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Die Erfindung betrifft ein Spannelement für eine Sitzanlage eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Spannelemente für Sitzanlagen von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftwagen wie beispielsweise Personenkraftwagen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Ein solches Spannelement umfasst wenigstens ein Rückenlehnenspannteil zum rückseitigen Verkleiden einer Rückenlehne der beispielsweise als Fahrzeugsitz beziehungsweise Einzelsitz ausgebildeten Sitzanlage. Dabei wird das Rückenlehnenspannteil auch als Spannteil, Backpanel oder Rückenlehnenverblendung bezeichnet und dient dem Verkleiden einer Rückseite der Rückenlehne.
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Außerdem offenbart die
DE 10 2008 022 417 A1 eine Multifunktionsablage für einen Fahrzeugsitz in einem Kraftfahrzeug, mit einer mit einem Fahrzeugsitzrücken verbundenen, relativ zu dem Fahrzeugsitzrücken bewegbaren Ablageeinheit zum Aufspannen eines Ablageraums zwischen dem Fahrzeugsitzrücken und der Ablageeinheit nach Art einer Kartentasche. Dabei ist es vorgesehen, dass die Ablageeinheit über mindestens ein Gelenk mit dem Fahrzeugsitzrücken verbunden ist, so dass die Ablageeinheit relativ zu dem Fahrzeugsitzrücken verschwenkbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Spannelement der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders großer Funktionserfüllungsumfang realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Spannelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Spannelement der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass sich ein besonders großer Funktionserfüllungsumfang realisieren lässt, ist erfindungsgemäß wenigstens eine an dem Rückenlehnenspannteil gehaltene und relativ zu dem Rückenlehnenspannteil zwischen einer Verstaustellung und wenigstens einer Abstützstellung verschwenkbare Fußauflage zum zumindest teilweisen Abstützen wenigstens eines Beins eines Insassen vorgesehen. Die Fußauflage stellt beispielsweise wenigstens eine Abstützfläche bereit, an beziehungsweise auf welcher das Bein des Insassen zumindest in der Abstützstellung abstützbar ist. Befindet sich die Fußauflage beispielsweise in der Abstützstellung, so erstreckt sich die Abstützfläche beispielsweise zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Ebene, welche durch die Fahrzeuglängsrichtung und die Fahrzeugquerrichtung aufgespannt wird. Insbesondere kann sich die Abstützfläche zumindest im Wesentlichen horizontal erstrecken. Der Insasse, welcher beispielsweise in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Sitzanlage und somit hinter dem Spannelement sitzt, kann beispielsweise seinen Fuß und gegebenenfalls zumindest einen Teil seiner Wade auf der Abstützfläche abstützen, wenn sich die Fußauflage in der Abstützstellung befindet. Dadurch kann ein besonders hoher Fahrkomfort für den Insassen realisiert werden.
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Erfindungsgemäß ist ferner wenigstens ein mit der Fußauflage mitverschwenkbarer und relativ zu der Fußauflage zwischen einer Schließstellung und wenigstens einer Offenstellung verschwenkbarer Deckel vorgesehen, wobei zumindest in der Schließstellung des Deckels durch diesen und durch die Fußauflage jeweils teilweise zumindest ein Staufach, insbesondere eine sogenannte Kartentasche oder ein sogenanntes Kartenfach, begrenzt ist. Mit anderen Worten, befindet sich der Deckel in seiner Schließstellung, so begrenzen der Deckel und die Fußauflage, insbesondere eine dem Deckel zugewandte Rückseite der Fußauflage, das genannte Staufach jeweils teilweise, so dass wenigstens ein Objekt wie beispielsweise eine Straßenkarte in dem Staufach sicher verstaut werden kann. In der Schließstellung ist das Staufach beispielsweise mittels des Deckels verschlossen, so dass in dem Staufach angeordnete Objekte nicht aus dem Staufach herausfallen können. In seiner Offenstellung gibt der Deckel das Staufach zumindest teilweise frei, so dass in dem Staufach angeordnete Objekte aus dem Staufach entnommen beziehungsweise Objekte in dem Staufach angeordnet werden können.
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Das erfindungsgemäße Spannelement ist somit als Multifunktions-Spannelement oder als Multifunktions-Spannteil ausgebildet, da dem erfindungsgemäßen Spannelement zumindest eine Dreifachfunktion zukommt. Zum einen wird das Spannelement, insbesondere das Rückenlehnenspannteil, genutzt, um die Rückenlehne der Sitzanlage rückseitig zu verkleiden. Zum anderen kann das Spannelement, insbesondere die Fußauflage, genutzt werden, um wenigstens ein Bein eines Insassen zumindest teilweise abzustützen, so dass ein besonders hoher Fahrkomfort realisiert werden kann. Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Spannelement als Verstaueinrichtung genutzt werden, da wenigstens ein Objekt wie beispielsweise eine Straßenkarte in dem Staufach verstaut werden kann. Erfindungsgemäß ist somit die Integration eines Staufachs sowie einer großzügigen und beispielsweise als Fuß-/Wadenauflage fungierenden Fußauflage in das Spannelement vorgesehen, so dass beispielsweise Kompromisse hinsichtlich der Größe und/oder des Volumens des Staufachs vermieden werden können. Ferner ist es möglich, die Fußauflage, insbesondere deren Abstützfläche, besonders groß auszugestalten und somit eine besonders große Abstützfläche zu schaffen, so dass der Insasse sein Bein besonders bequem auf der Fußablage abstützen kann. Die Abstützfläche wird auch als Auflagefläche bezeichnet, welche besonders groß und durch eine geeignete Polsterauflage komfortable ausgestaltet werden kann.
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Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn die Fußauflage wenigstens eine Polsterung aufweist, an welcher der Insasse sein Bein abstützen kann. Somit ist die Abstützfläche beziehungsweise Auflagefläche beispielsweise durch die Polsterung gebildet.
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Das Rückenlehnenspannteil weist beispielsweise eine in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten weisende Ausnehmung auf, in welcher die Fußauflage in ihrer Verstaustellung zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend, aufgenommen ist. Die Ausnehmung ist zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend oder vollständig, durch eine beispielsweise aus einem Kunststoff gebildete Schale begrenzt, wobei die Schale beispielsweise einstückig mit dem Rückenlehnenspannteil ausgebildet sein kann. Ferner ist es denkbar, dass die Schale separat von dem Rückenlehnenspannteil 14 ausgebildet und an dem Rückenlehnenspannteil gehalten ist. Die Schale bildet beispielsweise eine Anlagefläche für den Fuß, der auf der Fußauflage abstützbar ist. Beispielsweise ist die Schale durch ein Kunststoff-Einsatzteil gebildet, welches die Anlagefläche bildet, so dass die Verschmutzung und die Gefahr einer Beschädigung der Anlagefläche beziehungsweise der Schale gering gehalten werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Spannelements für eine Sitzanlage eines Fahrzeugs, mit wenigstens einem Rückenlehnenspannteil zum rückseitigen Verkleiden einer Rückenlehne der Sitzanlage, mit wenigstens einer an dem Rückenlehnenspannteil verschwenkbar gehaltenen Fußauflage und mit wenigstens einem mit der Fußauflage mitverschwenkbaren und relativ zur Fußablage verschwenkbaren Deckel zum zumindest teilweisen Bilden eines Staufachs, wobei in 1 eine Verstaustellung der Fußauflage und eine Schließstellung des Deckels veranschaulicht sind; und
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2 eine schematische Seitenansicht des Spannelements, wobei sich die Fußauflage in ihrer Abstützstellung und der Deckel in seiner Schließstellung befinden.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein im Ganzen mit 10 bezeichnetes Spannelement für eine Sitzanlage eines Fahrzeugs, welches beispielsweise als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildet ist. Die Sitzanlage ist beispielweise als Fahrzeugsitz beziehungsweise als Einzelsitz ausgebildet, wobei die Sitzanlage beispielsweise der Fahrersitz oder der Beifahrersitz des Fahrzeugs sein kann. Dabei umfasst die Sitzanlage eine Rückenlehne 12, an die sich ein Sitzinsasse der Sitzanlage anlehnen kann. Ferner umfasst die Sitzanlage ein in 1 nicht dargestelltes Sitzkissen, auf das sich der Sitzinsasse setzen kann.
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Das Spannelement 10 umfasst wenigstens ein Rückenlehnenspannteil 14 zum rückseitigen Verkleiden der Rückenlehne 12. Dies bedeutet, dass eine in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten weisende Rückseite 16 der Rückenlehne 12 in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten zumindest teilweise durch das Rückenlehnenspannteil 14 überdeckt und somit verkleidet ist. In vollständig hergestelltem Zustand des Fahrzeugs ist beispielsweise in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Sitzanlage eine weitere Sitzanlage angeordnet, welche wenigstens einen Sitzplatz für einen Insassen bereitstellt. Dieser Sitzplatz ist in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Sitzanlage und somit hinter der Rückenlehne 12 und dem Spannelement 10 angeordnet.
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Um nun einen besonders großen Funktionserfüllungsumfang des Spannelements 10 zu realisieren, umfasst das Spannelement 10 eine besonders gut in Zusammenschau mit 2 erkennbare Fußauflage 18, welche verschwenkbar an dem Rückenlehnenspannteil 14 gehalten und dabei relativ zu dem Rückenlehnenspannteil 14 zwischen einer in 1 veranschaulichten Verstaustellung und wenigstens einer in 2 gezeigten Abstützstellung verschwenkbar ist. Die Fußauflage 18 ist dabei dazu ausgebildet, in der Abstützstellung wenigstens ein Bein 20 des Insassen zumindest teilweise abzustützen. Von dem Bein 20 sind in 2 der Fuß 22 und ein Teil der Wade 24 erkennbar, wobei die Fußauflage 18 als Fuß- und Wadenauflage ausgebildet ist. Die Fußauflage 18 weist eine Abstützfläche 26 auf, welche auch als Auflagefläche bezeichnet wird. Der Insasse kann sein Bein 20 zumindest teilweise auf der Abstützfläche 26 ablegen und somit abstützen. Um dabei einen besonders hohen Komfort zu realisieren, erstreckt sich die Abstützfläche 26 in der Abstützstellung zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Ebene, welche beispielsweise durch die Fahrzeuglängsrichtung und die Fahrzeugquerrichtung aufgespannt ist. Die Ebene kann sich dabei beispielsweise zumindest im Wesentlichen horizontal erstrecken, insbesondere dann, wenn das Fahrzeug auf einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Ebene steht. Die Verschwenkbarkeit der Fußauflage 18 relativ zu dem Rückenlehnenspannteil 14 ist in 2 durch einen Doppelpfeil 28 veranschaulicht.
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Ferner umfasst das Spannelement 10 einen Deckel 30, welcher mit der Fußauflage 18 relativ zu dem Rückenlehnenspannteil 14 mitverschwenkbar und somit ebenfalls zwischen der Verstaustellung und der Abstützstellung verschwenkbar ist. Ferner ist der Deckel 30 – wie in 1 durch einen Doppelpfeil 33 veranschaulicht ist – relativ zu der Fußauflage 18 zwischen einer Schließstellung S und wenigstens einer Offenstellung O verschwenkbar. Dabei ist der Deckel 30 beispielweise an der Fußauflage 18 verschwenkbar gehalten, so dass der Deckel 30 mit der Fußauflage 18 zwischen der Verstaustellung und der Abstützstellung mitverschwenkbar ist und so dass der Deckel 30 relativ zur Fußauflage 18 zwischen der Schließstellung S und der Offenstellung O verschwenkbar ist.
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Aus 1 und 2 ist besonders gut erkennbar, dass zumindest in der Schießstellung S des Deckels 30 durch diesen und durch die Fußauflage 18 jeweils teilweise zumindest ein beispielsweise als Kartenfach oder Kartentasche ausgebildetes Staufach 32 begrenzt und somit gebildet ist.
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Zur Realisierung eines besonders hohen Komforts umfasst die Fußauflage 18 einen Träger 34, welcher beispielsweise eigensteif beziehungsweise formstabil und dabei starr beziehungsweise nicht elastisch verformbar ist. Ferner umfasst die Fußauflage 18 eine an dem Träger 34 gehaltene Polsterung 36, welche im Gegensatz zu dem Träger 34 welch und insbesondere elastisch verformbar ist. Dabei ist die Abstützfläche 26 durch die Polsterung 36 gebildet, so dass das Bein 20 des Insassen mittels der Polsterung 36 gepolstert werden kann. Ferner weist der Träger 34 eine dem Deckel 30 zugewandte Rückseite 38 auf, wobei das Staufach 32 durch zumindest einen Teilbereich der Rückseite 38 teilweise begrenzt ist.
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Darüber hinaus weist das Rückenlehnenspannteil 14 eine in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten weisende Ausnehmung 40 auf, in welcher die Fußauflage 18 in ihrer Verstaustellung zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend, aufgenommen ist. Die Ausnehmung 40 ist zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend oder vollständig, durch eine beispielsweise aus einem Kunststoff gebildete Schale 42 begrenzt, wobei die Schale 42 beispielsweise einstückig mit dem Rückenlehnenspannteil 14 ausgebildet sein kann. Ferner ist es denkbar, dass die Schale 42 separat von dem Rückenlehnenspannteil 14 ausgebildet und an dem Rückenlehnenspannteil 14 gehalten ist. Die Schale 42 bildet beispielsweise eine Anlagefläche 44 für den Fuß 22 beziehungsweise für eine über den Fuß 22 gestülpten Schuh. Beispielsweise ist die Schale 42 durch ein Kunststoff-Einsatzteil gebildet, welches die Anlagefläche 44 bildet, so dass die Verschmutzung und die Gefahr einer Beschädigung der Anlagefläche 44 beziehungsweise der Schale 42 gering gehalten werden können, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Spannteilen und Kartentaschen aus Bezugsmaterial.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008022417 A1 [0003]