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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln eines Kontaminationszustandes und/oder eines Beschädigungszustandes wenigstens einer Komponentenoberfläche zumindest einer Fahrzeugkomponente eines Kraftfahrzeugs. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug.
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Die
DE 10 2014 226 358 A1 beschreibt ein Verfahren zum Ermitteln einer Oberflächenverschmutzung eines Fahrzeugs mittels einer Verschmutzungswarneinrichtung durch welche ein Verschmutzungsgrad eines Karosseriebauteils bestimmt wird. Die Verschmutzungswarneinrichtung ist dazu ausgebildet, eine Historie von aufgezeichneten Verschmutzungsflecken aufzuzeichnen. Hierfür werden einer, mit einer Kamera detektierten Verschmutzung Parameter zugeordnet, deren Parameterwerte zum Zeitpunkt des Auftretens der Verschmutzung erfasst werden. Zu diesen Parameterwerten gehören beispielsweise der Ort des Fahrzeugs und die Position der Verschmutzung am Fahrzeug.
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Aus der
KR 101024392 B1 ist ein Kontrollsystem zur Überwachung eines Milieus in einer Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs bekannt. Das Kontrollsystem ermöglicht eine Detektion von in die Fahrgastzelle eingesaugten, schädlichen Gasen, wie beispielsweise Abgasen in Echtzeit.
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Die
DE 11 2012 004 782 T5 beschreibt ein Verfahren zum Bereitstellen von Codes, Warnungen, Anzeigen oder anderen Fahrzeugdiagnostikinformationen in Form von dafür charakteristischen Konversations-Signalen an einen Empfänger. Die Signale werden in unterschiedliche Prioritäten eingeteilt und in Abhängigkeit von der jeweils zugewiesenen Priorität an einen Insassen des Fahrzeugs geliefert.
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Ein Verfahren zur Bestimmung einer Rolle eines Fahrzeuginsassen in einem Kraftfahrzeug ist aus der
US 8750853 B2 bekannt. Hierbei wird anhand von Eingangsdaten eines mobilen Endgeräts eine Wahrscheinlichkeit ermittelt, ob ein entsprechender Fahrzeuginsasse die Rolle eines Fahrers des Kraftfahrzeugs einnimmt oder ob es sich bei dem Fahrzeuginsassen um einen Mitfahrer handelt.
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Aus der
US 9290153 B2 ist ein Gerätekommunikationsverfahren für ein Kraftfahrzeug bekannt. Hierbei erfolgt zunächst eine Erkennung von zur Kommunikation mit dem Kraftfahrzeug ausgebildeten Geräten. Anschließend wird überprüft, ob sich die Geräte innerhalb eines vorbestimmten Bereiches um das Kraftfahrzeug befinden, wobei lediglich denjenigen Geräten, welche sich innerhalb des Bereiches befinden, Zugriff auf das Fahrzeugnetzwerk gewährt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welche auf einfache Weise zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Von der Erfindung umfasst ist ein Verfahren zum Ermitteln eines Kontaminationszustandes und/oder eines Beschädigungszustandes wenigstens einer Komponentenoberfläche zumindest einer Fahrzeugkomponente eines Kraftfahrzeugs, wobei zumindest folgende Schritte durchgeführt werden:
- a) Erfassen wenigstens eines, eine Kontamination und/oder eine Beschädigung der wenigstens einen Komponentenoberfläche charakterisierenden Parameterwertes durch wenigstens einen Sensor, und
- b) Ermitteln des Kontaminationszustandes und/oder des Beschädigungszustandes der wenigstens einen Komponentenoberfläche durch Ermitteln einer Abweichung des wenigstens einen Parameterwertes von einem vorbestimmten, einen Soll-Zustand der Komponentenoberfläche in Bezug auf den Parameterwert charakterisierenden Grenzwert.
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Ein Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass durch das Erfassen der Kontamination und das Ermitteln des Kontaminationszustandes Rückschlüsse auf etwaige Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit des Kraftfahrzeuges infolge der Kontamination geschlossen werden können. Dies trägt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit des Kraftfahrzeugs bei. Unter der wenigstens einen Komponentenoberfläche ist eine in Einbaulage durch einen Benutzer des Kraftfahrzeugs sichtbare Oberfläche der Fahrzeugkomponente zu verstehen. Mit anderen Worten ist unter der Komponentenoberfläche eine bei einem bestimmungsgemäßem Gebrauch der Fahrzeugkomponente sowie des Kraftfahrzeugs durch einen Fahrzeugbenutzer sichtbare Oberfläche zu verstehen. Bei der Fahrzeugkomponente kann es sich um eine in einem Innenraum angeordnete und damit besonders gut für einen Insassen sichtbare Komponente, wie beispielsweise einen Gangwahlhebel oder einen Sitz handeln, oder um eine außenliegende Komponente wie beispielsweise einen Scheinwerfer, ein Nummernschild oder einen Kotflügel, um nur jeweils einige zu nennen. Des Weiteren kann es sich bei der Fahrzeugkomponente um eine einen Innenraum von einer Umgebung des Kraftfahrzeugs abgrenzende Komponente, wie beispielsweise ein Fahrzeugdach oder eine Fahrzeugscheibe handeln. Die Kontamination kann beispielsweise eine Verschmutzung und zusätzlich oder alternativ einen Geruch umfassen.
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Die Kontamination der Komponentenoberfläche kann auch mehrere verschiedene Kontaminationsarten umfassen. Dabei kann ein Teil der Kontamination beispielsweise einer optisch (mittels des menschlichen Auges) erkennbaren Verschmutzung und ein weiterer Teil der Kontamination beispielsweise einem (mittels des menschlichen Geruchssinnes) erkennbaren Geruch und ein dritter Teil der Kontamination einer erkennbaren Feuchtigkeit entsprechen. Auch eine von der Wahrnehmung durch menschliche Sinnesorgane ausgeschlossene Kontamination, wie beispielsweise mittels eines geruchlosen Gases oder einer radioaktiven Strahlung kann von dem Begriff Kontamination umfasst sein.
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Je nach Art der Kontamination können unterschiedliche Sensorarten herangezogen werden. So kann beispielsweise ein optisches Erfassen der Kontamination durch einen als Kamera ausgebildeten Sensor erfolgen. Als Parameterwert kann somit wenigstens ein Ist-Bilddatensatz der Komponentenoberfläche verwendet werden um Verschmutzungen zu erkennen. Dieser Parameterwert kann anschließend zum Ermitteln des Kontaminationszustandes mit einem Grenzwert verglichen werden, welcher als Soll-Zustand einen Soll-Bilddatensatz umfasst. Dieser Soll-Bilddatensatz kann beispielsweise für eine optisch unkontaminierte und damit saubere Komponentenoberfläche charakterisierend sein. Zusammenfassend kann also eine optische Bewertung der Kontamination und dabei ein Vergleich eines als Ist-Bilddatensatz ausgebildeten Parameterwertes mit einem als Soll-Bilddatensatz ausgebildeten Grenzwert erfolgen. Der Grenzwert kann auch beispielsweise an eine Umgebungskontamination einer Umgebung des Kraftfahrzeugs angepasst werden. Hierdurch kann beispielsweise berücksichtigt werden, dass in einer bestimmten Umgebung eine schlechtere Luftqualität herrscht, als in einer anderen Umgebung. Durch die Anpassung des Grenzwerts an die jeweilige Umgebungskontamination kann eine zu starke Abweichung oder eine zu häufig auftretende Abweichung des Parameterwertes von dem Soll-Zustand vermieden und damit beispielsweise einer entsprechend häufige Ausgabe einer den Kontaminationszustand betreffenden Warnmeldung unterbunden werden.
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Bei einer besonders starken Kontamination in Form von Verschmutzung ist auch denkbar zusätzlich ,oder alternativ zu dem optischen Erfassen ein akustisches Erfassen der Kontamination und ein anschließendes Ermitteln des Kontaminationszustandes durch Auswerten eines Antwortverhaltens der Fahrzeugkomponente auf eine Schwingungsanregung er erfassen. Zur Schwingungsanregung kann eine Beaufschlagung der Fahrzeugkomponente mit Schall, welcher beispielsweise durch fahrzeuginterne Lautsprecher emittiert werden kann, erfolgen. Als der Sensor kann beispielsweise ein an der Fahrzeugkomponente angeordneter Körperschallaufnehmer verwendet werden, um als den Parameterwert das die Verschmutzung charakterisierende Antwortverhalten der Fahrzeugkomponente auf deren Schwingungsanregung mit Schall zu erfassen. Dabei kann der Effekt genutzt werden, dass das Antwortverhalten der verschmutzten Fahrzeugkomponente ein anderes ist, als das einer unverschmutzten. Durch Vergleich dieses Parameterwertes mit einem Grenzwert, welcher das Antwortverhalten im unverschmutzten und damit kontaminationsfreien Zustand charakterisieren kann, ist eine akustische Bewertung des Kontaminationszustandes an durch optische Sensoren schlecht einsehbaren Bereichen, beispielsweise an einem Radkasten, möglich.
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Zusätzlich oder alternativ zu dem Kontaminationszustand kann auch die Beschädigung der Komponentenoberfläche ermittelt werden. Dadurch können beispielsweise an einer als Außenbeplankungsteil (z.B. Kotflügel) ausgebildeten Fahrzeugkomponente Kratzer im Lack oder Dellen durch den entsprechenden Parameterwert erfasst werden. Anschließend kann der Beschädigungszustand durch das Ermitteln der Abweichung des entsprechenden Parameterwertes von dem vorbestimmten, den entsprechenden Soll-Zustand der Komponentenoberfläche in Bezug auf den entsprechenden Parameterwert charakterisierenden entsprechenden Grenzwert, ermittelt werden.
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Zusammenfassend ist es also auch möglich, dass eine akustische Bewertung der Kontamination und dabei eine Schwingungsanregung der wenigstens einen Fahrzeugkomponente erfolgt, wobei als der Parameterwert ein Antwortverhalten der Fahrzeugkomponente auf diese Schwingungsanregung erfasst wird.
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Beim Ermitteln des Kontaminationszustandes kann auch eine Farbe der Fahrzeugkomponente und zusätzlich oder alternativ eine Sicherheitsrelevanz der Fahrzeugkomponente herangezogen werden. Dementsprechend kann beispielsweise ein Kontaminationszustand eines (verkehrssicherheitsrelevanten) Scheinwerfers als „kritisch“ bewertet werden, wohingegen ein vergleichbarer Kontaminationszustand eines Kotflügels als „unkritisch“ bewertet werden kann. Durch eine derartige Unterscheidung können unnötige Reinigungsvorgänge vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird der Soll-Zustand in Abhängigkeit von einer Umgebungskontamination einer Umgebung des Kraftfahrzeugs vorbestimmt. Dies ist von Vorteil, da dadurch ein an die Umgebung angepasstes Ermitteln des Kontaminationszustandes erfolgen kann. Hierbei kann beispielsweise als der Parameterwert die Konzentration von Aerosolen, zu welchen auch Bioaerosole wie Pollen oder Pilzsporen gezählt werden können, um nur einige zu nennen, in einem Umgebungsluftraum um das Kraftfahrzeug, beispielsweise mittels des Sensors, ermittelt werden können. Die ermittelte Aerosolkonzentration (Parameterwert) kann mit dem eine maximal zulässige Aerosolkonzentration charakterisierenden Grenzwert verglichen werden. Das Heranziehen der Umgebungskontamination ist von Vorteil, da beispielsweise durch Anpassung des Grenzwertes in Abhängigkeit von der Umgebungskontamination eine höhere Kontamination der Fahrzeugkomponente toleriert werden kann. Dadurch kann ein Reinigungszeitpunkt des Kraftfahrzeugs vor dem Hintergrund einer ohnehin schmutzigen (kontaminierten) Umgebung besser bewertet und hinausgezögert werden. Mit anderen Worten kann durch Berücksichtigung der Umgebungskontamination vermieden werden, dass es zu häufig zur Ausgabe einer Reinigungsempfehlung infolge einer raschen erneuten Verschmutzung des Kraftfahrzeugs kommt bzw. das Kraftfahrzeug zu häufig automatisch zum Reinigen bewegt wird. Denkbar ist auch ein Ermitteln und Verwenden einer Routenkontamination einer durch einen Fahrer geplanten Route des Kraftfahrzeugs zum Vorbestimmen des Soll-Zustandes. Bei der Ermittlung der Routenkontamination kann beispielsweise berücksichtigt werden, ob die Route durch ein Pollenfluggebiet, über staubige Feldwege oder durch ein Wüstengebiet führt, um nur einige Beispiele zu nennen. Dadurch kann eine besonders gute Prognose über einen zu erwartenden Kontaminationszustand des Kraftfahrzeugs nach der Fahrt entlang der Route getroffen werden. Der Soll-Zustand kann beispielsweise über eine Internet-Verbindung des Kraftfahrzeugs aktualisiert und an die Umgebungskontamination angepasst werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt in einem weiteren Schritt c) eine Ausgabe einer das Kraftfahrzeug betreffenden Reinigungsempfehlung und/oder ein automatisches Bewegen des Kraftfahrzeugs zu einer Reinigungsanlage zum Entfernen der Kontamination, wenn die Abweichung einen vorbestimmten Wert in Bezug auf den Parameterwert erreicht. Dies ist von Vorteil, da hierdurch auf besonders sichere Weise auch auf von Fahrzeuginsassen übersehene Kontaminationen hingewiesen werden kann, bzw. eine automatische Reinigung und damit besonders zuverlässige Reinigung von der Kontamination erfolgen kann. Die Reinigungsempfehlung kann als Hinweis (z.B. als Leuchtsignal und/oder als akustischer Hinweis) beispielsweise an Fahrzeuginsassen des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Reinigungsempfehlung als Signal an eine externe Einrichtung, und damit beispielsweise an einen Fahrzeugverleiher des Kraftfahrzeugs als Signaldatensatz übermittelt werden. Hierdurch kann ein besonders bedarfsgerechtes Dekontaminieren, also Reinigen des Kraftfahrzeugs sichergestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in Schritt a) zumindest als Teil der Kontamination eine Verschmutzung und/oder ein Geruch der wenigstens einen Komponentenoberfläche und/oder eines Innenraums des Kraftfahrzeugs durch den wenigstens einen Sensor erfasst. Dies ist von Vorteil, da durch ein Erkennen verschiedener Teile der Kontamination ein besonders aussagekräftiges Ermitteln des Kontaminationszustandes möglich ist. Ein Teil der Kontamination kann eine in der Einbaulage der Fahrzeugkomponente durch eine Person erkennbare, optische Verschmutzung der Komponentenoberfläche sein. Zusätzlich oder alternativ zu dieser Verschmutzung kann zumindest als weiterer Teil der Kontamination auch ein Geruch der Komponentenoberfläche herangezogen werden. Dies ist von Vorteil, da auch optisch nicht oder kaum erkennbare Kontaminationen erfasst werden können. Um den Geruch zu erkennen kann mittels des wenigstens einen Sensors beispielsweise eine Molekülkonzentration eines oder mehrerer Moleküle in der Luft im Bereich der Fahrzeugkomponente ermittelt werden. Hierdurch kann auch ermittelt werden, ob in Leihfahrzeugen unerlaubterweise geraucht wurde, indem beispielsweise eine Kohlenwasserstoffkonzentration im Innenraum des Kraftfahrzeugs ermittelt wird. Zusätzlich oder alternativ dazu kann auch eine Partikelkonzentrationsmessung zur Bestimmung des Kontaminationszustandes erfolgen. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Heranziehen des Geruchs auch beispielsweise ein Alkoholgehalt in der Fahrgastzelle ermittelbar ist. Dadurch kann eine Fahrtauglichkeit eines Fahrers des Kraftfahrzeugs ermittelt und bei Überschreiten des entsprechenden durch den Grenzwert vorgegebenen Alkoholgrenzwertes ein automatisches Deaktivieren des Kraftfahrzeugs erfolgen. Dadurch kann die Verkehrssicherheit in besonderem Maße verbessert werden. Zusätzlich oder alternativ die Verschmutzung und oder der Geruch des Innenraums des Kraftfahrzeugs durch den wenigstens einen Sensor erfasst werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als der wenigstens eine Sensor ein Sensor des Kraftfahrzeugs verwendet. Dies erlaubt ein besonders aufwandsarmes Erfassen des Kontaminationszustandes.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird wenigstens ein außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneter, weiterer Sensor zum Erfassen des wenigstens einen Parameterwertes verwendet. Dies ist von Vorteil, da somit auch von fahrzeuginternen Sensoren nicht oder nur unter erhöhtem Aufwand erfassbare Fahrzeugkomponenten, wie beispielsweise Nummernschilder oder Heckleuchten durch einen oder mehrere externe Sensoren, welche außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordnet sind, auf ihren Kontaminationszustand hin überprüft werden können. Dadurch kann eine besonders umfassende Ermittlung des Kontaminationszustandes erfolgen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als der wenigstens eine, weitere Sensor ein an oder in einem weiteren Kraftfahrzeug angeordneter Sensor verwendet. Dies ist von Vorteil da sich somit mehrere Fahrzeuge gegenseitig sensorisch auf eine etwaige Kontamination hin überwachen können. Hierzu kann auf vorhandene, fahrzeuginterne Sensoren, beispielsweise eine Rückfahrkamera zurückgegriffen werden, wodurch eine besonders umfassende und zugleich aufwandsarme Erfassung der Kontamination ermöglicht ist. Prinzipiell denkbar ist dabei auch ein Erfassen eines Geruchs eines vorausfahrenden Kraftfahrzeugs, also beispielsweise eines Geruchs, welcher beispielsweise von einer als Außenbeplankungsteil ausgebildeten kontaminierten Fahrzeugkomponente ausgeht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden zum Ermitteln des Kontaminationszustandes Umgebungslichtverhältnisse am Standort des Kraftfahrzeugs und/oder eine Uhrzeit am Standort des Kraftfahrzeugs berücksichtigt. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise eine besonders an die Wahrnehmbarkeit durch menschliche Sinnesorgane angepasste Bewertung des Kontaminationszustandes. Wird das Kraftfahrzeug beispielsweise ausschließlich abends oder nachts bewegt, so fällt eine Verschmutzung weniger auf, als bei Tageslicht. Dementsprechend ist eine Reinigung seltener nötig, als bei einem Betrieb unter Tageslicht. Durch die Berücksichtigung der Uhrzeit können Fehlbewertungen infolge künstlicher Dunkelheit, beispielsweise bei längerem Aufenthalt in einer Garage oder bei einer Tunneldurchfahrt, zumindest weitgehend vermieden werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Ermitteln des Kontaminationszustandes durch ein außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordnetes Berechnungssystem durchgeführt und eine Benutzung des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der Abweichung durch das Berechnungssystem gesperrt. Dem Kontaminationszustand kann nach dessen Ermitteln eine Benutzung des Kraftfahrzeugs durch einen bestimmten Benutzer zugeordnet werden. Dies ist von Vorteil, da aufwändige Rechenoperationen, wie beispielsweise eine Datenfusion, bzw. eine Auswertung von Daten mehreren Sensoren ausgelagert und damit fahrzeuginterne Rechner entlastet werden können. Durch die Datenfusion kann eine Wahrscheinlichkeit für eine korrekte Ermittlung des Kontaminationszustandes erhöht werden. Das Zuordnen des Benutzers zu dem Kontaminationszustand ermöglicht es, den Benutzer als Verursacher der Kontamination zu ermitteln. Dadurch können dem Benutzer beispielsweise aufwandsarm Reinigungskosten für durch ihn verursachte Verschmutzungen in Rechnung gestellt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug,
- - mit wenigstens einer Fahrzeugkomponente, welche eine Komponentenoberfläche aufweist,
- - mit einem Sensor, mittels welchem wenigstens ein, eine Kontamination und/oder eine Beschädigung der wenigstens einen Komponentenoberfläche charakterisierender Parameterwert erfassbar ist und
- - mit einer Recheneinrichtung, mittels welcher zumindest ein Kontaminationszustand und/oder ein Beschädigungszustand der wenigstens einen Komponentenoberfläche ermittelbar ist, wobei die Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, basierend auf dem Parameterwert den Kontaminationszustand und/oder den Beschädigungszustand der wenigstens einen Komponentenoberfläche durch Ermitteln einer Abweichung zwischen dem wenigstens einen Parameterwert und einem vorbestimmten, einen Soll-Zustand charakterisierenden Grenzwert zu ermitteln.
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Eine Ermittlung des Kontaminationszustandes eines derartigen Kraftfahrzeugs kann besonders zuverlässig erfolgen. Unter der wenigstens einen Komponentenoberfläche ist eine in Einbaulage der Fahrzeugkomponente durch einen Benutzer des Kraftfahrzeugs sichtbare Oberfläche der Fahrzeugkomponente zu verstehen. Mit anderen Worten ist unter der Komponentenoberfläche eine bei einem bestimmungsgemäßem Gebrauch der Fahrzeugkomponente sowie des Kraftfahrzeugs durch einen Fahrzeugbenutzer sichtbare Oberfläche zu verstehen. Zusätzlich oder alternativ zu dem Kontaminationszustand kann auch der Beschädigungszustand ermittelt werden.
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Gemäß der Erfindung ist der Soll-Zustand in Abhängigkeit von einer Umgebungskontamination einer Umgebung des Kraftfahrzeugs vorbestimmbar.
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Die in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug und umgekehrt.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
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Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Draufsicht auf zwei Kraftfahrzeuge, wobei eine Kontamination einer Komponentenoberfläche des einen Kraftfahrzeugs durch einen Sensor des anderen Kraftfahrzeugs und eine weitere Kontamination eines Innenraums des einen Kraftfahrzeugs durch fahrzeuginterne Sensoren erkannt wird; und
- 2 ein Ablaufdiagramm, welches verschiedene Verfahrensschritte zum Ermitteln eines Kontaminationszustandes des einen Kraftfahrzeugs zeigt.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug 10 und ein im vorliegenden Ausführungsbeispiel vor dem Kraftfahrzeug 10 fahrendes, anderes Kraftfahrzeug 60. Das Kraftfahrzeug 10 weist mehrere Fahrzeugkomponenten 12, 18 auf, welche hier lediglich exemplarisch und auszugsweise als vorderes Nummernschild 12 und als Lenkrad 18 ausgestaltet sind. Bei den Fahrzeugkomponenten 12, 18 könnte es sich jedoch auch um eine Vielzahl an weiteren bzw. anderen Komponenten, wie beispielsweise einen Kotflügel, eine Windschutzscheibe, einen Rückspiegel, einen Scheinwerfer, einen Fahrzeugsitz oder eine Instrumententafel handeln, um nur einige zu nennen.
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Die Fahrzeugkomponenten 12, 18 weisen jeweilige Komponentenoberflächen 13, 19 auf, wobei diese Komponentenoberflächen 13, 19 in der Einbaulage der Fahrzeugkomponenten 12, 18 für einen hier nicht dargestellten Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 sichtbar sind.
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Das Kraftfahrzeug 10 weist zudem mehrere fahrzeuginterne Sensoren, nämlich vorliegend einen optischen Sensor 50 und einen Geruchssensor 52 auf, mittels welchen jeweilige Kontaminationen 20 der Komponentenoberflächen 13, 19 in Form eines die Kontaminationen 20 jeweils charakterisierenden Parameterwerts 30 erfassbar ist. Mit anderen Worten werden also als die Sensoren 50, 52 jeweilige Sensoren des Kraftfahrzeugs 10 verwendet. Es können neben den genannten Sensoren 50, 52 auch eine Vielzahl an weiteren bzw. anderen Sensoren vorgesehen sein um den jeweiligen Parameterwert 30 zu erfassen. Zusätzlich oder alternativ zu der Kontamination 20 können auch Beschädigungen der Komponentenoberflächen 13, 19 zumindest mittels optischer Sensoren erfasst und ausgewertet werden. Zu diesen Beschädigungen können beispielsweise Dellen oder Lackkratzer gehören.
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Um auch mittels der fahrzeuginternen Sensoren 50, 52 schlecht oder nicht erkennbare Bereiche zu erfassen, kann wenigstens ein außerhalb des Kraftfahrzeugs 10 angeordneter, weiterer Sensor 62 zum Erfassen des jeweiligen Parameterwertes 30 verwendet werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird als der weitere Sensor 62 ein an dem weiteren Kraftfahrzeug 60 angeordneter Sensor verwendet. Als der weitere Sensor 62 könnte jedoch auch beispielsweise ein optisches Videoüberwachungsgerät verwendet werden, wenngleich dies hier nicht explizit gezeigt ist. Ein derartiges Videoüberwachungsgerät wird beispielsweise zur Überwachung von öffentlichen Plätzen verwendet und muss in vorteilhafter Weise nicht extra mitgeführt werden. Der Sensor 62 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Rückfahrkamera des weiteren (anderen) Kraftfahrzeugs 60 ausgebildet, mittels welcher die (für die fahrzeuginternen Sensoren 50, 52 nicht erfassbare) Komponentenoberfläche 13 (hier: Nummernschildoberfläche) der Fahrzeugkomponente 12 optisch erfassbar ist. Insgesamt kann durch das Heranziehen der beschriebenen Sensoren 50, 52, 62 zumindest als Teil der Kontamination 20 eine Verschmutzung 22 und zusätzlich oder alternativ ein Geruch 24 der jeweiligen Komponentenöberfläche 13, 19 durch die Sensoren 50, 52 erfasst werden. Zusätzlich oder alternativ kann durch das Heranziehen des Geruchssensors 52 zumindest als Teil der Kontamination 20 der Geruch 24 eines Innenraums des Kraftfahrzeugs 10 erfasst werden.
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Zudem können - wie bereits erwähnt - noch weitere Sensoren zum Erfassen der Kontamination 20 herangezogen werden, welche hier jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt sind. Zu diesen weiteren Sensoren kann beispielsweise ein Feuchtesensor zum Erfassen einer Kontamination 20 in einer Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs 10, beispielsweise in Form eines Feuchtegehalts in wenigstens einem Fahrzeugsitz, gehören. Denkbar ist auch das Heranziehen von Biosensoren, mittels welchen beispielsweise allergene Stoffe zumindest als weiterer Teil der Kontamination 20 erfassbar sind. Zudem kann auf eine Kontamination 20 in Form von Krankheitserregern mittels geeigneter, beispielsweise akustischer Sensoren als weitere Sensoren geschlossen werden, mittels welchen beispielsweise eine Hustenfrequenz eines Fahrzeuginsassen detektierbar ist.
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Das Kraftfahrzeug 10 weist zudem eine Recheneinrichtung 16 auf, mittels welcher - unter Heranziehen des Parameterwertes 30 - zumindest ein Kontaminationszustand 40 der jeweiligen Komponentenoberflächen 13, 19 ermittelbar ist. Die Recheneinrichtung 16 ist dazu ausgebildet, basierend auf dem jeweiligen Parameterwert 30 den jeweiligen Kontaminationszustand 40 der Komponentenoberflächen 13, 19 durch Ermitteln einer jeweiligen Abweichung 34 zwischen dem jeweiligen Parameterwert 30 und einem vorbestimmten, einen jeweiligen Soll-Zustand 32 charakterisierenden Grenzwert zu ermitteln. Die Recheneinrichtung 16 ist zudem zur Ausgabe einer das Kraftfahrzeug 10 betreffenden Reinigungsempfehlung 36 und zusätzlich oder alternativ zum automatischen Bewegen des Kraftfahrzeugs 10 zu einer Reinigungsanlage 90 ausgebildet, um dort die jeweilige Kontamination 20 zu entfernen, wenn die jeweilige Abweichung 34 einen vorbestimmten Wert in Bezug auf den jeweiligen Parameterwert 30 erreicht.
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Der Soll-Zustand 32 kann auch in Abhängigkeit von einer Umgebungskontamination 72 einer Umgebung 70 des Kraftfahrzeugs 10 vorbestimmt werden.
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Des Weiteren können zum Ermitteln des Kontaminationszustandes 40 Umgebungslichtverhältnisse am Standort des Kraftfahrzeugs 10 und zusätzlich oder alternativ eine Uhrzeit am Standort des Kraftfahrzeugs 10 berücksichtigt werden.
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Zusätzlich oder alternativ zu der fahrzeuginternen Ermittlung des Kontaminationszustandes 40 mittels der Recheneinrichtung 16 kann dieses Ermitteln des Kontaminationszustandes 20 auch durch ein außerhalb des Kraftfahrzeugs 10 angeordnetes Berechnungssystem 80 durchgeführt werden und eine Benutzung des Kraftfahrzeugs 10 in Abhängigkeit von der Abweichung 34 durch das Berechnungssystem 80 gesperrt werden. Dem Kontaminationszustand 40 kann nach oder bei dessen Ermitteln eine Benutzung des Kraftfahrzeugs 10 durch einen Benutzer zugeordnet werden. Demensprechend kann die (fahrzeuginterne) Recheneinrichtung 16 als sogenanntes Front-End und das Berechnungssystem 80 also sogenanntes Back-End fungieren. Dies ist besonders für komplexe Berechnungsoperationen, wie beispielsweise einen Bildabgleich, also einen Vergleich zwischen einem Ist-Bilddatensatz und einem Soll-Bilddatensatz zur optischen Ermittlung des jeweiligen Kontaminationszustandes 40 oder beispielsweise für Datenfusionen verschiedener Sensoren im Hinblick auf die begrenzten Rechenressourcen im Kraftfahrzeug 10 vorteilhaft. Der Begriff „Datenfusion“ kann dabei beispielsweise das Ermitteln des Kontaminationszustandes 40 aus den jeweiligen Parameterwerten 30 der verschiedenen bzw. verschiedenartigen Sensoren 50, 52, 62 umfassen. Durch die Zuordnung des Benutzers zu dem Kontaminationszustand 40 kann der Benutzer beispielsweise als Verursacher der Verschmutzung 20 ermittelt werden. Dadurch können dem Benutzer beispielsweise etwaige Reinigungskosten einfacher in Rechnung gestellt werden.
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Das Berechnungssystem 80 ist ebenso wie die beiden Kraftfahrzeuge 10, 60 zur Datenkommunikation, also zum Senden und Empfangen von Daten, ausgelegt. Damit können das Berechnungssystem 80 sowie die Kraftfahrzeuge 10, 60 untereinander Daten austauschen.
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2 zeigt nochmals zumindest auszugsweise und beispielhaft einzelne Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ermitteln des Kontaminationszustandes 40 der jeweiligen Komponentenoberflächen 13, 19 der Fahrzeugkomponenten 12, 18 des Kraftfahrzeugs 10.
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Dabei wird in einem Schritt S1 ein Erfassen der jeweiligen, die Kontamination 20 der Komponentenoberflächen 13, 19 charakterisierenden Parameterwerte 30 durch die Sensoren 50, 52, 62 durchgeführt. Beim Erfassen der Parameterwerte 30 in Schritt S1 wird gemäß eines Schrittes S4 zumindest als Teil der Kontamination 20 die Verschmutzung 22 und zusätzlich oder alternativ der Geruch 24 der jeweiligen Komponentenoberflächen 13, 19 durch die jeweiligen Sensoren 50, 52, 62 erfasst.
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In einem, an Schritt S1 anschließenden, Schritt S2 erfolgt ein Ermitteln der jeweiligen Kontaminationszustände 40 der Komponentenoberflächen 13, 19 durch Ermitteln der jeweiligen Abweichungen 34 der Parameterwerte 30 von dem jeweils vorbestimmten, den jeweiligen Soll-Zustand 32 der Komponentenoberfläche 13, 19 in Bezug auf den jeweiligen Parameterwert 30 charakterisierenden Grenzwert. Bei Schritt S2 kann ein weiterer Schritt S5 berücksichtigt werden, wonach der Soll-Zustand 32 in Abhängigkeit von der Umgebungskontamination 72 der Umgebung 70 des Kraftfahrzeugs 10 vorbestimmt werden kann. Zusätzlich oder alternativ zu Schritt S5 kann in Schritt S2 ein weiterer Schritt S6 berücksichtigt werden, wonach zum Ermitteln des Kontaminationszustandes 40 die Umgebungslichtverhältnisse am Standort des Kraftfahrzeugs 10 und zusätzlich oder alternativ die Uhrzeit am Standort des Kraftfahrzeugs 10 berücksichtigt werden können.
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In einem an die Schritte S1 und S2 anschließenden, weiteren Schritt S3 erfolgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Ausgabe der das Kraftfahrzeug 10 betreffenden Reinigungsempfehlung 36 an einen Fahrzeuginsassen und zusätzlich oder alternativ. an einen Betreiber des Berechnungssystems 80 und zusätzlich oder alternativ an die Reinigungsanlage 90. Die Reinigungsempfehlung 36 kann beispielsweise mittels einer entsprechenden Displayanzeige erfolgen. Durch das Versenden der Reinigungsempfehlung 36 an mehrere Adressaten (Berechnungssystem 80, Reinigungsanlage 90) kann eine Beseitigung der Kontamination vorausschauend vorbereitet werden, wodurch Zeit und Kosten gespart werden können. Zusätzlich oder alternativ zu der Ausgabe der das Kraftfahrzeug 10 betreffenden Reinigungsempfehlung 36 kann das automatisches Bewegen des Kraftfahrzeugs 10 zu der Reinigungsanlage 90 zum Entfernen der Kontamination 20 erfolgen, wenn die jeweilige Abweichung 34 einen vorbestimmten Wert in Bezug auf den Parameterwert 30 erreicht.
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Zusammenfassend kann mittels der vorliegenden Erfindung eine besonders wirtschaftliche Reinigung der Kontamination 20 des Kraftfahrzeugs 10 erfolgen. Dies ermöglicht beispielsweise bei einem Flottenbetrieb (z.B. Fahrzeugverleih) einen Übergang von einem festen Reinigungsintervall oder der Reinigung des Kraftfahrzeugs 10 bei Beanstandung durch einen Kunden zu einer besonders bedarfsgerechten Reinigung, wodurch Kosten gespart und etwaige Beanstandungen verringert werden können.
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Das vorgestellte Verfahren ermöglicht auch eine Selbsterkennung der Kontamination 20 (z.B. in Form der Verschmutzung 22 und zusätzlich oder alternativ in Form des Geruches 24) mittels der Recheneinrichtung 16 sowie mittels der Sensoren 50, 52 des Kraftfahrzeugs 10. Das als kontaminiert erkannte Kraftfahrzeug 10 kann von einer weiteren Nutzung ausgeschlossen und automatisch (selbständig) zur Reinigungsanlage 90 bewegt werden, sofern es sich bei dem Kraftfahrzeug 10 um ein pilotiertes Kraftfahrzeug handelt.
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Der Kunde kann damit stets in das saubere bzw. gereinigte Kraftfahrzeug 10 einsteigen, welches demensprechend den Kontaminationszustand 40 „sauber“ aufweisen kann. Ein Flottenmanagement kann seine tatsächlich verfügbaren Fahrzeuge, zu welchen die Kraftfahrzeuge 10, 60 gehören können, effizient über ein abzudeckendes Gebiet verteilen, sodass eine optimale Auslastung verbleibender Kraftfahrzeuge ermöglicht ist. Mittels des Geruchssensors 52 und zusätzlich oder alternativ mittels eines Partikelsensors als weiterem Sensor kann festgestellt werden, ob in dem Kraftfahrzeug 10 verbotenerweise geraucht wurde, oder ob der Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 alkoholisiert ist. Die Kosten für die Beseitigung des Geruchs, bzw. entstandener Schäden können dem Fahrer dann automatisch in Rechnung gestellt werden.
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Denkbar ist auch, den Kunden über eine geeignete Plattform (z.B. Touchscreen) verschiedene, den Soll-Zustand 32 charakterisierende Kontaminations-Abstufungen wählen zu lassen. Die Kontaminations-Abstufungen können beispielsweise in „frisch gewaschen“, „Innenraum extra gereinigt“, „leicht verschmutzt“, „verschmutzt“, „stark verschmutzt“ unterteilt werden. Über das Flottenmanagement können derartige Kontaminations-Abstufungen als der Soll-Zustand 32 ebenfalls vorbestimmt werden. Die Kontaminations-Abstufungen können auch zeit- und ortsabhängig eingestellt werden, sodass die momentane Uhrzeit (Tageszeit) und damit die Lichtverhältnisse sowie die Umgebungskontamination 72 bei der Einstellung des Soll-Zustandes 32 berücksichtigt werden können.
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Als die Sensoren 50, 52 62 können jeweils vorhandene Fahrzeugsensoren, wie beispielsweise Frontkameras, Heckkameras, Innenraumkameras, Luft-Qualitäts-Sensoren (Air-Quality-Sensors), Feuchtesensoren im Fahrzeugsitz verwendet werden. Mittels Datenverarbeitung (z.B. Bildverarbeitung) und Sensorfusion, bzw. Datenfusion kann der Kontaminationszustand 40 (z.B. der Grad der Verschmutzung 22 und zusätzlich oder alternativ z.B. die Konzentration des Geruchs 24) im Innenraum und Außenraum des Kraftfahrzeugs 10 ermittelt werden. Dieser Kontaminationszustand 40 kann über einen Online-Verbindung an das Back-End (z.B. Berechnungssystem 80) gesendet und dort auch ausgewertet werden. Am Back-End kann von einem Operator eine Begutachtung vorgenommen und das Fahrzeug gegebenenfalls gesperrt werden, wenn der Kontaminationszustand 40 einen unzulässigen Wert erreicht.
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Als mögliche automatische Reinigungsmaßnahme kann auch der Innenraum über ein Umluftsystem des Kraftfahrzeugs 10 mit einem geeigneten Filter gereinigt und damit zumindest ein Teil der Kontamination 20 entfernt werden. Dadurch kann beispielsweise eine Keimbelastung (als Teil der Kontamination 20) in der Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs 10 automatisch reduziert werden. Wenn das Kraftfahrzeug 10 unbenutzt ist und sich dementsprechend keine Insassen darin befinden, kann auch eine Reinigung des Fahrzeuginnenraums mittels einer automatischen Durchströmung mit Ozon erfolgen.
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Somit kann durch die vorliegende Erfindung ein technischer Vorsprung gegenüber einem konventionellen Flottenbetrieb von Fahrzeugen geschaffen werden, bei welchem eine Reinigung in festen Intervallen erfolgt. Des Weiteren kann eine bedarfsgerecht saubere Fahrzeugflotte bereitgestellt und damit ein sauberes Fahren ermöglicht werden.