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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kotflügel für ein Kraftfahrzeug mit einer Kotflügelkomponente und einer daran aufgenommenen Funktionseinheit. Dabei ist die Funktionseinheit als separate Baugruppe an der Kotflügelkomponente aufgenommen. Die Funktionseinheit ist über eine Positioniereinrichtung an der Kotflügelkomponente festgelegt. Insbesondere weist der Kotflügel einen Luftauslass oder auch einen Lufteinlass auf, um Luft gezielt zu bestimmten Baugruppen hinzuleiten oder davon weg zu leiten.
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Im Stand der Technik sind verschiedenste Bauteile für Kraftfahrzeuge bekannt geworden, an denen beispielsweise Lufteintrittsöffnungen ausgebildet sind. So zeigt die
DE 42 18 415 A1 eine vordere Stoßstange für ein Kraftfahrzeug, bei dem im mittleren Bereich der Vorderseite eine Vertiefung zur Aufnahme eines Nummernschildes vorgesehen ist. Entlang dem oberen Rand der Vertiefung sind Lufteintrittsöffnungen vorgesehen, an die sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Kanäle anschließen.
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Werden Lufteinlässe oder Luftauslässe oder sonstige separate Bauteile an Baugruppen von Kraftfahrzeugen an sichtbaren Bereichen angeordnet, so sind auch die Abmessungen der zwischen den unterschiedlichen Bauteilen auftretenden Spalte ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Qualität. Sind an unterschiedlichen Seiten unterschiedliche Spaltabmessungen oder Toleranzen vorhanden, werden heutige strenge Qualitätsanforderungen nicht mehr erreicht.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kotflügel für ein Kraftfahrzeug mit einer Kotflügelkomponente und einer daran aufgenommenen Funktionseinheit zur Verfügung zu stellen, bei dem eine verbesserte Qualität ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kotflügel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Ein erfindungsgemäßer Kotflügel ist für ein Kraftfahrzeug und insbesondere einen Personenkraftwagen vorgesehen und umfasst eine Kotflügelkomponente und eine bzw. wenigstens eine daran aufgenommene Funktionseinheit. Die Funktionseinheit ist als separate Baugruppe ausgebildet und ist an der Kotflügelkomponente aufgenommen. Die Funktionseinheit ist über wenigstens eine Positioniereinrichtung an der Kotflügelkomponente festgelegt. Dabei umfasst die Positioniereinrichtung wenigstens eine Einstelleinheit mit einer Mehrzahl voneinander definiert beabstandeter und entfernbarer Einstellelemente, um durch gezieltes Entfernen wenigstens eines Einstellelements eine definierte Positionierung der Funktionseinheit und eine Einstellung eines Spaltmaßes in wenigstens einer bzw. wenigstens einer ersten Richtung zu ermöglichen.
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Der erfindungsgemäße Kotflügel hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Kotflügels wird durch die Positioniereinrichtung erzielt, wobei über die Einstelleinheit ein gezieltes Einstellen des Spaltmaßes in wenigstens einer Richtung ermöglicht wird.
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Durch ein gezieltes Entfernen eines Einstellelements kann das Spaltmaß gezielt beeinflusst werden, sodass eine optimale Justage der Funktionseinheit an der Kotflügelkomponente ermöglicht wird. Damit kann auf schwankende Rohbautoleranzen reagiert werden und es können – je nach vorhandener Rohbautoleranz – entsprechende Einstellelemente entfernt werden, um eine ideale Positionierung der Funktionseinheit an der Kotflügelkomponente zu erreichen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist wenigstens ein Einstellelement an der Funktionseinheit befestigt oder ausgebildet. Möglich ist es, dass ein Einstellelement oder alle Einstellelemente der Einstelleinheit an der Funktionseinheit ausgebildet sind. Möglich ist es aber auch, dass einzelne Einstellelemente oder wenigstens ein Einstellelement auch oder nur an der Kotflügelkomponente angeordnet, befestigt oder ausgebildet ist.
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Typischerweise besteht die Kotflügelkomponente aus einem dünnen Blech aus einem Metallwerkstoff oder faserverstärkten Kunststoff. Die Funktionseinheit kann aus unterschiedlichsten Werkstoffen bestehen und besteht in einer konkreten Ausgestaltung wenigstens teilweise oder im Wesentlichen aus einem Kunststoff. Die Einstellelemente können jeweils als Lasche ausgebildet sein. Möglich ist es auch, dass die Einstellelemente als unterschiedlich lange Nippel oder Rippen oder dergleichen ausgebildet sind.
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Wird das erste und beispielsweise längste Einstellelement entfernt, so verändert sich die Positionierung der Funktionseinheit relativ zu der Kotflügelkomponente, da der minimale Abstand etwas verringert wird. Dadurch kann eine Justage der Position der Funktionseinheit relativ zu der Kotflügelkomponente erreicht werden.
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In einer konkreten Ausgestaltung sind mehrere Einstellelemente vorgesehen, die jeweils ein Positionsunterschied von z.B. etwa 0,5 mm aufweisen. Möglich sind auch kleinere oder größere Abstände. Dadurch kann das Spaltmaß gegebenenfalls noch erheblich genauer eingestellt werden, wenn sich nämlich der Längenabstand der Einstellelemente über einen Hebel auf das Spaltmaß auswirkt. In einem konkreten Beispiel kann so das Spaltmaß mit einer Genauigkeit von wenigstens 0,2 mm oder kleiner 0,2 mm eingestellt werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung positioniert die Positioniereinrichtung in einer zweiten Richtung quer zu der ersten Richtung die Funktionseinheit über wenigstens eine Federeinrichtung definiert an einem Anschlag. Dabei drückt die Federeinrichtung die Funktionseinheit insbesondere in Richtung auf den Anschlag hin, sodass eine definierte Positionierung der Funktionseinheit sichergestellt wird. Insbesondere erfolgt diese Art der Positionierung in vertikaler Richtung. Über eine solche Positionierung wird in einer Richtung, nämlich zum oberen Anschlag hin, eine exakte Positionierung erreicht. Dadurch kann das Spaltmaß am oberen Rand sehr genau eingehalten werden. Etwaige Toleranzen und Ungenauigkeiten liegen dann (nur) am unteren Spalt vor. Da der obere Spalt an einem Kotflügel regelmäßig aber besser sichtbar ist als der untere Spalt, ist es für den optischen Qualitätseindruck besser, wenn der obere Spalt perfekt eingestellt wird.
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In einer bevorzugten Weiterbildung positioniert die Positioniereinrichtung in einer dritten Richtung quer zu der ersten Richtung und insbesondere auch quer zu der zweiten Richtung die Funktionseinheit definiert durch Anlage in oder an einer etwa C-förmigen Aufnahme. Auch dadurch wird eine definierte Positionierung erreicht.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die erste Richtung quer zu einer Längserstreckung eines Kraftfahrzeugs ausgerichtet. Die zweite Richtung ist insbesondere in der vertikalen Richtung ausgerichtet und die dritte Richtung erstreckt sich vorzugsweise in Längsrichtung oder wenigstens etwa in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs.
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In bevorzugten Weiterbildungen positioniert die Positioniereinrichtung in der dritten Richtung die Funktionseinheit wenigstens zum Teil durch wenigstens einen Zentrierdom. Ein Zentrierdom, der insbesondere mit einem Zentrierloch an der Kotflügelkomponente zusammenwirkt, ermöglicht ebenfalls eine genaue und wiederholbare Positionierung.
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In vorteilhaften Weiterbildungen umfasst die Funktionseinheit eine Sichtkomponente und eine Funktionskomponente. Dann bildet die Sichtkomponente einen Teil der äußeren Oberfläche des Kraftfahrzeugs und ist von außen sichtbar.
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Vorzugsweise umfasst die Funktionseinheit eine Lackieraufnahme, die insbesondere auch als Zentrierdom bei der Montage von der Sichtkomponente und der Funktionskomponente dienen kann. Dadurch kann die Funktionseinheit beim Lackieren einfach positioniert werden. Weiterhin stellt die Lackieraufnahme als Zentrierdom noch eine weitere Funktion zur Verfügung.
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Besonders bevorzugt umfasst die Funktionseinheit wenigstens eine Luftleiteinheit mit wenigstens einem Lufteinlass und/oder wenigstens einem Luftauslass.
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Besonders bevorzugt umfasst die Funktionseinheit einen Luftauslass insbesondere für einen Radkasten. Typischerweise entsteht beim Fahren ein leichter Überdruck im Radkasten, der so über den Luftauslass an der Funktionseinheit nach außen abgebaut werden kann. Dadurch wird eine Verringerung des Luftwiderstandes des Fahrzeugs erreicht.
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Insgesamt stellt die Erfindung insbesondere einen dreigeteilten Luftluftauslass am Kotflügel zur Verfügung, wobei die Kotflügelkomponente eine Sichtkomponente und eine Funktionskomponente umfasst. Die Funktionseinheit wird in allen drei Dimensionen an der Kotflügelkomponente definiert positioniert. Eine Einstellung der Position kann in wenigstens einer Dimension erfolgen. Dabei können beispielsweise Einstellelemente in Form von Laschen oder Rippen stufenweise an der Funktionseinheit ausgebildet oder angeordnet werden. Durch gezielte Entfernung einzelner Einstellelemente kann die optimale Position der Funktionseinheit in Relation zu der Kotflügelkomponente eingestellt werden, sodass auch hohe optische Anforderungen an die Spaltmaße eingehalten werden können.
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Die Festlegung entlang der Achsen X, Y und Z kann über ähnliche oder auch unterschiedliche Mechanismen erfolgen. Möglich ist die Positionierung über einen Anschlag und eine Federeinrichtung in Form beispielsweise einer Federlasche in einer Dimension, während über einen Zentrierdom und eine entsprechende Zentrieröffnung eine Festlegung der Position in einer anderen Richtung erfolgen kann.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, die im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung eines vorderen linken Kotflügels eines Kraftfahrzeugs;
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2 eine Innenansicht des Kotflügels aus 1;
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3 eine perspektivische Ansicht der Funktionseinheit an dem Kotflügel;
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4 ein vergrößertes Detail aus 3;
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5 die Funktionseinheit des Kotflügels nach 1;
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6 einen schematischen Querschnitt; und
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7 einen weiteren schematischen Querschnitt durch den Kotflügel nach 1.
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Der in 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellte Kotflügel 1 umfasst eine Kotflügelkomponente 2 und eine Funktionseinheit 3, die eine separate Baugruppe 4 bildet und einen Luftauslass 24 zur Verfügung stellt. Der Luftauslass 24 dient zur Ableitung von überschüssiger Luft aus dem Radkasten 25. Dadurch kann der Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs gesenkt werden, was insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten von Vorteil ist.
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Zwischen der Funktionseinheit 3 und der Kotflügelkomponente 2 ist ein umlaufender Spalt 16 ausgebildet, der hier ein im Wesentlichen konstantes Spaltmaß 10 aufweist. Von der Funktionseinheit 3 ist hier die Sichtkomponente 19 sichtbar, die die äußere Oberfläche 21 zur Verfügung stellt.
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2 zeigt eine Innenansicht des Kotflügels 1 aus 1.
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An die Funktionseinheit 3 ist hier noch die Luftleiteinheit 23 anmontiert, die zur Luftleitung von Luft aus dem Radkasten 25 zu dem Luftauslass 24 dient.
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Die Funktionseinheit 3 ist an der Kotflügelkomponente 2 befestigt. Die Funktionseinheit 3 wird über eine Positioniereinrichtung 5 entlang der ersten Richtung 11, der zweiten Richtung 12 und der dritten Richtung 13 definiert positioniert. Dabei sind die erste Richtung 11, die zweite Richtung 12 und die dritte Richtung 13 quer zueinander und vorzugsweise etwa senkrecht zueinander ausgerichtet und bilden insgesamt ein Koordinatensystem. Möglich ist es aber auch, dass die Winkel zwischen den einzelnen Richtungen 11, 12 und 13 nicht rechtwinklig ausgebildet sind.
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Die erste Richtung 11 ist hier quer zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet und die zweite Richtung 12 erstreckt sich hier im Wesentlichen in vertikaler Richtung, während die dritte Richtung 13 etwa parallel zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet ist.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Kotflügelkomponente 2 und der Funktionseinheit 3, während 4 ein vergrößertes Detail aus 3 darstellt.
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Zur definierten Positionierung der Funktionseinheit 3 an der Kotflügelkomponente 2 dient die Positioniereinrichtung 5, die mehrere separate und unterschiedliche Elemente umfasst. In vertikaler Richtung wird die Funktionseinheit 3 durch die Federeinrichtung 14 am unteren Ende der Funktionseinheit 3 nach oben hin vorbelastet, sodass die Funktionseinheit 3 definiert an dem oberen Anschlag 15 anliegt.
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In der ersten Richtung, also in seitlicher Richtung des Fahrzeugs dienen Einstellelemente 6, 7 und 8 zur einstellbaren Positionierung der Funktionseinheit 3 an der Kotflügelkomponente 2. Die als Laschen oder Rippen oder dergleichen ausgebildeten Einstellelemente 6, 7 und 8 erstrecken sich definiert unterschiedlich in der ersten Richtung 11, sodass durch gezieltes Entfernen der Einstellelemente 6, 7 oder 8 eine definierte Positionierung der Funktionseinheiten 3 gegenüber der Kotflügelkomponente 2 ermöglicht wird. Dabei werden bei Bedarf die Einstellelemente 6, 7 und/oder 8 umgebogen, abgeschnitten oder ausgebrochen, um den Abstand genau definiert einzustellen, in dem die Funktionseinheit 3 relativ zu der Kotflügelkomponente 2 positioniert wird. Dadurch können schwankende Rohbautoleranzen an den Kotflügelbauteilen ausgeglichen werden.
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Zusätzlich und zur Sicherung können Verschraubungen vorgesehen sein.
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5 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht der Funktionseinheit 3, wobei am oberen Ende der Anschlag 15 und am unteren Ende die Federeinrichtung 14 erkennbar sind. Der Luftauslass 24 ist ebenfalls erkennbar.
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Die Lackieraufnahme 22 dient gleichzeitig als Zentrierdom bei der Montage der Funktionseinheit.
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6 und 7 zeigen Schnitte durch den Kotflügel 1, um die definierte Positionierung der Funktionseinheit 3 an der Kotflügelkomponente 2 in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs aufzuzeigen. Dabei wird die Funktionskomponente 20 in einer etwa C-förmigen Aufnahme 17 aufgenommen, wie 6 zeigt. Durch die C-förmige Aufnahme 17 wird eine definierte Position erreicht, da bei seitlichen Abweichungen die Funktionskomponente 20 zurückgeschoben werden müsste, was aber durch die Luftleiteinheit 23 verhindert wird.
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7 zeigt einen schematischen Querschnitt in Längsrichtung, wobei der Zentrierdom 18 an der Zentrieröffnung 28 in der Kotflügelkomponente 2 aufgenommen ist, um eine definierte Positionierung zu erreichen.
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Insgesamt wird eine hochgenaue und definierte Positionierung der einzelnen Teile des Kotflügels relativ zueinander und relativ zum Kraftfahrzeug insgesamt erreicht. Dadurch können hochqualitative Spaltmaße eingehalten werden, wodurch der optische Eindruck eines damit ausgerüsteten Kraftfahrzeugs gesteigert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kotflügel
- 2
- Kotflügelkomponente
- 3
- Funktionseinheit
- 4
- Baugruppe
- 5
- Positioniereinrichtung
- 6
- Einstelleinheit
- 7
- Einstellelement
- 8
- Einstellelement
- 9
- Einstellelement
- 10
- Spaltmaß
- 11
- erste Richtung
- 12
- zweite Richtung
- 13
- dritte Richtung
- 14
- Federeinrichtung
- 15
- Anschlag
- 16
- Spalt
- 17
- C-förmige Aufnahme
- 18
- Zentrierdom
- 19
- Sichtkomponente
- 20
- Funktionskomponente
- 21
- äußere Oberfläche
- 22
- Lackieraufnahme
- 23
- Luftleiteinheit
- 24
- Luftauslass
- 25
- Radkasten
- 28
- Zentrieröffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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