-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung des Geruchs einer Person an oder in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
-
Ein derartiges Verfahren sowie eine derartige Vorrichtung sind beispielsweise aus der
US 2019 / 0 251767 A1 bekannt geworden. Konkret wird in diesem Dokument ein Steuersystem zum Öffnen und Schließen einer Eingangstür eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Das Steuersystem umfasst einen Geruchssensor, welcher zur Erfassung eines Körpergeruchs von einer außerhalb des Kraftfahrzeugs befindlichen Person dient. Eine elektronische Steuereinheit des Steuersystems ist derart konfiguriert, dass diese ein Öffnen der Eingangstür verhindert, wenn der erfasste Körpergeruch der Person in seiner Intensität eine bestimmte Schwelle überschreitet. Hierdurch soll beispielsweise verhindert werden, dass eine nach Zigaretten riechende Person einen derartigen Geruch auch in einem Kraftfahrzeug verbreitet, welches von einer Vielzahl von Personen in der Art eines Carsharings genutzt wird.
-
In der
US 2019 / 0 361451 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem mit Hilfe eines Computersystems eines autonom fahrenden Fahrzeugs eine medizinische Notfallsituation eines Fahrgastes im autonom fahrenden Fahrzeug identifiziert wird. Bei Vorliegen eines medizinischen Notfalls wird vom Computersystem ein bestimmter Notfallservice lokalisiert, welcher innerhalb einer bestimmten Fahrdistanz vom augenblicklichen Standort des Fahrzeugs ansässig ist. Ferner wird durch das Computersystem ein Treffpunkt bestimmt, zu dem das autonom fahrende Kraftfahrzeug und ein vom Notfallservice angefordertes Einsatzfahrzeug gleichzeitig gelangen können. Weitere Daten, wie beispielsweise die Art der medizinischen Notfallsituation des Fahrgastes, werden drahtlos dem Notfallservice übermittelt. Zu diesem Zweck werden verschiedene biometrische Sensoren innerhalb des Kraftfahrzeugs genutzt, um den Gesundheitszustand des Fahrgastes zu bestimmen. Beispielsweise werden Geruchssensoren eingesetzt, um Gerüche von Körperflüssigkeiten des Fahrgastes zu erfassen.
-
Aus der
CN 102720410 A ist schließlich eine Vorrichtung bekannt, welche das Öffnen einer Fahrzeugtür auf Basis einer Geruchserfassung steuert. Die Vorrichtung umfasst eine Geruchserkennungseinheit, eine Auswerte- und Steuereinheit, eine Speichereinheit und eine Ein- und Ausgabeeinheit. In der Speichereinheit können im Voraus Geruchsdaten von Personen abgelegt werden. Die Geruchserfassungseinheit dient zur Erfassung eines Geruchs einer dicht an das Kraftfahrzeug herankommenden Person. Über die Auswerte- und Steuereinheit wird beurteilt, ob der erfasste Geruch einem bestimmten, abgespeicherten Geruch zugeordnet werden kann. Bei Übereinstimmung des erfassten Geruchs mit einem bekannten Geruch wird ein Öffnungssignal zum Öffnen der Fahrzeugtür ausgegeben.
-
Ausgehend vom vorliegenden Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Erfassung des Geruchs einer Person an oder in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei dem die Sicherheit in der Erfassung eines Geruchs einer Person erhöht werden kann. Des Weiteren liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen.
-
Vorliegende Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Hinsichtlich des Verfahrens geht die Erfindung von einem Verfahren zur Erfassung des Geruchs einer Person an oder in einem Kraftfahrzeug aus, wobei der Geruch der Person mit Hilfe wenigstens eines Sensors erfasst wird.
-
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass bei Annäherung und/oder bei Berührung eines Bedienelementes des Kraftfahrzeugs durch einen Körperteil der Person ein Unterdruck in der unmittelbaren Umgebung des Sensors erzeugt und dadurch Luft im Bereich des Körperteils in Richtung des Sensors gesaugt wird.
-
Durch ein derartiges Verfahren kann also ein Luftstrom in Richtung des Sensors oder in Richtung eines Messbereichs des Sensors erzeugt werden, wodurch in der Luft befindliche Geruchsstoffe der Person auf sichere Weise hin zum Sensor oder zumindest näher zum Sensor gebracht werden können. Auf diese Weise wird die Sicherheit in der Messung deutlich erhöht.
-
In einer Ausbildung des Erfindungsgedankens wird der erfasste Geruch mit einem abgespeicherten Geruch, mit abgespeicherten Gerüchen und/oder mit abgespeicherten Daten verglichen. In Abhängigkeit des Vergleichs erfolgt eine Freigabe (Aktivierung) oder eine Sperrung einer bestimmten Funktion.
-
Beispielsweise ist es denkbar, dass mehrere Gerüche in einer geeigneten Speichereinrichtung abgespeichert sind und bei Übereinstimmung des erfassten Geruchs mit dem abgespeicherten oder einem der abgespeicherten Gerüche eine Öffnung einer Fahrzeugtür oder ein Starten des Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs und/oder die Freigabe eines bestimmten Internetdienstes (beispielsweise Updatefunktionen von Apps des Kraftfahrzeugs) erfolgt.
-
Nach einer Ausbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass der Unterdruck im Bereich eines Türaußengriffs des Kraftfahrzeugs erzeugt wird. Auf diese Weise werden die Grundvoraussetzung zu einer zuverlässigeren Einstiegskontrolle auf Basis einer Geruchserkennung zur Verfügung gestellt.
-
Es ist gemäß einer anderen Weiterbildung auch denkbar, dass der Unterdruck im Bereich eines Lenkrads, beispielsweise im Bereich von Bedienelementen eines Multifunktionslenkrades oder auch auf einem Lenkradkranz des Lenkrades, erzeugt wird.
-
Auf diese Weise ist auch im Innenraum eine sehr zuverlässige Geruchserkennung an einem solchen Bedienelement möglich, welches ständig berührt wird. Diese Ausgestaltung kann als Basis für eine Entscheidung dienen, ob das Kraftfahrzeug überhaupt gestartet werden kann oder nicht.
-
Es kann für eine Freigabe oder Sperrung von bestimmten Funktionen des Kraftfahrzeugs durchaus vorteilhaft sein, wenn der Unterdruck alternativ oder zusätzlich im Bereich weiterer Bedienelemente, wie Bedienschaltern im Kraftfahrzeug, einem Schalt- oder Gangwahlhebel oder auch einem Startknopf zum Starten/Anlassen des Antriebsmotors vom Kraftfahrzeug erfolgt.
-
Vorzugsweise kann die Abspeicherung eines Geruchs einer bestimmten Person, beispielsweise des Fahrzeughalters, durch Aktivierung einer Anlernroutine erfolgen, bei der der Geruch mit Hilfe des Sensors erfasst, personalisiert und abgespeichert wird. Die Personalisierung kann beispielsweise durch Angabe eines Namens oder Stichworts erfolgen. Die Aktivierung der Anlernroutine ist beispielsweise über eine Eingabe- und Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs, welche beispielsweise als Touchscreen des Infotainmentsystems ausgebildet sein kann, denkbar.
-
Gemäß einer anderen, sehr zweckmäßigen Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass auf Grund des erfassten Geruchs der Person eingeschätzt wird, ob die Person fahrtüchtig ist oder nicht. Bei einer Einschätzung einer fehlenden Fahrtüchtigkeit wird ein Öffnen des Kraftfahrzeugs und/oder ein Starten eines Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs verhindert.
-
Es ist in diesem Zusammenhang beispielsweise vorstellbar, dass vom Kraftfahrzeug über eine bestehende Internetverbindung bestimmte Geruchsdateien eines Servers heruntergeladen werden, welche spezifische Geruchsdaten bei Alkoholkonsum in verschiedenen Promillebereichen zur Verfügung stellen. Eine Auswertung kann über bestimmte Auswertealgorithmen einer im Kraftfahrzeug vorhandenen Auswerte- und Steuereinrichtung erfolgen.
-
Denkbar ist auch, dass eine Person zuhause Alkohol zu sich nimmt und über eine mobile Vorrichtung, welche vorzugsweise einen Geruchssensor aufweist, ihren Körpergeruch aufnimmt und eine entsprechende Geruchsdatei in einem Computer (Server) abspeichert, von dem die Geruchsdatei in das Kraftfahrzeug heruntergeladen werden kann. Somit kann einer im Kraftfahrzeug befindlichen Steuer- und Auswerteeinrichtung eine personifizierte „Geruchsprobe“ für die Person zur Verfügung gestellt werden, wodurch eine gute Vergleichs- und Auswertemöglichkeit mit einer von der Person im Kraftfahrzeug erfassten Geruchsprobe ermöglicht wird. Eine Abschätzung eines vorliegenden Alkoholgenusses der Person kann somit mit einer höheren Sicherheit erfolgen.
-
Es ist ferner seit langem bekannt, dass ein kranker Körper bestimmte Stoffe produziert, die ungewohnt riechen. Solche Stoffe werden dann über die Haut (Schweiß), Stoffwechselendprodukte (Urin, Kot) und über den Atem (Mundgeruch) ausgeschieden. Dadurch erzeugte Gerüche sind häufig Frühwarnzeichen für bestimmte Krankheiten. Gerüche treten schon dann auf, bevor andere Symptome, wie etwa Schmerzen oder Körperflecken, sichtbar werden. Es ist daher zweckmäßig, wenn nach einer weiteren Ausbildung des Verfahrens aufgrund des erfassten Geruchs einer Person die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt wird, dass die Person eine bestimmte Erkrankung aufweist. Falls eine vorliegende Erkrankung der Person vermutet wird, wird eine Warnmeldung an die Person ausgegeben. Die Warnmeldung kann beispielsweise optisch und/der akustisch ausgegeben werden. Die Warnmeldung kann auch mit einem Hinweis verbunden werden, dass die Person sich möglichst in eine ärztliche Überprüfung begeben möge.
-
Auch in diesem Zusammenhang ist vorstellbar, dass vom Kraftfahrzeug über das Internet bestimmte Geruchsdateien heruntergeladen und abgespeichert werden, welche Geruchsdaten bereitstellen, bei deren Vergleich mit einem verfahrensgemäß erfassten Geruch einer Person mittels geeigneter Auswertealgorithmen einer im Kraftfahrzeug befindlichen Steuer- und Auswerteeinrichtung Rückschlüsse über die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer bestimmten Krankheit der Person erleichtert werden können.
-
Beispielsweise ist bekannt, welche Gerüche allgemein auf bestimmte Krankheiten, wie Blasenentzündung, Diabetes Typ I, grippaler Infekt, Leberprobleme, Magenentzündung, Mandelentzündung, Nierenprobleme oder auch Schilddrüsen-Fehlfunktion hinweisen können (vgl. bspw. https://www.wunderweib.de/diese-8-krankheiten-kannst-du-am-geruch-erkennen-100065.html, abgerufen am 14.09.2020).
-
Wie Anfangs bereits erwähnt, soll mit der vorliegenden Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitgestellt werden.
-
Die Vorrichtung ist durch wenigstens ein Bedienelement zum Auslösen oder Durchführen einer bestimmten Funktion gekennzeichnet, wobei im Bedienelement oder im unmittelbaren Bereich des Bedienelementes wenigstens ein kammerartiger Hohlraum vorhanden ist. In dem kammerartigen Hohlraum befindet sich wenigstens ein Sensor zur Erfassung des Geruchs einer Person. Zudem weist das Bedienelement wenigstens eine Öffnung auf, die eine Verbindung zwischen einem Außenbereich oder einer Oberfläche des Bedienelementes und dem kammerartigen Hohlraum herstellt. Es sind ferner eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung einer Annäherung eines Körperteils der Person an das Bedienelement und/oder eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung einer Berührung des Bedienelementes durch ein Körperteil der Person vorhanden. Die Vorrichtung umfasst ferner eine Unterdruckerzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks im kammerartigen Hohlraum. Die Unterdruckerzeugungseinrichtung kann beispielsweise im oder im Bereich des Bedienelementes angeordnet sein. Ferner ist wenigstens eine Auswerte- und Steuereinrichtung vorhanden, welche in Abhängigkeit eines Ausgangssignals der besagten Erfassungseinrichtung die Unterdruckerzeugungseinrichtung derart ansteuern kann, dass diese im kammerartigen Hohlraum einen Unterdruck erzeugt.
-
Nähert sich also ein Körperteil einer Person (beispielsweise ein Finger) dem Bedienelement und/oder erfolgt eine Berührung des Bedienelementes durch den Körperteil, so können durch die Erzeugung des Unterdrucks im kammerartigen Hohlraum die Luft in unmittelbarer Umgebung des Körperteils und damit in der Luft befindliche Geruchsstoffe gezielt in Richtung des Sensors oder auch in den kammerartigen Hohlraum zum Sensor transportiert werden. Durch das Verfahren kann somit ein Geruch einer Person besonders zuverlässig erfasst werden.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass das Bedienelement einen Türaußengriff, ein Lenkrad, ein Schalt- oder Gangwahlhebel oder ein Schalter zum Starten oder Anlassen eines Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs ist. Auf diese Weise kann das Verfahren vornehmlich bei solchen Bedienelementen durchgeführt werden, die sehr häufig von einem Fahrzeugführer beziehungsweise von einem Fahrzeugnutzer berührt werden.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können.
-
Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 eine Darstellung der Vorrichtung mit beteiligten Komponenten zur Erläuterung des Verfahrens,
- 2 die Darstellung der Vorrichtung im Bereich eines Türaußengriffs eines Kraftfahrzeugs und
- 3 die Darstellung erfindungsgemäßer Vorrichtungen im Innenraum eines Kraftfahrzeugs.
-
Es wird zunächst auf die 1 Bezug genommen. In dieser Figur ist äußerst schematisch eine Vorrichtung 1 an oder in einem Kraftfahrzeug K dargestellt.
-
Die Vorrichtung 1 ist zur Erfassung des Geruchs einer Person an oder im Kraftfahrzeug K hergerichtet. Die Vorrichtung 1 weist ein Bedienelement 10 auf, bei dessen Bedienung durch ein Körperteil 23 (bspw. Finger) einer Person eine bestimmte Funktion aktiviert beziehungsweise durchgeführt werden soll. Das Bedienelement 10 kann beispielsweise als Bedienschalter, als Lenkrad, als Gangwahl- oder als Schalthebel oder als Türaußengriff ausgebildet sein. Die Aufzählung ist nicht als abschließend zu betrachten.
-
Des Weiteren ist im Bedienelement 10 oder im unmittelbaren Bereich des Bedienelementes 10 ein kammerartiger Hohlraum 11 vorhanden. In dem kammerartigen Hohlraum 11 ist ein Sensor 12 zur Erfassung eines Geruchs einer Person angeordnet.
-
Der kammerartige Hohlraum 11 kann durch eine Trennwand 14 in einen Arbeitsraum 11a und einen Messraum 11b unterteilt sein. Dabei ist der Sensor 12 im Messraum 11b angeordnet und im Arbeitsraum 11a befindet sich eine Unterdruckerzeugungseinrichtung 13.
-
Die Unterdruckerzeugungseinrichtung 13 weist einen entlang einer Achse 13b beweglichen Kolben 13a auf. Die Unterdruckerzeugungseinrichtung 13 kann also in der Art einer Kolbenzylindereinheit ausgebildet sein und durch eine Bewegung des Kolbens 13a in der Figur nach links einen Unterdruck im Arbeitsraum 11a und, bedingt durch Öffnungen 14a in der Trennwand 14, auch im Messraum 11b erzeugen.
-
Ferner ist ersichtlich, dass das Bedienelement 10 eine Oberfläche 15 aufweist, die vom Körperteil 23 berührt werden kann.
-
Im Bedienelement 10 ist eine Erfassungseinrichtung 17a zur Erfassung einer Annäherung des Körperteils 23 an das Bedienelement 10 vorhanden. Die Erfassungsvorrichtung 17a kann beispielsweise als Näherungssensor ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Oberfläche 15 jedoch auch mit einer Erfassungseinrichtung 17b zur Erfassung einer Berührung der Oberfläche 15 durch den Körperteil 23 ausgebildet sein. Beispielsweise ist denkbar, die Erfassungseinrichtung 17b als berührungssensitive Oberfläche auszubilden.
-
Es ist ferner erkennbar, dass Öffnungen 16 vorhanden sind, die eine Verbindung zwischen einem Außenbereich oder der Oberfläche 15 des Bedienelementes 10 und dem kammerartigen Hohlraum 11 herstellen.
-
Ferner ist ein Datenbus 24 dargestellt, welcher beispielsweise als CAN-Datenbus ausgebildet sein kann. Mit dem Datenbus 24 sind eine Auswerte- und Steuereinrichtung 18, eine Speichereinrichtung 19 sowie eine Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 21 signaltechnisch verbunden. Die Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 21 kann beispielsweise in Form eines Touchscreens ausgebildet sein. Ferner ist eine zur Energieversorgung der Komponenten der Vorrichtung 1 erforderliche Stromversorgung 22 angedeutet.
-
Das Verfahren zur Erfassung des Geruchs einer Person an oder im Kraftfahrzeug K soll nun kurz anhand der Arbeitsweise der Vorrichtung 1 erläutert werden:
- Nähert sich der Körperteil 23 der Oberfläche 15 (vergleiche Pfeil), so kann durch die Erfassungseinrichtung 17a die Annäherung des Körperteils 23 erfasst werden. Alternativ oder zusätzlich kann durch die Erfassungseinrichtung 17b die Berührung der Oberfläche 15 durch den Körperteil 23 erfasst werden.
-
In beiden Fällen wird durch eine signaltechnische Verbindung der Erfassungseinrichtungen 17a, 17b mit dem Datenbus 24 ein entsprechendes Ausgangssignal der Erfassungseinrichtungen 17a, 17b an die Auswerte- und Steuereinrichtung 18 übermittelt.
-
Die Auswerte- und Steuereinrichtung 18 übermittelt dann ein Steuersignal an die Unterdruckerzeugungseinrichtung 13, wodurch die Unterdruckerzeugungseinrichtung 13 aktiviert wird und einen Unterdruck im kammerartigen Hohlraum 11 beziehungsweise im Messraum 11b erzeugt. Die Erzeugung des Unterdrucks kann beispielsweise durch die Verschiebung des genannten Kolbens 13a im Arbeitsraum 11a entlang der Achse 13b in der Figur nach links erfolgen.
-
Durch den erzeugten Unterdruck wird kurzzeitig Luft L in unmittelbarer Umgebung des Körperteils 23 durch die Öffnungen 16 von außen in den Messraum 11b gesaugt.
-
Die Luft L, die auch Duftstoffe mit sich trägt, welche einen Geruch der den Körperteil 23 aufweisenden Person ausbilden, wird dadurch in die unmittelbare Umgebung des Sensors 12 gebracht. Hierdurch kann die Erfassung des Geruchs durch den Sensors 12 sehr zuverlässig gestaltet werden.
-
Nach erfolgter Messung des Geruchs durch den Sensor 12 liefert dieser ein Ausgangssignal, welches durch die Auswerte- und Steuereinrichtung 18 wiederum ausgewertet wird.
-
Die Auswertung kann beispielsweise den Verfahrensschritt beinhalten, dass der erfasste Geruch mit in der Speichereinrichtung 19 zuvor abgelegten Geruchsmustern beziehungsweise Daten verglichen wird.
-
Beispielsweise ist denkbar, dass durch das Bedienelement 10 ein Zugang zum Kraftfahrzeug K kontrolliert werden soll. Entspricht dann der durch den Sensor 12 erfasste Geruch einem in der Speichereinrichtung 19 abgelegten Geruchsmuster, so wird durch die Auswerte- und Steuereinrichtung 18 ein entsprechendes Signal an einen oder mehrere nicht dargestellte Steuereinrichtungen abgegeben, so dass eine Funktion 20 oder mehrere Funktionen, wie beispielsweise das Öffnen einer Tür, Einschalten einer Umfeldbeleuchtung, Aktivierung einer Kommunikationseinrichtung des Kraftfahrzeugs und dergleichen freigegeben beziehungsweise durchgeführt werden.
-
Es ist zum Beispiel vorstellbar, dass ein Nutzer des Kraftfahrzeugs K im Rahmen eines Setup-Vorgangs seinen Körpergeruch durch eine Art Anlernroutine in der Speichereinrichtung 19 ablegt. Eine derartige Anlernroutine kann beispielsweise über die Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 21 gestartet werden. Nach Start der Anlernroutine führt der Nutzer, vorzugsweise geführt durch die Anlernroutine, eine Annäherung an die oder eine Berührung der Oberfläche 15 aus, woraufhin der Geruch des Nutzers in bereits beschriebener Weise erfasst wird. Anschließend wird dem Nutzer die Möglichkeit gegeben, die erfassten Geruchsdaten unter Angabe eines Namens oder eines Stichwortes in der Speichereinrichtung 19 abzuspeichern.
-
Es ist zusätzlich auch denkbar, dass über eine nicht näher dargestellte Internetverbindung bestimmte allgemeine Geruchsdaten oder Geruchsmuster heruntergeladen und in der Speichereinrichtung 19 abgespeichert werden. Derartige Geruchsmuster können die Auswertung eines erfassten Geruchs einer Person durch die Auswerte- und Steuereinrichtung 18 im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer bestimmten Erkrankung unterstützen. Die allgemeinen Geruchsdaten können beispielsweise Hinweise auf bestimmte Krankheiten, wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes und dergleichen geben.
-
Auch ist denkbar, in der Speichereinrichtung 19 ein oder mehrere Geruchsmuster abzulegen, die über einen Alkoholkonsum einer Person Aufschluss geben können. Wird nach der Auswertung eines erfassten Geruchs beispielsweise festgestellt, dass eine Person Alkohol getrunken hat, so wird eine von der Person gewünschte Funktion (z.B. Öffnen einer Fahrzeugtür, Starten/Anlassen eines Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs) nicht durchgeführt.
-
Es kann auch eine entsprechende Meldung auf der Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 21 ausgegeben werden.
-
Wird aufgrund der Auswertung des erfassten Geruchs der Schluss gezogen, dass die Person wahrscheinlich eine bestimmte, behandlungsbedürftige Erkrankung aufweist, so kann eine entsprechende Warnmeldung auf der Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 21 ausgegeben werden. Die Warnmeldung kann beispielsweise mit einem Hinweis verbunden werden, dass es sinnvoll erscheint, dass die Person sich in eine ärztliche Überprüfung begibt.
-
Wie bereits erwähnt, kann die Vorrichtung 1 auf unterschiedliche Art und Weise am oder im Kraftfahrzeug K angeordnet und ausgebildet sein. So ist in 2 ersichtlich, dass das Bedienelement 10 der Vorrichtung 1 als Türaußengriff 5 ausgebildet ist. Von der Vorrichtung 1 beziehungsweise von dem Bedienelement 10 sind lediglich die Öffnungen 16 ersichtlich, welche in die Oberfläche 15 des Türaußengriffs 5 münden.
-
Somit kann der Türaußengriff 5 auf hervorragende Weise zur Messung eines Geruchs einer Person dienen und die Steuerung einer Zugangskontrolle zum Kraftfahrzeug K ermöglichen.
-
In der 2 ist vom Kraftfahrzeug K lediglich eine Einstiegstür im Bereich einer Griffmulde 6 dargestellt.
-
Schließlich sind in der 3 noch weitere Beispiele für eine denkbare Ausbildung der Vorrichtung 1 ersichtlich. Beispielsweise kann das Bedienelement 10 der Vorrichtung 1 als Lenkrad 2 ausgebildet sein, wobei die Öffnungen 16 im Lenkradkranz angeordnet sind. Zusätzlich oder alternativ ist es auch denkbar, das Bedienelement 10 in Form von Bedienschaltern auf Lenkradspeichen des Lenkrades 2 auszubilden, wenn das Lenkrad 2 als Multifunktionslenkrad ausgebildet ist (nicht dargestellt).
-
Alternativ oder zusätzlich kann das Bedienelement 10 auch als Schalthebel 3 oder als Schalter 4 zum Starten/Anlassen eines Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs K ausgebildet sein. Auch hierbei sind wiederum nur die Öffnungen 16 ersichtlich.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Lenkrad
- 3
- Schalthebel
- 4
- Schalter zum Starten/Anlassen
- 5
- Türaußengriff
- 6
- Griffmulde
- 10
- Bedienelement
- 11
- kammerartiger Hohlraum
- 11a
- Arbeitsraum
- 11b
- Messraum
- 12
- Sensor
- 13
- Unterdruckerzeugungseinrichtung
- 13a
- Kolben
- 13b
- Achse
- 14
- Trennwand
- 14a
- Öffnungen
- 15
- Oberfläche
- 16
- Öffnungen
- 17a
- Erfassungseinrichtung zur Erfassung einer Annäherung; Näherungssensor
- 17b
- Erfassungseinrichtung zur Erfassung einer Berührung; berührungssensitive Oberfläche
- 18
- Auswerte- und Steuereinrichtung
- 19
- Speichereinrichtung
- 20
- Funktionen
- 21
- Eingabe- und Anzeigeeinrichtung; Touchscreen
- 22
- Stromversorgung
- 23
- Körperteil
- 24
- Datenbus
- K
- Kraftfahrzeug
- L
- Luft
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2019/0251767 A1 [0002]
- US 2019/0361451 A1 [0003]
- CN 102720410 A [0004]