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Die Erfindung betrifft eine Dichtung einer Entwässerungsrinne.
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Bei der Entwässerung von Oberflächen ist es oft unproblematisch, manchmal sogar gewünscht, wenn ein Teil des aufgenommenen Wassers im umgebenden Boden versickert. In Fällen, in denen das aufgenommene Wasser verunreinigt ist, z.B. auf Parkplätzen oder gar im Bereich von Tankstellen, muss sichergestellt sein, dass keinerlei Flüssigkeit in den umgebenden Boden gelangt, sondern das Wasser vollständig über die Entwässerungsrinnen in entsprechende Abscheider geleitet wird. Des Weiteren hat es sich gezeigt, dass bei Undichtigkeiten zwischen Entwässerungsrinnen, Flüssigkeit von der Rinne in ihren Bettungsbereich gelangen kann und dort zu Unterspülungen, insbesondere bei tausalzhaltigem Wasser zu Beschädigungen des Beton, führen kann, wodurch die Bettung beschädigt wird und die Tragfähigkeit der Rinne beeinträchtigt wird.
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Zur Bewältigung dieses Problems ist beispielsweise aus der
EP 0 357 895 B1 eine Entwässerungsrinne bekannt, deren eines Ende konisch zuläuft und deren anderes Ende komplementär konisch mit einem größeren Radius bzw. Durchmesser zuläuft, wobei beim Zusammenstecken von zwei derartigen Rinnen zwischen den beiden konischen Flächen eine Dichtung eingebracht wird. Problematisch ist bei dieser Anordnung, dass eine korrekte Abdichtung nur bei absolut exakter Fluchtung der Rinnen und auch Verpressung in axialer Richtung gewährleistet ist. Dies ist auf einer Baustelle nicht ohne weiteres zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Dichtung der eingangs genannten Art dahingehend aufzuzeigen, dass eine hohe Dichtigkeit bei leichter Montierbarkeit gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Dichtung nach Anspruch 1 gelöst.
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Insbesondere wird diese Aufgabe durch eine Dichtung einer Entwässerungsrinne gelöst, wobei die Entwässerungsrinne eine an einem ersten Ende vorgesehene Haltefläche und eine Dichtleiste an einem zweiten, gegenüberliegenden Ende aufweist und die Dichtung bei zwei zusammengesetzten Entwässerungsrinnen zwischen der Haltefläche und der Dichtleiste sitzt, wobei die Haltefläche einen Halteschlitz zur Aufnahme eines Befestigungsschenkels der Dichtung aufweist und sich in Richtung einer Längsachse der Entwässerungsrinne in diese hinein erstreckt.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt also darin, dass die Dichtung an einer Rinnenstirnseite auf einer Haltefläche justiert zur gegenüberliegenden Dichtleiste gehalten wird, indem ein einfacher Halteschlitz zusätzlich zur Dichtfläche vorgesehen ist.
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Vorzugsweise weist der Befestigungsschenkel der Dichtung eine erhöhte Steifigkeit gegenüber Abdichtkörpern auf, die ein Teil der Dichtung bilden. Dadurch gelingt ein leichtes Befestigen der Dichtung im Halteschlitz bei gleichzeitig festem Halt der Dichtung an der Entwässerungsrinne, wobei gleichzeitig die Abdichtkörper frei gewählt werden können.
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Vorzugsweise sind die Abdichtkörper als mindestens teilweise geschlossene Hohlkörper ausgebildet. Dadurch ist unabhängig von der Materialwahl bereits eine gewisse Elastizität gewährleistet, so dass ein Verkippen der Rinne durch die elastische Dichtung ausgeglichen wird, ohne die Dichtigkeit zu beeinflussen.
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Die Abdichtkörper können aus einem Material bestehen, das eine geringere Steifigkeit als das Material aufweist, aus welchem der Befestigungsschenkel gefertigt ist. Dadurch wird wiederum eine verbesserte Dichtwirkung erzielt, selbst wenn die beiden Rinnen nicht korrekt zueinander justiert sind.
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Vorzugsweise wird der Befestigungsschenkel mit dem Abdichtkörper herstellungstechnisch verbunden, was insbesondere durch Koextrusion von zwei verschiedenen Materialien geschehen kann. Beispielsweise kann hierzu EPDM („Hart“ Gummi) im Bereich des Befestigungsschenkels gewählt werden, wohingegen die Abdichtkörper aus „Moosgummi“ gefertigt sind, also einem EPDM mit geringerem Ethylengehalt.
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Vorzugsweise weist der Befestigungsschenkel Einkrall-Elemente zur Befestigung im Halteschlitz auf, wobei ein sicherer Halt der Dichtung auf der Rinne gewährleistet ist, so dass beim Zusammenbau eines Rinnenstranges nicht die Gefahr besteht, dass eine Dichtung zumindest teilweise herausrutscht und verklemmt wird, was zu Undichtigkeiten führen würde.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen
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1 eine perspektivische Darstellung mit Blick auf ein erstes Ende einer Entwässerungsrinne,
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2 eine perspektivische Darstellung mit einer Ansicht ähnlich der nach 1, jedoch auf das andere Ende der Entwässerungsrinne,
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3 einen Schnitt durch zwei hintereinander liegende Rinnen im Einbauzustand entlang der Ebene III-III aus 1,
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4 einen Querschnitt durch eine erste bevorzugte Ausführungsform einer Dichtung,
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5 eine vergrößerte Darstellung des Bereiches V aus 3 mit einer eingesetzten Dichtung nach 4;
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6–10 perspektivische Darstellungen weiterer Ausführungsformen der Dichtung und
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11, 12 eine andere Ausführungsform einer Entwässerungsrinne in Darstellungen entsprechend den 1 und 2.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Bauteile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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Aus den 1 und 2 geht hervor, dass eine Entwässerungsrinne 10 einen Innenraum 11 mit einer Innenkontur 12 aufweist. Die Innenkontur 12 ist im Wesentlichen V-förmig.
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An einem ersten Ende 17 der Entwässerungsrinne 10 ist eine Haltefläche 20 vorgesehen, die von einer Längsachse x der Entwässerungsrinne nach außen im Wesentlichen parallel zu dieser Längsachse x hervorsteht. Demgegenüber ist am zweiten Ende 18 der Rinne 10 (siehe 2) eine komplementär geformte Dichtleiste 40 vorgesehen, wobei, die – wie dies aus 3 beispielsweise hervorgeht – bei zusammengesetzten Rinnen 10, 10‘ einen gewissen Abstand zur Haltefläche 20 aufweist.
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In 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Dichtung in einem perspektivischen Querschnitt gezeigt. Diese Dichtung weist Schenkel 31 auf, der aus einem harten Kunststoffmaterial aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDK, EPDM) gefertigt ist. Dieser Befestigungsschenkel 31 weist an einem Ende Einkrall-Elemente 34, 35 auf, die als nach außen vorstehende Zähne ausgebildet sind.
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Zusammen mit dem Befestigungsschenkel 31 sind Abdichtkörper 32, 33 koextrudiert, die aus einem weicheren EPDM bestehen, so dass einerseits ein relativ steifer Befestigungsschenkel 31 entsteht, der andererseits mit weichen, anschmiegsamen Dichtelementen bzw. Abdichtkörper 32, 33 verbunden ist. Der eine Abdichtkörper 32, der letztendlich mit einer Dichtleiste 40 einer angekoppelten zweiten Rinne in Kontakt kommt, ist schlauchförmig, also hohl ausgebildet, so dass eine Verformung senkrecht zur Rinnenlängsachse x leicht möglich ist. Diese Verformung wird erleichtert und durch hinsichtlich des resultierenden Profils beidseitige Kerben 68 definiert, so dass bei einem Zusammendrücken immer dasselbe Profil entsteht und somit eine korrekte Abdichtung gewährleistet werden kann. Diese „Steuerung“ der Verformung wird als besonders vorteilhaft betrachtet.
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5 zeigt die Dichtung nach 4, wenn sie in einen Halteschlitz 11 einer Rinne 10 so eingesetzt ist, dass der Befestigungsschenkel 31 im Schlitz 21 sitzt. In diesem Zustand sind die Einkrall-Elemente 34 und 35 verformt. Der Abdichtkörper 33 aus 4 ist ebenfalls etwas verformt und dichtet den Befestigungsschenkel 31 gegenüber der Rinne 10 ab. Wenn nun die mit der Dichtung 30 versehene Rinne 10 (aus 3) derart mit der zweiten Rinne 10‘ in Verbindung gebracht wird, dass die Dichtung 30 zwischen der Haltefläche 20 und der Dichtleiste 40 sitzt, wird der Abdichtkörper 32 (und der Abdichtkörper 33 noch etwas mehr) zusammengedrückt, so dass eine dichte Verbindung zwischen den beiden Rinnen 10, 10‘ entsteht.
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Vorzugsweise wird zum Zusammenbau von zwei Rinnen 10, 10‘ die die Dichtung 30 tragende Rinne 10 von oben in die U-förmige Dichtleiste 40 der zweiten Rinne 10‘ eingesetzt, so dass die Dichtung 30 immer nur senkrecht zur Längsachse x der Rinne 10 belastet wird.
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Die in 6 gezeigte Dichtung unterscheidet sich von der nach 4 zunächst dadurch, dass sie aus einem einzigen Material gefertigt wurde. Die Abdichtkörper 32 und 33 sind hier durch eine entsprechende Formgebung gegenüber dem Befestigungsschenkel 31 elastischer bzw. leichter verbiegbar gestaltet. Der Abdichtkörper 32 ist ähnlich einem geöffneten bzw. geschlitzten Schlauch ausgebildet, der Abdichtkörper 33, der die Abdichtung zur Haltefläche 20 vornimmt, ist als konkave Rinne ausgebildet.
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Die in 7 gezeigte Ausführungsform der Erfindung zeigt eine Dichtung, die ebenfalls aus einem Befestigungsschenkel 31 aus hartem und einem Abdichtkörper 32 aus weichem Material besteht, wobei der Abdichtkörper 33 als einfache Pyramide mit Zähnen auf der Oberseite ausgebildet ist.
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Die Ausführungsform einer Dichtung 30 nach 8 ist wieder aus einem einzigen Material gefertigt. Der Abdichtkörper 32 ist wieder rohrförmig ausgebildet, wobei die Abdichtung im Wesentlichen durch Rippen gebildet wird, welche von dem rohrförmigen Körper nach außen hervorstehen.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung besteht somit darin, dass durch die Kombination einer bestimmten Formgebung der Dichtflächen einer Entwässerungsrinne und einer Dichtung eine besonders sichere Abdichtung erzielbar ist. Diese ist auch dann gewährleistet, wenn die zwei Rinnen 10, 10‘ in einer (oder mehreren) der möglichen Zusammenbaurichtungen gegeneinander versetzt oder abgeknickt sind, da eine hohe Variabilität der Gesamtdichtungsanordnung gewährleistet ist.
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Ein weiterer Punkt der Erfindung liegt darin, dass das Profil der Haltefläche 20 und der Dichtleiste 40, also in Ansicht der Längsachse x der Rinne 10, möglichst gleichmäßig, also kreisabschnittsförmig verläuft, wodurch die Biegebelastung der Dichtung 30 minimiert wird. Das Profil der Haltefläche 20 bzw. der Dichtleiste 40 weicht also von der V-förmigen Innenkontur 12 der Entwässerungsrinne 10 ab.
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Es hat sich herausgestellt, dass es besonders vorteilhaft ist, wenn die Entwässerungsrinne im oberen Bereich eine Zarge 22 zur Aufnahme von Abdeckungen wie z.B. Entwässerungsrosten aufweist. Diese Zarge 22 kann beispielsweise aus Metall, insbesondere Stahl oder Gusseisen, bestehen. Solche Zargen 22 werden vorzugsweise beim Herstellungsprozess der Entwässerungsrinne mit eingegossen, um eine sichere Verbindung zwischen Entwässerungsrinnenkörper und Zarge 22 zu erreichen. Um nun auch insbesondere im Bereich unterhalb der Zarge 22 eine fluid (wasser)-dichte Verbindung zwischen zwei Entwässerungsrinnen 10 zu ermöglichen und eine optisch im Wesentlichen durchgängige Zarge 22 (von Rinne zu Rinne) zu erhalten, kann die Zarge 22 im oberen Bereich des Entwässerungsrinnenkörpers eine Ausklinkung 23 aufweisen. Unterhalb der Auflagefläche 24 der Zarge 22 kann zudem noch eine Schicht 25 des Entwässerungsrinnenkörpermaterials, z.B. Polymerbeton, vorgesehen werden, um zum einen einen Anschlagbereich und einen Aufnahmebereich für den Abdichtkörper zu schaffen und zum anderen genügend Material für die Aufnahme der Zarge 22 im Entwässerungsrinnenkörpermaterial bereitzustellen. Des Weiteren können in diese Materialschicht verschiedene Zargenmaterialen eingebracht werden. So benötigen z.B. Zargen aus Gusseisen eine größere Polymerbetonunterlage, um Rissen vorzubeugen.
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Vorteilhafterweise kann aufgrund der Ausklinkung 23 der Zarge 22 mehr Entwässerungsrinnenkörpermaterial im oberen Bereich der Entwässerungsrinne vorgesehen werden, so dass der Abdichtkörper besonders dicht an die Auflagefläche 24 der Zarge 22 herangeführt werden kann und die Abdichtungswirkung auch im oberen Bereich der Entwässrungsrinnen ermöglicht wird. Durch die Ausklinkung 23, die in Längsrichtung der Rinne 10 verläuft, wird zudem eine verbesserte Auflagefläche für die Zarge 22 gebildet. Dadurch wird Rissen bei Belastung der Entwässerungsrinnen entgegengewirkt.
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Bezugszeichenliste
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- X
- Längsachse
- 10, 10‘
- Entwässerungsrinne
- 11
- Innenraum
- 12
- Innenkontur
- 17
- erstes Ende
- 18
- zweites Ende
- 20
- Haltefläche
- 21
- Halteschlitz
- 22
- Zarge
- 23
- Ausklinkung
- 24
- Auflagefläche
- 25
- Schicht
- 30
- Dichtung
- 31
- Befestigungsschenkel
- 32
- Abdichtkörper
- 33
- Abdichtkörper
- 34
- Einkrall-Element
- 35
- Einkrall-Element
- 36
- Kerbe
- 40
- Dichtleiste
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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