DE102016001995A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Beschneiden und Vermessen einer Platte - Google Patents
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Abstract
Dier Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beschneiden und Vermessen einer Platte (6) mit wenigstens einer verstellbaren Schneideinrichtung (7.1, 7.2) zum Beschneiden eines flachen und gepressten Werkstoffs (5) in einer Schneidstation (2), einer Transporteinrichtung (4) zum Transport der geschnittenen Platte (6) zu einer Vermessungsstation (3), wobei die Vermessungsstation (3) ein Kamera-Plattenmesssystem mit Messkameras (12) umfasst, und einer rechnergestützten Auswerte- und Steuerungseinheit (15). Um die Genauigkeit zu verbessern, ist vorgesehen, dass aufgrund der durch die Messkameras (12) gewonnenen und an die Auswerte- und Steuerungseinheit (15) weitergeleiteten Messergebnisse eine Stelleinrichtung (10.1, 10.2) zur Ausrichtung der Schneideinrichtung (7.1, 7.2) ansteuerbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschneiden und Vermessen einer Platte mit wenigstens einer verstellbaren Schneideinrichtung zum Beschneiden eines flachen und gepressten Werkstoffs, einer Transporteinrichtung zum Transport der geschnittenen Platte zu einer Vermessungsstation, wobei die Vermessungsstation ein Kamera-Plattenmesssystem mit Messkameras umfasst, und einer rechnergestützten Auswerte- und Steuerungseinheit.
- Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Beschneiden und Vermessen einer Platte mit folgenden Schritten
- – Trennen eines flachen und gepressten Werkstoffs mit Hilfe wenigstens einer Schneideinrichtung,
- – Transport der entstandenen Platte zu einer Vermessungsstation, wobei die Vermessungsstation ein Kamera-Plattenmesssystem mit Messkameras umfasst,
- – optische Abtastung der Plattenecken und Weitergabe von gemessenen Raumdaten an eine rechnergestützte Auswerte- und Steuerungseinheit.
- Die Erfindung wird im Folgenden für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten beschrieben, soll aber nicht auf diesen Werkstoff begrenzt sein.
- In der Regel werden beleimte Späne in diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Pressen zu einem flachen Holzwerkstoff gepresst. Dieser muss auf bestimmte Größen zurechtgeschnitten werden. Dabei werden als Schneideinrichtungen in erster Linie Kreissägen eingesetzt. Wenn der Schnitt beim Transport des Holzwerkstoffs erfolgt, läuft die Säge diagonal über den Werkstoff, um letztendlich Platten mit geraden Vorder- und Hinterkanten zu erhalten, betrachtet also rechtwinklig zur Transportrichtung.
- In Hochleistungsanlagen schneiden Diagonalsägen immer häufiger im Tandem-, Triple- oder Quattro- Modus (2-, 3- oder 4-Sägenaggregate sind gleichzeitig aktiv). Der Prozess der manuellen Plattenvermessung in Verbindung mit der manuellen Korrektur der Schneidelemente-Einstellungen bei Maßabweichungen gestaltet sich für den Hersteller als zu komplex und langwierig.
- Dabei werden Platten bereits in einer Vermessungsstation optisch mittels Kameras vermessen, die ihre Messdaten an eine Auswerteeinheit weitergeben. Im älteren Stand der Technik findet man beispielsweise die
DE-OS 806873 . Das darin beschriebene Verfahren ist allerdings sehr ungenau. Es wird lediglich ein Längensignal ermittelt und angezeigt, das aber schwerwiegende Störgrößen wie beispielsweise eine schwankende Transportgeschwindigkeit oder temperaturbedingte Ausdehnungsschwankungen unberücksichtigt lässt. Die Messgenauigkeit moderner Messkameras, wie sie beispielsweise die Firma Sick AG in 79183 Waldkirch vertreibt, hat im Übrigen deutlich zugenommen. - Dennoch sind die Ergebnisse beim Beschnitt von Holzwerkstoffplatten noch nicht zufriedenstellend und häufig müssen die Platten manuell vermessen werden, entweder durch Ausschleusen von Gutplatten aus der Produktion oder durch Ausmessen später im Kühlsternwender. Deshalb ist es die Aufgabe der Erfindung, die Genauigkeit des Zuschnitts und der Vermessung bei Platten zu verbessern.
- Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe im Zusammenhang mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass aufgrund der durch die Messkameras gewonnenen und an die Auswerte- und Steuerungseinheit weitergeleiteten Messergebnisse durch diese eine Stelleinrichtung zur Ausrichtung der Schneideinrichtung ansteuerbar ist.
- Die gemessenen Daten für die Abmessungen der letzten Platte werden also genutzt, um für eine der folgenden Platten die Ausrichtung der Säge so einzustellen, dass sich das Ergebnis hinsichtlich beispielsweise der Eckwinkel, der gleichen Diagonalen- oder Kantenlängen verbessert. Derartige Stelleinrichtungen können beispielsweise durch Stellmotoren jeder Art, also auch durch hydraulische oder elektrische Antriebe gebildet sein. Sie haben dann in der Regel die Aufgabe, die Führung einer Kreissäge so einzustellen, dass der Schnitt ein exakt vorgegebenes Plattenmaß erzeugt.
- Es ist von Vorteil, wenn ein kontinuierlich oder sukzessiv aus einer Presse austretender flacher Holzwerkstoff zu einzelnen Platten gleicher Abmessungen beschneidbar ist.
- Für Holzwerkstoffe eignet sich die Vorrichtung besonders gut. Gerade weil man sagt „Holz arbeitet” ist der Regelkreis, in dem die Messergebnisse mit der Sägenausrichtung ständig nachgeführt werden, besonders effektiv.
- Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass mehrere Schneideinrichtungen zum Quertrennen des Holzwerkstoffs vorhanden sind.
- Damit wird der Vorgang beschleunigt. Einerseits können unterschiedliche Sägen für den „geraden” Schnitt am vorderen und am hinteren Ende in Transportrichtung dienen, andererseits kann eine zweite Säge dann zum Einsatz kommen, wenn die andere noch nicht wieder in ihre Ausgangsposition zurückgefahren ist.
- In der Praxis hat es sich gezeigt, dass vornehmlich bei Mehrsägenbetrieb die Maßabweichungen in der Länge größer sind als beim Einsatz einer Säge. Die Maßabweichungen nehmen zu, je mehr Sägenaggregate abwechselnd schneiden und je höher die Geschwindigkeit des Materialstrangs ist, bei Produktionswechseln sowie beim Anfahren der Anlage (aus thermischen Gründen). Die Maßabweichungen gegenüber dem Sollmaß sind nicht immer konstant, sondern sie können von Platte zu Platte abweichen. Darunter leidet das Erscheinungsbild der gebildeten Stapel. Diese Abweichungen können durch das permanente Nachregeln gemäß der Erfindung minimiert werden.
- Aber auch bei der Inbetriebnahme der Anlage ergeben sich zahlreiche Vorteile. So war es bis bislang zum Einstellen der Schnittgenauigkeit von beispielsweise drei Schneideinrichtungen notwendig, zunächst jede Säge im Einzelbetrieb und danach jede Kombination im Tandembetrieb einzurichten (Tandembetrieb 1 + 2, 1 + 3, 2 + 3). In der Praxis musste also für jede der 6 unterschiedlichen Modi so lange Produktion gefahren werden, bis jeweils eine Platte (bei Einzelsägenbetrieb) oder zwei Platten (bei Tandembetrieb) aus der Produktionslinie herausgefahren, manuell vermessen und die Messwerte in die Eingabemaske der Sägensteuerung eingegeben wurden. Bei einer Quattro-Säge wären 10 unterschiedliche Modi einzurichten. Inbetriebnehmer derartiger Anlagen schätzen den Zeitaufwand für das Einrichten einer 3-fach-Säge auf mehrere Tage, den einer 4-fach-Säge auf 1–2 Wochen ein. Das Einrichten der Sägen ist zudem nicht nur bei der Erst-Inbetriebnahme notwendig, sondern auch nach dem Austausch von defekten Teilen in der Elektrik für die Längenmessung (z. B. Encoder oder Zählerkarten) oder nach größeren mechanischen Wartungs- und Reparaturarbeiten. Beim Einsatz des im Rahmen dieser Erfindung genannten Closed Loops würde die Säge einen automatischen Einrichtbetrieb durchlaufen, beginnend mit dem Einzelsägenbetrieb von Säge 1. In der Vermessungsstation wird die erste Platte vermessen und die Werte an die Sägensteuerung gesendet, die automatisch korrigiert und nach Bestätigung der Maßhaltigkeit der als nächstes gemessenen Platte automatisch auf den Einzelsägenbetrieb von Säge 2 umschaltet. Dieser Vorgang läuft dann automatisch für alle 6 Modi ab (3× Einzelsägenbetrieb und 3× Tandembetrieb), bis alle Sägen eingerichtet sind.
- Es ist günstig, wenn mindestens vier Messkameras, und zwar jeweils eine zur Vermessung jeder Plattenecke vorhanden sind.
- Versuche haben gezeigt, dass mit einer Ausrichtung von vier Kameras auf die Ecken der geschnittenen Platte es möglich wird, eine Genauigkeit von +/–0.25 mm sowohl für die Plattenbreite als auch die Plattenlänge sowie die Diagonalen zu erzeugen. Die Messkameras nehmen zum exakt gleichen Zeitpunkt die Ecken der geschnittenen Platte mit einer Belichtungszeit von wenigen Mikrosekunden auf. Dadurch kann die Messgenauigkeit von +/–0.25 mm bis zu einer Transportgeschwindigkeit der zu vermessenden Platte von 4 m/s gewährleistet werden.
- Vorzugsweise sind die Messkameras über Targets kalibrierbar.
- Diese Form der Kalibrierung bringt insbesondere Vorteile im Anfahrbetrieb, beispielsweise bei der Umstellung auf ein neues Format. Sie ist relativ schnell durchführbar und vermeidet längere Ausfallzeiten einer Anlage. In jeder der 4 Kameras wird die X- und Y-Koordinate der jeweiligen Plattenecke ermittelt. Um die maßliche Beziehung dieser 4 einzelnen Koordinaten-Punkte zueinander herzustellen – was für die Ermittlung der Plattenabmessung erforderlich ist – wird also ein übergeordnetes Koordinatensystem aufgebaut. Dieses übergeordnete „Basis-Koordinatensystem”, wird durch 4 exakt ausgerichtete Target-Positionen gebildet, in der die Messkameras kalibriert werden. Targets in Verbindung mit Markierungspunkten bilden in einer Ebene die Eckpunkte eines exakten Rechtecks. Es wird also nicht nur dann genau gemessen, wenn die Platte exakt ausgerichtet ist und sich beim Durchlauf nicht verdreht.
- Bevorzugt ist wenigstens eine Messkamera in einen Bereich oberhalb der zu vermessenden Platte verfahrbar.
- Insbesondere sind sogar wenigstens zwei Messkameras oberhalb und innerhalb der Abmessung der zu vermessenden verfahrbar. Die Verfahrbarkeit einer oder zwei Messkameras bietet den Vorteil, dass die Messkamera die (obere) Plattenecke betrachtet, wobei die Auflagefläche der Platte, also beispielsweise das Transportband, den Hintergrund des Bildes ausmacht. In Verbindung mit einem speziellen Lichtemitter, der sich ober- und innerhalb der Abmessungen der zu vermessenden Platte befindet, ist die Ecke der Platte durch Schattenwurf besonders deutlich zu identifizieren und zu lokalisieren.
- Besonders bevorzugt ist die Auswerte- und Steuerungseinheit geeignet, Einflussgrößen wie den Abkühlungsvorgang oder die Feuchtigkeit oder das Gewicht oder die Transportgeschwindigkeit der Platte bei der Ansteuerung der Schneideinrichtung zu berücksichtigen.
- Es wird also mittels empirischer Daten, die in der Auswerteeinheit in einem Speicher zur Verfügung stehen, auch der Schrumpfungs- oder Ausdehnungsprozess der Platte aufgrund von Temperatur- oder Feuchtigkeitsänderungen mit berücksichtigt, um das gewünschte endgültige Plattenmaß zu erhalten. Auch das Flächengewicht und die Transportgeschwindigkeit der Platte können beim Schneiden einen Einfluss auf das endgültige Maß haben. Wenn also beispielsweise die Platte im warmen Zustand nach der Presse vermessen wird, so kann der Abkühlungsprozess und dessen Auswirkungen auf die Geometrie der Platte bei der Nachführung der Stelleinrichtung berücksichtigt werden. Das ist ein entscheidender Schritt um die Fertigungstoleranzen deutlich zu verbessern. Auf diese Weise werden auch also unliebsame Störgrößen bei der Ausrichtung der Stelleinrichtung für die Schneideinrichtung berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein Zuschnitt mit derart geringen Toleranzen, wie es sie bislang nicht gab.
- Hinsichtlich des Verfahrens zum Beschneiden und Vermessen einer Platte gemäß den Merkmalen des Anspruchs 8 wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass folgende Schritte vorgenommen werden:
- – Schneiden eines flachen und gepressten Werkstoffs mit Hilfe wenigstens einer Schneideinrichtung,
- – Transport der entstandenen Platte zu einer Vermessungsstation, wobei die Vermessungsstation ein Kamera-Plattenmesssystem mit Messkameras umfasst,
- – optische Abtastung der Plattenecken und Weitergabe von gemessenen Raumdaten an eine rechnergestützte Auswerte- und Steuerungseinheit, gekennzeichnet durch die
- – Ermittlung und Berechnung der genauen Kantenlängen und Winkeln zwei benachbarter Kanten,
- – Berechnung der Stelldaten zur Ansteuerung einer Stelleinrichtung zur Veränderung von Arbeitsparametern der Schneideinrichtung.
- Zur Veränderung von Arbeitsparametern der Schneideinrichtung gehören dabei beispielsweise die Verstellung der Position der Schneideinrichtung oder deren Schneidgeschwindigkeit.
- Es ist vorteilhaft, wenn die Stelleinrichtung die Ausrichtung der Schneideinrichtung kontinuierlich beeinflusst,
- Hier gelten verfahrensmäßig analog die gleichen Vorteile wie bei der bereits beschriebenen Vorrichtung. In der Regel werden die Führungen der Kreissägen in ihrer Position oder ihrem Winkel durch motorische Stellelemente verändert.
- Bevorzugt werden die Stelldaten aus einem Vergleich von Kantenlängen, Diagonalen und/oder Winkeln an der Platte ermittelt.
- Es hat sich gezeigt, dass auf dem Markt von der Firma Sick AG einsetzbare optische Kamera-Messsystem für diesen speziellen Anwendungsfall hervorragend geeignet sind. Die in der Erfindung angewendete Auswertesoftware ist mit Speisung der durch das Kameramesssytem gewonnenen Raumdaten danach in der Lage, die genauen Abmessungen der Platte festzustellen. Bei leichten Abweichungen in den Diagonalen, den Kantenlängen und/oder den Eckwinkeln wird die Ausrichtung der Schneideinrichtung durch Verstellen der Stelleinrichtung nachjustiert, damit folgende Platten genau den geforderten Toleranzen in ihren Abmessungen entsprechen.
- Vorzugsweise erfolgt die Verstellung der Säge(n) für eine nachfolgende Platte im Closed Loop in Abhängigkeit von den ermittelten Kantenlängen, Diagonalen und/oder Winkeln an einer Platte in der Vermessungsstation.
- Es findet hier nicht nur ein einfaches Nachstellen, sondern stetiges Überwachen der Messdaten und ein geregeltes Nachführen der Stelleinrichtungen der Schneideinrichtung statt.
- Es ist von Vorteil, wenn sich die Messkameras während des Messvorgangs oberhalb und innerhalb der Abmessungen der zu vermessenden Platte befinden.
- Und bevorzugt wird zumindest eine Messkamera in den Bereich oberhalb und innerhalb der Abmessungen der zu vermessenden Platte verfahren.
- Wie bereits bei der Beschreibung der Vorrichtung erläutert, ist der „Blick” der Kamera oberhalb der Plattenfläche auf eine Ecke, wobei die Auflagefläche der Platte den Hintergrund bildet, besonders kontrastreich und liefert bessere Messergebnisse. Je nach gewünschter Länge der Platte kann es vorkommen, dass sich dazu in der Regel zwei Kameras ein Stück bewegen müssen.
- Mit Vorteil wird jeder Messkamera unter Verwendung von Targets ein eigenes Mess-Koordinatensystem zugeordnet.
- Ausschlaggebend für die Präzision des Messsystems ist dann die räumliche Zuordnung der Einzel-Koordinatensysteme zu dem Gesamt- bzw. Basis-Koordinatensystem. Damit ist jedoch in kontrollierter Weise eine genaue Darstellung der Plattengeometrie möglich, auch wenn sie nicht absolut rechtwinklig in die Vermessungsstation einläuft und diese durchläuft.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigt
-
1 eine schematische Darstellung eine erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Beschneiden und Vermessen einer Platte, -
2 das Gerüst der Vorrichtung, ausgestattet mit einer Kalibrierungseinrichtung, -
3 Anordnung einer Messkamera oberhalb der Plattenecke, -
4 eine Platte und deren gemessenen geometrischen Daten, -
5 eine dreidimensionale Ansicht der erfindungsgemäßen Vermessungsstation - In
1 erkennt man die Vorrichtung zum Beschneiden und Vermessen einer Platte. Dabei sind die Schneidstation2 und die Vermessungsstation3 aus Gründen der Übersichtlichkeit untereinander dargestellt. Der im oberen Teil links eintretende flache, gerade aus der nicht dargestellten Presse ausgetretene Holzwerkstoff5 wird in der Schneidstation2 in Längen von 1800 bis 8800 mm über Schneideinrichtungen7.1 ,7.2 gesägt. Beispielhaft sind in diesem Ausführungsbeispiel zwei Kreissägen dargestellt. Diese bewegen sich an Sägenführungen9.1 ,9.2 über die gesamte Plattenbreite und sind beispielsweise als Diagonalsägen ausgeführt, die den Vorschub der Platten in Plattenlaufrichtung20 berücksichtigen, um einen „geraden”, d. h. zur Plattenlaufrichtung20 rechtwinkligen Schnitt zu erzeugen. Die Sägenführungen9.1 ,9.2 sind über Stelleinrichtungen10.1 ,10.2 verstellbar. Zusätzlich können Besäumungseinrichtungen8.1 ,8.2 für die Platten vorgesehen sein. Die geschnittenen Platten6 mit einer Stärke von 1 bis 60 mm laufen anschließend im unteren Teil der Figur wieder von links kommend in die Vermessungsstation3 ein. Sie werden dabei mit einer Transporteinrichtung4 weitergeführt, die beispielsweise durch angetriebene Transportbänder oder Rollen gebildet ist. - In der Vermessungsstation
3 sind vier Messkameras12 oberhalb der Ecken der zu vermessenden Platte6 angeordnet. Unterstützt von Lichtemittern13 , die zur Beleuchtung der Plattenecken, aber auch zu Kalibrierungszwecken dienen, sind diese Kameras in der Lage, die Raumdaten der Plattenecken zu erfassen und an eine Auswerte- und Steuerungseinheit15 weiterzugeben. Zur Berücksichtigung unterschiedlicher Plattengrößen sind die in Plattenlaufrichtung20 hinteren Kameras sowohl in der gleichen Laufrichtung sowie in der Richtung der Plattenbreite an Kameraführungen14 verfahrbar angeordnet. - In der Auswerte- und Steuerungseinheit
15 werden die von den Messkameras12 übermittelten Daten ausgewertet und zur Verbesserung des Ergebnisses, das heißt gleicher linker und rechter Seitenkantenlänge, gleicher vorderer und hinterer Kantenbreitenlänge, gleicher Eckwinkel und gleicher Diagonalenlängen (siehe hierzu4 ), wird wenigstens eine Stelleinrichtung10.1 ,10.2 der Schneideinrichtungen angesteuert und über Stellmotore (elektrisch oder hydraulisch oder pneumatisch) reguliert. -
2 zeigte eine Kalibrierungseinrichtung11 für die Messkameras12 mit einem Träger18 zur Aufnahme von Targets17 . Dieser kann am Gestell der Vorrichtung19 zentriert und positionsgenau befestigt werden. Mittels der Targets17 werden die Messkameras12 kalibriert. Mit den Targets17 werden jeweils die beiden quer zur Transportrichtung angeordneten Kameras zueinander vermessen. Der Träger18 besitzt Aufnahmen für zwei Targets17 (jeweils ein Target befindet sich im Erfassungsraum einer Kamera) sowie zusätzliche Markierungspunkte25 zur Berechnung des Basis-Koordinatensystems. Die hintere Kalibrierung wird in einer definierten Position Kameraführung14 durchgeführt. Jede Kamera erhält dadurch ein ihr eigenes Koordinatensystem, das bei den Messvorgängen mit dem Basiskoordinatensystem abgeglichen wird. -
3 betont noch einmal die Anordnung der Messkamera12 oberhalb einer Ecke der Platte6 . So ist mit entsprechendem Untergrund der Kontrast zur genauen Ermittlung der genauen Raumdaten der Ecke höher. - In der
4 sind die die zu ermittelnden geometrischen Hauptdaten, die Seitenkantenlängen21a ,21b , die Breitenkantenlängen22a ,22b , die Diagonalenlängen23a ,23b und die Eckwinkel24 dargestellt. Alle diese geometrischen Daten sind über eine entsprechende Stelleinrichtung10.1 ,10.2 beeinflussbar. Mit hinterlegten Daten über die Einflussfaktoren von Materialeigenschaften, Temperatur-Abkühlung und Feuchtigkeitsgehalt in der Auswerte- und Steuereinheit15 lässt sich das Ergebnis der Schnitteinstellung der Sägen in Hinsicht auf die endgültigen Abmessungen noch einmal verbessern. -
5 zeigt die Vermessungsstation in einer einfachen Ausführung noch einmal in dreidimensionaler Darstellung. Eine Platte ist in dieser Zeichnung nicht dargestellt, um die Transportvorrichtung4 in Form von Förderbändern für die Platten andeuten zu können. Man erkennt auch die zu den Ecken einer zu vermessenden Platte ausgerichteten Messkameras12 und deren Kameraführungen14 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung zum Beschneiden und Vermessen
- 2
- Schneidstation
- 3
- Vermessungsstation
- 4
- Transporteinrichtung
- 5
- Flacher Holzwerkstoff (aus einer Presse kommend)
- 6
- Platte
- 7.1, 7.2
- Schneideinrichtung, Säge (Diagonalkreissäge)
- 8.1, 8.2
- Besäumungseinrichtung
- 9.1, 9.2
- Sägenführung
- 10.1, 10.2
- Stelleinrichtung
- 11
- Kalibrierungseinrichtung
- 12
- Messkamera
- 13
- Lichtemitter
- 14
- Kameraführung
- 15
- Auswerte- und Steuerungseinheit
- 16
- Stellmotor
- 17
- Target
- 18
- Träger
- 19
- Gestell
- 20
- Plattenlaufrichtung
- 21a, 21b
- Seitenkantenlänge
- 22a, 22b
- Breitenkantenlänge
- 23, a, 23, b
- Diagonalenlänge
- 24
- Eckwinkel
- 25
- Markierungspunkt
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 806873 A [0006]
Claims (15)
- Vorrichtung zum Beschneiden und Vermessen einer Platte (
6 ) mit wenigstens einer verstellbaren Schneideinrichtung (7.1 ,7.2 ) zum Beschneiden eines flachen und gepressten Werkstoffs (5 ) in einer Schneidstation (2 ), einer Transporteinrichtung (4 ) zum Transport der geschnittenen Platte (6 ) zu einer Vermessungsstation (3 ), wobei die Vermessungsstation (3 ) ein Kamera-Plattenmesssystem mit Messkameras (12 ) umfasst, und einer rechnergestützten Auswerte- und Steuerungseinheit (15 ), dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund der durch die Messkameras (12 ) gewonnenen und an die Auswerte- und Steuerungseinheit (15 ) weitergeleiteten Messergebnisse eine Stelleinrichtung (10.1 ,10.2 ) zur Ausrichtung der Schneideinrichtung (7.1 ,7.2 ) ansteuerbar ist. - Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein kontinuierlich oder sukzessiv aus einer Presse austretender flacher Holzwerkstoff (
5 ) zu einzelnen Platten (6 ) gleicher Abmessungen (21a ,21b ,22a ,22b ,23a ,23b ,24 ) beschneidbar ist. - Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schneideinrichtungen (
7.1 ,7.2 ) zum Quertrennen des Holzwerkstoffs (5 ) vorhanden sind. - Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens vier Messkameras (
12 ), und insbesondere jeweils eine zur Vermessung jeder Plattenecke vorhanden sind. - Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messkameras (
12 ) über Targets (17 ) kalibrierbar sind. - Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Messkamera (
12 ) in einen Bereich oberhalb der zu vermessenden Platte (6 ) verfahrbar ist. - Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerte- und Steuerungseinheit (
15 ) geeignet ist, Einflussgrößen wie den Abkühlungsvorgang oder die Feuchtigkeit oder das Gewicht oder die Transportgeschwindigkeit der Platte bei der Ansteuerung der Schneideinrichtung (7.1 ,7.2 ) zu berücksichtigen. - Verfahren zum Beschneiden und Vermessen einer Platte (
6 ) mit folgenden Schritten – Schneiden eines flachen und gepressten Werkstoffs (5 ) mit Hilfe wenigstens einer Schneideinrichtung (7.1 ,7.2 ), – Transport der entstandenen Platte (6 ) zu einer Vermessungsstation (3 ), wobei die Vermessungsstation (3 ) ein Kamera-Plattenmesssystem mit Messkameras (12 ) umfasst, – optische Abtastung der Plattenecken und Weitergabe von gemessenen Raumdaten an eine rechnergestützte Auswerte- und Steuerungseinheit (15 ), gekennzeichnet durch die – Ermittlung und Berechnung der genauen Kantenlängen und Winkeln zwei benachbarter Kanten, und – Berechnung der Stelldaten zur Ansteuerung einer Stelleinrichtung (10.1 ,10.2 ) zur Ausrichtung der Schneideinrichtung (7.1 ,7.2 ). - Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (
10.1 ,10.2 ) die Ausrichtung der Schneideinrichtung (7.1 ,7.2 ) kontinuierlich beeinflusst. - Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelldaten aus einem Vergleich von Kantenlängen, Diagonalen und/oder Winkeln (
21a ,21b ,22a ,22b ,23a ,23b ,24 ) an der Platte (6 ) ermittelt werden. - Verfahren gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung der Schneideinrichtung(en) (
7.1 ,7.2 ) für eine nachfolgende Platte (6 ) im Closed Loop in Abhängigkeit von den ermittelten Kantenlängen, Diagonalen und/oder Winkeln (21a ,21b ,22a ,22b ,23a ,23b ,24 ) an einer Platte (6 ) in der Vermessungsstation (3 ) erfolgt. - Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung von Kantenlängen, Diagonalenlängen und/oder Winkeln (
21a ,21b ,22a ,22b ,23a ,23b ,24 ) vier Messkameras eingesetzt werden, die jeweils auf die Ecken der Platte ausgerichtet sind. - Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Messkameras (
12 ) während des Messvorgangs oberhalb und innerhalb der Abmessungen der zu vermessenden Platte (6 ) befinden. - Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Messkamera (
12 ) in den Bereich oberhalb der zu vermessenden Platte (6 ) verfahren wird. - Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Messkamera (
12 ) unter Verwendung von Targets (17 ) ein eigenes Mess-Koordinatensystem zugeordnet wird.
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