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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung an einem Fahrzeug, mit einem sich in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckenden Querträger, der seinerseits beidenends in Befestigungspunkten jeweils an einem karosseriefesten Bauteil des Fahrzeugs befestigt oder befestigbar ist. Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einer derartigen Befestigungsanordnung.
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Für den Übergangsbereich zwischen beispielsweise einer Instrumententafel eines Cockpitmoduls und benachbarten Bauteilen bzw. Anschlussbauteilen ist man im Hinblick auf eine optisch ansprechende Oberfläche bestrebt, toleranzbedingte keilförmige Spalten und Fugen zu vermeiden. Möglich ist dies beispielsweise dadurch, dass toleranzbedingte Maßabweichungen der Bauteile ausgeglichen werden, indem sogenannte Toleranz-Ausgleichsmittel Verwendung finden. So ist aus der
DE 101 13 094 A1 eine Befestigungsanordnung für einen Querträger eines Cockpitmoduls in einem Fahrzeug bekannt, bei der der Querträger endseitig über je eine Halterungsvorrichtung mit der Karosserie, vorliegend mit A-Säulen derselben verbunden ist. Die Halterungsvorrichtung weist ein Verbindungselement auf, das einen Steckfortsatz aufweist, der mit einem Querträgerende mittels einer Steckverbindung formschlüssig und verdrehsicher verbindbar ist. Die Halterungsvorrichtung weist ferner ein Karosserie-Befestigungselement auf, das einerseits fest mit der Karosserie und andererseits mit einem Anschlussteil des Verbindungselements verbindbar ist, dergestalt, dass das Verbindungselement-Anschlussteil unter Toleranzausgleich über gleichzeitig als Toleranzausgleichsmittel ausgebildete Verbindungsmittel mit dem Karosserie-Befestigungselement verbindbar ist. Als Toleranzausgleichsmittel sind Langloch-Schraubbolzen-Paarungen vorgesehen, die einen Toleranzausgleich in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung), sozusagen eine Streckenkorrektur in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erlauben. Aus der
EP 1 880 926 A1 ist ein Cockpitmodul mit einem beidseitig an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigten Querträger, hier als Tragrohr bezeichnet, und einer daran angebrachten Armaturentafel bekannt. Der Querträger ist überdies an einem Halter angebracht, der sich wiederum an einer Stirnwand und an einem unteren Windlauf der Karosserie abstützt und mit denselben verschraubt ist. Die Verschraubung des Halters am unteren Windlauf und an der Stirnwand ist über Toleranzausgleichselemente in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) realisiert. Das Toleranzelement besteht dabei aus einem Distanzstück zum Ausfüllen des Abstandes zwischen den beiden Bauteilen und erlaubt sozusagen eine Streckenkorrektur in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung). Ferner wird mit dieser Druckschrift vorgeschlagen, die von Befestigungsschrauben durchsetzten Ausnehmungen im Windlauf und in der Stirnwand größer dem Schaft der Befestigungsschrauben auszubilden, so dass zusätzlich ein Toleranzausgleich in Fahrzeugquer- und in Fahrzeughochrichtung (y-, z-Richtung) erlaubt ist. Schließlich ist aus der
DE 10 2009 024 084 A1 eine Justagevorrichtung für ein mittels eines Montagewinkels an der Fahrzeugkarosserie zu montierendes Fahrzeugteil bekannt, die den Ausgleich von Toleranzen in x- und y-Richtung erlaubt. Der Montagewinkel weist zwei Schenkel auf, wobei der erste Schenkel relativ zur Fahrzeugkarosserie mit Hilfe von Punktschweißungen an der Karosserie fixiert ist. Der zweite Schenkel trägt auf seiner Schenkelfläche eine Justageplatte als Ausgleichselement mit einem Justageauge, das in einem herausragenden Teil der Justageplatte angeordnet ist. Der herausragende Teil ist innerhalb einer Justageöffnung des zweiten Schenkels des Montagewinkels angeordnet. Dabei ist die Justageöffnung in dem zweiten Schenkel größer als der herausragende Teil mit dem Justageauge. Mittels dreidimensionaler Vermessung kann das Justageauge exakt auf das Befestigungsauge des Fahrzeugteils justiert werden. Danach kann die Justageplatte mit Hilfe einer weiteren Fixierung (Punkschweißung oder lösbare Verbindungen, wie Schraubverbindungen) an dem zweiten Schenkel des Montagewinkels festgelegt und das Fahrzeugteil mittels eines Zentrierbolzens zum Justageauge zentriert werden.
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Die vorstehend beschriebenen Befestigungsanordnungen beziehen sich auf toleranzausgleichende Lösungen im Sinne einer Streckenkorrektur in x-, y- oder z-Richtung. Ungeachtet dessen kann infolge toleranzbedingter Maßabweichungen der Bauteile des Fahrzeugs auch eine Winkelabweichung des einen Bauteils relativ zum anderen Bauteil auftreten, die zum einen zu ungleichmäßigen Spalten und Fugen zwischen den Bauteilen und zum anderen auch zu nachteiligen Verspannungen von untereinander verbundenen Bauteilen führen kann. Hier setzt die nachfolgend beschriebene Erfindung an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befestigungsanordnung der angegebenen Gattung zu schaffen, welche eine Korrektur toleranzbedingter Winkelabweichungen des Querträgers relativ zu denselben tragenden karosseriefesten Bauteilen erlaubt.
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Ausgehend von einer Befestigungsanordnung an einem Fahrzeug, mit einem sich in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckenden Querträger, der seinerseits beidenends in Befestigungspunkten jeweils an einem karosseriefesten Bauteil des Fahrzeugs befestigt oder befestigbar ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass jedes karosseriefeste Bauteil und der Querträger zueinander korrespondierende erste und zweite Anlageflächen in einer y-z-Ebene aufweisen und der Querträger im Bereich besagter Anlageflächen zumindest einenends in zwei in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) gesehen übereinander angeordneten Befestigungspunkten beabstandet zum betreffenden karosseriefesten Bauteil mit demselben verbunden oder verbindbar ist, wobei zumindest einem der beiden jeweils übereinander angeordneten Befestigungspunkte wenigstens ein Ausgleichsmittel zur toleranzausgleichenden Winkelkorrektur des Querträgers relativ zum karosseriefesten Bauteil in einer x-z-Ebene zugeordnet oder zuordenbar ist.
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Diese Maßnahme eröffnet bei einfacher und kostengünstiger Montage des Querträgers an besagten karosseriefesten Bauteilen gleichzeitig die Möglichkeit einer komfortablen toleranzausgleichenden Winkelkorrektur des Querträgers relativ zum karosseriefesten Bauteil in der x-z-Ebene.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist eine besonders einfache und kostengünstige Winkelkorrektur dadurch ermöglicht, dass das wenigstens eine Ausgleichsmittel des zumindest einen Befestigungspunktes zwischen den zueinander korrespondierenden Anlageflächen des karosseriefesten Bauteils und des Querträgers angeordnet oder anordenbar ist. Weiter vorteilhaft ist vorgesehen, dass zur Befestigung des Querträgers am karosseriefesten Bauteil in besagten Befestigungspunkten mechanische Befestigungselemente in Form von Schraubbolzen und/oder Befestigungsschrauben vorgesehen sind, die auf einfache und schnelle Weise die Montage des Querträgers an den karosseriefesten Bauteilen mit einer etwaige erforderlichen Winkelkorrektur in einem Arbeitsschritt erlaubt. Wie die Erfindung noch vorsieht, ist das zumindest eine Ausgleichsmittel durch eine Distanzscheibe, durch ein Distanzblech oder dgl. gebildet. Derartige Ausgleichsmittel sind einfach und kostengünstig nach einem Stanz- oder Stanz-Biege-Verfahren aus beispielsweise Metallblech herstellbar. Um die Montage des Querträgers sowie die etwaige erforderliche Winkelkorrektur weiter zu vereinfachen, ist das zumindest eine Ausgleichsmittel vorteilhaft am mechanischen Befestigungselement, am karosseriefesten Bauteil oder am Querträger verliersicher festgelegt oder festlegbar. Überdies ist es von Vorteil, wenn im Hinblick auf besagte Winkelkorrektur eine Mehrzahl Ausgleichsmittel mit unterschiedlicher Materialstärke vorgehalten sind, aus denen in Abhängigkeit der erforderlichen Winkelkorrektur der Werker wählt. Um in Bezug auf vorstehende Maßnahme dem besagten Werker die Wahl zu erleichtern, weisen in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Ausgleichsmittel und/oder die mit einem Ausgleichmittel bestückten mechanischen Befestigungselemente eine Kennzeichnung auf, vermittels derer auf eine bestimmte Materialstärke des Ausgleichsmittels zur Winkelkorrektur geschlossen wird oder die explizit besagte Materialstärke ausweist. Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung zur Befestigung eines als Modulquerträger eines Cockpitmoduls des Fahrzeugs ausgebildeten Querträgers mittel- oder unmittelbar an karosseriefesten Bauteilen einsetzbar, beispielsweise an einer mit einer A-Säule des Fahrzeugs fest verbundenen Eckverstärkung derselben.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einer Befestigungsanordnung der vorstehend beschriebenen Art.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses beschränkt, sondern umfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
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1 ein Fahrzeug in einer Seitenansicht, welches die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung aufweist,
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2 einen vorderer Querträger in Form eines Modulquerträgers eines Cockpitmoduls des Fahrzeugs nach 1 mit angeschlossen Karosseriebauteilen in einer perspektivischen Ansicht von Fahrzeug-hinten nach Fahrzeug-vorn,
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3 die Einzelheit „Z” nach 2,
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4 der Querträger nach 2 samt angeschlossener Karosseriebauteile in einer Seitenansicht,
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5 die Einzelheit „Y” nach 4,
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6a–c ein mechanisches Befestigungselement zur seitlichen Befestigung des Querträgers an der Fahrzeugkarosserie mit einer ersten Variante eines erfindungswesentlichen Ausgleichsmittels beispielgebend in drei verschiedenen Ausführungsformen, und
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7 eine zweite Variante des erfindungswesentlichen Ausgleichsmittels.
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Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung soll mit „+x” („plus x”) die übliche Fahrtrichtung eines Fahrzeugs 1 bezeichnet werden, mit „–x” („minus x”) die Richtung entgegen seiner üblichen Fahrtrichtung, mit „y” wird die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung bezeichnet, und mit „z” wird die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung bezeichnet.
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Diese Bezeichnungsweise der Raumrichtungen in kartesischen Koordinaten entspricht dem in der Kraftfahrzeugindustrie allgemein verwendeten Koordinatensystem.
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1 zeigt zunächst äußerst schematisch ein Fahrzeug 1 in der Seitenansicht, vorliegend ein Kraftfahrzeug in Form eines Personenkraftwagens, mit einer den Innenraum des Fahrzeugs 1 bestimmenden Fahrgastzelle 2. Zum Vorderwagen 3 des Fahrzeugs 1 hin ist innerhalb der Fahrgastzelle 2 ein nicht dargestelltes Cockpitmodul angeordnet, welches mittels eines in 2 zeichnerisch dargestellten und sich in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckenden Querträgers 4 respektive Cockpitquerträgers beidenends in ersten, oberen und zweiten, unteren Befestigungspunkten 5, 6; 7, 8 mittel- oder unmittelbar an jeweils einem karosseriefesten Bauteil 9, 10 befestigt bzw. befestigbar ist.
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Gemäß 2 ist vorliegend das auf dem Zeichnungsblatt linke Ende des Querträgers 4 das fahrerseitige Ende und das auf dem Zeichnungsblatt rechte Ende des Querträgers 4 das beifahrerseitige Ende. Fahrerseitig ist der Querträger 4 mittelbar über ein karosseriefestes Bauteil 9 in Form einer sogenannten Eckverstärkung an einer in 1, 2 (äußerst schematisch) und 5 dargestellten linken A-Säule 11 der Fahrzeugkarosserie befestigt. Die besagte Eckverstärkung ist bevorzugt mit der linken A-Säule 11 stoffschlüssig, insbesondere durch Schweißung verbunden. Beifahrerseitig ist das karosseriefeste Bauteil 10 durch eine in 2 äußerst schematisch dargestellte rechte A-Säule der Fahrzeugkarosserie gebildet. D. h., beifahrerseitig ist der Querträger 4 unmittelbar an der besagten rechten A-Säule befestigt bzw. befestigbar. Der Querträger 4 ist gemäß 2 und 4 überdies vermittels fahrer- und beifahrerseitig angeordneter (Mittel-)Tunnelstützen 12, 13 an einem Mitteltunnel 14 der Fahrzeugkarosserie abgestützt, welcher seinerseits in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) gesehen mittels Anschlussblechen 15, 16 an ein nicht zeichnerisch dargestelltes Bodenblech und mittels eines in 4 dargestellten fahrzeugfrontseitigen Anschlussbleches 17 an eine nicht zeichnerisch dargestellte, die Fahrgastzelle 2 vom Motorraum des Vorderwagens 3 separierende Spritzwand angeschlossen ist. In 2 ist des Weiteren ein Befestigungswinkel 18 am Mitteltunnel 14 gezeigt, der im Wesentlichen der Abstützung und Befestigung einer nicht zeichnerisch dargestellten Mittelkonsole dient. Die Mittelkonsole ist wiederum fahrzeugfrontseitig an eine nicht zeichnerisch dargestellte Instrumententafel des Cockpitmoduls angeschlossen.
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Wie den 3 bis 5 weiter zu entnehmen ist, weisen das fahrerseitig angeordnete karosseriefeste Bauteil 9 respektive die Eckverstärkung und der Querträger 4 zueinander korrespondierende erste und zweite Anlageflächen 19, 20 in einer y-z-Ebene mit den Befestigungspunkten 5, 6 auf. Beifahrerseitig sind ebenfalls erste und zweite Anlageflächen (nicht zeichnerisch dargestellt) mit den Befestigungspunkten 7, 8 vorgesehen, die jedoch hier unmittelbar durch die rechte A-Säule und den Querträger 4 gebildet sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend der Einfachheit halber weiter anhand der fahrerseitigen Anbindung des Querträgers 4 an das betreffende karosseriefeste Bauteil 9 in Form der mit der linken A-Säule 11 verbundenen Eckverstärkung gezeigt. Die beifahrerseitige Anbindung ist abgesehen des Verzichts auf eine Eckverstärkung für die rechte A-Säule (karosseriefestes Bauteil 10) bevorzugt gleichartig ausgebildet.
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Wie bereits einleitend ausgeführt, kann infolge toleranzbedingter Maßabweichungen von benachbarten Bauteilen des Fahrzeugs 1 eine Winkelabweichung des einen Bauteils, vorliegend Cockpitmodul mit Querträger 4 und Instrumententafel, relativ zum anderen Bauteil, vorliegend in Form der am Mitteltunnel 14 abgestützten und befestigten Mittelkonsole in der x-z-Ebene auftreten, die zum einen zu ungleichmäßigen Spalten und Fugen zwischen den Bauteilen und zum anderen auch zu nachteiligen Verspannungen von gegebenenfalls untereinander verbundenen Bauteilen führen kann.
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In 4 sind hierzu ausgehend von der Nulllage 21 respektive der Ideallage des Querträgers 4 beispielhaft Winkelabweichungen „±α” des Querträgers 4 des Cockpitmuduls in die eine oder andere Richtung relativ zum Mitteltunnel 14 gezeigt. So können sich beispielsweise aufgrund besagter Toleranzen der betreffenden Bauteile Winkelabweichungen „±α” von ±0,4° einstellen, die sich dann nachteilig auf das Fugenbild zwischen Mittelkonsole und Instrumententafel auswirken würden. Würde man versuchen, das sich daraus ergebende nachteilige Fugenbild durch Veränderung der Anstellung der Mittelkonsole zu berichtigen, ergebe dies beispielsweise bei einer zu berücksichtigenden Länge „L” von 1037 mm vom Drehpunkt des Querträgers 4 ausgehend bis zum Befestigungswinkel 18 der Mittelkonsole im Bereich des Befestigungswinkels 18 einen auszugleichenden Höhenunterschied „±s” von etwa ±7 mm, welches eines erheblichen Aufwandes insbesondere auch bezüglich der an die Mittelkonsole nach Fahrzeug-hinten anzuschließenden Bauteile des Fahrzeugs 1 bedürfen würde.
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Um diesem nachteiligen Umstand zu begegnen und besagte Winkelabweichungen „±α” des Querträgers 4 des Cockpitmuduls einfach und kostengünstig, d. h. mit geringstem Aufwand ausgleichen zu können, ist zunächst vorgesehen, dass der Querträger 4 in den Befestigungspunkten 5, 6 beabstandet zum karosseriefesten Bauteil 9 in Form der mit der linken A-Säule 11 verbundenen Eckverstärkung an demselben befestigt ist. Hierzu finden gemäß 5 mechanische Befestigungselemente 22 in Form von Schraubbolzen Anwendung, die einenends mit einem ersten Gewindeabschnitt 23 in eine Gewindebuchse 24 des Querträgers 4 eingeschraubt sind und anderenends einen zweiten Gewindeabschnitt 25 aufweisen. Zwischen dem ersten und dem zweiten Gewindeabschnitt 23, 25 ist ein Ausgleichsmittel 26 in Form einer Distanzscheibe bzw. Unterlegscheibe angeordnet, die ihrerseits die Beabstandung zwischen dem Querträger 4 und dem karosseriefesten Bauteil 9 in Form besagter Eckverstärkung bzw. zwischen den zueinander korrespondierenden Anlageflächen 19, 20 bewirkt. Im Zusammenbau durchsetzt der zweite Gewindeabschnitt 25 eine zugeordnete Bohrung im karosseriefesten Bauteil 9. Auf diesen zweiten Gewindeabschnitt 25 ist zur Festlegung des Querträgers 4 am karosseriefesten Bauteil 9 eine Schraubenmutter 27 aufgeschraubt.
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Gesetzt den Fall, es wird während der Montage durch Vermessung der Bauteile festgestellt, dass der Querträger 4 im Verhältnis zum karosseriefesten Bauteil 9 seine gewünschte Ideallage aufweist bzw. es wird kein Verkippungsmaß in der x-z-Ebene zwischen dem Querträger 4 und dem karosseriefesten Bauteil 9 ermittelt, so findet je Befestigungspunkt 5, 6 ein Ausgleichsmittel 26 bzw. besagte Distanzscheibe in Form einer Unterlegscheibe Verwendung, die in 6b mit „0-Maß” bezeichnet wurde.
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Wird demgegenüber im Rahmen besagter Vermessung eine Winkelabweichung „±α” in die eine oder andere Richtung ermittelt, so werden entsprechende Ausgleichsmittel 26 bzw. Distanzscheiben eingesetzt, die diesem Umstand Rechnung tragen und das gewünschte „0-Maß” bewirken. D. h., je nach ermittelten Maß der Winkelabweichung „±a” wird ausgehend von einer Distanzscheibe, die „0-Maß” betrifft, eine Distanzscheibe mit davon abweichender Dicke zur toleranzausgleichenden Winkelkorrektur des Querträgers 4 relativ zum karosseriefesten Bauteil 9 in der x-z-Ebene eingesetzt. Die nunmehr eingesetzte Distanzscheibe ist größer oder kleiner der Distanzscheibe, die bei „0-Maß” Anwendung findet.
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Ist beispielsweise eine Winkelabweichung von +0,24° oder –0,24° zu verzeichnen, findet z. B. für einen der Befestigungspunkte 5, 6 ein Ausgleichsmittel 26 bzw. eine Distanzscheibe (6a, 6c) Verwendung, die um 0,3 mm dünner oder stärker ausgebildet ist, als die Distanzscheibe (6b), die bei „0-Maß” zur Anwendung kommt. Ist beispielsweise eine Winkelabweichung von +0,4° oder –0,4° zu verzeichnen, findet z. B. für einen der Befestigungspunkte 5, 6 ein Ausgleichsmittel 26 bzw. eine Distanzscheibe (6a, 6c) Verwendung, die um 0,5 mm dünner oder stärker ausgebildet ist, als die Distanzscheibe (6b), die bei „0-Maß” zur Anwendung kommt.
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Um den besagten Toleranzausgleich für den Werker so einfach wie möglich zu gestalten, sind bevorzugt eine Mehrzahl Ausgleichsmittel 26 mit unterschiedlicher Material- bzw. Wandstärke vorgehalten, aus denen dann der Werker in Abhängigkeit der erforderlichen Winkelkorrektur wählt. Vorteilhaft beschränkt sich die Erfindung nicht auf einen Befestigungspunkt 5, 6 der zur Winkelkorrektur mit einem entsprechend ausgebildeten Ausgleichsmittel 26 bestückt ist, sondern erfasst auch den anderen Befestigungspunkt 6, 5 derart, dass dieser beispielsweise ebenso mit einem Ausgleichsmittel 26 ausgestattet ist, dessen Materialstärke sich ebenfalls durch eine Abweichung zum „0-Maß” auszeichnet, sich jedoch vom Maß des anderen Befestigungspunktes 5, 6 unterscheidet. Weiter vorteilhaft weisen dabei die besagten Ausgleichsmittel 26 in Abhängigkeit ihrer Material- bzw. Wandstärke eine Kennzeichnung auf, vermittels derer der Werker auf eine bestimmte Materialstärke des Ausgleichsmittels 26 zur Winkelkorrektur schließen kann. So können die Ausgleichsmittel 26 unterschiedlicher Materialstärke beispielsweise eine unterschiedliche Farbkennzeichnung aufweisen oder die Materialstärke ist in die Oberfläche der Ausgleichsmittel 26, die bevorzugt aus Metall oder Kunststoff bestehen, lesbar eingeprägt.
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Um den Montage- und etwaige erforderlichen Winkelkorrekturaufwand zu minimieren, sind bevorzugt die gemäß dem vorstehenden Ausführungsbeispiel als Distanz- bzw. Unterlegscheiben ausgebildeten Ausgleichsmittel 26 verliersicher mit dem als Schraubbolzen ausgebildeten mechanischen Befestigungselement 22 verbunden, beispielsweise durch Umformung des Schraubbolzens, insbesondere durch Anrollen. D. h., es werden in diesem Fall nicht nur als Distanz- bzw. Unterlegscheiben ausgebildete Ausgleichsmittel 26 mit unterschiedlicher Material- bzw. Wandstärke vorgehalten, sondern ein Verbund aus Schraubbolzen und Distanz- bzw. Unterlegscheibe (vgl. 6a bis 6c).
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7 zeigt ein zum vorbeschriebenen alternatives Ausgleichsmittel 26'. Dieses ist durch ein Distanzblech mit einer Durchgangsbohrung 28 für das mechanische Befestigungselement 22 in Form des Schraubbolzens gebildet. Besagtes Distanzblech weist wenigstens ein Fixiermittel 29, vorliegend zwei Fixiermittel 29 zur formschlüssigen Fixierung desselben am karosseriefesten Bauteil 9 (Eckverstärkung) oder am Querträger 4 auf. Die Fixiermittel 29 sind durch federelastisch ausgebildete Haltelaschen gebildet, die in nicht zeichnerisch dargestellten Laschenaufnahmen in der ersten Anlagefläche 19 des karosseriefesten Bauteils 9 (Eckverstärkung) oder in der zweiten Anlagefläche 20 des Querträgers 4 verrastbar sind. In Anlehnung an das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel werden auch hier bevorzugt eine Mehrzahl Distanzbleche mit unterschiedlicher Material- bzw. Wandstärke vorgehalten.
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Die vorstehenden Ausführungsbeispiele stellen im Wesentlichen auf mechanische Befestigungselemente 22 in Form von Schraubbolzen ab. Mit erfasst sind durch die Erfindung selbstverständlich auch herkömmliche Befestigungsschrauben, die sich insbesondere für Ausgleichsmittel 26' gemäß 7 anbieten. Ebenso ist durch die Erfindung eine Befestigungsanordnung mit erfasst, bei der beide Enden des Querträgers 4 an einer Eckverstärkung für die linke und rechte A-Säule 10, 11 festgelegt sind (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Die Montagereihenfolge zur Befestigung des Querträgers 4 respektive des mit dem Querträger 4 bestückten Cockpitmoduls erfolgt bevorzugt derart, dass der Querträger 4 zunächst zur gefügten, überwiegend geschweißten und nachfolgend lackierten Rohkarosserie des Fahrzeugs 1, insbesondere zu den karosseriefesten Bauteilen 9, 10 derselben positioniert und infolge entsprechender Vermessung ausgerichtet wird. Im Anschluss daran werden die entsprechenden Schraubbolzen samt Ausgleichsmittel 26 oder die entsprechenden Ausgleichsmittel 26' bei gemessener Ideallage („0-Maß”) des Querträgers 4 zum karosseriefesten Bauteil 9, 10 oder in Abhängigkeit einer gemessenen Winkelabweichung „±α” die hierzu erforderlichen Schraubbolzen samt Ausgleichsmittel 26 oder die erforderlichen Ausgleichsmittel 26' gesetzt und anschließend der Querträger 4 mit den karosseriefesten Bauteilen 9, 10 verschraubt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrgastzelle
- 3
- Vorderwagen
- 4
- Querträger
- 5
- Befestigungspunkt
- 6
- Befestigungspunkt
- 7
- Befestigungspunkt
- 8
- Befestigungspunkt
- 9
- karosseriefestes Bauteil
- 10
- karosseriefestes Bauteil
- 11
- A-Säule
- 12
- Tunnelstütze
- 13
- Tunnelstütze
- 14
- Mitteltunnel
- 15
- Anschlussblech
- 16
- Anschlussblech
- 17
- Anschlussblech
- 18
- Befestigungswinkel
- 19
- erste Anlagefläche
- 20
- zweite Anlagefläche
- 21
- Nullage
- 22
- Befestigungselement
- 23
- erster Gewindeabschnitt
- 24
- Gewindebuchse
- 25
- zweiter Gewindeabschnitt
- 26
- Ausgleichsmittel
- 26'
- Ausgleichsmittel
- 27
- Schraubenmutter
- 28
- Durchgangsbohrung
- 29
- Fixiermittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10113094 A1 [0002]
- EP 1880926 A1 [0002]
- DE 102009024084 A1 [0002]