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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine und insbesondere eine Werkzeugmaschine mit einer Funktion zur automatischen Abänderung von Schneidebedingungen.
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2. Beschreibung des Stands der Technik
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Bei der Ausführung eines Schneideprozesses an einem Werkstück unter Verwendung einer Werkzeugmaschine müssen in manchen Fällen die Werkzeugumdrehungsgeschwindigkeit und die Schneidevorschubgeschwindigkeit, die in einem Bearbeitungsprogramm gespeichert sind, korrigiert werden, um die Schneidebedingungen je nach der Situation abzuändern. Bei einem komplizierten Bearbeitungsprogramm sind die Werkzeugumdrehungsgeschwindigkeiten und die Schneidevorschubgeschwindigkeiten jedoch gewöhnlich einzeln an einer großen Anzahl von Stellen bestimmt und ist es äußerst mühsam, alle Schneidebedingungen von Hand zu korrigieren. Es ist auch äußerst schwierig, zu bestimmen, ob die abgeänderten Schneidebedingungen passend sind oder nicht, oder ob die Schneidebedingungen einschließlich der Schneidebelastung innerhalb eines passenden Bereichs liegen oder nicht. Die
Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. 2000-084794 und die
Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. 2007-94458 offenbaren Techniken zur automatischen Abänderung der Schneidebedingungen.
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Die Technik, die in der
Japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 2000-084794 offenbart ist, zielt auf eine automatische Abänderung der Schneidebedingungen auf optimale Schneidebedingungen ab, berücksichtigt aber keine absichtliche automatische Abänderung der Schneidebedingungen innerhalb eines passenden Bereichs. Diese Technik ist daher nicht in der Lage, auf Anforderungen wie etwa ”den Wunsch, die aktuellen Schneidebedingungen ein wenig mehr zu herabzusetzen, um die Lebensdauer des Werkzeugs zu verlängern, obwohl die aktuellen Schneidebedingungen nicht besonders problematisch sind” zu reagieren.
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Die Technik, die in der
Japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 2007-94458 offenbart ist, ist anderseits in der Lage, das oben beschriebene Problem zu lösen, kann aber nicht bestimmen, ob die abgeänderten Schneidebedingungen passend sind oder nicht. Überdies berücksichtigt diese Technik lediglich die Schneidevorschubgeschwindigkeiten, und ist sie nicht in der Lage, die Schneidebedingungen als Reaktion auf die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindel oder die tatsächliche Schneidebelastung abzuändern.
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Die Bedingungen beim Schneiden, wie etwa die Anzahl der Werkzeugumdrehungen und die Schneidevorschubgeschwindigkeiten, sind in dem Bearbeitungsprogramm gewöhnlich spezifisch bestimmt und können daher sowohl von Hand als auch automatisch verhältnismäßig leicht abgeändert werden. Die Schneidebreiten und die Schneidetiefen andererseits sind gewöhnlich in dem Bearbeitungsprogramm nicht spezifisch bestimmt. Daher muss das Bearbeitungsprogramm zur Abänderung dieser Schneidebedingungen durch Eingeben der Schneidebedingungen von Hand korrigiert werden, während die Form des bearbeiteten Objekts mit dem Bearbeitungsprogramm verglichen wird, was das Problem mit sich bringt, dass die Abänderung der Schneidebedingungen nicht leicht durchgeführt werden kann.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Werkzeugmaschine bereitzustellen, die eine Funktion zur automatischen Schneidebedingungsabänderungen aufweist.
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Eine Werkzeugmaschine nach der vorliegenden Erfindung ist eine Werkzeugmaschine zur Bearbeitung eines Werkstücks gemäß einem Bearbeitungsprogramm, wobei die Werkzeugmaschine Folgendes aufweist: eine Werkzeugschneidebedingungs-Einstelleinheit, um obere Grenzwerte und untere Grenzwerte für Schneidebedingungen einschließlich einer Schneidebreite, einer Schneidetiefe und einer Schneidebelastung für ein Werkzeug, das zur Bearbeitung verwendet wird, einzustellen; eine Abänderungsbedingungs-Einstelleinheit, um einen Bereich und eine Abänderungsbedingung für das Bearbeitungsprogramm, die zumindest eines aus der Schneidebreite und der Schneidetiefe des Werkzeugs abändert, einzustellen; eine erste Bewegungsausmaß-Abänderungseinheit, um auf Basis der Abänderungsbedingung ein Bewegungsausmaß eines Blocks, der eine Vorschubtätigkeit des Bearbeitungsprogramms befiehlt, abzuändern; eine Belastungsberechnungseinheit, um auf Basis einer Schneidebedingung, die vor der Abänderung des Bearbeitungsprogramms erhalten wurde, und einer Veränderung bei dem abgeänderten Bewegungsausmaß eine beim Schneiden ausgeübte Belastung zu berechnen; und eine Bestimmungseinheit, um zu bestimmen, ob das abgeänderte Bewegungsausmaß und die berechnete Schneidebelastung in Bereiche zwischen den oberen Grenzwerten und den unteren Grenzwerten der Schneidebreite oder der Schneidetiefe und der Schneidebelastung, welche Bereiche durch die Werkzeugschneidebedingungs-Einstelleinheit eingestellt wurden, fallen.
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Die Werkzeugmaschine kann auch eine Anzeigeeinheit, um ein Ergebnis der durch die Bestimmungseinheit vorgenommenen Bestimmung anzuzeigen, aufweisen.
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Wenn durch die Bestimmungseinheit bestimmt wird, dass die abgeänderte Schneidebreite oder Schneidetiefe und die berechnete Schneidebelastung in die Bereiche zwischen den oberen Grenzwerten und den unteren Grenzwerten der Schneidebreite oder der Schneidetiefe und der Schneidebelastung, welche Bereiche durch die Werkzeugschneidebedingungs-Einstelleinheit eingestellt wurden, fallen, kann die Werkzeugmaschine das Bearbeitungsprogramm ausführen.
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Die Werkzeugmaschine kann auch eine zweite Bewegungsausmaß-Abänderungseinheit aufweisen, um auf Basis der Bestimmungseinheit das Bewegungsausmaß des Blocks, der die Vorschubtätigkeit des Bearbeitungsprogramms befiehlt, so abzuändern, dass es in die Bereiche zwischen den oberen Grenzwerten und den unteren Grenzwerten der Schneidebreite oder der Schneidetiefe und der Schneidebelastung, welche Bereiche durch die Werkzeugschneidebedingungs-Einstelleinheit eingestellt wurden, fällt, und die Werkzeugmaschine kann das Bearbeitungsprogramm gemäß einem Ergebnis der Abänderung, die durch die zweite Bewegungsausmaß-Abänderungseinheit durchgeführt wurde, ausführen.
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Nach der vorliegenden Erfindung kann ein Arbeiter oder ein Produktionsbandleiter die Lebensdauer eines Schneidewerkzeugs verlängern, indem er die Belastung, die auf das Schneidewerkzeug ausgeübt wird, mittels einer Herabsetzung der Schneidebedingungen innerhalb eines passenden Bereichs verringert, wenn die Ausdehnung der Zykluszeit zulässig ist. Und wenn Raum zum Anheben der Schneidebedingungen besteht, kann der Arbeiter oder der Produktionsbandleiter auch die Zykluszeit verringern, indem er die Schneidebedingungen innerhalb eines passenden Bereichs anhebt. Der Arbeiter oder der Produktionsbandleiter kann eine derartige flexible Schneidebedingungsabänderung vornehmen. Zudem kann für die oben beschriebene Abänderung der Schneidebedingungen ein einfaches Verfahren eingesetzt werden, um die abgeänderten Schneidebedingungen innerhalb eines passenden Bereichs zu behalten, während das Bearbeitungsprogramm sorgfältig angepasst wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die obigen und andere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform, die unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen vorgenommen werden wird, offensichtlich werden.
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1 ist ein Diagramm, das einen Vorgang zur Ausführung einer Funktion zur automatischen Abänderung einer Schneidebedingung nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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2A und 2B sind Diagramme, die jeweils ein Beispiel für obere und untere Grenzwerte für eine Schneidebedingung jedes Werkzeugs nach der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigen;
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3 ist ein Diagramm, das ein Beispiel 1 für die Einstellung der Bedingungen der Funktion zur automatischen Abänderung nach der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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4 ist ein Diagramm, das ein Beispiel 2 für die Einstellung der Bedingungen der Funktion zur automatischen Abänderung nach der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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5 zeigt ein Beispiel, das ein Bearbeitungsprogramm zeigt, welches einfache Blöcke enthält;
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6 zeigt ein Einstellbeispiel, wobei bei dem Bearbeitungsprogramm der vorliegenden Erfindung keine automatische Abänderung einer Schneidebedingung vorgenommen wird;
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7 zeigt ein Einstellbeispiel, wobei bei dem gesamten Bearbeitungsprogramm der vorliegenden Erfindung eine automatische Abänderung einer Schneidebedingung vorgenommen wird;
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8 zeigt ein Einstellbeispiel 1, wobei in bestimmten Abschnitten des Bearbeitungsprogramms der vorliegenden Erfindung eine automatische Abänderung einer Schneidebedingung vorgenommen wird;
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9 zeigt ein Einstellbeispiel 2, wobei in bestimmten Abschnitten des Bearbeitungsprogramms der vorliegenden Erfindung eine automatische Abänderung einer Schneidebedingung vorgenommen wird;
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10 zeigt ein Einstellbeispiel 3, wobei in bestimmten Abschnitten des Bearbeitungsprogramms der vorliegenden Erfindung eine automatische Abänderung einer Schneidebedingung vorgenommen wird;
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11 zeigt einen Vorgang 1 eines Prozesses zur automatischen Abänderung einer Schneidetiefe, der an einer Werkzeugmaschine nach der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausgeführt wird;
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12 zeigt einen Vorgang 2 eines Prozesses zur automatischen Abänderung einer Schneidetiefe, der an der Werkzeugmaschine nach der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausgeführt wird;
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13 zeigt ein Beispiel für die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf das Fräsen; und
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14 ist ein Ablaufdiagramm eines Prozesses, der an der Werkzeugmaschine der vorliegenden Erfindung ausgeführt wird.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Nachstehend wird zusammen mit den Zeichnungen eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben. Zuerst wird ein Verfahren zur Abänderung einer Schneidebedingung nach der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Nach der vorliegenden Erfindung weist eine Werkzeugmaschine eine Funktion zur automatischen Abänderung von Schneidebedingungen durch Ausführen der in 1 gezeigten Schritte auf. Innerhalb des Schneidebedingungsbereichs, der in dem in dem Diagramm gezeigten Schritt 2 eingestellt wird, verändert ein Arbeiter oder ein Produktionsbandleiter die Schneidebedingungen in Schritt 3 je nach seinem Wunsch nach oben oder unten, und ändert dadurch die Werkzeugmaschine die Schneidebedingungen automatisch ab und führt sie in Schritt 5 das Schneiden in Bezug auf die Einstellungen des aktuellen Bearbeitungsprogramms aus.
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Jeder der Schritte, die in 1 gezeigt sind, wird durch die nachstehenden ausführlichen Beispiele beschrieben.
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<Schritt 1: Prüfen, ob Schneidebedingungen abgeändert werden können oder nicht>
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Der Arbeiter oder der Produktionsbandleiter bestimmt, ob die Schneidebedingungen in Bezug auf das aktuelle Bearbeitungsprogramm abgeändert werden.
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<Schritt 2: Eingeben von oberen und unteren Grenzwerten für Schneidebedingungen eines Werkzeugs>
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Der Arbeiter oder der Produktionsbandleiter gibt obere und untere Grenzwerte der Schneidebedingungen eines jeden Werkzeugs, das zum Schneiden eines Werkstücks verwendet wird, ein. Die Werkzeugmaschine muss über Mittel zum Eingeben dieser Werte und Mittel zum Speichern der eingegebenen Werte verfügen.
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Das Eingabemittel kann ein Mittel sein, um zum Beispiel den in 2A gezeigten Inhalt von Hand oder automatisch einzugeben, oder ein Mittel sein, um einen Schneidebedingungsbereich, der in 2B gezeigt ist, unter Verwendung eines Vielecks graphisch anzuzeigen oder zu bestimmen.
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Diese Bedingungen können von Hand eingegeben werden. Alternativ kann die Werkzeugmaschine zum Zweck der Eingabe dieser Bedingungen mit einer Datenbank und einem Mittel zum automatischen Eingeben einer Schneidebedingung, wenn eine Modellnummer oder eine Steuerungsnummer eines Werkzeugs bestimmt wird, versehen sein.
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Überdies können die oberen Grenzwerte und die unteren Grenzwerte für jedes Werkzeug abhängig von dem zu schneidenden Material und der Bearbeitungsart (Grobbearbeitung oder Endbearbeitung) unterschiedlich sein. Aus diesem Grund kann für jedes Werkzeug vorab eine Vielzahl von Kombinationen von oberen und unteren Grenzwerten eingestellt werden, um die Wahl einer passenden Kombination aus diesen Kombinationen, wenn die Bearbeitung ausgeführt wird, zu ermöglichen, so dass diese Werte abhängig von dem Material abgeändert werden können.
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Zusätzlich zu der Schneidebreite und der Schneidetiefe wird auch für die Belastung, die beim Schneiden ausgeübt wird, ein oberer oder unterer Grenzwert eingestellt. Obwohl es kein Problem darstellt, wenn für die Last, die beim Schneiden ausgeübt wird, nur ein oberer Grenzwert eingestellt wird, wird eine deutliche Abnahme der Belastung, die beim Schneiden ausgeübt wird, erwartet, wenn das Werkzeug vollständig beschädigt ist oder abfällt und nicht länger mit dem bearbeiteten Objekt in Kontakt gelangt. Daher gestattet das Einstellen auch eines unteren Grenzwerts dem Arbeiter oder dem Produktionsbandleiter in einem gewissen Maß, zum Beispiel auf eine derartige vollständige Beschädigung oder ein Abfallen des Werkzeugs zu schließen.
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Was die Berechnung der Belastung, die beim Schneiden ausgeübt wird, betrifft, können zum Beispiel die folgenden Berechnungsverfahren überlegt werden.
- • Belastungsberechnungsverfahren 1: automatische Berechnung auf Basis von Veränderungen in der Schneidebreite und der Schneidetiefe
Zunahmen der Schneidebreite und der Schneidetiefe zu der Zeit des Schneidens führen zu einem Anstieg der Schneidebelastung. Die Schneidebelastung ist im Allgemeinen zu der Schneidequerschnittfläche, das heißt, ”der Schneidebreite ×” der Schneidetiefe”, proportional. Daher kann durch eine Berechnung von Veränderungen der Schneidebreite und der Schneidetiefe eine Veränderung der Schneidebelastung geschätzt werden.
- • Belastungsberechnungsverfahren 2: Veränderungen des Stroms, der beim Schneiden zu dem Spindelmotor und dem Vorschubachsenmotor fließt Im Allgemeinen neigt der Strom, der zum Schneiden des Werkstücks benötigt
wird, sowohl zur Zeit der Drehung des Werkzeugs als auch zur Zeit des Achsenvorschubs zum Anstieg, wenn eine Schneidebedingung erhöht wird oder das Werkzeug/der Schneider abgesplittert und abgenutzt ist. Der Strom, der zu dem Werkzeugdrehmotor und dem Vorschubachsenmotor fließt, steigt an, um eine Kraft, die zum Schneiden des Werkstücks benötigt wird, zu erzeugen.
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Daher wird vorab zum Beispiel ein ”Motornennstrom” oder ein ”Motorstrom, der angelegt wird, wenn das Werkstück mit einem nicht abgesplitterten Werkzeug geschnitten wird” als Referenzwert gespeichert und wird auf Basis dieses Referenzwerts bestimmt, um wie viel sich der Strom, der beim Schneiden angelegt wird, verändert ist, um die Last, die beim Schneiden ausgeübt wird, zu schätzen. Wenn der Strom, der beim Schneiden angelegt wird, größer als der Referenzwert ist, bedeutet dies, dass die Belastung hoch ist. Wenn der Strom, der beim Schneiden angelegt wird, andererseits geringer als der Referenzwert ist, bedeutet dies, dass die Belastung gering ist.
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Es ist zu beachten, dass ein Stromsensor bereitgestellt werden kann, um einen Motorstromwert zu messen, oder dass der Motorstromwert durch eine Kommunikation mit einer Spindelmotorsteuereinheit oder einer Vorschubachsenmotorsteuereinheit gelesen werden kann. Bei einer typischen Werkzeugmaschine kann letzteres ohne eine zusätzliche Vorrichtung durchgeführt werden und wird es daher als erwünscht betrachtet.
- • Belastungsberechnungsverfahren 3: Veränderungen des Stromverbrauchs des Spindelmotors und des Vorschubachsenmotors beim Schneiden
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Dieses Verfahren ist ungefähr das gleiche wie das oben beschriebene ”Belastungsberechnungsverfahren 2”, außer dass anstelle des Motorstroms der Stromverbrauch eingesetzt wird. Zum Beispiel wird vorab ”der Motornennstromverbrauch” oder der ”Strom, der verbraucht wird, wenn das Werkstück mit einem nicht abgesplitterten Werkzeug geschnitten wird” als Referenzwert gespeichert und wird auf Basis dieses Referenzwerts bestimmt, um wie viel der Stromverbrauch beim Schneiden verändert ist, um die Belastung, die beim Schneiden ausgeübt wird, zu schätzen. Das Verfahren zum Messen des Stromverbrauchs entspricht ebenfalls dem ”Belastungsberechnungsverfahren 2”.
- • Belastungsberechnungsverfahren 4: Veränderungen des Schalldruckpegels und der Frequenzeigenschaften des Geräuschs, das beim Schneiden erzeugt wird
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Wenn eine Schneidebedingung erhöht wird oder das Werkzeug/der Schneider abgesplittert und abgenutzt ist, steigt im Allgemeinen der Druckpegel eines Geräuschs, das beim Bearbeiten erzeugt wird, mit der Zunahme der Belastung an. Folglich verändern sich wahrscheinlich auch die Frequenzeigenschaften.
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Zum Beispiel werden die ”Lautstärke und die Frequenzeigenschaften eines Geräuschs, das erzeugt wird, wenn ein Werkstück mit einem Werkzeug geschnitten wird, das nicht abgesplittert/abgenutzt ist” vorab als Referenzwerte gespeichert und werden die Referenzwerte mit dem Schalldruckpegel oder den Frequenzeigenschaften beim Schneiden verglichen, um die Belastung, die beim Schneiden ausgeübt wird, zu schätzen. Obwohl die Belastung, die beim Schneiden ausgeübt wird, lediglich durch eine Veränderung des Schalldruckpegels geschätzt werden kann, ermöglicht eine Untersuchung einer Veränderung der Frequenzeigenschaften zusammen mit einer Veränderung des Schalldruckpegels eine Schätzung des Vorhandenseins irgendeiner Art von Veränderungsfaktor beim Schneiden, wenn ”der Schalldruckpegel nicht verändert ist, aber die Frequenzeigenschaften verändert sind”.
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Als Verfahren zum Messen des Schalldruckpegels und der Frequenzeigenschaften ist das Einrichten eines Mikrophons oder dergleichen denkbar. Zudem muss die Steuereinheit mit Verarbeitungsmitteln zur Ausführung der Berechnung, der Speicherung und des Vergleichs, die mit der Analyse des Schalldruckpegels und der Frequenzeigenschaften des Geräuschs befasst sind, versehen werden.
- • Belastungsberechnungsverfahren 5: Veränderungen des Pegels und der Frequenzeigenschaften einer Maschinenschwingung, die beim Schneiden erzeugt wird
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Anstelle des Geräuschs, das bei dem ”Belastungsberechnungsverfahren 4” verwendet wird, wird eine Maschinenschwingung eingesetzt. Mit anderen Worten werden zum Beispiel ”der Pegel und die Frequenzeigenschaften einer Maschinenschwingung, die erzeugt wird, wenn ein Werkstück mit einem Werkzeug geschnitten wird, das nicht abgesplittert/abgenutzt ist” vorab als Referenzwerte gespeichert und werden die Referenzwerte mit dem Pegel oder den Frequenzeigenschaften der Maschinenschwingung, die beim Schneiden erzeugt wird, verglichen. Vorzugsweise werden die Frequenzeigenschaften als Hilfsrichtlinie zur Vornahme einer Bestimmung verwendet, und werden hauptsächlich Veränderungen des Pegels der Schwingung verwendet, um eine Bestimmung vorzunehmen. Als Verfahren zum Messen der Frequenzeigenschaften ist ein Schwingungsmesser und dergleichen denkbar.
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Es wird angenommen, dass die Ergebnisse des obigen ”Belastungsberechnungsverfahrens 4” und des obigen ”Belastungsberechnungsverfahrens 5” aufgrund von anderen Elementen als der Bearbeitungsbedingungen schwanken. Daher wird anstelle der Verwendung nur des ”Belastungsberechnungsverfahrens 4” oder des ”Belastungsberechnungsverfahrens 5” alleine bevorzugt, das ”Belastungsberechnungsverfahren 4” oder das ”Belastungsberechnungsverfahren 5” in Kombination mit einem beliebigen aus ”Belastungsberechnungsverfahren 1” bis ”Belastungsberechnungsverfahren 3” zu verwenden.
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Es ist zu beachten, dass das ”Belastungsberechnungsverfahren 1” vor der Ausführung des Schneidens bestimmen kann, ob die Bearbeitungsbelastung innerhalb eines passenden Bereichs liegt oder nicht. Obwohl keine Versuchsbearbeitung nötig ist, wenn dieses Verfahren verwendet wird, muss eine Versuchsbearbeitung durchgeführt werden, wenn aus praktischen Gründen eines aus ”Belastungsberechnungsverfahren 2” bis ”Belastungsberechnungsverfahren 5” verwendet wird.
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Oben wurden fünf Belastungsberechnungsverfahren beschrieben, doch ist das Verfahren zur Berechnung der Belastung nicht darauf beschränkt; daher können andere Verfahren eingesetzt werden.
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<Schritt 3: Einstellen von Bedingungen für die automatische Abänderung der Schneidebedingungen>
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Der Arbeiter oder der Produktionsbandleiter überlegt, wie die Schneidebedingungen, die in dem aktuellen Bearbeitungsprogramm eingestellt sind, automatisch abgeändert werden können, und legt dann die Bedingungen für die automatische Abänderungsfunktion fest. Die Werkzeugmaschine verfügt über Eingabemittel und Speichermittel, um diese Einstellungen einzugeben und zu speichern. 3 und 4 zeigen jeweils ein Beispiel für die Einstellungen.
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Wie in 3 und 4 gezeigt weisen die Bedingungen für die Funktion zur automatischen Schneidebedingungsabänderung nach der vorliegenden Erfindung drei Einstellpunkte auf: die ”Einstellung des Anwendungsbereichs”, die ”Schneidebreite” und die ”Schneidetiefe”.
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Für den Einstellpunkt ”Einstellung des Anwendungsbereichs” wird ein Bearbeitungsprogrammbereich zur Anwendung der Bedingungen bestimmt. Zum Beispiel werden nun ”Anwendung auf das gesamte Bearbeitungsprogramm”, ”Anwendung auf nur einen bestimmten Bereich des Bearbeitungsprogramms” und ”keine Anwendung” als die Werte, die für die ”Einstellung des Anwendungsbereichs” eingestellt werden sollen, erklärt.
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Beispielsweise wird ein Bearbeitungsprogramm mit einem einfachen Block, der in 5 gezeigt ist, beschrieben. Wenn für den Einstellpunkt die Einstellung ”3) keine Anwendung” eingestellt wird, werden die Abänderungen auch dann nicht angewendet, wenn die Abänderungsbedingungen für die Einstellpunkte ”Schneidebreite” und ”Schneidetiefe” eingestellt werden, wie in 6 gezeigt ist.
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Wenn als Einstellpunkt ”Einstellung des Anwendungsbereichs” andererseits ”1) Anwendung auf das gesamte Bearbeitungsprogramm” gewählt wird, werden die Abänderungsbedingungen für die Schneidebreite und die Schneidetiefe auf das gesamte Bearbeitungsprogramm angewendet, wie in 7 gezeigt ist.
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Wenn als Einstellpunkt ”Einstellung des Anwendungsbereichs ”2) Anwendung auf nur einen bestimmten Bereich des Bearbeitungsprogramms” gewählt wird, wird ein Programmcode oder dergleichen zur Bestimmung eines Bereichs in dem Bearbeitungsprogramm hinzugefügt oder ein Mittel zur gesonderten Bestimmung eines Bereichs der Anwendung bereitgestellt, wie in 8 gezeigt ist, so dass die Abänderungsbedingungen wie etwa die Anzahl der Werkzeugumdrehungen und die Schneidevorschubgeschwindigkeit durch dieses Bestimmungsmittel oder dergleichen nur auf den bestimmten Bereich angewendet werden.
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Das Einstellen einer Vielzahl von Bedingungen und eines Anwendungsbereichs für jede dieser Bedingungen ermöglicht eine komplizierte Abänderung einer Schneidebedingung, wie in 9 und 10 gezeigt ist. Doch in einem Fall, in dem einige der Vielzahl der einzustellenden Bedingungen einander überlappen oder unvereinbar sind, ist in der Werkzeugmaschine vorzugsweise ein Mittel, um den Arbeiter von dieser Überlappung oder Unvereinbarkeit in Kenntnis zu setzen, oder eine Funktion, um eine Bedingung bevorzugt anzuwenden, bereitgestellt. In einigen Fällen kann ein Mittel, das in der Lage ist, zu bestimmen, welcher Prozess ausgeführt werden soll, bereitgestellt sein.
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8 bis 10 zeigen jeweils ein Beispiel der Abänderung einer Schneidebedingung in Bezug auf jedes Werkzeug, wobei der Umstand, ob Abänderungen der Schneidebedingungen angewendet werden sollen, und die Einzelheiten der abzuändernden Bedingungen durch Abändern der Position zur Eingabe eines Programmcodes auch dann verändert werden können, wenn für die Bearbeitung das gleiche Werkzeug verwendet wird. Daher können zu Beispiel die folgenden Handlungen ausgeführt werden:
- i) wenn das gleiche Werkzeug in zwei unterschiedlichen Richtungen oder an zwei unterschiedlichen Positionen verwendet wird, werden nur die Schneidebedingungen für die Bearbeitung in der zweiten Richtung oder an der zweiten Position abgeändert; und
- ii) wenn mit dem gleichen Werkzeug eine Grobbearbeitung und eine Endbearbeitung ausgeführt werden, wird das Schneiden bei der Grobbearbeitung unter den abgeänderten Schneidebedingungen des ersten Bearbeitungsprogramms ausgeführt, und wird das Schneiden bei der Endbearbeitung unter den Schneidebedingungen des ursprünglichen Bearbeitungsprogramms ausgeführt.
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Bei den Anwendungsbeispielen, die in 6 bis 10 gezeigt sind, und unter allen anderen Umständen wird bevorzugt, dass die Werkzeugmaschine dann, wenn die abgeänderten Schneidebedingungen aus dem passenden Schneidebedingungsbereich fallen, über eine der folgenden Funktionen verfügt:
- a) vorübergehendes Anhalten des Bearbeitungsprogramms und dann Senden von Informationen hinsichtlich dieses vorübergehenden Anhaltens;
- b) Abbrechen der Abänderung der Bearbeitungsbedingungen und Ausführen des Schneidens unter den Bedingungen, die in dem ursprünglichen Bearbeitungsprogramm bestimmt sind; und
- c) automatisches Korrigieren der Schneidebedingungen, damit sie in einen passenden Bereich fallen, und Ausführen des Schneidens.
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In einigen Fällen kann die Werkzeugmaschine mit einem Mittel versehen sein, das in der Lage ist, zu bestimmen, welcher der Prozesse a) bis c) ausgeführt werden sollte.
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Wenn c) ausgeführt wird, wird die automatische Korrektur zum Beispiel durch den folgenden Vorgang durchgeführt:
- • Fall 1: wenn zumindest eines aus der Schneidebreite und der Schneidetiefe den passenden Bereich übersteigt ⇨ automatische Korrektur davon auf den Höchstwert des passenden Bereichs. Es wird jedoch automatisch nachgeprüft, ob die Schneidebelastung vor der Ausführung des tatsächlichen Schneidens in den passenden Bereich fällt oder nicht.
- • Fall 2: wenn zumindest eines aus der Schneidebreite und der Schneidetiefe geringer als der passende Bereich ist ⇨ automatische Korrektur davon auf den Mindestwert des passenden Bereichs. Es wird jedoch automatisch nachgeprüft, ob die Schneidebelastung vor der Ausführung des tatsächlichen Schneidens in den passenden Bereich fällt oder nicht.
- • Fall 3: wenn die Schneidebelastung den passenden Bereich übersteigt ⇨ automatisches Verringern eines oder beider aus der Schneidebreite und der Schneidetiefe. Es wird automatisch nachgeprüft, ob der korrigierte Wert in den passenden Bereich fällt.
- • Fall 4: wenn die Schneidebelastung geringer als der passende Bereich ist ⇨ automatisches Erhöhen eines oder beider aus der Schneidebreite und der Schneidetiefe. Es wird automatisch nachgeprüft, ob der korrigierte Wert in den passenden Bereich fällt.
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Dieser Vorgang zum Einstellen der Bedingungen für die automatische Abänderung der Schneidebedingungen ist dem vorhergehenden Schritt 2 dahingehend gleich, dass für die Eingabeform, den eingegebenen Inhalt und das Eingabemittel, die dem Einstellwert für jeden Einstellpunkt entsprechen, im Wesentlichen keine Beschränkungen bestehen, und dass verschiedene Verfahren verwendet werden können, um die Einstellwerte unter Verwendung einer Tastatur oder einer graphischen Benutzerschnittstelle wie etwa einer Maus oder eines Touchpanels einzugeben.
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<Schritt 4: Aktivierung des Bearbeitungsprogramms>
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Die Werkzeugmaschine aktiviert das Bearbeitungsprogramm als Reaktion auf einen Ausführungsprozess, der durch den Arbeiter oder den Produktionsbandleiter durchgeführt wird, oder ein Eingabesignal von außerhalb der Werkzeugmaschine. Doch wenn die Werkzeugmaschine mit der in 3 gezeigten Funktion, d. h., der Funktion, ”den Arbeiter von dem Umstand in Kenntnis zu setzen, dass einige der Bedingungen einander überlappen oder unvereinbar sind”, oder der Funktion, ”den Arbeiter von dem Umstand in Kenntnis zu setzen, dass das Bearbeitungsprogramm vorübergehend angehalten wird, wenn die abgeänderten Schneidebedingungen aus dem passenden Schneidebedingungsbereich fallen”, versehen ist, können diese Benachrichtigungen vor der Aktivierung des Bearbeitungsprogramms gesendet werden.
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<Schritt 5: Anwenden von Abänderungen der Schneidebedingungen auf Basis von Einstellungen auf ein in Ausführung befindliches Bearbeitungsprogramm>
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Auf Basis der definierten Bedingungen wendet die Werkzeugmaschine Abänderungen der Schneidebedingungen auf das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm an und führt sie das Schneiden aus. Anders als Schneidebedingungen wie etwa die Spindelgeschwindigkeit und die Schneidevorschubgeschwindigkeit sind die Schneidebreite und die Schneidetiefe, die bei dem vorliegenden Vorschlag abgeändert werden sollen, nicht notwendigerweise direkt in dem Bearbeitungsprogramm bestimmt. Wenn die Schneidebreite oder die Schneidetiefe abgeändert wird, wird der Werkzeugweg von dem ursprünglichen Bearbeitungsprogramm abgeändert.
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Zum Beispiel wird zur automatischen Abänderung der Schneidetiefe ein automatischer Prozess durch die in 11 und 12 gezeigten Vorgänge ausgeführt.
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Es ist zu beachten, dass in 11 und 12 letztendlich die Endbearbeitungstätigkeit die Last der Wiederholung der Bearbeitungstätigkeiten übernimmt. Andererseits beeinflusst eine Abänderung der Schneidebedingungen die bearbeitete Oberfläche. Daher kann die vorliegende Erfindung eine Form annehmen, bei der eine andere Bearbeitungstätigkeit als die Endbearbeitungstätigkeit die Last der Wiederholung der Bearbeitungstätigkeiten übernimmt.
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Wenn die oberen Grenzwerte und die unteren Grenzwerte für die Schneidebedingungen eingestellt werden, kann es sein, dass die Schneidebedingungen in einigen Fällen aufgrund der Bearbeitungsprozesse, die die oben beschriebene Last der Wiederholung übernehmen, nicht zwischen die oberen Grenzwerte und die unteren Grenzwerte fallen. In einem solchen Fall wird zusätzlich zu dem Abbruch der Anwendung der Schneidebedingung eine Ausführung der Bearbeitungstätigkeit durch, zum Beispiel, die folgenden Prozesse in Betracht gezogen.
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Die Tätigkeiten der Werkzeugmaschine nach der vorliegenden Ausführungsform werden nachstehend auf Basis von genaueren Beispielen beschrieben.
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Bei der Bearbeitung eines Werkstücks mit der Werkzeugmaschine der vorliegenden Ausführungsform wird ein Beispiel betrachtet, bei dem die Schneidetiefe von dem Bearbeitungsprogramm, in dem der untere Grenzwert der Schneidetiefe eines Werkzeugs auf 1,5 mm eingestellt ist und das Werkstück drei Mal zu einer Tiefe von 9 mm bearbeitet wird (Schneidetiefe von 3 mm pro Bearbeitungstätigkeit), auf 2 mm abgeändert wird.
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Der Berechnungsprozess ergibt eine Schneidetiefe von 2 mm von der ersten bis zu der vierten Bearbeitungstätigkeit und eine Schneidetiefe von 1 mm bei der fünften Bearbeitungstätigkeit, wobei die Schneidetiefe des Werkzeugs bei der fünften Bearbeitungstätigkeit unter den unteren Grenzwert von 1,5 mm fällt.
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In diesem Fall wird die Schneidetiefe zum Beispiel wie folgt abgeändert. Es ist zu beachten, dass die eingestellten Schneidetiefen größer als der untere Grenzwert (1,5 mm) sind und so weit wie möglich eingehalten werden.
Schneidetiefe bei der ersten bis dritten Bearbeitungstätigkeit: 2 mm
Schneidetiefe bei der vierten und der fünften Bearbeitungstätigkeit: 1,5 mm
Gesamte Schneidetiefe: 2 × 3 + 1,5 × 2 = 9 (mm)
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Durch die automatischen Prozesse, die in 11 und 12 gezeigt sind, wird zum Beispiel beim Fräsen das in 13 gezeigte Anwendungsbeispiel ausgeführt.
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Andererseits können die gleichen Wirkungen in Bezug auf die Schneidetiefe erreicht werden, indem anstelle der in 11 und 12 gezeigten ”Position, an der das rasche Vorschieben des Werkzeugs zu dem Werkstück in der Richtung der Drehachse des Werkzeugs befohlen wird” die ”Position, an der das rasche Vorschieben des Werkzeugs zu dem Werkstück in der Richtung, die senkrecht zu der Richtung der Drehachse des Werkzeugs verläuft, befohlen wird” gesucht/extrahiert und abgeändert wird.
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Als die in 11 oder 12 gezeigten Bespiele sind die folgenden drei Fallbeispiele möglich. Bei dem vorliegenden Vorschlag werden keine besonderen Beschränkungen auferlegt. Abhängig von der Situation kann eine Vielzahl von optionalen Verfahren bereitgestellt sein, so dass das Verfahren, dass die Anforderungen des Arbeiters/Produktionsbandleiters erfüllt, ausgeführt werden kann.
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Fallbeispiel 1: Abänderung des ursprünglichen Bearbeitungsprogramms als Reaktion auf Änderungen der Schneidebedingungen
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Die Steuereinheit der Werkzeugmaschine führt diesen Prozess zum Beispiel in der folgenden Reihenfolge aus:
- (1) Lesen des Inhalts/Bewegungswegs des Bearbeitungsprogramms durch die interne Verarbeitung der Steuereinheit;
- (2) Berechnen des Bewegungswegs, der den automatischen Abänderungseinstellungen für die Schneidebindungen entspricht (der Bewegungsweg unterscheidet sich natürlich von dem Bewegungsweg des ursprünglichen Bearbeitungsprogramms), durch die interne Verarbeitung der Steuereinheit;
- (3) Korrigieren des ursprünglichen Bearbeitungsprogramms, um den Weg, der bei (2) berechnet wurde, zu erhalten; und
- (4) Ausführen der tatsächlichen Tätigkeit gemäß dem Bearbeitungsprogramm, das bei (3) korrigiert wurde.
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Wenn das Verfahren dieses Fallbeispiels eingesetzt wird, braucht dann, wenn die gleiche Bearbeitung mit einer anderen Maschine ausgeführt werden muss (d. h., bei einer Bearbeitung unter den abgeänderten Schneidebedingungen), nur das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm ”verpflanzt” zu werden.
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Fallbeispiel 2: Erzeugen einer abgeänderten Version des Bearbeitungsprogramms, das Änderungen der Schneidebedingungen widerspiegelt, ohne das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm abzuändern, und Ausführen der abgeänderten Version des Bearbeitungsprogramms
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Die Steuereinheit der Werkzeugmaschine führt diesen Prozess zum Beispiel in der folgenden Reihenfolge aus:
- (1) Lesen des Inhalts/Werkzeugpfads des Bearbeitungsprogramms durch die interne Verarbeitung der Steuereinheit;
- (2) Berechnen und Speichern des Bewegungswegs, der den automatischen Abänderungseinstellungen für die Schneidebedingungen entspricht (der Werkzeugpfad unterscheidet sich natürlich von dem Werkzeugpfad des ursprünglichen Bearbeitungsprogramms), durch die interne Verarbeitung der Steuereinheit;
- (3) Erzeugen eines Bearbeitungsprogramms mit einem korrigierten Pfad aus dem ursprünglichen Bearbeitungsprogramm, um den Pfad, der bei (2) berechnet wurde, zu erhalten; und
- (4) Ausführen der tatsächlichen Tätigkeit gemäß dem Bearbeitungsprogramm, das bei (3) korrigiert wurde.
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Wenn das Verfahren dieses Fallbeispiels eingesetzt wird, braucht dann, wenn die gleiche Bearbeitung mit einer anderen Maschine ausgeführt werden muss (d. h., bei einer Bearbeitung unter den abgeänderten Schneidebedingungen), nur das abgeänderte Bearbeitungsprogramm ”verpflanzt” zu werden.
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Fallbeispiel 3: Einrichten eines Mittels zum gesonderten Speichern/Verarbeiten von Änderungen der Schneidebedingungen, ohne das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm abzuändern
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Die Steuereinheit der Werkzeugmaschine führt diesen Prozess zum Beispiel in der folgenden Reihenfolge aus:
- (1) Lesen des Inhalts/Werkzeugpfads des Bearbeitungsprogramms durch die interne Verarbeitung der Steuereinheit;
- (2) Berechnen und Speichern des Bewegungswegs, der den automatischen Abänderungseinstellungen für die Schneidebedingungen entspricht (der Werkzeugpfad unterscheidet sich natürlich von dem Werkzeugpfad des ursprünglichen Bearbeitungsprogramms), durch die interne Verarbeitung der Steuereinheit; und
- (3) Ausführen der tatsächlichen Tätigkeit gemäß dem Werkzeugpfad, der bei (2) berechnet wurde.
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Wenn das Verfahren dieses Fallbeispiels eingesetzt wird, müssen dann, wenn die gleiche Bearbeitung mit einer anderen Maschine ausgeführt werden muss (d. h., bei einer Bearbeitung unter den abgeänderten Schneidebedingungen), sowohl das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm als auch die Einzelheiten der Abänderungsbedingungen ”verpflanzt” werden.
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Was das Einstellen des Anwendungsbereichs der oben beschriebenen Abänderungen der Bearbeitungsbedingungen betrifft, können die gleichen Verfahren wie jene, die bei den obigen Fallbeispielen beschrieben wurden, eingesetzt werden. Obwohl 8 bis 10 jeweils ein Beispiel für das Hinzufügen eines Programmcodes zu dem ursprünglichen Bearbeitungsprogramm (d. h., ein Beispiel für das Hinzufügen von Änderungen zu dem ursprünglichen Bearbeitungsprogramm) zeigen, kann wie bei Fallbeispiel 2 ein ”Mittel zum Erzeugen einer abgeänderten Version des Bearbeitungsprogramms, die die Änderungen der Schneidebedingungen widerspiegelt, ohne das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm zu ändern, und zum Ausführen der abgeänderten Version des Bearbeitungsprogramms” oder wie bei Fallbeispiel 3 ein ”Mittel zum gesonderten Speichern/Verarbeiten der Einstellungen des Anwendungsbereichs der Abänderung der Bedingungen, ohne das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm abzuändern” bereitgestellt werden.
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<Schritt 6: Anhalten des Bearbeitungsprogramms>
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Die Werkzeugmaschine beendet unter Verwendung eines Befehlscodes des Bearbeitungsprogramms das Bearbeitungsprogramm und hält es an. Abhängig von dem Befehlscode des Bearbeitungsprogramms kann ein Prozess automatisch zu einem Prozess des Schneidens des nächsten Teils übergehen.
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14 ist ein Ablaufdiagramm, das einen Überblick über die Schritte 2 bis 6 zeigt. Der Prozess nach der vorliegenden Ausführungsform ist nicht auf das in 14 gezeigte Ablaufdiagramm beschränkt. Insbesondere können die gestrichelt umgebenen Abschnitte (Schritte SA03 bis SA09) vor der Aktivierung des Bearbeitungsprogramms ausgeführt werden.
- • [Schritt SA01] Erhalten der oberen Grenzwerte/unteren Grenzwerte der Schneidebedingungen und die Einstellwerte für die Funktion zur automatischen Schneidebedingungsabänderung von dem Arbeiter oder dem Produktionsbandleiter und Speichern dieser Werte in einem Speicherbereich, der in einem Speichermittel wie etwa einem Speicher bereitgestellt ist.
- • [Schritt SA02] Erhalten eines Befehls von einem Arbeiter, dem Produktionsbandleiter oder einer externen Vorrichtung und Aktivieren des Bearbeitungsprogramms.
- • [Schritt SA03] Bestimmen, ob die Einstellungen der Funktion zur automatischen Schneidebedingungsabänderung gültig sind oder nicht. Wenn sie gültig sind, geht der Prozess zu Schritt SA04 über, und wenn nicht, geht der Prozess zu Schritt SA12 über.
- • [Schritt SA04] Bestimmen, ob der Bereich, in dem die Funktion zur automatischen Schneidebedingungsabänderung angewendet werden kann, in dem Bearbeitungsprogramm vorhanden ist. Wenn der Bereich vorhanden ist, geht der Prozess zu Schritt SA05 über, und wenn nicht, geht der Prozess zu Schritt SA07 über.
- • [Schritt SA05] Abändern der Schneidebedingungen gemäß den Einstellungen der Funktion zur automatischen Schneidebedingungsabänderung und Bestimmen, ob die abgeänderten Schneidebedingungen in den passenden Bereich fallen oder nicht. Wenn die abgeänderten Schneidebedingungen in den passenden Bereich fallen, geht der Prozess zu Schritt SA06 über, und wenn nicht, geht der Prozess zu Schritt SA07 über.
- • [Schritt SA06] Bestimmen des Bereichs für die automatische Anwendung von Änderungen der Schneidebedingungen des Bearbeitungsprogramms. Wenn der Bereich lediglich ein bestimmter Bereich ist, geht der Prozess zu Schritt SA10 über, doch wenn der Bereich auf das gesamte Bearbeitungsprogramm angewendet wird, geht der Prozess zu Schritt SA11 über.
- • [Schritt SA07] Bestimmen der Betriebseinstellungen für den Fall, dass die Funktion zur automatischen Schneidebedingungsabänderung nicht angewendet werden kann. Wenn die Betriebseinstellungen so festgelegt sind, dass die Schneidebedingungen automatisch korrigiert werden, geht der Prozess zu Schritt SA08 über. Wenn die Betriebseinstellungen so festgelegt sind, dass die Ausführung des Bearbeitungsprogramms abgebrochen wird, geht der Prozess zu Schritt SA09 über. Wenn die Betriebseinstellungen so festgelegt sind, dass die Ausführung des Bearbeitungsprogramms fortgesetzt wird, geht der Prozess zu Schritt SA12 über.
- • [Schritt SA08] Derartiges automatisches Korrigieren der Schneidebedingungen, dass diese in einen passenden Bereich fallen, und Rückkehr zu Schritt SA05.
- • [Schritt SA09] Abbrechen der Ausführung des Bearbeitungsprogramms und Beenden dieses Prozesses.
- • [Schritt SA10] Anwenden der Änderungen der Schneidebedingungen auf einen bestimmten Bereich des Bearbeitungsprogramms und dann Ausführen des Bearbeitungsprogramms. Neuberechnen des Bearbeitungspfads, wenn das Bearbeitungsprogramm ausgeführt wird.
- • [Schritt SA11] Anwenden der Änderungen der Schneidebedingungen auf das gesamte Bearbeitungsprogramm und dann Ausführen des Bearbeitungsprogramms. Neuberechnen des Bearbeitungspfads, wenn das Bearbeitungsprogramm ausgeführt wird.
- • [Schritt SA12] Ausführen des Bearbeitungsprogramms, ohne das Bearbeitungsprogramm abzuändern.
- • [Schritt SA13] Beenden der Ausführung des Bearbeitungsprogramms, sobald das Bearbeitungsprogramm vollständig ausgeführt wurde, und Beenden dieses Prozesses.
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Nachstehend sind die Mindestkomponenten, die bei der vorliegenden Erfindung benötigt werden, beschrieben.
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Komponente a: ein Werkzeugmaschinenhauptkörper, der mit einer Anzeigeeinheit und einer Steuereinheit, die durch ein Bearbeitungsprogramm automatisch betrieben werden kann, versehen ist.
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Komponente b: eine Funktion, um einen oder mehrere Bereiche von passenden Schneidebreiten und Schneidetiefen (nachstehend als Schneidebedingungen bezeichnet) eines jeden Werkzeugs, das in der Werkzeugmaschine eingerichtet ist, einzugeben.
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Komponente c: eine Funktion, um zusammen mit der Eingabe der Bereiche der Schneidebedingungen, die bei der Komponente b beschrieben ist, einen zulässigen Bereich einer Schneidebelastung einzugeben.
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Komponente d: eine Funktion, um die Bereiche, die bei den Komponenten b und c beschrieben sind, zu speichern.
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Komponente e: eine Funktion, um eine oder mehrere Bedingungseinstellungen für die automatische Abänderung der Schneidebedingungen, die vorher in dem Bearbeitungsprogramm bestimmt wurden, einzugeben.
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Komponente f: eine Funktion, um die Bedingungseinstellungen, die bei Komponente e beschrieben sind, zu speichern.
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Komponente g: eine Funktion, um auf Basis eines oder mehrerer des Folgenden die Schneidebelastung zu berechnen.
- • Automatische Berechnung auf Basis von Veränderungen der Schneidebreite und der Schneidetiefe.
- • Änderungen des Stroms, der zu dem Werkzeugdrehmotor (oder dem Spindelmotor) und dem Vorschubachsenmotor fließt.
- • Änderungen des Stromverbrauchs des Werkzeugdrehmotors (oder des Spindelmotors) und des Vorschubachsenmotors.
- • Änderungen des Schalldruckpegels und der Frequenzeigenschaften eines Geräuschs, das beim Schneiden erzeugt wird.
- • Änderungen des Pegels und der Frequenzeigenschaften einer Maschinenschwingung, die beim Schneiden erzeugt wird.
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Komponente h: eine Funktion, um die Änderungseinstellungen der Schneidebedingungen der Komponente e automatisch auf das Bearbeitungsprogramm anzuwenden.
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Komponente i: eine Funktion, um zu bestimmen, ob die Änderungen der Schneidebedingungen, die durch die Komponente h angewendet wurden, und die Belastung, die durch die Komponente g berechnet wurde, in den Bereich der Komponente b und der Komponente c fallen.
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Komponente j: eine Funktion, um das Bearbeitungsprogramm gemäß den Änderungen der Schneidebedingungen, die durch die Komponente h angewendet wurden, auszuführen, wenn das Ergebnis, das durch die Komponente i erhalten wird, kein Problem aufweist.
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Die vorliegende Erfindung kann zusätzlich zu den obigen Komponenten die folgenden Komponenten aufweisen.
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Komponente k: eine Funktion, um die Bereiche der Schneidebedingungen unter Verwendung der Komponente b und der Komponente c graphisch einzugeben und darzustellen.
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Komponente l: eine Funktion, um unter Verwendung der Komponente b und der Komponente c auf Basis einer vorinstallierten Datenbank vorab einen Schneidebedingungsbereich für jedes Werkzeug einzugeben, und auf Basis der Modellnummer oder der Steuerungsnummer jedes Werkzeugs, die eingegeben wird, automatisch einen Schneidebedingungsbereich einzustellen.
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Komponente m: eine Funktion, um die Bedingungseinstellungen, die durch die Komponente e eingegeben wurden, auf einen beliebigen Bereich in dem Bearbeitungsprogramm anzuwenden.
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Komponente n: eine Funktion, um zu bestimmen, ob zwischen den Bedingungen eine Unvereinbarkeit besteht, wenn mehrere Bedingungseinstellungen, die durch die Komponente e eingegeben wurden, gleichzeitig auf das Bearbeitungsprogramm angewendet werden.
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Komponente o: eine Funktion, um die Anwendung der Schneidebedingungen und die Ausführung des Bearbeitungsprogramms abzubrechen, wenn als Ergebnis der Bestimmung, die durch die Komponente n vorgenommen wurde, eine Unvereinbarkeit zwischen den Bedingungen besteht, und den Arbeiter oder den Produktionsbandleiter von dieser Unvereinbarkeit und/oder dem Abbruch in Kenntnis zu setzen.
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Komponente p: eine Funktion, um nur eine Bedingung mit höchster Priorität aus den mehreren Bedingungen anzuwenden, wenn als Ergebnis der Bestimmung, die durch die Komponente n vorgenommen wurde, eine Unvereinbarkeit zwischen den Bedingungen besteht.
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Komponente q: eine Funktion, um die Anwendung der Schneidebedingungen und die Ausführung des Bearbeitungsprogramms abzubrechen, wenn bei der Bestimmung, die durch die Komponente i vorgenommen wurde, ein Problem besteht, und den Arbeiter oder den Produktionsbandleiter von diesem Problem und/oder dem Abbruch in Kenntnis zu setzen.
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Komponente r: eine Funktion, um die Anwendung der Schneidebedingungen abzubrechen, wenn bei der Bestimmung, die durch die Komponente i vorgenommen wurde, ein Problem besteht, und das Bearbeitungsprogramm unter den Schneidebedingungen, die durch das ursprüngliche Bearbeitungsprogramm bestimmt werden, auszuführen.
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Komponente s: eine Funktion, um die Schneidebedingungen automatisch derart zu korrigieren, dass sie in einen passenden Schneidebedingungsbereich fallen, wenn bei der Bestimmung, die durch die Komponente i vorgenommen wurde, ein Problem besteht, und das Bearbeitungsprogramm unter den korrigierten Bedingungen auszuführen.
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Komponente t: eine Funktion, um die Einstellung eines jeglichen Eingabepunkts unwirksam zu machen, um einen unrichtigen Eintrag durch die Komponente e zu verhindern.
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Komponente u: eine Funktion, um den Eintrag durch die Komponente b, die Komponente c, und die Komponente e durch eine externe Einheit, die an die Werkzeugmaschine angeschlossen ist, wirksam zu machen.
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Im Vorhergehenden wurde eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben, doch ist die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt, sondern kann sie durch Vornahme passender Änderungen durch andere Ausführungsformen ausgeführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2000-084794 [0002, 0003]
- JP 2007-94458 [0002, 0004]