführten Schubelement.
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Die
EP 2 422 682 B1 offenbart eine Geschirrspülmaschine mit einer Dämpfungsvorrichtung zum Dämpfen einer Bewegung eines Geschirrbehälters, wobei die Dämpfungsvorrichtung ein zylinderförmiges Gehäuse und einen Kolben aufweist, der das Gehäuse unterteilt. Der Kolben kann dabei beim Herausziehen über eine erste Platte in eine erste Richtung und beim Einschieben des Geschirrkorbes über eine zweite Platte in eine zur ersten Richtung entgegengesetzte Richtung bewegt werden, um Dämpfungskräfte bereitzustellen. Das Dämpfergehäuse ist an gegenüberliegenden Seiten offen ausgebildet, so dass die Abdichtung des Dämpfergehäuses problematisch ist, gerade wenn größere Dämpfungskräfte durch Druckunterschiede bereitgestellt werden sollen. Zudem ist der Dämpfer nur wirksam, wenn der Geschirrkorb in die maximale Öffnungsposition bewegt wurde, um die Kolbenstange relativ zu dem Gehäuse zu verschieben.
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Ferner offenbart die
DE 20 3013 114 309 A1 eine Einzugs- und Dämpfungseinheit, die an einer Mittelschiene einer Auszugsführung montierbar ist. Für eine Dämpfung in der maximalen Öffnungsposition sowie in der Schließposition sind ein erster Aktivator an der Laufschiene und ein zweiter Aktivator an der stationären Führungsschiene vorgesehen. Durch die Bewegung der Einzugs- und Dämpfungseinheit zusammen mit der Mittelschiene wird ein vergleichsweise großer Bauraum benötigt.
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Ferner offenbart die
DE 10 2013 222 576 A1 eine Auszugsführung für ein Haushaltsgerät, bei der eine Einzugsanordnung vorgesehen ist, über die eine Spülgutaufnahme in eine Schließposition bewegbar ist. Die Einzugseinrichtung weist dabei ein Federelement und ein Dämpfungselement auf, um die Spülgutaufnahme abzubremsen und in der Schließposition zu halten. Eine Dämpfung in Öffnungsrichtung ist nicht vorgesehen, so dass es bei einer Öffnungsbewegung der Spülgutaufnahme zu einem abrupten Stillstand mit Anschlaggeräuschen an dem Geschirr kommt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auszugsführung, insbesondere für eine Geschirrspülmaschine, zu schaffen, die kompakt aufgebaut ist und sowohl in Schließrichtung als auch in Öffnungsrichtung ein Abbremsen der Laufschiene vor Erreichen einer Endposition gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird mit einer Auszugsführung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Auszugsführung weist einen einseitig wirkenden Lineardämpfer auf, der an der Führungsschiene festgelegt ist, also stationär angeordnet ist. Über einen ersten Aktivator kann bei einer Schließbewegung der Laufschiene kurz vor Erreichen einer Schließposition die Dämpfungseinrichtung wirksam werden, während bei einer Öffnungsbewegung der Laufschiene kurz vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition ein zweiter Aktivator auf die Dämpfungseinrichtung wirkt, um die Bewegung der Laufschiene abzubremsen. Dadurch kann die Dämpfungseinrichtung mit dem einseitig wirkenden Lineardämpfer sowohl in Öffnungsrichtung als auch in Schließrichtung wirksam werden.
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Vorzugsweise ist eine Umlenkmechanik vorgesehen, um eine Bewegung des zweiten Aktivators in Öffnungsrichtung in eine Bewegung eines auf den Lineardämpfer wirkenden Anschlages in Schließrichtung zu bewirken. Die Begriff "Öffnungsrichtung" und "Schließrichtung" beziehen sich dabei auf die Bewegung der Laufschiene der Auszugsführung, die von den jeweiligen Endlagen in Öffnungs- oder Schließrichtung bewegt wird. Da der Lineardämpfer einseitig wirkt, kann über die Umlenkmechanik eine Bewegung des zweiten Aktivators in die gegenüberliegende Richtung bewirkt werden. Hierfür ist vorzugsweise ein drehbar gelagerter Umlenkhebel vorgesehen. Der drehbar gelagerte Umlenkhebel kann dabei einen ersten Arm, der in Eingriff mit dem zweiten Aktivator bringbar ist, und einen auf der gegenüberliegenden Seite der Drehachse angeordneten zweiten Arm aufweisen, der über einen Anschlag direkt oder indirekt auf den Lineardämpfer wirkt. Um den Umlenkhebel nach einer Betätigung des Lineardämpfers wieder in eine Ausgangsposition bewegen zu können, kann dieser mit dem Anschlag gekoppelt sein. Beispielsweise kann der Umlenkhebel mit dem zweiten Arm in eine Aufnahme eines linear geführten Anschlages eingreifen, der auf den Lineardämpfer wirkt, so dass bei einer Bewegung des Anschlages der Umlenkhebel in die eine oder gegenüberliegende andere Richtung verschwenkt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der Lineardämpfer als Druckdämpfer ausgebildet, bei dem Dämpfungskräfte nur beim Einschieben der Kolbenstange in das Dämpfergehäuse erzeugt werden. Alternativ kann der Lineardämpfer auch als Zugdämpfer ausgebildet sein, bei dem Dämpfungskräfte nur beim Herausziehen der Kolbenstange aus dem Dämpfergehäuse erzeugt werden. Bei einem einseitig wirkenden Lineardämpfer wird in einer ersten Bewegungsrichtung der Kolbenstange eine Dämpfungskraft bereitgestellt, während in die gegenüberliegende Bewegungsrichtung ein leichtgängiges Bewegen der Kolbenstange relativ zu dem Dämpfergehäuse möglich ist. Wenn der Lineardämpfer dabei als Druckdämpfer ausgebildet ist, kann das Dämpfergehäuse topfförmig ausgebildet sein, also auf der zur Kolbenstange gegenüberliegenden Seite geschlossen sein, so dass keine Probleme beim Abdichten auftreten, gerade wenn beim Einschieben der Kolbenstange im Bereich des topfförmigen Gehäuses hohe Drücke vorhanden sind. Dann muss lediglich der Bereich um den Kolben abgedichtet werden, was aufgrund der geschützten Anordnung des Kolbens innerhalb des Dämpfergehäuses einfacher möglich ist.
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Die Dämpfungseinrichtung weist vorzugsweise eine Feder auf, um im unbelasteten Zustand die Kolbenstange aus dem Dämpfergehäuse herauszuziehen oder herauszudrücken. Die Feder kann dabei sowohl im Dämpfergehäuse als auch außerhalb des Dämpfergehäuses angeordnet sein, um den Lineardämpfer im unbelasteten Zustand in eine Ausgangsposition zu bewegen.
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Der Lineardämpfer kann dabei beispielsweise als Fluid-, Luft- oder Gasdämpfer ausgelegt sein, bei dem das jeweilige Medium bei Bewegung der Kolbenstange in Dämpfungsrichtung durch verengte Überströmkanäle fließt und dabei eine dämpfende bzw. bremsende Wirkung ausübt, und wobei bei der Bewegung der Kolbenstange entgegen der Dämpfungsrichtung die Überströmkanäle geweitet sind und somit eine dämpfende bzw. bremsende Wirkung ausbleibt oder reduziert ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der erste Aktivator an der Laufschiene festgelegt. Dieser Aktivator sorgt dann für die Dämpfung in Schließrichtung. Ein zweiter Aktivator ist vorzugsweise an einer Mittelschiene angeordnet, die zwischen der Führungsschiene und der Laufschiene der Auszugsführung vorgesehen ist. Der zweite Aktivator wird dann in Öffnungsrichtung wirksam, kurz bevor die Laufschiene die maximale Öffnungsposition erreicht hat.
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Die Dämpfungseinrichtung ist vorzugsweise über ein Gehäuse an der Führungsschiene fixiert, beispielsweise ein Gehäuse aus Kunststoff, an dem das Dämpfergehäuse verrastet ist. Umgekehrt kann natürlich auch die Kolbenstange über das Gehäuse an der Führungsschiene fixiert sein, so dass der erste oder zweite Aktivator auf das Dämpfergehäuse wirkt und dessen Bewegung relativ zur Führungsschiene bewirkt.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist ein Selbsteinzug vorgesehen, mittels dem die Laufschiene kurz vor Erreichen der Schließposition in Schließrichtung bewegbar ist. Der Selbsteinzug kann dabei einen entlang eines Gehäuses verfahrbaren Mitnehmer aufweisen, der durch einen Kraftspeicher in Schließrichtung vorgespannt ist. Der Selbsteinzug ist dabei vorzugsweise nur im Bewegungsbereich kurz vor der Schließposition wirksam, nicht aber vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition. Um zu gewährleisten, dass der Selbsteinzug nur im Bereich der Schließposition wirksam ist, kann der Mitnehmer des Selbsteinzuges auf einen bewegbaren Anschlag wirken, mittels dem der Lineardämpfer betätigbar ist. Dieser Anschlag kann dabei durch den zweiten Aktivator auch in Öffnungsrichtung betätigt werden, während der Mitnehmer des Selbsteinzuges bei einer Bewegung der Laufschiene in Öffnungsrichtung funktionslos bleibt.
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Die erfindungsgemäße Auszugsführung wird vorzugsweise bei einem Haushaltsgerät, besonders bevorzugt bei einer Geschirrspülmaschine, eingesetzt, insbesondere werden zwei Auszugsführungen an gegenüberliegenden Seiten eines Innenraumes fixiert. Über die Auszugsführung können dann Schubelemente, die bei Geschirrspülmaschinen als Geschirrkörbe ausgebildet sein können, verfahrbar gelagert werden. Auch ein Einsatz bei Möbeln oder anderen Haushaltsgeräten mit schienengeführten Gargutträgern oder Behältern ist möglich.
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Es ist ebenso möglich, die Auszugsführungen nicht direkt an den Seitenwänden eines Geschirrspülers oder Möbelkorpusses anzubringen, sondern an lageveränderlichen Hebelmechaniken, welche ihrerseits an den Seitenwänden angelenkt sind. Eine solche Hebelmechanik ist beispielsweise in
DE 202009004771 U1 gezeigt. Auf diese Weise lässt sich die Funktionalität dieser Erfindung auch auf Geschirrkörbe oder bewegliche Möbelteile übertragen, welche gegenüber dem Geschirrspülergehäuse oder Möbelkorpus nicht nur die horizontale Lage, sondern auch die vertikale Position verändern können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Auszugsführung mit einer Dämpfungseinrichtung in einer Schließposition;
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2 eine Ansicht der Auszugsführung der 1 ohne Abdeckung;
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3 eine Ansicht der Auszugsführung der 1 in leicht geöffneter Position;
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4 eine Ansicht der Auszugsführung der 1 kurz vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition;
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5 eine Ansicht der Auszugsführung der 1 in der maximalen Öffnungsposition;
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6A bis 6C mehrere Ansichten der Dämpfungseinrichtung der Auszugsführung der 1;
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7A und 7B zwei Ansichten einer Auszugsführung mit einer modifizierten Dämpfungseinrichtung in einer Schließposition;
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8A und 8B zwei Ansichten der Auszugsführung der 7 in einer leicht geöffneten Position;
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9A und 9B zwei Ansichten der Auszugsführung der 7 kurz vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition;
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10 und 10B zwei Ansichten der Auszugsführung der 7 in der maximalen Öffnungsposition;
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11A bis 11C mehrere Ansichten der Dämpfungseinrichtung der Auszugsführung der 7;
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12A bis 12C mehrere Ansichten der Dämpfungseinrichtung der 11 in unterschiedlichen Positionen;
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13A und 13B zwei Ansichten einer an einer Geschirrspülmaschine montierten Auszugsführung in einer Öffnungsposition, und
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14A und 14B zwei Ansichten der Auszugsführung der 13 in der Schließposition.
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Eine Auszugsführung 1 umfasst eine stationäre Führungsschiene 2, an der über Wälzkörper eine Mittelschiene 3 verfahrbar gelagert ist. An der Mittelschiene 3 ist eine Laufschiene 4 über weitere Wälzkörper verfahrbar gelagert. An der Laufschiene 4 ist an einer Stirnseite ein stegförmiger Aktivator 5 fixiert, der in Eingriff mit einer Dämpfungseinrichtung 6 bringbar ist, die in 1 hinter einer Abdeckung 7 angeordnet ist.
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In 2 wurde die Abdeckung 7 weggelassen, und es ist erkennbar, dass die Dämpfungseinrichtung 6 ein Gehäuse 12 aufweist, das an der stationären Führungsschiene 2 festgelegt ist. An dem Gehäuse 12 ist ein Dämpfergehäuse 9 eines Lineardämpfers fixiert, der als Fluiddämpfer, insbesondere als Flüssigkeitsdämpfer, ausgebildet ist. In dem Dämpfergehäuse 9 ist ein zylindrischer Innenraum ausgebildet, in dem ein Kolben verschiebbar gelagert ist, der mit einer Kolbenstange 10 gekoppelt ist. Die Dämpfungseinrichtung 6 kann dabei die Bewegung der Laufschiene 4 sowohl kurz vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition als auch kurz vor Erreichen der Schließposition abbremsen.
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In 3 wurde die Laufschiene 4 geringfügig in Öffnungsrichtung bewegt, und es ist erkennbar, dass der stegförmige Aktivator 5 nun beabstandet von einem Stößel 16 der Dämpfungseinrichtung 6 angeordnet ist.
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Die Laufschiene 4 kann gemäß 4 bis kurz vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition bewegt werden, bevor die Dämpfungseinrichtung 6 wirksam wird. Ein an der Mittelschiene 3 festgelegter zweiter Aktivator 8 kann kurz vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition in Eingriff mit einem Umlenkhebel 20 gebracht werden, der auf die Dämpfungseinrichtung 6 wirkt, um Dämpfungskräfte zum Abbremsen der Bewegung der Laufschiene 4 in Öffnungsrichtung bereitzustellen. Besonders vorteilhaft ist der zweite Aktivator 8 als ein Abschnitt der Mittelschiene 3 ausgebildet, der aus der Ebene der Mittelschiene 3 hervorsteht. In 5 ist die maximale Öffnungsposition der Laufschiene 4 erreicht, und der Umlenkhebel 20 wurde entgegen dem Uhrzeigersinn um eine Drehachse verschwenkt.
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In den 6A bis 6C ist die Dämpfungseinrichtung 6 im Detail dargestellt. An dem Gehäuse 12 sind zwei stegförmige Halter mit einer Aufnahme 18 ausgebildet, um eine Achse 22 des Umlenkhebels 20 aufzunehmen. Der Umlenkhebel 20 umfasst einen ersten Arm 21, der in Eingriff mit dem zweiten Aktivator 8 an der Mittelschiene 3 bringbar ist. Ferner umfasst der Umlenkhebel 20 auf der gegenüberliegenden Seite der Achse 22 einen zweiten Arm 23, der auf den Lineardämpfer wirkt. Hierfür greift der zweite Arm 23 in eine Aussparung 17 an dem Stößel 16 ein, der linear an dem Gehäuse 12 geführt ist. Der Stößel 16 weist einen Verbindungsabschnitt 15 auf, der mit einem Verbindungselement 11 an der Kolbenstange 10 verbunden ist. Der Stößel 16 kann somit zusammen mit der Kolbenstange 10 bewegt werden. Das Dämpfergehäuse 9 ist an einem hülsenförmigen Vorsprung 13 des Gehäuses 12 fixiert, insbesondere verrastet.
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Um den Lineardämpfer in eine Ausgangsposition zu bewegen, in der die Kolbenstange 10 von dem Dämpfergehäuse 9 hervorsteht, ist eine Feder 14 vorgesehen, die auf einer Seite an dem Gehäuse 12 abgestützt ist und auf der gegenüberliegenden Seite an einem Anschlag 19 des Stößels 16 abgestützt ist.
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Um eine Dämpfung zu bewirken, wenn die Laufschiene 4 sich in Schließrichtung bewegt, drückt der erste Aktivator 5 gegen den Stößel 16, der über den Verbindungsabschnitt 15 auf die Kolbenstange 10 wirkt und diese in das Dämpfergehäuse 9 einschiebt. Dadurch wird die Bewegung der Laufschiene 4 in Schließrichtung abgebremst, um laute Anschlaggeräusche zu vermeiden.
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Wird die Laufschiene 4 in Öffnungsrichtung bewegt, verfährt auch die Mittelschiene 3 etwa mit halber Geschwindigkeit zu der Laufschiene 4, so dass der zweite Aktivator 8 kurz vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition gegen den Umlenkhebel 20 anstößt. Dadurch wird der Arm 21 des Umlenkhebels 20 um die Achse 22 gedreht, und der zweite Arm 23 drückt den Stößel 16 wieder in Schließrichtung, so dass die Kolbenstange 10 wieder in das Dämpfergehäuse 9 eingefahren wird.
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Es kann passieren, dass der Umlenkhebel 20 nicht erst kurz vor der maximalen Öffnungsposition, sondern schon vorher in Kontakt mit dem zweiten Aktivator 8 gelangt. Das geschieht zum Beispiel, wenn die Mittelschiene 3 und die Laufschiene 4 zusammen ausfahren, bis die Mittelschiene 3 ihre maximale Ausfahrposition erreicht hat. Auch in diesem Fall wird der Arm 21 des Umlenkhebels 20 erst gedreht und die Dämpfung aktiviert, wenn sich auch die Laufschiene 4 kurz vor dem Erreichen der maximalen Auszugsposition befindet.
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Unabhängig davon, ob der erste Aktivator 5 oder der zweite Aktivator 8 einen Dämpfungsvorgang bewirkt hat, bewegt sich die Kolbenstange 10 aufgrund der Kraft der Feder 14 wieder aus dem Dämpfergehäuse 9 heraus, sobald die Laufschiene 4 die Schließposition oder die maximale Öffnungsposition verlässt.
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In dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 dient die Dämpfungseinrichtung 6 nur zum Abbremsen der Bewegung der Laufschiene 4 vor Erreichen einer Endlage. In den 7 bis 12 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Auszugsführung 1 mit einer Dämpfungseinrichtung 6' gezeigt, die zusätzlich noch einen Selbsteinzug aufweist.
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Die Auszugsführung 1 mit der Laufschiene 4, der Mittelschiene 3 und der stationären Führungsschiene 2 entspricht dabei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel, wobei an der Führungsschiene 2 eine modifizierte Dämpfungseinrichtung 6' fixiert ist. Um die Dämpfungseinrichtung 6' zu betätigen, ist an der Laufschiene 4 ein erster stegförmiger Aktivator 5' vorgesehen, und an der Mittelschiene 3 ist ein zweiter Aktivator 8 fixiert.
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In den 7A und 7B ist die Auszugsführung 1 in einer Schließposition gezeigt.
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Wird die Laufschiene 4 geringfügig in Öffnungsrichtung bewegt, wie dies in den 8A und 8B dargestellt ist, drückt eine Feder eine Kolbenstange 10 aus dem Dämpfergehäuse 9 und verschwenkt somit den Umlenkhebel 20' im Uhrzeigersinn. Wird die Laufschiene 4 weiter in Öffnungsrichtung bewegt, trifft der zweite Aktivator 8 auf den Umlenkhebel 20', wie dies in den 9A und 9B gezeigt ist. Die Bewegung der Laufschiene 4 in Öffnungsrichtung wird nun abgebremst, da durch Drehung des Umlenkhebels 20' die Kolbenstange 10 in das Dämpfergehäuse 9 eingefahren wird, bis die in den 10A und 10B gezeigte Position erreicht ist. Aus dieser Endposition kann die Laufschiene 4 nun wieder in Schließrichtung verfahren werden, wobei durch Bewegen des zweiten Aktivators 8 in Schließrichtung und durch die Kraft der Feder 14 der Umlenkhebel 20' wieder im Uhrzeigersinn gedreht wird, und der Lineardämpfer bereit ist für das Abbremsen der Laufschiene 4, unabhängig davon, ob diese in Öffnungs- oder Schließrichtung in eine Endlage bewegt wird.
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Die modifizierte Dämpfungseinrichtung 6' mit dem Selbsteinzug ist in den 11A bis 11C im Detail gezeigt. An dem Gehäuse 12' ist ein hülsenförmiger Vorsprung 13 vorgesehen, an dem das Dämpfergehäuse 9 verrastet ist. An dem Dämpfergehäuse 12' ist an einer Aufnahme 18' der Umlenkhebel 20‘ drehbar gelagert, der eine Achse 22' aufweist, von der sich ein erster Arm 21' und ein zweiter Arm 23' radial erstreckt. Der erste Arm 21' kann dabei in Eingriff mit dem zweiten Aktivator 8 gelangen, während der zweite Arm 23' in einen blockförmigen Anschlag 50 eingreift, der linear in dem Gehäuse 12' geführt ist. Der blockförmige Anschlag 50 ist dabei mit dem Verbindungselement 11 an der Kolbenstange 10 gekoppelt. Zusätzlich wirkt auf den blockförmigen Anschlag 50 eine Feder 14, um den Anschlag 50 und damit auch die Kolbenstange 10 in eine ausgefahrene Stellung vorzuspannen.
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An dem Gehäuse 12' ist ferner ein Mitnehmer 40 entlang einer Führungsbahn 60 verfahrbar, die einen abgewinkelten Endabschnitt 61 aufweist. Der Mitnehmer 40 ist über Zapfen 42 in der Führungsbahn 60 geführt, wobei zwei Seitenwände des Gehäuses 12' den Mitnehmer 40 umgeben. An dem Mitnehmer 40 ist eine Aufnahme 41 vorgesehen, die in Eingriff mit einem Abschnitt des ersten Aktivators 5' gelangen kann. Der Aktivator 5' kann an einer schlitzförmigen Aufnahme 62 des Gehäuses 12' eingefahren werden, um in Eingriff mit dem Mitnehmer 40 zu gelangen.
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Der Mitnehmer 40 ist mit einer Feder 30 in Schließrichtung vorgespannt, wobei die Feder 30 mit einem ersten Ende 31 an dem Dämpfergehäuse 9 festgelegt ist und an einem zweiten Ende 32 an dem Mitnehmer 40. Alternativ kann die Feder auch an einem anderen Bauteil oder an der Innenwand eines Haushaltsgerätes oder an einem Korpus eines Möbels festgelegt sein. Befindet sich der Mitnehmer 40 mit einem Zapfen 42 an dem abgewinkelten Endabschnitt 61, ist dieser in einer Parkposition. Durch Einfahren des Aktivators 5' in die Aufnahme 41 an dem Mitnehmer 40 kann dieser aus der Parkposition gelöst oder entriegelt werden, um dann durch die Kraft der Feder 30 entlang der Führungsbahn 60 in Schließrichtung verfahren zu werden. Beim Verfahren des Mitnehmers 40 in Schließrichtung läuft dieser auf den linear geführten Anschlag 50 auf, der in der Führungsbahn 63 geführt ist, so dass die Bewegung des Mitnehmers 40 über den Lineardämpfer gebremst wird.
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Der bewegbare Anschlag 50 befindet sich dabei zwischen dem Mitnehmer 40 und dem Verbindungselement 11 an der Kolbenstange 10. Dadurch kann der bewegbare Anschlag 50 sowohl bei einer Schließbewegung der Laufschiene 4 als auch bei einer Öffnungsbewegung der Laufschiene 4 aktiviert werden, während der Mitnehmer 40 des Selbsteinzuges nur bei einer Schließbewegung der Laufschiene 4 über den Aktivator 5' betätigt wird.
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In 12A ist die Dämpfungseinrichtung 6' gezeigt, wenn die Laufschiene 4 in der Schließposition angeordnet ist. Sowohl der Mitnehmer 40 als auch der bewegbare Anschlag 50 befinden sich in der hinteren Position 12' und haben dafür gesorgt, dass die Kolbenstange 10 in das Dämpfergehäuse 9 eingefahren ist.
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In 12B ist die Position gezeigt, wenn die Laufschiene 4 sich in der maximalen Öffnungsposition befindet. Der Mitnehmer 40 des Selbsteinzuges befindet sich in der Parkposition, während der bewegbare Anschlag 50 entlang einer Führungsbahn 63 innerhalb des Gehäuses 12' verfahren wurde, um die Kolbenstange 10 in das Dämpfergehäuse 9 einzufahren. In Öffnungsrichtung ist somit nur der Lineardämpfer wirksam, nicht aber der Selbsteinzug.
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In 12C ist die Position der Dämpfungseinrichtung 6' gezeigt, wenn die Laufschiene 4 sich weder in der Schließposition noch in der maximalen Öffnungsposition befindet. Aufgrund der Kraft der Feder 14 ist der bewegbare Anschlag 50 in eine Position verfahren, in der die Kolbenstange 10 ausgefahren ist. Die Federkraft der Feder 14 ist deutlich geringer als die Federkraft der Feder 30, damit der Selbsteinzug die Laufschiene 4 sicher in ihre eingezogene Endposition verfahren kann.
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In den 13A, 13B, 14A und 14B ist die in den 7 bis 11 gezeigte Auszugsführung an einer Innenwand 70 einer Geschirrspülmaschine montiert. An der Innenwand 70 befinden sich zwei Halter 71, an denen die Führungsschiene 2 fixiert ist, beispielsweise über Rast- oder Klemmmittel. An der Laufschiene 4 der Auszugsführung ist ein Schubelement, beispielsweise ein Geschirrkorb 73, gehalten, der vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition und vor Erreichen der Schließposition jeweils abgebremst wird, indem die Laufschiene 4 abgebremst wird. An gegenüberliegenden Seiten des Innenraumes der Geschirrspülmaschine kann eine entsprechende Auszugsführung vorgesehen sein.
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In 14A ist die Auszugsführung 1 ohne den Geschirrkorb 73 in der Schließposition in der Geschirrspülmaschine dargestellt. In der 14B ist der Geschirrkorb 73 in den Innenraum der Geschirrspülmaschine eingefahren, und die Laufschiene 4 befindet sich in der Schließposition.
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In dem Ausführungsbeispiel ist die Auszugsführung 1 in eine Geschirrspülmaschine eingebaut. Die erfindungsgemäße Auszugsführung kann in Möbeln oder in anderen Haushaltsgeräten, wie Kühlgeräten, Gefriergeräten, Backöfen, Mikrowellen oder Wärmeladen eingesetzt werden.
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Die Auszugsführung 1 im Ausführungsbeispiel besteht aus einer Führungsschiene 2, einer Mittelschiene 3 und einer Laufschiene 4. Es ist auch möglich, die Dämpfungseinrichtung 6 bei einem sogenannten Teilauszug ohne Mittelschiene einzusetzen, wobei in diesem Fall der zweite Aktivator 8 ebenfalls an der Laufschiene 4 angeordnet wäre.
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In einer weiteren nicht dargestellten Variante werden der Mitnehmer 40 und der Anschlag 50 in einer gemeinsamen Führungsbahn verfahren.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Umlenkmechanik einen drehbar gelagerten Umlenkhebel. Es ist auch möglich, statt einem Umlenkhebel ein verschiebbar gelagertes Umlenkelement einzusetzen, das beispielsweise entlang einer gebogenen Kurvenführung verschiebbar ist.
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Der Dämpfer kann statt von einer Druckfeder auch durch eine Zugfeder beaufschlagt werden. Die Zugfeder kann beispielsweise an einer Seite an dem Gehäuse und an der anderen Seite an dem bewegbaren Anschlag festgelegt sein, um den Dämpfer wieder in die Ausgangsstellung bewegen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auszugsführung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Mittelschiene
- 4
- Laufschiene
- 5, 5'
- Aktivator
- 6, 6'
- Dämpfungseinrichtung
- 7
- Abdeckung
- 8
- Aktivator
- 9
- Dämpfergehäuse
- 10
- Kolbenstange
- 11
- Verbindungselement
- 12, 12'
- Gehäuse
- 13
- Vorsprung
- 14
- Feder
- 15
- Verbindungsabschnitt
- 16
- Stößel
- 17
- Aussparung
- 18, 18'
- Aufnahme
- 19
- Anschlag
- 20, 20'
- Umlenkhebel
- 21, 21'
- Arm
- 22, 22'
- Achse
- 23, 23'
- Arm
- 30
- Feder
- 31
- Ende
- 32
- Ende
- 40
- Mitnehmer
- 41
- Aufnahme
- 42
- Zapfen
- 50
- Anschlag
- 60
- Führungsbahn
- 61
- Endabschnitt
- 62
- Aufnahme
- 63
- Führungsbahn
- 70
- Innenwand
- 71
- Halter
- 73
- Geschirrkorb
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2422682 B1 [0002]
- DE 203013114309 A1 [0003]
- DE 102013222576 A1 [0004]
- DE 202009004771 U1 [0016]