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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Brenngasversorgungssystem für einen Verbrennungsmotor, wobei das Brenngasversorgungssystem folgendes umfasst: einen Flüssiggas-Lagertank, eine Brenngasversorgungsleitung, einen Wärmetauscherkreislauf mit einem Arbeitsmedium, wobei die Brenngasversorgungsleitung folgendes umfasst: eine Tankaustrittsleitung für Flüssiggas, mindestens eine Brenngaspumpe, um das Brenngas unter einen Brenngasanschlussdruck für den Verbrennungsmotor zu setzen, und einen Endwärmetauscher, der hinter der mindestens einen Brenngaspumpe angeordnet ist, und wobei der Wärmetauscherkreislauf mindestens einen Kompressor umfasst und hinter diesem einen ersten Wärmetauscher und eine Ausdehnungseinrichtung und einen zweiten Wärmetauscher, der hinter dem Ausdehnungsgefäß angeordnet ist.
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Verbrennungsmotoren werden als Antriebsmaschinen in Schiffen wie Containerschiffen, Massengutfrachtern, Tankern und LNG-Tankern verwendet. Die Verbrennungsmotoren sind normalerweise große Kreuzkopf-Zweitaktmotoren, die mit der Propellerwelle verbunden sind und die Direkteinspritzung des Brennstoffs verwenden, und demzufolge muss das Brenngas vor der Zufuhr zu dem Verbrennungsmotor unter hohem Druck stehen. Bei LNG-Tankern ist bekannt, dass das Brenngasversorgungssystem dem Verbrennungsmotor Brenngas mit einem Druck von etwa 250 bar zuführt, wobei das Brenngas Flüssiggas oder wieder verflüssigtes Boil Off Gas (BOG) direkt aus den LNG-Ladetanks ist.
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Ein Brenngasversorgungssystem dieser Art, bekannt als das Cryostar EcoRel System, ist in 1 veranschaulicht, wo eine BOG-Leitung A vom oberen Ende des Tanks T mit dem Eintritt eines Kompressors B verbunden ist, der das BOG durch einen BOG-Enthitzer C und einen BOG-Kondensator D einem Entspanner E zuführt. Eine Tank-Austrittsleitung für LNG ist mit einer Pumpe G versehen, die in dem LNG in dem Tank T eingetaucht ist, und die Pumpe G kann aktiviert werden, um das LNG zu dem Entspanner E zu überführen, wenn der Anteil des Boil Off Gases in dem Tank nicht ausreicht, um den Gasbrennstoffverbrauch in dem Verbrennungsmotor abzudecken. Der Entspanner E ist ein Flüssiggas-Lagertank mit einer kleineren Speicherkapazität und er kann als Tagestank für den Verbrennungsmotor ausgelegt sein, so dass er eine Menge an LNG lagert, die für mindestens ein paar Stunden Motorbetrieb erforderlich ist.
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Eine in dem LNG in dem Entspanner E eingetauchte Pumpe wirkt als Primer-Pumpe für mindestens eine Brenngaspumpe I, um das Brenngas unter einen Brenngasdruck von etwa 250 bar zu setzen, und das unter Druck gesetzte Brenngas wird über einen Endwärmetauscher J zu dem Gasbrennstoffeintritt an dem Verbrennungsmotor K geführt. Der Endwärmetauscher J wird mit einem warmen Fluid aus einer Wärmequelle L versorgt, und heizt das Brenngas auf eine Temperatur von etwa 45°C auf, so dass das Brenngas für den Motor akzeptabel ist.
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Das Kühlen und Kondensieren von Boil Off Gas erfolgt durch einen Wärmetauscherkreislauf unter Verwendung von Stickstoff als Arbeitsmedium. Der Stickstoff wird in drei Stufen in einem Kompressor N komprimiert, wobei der Stickstoff nach jeder Stufe abgekühlt wird, und anschließend passiert der Stickstoff einen Wärmetauscher und wird zu einer kryogenen Expansionsturbine P geführt und verläuft zunächst durch den BOG-Kondensator D und anschließend den BOG-Enthitzer C und über den Wärmetauscher zurück zu dem Kompressor N. Der Kompressor und die Expansionsturbine sind auf einem gemeinsamen einzelnen Getriebekasten angeordnet.
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JP 2009-204026 A beschreibt ein weiteres BOG-Verflüssigungssystem für die Wiederverflüssigung von BOG und seine Rückführung zu dem Lagertank, so dass Gasverlust durch Verdampfung vermieden wird. Flüssiggas von dem Lagertank kann mit einer in das Flüssiggas in dem Lagertank eingetauchten Pumpe herausgepumpt und in einer weiteren Pumpe außerhalb des Tank mit einem Druck von etwa 100 bis 120 bar unter Druck gesetzt und zu einem Verbrennungsmotor geliefert werden.
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Aus
US-Patent 7,690,365 B2 ist ein weiteres BOG-Verflüssigungssystem für die Versorgung eines Verbrennungsmotors in einem LNG-Tanker mit Brenngas mit einem Förderdruck von 200 bis 300 bar bekannt. Eine erste in das LNG in dem Flüssiggas-Lagertank eingetauchte Brenngaspumpe liefert LNG mit einem Druck von etwa 30 bar über einen Wärmetauscher an eine Hochdruck-Brenngaspumpe. Boil Off Gas von dem Tank wird komprimiert und verläuft durch den Wärmetauscher, wo das LNG das BOG abkühlt, und das verflüssigte BOG wird zu einem Lagertank zurückgeführt. In diesem System gibt es keinen richtigen Wärmetauscherkreislauf mit einem Arbeitsmedium.
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Andere Systeme ohne einen Wärmetauscherkreislauf sind bekannt.
US-Patent 5,884,488 beschreibt eine LNG-Pumpe, die auf einer niedrigeren Ebene als der LNG-Tank angeordnet ist, so dass die Pumpe aufgrund der Schwerkraft mit LNG und mit BOG versorgt werden kann. Die Pumpe besitzt eine besondere Konstruktion und pumpt sowohl die flüssige Phase als auch die Gasphase.
WO 2013/170964 beschreibt eine Hochdruckpumpe, die von einer Primer-Pumpe in dem Tank mit LPG oder LNG mit einem Vordruck von 5,4 bar versorgt wird.
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Während des Verkehrs zwischen Häfen verursacht das Wetter Unterschiede in der Motorbelastung und somit Unterschiede in der Verbrauchsmenge des Brenngases durch den Verbrennungsmotor und Unterschiede bei der Wärmezufuhr zu den Flüssiggas-Lagertanks und somit treten auch Unterschiede zwischen Tag und Nacht auf.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Brenngasversorgungssystem bereitzustellen, das eine sehr zuverlässige Brenngasversorgung bei hohem Druck besitzt.
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Im Hinblick darauf ist das Brenngasversorgungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Brenngaspumpe außerhalb des Flüssiggas-Lagertanks angeordnet ist, und über die Tankaustrittsleitung für Flüssiggas mit dem Flüssiggas im zugeordneten Lagertank verbindbar ist, dass der erste Wärmetauscher des Wärmetauscherkreislaufs zwischen der Brenngaspumpe und dem Endwärmetauscher mit der Brenngasversorgungsleitung verbunden ist, und dass der zweite Wärmetauscher des Wärmetauscherkreislaufs im Flüssiggas-Lagertank oder an einer Flüssiggasdurchflussleitung angeordnet ist, die mit dem Flüssiggas im Flüssiggas-Lagertank in Verbindung steht.
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Der Flüssiggas-Lagertank ist eine Konstruktion, die schwer zugänglich ist, wenn sie mit Flüssiggas gefüllt ist, und wegen der niedrigen Temperatur in dem Tank sollte die gesamte Ausrüstung, die sich in dem Tank befindet, vorzugsweise einfach konstruiert sein. Es kann eine einzelne Brenngaspumpe vorhanden sein oder es können zwei oder mehr Brenngaspumpen vorhanden sein und diese Pumpe oder diese Pumpen sind außerhalb des Flüssiggas-Lagertanks angeordnet. Für die Zuverlässigkeit des Systems, insbesondere für die Betriebssicherheit, ist es von Vorteil, die Brenngaspumpe außerhalb des Tanks anzuordnen, von wo sie auch leichter zugänglich ist.
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Der zweite Wärmetauscher hat keine sich bewegenden Teile und ist im Tank als feste Konstruktion installiert. Alternativ ist der zweite Wärmetauscher an einer Flüssiggasdurchflussleitung angeordnet, die mit dem Flüssiggas in dem Flüssiggas-Lagertank in Verbindung steht. Im letzteren Fall fließt das Flüssiggas durch den zweiten Wärmetauscher und in den Flüssiggas-Lagertank und in dem vorhergehenden Fall wirkt der zweite Wärmetauscher auf das Flüssiggas direkt innerhalb des Flüssiggas-Lagertanks. Der zweite Wärmetauscher führt das Abkühlen des Flüssiggases in dem Tank durch und dieses Abkühlen führt dazu, dass das Flüssiggas eine Temperatur unter dem Siedepunkt des Gases besitzt. Der Siedepunkt des Gases ist abhängig vom Druck, derart, dass das Sieden bei einer niedrigeren Temperatur stattfindet, wenn der Druck niedriger ist. Aufgrund des Abkühlens unterhalb des Siedepunktes bei dem Druck im Tank ist es möglich, den Druck in dem Flüssiggas zu reduzieren, und dennoch die Bildung von gasförmigem Gas aufgrund des Siedens zu vermeiden. Wenn dies gewünscht wird, kann die Brenngaspumpe, die außerhalb des Tanks angeordnet ist, somit über die Tankaustrittsleitung für das Flüssiggas eine Saugwirkung auf das Flüssiggas in dem Tank ausüben, ohne gleichzeitig ein Sieden in dem Flüssiggas zu verursachen. Die Brenngaspumpe erhält nur Flüssiggas ohne gasförmiges Gas und die Pumpe ist somit sehr betriebssicher.
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Die Versorgung des Motors mit Brenngas basiert auf Flüssiggas von dem Flüssiggas-Lagertank und basiert nicht auf Boil Off Gas, und die Brenngasversorgung ist unabhängig von Wetterbedingungen und Schwankungen in der Verbrauchsmenge, und dies verbessert die Zuverlässigkeit des Brenngasversorgungssystem bei Hochdruck zu dem Verbrennungsmotor.
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Es ist bevorzugt, dass der Brenngasdruck der Brenngaspumpe in dem Bereich von 200 bar bis 700 bar liegt. Bei bestimmten Ausführungsarten kann es möglich sein, einen höheren Brenngasdruck zu verwenden, wie z. B. einen Druck von 750 bar. Doch der maximale Druck von 700 bar begrenzt den Energieverbrauch, der verwendet wird, um den Druck zu bekommen. Das Brenngas wird direkt in den Brennraum des Verbrennungsmotors eingespritzt und dies erfordert normalerweise einen Druck höher als 200 bar. Es ist daher zweckmäßig, dass der Brenngasdruck der Brenngaspumpe in dem Bereich von 250 bar bis 450 bar liegt.
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In einer bevorzugten Ausführungsart ist ein dritter Wärmetauscher hinter dem Ausdehnungsgefäß in dem Wärmetauscherkreislauf und vor der mindestens einen Brenngaspumpe in der Brenngasversorgungsleitung angeordnet. Bei diesem Standort verläuft die Tankaustrittsleitung durch den dritten Wärmetauscher und wird durch den Wärmetauscherkreislauf abgekühlt. Das Arbeitsmedium, wie z. B. Stickstoff, ist durch das Ausdehnungsgefäß gelaufen, kurz bevor es durch den dritten Wärmetauscher fließt, und hat somit in dem Wärmetauscherkreislauf seine niedrigste Temperatur. Der dritte Wärmetauscher stellt wirksam sicher, dass der Gasbrennstoff in der Tankaustrittsleitung seine niedrigste Temperatur hat, wenn es in die mindestens eine Brenngaspumpe eintritt.
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In einer Ausführungsart ist der Kompressor so ausgelegt, dass er das Arbeitsmedium auf einen maximalen Druck in dem Bereich von 40 bar bis 120 bar komprimiert. Der gewünschte Druck in dem Arbeitsmedium an dem Austritt des Kompressors ist ein Gleichgewicht zwischen dem Erhalten einer hohen Druckreduzierung in dem Ausdehnungsgefäß und der Leistung, die erforderlich ist, um den Kompressor zu betreiben. Der Druck kann niedriger als 40 bar sein, wie z. B. 10, 25 oder 35 bar. Wenn eine gute Effizienz gewünscht wird, kann der Druck vorzugsweise höher sein als der Druck an dem kritischen Punkt des Arbeitsmediums, so dass sich das Arbeitsmedium während seines Durchflusses durch den ersten Wärmetauscher in dem überkritischen Zustand befindet.
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In einer Ausführungsart ist das Ausdehnungsgefäß so ausgebildet, dass es einen Druck stromabwärts in dem Bereich von 1 bar bis 12 bar bereitstellt. Der wünschenswerte Druckbereich hängt von dem Arbeitsmedium ab. Bei dem oberen Ende des Druckbereichs handelt es sich vorzugsweise um einen solchen Druck, dass das Arbeitsmedium bei diesem Druck einen Siedepunkt unterhalb des Siedepunktes des Flüssiggases in dem Tank hat, und wenn Stickstoff als Arbeitsmedium verwendet wird, entspricht ein Druck von 12 bar einem Siedepunkt von etwa –165°C, und ein Druck von 1 bar entspricht einem Siedepunkt von etwa –196°C. Bei einem bevorzugten Druck von etwa 5 bar am Austritt des Ausdehnungsgefäßes, hat Stickstoff einen Siedepunkt von etwa –178°C und das Arbeitsmedium ist somit deutlich kälter als das Flüssiggas.
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Das Arbeitsmedium ist flüssig oder im wesentlichen flüssig, wenn es in den zweiten Wärmetauscher fließt. Der Siedepunkt des Arbeitsmediums bei dem Druck, der in dem zweiten Wärmetauscher vorherrscht, ist niedriger als die Temperatur des Flüssiggases in dem Flüssiggas-Lagertank, und der Wärmeeintrag von dem Flüssiggas zu dem Arbeitsmedium in dem zweiten Wärmetauscher bringt das Arbeitsmedium zum Sieden. Die Verdampfungswärme, die von dem Arbeitsmedium verbraucht wird, macht den zweiten Wärmetauscher sehr effizient im Hinblick auf das Abkühlen des Flüssiggases in dem Flüssiggas-Lagertank. Dieses Prinzip eines siedenden Arbeitsmediums in dem zweiten Wärmetauscher kann auf alle Ausführungsarten der vorliegenden Erfindung angewendet werden.
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In einer Ausführungsart hat der Flüssiggas-Lagertank ein Fassungsvermögen an Flüssiggasvolumen entsprechend höchsten drei Tage Brenngasverbrauch bei kontinuierlicher Vollast des Verbrennungsmotors. In dieser Ausführungsart ist der Flüssiggas-Lagertank ein sogenannter Tagestank, der in der Nähe des Verbrennungsmotors eine geringere Menge Brenngas aufnimmt. Der Tagestank wird in Zeitabständen mit Brenngas ergänzt, z. B. wenn die flüssige Brenngasmenge unterhalb einer festgelegten Menge in dem Tank liegt. Der Tagestank wird normalerweise bei Umgebungstemperatur oder bei einem leichten Überdruck von wenigen bar gehalten. Bei einigen Ausführungsarten kann der Tagestank ein Fassungsvermögen besitzen, das weniger als 24 Stunden Brenngasverbrauch entspricht.
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In einer Ausführungsart umfasst das Brenngasversorgungssystem mindestens zwei Flüssiggas-Lagertanks. Einer der Flüssiggas-Lagertanks kann ein Tagestank sein, aber es ist auch möglich, dass zwei oder mehr der Flüssiggas-Lagertanks Tanks mit einem großen Fassungsvermögen sind. Wenn die Ausführungsart in einem Flüssiggas-Tanker installiert ist, wie z. B. einem LNG-Tanker oder einem LPG-Tanker, können die Flüssiggas-Lagertanks die Ladetanks oder eine Teilgruppe der Ladetanks, wie z. B. zwei Ladetanks, sein, die in unmittelbarer Nähe des Maschinenraums angeordnet sind. Wenn das Schiff kein Flüssiggas als Ladung mit sich führt, kann es zweckmäßig sein, eine Vielzahl von Flüssiggas-Lagertanks zu haben, wie z. B. von zwei bis 25 oder mehr Flüssiggas-Lagertanks.
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In einer Ausführungsart umfasst der Wärmetauscherkreislauf mindestens zwei zweite Wärmetauscher, die in mindestens zwei Flüssiggas-Lagertanks angeordnet sind, vorzugsweise so, dass sich mindestens ein zweiter Wärmetauscher in jedem Flüssiggas-Lagertank befindet.
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In einer Ausführungsart ist das Flüssiggasversorgungssystem für einen Verbrennungsmotor bestimmt, der als Antriebsmotor in einem Schiff dient. Das Brenngasversorgungssystem kann alternativ für einen Hilfsmotor in einem Schiff oder für einen Verbrennungsmotor bestimmt sein, der als Antriebsmaschine in einem stationären Kraftwerk dient.
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In einer Ausführungsart ist das Schiff aus einer Gruppe ausgewählt umfassend Containerschiffe, Massengutfrachter, Passagierschiffe, Öltanker, Tanker, RoRo-Schiffe und Kühlschiffe. Es ist ein gemeinsames Merkmal der Schiffe in dieser Gruppe, dass sie eine andere Ladung als Flüssiggas führen, und in diesem Fall wurde das Schiff mit Gasbrennstofftanks in Form von Flüssiggas-Lagertanks ausgestattet. Ein RoRo-Schiff ist ein Schiff mit einer Rampe, so dass die Ladung an und von Bord gebracht werden kann. In einer anderen Ausführungsart ist das Schiff ein Gastanker.
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In einer Ausführungsart erstreckt sich eine Bypassleitung von der Brenngasversorgungsleitung hinter dem ersten Wärmetauscher zu dem Flüssiggas-Lagertank, wobei die Bypassleitung mit einer Bypasspumpe und einem Absperrventil versehen ist. Wenn der Verbrennungsmotor außer Betrieb genommen wird, kann das Absperrventil in der Bypassleitung geöffnet und die Pumpe aktiviert werden, um kaltes Flüssiggas durch die Tankaustrittsleitung und die Bypassleitung zu zirkulieren, so dass das System vor dem Start des Verbrennungsmotors abgekühlt wird oder im kalten Zustand aufrechterhalten wird, während der Motor vorübergehend gestoppt wird.
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Beispiele von Ausführungsarten der Erfindung sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die sehr schematischen Zeichnungen in weiteren Einzelheiten beschrieben. Es zeigen:
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1 veranschaulicht ein Brenngasversorgungssystem für einen Verbrennungsmotor zum Antreiben eines LNG-Tankers im Stand der Technik,
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2 veranschaulicht einen LNG-Tanker mit einem Brenngasversorgungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung,
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3 veranschaulicht den Umriss eines Verbrennungsmotors in dem LNG-Tanker von 2 vom Ende her,
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4 veranschaulicht ein Brenngassystem des Verbrennungsmotors in 3,
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5 veranschaulicht in näheren Einzelheiten das Brenngassystem in 3 von einem einzelnen Zylinder an dem Motor aus gesehen,
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6 veranschaulicht eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsart eines Brenngasversorgungssystems gemäß der vor liegenden Erfindung,
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7 veranschaulicht eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsart des Brenngasversorgungssystems,
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8 veranschaulicht eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsart des Brenngasversorgungssystems, und
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9 veranschaulicht eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsart des Brenngasversorgungssystems.
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Ein LNG-Tanker in 2 hat einen Verbrennungsmotor, der als Hauptantriebsmotor in dem Maschinenraum 1, der unter einem Aufbau 2 angeordnet ist, dient. Der Motor treibt einen Propeller 3 zum Antrieb des Schiffes an. Der LNG-Tanker hat eine Vielzahl, in der veranschaulichten Ausführungsart vier, LNG-Lagertanks, von denen mindestens einer und vorzugsweise mehrere Flüssiggas-Lagertanks 4 sind, die in einem Brenngasversorgungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Auch wenn der Zweck des LNG-Tankers darin besteht, LNG von einer Produktionsstätte zu einem Nutzungsstandort für LNG zu transportieren, agieren die LNG-Lagertanks auch als Brennstofflager für den Verbrennungsmotor während des Transports.
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Das Schiff muss kein LNG-Tanker sein, sondern es kann auch ein Tanker jeder anderen Art sein, wobei mindestens ein Flüssiggas-Lagertank 4 nur als Brennstofflager dient, unabhängig von der Ladung des Schiffes. Beispiele für diese anderen Arten von Schiffen sind RoRo-Schiffe, Containerschiffe, Öltanker, Autotransportschiffe und Massengutfrachter.
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In 3 ist der Verbrennungsmotor in näheren Einzelheiten gezeigt. Bei dem Verbrennungsmotor handelt es sich um einen Kolbenmotor und vorzugsweise um einen Kreuzkopf-Zweitaktmotor, der allgemein mit 5 bezeichnet ist. Der Motor kann von 4 bis 15 Zylinder haben. Der Motor kann z. B. ein Motor der Marke MAN Diesel & Turbo und des Typs ME-GI oder MC oder ein Motor der Marke Wärtsilä oder ein Motor der Marke Mitsubishi sein. Die Zylinder können eine Bohrung in dem Bereich von z. B. 25 bis 120 cm, vorzugsweise von 40 bis 110 cm, haben. Die Kreuzkopf-Zweitakt-Verbrennungsmotoren, die als Hauptantriebsmotoren verwendet werden, haben normalerweise eine Umdrehung, die als U/Min. angegeben ist, in dem Bereich von 55 bis 195 U/Min. Diese Motoren heißen langsam laufende Motoren oder Langsamläufer. Die niedrige Drehzahl ist für die Übertragung der Schubkraft über den Propeller auf das Wasser in der Nachlaufströmung des Schiffes erforderlich. Um den Schub auf das Wasser zu übertragen, benötigt der Propeller eine große Fläche und somit einen großen Durchmesser. Da die Kavitation am Propeller unerwünscht ist, ist es erforderlich, die Drehzahl des Antriebsmotors auf den niedrigen Drehzahlbereich zu beschränken, wie z. B. von 60 bis 200 U/Min.
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Der Verbrennungsmotor 5 hat eine Vielzahl von Zylindern, wobei jeder einen Hubkolben in dem Zylinder aufweist. In den Kreuzkopf-Zweitaktmotoren sind die Zylinder normalerweise Zylinder mit Gleichstromspülung, wobei ein Auslassventil 6 am oberen Ende des Zylinders angeordnet ist und nicht gezeigte Spülluftanschlüsse an dem unteren Ende des Zylinders angeordnet sind. Das Abgas aus dem Zylinder läuft durch eine Abgasaufnahme 7 und weiter zu dem Turbinenteil eines Turboladers 8, dessen Kompressorteil komprimierte Eintrittsluft zu einer Eintrittluftkammer 9 liefert. Aus dieser Kammer kann die Eintrittsluft durch einen Eintrittsluftkühler 10 zu einem Bereich führen, der die Spülluftanschlüsse in den Zylindern umgibt.
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Der Motor hat ein Einspritzsystem zur Direkteinspritzung von Zündbrennstoff und gasförmigem Brenngas und aus Sicherheitsgründen ist das System zur Einspritzung von Brenngas mit einem Lufteinlasssystem und einem Inertgassystem versehen. Das Lufteinlasssystem ist in einem Rohr 15 vorgesehen, das das Gasbrennstoffrohr 16 umgibt, und der ringförmige Raum zwischen den beiden Rohren erlaubt die Überwachung von Gasaustritt aus dem inneren Rohr. Der Lufteinlass findet bei 11 statt und wenn das Einspritzsystem normal arbeitet, findet der Luftauslass bei 12 statt. Ein Paar Kohlenwasserstoff-Detektoren 13 ist hinter dem Motor in der Leitung, die zu dem Luftauslass 12 führt, angeordnet. Eine Quelle von unter Druck stehendem Inertgas 14 ist mit dem Brenngasrohr 16 verbunden und bei Abschaltung des Motors wird das Inertgas dem Brenngasrohr zugeführt, um dieses im Hinblick auf Gas zu spülen.
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Ein erstes Brennstofflager 17 liefert Zündbrennstoff zu den Einspritzdüsen 18 an jedem Zylinder 19 des Verbrennungsmotors. Der Zünd-Brennstoff wird mit einem Druck von z. B. 300 oder 400 bar geliefert und wird verwendet, um jede Brennstoffeinspritzsequenz in dem Zylinder in Gang zu setzen. Bei dem Zündbrennstoff kann es sich um Heizöl handeln und es ist in der Lage, sich in dem Brennraum mit dem Verdichtungsdruck, der in dem Brennraum am Ende des Arbeitstaktes zur Verfügung steht, selbst zu entzünden. Gasinjektoren 20 an jedem Zylinder 19 sind mit Steueröl von einer Steuerölpumpe 21 bereitgestellt, wenn der erforderliche Zündöldruck festgestellt wird, und der Steueröldruck ist an den Gasinjektoren 20 erforderlich, um Gas einzuspritzen. Das Steueröl sorgt dafür, dass Gas nicht in die Zylinder eingespritzt wird, wenn kein Zündöl eingespritzt wird. Die Gasinjektoren 20 werden über die Dichtölleitung 22 auch mit unter Druck stehendem Dichtöl versorgt. Das Dichtöl verhindert, dass Gas auf andere Art aus dem Gasinjektor austritt als durch die Gaseinspritzdüse, die das Gas in den Brennraum liefert.
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Brenngas aus dem Flüssiggas-Lagertank 4 wird über eine Brenngasversorgungsleitung 25 in einem Brenngasversorgungssystem zu einem Brenngasrohr 16 geführt und fließt zu einem Speicher 23 und ein Steuerventil 24 öffnet sich für Brenngas zu den Injektoren 20, wenn die Brenngaseinspritzung stattfinden soll. Es kann ein Common-Rail-Rohr zwischen dem Brenngasrohr 16 und den Injektoren 20 vorhanden sein und in diesem Fall kann es möglich sein, ohne Speicher 23 auszukommen.
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Das Brenngasversorgungssystem für einen Verbrennungsmotor ist in näheren Einzelheiten in den 6 bis 8 gezeigt. Die Brenngasversorgungsleitung 25 erstreckt sich von innerhalb des Flüssiggas-Lagertanks 4 zu dem Verbrennungsmotor 5 und besitzt einen ersten Abschnitt, der durch eine Tankaustrittsleitung 26 gebildet ist. Die Tankaustrittsleitung 26 erstreckt sich in den Tank hinein bis zu einem Bereich in der Nähe eines Innenbodens des Tanks und hat eine Endöffnung, die den Zustrom von Flüssiggas erlaubt. Es gibt keine Pumpe an der Tankaustrittsleitung 26 innerhalb des Flüssiggas-Lagertanks 4. Als Alternativen dazu, sich von oben nach unten in den Tank hinein zu erstrecken, kann die Tankaustrittsleitung unter dem Tank von einer darin befindlichen Bodenöffnung verlaufen oder sie kann von einem unteren Abschnitt eines Endbodens aus verlaufen, wenn der Flüssiggas-Lagertank als zylindrischer Tank mit einer horizontalen zentralen Achse und Endböden ausgebildet ist.
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Die Tankaustrittsleitung ist mit einem dritten Wärmetauscher 27 verbunden, in dem Brenngas in der Brenngasversorgungsleitung durch ein Arbeitsmedium in einem Wärmetauscherkreislauf, der allgemein mit 28 bezeichnet ist, abgekühlt wird. Die Tankaustrittsleitung ist mit einem nicht gezeigten Absperrventil und möglicherweise auch einem Rückschlagventil außerhalb des Flüssiggas-Lagertanks 4 versehen, so dass der Tank nach Wahl verbunden oder unterbrochen werden kann. An der Seite hinter dem dritten Wärmetauscher 27 setzt sich die Brenngasversorgungsleitung zu dem Eintritt einer Brenngaspumpe 29 hin fort, wobei es sich um eine Hochdruckpumpe handelt, die den Brenngasdruck auf mindestens einen Druck erhöht, der an dem Brenngaseintritt zu dem Verbrennungsmotor 5 erforderlich ist, nämlich ein Druck in dem Bereich von 200 bar bis 700 bar, normalerweise etwa 300 bis 400 bar. Ein Hochdruck ist erforderlich, weil der Verbrennungsmotor eine Direkteinspritzung des Gases in den Brennraum am Ende des Kompressionshubes durchführt, wobei der Druck in dem Brennraum z. B. 180 bar betragen kann, und der Einspritzdruck wesentlich höher sein muss, um das Gas in der Verbrennungszone fein zu verteilen.
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Die Brenngaspumpe kann verschiedene Stufen aufweisen oder es können zwei oder mehr Brenngaspumpen in Reihe oder parallel geschaltet sein. Die Brenngaspumpe ist eine Kryopumpe und Beispiele dafür sind das Modell TC-34 von Cryogenic Industries, CA, USA und Hochdruck-LNG-Kreiselpumpen, wie in Hydrocarbon Processing, Juli 2011, Seiten 37–41 offenbart. Die Brenngaspumpe ist vorzugsweise eine Kolbenverdrängungspumpe mit einem Hydraulikantrieb, der in beide Richtungen wirkt. Die mindestens eine Brenngaspumpe kann auch eine Kombination aus einer Kolbenpumpe und einer Kreiselpumpe sein.
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Von dem Austritt der Brenngaspumpe ist die Brenngasversorgungsleitung 25 mit einem ersten Wärmetauscher 30 verbunden, in dem Brenngas in der Brenngasversorgungsleitung durch das Arbeitsmedium in dem Wärmetauscherkreislauf 28 erhitzt wird. Die Brenngasversorgungsleitung 25 setzt sich von dem Austritt des ersten Wärmetauschers 30 zu einem Endwärmetauscher 31 fort, in dem Brenngas auf eine Temperatur oberhalb der Umgebungstemperatur, vorzugsweise eine Temperatur von etwa 45°C, erhitzt wird, die für die Lieferung des Brenngases zu dem Verbrennungsmotor geeignet ist. Der Endwärmetauscher wird mit einer Heizflüssigkeit von einer verfügbaren Quelle 32 versorgt, die getrennt von dem Wärmetauscherkreislauf 28 ist.
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Von dem Austritt des Endwärmetauschers 31 ist die Brenngasversorgungsleitung 25 mit dem Gasbrennstoffrohr 16 an dem Verbrennungsmotor verbunden, zu dem das Brenngas mit einem Brenngasanschlussdruck geliefert wird. Das Brenngas ist in dem Abschnitt der Brenngasversorgungsleitung 25, die von der Brenngaspumpe 29 zu dem Gasbrennstoffrohr 16 verläuft, in einem überkritischen Zustand.
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Der Wärmetauscherkreislauf 28 ist ein geschlossener Kreislauf mit einer Zirkulationsleitung 33, in der ein Arbeitsmedium fließt. Ein Speicher 34 für das Arbeitsmedium ist über eine Zirkulationsleitung 33 mit dem Eintritt eines Kompressors 35 verbunden. Der Kompressor kann ein Einstufen-Kompressor oder ein Kompressor mit mehreren Stufen sein. An dem Austritt des Kompressors 35 ist das Arbeitsmedium in einer überkritischen Stufe, wie z. B. bei einem Druck von 100 bar, und der Austritt des Kompressors ist mit einem Eintritt an dem ersten Wärmetauscher 30 verbunden, vorzugsweise derart, dass das Arbeitsmedium im Gegenstrom zu dem Brenngas fließt, dem das Arbeitsmedium während des Durchgangs durch den ersten Wärmetauscher Wärme liefert.
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Von dem Austritt des ersten Wärmetauschers setzt sich die Zirkulationsleitung 33 zu einer hier zweckmäßig durch ein Ausdehnungsgefäß 36 gebildeten Ausdehnungseinrichtung fort, in welcher der Druck in dem Arbeitsmedium auf einen niedrigen Druck reduziert wird, wie z. B. einen Druck in dem Bereich von 1 bar bis 12 bar, so dass das Arbeitsmedium eine Temperatur unter dem Siedepunkt des Brenngas in der Brenngasversorgungsleitung 25 vor der Brenngaspumpe 29 hat, wie z. B. eine Temperatur von mindestens 10°C unter diesem Siedepunkt, und vorzugsweise mindestens 20°C unter diesem Siedepunkt. Das Druckausdehnungsgefäß kann in einer Ausführungsart eine Düse aufweisen, die in einer geschlossenen Kammer angeordnet und mit der Zirkulationsleitung 33 verbunden ist, die von dem ersten Wärmetauscher kommt, so dass sich das Arbeitsmedium in die Kammer ausdehnt, so dass sowohl der Druck als auch die Temperatur des Arbeitsmediums gesenkt werden.
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Von dem Austritt des Ausdehnungsgefäßes 36 ist die Zirkulationsleitung 33 mit dem dritten Wärmetauscher 27 verbunden, in dem Brenngas in der Brenngasversorgungsleitung durch das Arbeitsmedium in dem Wärmetauscherkreislauf 28 abgekühlt wird. Dieses Abkühlen ist sehr effektiv, da das Arbeitsmedium in der Zirkulationsleitung auf seiner niedrigsten Temperatur ist, wenn es aus dem Ausdehnungsgefäß herausfließt. Das Brenngas kann somit viele Grad Celsius unter seinen Siedepunkt abgekühlt werden und dies schafft Raum für niedrigen Druck in dem flüssigen Brenngas ohne das Vorhandensein einer Gasphase genau vor der mindestens einen Brenngaspumpe 29.
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Von dem Austritt des dritten Wärmetauschers 27 setzt sich die Zirkulationsleitung 33 in den Flüssiggas-Lagertank 4 zu einem zweiten Wärmetauscher 37 fort, der die Form eines Rohrabschnittes haben kann, der in das Flüssiggas in dem Tank eingetaucht ist, wie z. B. ein spiralförmiger Rohrabschnitt. Die Zirkulationsleitung und ein zweiter Wärmetauscher, der in dem Flüssiggas-Lagertank 4 verläuft, wird in einer Ausführungsart aus einer einzelnen Rohrlänge gebildet, die in eine Form gebracht wurde, und für die verbesserte Wärmeübertragung möglicherweise mit externen Rippen versehen ist, und sich bewegende Teile oder Verbindungen zwischen separaten Elementen in dem Tank können bei Bedarf vermieden werden, um die Betriebssicherheit zu optimieren. In einer anderen Ausführungsart ist der zweite Wärmetauscher eine plattenförmige Konstruktion mit einem inneren Strömungsweg für das Arbeitsmedium und einer Eintrittsöffnung und einer Austrittsöffnung mit festen Verbindungen zu der Zirkulationsleitung 33, die in dem Flüssiggas-Lagertank 4 angeordnet ist. Die Punkt-gestrichelte Linie gibt eine Oberseite 38 des Flüssiggases in dem Tank an. Selbstverständlich bewegt sich die Oberseite nach unten, wenn das Brenngas verbraucht wird. Von dem zweiten Wärmetauscher 37 setzt sich die Zirkulationsleitung 33 zu einem Eintritt an dem Speicher 34 fort.
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Das Arbeitsmedium kann Stickstoff sein, das bereits für andere Zwecke auf einem Schiff verwendet werden kann, wo Stickstoff als Inertgas verwendet wird. Das Arbeitsmedium kann alternativ Argon oder Helium sein. Typische Eigenschaften dieser Arbeitsmedien sind in Tabelle 1 gezeigt, zusammen mit ähnlichen Eigenschaften von Methan, das normalerweise als Brenngas verwendet wird.
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Helium ist aufgrund seiner niedrigen Verdampfungswärme nicht bevorzugt. Tabelle 1
| Stickstoff | Argon | Helium | Methan |
Siedepunkt, °C | –195,8 | –185,9 | –268,9 | –161,5 |
Kritischer Punkt, °C | –147,0 | –122,5 | 268,0 | –82,6 |
Kritischer Punkt, bar | 34,0 | 48,3 | 2,3 | 46 |
Schmelzpunkt, °C | –210,0 | –189,4 | –271,4 | –182,5 |
Verdampfungswärme kJ/kg | 203 | 161 | 20 | - |
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Eine Bypassleitung 39 ist mit der Brenngasversorgungsleitung 25 hinter dem ersten Wärmetauscher 30 verbunden und verläuft über eine Bypasspumpe 40 und ein nicht gezeigtes Absperrventil zu dem Flüssiggas-Lagertank 4. Die Pumpe 29 kann eine Ansaugkammer mit einer Bypassleitung aufweisen, die geöffnet und geschlossen werden kann, wenn die Bypassleitung 39 geöffnet und geschlossen wird, so dass die Pumpe 29 einen Bypassdurchfluss erlaubt, wenn die Bypassleitung 39 für den Bypass geöffnet ist. Die Pumpe 29 kann alternativ eine Pumpe sein, die einen Bypass durch das Pumpelement bei Stillstand erlaubt. Wenn der Verbrennungsmotor stillsteht, kann das Absperrventil geöffnet werden und die Bypasspumpe 40 kann aktiviert werden, so dass Flüssiggas durch den größten Teil der Brenngasversorgungsleitung 25 zirkuliert wird, um das System abzukühlen, und es für den Betrieb bereitzumachen, wenn der Verbrennungsmotor gestartet wird.
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Ein Beispiel für den Betrieb gemäß der vorliegenden Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die Ausführungsart von 6 angegeben. Die Gasdurchflussmenge in der Brenngasversorgungsleitung 25 wird als 1 kg/s angegeben entsprechend dem LNG-Verbrauch, wenn der Verbrennungsmotor eine Leistung von etwa 27 MW hat. Die Verbrennungsmotoren, die für den Schiffsantrieb maßgeblich sind, liegen in einem Leistungsbereich von etwa 2 MW bis etwa 90 MW, in Abhängigkeit von der Art des Motors, der Bohrung des Motors und der Anzahl an Zylindern in dem Motor, und die Brenngasverbrauchsmenge ist proportional zu der Leistung. Stickstoff N2 wird als Arbeitsmedium verwendet und die Durchflussrate des Arbeitsmediums in der Zirkulationsleitung 33 beträgt in diesem Beispiel 1,7 kg/s.
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Das Flüssiggas an der Position ag in dem Flüssiggas-Lagertank 4 hat einen Druck von etwa 1 bar und eine Temperatur von etwa –161°C und etwa die gleiche Temperatur und der gleiche Druck sind für das Brenngas in der Tankaustrittsleitung 26 an einer Position bg kurz vor dem dritten Wärmetauscher 27 maßgeblich. An der Position cg in der Brenngasversorgungsleitung 25 hinter diesem Wärmetauscher hat das Brenngas einen Druck in dem Bereich von etwa 0,7 bis 1 bar und eine Temperatur von etwa –176°C. Nach dem Unterdrucksetzen in der mindestens einen Brenngaspumpe 29 hat das Brenngas an der Position dg einen Druck von etwa 300 bar und eine Temperatur von etwa –172°C, und der gleiche Druck und die gleiche Temperatur sind an der Position, z. B. vor dem ersten Wärmetauscher 30, zu finden. Hinter diesem Wärmetauscher an der Position fg hat das Brenngas einen Druck von etwa 300 bar und eine Temperatur von etwa –12°C und hinter dem Endwärmetauscher 31 an Position gg hat das Brenngas einen Druck von etwa 300 bar und eine Temperatur von etwa 45°C.
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Das Arbeitsmedium an der Position i in dem Speicher 34 hat einen Druck von etwa 5 bar und eine Temperatur von etwa –161°C und etwa die gleiche Temperatur und der gleiche Druck sind an der Position h kurz vor dem Kompressor 35 maßgeblich. Hinter dem Kompressor 35 an der Position f hat das Arbeitsmedium einen Druck von etwa 100 bar und eine Temperatur von etwa 28°C. Hinter dem ersten Wärmetauscher 30 an den Positionen e und d hat das Arbeitsmedium einen Druck von etwa 100 bar und eine Temperatur von etwa –152°C. An der Position c hinter dem Ausdehnungsgefäß 36 hat das Arbeitsmedium einen Druck von etwa 5 bar und eine Temperatur von etwa –178°C und ein Teil des Arbeitsmediums befindet sich in der Dampfphase. In dem dritten Wärmetauscher verdampft ein Teil der flüssigen Phase und hinter dem dritten Wärmetauscher 30 an den Positionen b und a hat das Arbeitsmedium einen Druck von etwa 5 bar und eine Temperatur von etwa –178°C. In dem zweiten Wärmetauscher 37 siedet das Arbeitsmedium und dahinter und an der Position i in dem Speicher 34 hat das Arbeitsmedium einen Druck von etwa 5 bar und eine Temperatur von etwa –161°C.
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Bei diesen Durchflussbedingungen benötigt der Kompressor 35 eine Leistung von 310 kW und 542 kW werden in dem ersten Wärmetauscher 30 von dem Arbeitsmedium zu dem Brenngas übertragen; 66 kW werden in dem dritten Wärmetauscher 30 von dem Brenngas zu dem Arbeitsmedium übertragen; und 165 kW werden in dem zweiten Wärmetauscher 33 von dem Brenngas zu dem Arbeitsmedium übertragen.
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In den ersten Wärmetauscher 30 tritt das Arbeitsmedium bei der Temperatur von 28°C ein und bei –152°C aus, während das Brenngas im Gegenstrom bei der Temperatur von –171°C eintritt und bei –12°C austritt, und die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Medien beträgt somit 40°C an einem Ende des Wärmetauschers und 19°C an dem anderen Ende, und innerhalb des Wärmetauschers ist die Temperaturdifferenz geringer, doch das Arbeitsmedium hat an allen Positionen innerhalb des Wärmetauschers eine höhere Temperatur als das Brenngas.
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In der nachfolgenden Beschreibung weiterer Ausführungsarten werden für die Einzelheiten der gleichen Funktion dieselben Bezugszeichen verwendet wie in der oben erwähnten Ausführungsart und es werden lediglich Unterschiede in Bezug auf die erste Ausführungsart erwähnt.
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In der zweiten Ausführungsart von 7 ist das Ausdehnungsgefäß 20 eine Turbine, in der sich das Arbeitsmedium ausdehnt, während die Turbine Energie für ihre Welle erhält. Die Welle der Turbine ist mit der Welle der Brenngaspumpe verbunden, möglicherweise über ein Getriebe, um Energie zu sparen.
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In der dritten Ausführungsart von 8 ist der Flüssiggas-Lagertank 4, in dem die Brenngasversorgungsleitung 25 montiert ist, ein Tagestank mit einem relativ kleinen Fassungsvermögen, so dass er eine Brenngasmenge enthält, die für einige Stunden Betrieb des Verbrennungsmotors 5 erforderlich ist, aber weniger als für mehrere Tage Betrieb. Dieser Tagestank kann bequem neben dem Maschinenraum aufgestellt werden, da er klein ist. Mindestens ein zusätzlicher Flüssiggas-Lagertank 4 mit höherem Fassungsvermögen ist ebenfalls aufgestellt und ein zweiter Wärmetauscher 37 ist ebenfalls in diesem Tank installiert und die Zirkulationsleitung 33 ist mit einem separaten Kreis versehen, der diesen zweiten Wärmetauscher 37 parallel mit dem zweiten Wärmetauscher 37 in dem Flüssiggas-Lagertank 4 verbindet, der als Tagestank dient, und die Steuerventile 41 werden zur Steuerung des Durchflusses des Arbeitsmediums zu dem einzelnen zweiten Wärmetauscher 37 verwendet. Eine Brenngaszuführung 42 mit einer Servicepumpe 43 verläuft von der Nähe des Innenbodens des großen Tanks zu dem Tagestank und der Tagestank kann einen Sensor oder eine Füllstandskontrollvorrichtung besitzen, die die Servicepumpe aktiviert, wenn der Füllstand in dem Tagestank unter einem voreingestellten Wert liegt, so dass eine angemessene Menge flüssiges Brenngas in dem Tagestank aufrechterhalten wird.
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Der zweite Wärmetauscher 37 in dem einzelnen Tank hält den Gasgehalt in dem Tank auf einer niedrigeren Temperatur aufrecht als die Siedetemperatur des Gases. Die Druckhöhe in den Tanks kann auf diese Weise bei einem Umgebungsdruck von etwa 1 bar aufrechterhalten werden und Boil Off Gas wird vermieden. Das Brenngasversorgungssystem verwendet somit kein Boil Off Gas und es besitzt keine Ausrüstung für eine Wiederverflüssigung von Boil Off Gas. Der Flüssiggasgehalt in den Flüssiggas-Lagertanks 4 kann auf eine niedrigere Temperatur heruntergekühlt werden, wie z. B. eine Temperatur oberhalb, aber in der Nähe des Schmelzpunktes des Gases, und erlaubt somit einen Zeitraum mit gestopptem Verbrennungsmotor 5, während die Temperatur des Flüssiggases langsam ansteigt. Während ein langsamer Wärmeeintrag zu den Tanks erfolgt, ist es möglich, den Motor für bis zu mehrere Tage zu stoppen, ohne dass es in den Tanks zu einem Sieden kommt.
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In der vierten Ausführungsart von 9 ist der zweite Wärmetauscher 37 außerhalb des Flüssiggas-Lagertanks 4 an einer Flüssiggasdurchflussleitung angeordnet, die allgemein mit 50 bezeichnet ist. Die Flüssiggasdurchflussleitung verläuft durch den zweiten Wärmetauscher 37. Die Flüssiggasdurchflussleitung steht über eine Saugleitung 44, die sich nach unten in den Flüssiggas-Lagertank 4 in der Nähe seines inneren Bodens erstreckt, mit dem Flüssiggas in dem Flüssiggas-Lagertank in Verbindung, und eine Druckleitung 45 führt Flüssiggas zurück zu dem Tank, nachdem eine Zirkulationspumpe 46 das Flüssiggas dazu gebracht hat, durch den zweiten Wärmetauscher 37 zu fließen. Die Flüssiggasdurchflussleitung 50 kann auch eine Leitung zum Übertragen von Flüssiggas von einem Tank zu einem anderen sein und sie kann als Brenngaszuführung 42 mit der Servicepumpe 43 ausgeführt sein.
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In weiteren Ausführungsarten ist es möglich, die Tankaustrittsleitung direkt mit dem Eintritt an der mindestens einen Brenngaspumpe 29 zu verbinden und den Austritt von dem Ausdehnungsgefäß 36 direkt mit dem zweiten Wärmetauscher zu verbinden, und somit ohne den dritten Wärmetauscher auszukommen.
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Der einzelne Flüssiggas-Lagertank 4 kann mit einer Inertgasleitung verbunden werden, die eine Inertgasquelle mit dem oberen Abschnitt des Tanks verbindet und die Inertgasleitung kann mit einem Regelventil versehen sein, das den Umgebungsdruck (etwa 1 atm oder 1 bar) in dem Flüssiggas-Lagertank 4 aufrechterhält. Alternativ kann die Inertgasleitung mit einer Inertgasquelle verbunden werden, die eine flexible Wand besitzt, deren Außenseite zur Umgebung hin offen ist, so dass bei allen Betriebsbedingungen und somit auch, wenn das Flüssiggas weit unter seinen Siedepunkt abgekühlt wird, Umgebungsdruck in der Inertgasquelle und somit auch in dem Flüssiggas-Lagertank 4 vorhanden ist.
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In den verschiedenen Ausführungsarten, die oben beschrieben sind, sind Absperrventile und Steuerventile vorhanden, wie sie in einem solchen System üblich sind, und insbesondere ein Absperrventil in der Brenngasversorgungsleitung 26, und dieses Absperrventil kann die mindestens eine Brenngaspumpe mit dem Flüssiggas in dem Flüssiggas-Lagertank verbinden, wenn sich das Absperrventil in geöffneter Position befindet.
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Die Brenngasversorgungsleitung 26 kann mit einem Schutz in Form eines Außenrohres mit einem größeren Durchmesser als der Außendurchmesser der Brenngasversorgungsleitung 26 versehen sein, und der ringförmige Raum zwischen den Rohren kann belüftet sein und mit Gasaustritts-Detektoren an dem Austritt der Belüftungsluft versehen sein. Das Außenrohr dient auch zum Schutz des Personals, so dass dieses nicht mit Flächen in Berührung kommt, die eine sehr niedrige Temperatur aufweisen.
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Einzelheiten der verschiedenen beschriebenen Ausführungsarten können mit anderen Ausführungsarten innerhalb des Schutzbereichs der Patentansprüche kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2009-204026 A [0006]
- US 7690365 B2 [0007]
- US 5884488 [0008]
- WO 2013/170964 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Modell TC-34 von Cryogenic Industries, CA, USA und Hochdruck-LNG-Kreiselpumpen, wie in Hydrocarbon Processing, Juli 2011, Seiten 37–41 [0045]