DE19830422C2 - Sitzanordnung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung für ein Kraftfahr­ zeug, umfassend zwei Vordersitze und zwei Rücksitze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei Personenkraftfahrzeugen ist das zur Verfügung stehende Platzangebot für die Fahrgäste und die Zuladung begrenzt. Dies ist insbesondere bei Kleinfahrzeugen der Fall. Dabei sind im allgemeinen die Vordersitze verstellbar, um für den Fahrer eine optimale Sitzposition zu gewährleisten. Die Rücksitze sind im allgemeinen in Längsrichtung nicht verstellbar.

Um nun das Ladevolumen bzw. die Ladefläche zu vergrößern, besteht die Möglichkeit, entweder die Rücksitze zu entfernen oder umzuklappen (US 5 282 662) oder die Rückenlehnen der Rücksitze auf die Sitze zu klappen (US 5 039 155). Letz­ teres ist für Kleinwagen mittlerer Größe eine Lösung, die je­ doch bei Kleinstwagen nicht angewendet werden kann, da der zur Verfügung stehende Raum bei einer Länge von ca. 2 m nicht aus­ reichend ist.

Weiter ist es aus der DE 195 08 675 A1 bekannt, die hinteren Sitze nach Art eines Motorradsitzes sattelartig, mit einer Sattelsitzfläche und einer Rückenlehne auszubilden, wobei die Sattelsitzfläche des hinteren Sitzplatzes an den vorderen Sitzplatz anschließend von diesem durch eine Vorder-Sitz- Rückenlehne abgeteilt ist. Dabei können die vorderen und hinteren Sitze für sich und/oder gemeinsam auf einer schiefen Ebene für eine Sitzplatzeinstellung einstellbar gelagert sein. Zur Vergrößerung des Stauraums ist lediglich in bekannter Weise vorgesehen, den hinteren Sitz abzusenken und die Rückenlehne daraufzuklappen.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Sitzanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei Kleinstwagen wahl­ weise eine Anordnung der Rücksitze oder eine Ausbildung bzw. Vergrößerung der Ladefläche ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Er­ findung gelöst. D. h. durch eine Sitzanordnung für ein Kraft­ fahrzeug, umfassend zwei Vordersitze und zwei Rücksitze, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Rücksitze auf Schienen am Fahrzeugboden geführt und zur Ausbildung einer Ladefläche unter die Vordersitze verschiebbar sind.

Auf diese Weise wird der unter den Vordersitzen zur Verfü­ gung stehende Raum in vorteilhafte Weise als Stauraum für die Rücksitze genutzt und hinter den Rücksitzen eine Ladefläche ausgebildet, die größenmäßig den Anforderungen eines Kleinwa­ gen genügt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

So ist vorgesehen, daß die Schienen in Richtung der Vorder­ sitze eine Neigung von ca. 5° bis 15° aufweisen.

Hierdurch ist es möglich, die Rücksitze zur Aufnahme von Fahr­ gästen in einer komfortablen Höhe anzuordnen und dennoch die Unterbringung unter den Vordersitzen zu gewährleisten.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vor­ gesehen, daß die Rückseiten der Rückenlehnen der Rücksitze zu einer Ladefläche ausklappbare Panele umfassen.

Dies ermöglicht die Ausbildung einer üblichen Ablage oberhalb des Kofferraums, wenn die Rücksitze in ihrer vorderen Endstel­ lung unterhalb der Vordersitze angeordnet sind.

Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß die Rücksitze in ihren jeweiligen Endstellungen verriegelbar sind.

Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Kleinstwagens;

Fig. 2 eine schematische seitliche Schnittansicht des Kleinstwagens gem. Fig. 1 mit der Sitzanordnung;

Fig. 3 einen schematischen Querschnitt des Kleinstwagens gem. Fig. 1 mit der Sitzanordnung; und

Fig. 4 eine Funktionsskizze der Sitzanordnung.

Der in Fig. 1 dargestellte Kleinstwagen 10 hat eine Länge von ca. 2 m und eine Höhe von ca. 1,60 m. Er umfaßt ein Fahrwerk 14 und eine Fahrgastzelle 12. Um ein derartiges Fahrzeug sowohl für den Transport von vier Personen als auch für den Transport von Gütern verwenden zu können, zeigen die Fig. 1 bis 4 eine Sitzanordnung, bei der die Rücksitze 16 auf Schienen 18 am Fahrzeugboden 20 geführt und zur Ausbildung einer Ladefläche 22 unter die Vordersitze 24 verschiebbar sind. Dabei werden die Sitzflächen 26 unterhalb der Sitzflächen der Vordersize 24 und die Rückenlehnen 30 der Rücksitze 16 hinter den Rückenlehnen 32 der Vordersitze 24 angeordnet.

Um die Rücksitze 16 in ihrer Endstellung, d. h. zur Aufnahme von Fahrgästen in einer geeigneten Höhe anzuordnen, weisen die Schienen 18 in Richtung der Vordersitze 24 eine Neigung von ca. 5° bis 15° auf. Weiter sind die Rücksitze 16 auf den Schienen 18 mittels Kugeln geführt, um ihre Bewegung zu erleichtern. Es ist vorgesehen, die Rücksitze 16 in Richtung der Vordersitze 24 vorzuspannen, wodurch praktisch eine selbsttätige Bewegung der Rücksitze 16 in die vordere Endstellung erfolgen kann.

Auf der Rückseite der Rückenlehnen 30 der Rücksitze 16 sind auseinanderklappbare Panele 34 angebracht, die zu einer Ablage oder Ladefläche 22 auseinanderklappbar und entsprechend ver­ riegelbar sind, wenn sich die Rücksitze 16 in der vorderen Endstellung befinden.

Die Rücksitze 16 sind in ihren jeweiligen Endstellungen in bekannter Weise verriegelbar.

Mit der Sitzanordnung ist es möglich, den begrenzten Raum hin­ ter den Vordersitzen 24 optimal entweder als Passagierraum oder als Laderaum zu nutzen, wobei der normalerweise unter den 26 der Rückensitze 16 in ihrer vorderen Endstellung genutzt wird.

Claims (4)

1. Sitzanordnung für ein Kraftfahrzeug, umfassend zwei Vorder­ sitze und zwei Rücksitze, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücksitze (16) auf Schienen (18) am Fahrzeugboden (20) geführt und zur Ausbildung einer Ladefläche (22) unter die Vordersitze (24) verschiebbar sind.

2. Sitzanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (18) in Richtung der Vordersitze (24) eine Neigung von ca. 5° bis 15° aufweisen.

3. Sitzanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rückseiten der Rückenlehnen (30) der Rücksitze (16) zu einer Ladefläche (22) ausklappbare Panele (34) umfassen.

4. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet daß die Rücksitze (16) in ihren jeweiligen Endstellungen verriegelbar sind.