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Die Erfindung geht aus von einer Strickmaschine, umfassend mindestens einen Fadenführer und eine Strickeinheit, wobei die Strickeinheit Zungennadeln umfasst, die mit einem Stift in einem Spalt eines Schlosses geführt sind, wobei der Spalt so gestaltet ist, dass die Nadeln eine Wellenbewegung ausführen, bei der die Nadeln jeweils vor einem Fadenführer angehoben werden und nach Aufnahme des Garns vom Fadenführer wieder abgesenkt werden.
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In Strickmaschinen wird aus einem Vorrat Garn über in der Regel mehrere Fadenführer zugeführt und zu einem Gestrick verarbeitet. Um Muster stricken zu können, sind schaltbare Schlösser bekannt, die es erlauben, durch Zuschaltung und Abschaltung bestimmter Wirkglieder unterschiedliche Positionen, nämlich „Strick“, „Fang“ und „Nichtstrick“ zu erzeugen. Insbesondere in einer Jaquardvorrichtung müssen die einzelnen Schlösser wahlfrei und während des Laufs der Strickmaschine geschaltet werden können.
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Neben einer Jaquardvorrichtung, in der die Schlösser während des Betriebs geschaltet werden können, sind auch einfache mechanische Schlösser bekannt, die sich nur bei Stillstand der Strickmaschine schalten lassen. Dieser Vorgang ist jedoch zeitaufwändig und erfordert den Einsatz geeigneter Werkzeuge. Nachteil von Jaquardvorrichtungen ist, dass die Arbeitsgeschwindigkeit abhängig ist von dem eingesetzten mechatronischen System. Dies führt vielfach zu einer starken Absenkung der Arbeitsgeschwindigkeit.
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Neben der Herstellung von Mustern ist es auch möglich, zum Beispiel im Falle einer Störung, insbesondere bei einem gerissenen Faden, das Schloss des Fadenführers, dessen Faden gerissen ist, in die Position „Nichtstrick“ zu bewegen, so dass kein größerer Schaden am Gestrick entsteht. Bei den üblichen Arbeitsgeschwindigkeiten ist hier jedoch ein sehr schnelles Schalten erforderlich.
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Um eine Strickmaschine, insbesondere eine Spinnstrickmaschine, in Betrieb zu setzen (anzustricken) oder nach einer Störung leicht wieder in Gang zu setzen, soll ein Schloss eine leichte Handhabung erlauben, schnell schalten können und zudem sollte es einfacher handhabbar sein, als herkömmliche Jaquardvorrichtungen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Strickmaschine bereitzustellen, die an jedem Fadenführer ein schaltbares Schloss aufweist, das einfach zu handhaben ist und zumindest schnell in die Position „Nichtstrick“ geschaltet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Strickmaschine, umfassend mindestens einen Fadenführer und eine Strickeinheit, wobei die Strickeinheit Zungennadeln umfasst, die mit einem Stift in einem Spalt eines Schlosses geführt sind, wobei der Spalt so gestaltet ist, dass die Nadeln eine Wellenbewegung ausführen, bei der die Nadeln jeweils vor einem Fadenführer angehoben werden und nach Aufnahme des Garns vom Fadenführer wieder abgesenkt werden, und bei der das Schloss ein oberes Schlossteil und ein unteres Schlossteil aufweist und der Spalt von dem oberen und dem unteren Schlossteil begrenzt wird und das untere Schlossteil nach unten absenkbar ist.
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Durch das Absenken des unteren Schlossteils wird der Spalt zwischen dem oberen und dem unteren Schlossteil so weit vergrößert, dass die Nadel nicht mehr mit dem Stift auf dem unteren Schlossteil geführt und angehoben wird. Die Nadeln verbleiben in der unteren Position. Hierdurch können die Nadeln keinen Faden am Fadenführer aufnehmen und es wird mit den entsprechenden Nadeln an dem Schloss mit abgesenktem unterem Schlossteil nicht gestrickt.
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Insbesondere bei Spinnstrickmaschinen kann ein Fehler in einem dem Fadenführer beigeordneten Streckwerk nur behoben werden, wenn das Streckwerk läuft. Wenn die Arbeitsstelle, an deren Streckwerk der Fehler behoben werden soll, in die Position geschaltet wird, in der nicht gestrickt wird, kann an den übrigen Arbeitsstellen weiter gestrickt werden und der Fehler am Streckwerk kann während des laufenden Betriebs behoben werden. Sobald wieder Garn zugeführt werden kann, kann die Arbeitsstelle durch erneutes Anheben des unteren Schlossteils wieder aktiviert werden und die Arbeitsstelle kann wieder voll in den Strickprozess eingebunden werden. Das Schloss mit absenkbarem unterem Schlossteil ermöglicht somit eine Erleichterung der Fehlerbehebung im Falle einer Störung an einem Streckwerk oder bei einem gerissenen Faden an einem Fadenführer.
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Neben der verbesserten Behebung von Störungen während des laufenden Betriebs erlaubt das erfindungsgemäße Schloss auch das Stricken mit einer höheren Geschwindigkeit als in herkömmlichen Jaquardvorrichtungen.
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Das Absenken des unteren Schlossteils kann zum Beispiel realisiert werden, indem das untere Schlossteil parallel zur Achse der Nadeln nach unten verschiebbar ist. Hierzu ist es zum Beispiel möglich, am unteren Schlossteil eine Führung auszubilden, die in einer parallel zur Achse der Nadeln ausgerichteten Führungsschiene geführt ist. Alternativ kann auch das untere Schlossteil als Schlitten ausgebildet sein, der in einer Schlittenführung geführt ist. Das obere Schlossteil ist dabei in einer festen Position zum Fadenführer. Beim Absenken des unteren Schlossteils wird der Stift an der Nadel nicht mehr auf der Führung des unteren Schlossteils aufgelegt und die Nadel wird somit nicht mehr angehoben. Der Hub, mit dem das untere Schlossteil abgesenkt wird ist dabei vorzugsweise mindestens so hoch wie die Hubbewegung der Nadel bei nicht abgesenktem unterem Schlossteil, so dass die Nadel im Bereich des abgesenkten unteren Schlossteils keine Bewegung nach oben ausführt.
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Um zu verhindern, dass die Nadeln im Bereich des abgesenkten unteren Schlossteils nach unten fallen, ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine untere Nadelführung vorgesehen, auf der die Nadeln mit ihrem Nadelfuß aufliegen.
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Die untere Nadelführung kann dabei über den gesamten Bewegungsbereich der Nadeln ausgebildet sein oder jeweils nur im Bereich der Schlösser mit absenkbarem unterem Schlossteil. In diesem Fall werden die Nadeln zwischen den Schlössern mit dem Stift in einer Nut geführt und nur im Bereich der Schlösser liegen die Nadeln mit dem Nadelfuß auf der unteren Nadelführung auf, sofern das untere Schlossteil in der abgesenkten Position ist. Wenn die untere Nadelführung über den gesamten Bewegungsbereich der Nadeln ausgebildet ist, ist es möglich, dass die Nadeln zwischen den Schlössern auf der unteren Nadelführung geführt werden und nur im Bereich der Schlösser mit dem Stift in der zwischen dem oberen Schlossteil und dem unteren Schlossteil ausgebildeten Nut. Wenn das untere Schlossteil abgesenkt ist, laufen die Nadeln weiter auf der unteren Nadelführung ohne dass der Stift das untere und das obere Schlossteil berührt.
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Neben einem Absenken parallel zur Achse der Nadeln ist es alternativ auch möglich, das Schloss so zu gestalten, dass das untere Schlossteil nach unten um eine Achse parallel zur Laufbahn der Nadeln abkippbar ist. In diesem Fall ist insbesondere darauf zu achten, dass das untere Schlossteil so weit nach unten abgekippt wird, dass dieses nicht in den Bewegungsbereich der Nadeln ragt. Die Führung der Nadeln bei abgekipptem unterem Schlossteil erfolgt dabei genauso wie in der Ausführungsform mit parallel zur Achse der Nadeln absenkbarem unterem Schlossteil.
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Um ein schnelles Absenken des unteren Schlossteils zu ermöglichen, ist es zum Beispiel möglich, dasuntere Schlossteil mit einem Kolben eines Pneumatikzylinders zu verbinden, wobei die obere Position des unteren Schlossteils durch Druckbeaufschlagung auf den Pneumatikzylinder gehalten wird. Sobald der Druck abgesenkt wird, führt dies dazu, dass der Kolben in eine zweite, vorzugsweise untere, Position verschoben wird und hierdurch das Schlossteil abgesenkt wird. Um ein schnelles Absenken des unteren Schlossteils zu erreichen ist es dabei besonders bevorzugt, wenn im Pneumatikzylinders eine Feder aufgenommen ist, die so auf den Kolben wirkt, dass bei Druckunterbrechung der Kolben durch die Federkraft in seine zweite Endposition gedrückt wird.
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Um ein schnelles Absenken des unteren Schlossteils zu erhalten ist es weiterhin bevorzugt, wenn ein mit einem Elektromagneten vorgespanntes 3/2-Wege-Ventil in Offenstellung gehalten wird, um den Pneumatikzylinder mit Druck zu beaufschlagen. Mit Abschaltung des Elektromagneten wird das 3/2-Wege-Ventil geschlossen und so der Druck, der auf den Kolben im Pneumatikzylinder wirkt, abgebaut. Zur Unterstützung der Bewegung des Schließelements des 3/2-Wege-Ventils wird vorzugsweise zusätzlich ein Federelement eingesetzt, das in Offenstellung des Ventils vorgespannt ist. Durch das Federelement wird ein schnelles Schließen des Ventils erreicht, so dass auch ein entsprechend schnelles Absenken des unteren Schlossteils erzielt werden kann.
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In einer zweiten Ausführungsform wird das untere Schlossteil mit einem schaltbaren Haltemagneten in der oberen Position gehalten. Mit Abschaltung des Magneten erfolgt dann die Bewegung in die abgesenkte Position. Auch hier lässt sich die Bewegung durch Einsatz eines Federelements, das das untere Schlossteil in die untere Position drückt, beschleunigt werden. In der oberen Position des unteren Schlossteils wird die Federkraft durch die Magnetkraft des Haltemagneten überwunden. Der Einsatz eines Haltemagneten ist insbesondere geeignet, wenn das untere Schlossteil in die untere Position abgekippt wird.
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Um das untere Schlossteil mit dem Haltemagneten in der oberen Position zu halten, ist das untere Schlossteil vorzugsweise mit einem Kipphebel verbunden, an dem ein Joch ausgebildet ist. Mit dem Joch wird der Kipphebel vom Haltemagneten angezogen und hält so das untere Schlossteil in der oberen Position. Um das untere Schlossteil in die abgesenkte Position zu bewegen, wird der Haltemagnet abgeschaltet und das untere Schlossteil kippt in die untere Position. Zur schnellen Bewegung wird vorzugsweise zusätzlich das Federelement vorgesehen, das vorgespannt ist, wenn das untere Schlossteil in der oberen Position ist. Sobald der Haltemagnet abgeschaltet wird, entspannt das Federelement und drückt das untere Schlossteil in die abgesenkte Position.
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Um das untere Schlossteil wieder in die obere Position zu bewegen ist in einer bevorzugten Ausführungsform weiterhin ein Pneumatikzylinder mit Zugfeder umfasst, der gegenüber dem Haltemagneten positioniert ist und der so ausgeführt ist, dass bei Druckbeaufschlagung des Pneumatikzylinders das untere Schlossteil wieder in die obere Position gebracht wird.
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Durch die Zugfeder wird der Kolben des Pneumatikzylinders in der eingeschobenen Position gehalten, solange der Pneumatikzylinder nicht mit Druck beaufschlagt ist. Sobald der Pneumatikzylinder mit Druck beaufschlagt wird, wird der Kolben herausgeschoben. Dabei drückt der Kolben auf den Kipphebel des unteren Schlossteils und bewegt dies hierdurch wieder in die obere Position. Gleichzeitig wird der Haltemagnet wieder eingeschaltet, so dass dieser das untere Schlossteil in der oberen Position hält. Nachdem das untere Schlossteil wieder in die obere Position bewegt wurde, wird die Druckbeaufschlagung auf den Pneumatikzylinder beendet und der Kolben wird durch die Federkraft der Zugfeder wieder in den Pneumatikzylinder gezogen. Dieses System erlaubt ein sehr schnelles Umschalten von der „Strick-Position“ (obere Position) in die „Nichtstrick-Position“ (abgesenkte Position) und umgekehrt. Das schnelle Umschalten hat insbesondere den Vorteil, dass das Auftreten unvermeidbarer Fehler, zum Beispiel durch Fadenbruch, minimiert werden können. Sobald ein Fadenbruch detektiert wird, schaltet das Schloss in die „Nichtstrick-Position“, in der das untere Schlossteil abgesenkt ist. Hierdurch wird an der Arbeitsstelle, an der der Faden gerissen ist, nicht weitergestrickt. Die übrigen Arbeitsstellen können dann normal weiterlaufen.
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Unabhängig von der Vorrichtung, mit der das untere Schlossteil in die abgesenkte Position geschaltet wird, ist es bevorzugt, wenn ein Fadenbruchsensor umfasst ist, der bei Detektion eines Fadenbruchs einen Schaltimpuls auslöst, mit dem das untere Schlossteil in die abgesenkte Position bewegt wird. Als Fadenbruchsensor kann dabei jeder beliebige, dem Fachmann bekannte Fadenbruchsensor eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist es, einen Fadenbruchsensor einzusetzen, der im Bereich des Fadenführers angeordnet ist. Hierzu eignet sich beispielsweise ein Sensordraht, der in den Bewegungsbereich der Nadeln ragt und mit dem erfasst wird, ob die Zunge einer Nadel geschlossen oder offen ist. Da die Zunge beim Anheben in der Annäherung an einen Fadenführer durch den die Nadel verlassenden Faden, der eine Masche gebildet hat, geöffnet wird, wurde an dem vorhergehenden Fadenführer kein Faden aufgenommen, wenn eine geschlossene Zunge an der Position, an der der Faden von der Nadel aufgenommen wird, detektiert wird, so dass hier schnell erkannt wird, dass ein Fadenbruch aufgetreten ist und an welcher Stelle dieser Fadenbruch auftrat. Bei Einsatz eines solchen Fadenbruchsensors wird dann an dem dem Fadenbruchsensor vorgehenden Fadenführer das Schloss durch Absenken des unteren Schlossteils geöffnet.
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in einer Ausführungsform der Erfindung sind die untere Nadelführung und das obere Schlossteil fest mit einem Schlitten verbunden sind. Durch die feste Verbindung des oberen Schlossteils und der unteren Nadelführung mit dem Schlitten sind diese Teile mit einem konstanten Abstand zueinander positioniert. Bevorzugt ist es dabei insbesondere, wenn der Schlitten mit einer Justiervorrichtung verbunden ist, mit der die Höhe des Schlittens einstellbar ist. Die Einstellung der Höhe des Schlittens erlaubt eine präzise Positionierung des oberen Schlossteils und der unteren Nadelführung. Dies erlaubt eine Einstellung der Strickmaschine für die Herstellung eines gleichmäßigen Gestricks mit gleichen Maschengrößen, insbesondere bei einer Rundstrickmaschine mit mehreren Arbeitsstellen, wenn an jeder Arbeitsstelle der Schlitten separat justiert werden kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1a eine Vorderansicht eines Schlosses mit oberem und unterem Schlossteil, wobei das untere Schlossteil in einer oberen Position ist,
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1b eine Seitenansicht des Schlosses aus 1a,
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2a eine Vorderansicht eines Schlosses mit oberem und unterem Schlossteil, wobei das untere Schlossteil in einer abgesenkten Position ist,
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2b eine Seitenansicht der Schlosses aus 2a,
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3 ein Schloss mit einem verschiebbaren unteren Schlossteil in Seitenansicht,
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4 ein Schloss mit einem kippbaren unteren Schlossteil in Seitenansicht,
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5a ein Schloss mit einem verschiebbaren unteren Schlossteil in Seitenansicht,
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5b eine Vorderansicht des Schlosses aus 5a,
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6a eine Seitenansicht eines Schlosses mit einem kippbaren unteren Schlossteil in Seitenansicht,
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6b eine Vorderansicht des Schlosses auf 6a.
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In den 1a und 1b ist ein Schloss mit oberem und unterem Schlossteil, wobei das untere Schlossteil in einer oberen Position ist, in Vorderansicht und in Seitenansicht dargestellt.
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Ein Schloss 1 einer Strickmaschine umfasst ein oberes Schlossteil 3 und ein unteres Schlossteil 5. Wenn das untere Schlossteil in einer oberen Position ist, wird zwischen dem oberen Schlossteil 3 und dem unteren Schlossteil 5 ein Spalt 7 gebildet, der auch als Schlosskurve bezeichnet wird. Während des Betriebs der Strickmaschine werden die Nadeln 9 mit einem geeigneten Stift 11 durch den die Schlosskurve bildenden Spalt 7 geführt.
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In einer Strickmaschine ist jedem Fadenführer, durch den ein Faden zur Herstellung des Gestricks zugeführt wird, ein Schloss 1 zugeordnet. Wenn die Nadel 9 durch die in 1a dargestellte Schlosskurve geführt wird, nimmt die Nadel 9 an der oberen Position einen Faden auf, der beim Absenken durch eine zuvor gebildete und um die Nadel 9 geschlungene Masche gezogen wird.
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Wenn zur Musterherstellung oder bei einer Störung an einem Fadenführer keine Maschen erzeugt werden können oder sollen, wird erfindungsgemäß das untere Schlossteil 5, wie in den 2a und 2b in Vorderansicht und Seitenansicht dargestellt, um einen Hub H in eine abgesenkte Position bewegt. Um eine Position „Nichtstrick“ einzunehmen wird der Hub H dabei so gewählt, dass der Stift 11 an der Nadel 9 das abgesenkte untere Schlossteil 3 nicht berührt. Um zu vermeiden, dass die Nadel 9 zu weit abgesenkt wird, weist das Schloss 1 eine untere Nadelführung 13 auf, auf der die Nadel 9 mit ihrem Nadelfuß 15 geführt wird, wenn das untere Schlossteil 5 in der abgesenkten Position ist.
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Ein Schloss mit einem verschiebbaren unteren Schlossteil in Seitenansicht ist in 3 dargestellt.
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Um das untere Schlossteil 5 verschieben zu können, ist dieses mit einem Pneumatikzylinder 17 verbunden. Durch Druckbeaufschlagung wird der Kolben 19 des Pneumatikzylinders 17 in seiner oberen Position gehalten. Das untere Schlossteil 5 ist dabei so an den Kolben 19 angeschlossen, dass sich dieses ebenfalls in der seiner oberen Position befindet. Um das untere Schlossteil 5 abzusenken wird der Druck im Pneumatikzylinder 17 durch Ausströmen der Druckluft abgesenkt. Hierdurch senkt sich der Kolben 19 und das untere Schlossteil 5 wird um den Hub H abgesenkt. Die Position der Nadel bei angehobenem unteren Schlossteil 5 entspricht dabei der in den 1a und 1b dargestellten und bei abgesenktem unterem Schlossteil 5 der in den 2a und 2b dargestellten.
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Um das Schlossteil parallel zur Achse der Nadeln 9 nach unten verschieben zu können, wird dies vorzugsweise, wie hier dargestellt, auf einer Führung 21 geführt. Die Führung 21 ist dabei parallel zur Achse der Nadeln 9 ausgerichtet. Hierbei kann die Führung 21 gleichzeitig auch als Halterung für das festen obere Schlossteil 3 genutzt werden.
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Eine alternative Variante zur Absenkung des unteren Schlossteils ist in 4 dargestellt.
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Im Unterschied zu der in 3 dargestellten Ausführungsform, in der das untere Schlossteil parallel zur Achse der Nadeln 9 nach unten verschoben wird, wird das untere Schlossteil 5 bei der in 4 dargestellten Ausführungsform in die abgesenkte Position gekippt. Das Kippen erfolgt dabei um eine Achse, die parallel zur Bewegungsrichtung der Nadeln 9 ausgerichtet ist.
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Das Abkippen des unteren Schlossteils 5 kann, wie hier dargestellt, mit Hilfe eines liegenden Pneumatikzylinders 17 realisiert werden, wobei ein Kippmechanismus 23 einerseits mit dem Kolben 19 des Pneumatikzylinders 17 verbunden ist und andererseits mit dem unteren Schlossteil 5.
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In der hier dargestellten Ausführungsform ist das untere Schlossteil 5 bei druckbeaufschlagtem Pneumatikzylinder 17 in seiner oberen Position, so dass die Nadeln 9 angehoben werden und gestrickt wird. Zum Absenken des unteren Schlossteils 5 wird der Druck im Pneumatikzylinder 17 abgesenkt, so dass der Kolben 19 in den Pneumatikzylinder 17 hineinbewegt wird. Hierdurch wird am Kippmechanismus 23 gezogen und das untere Schlossteil 5 wird nach unten abgekippt. Das Abkippen muss dabei so erfolgen, dass das untere Schlossteil 5 in abgekippter Position nicht in die Bahn der Nadeln 9 ragt, so dass diese ungehindert am unteren Schlossteil 5 vorbei bewegt werden können. Auch hier wird die Nadel 9 mit dem Stift 11 in dem die Schlosskurve bildenden Spalt 7 bewegt, wenn das untere Schlossteil 5 angehoben ist und mit dem Nadelfuß 15 auf der unteren Nadelführung 13, wenn dass untere Schlossteil 5 abgesenkt ist.
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Sowohl bei der in 3 dargestellten Ausführungsform als auch bei der in 4 dargestellten kann ein schnelles Absenken des unteren Schlossteils 5 dadurch erreicht werden, dass im Pneumatikzylinder 17 eine Zugfeder aufgenommen ist, die einerseits am Kolben 19 und andererseits am Pneumatikzylinder 17 befestigt ist, so dass die Kolbenbewegung 19 bei Druckabsenkung durch die Zugfeder unterstützt wird.
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Die abgesenkte Position des unteren Schlossteils 5 ist in den 3 und 4 jeweils gestrichelt dargestellt.
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In den 5a und 5b ist eine weitere Ausführungsform eines Schlosses mit einem verschiebbaren unteren Schlossteil in Seitenansicht und in Vorderansicht dargestellt.
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Im Unterschied zu der in 3 dargestellten Ausführungsform sind hier die untere Nadelführung 13 und das obere Schlossteil 5 an einem Schlitten 25 montiert. Der Schlitten 25 kann mit einer Justiervorrichtung 27 in seiner Höhe eingestellt werden. Hierzu weist die Justiervorrichtung 27 eine drehbare Achse 29 auf, deren dem Schlitten 25 zugewandtes Ende in einem Rad 31 mit einer schneckenförmigen Nut 33 endet. In der schneckenförmigen Nut 33 ist ein Stift 35 geführt, der mit dem Schlitten 25 fest verbunden ist. Der Stift 35 ist dabei exzentrisch zur Drehachse des Rades 31 angeordnet. Bei Drehung des Rades 31 wird der Stift 35 in der schneckenförmigen Nut 33 geführt und dadurch angehoben oder abgesenkt, wodurch sich die Höhe des Schlittens 25 entsprechend verändert. Hierdurch ist eine Feinjustage möglich, mit der die Nadelposition für die Verarbeitung eingestellt werden kann. Damit sich der Schlitten 25 im laufenden Betrieb der Strickmaschine nicht verstellt, wird dieser nach Justierung mit einer Arretiervorrichtung 37 an seiner Position gehalten, beispielsweise indem der Schlitten 25 mit einer Schraube 39 gegen eine Gegenhalterung 41 gepresst wird.
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Das untere Schlossteil 5 ist mit einer Führung 21 auf dem Schlitten 25 geführt, so dass dieses parallel zur Achse der Nadel 9 angehoben oder abgesenkt werden kann. Um das untere Schlossteil 5 abzusenken ist dieses mit dem Kolben 19 eines Pneumatikzyliders 17 verbunden. Um das untere Schlossteil 5 in der oberen Position zu halten wirkt ein Druck auf den Kolben 19 und hebt diesen an. Zum Absenken des unteren Schlossteils 5 wird der Druck im Pneumatikzylinder 17 abgesenkt. Der Kolben bewegt sich unterstützt durch eine Druckfeder 43 nach unten. Hierdurch wird gleichzeitig auch das untere Schlossteil 5 nach unten bewegt.
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Um den Pneumatikzylinder 17 mit Gas, vorzugsweise Luft, zu beaufschlagen, ist ein 3/2-Wege-Ventil 45 vorgesehen. Um ein schnelles Schalten des 3/2-Wege-Ventils zu erhalten, wird dieses vorzugsweise mit einem Elektromagneten 47 betätigt. Der Elektromagnet 47 wirkt dabei auf ein Schließelement 49 des 3/2-Wege-Ventils. Bei angehobenem unteren Schlossteil 5 öffnet das Schließelement 49 eine Druckgasleitung in den Pneumatikzylider 17. Diese Position des Schließelements 49 wird mit Hilfe des Elektromagneten 47 gehalten. Um das untere Schlossteil 5 abzusenken wird der Elektromagnet 47 abgeschaltet, so dass das Schließelement 49 unterstützt durch ein Federelement 51, das bei angehobenem unteren Schlossteil 5 vorgespannt ist, in seine zweite Position bewegt, in der das unter Druck stehende Gas aus dem Pneumatikzylinder ausströmen kann. Bei Verwendung von Luft als Gas, wird dieses vorzugsweise an die Umgebung abgegeben.
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Um das untere Schlossteil 5 wieder in die obere Position zu bewegen, wird der Elektromagnet 47 wieder betätigt, so dass das Schließelement 49 wieder in die erste Position bewegt wird, so dass Druckgas in den Pneumatikzylinder 17 strömt und hierdurch den Kolben 19 und damit auch das untere Schließelement 5 anhebt.
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Eine Ausführungsform mit abkippbarem unteren Schlossteil ist in den 6a und 6b in Vorderansicht und in Seitenansicht dargestellt.
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Die in den 6a und 6b dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in den 5a und 5b dargestellten nur durch die andere Betätigung des unteren Schlossteils 5. Das untere Schlossteil 5 ist hier um eine Achse 53 kippbar, wobei die Achse 53 parallel zur Hauptbewegungsrichtung der Nadeln 9 ausgerichtet ist.
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Das untere Schlossteil 5 ist mit dem Kippmechanismus 23 verbunden, wobei der Kippmechanismus 23 um die Achse 53 kippbar ist. Um das untere Schlossteil 5 durch Kippen abzusenken, weist der Kippmechanismus 23 ein Joch 55 auf. Wenn das untere Schlossteil 5 in der oberen Position, das heißt der Position „Strick“ ist, wird das Joch 55 durch einen eingeschalteten Elektromagneten 57 angezogen. Um das untere Schlossteil 5 durch Kippen abzusenken wird der Elektromagnet 57 abgeschaltet, so dass das Joch 55 nicht mehr vom Elektromagneten 57 angezogen wird. Um das Abkippen des unteren Schlossteils 5 zu beschleunigen ist es dabei möglich, ein Federelement 59 vorzusehen, das die Bewegung unterstützt. Das Federelement 59 kann dazu zum Beispiel wie hier dargestellt eine Druckfeder sein, die vorgespannt ist, wenn das untere Schlossteil 5 in der oberen Position ist und bei Abschaltung des Elektromagneten 57 den Kippmechanismus 23 vom Elektromagneten 57 wegdrückt. Alternativ kann auch eine Zugfeder vorgesehen sein, die vorgespannt ist, wenn das untere Schlossteil 5 in der oberen Position ist und die nach Abschaltung des Elektromagneten 57 den Kippmechanismus 23 vom Elektromagneten wegzieht.
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Um ein schnelles Anheben des unteren Schlossteils 5 zu ermöglichen, ist in der hier dargestellten Ausführungsform ein Pneumatikzylinder 61 vorgesehen. Der Pneumatikzylinder 61 ist dabei so ausgeführt, dass der Kolben 63 im Inneren gehalten wird. Dies kann zum Beispiel durch eine Zugfeder 65 unterstützt werden. Um das untere Schlossteil 5 wieder in die obere Position zu bewegen, wird der Pneumatikzylinder 61 mit Druck beaufschlagt, so dass sich der Kolben 63 aus dem Pneumatikzylinder 61 bewegt und auf den Kippmechanismus 23 wirkt. Mit dem Kolben 63 wird der Kippmechanismus 23 in Richtung des Elektromagneten 57 gedrückt. Der Elektromagnet 57 wird betätigt und das Joch 65 wird wieder vom Elektromagneten 57 angezogen und in das untere Schlossteil 5 so in der oberen Position gehalten. Durch den Einsatz des Elektromagneten 57 und des Pneumatikzylinders 61 ist so ein schnelles Schalten des unteren Schlossteils 5 möglich.
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Sowohl in den 5a und 5b als auch in den 6a und 6b ist jeweils die obere Position des unteren Schlossteils 5 mit durchgezogenen Linien und die untere Position des unteren Schlossteils 5 gestrichelt dargestellt.
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Wenn neben den hier dargestellten Positionen „Strick“ und „Nichtstrick“, das heißt der oberen und der abgesenkten Position eine Position „Fang“ realisiert werden soll, bei der zwar ein Faden aufgenommen wird, die Nadel aber nicht durch die Masche gezogen werden soll, ist es möglich, einen Zwischenanschlag vorzusehen, der die Bewegung der Nadel nach unten begrenzt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schloss
- 3
- oberes Schlossteil
- 5
- unteres Schlossteil
- 7
- Spalt
- 9
- Nadel
- 11
- Stift
- 13
- untere Nadelführung
- 15
- Nadelfuß
- 17
- Pneumatikzylinder
- 19
- Kolben
- 21
- Führung
- 23
- Kippmechanismus
- 25
- Schlitten
- 27
- Justiervorrichtung
- 29
- drehbare Achse
- 31
- Rad
- 33
- schneckenförmige Nut
- 35
- Stift
- 37
- Arretiervorrichtung
- 39
- Schraube
- 41
- Gegenhalterung
- 43
- Druckfeder
- 45
- 3/2-Wege-Ventil
- 47
- Elektromagnet
- 49
- Schließelement
- 51
- Federelement
- 53
- Achse
- 55
- Joch
- 57
- Elektromagnet
- 59
- Federelement
- 61
- Pneumatikzyliner
- 63
- Kolben
- 65
- Zugfeder
- H
- Hub