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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschluss für Behältnisse zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, insbesondere Getränke, vorzugsweise Bier, wobei der Verschluss einen Grundkörper mit einem radial außenseitig an einem Mündungsabschnitt des Behältnisses anlegbaren Wandungsabschnitt und einem Deckelabschnitt mit einer im am Behältnis angeordneten Zustand des Verschlusses dem Behältnis abgewandten Außenseite sowie einer dem Behältnis zugewandten Innenseite umfasst, wobei im Deckelabschnitt des Grundkörpers eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Einstecheinrichtung vorgesehen ist.
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Derartige Verschlüsse sind aus dem Stand der Technik bekannt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Verschlüsse, die nicht vom Behältnis abgenommen werden können und die in der Regel zwei Leitungswege für Flüssigkeit und Treibgas besitzen. Aus
DE 10 2012 101 509 ist ein durchstechbarer Kunststoffverschluss zum Verschließen von Behältnissen bekannt. Er besitzt hierzu einen Anstechbereich, welcher gegenüber den übrigen Verschlussbestandteilen dünnwandig ausgebildet ist.
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Aus dem Stand der Technik ist auch ein Verfahren zum Entnehmen von Flüssigkeiten bekannt, bei dem ein Behältnis durch Umfaltung seines Randes in seiner Längsrichtung so weitgehend wie möglich gestaucht wird, sodass nahezu der komplette Behältnisinhalt entnommen werden kann. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in
DE 10 2007 054 431 beschrieben. Im Gegensatz zu dem in der genannten Druckschrift beschriebenen Verfahren, bei dem die Flüssigkeit in einem Bodenbereich des Behältnisses entnommen wird, ist es insbesondere bei Schankanlagen im privaten Bereich gewünscht, dass die Flüssigkeit, insbesondere Bier, am oberen Ende des Behältnisses entnommen werden kann. Der erfindungsgemäße Verschluss sowie das erfindungsgemäße Behältnis sollen insbesondere Verwendung in einem derartigen Verfahren finden. Im Gegensatz zu dem in der genannten Druckschrift beschriebenen Verfahren wird bei diesen Schankanlagen so vorgegangen, dass ein eingangs beschriebener Verschluss durch eine Einstecheinrichtung angestochen wird und eine Verformungseinrichtung am Behältnisboden angreift und das Behältnis in seiner Längsrichtung zusammenschiebt. Durch den sich hierbei aufbauenden Druck wird die Flüssigkeit zum Zapfen aus der rohrförmigen Einstecheinrichtung gedrückt.
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Die eingangs genannten und aus dem Stand der Technik bekannten Verschlüsse sind für eine derartige Technik jedoch nicht optimal. Mit diesen Verschlüssen ist es nämlich i. d. R. nicht möglich, am Ende des Komprimierungsvorganges des Behältnisses verbleibende Restmengen an Flüssigkeit aus dem Behältnis zu entnehmen, da die Einstecheinrichtung nicht zu weit in das Behältnis ragen darf, um zu verhindern, dass dieses am Ende des Komprimierungsvorgangs die Wand des Behältnisses beschädigt. Es ist also zu vermeiden, dass die Einstecheinrichtung am Boden des Behältnisses aufsetzt, was wiederum bewirkt, dass das Behältnis nicht vollständig entleert werden kann. Um dieses Problem zu beheben, sind aus dem Stand der Technik Verschlüsse bekannt, welche an der Deckelinnenseite ein Steigrohr aus Kunststoff aufweisen. In dieses Steigrohr kann Flüssigkeit eingesogen werden. Dieses aus dem Stand der Technik bekannte Steigrohr ist so konzipiert, dass es am unteren Ende auseinanderdrückbare Lamellen aufweist. Hierdurch wird erreicht, dass das Steigrohr keinen Schaden beim Zusammendrücken des Behältnisses und beim Aufsetzen auf den Grund des Behältnisses anrichten kann. Wird nämlich das Steigrohr am Behältnisgrund aufgesetzt und der Komprimierungsvorgang des Behältnisses weiter fortgesetzt, so werden die Lamellen am unteren Ende des Steigrohrs auseinandergedrückt, ohne das Behältnis zu verletzen.
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Allerdings birgt auch diese Lösung einen gravierenden Nachteil. Da es sich bei dem Auseinanderdrücken der Lamellen um einen irreversiblen Vorgang handelt, ist es nämlich nicht mehr möglich, das Steigrohr in seine Ausgangsform zurückzuführen. Das Steigrohr bleibt nach dem Auseinanderdrücken der Lamellen in einem verkürzten Zustand und ist nicht wieder zu verwenden. Dies hat diverse Nachteile. Kommt es nämlich nach einer Komprimierungsphase des Behältnisses zu einer Komprimierungspause, ist es möglich, dass das Steigrohr wieder aus der Restflüssigkeit gelangt. Soll nach der Pause dann wieder gezapft werden, befindet sich das Steigrohr nicht mehr in der Flüssigkeit, sodass Gas gezapft wird, was natürlich nicht erwünscht ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss für Behältnisse, insbesondere für komprimierbare Behältnisse zur Verfügung zu stellen, welcher die Nachteile der Verschlüsse aus dem Stand der Technik überwindet. Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss zur Verfügung zu stellen, der ein nahezu vollständiges Entleeren eines Behältnisses ermöglicht, welches durch eine Komprimierung in Richtung seiner Hauptachse entleert wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Verschluss der eingangs genannten Art, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass an der Innenseite des Deckelabschnittes des Grundkörpers ein sich an die Ausnehmung anschließendes schlauch- oder rohrförmiges Leitungselement angeordnet ist, wobei der Abstand zwischen einem freien Ende des Leitungselements und dem Deckelabschnitt des Grundkörpers reversibel verringerbar ist. Der Abstand zwischen dem freien Ende des Leitungselements und dem Deckelabschnitt ist vorzugsweise zwischen 30 mm (minimaler Abstand) und 90 mm (maximaler Abstand) einstellbar. Der erfindungsgemäße Verschluss eignet sich insbesondere für Behältnisse, welche in gewerblichen oder privat genutzten Schankanlagen benutzt werden. Die Ausnehmung kann bereits bei der Herstellung des Grundkörpers in diesen eingebracht werden, kann aber auch erst durch ein Einstechen mit einer Einstecheinrichtung in diesen eingebracht werden.
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Durch die reversible Verringerbarkeit des Abstandes zwischen dem freien Ende des Leitungselements und dem Deckelabschnitt wird beim Entleerungsvorgang eines in Längsrichtung komprimierten Behältnisses erreicht, dass das Leitungselement beim Aufsetzen auf den Behältnisboden keine Schäden an diesem verursacht, da das Leitungselement nach dem Aufsetzen am Behältnisboden eine weitere Komprimierung des Behältnisses durch die reversible Verringerbarkeit des Abstandes zwischen dem freien Ende des Leitungselements und dem Deckelabschnitt ausgleichen kann. Durch die Reversibilität dieses Vorganges wird erreicht, dass sich das Leitungselement auch an ein nachträgliches Dekomprimieren des Behältnisses und an eine Zunahme des Abstandes zwischen dem erfindungsgemäßen Verschluss und dem Flüssigkeitsspiegel anpassen kann, sodass auch dann gewährleistet ist, dass sich das freie Ende des Leitungselements weiter in der Flüssigkeit befindet, sodass kein „Gaszapfen” stattfinden kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses ist das Leitungselement ein mehrteiliges, insbesondere dreiteiliges Teleskoprohr, welches vorzugsweise mit einer Feder gekoppelt ist, welche das Teleskoprohr in einem ausgezogenen Grundzustand hält und ein Zusammenschieben des Teleskoprohres entgegen der Federkraft möglich ist. Mit einem derartigen Teleskoprohr ist ein stufenloses Einstellen der Länge des Leitungselements möglich. Beim Aufsetzen eines solchen Teleskoprohrs auf den Behältnisboden bei einem Komprimierungsvorgang des Behältnisses zum Entleeren desselben besteht keine Gefahr einer Verletzung der Behältniswand. Dies gilt auch dann, wenn der Komprimierungsvorgang nach dem Aufsetzen des Teleskoprohrs auf den Behältnisboden fortgesetzt wird. Es kommt dann lediglich zu einem Zusammenschieben des Teleskoprohrs i. d. R. entgegen der Federkraft. Sollte sich danach der Abstand zwischen dem Behältnisboden und dem Deckel wieder vergrößern, wird das Teleskoprohr durch die Feder nach und nach wieder in seinen ausgezogenen Ausgangszustand zurückgeführt, sodass gewährleistet ist, dass das untere Ende des Teleskoprohrs zu jeder Zeit in der Restflüssigkeit verbleibt.
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Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses ist dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungselement als Faltenbalk ausgebildet ist, welcher vorzugsweise mit einer Feder gekoppelt ist, welche den Faltenbalk in einem ausgezogenen Grundzustand hält und ein Zusammenschieben des Faltenbalkes entgegen der Federkraft möglich ist.
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Auch durch einen derartigen Faltenbalk wird ein Verletzen der Behältniswand beim Aufsetzen des Faltenbalks auf den Boden des Behältnisses auch nach weitergehender Komprimierung des Behältnisses verhindert. Durch die Vorspannung des Faltenbalks mit Hilfe einer Feder wird erreicht, dass der Faltenbalk jederzeit in seinen ursprünglichen Grundzustand zurückgeführt werden kann und so ein Verbleiben des unteren Endes des Faltenbalks in der Restflüssigkeit gesichert ist.
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Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses ist dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungselement ein flexibler Schlauch ist, welcher an seinem freien Ende ein Beschwerungselement, vorzugsweise ein Metallgewicht mit durchgehendem Kanal aufweist. Bei dieser Variante wird die Schwerkraft des Beschwerungselements ausgenutzt. Nach dem Aufsetzen des Beschwerungselements auf den Behältnisboden und weiterer Verringerung des Abstandes zwischen dem Deckelabschnitt des Verschlusses und dem Beschwerungselement kommt es zu einer Verformung des flexiblen Schlauches und dadurch zu einem Ausgleich des sich verringernden Abstandes zwischen Verschluss und Behältnisboden bzw. Beschwerungselement. Auch hierdurch wird ein Verletzen des Behältnisses verhindert. Kommt es anschließend zu einer Vergrößerung des Abstandes zwischen dem Deckelabschnitt und dem Beschwerungselement passt sich ein derartiges Leitungselement auch an eine solche Abstandsvergrößerung an, indem der flexible Schlauch nach und nach in seine ursprüngliche gestreckte Form überführt wird. Auch hierdurch wird erreicht, dass das untere Ende des flexiblen Schlauches auch nach einer Vergrößerung des Abstandes zwischen Deckelabschnitt und Behältnisboden in der Restflüssigkeit verbleibt.
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Mit Vorteil weist der erfindungsgemäße Verschluss ein Anschlusselement zum Anschließen des Leitungselements auf. In der Regel handelt es sich bei diesem Anschlusselement um einen Anschlussstutzen mit kreisrundem Querschnitt, auf welches das Leitungselement auf- oder in welches es eingeschoben werden kann.
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Mit Vorteil ist eine in der Ausnehmung angeordnete oder die Ausnehmung überdeckende Anstechfläche vorgesehen, welche sich gegenüber einem diese Anstechfläche umgebenden Bereich, insbesondere gegenüber dem Grundkörper, in einer für das Material charakteristischen Eigenschaft unterscheidet, wobei die für das Material charakteristische Eigenschaft vorzugsweise aus einer Gruppe von Eigenschaften ausgewählt ist, welche eine Wandstärke des Materials, eine Werkstoffhärte des Materials, das Vorhandensein von weiteren Werkstoffkomponenten, Kombinationen hieraus und dergleichen enthält. Diese Anstechfläche verschließt in der Regel die Ausnehmung und dadurch den Verschluss nach außen hin vor einem Anstechen. Ein Verschließen kann aber auch durch ein Schließelement (z. B. Deckel, Pfropf etc.), welches in die Ausnehmung eingebracht wird, erfolgen. Dadurch ist ein reversibles Öffnen/Schließen – auch nach einem erstmaligen Einführen einer Einstecheinrichtung – möglich. Ferner ist es denkbar, dass in die Ausnehmung ein Ventil integriert ist.
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Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verschlusses weist dieser einen in den Grundkörper einsetzbaren und mit diesem lösbar verbindbaren Verstärkungskörper auf, welcher vorzugsweise auf einer ersten Seite ein Anschlusselement, insbesondere einen Anschlussstutzen zum Anschließen des Leitungselements und auf einer zweiten Seite eine Verbindungseinrichtung, insbesondere eine Aufnahmenut zur Aufnahme eines an der Innenseite des Deckelabschnittes des Grundkörpers angeordneten Verbindungselements, aufweist. Auch ist es denkbar, dass der Verstärkungskörper ein bereits oben beschriebenes Leitungselement als integralen Bestandteil aufweist. Ein derartiger Verstärkungskörper, welcher ein- oder zweistückig mit einem Leitungselement verbunden sein kann, erhöht die Stabilität des gesamten Verschlusses und birgt weiterhin den Vorteil, dass er schnell und einfach in den Grundkörper des Verschlusses integriert bzw. demontiert werden kann.
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Mit Vorteil ist zwischen dem Grundkörper und dem Verstärkungskörper eine Abdichtung, vorzugsweise ein O-Ring oder eine Dichtkante zur Schaffung eines abgeschlossenen Raumes zwischen Grundkörper und Verstärkungskörper angeordnet.
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In der Regel bestehen der Grundkörper und das Leitelement des erfindungsgemäßen Verschlusses im Wesentlichen aus Kunststoff, insbesondere thermoplastischem Kunststoff.
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Der erfindungsgemäße Verschluss findet insbesondere Anwendung bei großvolumigen PET-Flaschen, welche beim Entleeren in Längsrichtung gestaucht werden. Der erfindungsgemäße Verschluss ist sowohl bei Großbehältern, wie beispielsweise Behältern mit einem Volumen von 1 bis 3 Litern als auch bei KEG-Fässern mit einem Volumen von bis zu 30 Litern und mehr einsetzbar.
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Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verschlusses ist durch ein in den Verschluss integriertes Überdruckventil gekennzeichnet, welches einen Stößel umfasst, der mit einer Feder gekoppelt ist, welche den Stößel in einer Schließrichtung hält, wobei die Federkraft der Feder vorzugsweise in einer zu einer Deckelebene E parallelen Richtung auf den Stößel wirkt. Mit einem derartigen Überdruckventil, dessen Stößel in einer zu einer Längsachse des Verschlusses senkrechten Richtung verschoben werden kann, ist ein besonders sicheres Ableiten von Gas bei einem zu starken Druckanstieg im Inneren des Behälters möglich. Das Überdruckventil ist vorzugsweise dezentral im Verschluss angeordnet, sodass es möglichst platzsparend angebracht ist. Durch die Lage des Sicherheitsventils, bei dem der Stößel senkrecht zur Längsachse des Verschlusses bzw. des mit dem Verschluss bedeckten Behältnisses bewegt wird, ist gewährleistet, dass sich das Ventil immer im Gasbereich und nicht – wie bei vertikal angeordneten Ventilen aus dem Stand der Technik – außerhalb des Gasbereichs befindet.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Verschluss der eingangs genannten Art, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass auf der Außenseite des Deckelabschnitts des Grundkörpers eine die Aussparung überdeckende flexible Folie angeordnet ist. Diese flexible Folie kann beispielsweise aus Kunststoff oder aus Metall, wie beispielsweise Aluminium gefertigt sein. Eine derartige Folie hat den Vorteil, dass ein sich möglicherweise im Inneren des Behältnisses aufbauender Druck durch Aufwölbung oder Reißen der Folie angezeigt werden kann. Es wird damit die Information vermittelt, dass beispielsweise ein im Inneren des Behältnisses gelagertes Bier durch Austritt von CO2 nicht mehr die ursprüngliche optimale Qualität besitzt. Die flexible Folie kann beispielsweise auf der Oberseite des Deckelabschnittes des erfindungsgemäßen Verschlusses aufgeschweißt oder aufgeklebt sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Behältnis zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, insbesondere Getränken, wobei das Behältnis zusammendrückbar ist und mit einem erfindungsgemäßen Verschluss verschlossen ist. Unter zusammendrückbar wird vorliegend insbesondere ein Zusammendrücken bzw. Stauchen des Behältnisses in seiner Längsrichtung verstanden. Ein derartiges Zusammendrücken wird beispielsweise in der Druckschrift
DE 10 2007 054 431 A1 offenbart, die hiermit durch Bezugnahme vollständig auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale für sich allein oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1: Einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Verschluss und den Mündungsabschnitt eines erfindungsgemäßen Behältnisses;
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2: eine weitere Längsschnittdarstellung des Verschlusses und Behältnisses von 1;
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3: einen Längsschnitt durch den Verschluss und den Mündungsabschnitt von 1 mit eingeschobenem Teleskoprohr;
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4: eine perspektivische Darstellung des Verschlusses von 1;
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5: einen Längsschnitt durch den Verschluss von 1 im Bereich eines Überdruckventils;
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6: einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses und das Behältnis von 1;
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7: einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses und das Behältnis von 1.
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Die 1 und 2 zeigen einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Verschluss 1 und den Mündungsabschnitt 101 eines erfindungsgemäßen Behältnisses 100. Bei dem Behältnis 100 handelt es sich um eine PET-Flasche zur Aufbewahrung von Bier. Diese PET-Flasche 100 wird zum Entleeren durch eine spezielle Pressvorrichtung in Längsrichtung (also in Richtung ihrer Längsachse L) zusammengedrückt. Der Verschluss 1 umfasst einen Grundkörper 2 mit einem radial außenseitig am Mündungsabschnitt 101 des Behältnisses 100 anlegbaren Wandungsabschnitt 3 sowie einen Deckelabschnitt 4. Sowohl der Mündungsabschnitt 101 als auch der Wandungsabschnitt 3 weisen jeweils ein Gewinde 5a, 5b zum Aufschrauben des Grundkörpers 2 auf den Mündungsabschnitt 101 auf. Denkbar ist jedoch auch eine Schnappverbindung zwischen dem Grundkörper 2 und dem Mündungsabschnitt 101. Im Deckelabschnitt 4 des Grundkörpers 2 ist eine Ausnehmung 6 zur Aufnahme einer hier nicht dargestellten Einstecheinrichtung (z. B. eines Metallrohrs) vorgesehen. Der Deckelabschnitt 4 umfasst eine dem Behältnis 100 abgewandte Außenseite 7 sowie eine dem Behältnis zugewandte Innenseite 8. An der Innenseite 8 des Deckelabschnitts 4 ist ein sich an die Ausnehmung 6 im Deckelabschnitt 4 anschließendes Teleskoprohr 9 angeordnet. Das Teleskoprohr 9 ist dreigliedrig ausgebildet und umfasst ein erstes Glied 10a, ein zweites Glied 10b sowie ein drittes Glied 10c. Die Glieder 10a, 10b und 10c sind zylindrisch ausgebildet, wobei das Glied 10a den geringsten Durchmesser und das Glied 10c den größten Durchmesser aufweist. Das Glied 10a ist integraler Bestandteil eines in den Grundkörper 2 integrierten Verstärkungskörpers 11. Der Verstärkungskörper 11 weist eine Kreisnut 12 zur Aufnahme eines Verbindungssteges 13 des Grundkörpers 2 auf, sodass zwischen dem Grundkörper 2 und dem Verstärkungskörper 11 eine lösbare Steckverbindung besteht. Des Weiteren hintergreift eine radiale Lippe 14 des Verstärkungskörpers 11 einen oberen Rand 15 des Behältnisses 100. An seinem unteren Ende weist das Glied 10a eine U-förmige Ausnehmung 16 auf. Durch diese Ausnehmumg 16 ist es möglich, das Glied 10a an seinem unteren Ende relativ leicht zusammenzudrücken, um so seinen Durchmesser im Bereich seines unteren Endes zum Einführen in das Glied 10b beim Zusammensetzen des Teleskoprohrs 9 zu erleichtern. Des Weiteren weist das Glied 10a des Teleskoprohrs 9 an seinem äußersten Ende einen umlaufenden Kragen 17 sowie eine zum Kragen 17 etwas beabstandet angeordnete umlaufende Rippe 18 auf. Sowohl der Kragen 17 als auch die Rippe 18 dienen zur Fixierung des Gliedes 10b des Teleskoprohrs 9. Beim Verbinden der Glieder 10a und 10b wird die Rippe 18 in eine umlaufende Nut 19 im Glied 10b eingebracht. Zur Abdichtung zwischen den einzelnen Gliedern 10a, 10b und 10c kann in den Nuten jeweils ein O-Ring angeordnet sein. Eine Abdichtung kann jedoch auch durch an die Glieder 10a, 10b, 10c angeformte Dichtkanten oder Dichtlippen erfolgen. In diesem Fall könnte auf die Rippen 18 und Nuten 19 auch verzichtet werden. Ferner wird eine Schulter 20 des Gliedes 10b auf eine Auflagefläche 21 des Kragens 17 des Gliedes 10a aufgelegt. Mit einer analogen Technik werden auch die Glieder 10b und 10c des Teleskoprohrs 9 miteinander verbunden. An den jeweiligen unteren Enden der Glieder 10b und 10c sind jeweils Stege 44 angeformt, die voneinander beabstandet angeordnet sind. Beim Aufsetzen des Teleskoprohres 9 auf den Grund des Behältnisses 100 wirken diese Stege 44 wie Standfüße, wobei sich zwischen den Stegen 44 Durchlässe 45 bilden, die es erlauben, dass Bier durch diese Durchlässe 45 hindurchströmen kann. Derartige Durchlässe können natürlich auch anders ausgebildet sein, z. B. als Aussparungen in einem geschlossenen Steg.
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Das Teleskoprohr 9 ist mit einer Spiralfeder 22 gekoppelt, welche zwischen einem Kragen 23 am untersten Ende des Gliedes 10c des Teleskoprohrs 9 und einer Aufnahmenut 24 am Verstärkungskörper 11 gehalten ist. Die Feder 22 hält das Teleskoprohr 9 durch die Federkraft in einem ausgezogenen Zustand. Bei diesem ausgezogenen Zustand des Teleskoprohrs 9 handelt es sich um den Grundzustand, welchen das Teleskoprohr 9 beispielsweise bei noch vollständig gefülltem Behältnis 100 einnimmt.
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3 zeigt den Verschluss 1 und das Behältnis 100 in einem komplett gestauchten Zustand des Behältnisses 100. In diesem gestauchten Zustand ist das Teleskoprohr 9 komplett zusammengeschoben und steht auf dem in Richtung des Verschlusses 1 gepressten Boden 102 des Behältnisses 100 auf. Sollte es anschließend dazu kommen, dass sich der Abstand zwischen dem Boden 102 und dem Verschluss 1 wieder vergrößert, wird auch das Teleskoprohr 9 automatisch durch die Kraft der Feder 22 wieder ausgeschoben, sodass das Teleskoprohr 9 wieder an Länge gewinnt. Damit ist gewährleistet, dass das freie Ende 25 des Teleskoprohrs 9 ständig in einer Restflüssigkeit des Behältnisses verbleibt. Mit dem Teleskoprohr 9 ist es also möglich, dass der Abstand zwischen dem Deckelabschnitt 4 des Grundkörpers 2 und dem freien Ende 25 des Teleskoprohrs 9 stufenlos verstellbar ist.
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Der Deckelabschnitt 4 ist nicht eben ausgebildet, sondern weist eine zur Ausnehmung 6 hin geneigte trichterförmige Ausbildung auf. In dem Verschluss 1 ist ferner ein Überdruckventil 26 integriert, welches weiter unten näher beschrieben wird. Des Weiteren ist auf der Außenseite 7 des Deckelabschnitts 4 eine Kunststofffolie 27 angeordnet. Die Kunststofffolie 27 ist auf den Grundkörper 2 aufgeschweißt und dient zum Anzeigen eines möglicherweise entstehenden Überdrucks im Inneren des Behältnisses. Wölbt sich die Kunststofffolie, so wird automatisch angezeigt, dass ein erhöhter Druck im Behältnis vorherrscht und bereits Kohlendioxid aus dem Bier entwichen ist.
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Der Verstärkungskörper 11 weist ferner eine unterhalb der Ausnehmung 6 angeordnete Anstechfläche 28 auf. Die Anstechfläche 28 ist gegenüber den anderen Abschnitten des Grundkörpers 2 bzw. des Verstärkungskörpers 11 dünnwandig ausgeführt, sodass ein einfaches Durchstechen der Anstechfläche 28 mit Hilfe eines Einstechelements möglich ist. Sowohl der Grundkörper 2 als auch der Verstärkungskörper 11 und das Teleskoprohr 9 sind aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt. Die Längsachse des Teleskoprohrs 9 fällt mit der Längsachse L des Behältnisses 100 zusammen.
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In den 4 und 5 ist das in den Verschluss 1 integrierte Überdruckventil 26 gut zu sehen. Das Ventil 26 befindet sich in einer Kammer 30 im Verstärkungskörper 11. Das Ventil 26 umfasst einen Stößel 31, welcher mit einer Feder 32 gekoppelt ist. Die Feder 32 ist zwischen einer Schulter 29 des Stößels 31 und der Kammerwand der Kammer 30 angeordnet und hält den Stößel 31 in einer Schließstellung (Grundstellung). In dieser Schließstellung drückt der Stößel 31 auf einen O-Ring 33. Die Kammer 30 steht in offener Verbindung mit einem Kanal 34, welcher wiederum in offener Verbindung mit dem Inneren des Behältnisses 100 steht. Steigt der Druck im Behältnis 100 durch Abgabe von Kohlendioxid aus dem Bier in den bierfreien Mündungsabschnitt 101 an, so wird der Stößel 31 entgegen der Kraft der Feder 32 vom O-Ring 33 wegbewegt, sodass das Kohlendioxid entweichen kann. Auf diese Art und Weise wird einem Überdruck im Behältnis 100 entgegengewirkt.
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Wie in den 4 und 5 gut zu erkennen ist, wirkt die Federkraft in einer zu einer Deckelebene E parallelen Richtung auf den Stößel 31. Anders als bei Überdruckventilen aus dem Stand der Technik, welche eine vertikale Lage innerhalb eines Deckels einnehmen, ist das Ventil 26 in einer horizontalen Position im Deckel integriert. Der Stößel 31 wird also bei auftretendem Überdruck parallel zur Deckelebene E bzw. im Falle eines stehenden Behältnisses 100 parallel zum Erdboden bewegt. Eine derartige Position des Ventils 26 ist äußerst vorteilhaft. So wird durch eine derartige Positionierung garantiert, dass das Ventil immer im Gasbereich und nicht im Flüssigkeitsbereich angeordnet ist. Des Weiteren ist so eine äußerst platzsparende Positionierung des Ventils 26 innerhalb des Verschlusses 1 möglich.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses 1'. Der Verschluss 1' unterscheidet sich vom Verschluss 1 lediglich in der Ausbildung des Leitungselements. Gleiche Elemente werden in sämtlichen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Im Gegensatz zum Verschluss gemäß den 1 bis 5, bei dem das Leitungselement ein Teleskoprohr 9 ist, ist das Leitungselement beim Verschluss 1' ein Faltenbalk 35. Der Faltenbalk 35 umfasst einen flexiblen, zusammenschiebbaren Faltenbalkkörper 36, welcher aus Kunststoff gefertigt ist, sowie eine mit dem Faltenbalkkörper 36 gekoppelte Spiralfeder 37. Auch bei einem Leitungselement in Form eines Faltenbalkes 35 ist ein reversibles Verringern des Abstandes zwischen dem freien Ende 38 des Faltenbalks 35 und dem Deckelabschnitt 4 des Grundkörpers 2 möglich. So kann der Faltenbalk 35 entgegen der Federkraft der Feder 37 in Längsrichtung zusammengeschoben werden. Lässt der Druck auf das freie Ende 38 wieder nach, wird der Faltenbalk 35 durch die Feder 37 automatisch wieder in seine ursprüngliche Länge zurückgeführt.
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7 zeigt einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses 1''. Auch diese Ausführungsform unterscheidet sich vom Verschluss 1 bzw. 1' lediglich in der Ausbildung des Leitungselements. Beim Verschluss 1'' ist das Leitungselement ein flexibler Schlauch 39, welcher an seinem unteren Ende mit einem Metallzylinder 40 beschwert ist. Das untere Ende 41 des Metallzylinders 40 bildet das freie Ende dieses Leitungselements. Die Öffnung 42 des Metallzylinders 40 steht in offener Verbindung mit dem Lumen des Schlauches 39, sodass Bier aus dem Inneren des Behältnisses 100 zunächst in den Metallzylinder 40 und dann in den Schlauch 39 gedrückt werden kann. In seinem Grundzustand wird der flexible Schlauch 39, welcher aus Gummi bestehen kann, durch den Metallzylinder 40 in einer annähernd geraden Form gehalten. Der Abstand zwischen dem freien Ende 41 und dem Deckelabschnitt 4 des Grundkörpers 2 des Verschlusses 1'' ist dann maximal. In 7 ist das Behältnis 100 jedoch in einem bereits fortgeschrittenen zusammengeschobenen Zustand gezeigt. Hier steht der Metallzylinder 40 bereits auf dem Boden 102 des Behältnisses 100 auf, sodass der Schlauch 39 nicht mehr gerade, sondern bereits etwas gewellt vorliegt. An seinem oberen Ende wird der Schlauch 39 von einem Anschlusselement 43 gehalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012101509 [0002]
- DE 102007054431 [0003]
- DE 102007054431 A1 [0021]