DE102015220276A1 - Anordnung zur Wand-, Decken- oder Dachbekleidung eines Baukörpers - Google Patents

Anordnung zur Wand-, Decken- oder Dachbekleidung eines Baukörpers Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Wand-, Decken- oder Dachbekleidung eines Baukörpers, insbesondere hinterlüftetes Fassadensystem, mit einer an dem Baukörper (10) angebrachten Unterkonstruktion (12) und mindestens einer daran fixierten Verbundplatte (16), die aus einem der Unterkonstruktion (12) zugewandten rückseitigen Deckblech (20), einem davon abgewandten sichtseitigen Deckblech (22) und einer zwischen den Deckblechen (20, 22) liegenden Kernlage (24) besteht. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass mindestens ein in die Unterkonstruktion (12) einhängbares Hakenelement (14) über sichtseitig unsichtbare Verbindungsmittel (18) mit der Verbundplatte (16) verbunden ist, wobei die Verbindungsmittel (18) eine Lochausnehmung (36) des rückseitigen Deckblechs (20) im Bereich der Kernlage (24) hintergreifen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Wand-, Decken- oder Dachbekleidung eines Baukörpers, insbesondere ein hinterlüftetes Fassadensystem, mit einer an dem Baukörper angebrachten Unterkonstruktion und mindestens einer daran fixierten Verbundplatte, die aus einem der Unterkonstruktion zugewandten rückseitigen Deckblech, einem davon abgewandten sichtseitigen Deckblech und einer zwischen den Deckblechen liegenden, meist nichtmetallischen Kernlage besteht.
  • Derartige Fassadenbekleidungen haben den Vorteil, dass die im Vergleich zu reinen Metallplatten kostengünstigeren Verbundplatten (insbesondere sogenannte Aluminium Composite Panels) zu großen Flächen flächenbündig zusammengesetzt werden können, wobei eine vorgefertigte Deckschicht verwendbar ist, so dass im montierten Zustand keine Nachbearbeitung erforderlich ist. Hierbei ist es bekannt, die Verbundplatten durch Befestigungselemente von der Sichtseite her zu fixieren, insbesondere auf eine Unterkonstruktion aufzunieten, wobei jedoch neben den optischen Beeinträchtigungen auch die Durchdringungen der Außenhaut an den Befestigungsstellen nachteilig sind. Alternativ sind auch Kassettensysteme bekannt, bei denen anstelle einfacher planer Verbundplatten aufwändige Biegeumformen eingesetzt werden, die an ihren umgekanteten Stegen fixierbar sind. Nachteilig dabei ist neben der aufwändigen Herstellung die schwierige Anpassung an die Einbausituation vor Ort an der Baustelle.
  • Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik bekannten Systeme weiter zu entwickeln und eine einfache und gestalterisch ansprechende Fixierung von Verbundpatten ohne die Notwendigkeit einer komplexen Kassettenfertigung zu ermöglichen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, plane biegesteife Verbundplatten durch rückseitige Einhängeelemente zuverlässig zu fixieren. Dementsprechend wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass mindesten ein in die Unterkonstruktion einhängbares das Hakenelement über sichtseitig unsichtbare Verbindungsmittel mit der Verbundplatte verbunden ist, wobei die Verbindungsmittel eine zugeordnete Lochausnehmung des rückseitigen Deckblechs im Bereich der Kernlage hintergreifen. Durch diese Konstruktion ist es möglich, den Bereich des Kerns zwischen den Deckblechen zu nutzen, um eine hintergreifende Sicherung ohne Verletzung der Sichtseite zu verwirklichen. Dabei ist eine Vorfixierung der Hakenelemente auch bei großen Plattenabmessungen möglich, während die Endmontage vor Ort durch einfaches Einhängen möglich ist. Neben dem bevorzugten Einsatz für hinterlüftete Fassaden kann das erfindungsgemäße Montagesystem auch auf Dachflächen, Innenwänden, Lärmschutzwänden, Wohncontainern und dergleichen flächig zu bedeckenden Baukörpern eingesetzt werden.
  • Vorteilhafterweise ist die Lochausnehmung als Schlüssellochausnehmung mit einem erweiterten Einführbereich und einem langlochartigen verengten Haltebereich ausgebildet. Auf diese Weise ist ein einfaches Einsetzen der Verbindungsmittel ohne sichtseitige Querdurchbrüche möglich, wobei in dem verengten Bereich eine formschlüssige Halterung erzielt wird.
  • Um unter Schwerkraft eine selbsthaltende Verbindung zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn die Verbindungsmittel längs der Schlüssellochausnehmung beweglich sind, wobei der Haltebereich ausgehend von dem Einführbereich nach oben gerichtet ist und mit seinem oberen Ende einen Endanschlag bildet.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Kernlage hinter der Lochausnehmung eine vorzugsweise nutartige Freisparung zur Aufnahme eines zugeordneten Verbindungsmittels aufweist. Damit lässt sich eine bewegliche Lagerung eines hintergreifenden Elements in dem Kern verwirklichen.
  • Vorteilhaft ist es auch, wenn die Verbindungsmittel das Hakenelement durch eine Schraubverbindung an der Verbundplatte lösbar halten, so dass die notwendigen Haltekräfte aufgebracht werden können und die Verbindung einfach herstellbar und lösbar ist. Alternativ kann die Verbindung auch mit Sicherungsfeder/Sicherungsring geschaffen werden.
  • In diesem Zusammenhang ist es auch günstig, wenn die Verbindungsmittel einen Bolzen, insbesondere Schraubbolzen mit einem flachen pilzförmigen Kopf umfassen, wobei der Kopf durch die Lochausnehmung hindurch in den Bereich der Kernlage einführbar ist.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Verbindungsmittel eine Schraubmutter, insbesondere eine Mehrkantmutter zur Sicherung im Verbindungszustand umfassen.
  • Um eine Verdrehsicherung der Verbundplatten zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn mehrere Verbindungsmittel an jedem Hakenelement insbesondere paarweise im Abstand voneinander in zugeordneten Lochausnehmungen des rückseitigen Deckblechs angeordnet sind.
  • Auch herstellungstechnisch ist es vorteilhaft, wenn das Hakenelement durch einen abgelängten Profilabschnitt eines Strangpressprofils gebildet ist und mindestens einen Profilwinkel zum Einhängen in die Unterkonstruktion aufweist.
  • Um die auftretenden Lasten günstig abzutragen, ist es vorteilhaft, wenn das Hakenelement an einem oberen und einem unteren Ende mit Profilwinkeln zum Einhängen in ein Aufnahmeteil der Unterkonstruktion versehen ist, wobei die Verbindungsmittel im Bereich zwischen den Profilwinkeln angeordnet sind.
  • Zur Ableitung von Drucklasten ist es auch von Vorteil, wenn das Hakenelement eine von den Verbindungsmitteln durchdrungene flächige Fügepartie zur Flächenanlage gegen die Verbundplatte aufweist.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Fassadensystem mit Verbundplatten zur hinterlüfteten Verkleidung einer Gebäudewand in einem Vertikalschnitt;
  • 2 einen vergrößerten Ausschnitt der 1 mit einem sichtseitig unsichtbar an der Verbundplatte befestigten Einhängeelement;
  • 3 eine rückseitige Ansicht des Einhängeelements nach 2.
  • Der in 1 dargestellte Fassadenverkleidung umfasst eine an einer Gebäudewand 10 verankerte Unterkonstruktion 12 sowie mindestens eine daran über mehrere Hakenelemente 14 aufgehängte Verbundplatte 16, wobei die Hakenelemente 14 über sichtseitig unsichtbare Verbindungselemente 18 an der Verbundplatte 16 lösbar befestigt sind.
  • Zweckmäßig umfasst die Fassadenverkleidung eine Vielzahl von Verbundplatten 16, die eine zusammengesetzte Außenhaut zur architektonischen Gestaltung und zum Wetterschutz eines Gebäudes bilden. Zu diesem Zweck besteht jede Verbundplatte 16 aus einem der Unterkonstruktion 12 bzw. der Gebäudewand 10 zugewandten rückseitigen Deckblech 20, einem davon abgewandten sichtseitigen Deckblech 22 und einer zwischen den vorzugsweise aus Aluminium gebildeten Deckblechen 20, 22 liegenden nicht-metallischen Kernlage 24 beispielsweise aus einem mineralisch gefüllten Polymer. Dadurch ergibt sich eine hohe Biegesteifigkeit bei geringer Dicke und niedrigem Gewicht.
  • Um einen Freiraum für eine Dämmung und thermische Trennung zu schaffen, weist die Unterkonstruktion 12 an der Gebäudewand 10 in verschiedener Höhe verankerte, horizontal abstehende Konsolen 26 sowie an den Konsolen 26 befestigte, vertikal verlaufende Winkelschienen 28 auf. Letztere bieten mit einem dem rückseitigen Deckblech 20 zugewandten Winkelschenkel 30 eine Montagefläche, an der Aufnahmeteile 32 über Niet- oder Schraubverbindungen 34 in gewünschter Höhe fixierbar sind. Die Aufnahmeteile 32 sind zweckmäßig als Horizontalschienen ausgebildet und dienen zum einfachen Einhängen der Hakenelemente 14, wie es unten näher erläutert wird.
  • Wie am besten aus 2 ersichtlich, bleibt das sichtseitige Deckblech 22 von der Verbindung des Hakenelements 14 unberührt. Um dies zu ermöglichen, ist in dem rückseitigen Deckblech 20 eine Schlüssellochausnehmung 36 eingebracht, die von einem zugeordneten Verbindungsmittel 18 durchgriffen und im Bereich einer Freisparung 38 der Kernlage 24 hintergriffen wird.
  • 3 veranschaulicht die Randkontur der Schlüssellochausnehmung 36 in der Ebene des rückseitigen Deckblechs 20. Ausgehend von einem unteren, im Durchmesser erweiterten Einführbereich 40 erstreckt sich ein verengter Haltebereich 42 langlochartig nach oben und bildet mit seinem oberen Ende eine Endanschlag für die Verbindungsmittel 18. Korrespondierend dazu ist in die Kernlage 24 die nutartige Freisparung 38 eingebracht, deren Breite dem Durchmesser des Einführbereichs 40 entspricht und deren Boden innenseitig an dem Deckblech 22 liegt. Die Verbindungsmittel 18 und die zugeordneten Schlüssellochausnehmungen 36 sind für jedes Hakenelement 14 paarweise in seitlichem Abstand voneinander vorgesehen, so dass eine drehfeste Sicherung erreicht wird.
  • Wie wiederum aus 2 am besten zu ersehen, umfassen die Verbindungsmittel einen Schraubbolzen 44 mit einem flachen pilzförmigen Kopf 46. Dieser Kopf 46 ist durch den Einführbereich 40 der Schlüssellochausnehmung 36 in die Freisparung 38 der Kernlage 24 einführbar und nach oben in die gezeigte Endstellung in dem Haltebereich 42 verschiebbar. Diese Stellung bleibt unter Schwerkrafteinfluss erhalten. Zur lösbaren Sicherung gegen horizontales Abziehen von der Verbundplatte 32 ist eine Schraubverbindung mittels Mehrkantmutter 48 vorgesehen, die auf den Schaft des Schraubbolzens 44 aufschraubbar ist.
  • Um eine tragfähige Einhängeverbindung zu ermöglichen, sind die Hakenelemente 14 jeweils durch einen abgelängten Profilabschnitt eines Strangpressprofils gebildet ist und an ihren oberen und unteren Profilbereichen mit jeweils einem angeformten Profilwinkel 50, 52 versehen. Die übereinander liegenden Profilwinkel 50, 52 lassen sich in komplementäre Profilkonturen der Aufnahmeteile 32 einhaken, wodurch eine kippfreie Einhängestellung ermöglicht wird und die auftretenden Lasten beidseitig der Schraubverbindung 18 abgetragen werden. Zur flächigen Abstützung besitzt das Hakenelement 14 eine von dem Schraubbolzen 44 durchdrungene flächige Fügepartie 54, die unter der Kraft der Schraubverbindung vollflächig gegen das rückseitige Deckblech 20 angeklemmt wird.
  • Bei der Montage werden zunächst die Hakenelemente 14 mit Hilfe der Verbindungsmittel 18 an den Verbundplatten 16 fixiert. Anschließend können die solchermaßen bestückten Verbundplatten 16 werkzeuglos in die Unterkonstruktion 12 eingehängt werden.

Claims (13)

  1. Anordnung zur Wand-, Decken- oder Dachbekleidung eines Baukörpers, insbesondere hinterlüftetes Fassadensystem, mit einer an dem Baukörper (10) angebrachten Unterkonstruktion (12) und mindestens einer daran fixierten Verbundplatte (16), die aus einem der Unterkonstruktion (12) zugewandten rückseitigen Deckblech (20), einem davon abgewandten sichtseitigen Deckblech (22) und einer zwischen den Deckblechen (20, 22) liegenden Kernlage (24) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass mindesten ein in die Unterkonstruktion (12) einhängbares Hakenelement (14) über sichtseitig unsichtbare Verbindungsmittel (18) mit der Verbundplatte (16) verbunden ist, wobei die Verbindungsmittel (18) eine Lochausnehmung (36) des rückseitigen Deckblechs (20) im Bereich der Kernlage (24) hintergreifen.
  2. Fassadensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochausnehmung (36) als Schlüssellochausnehmung mit einem erweiterten Einführbereich (40) und einem langlochartigen verengten Haltebereich (42) ausgebildet ist.
  3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (18) längs der Schlüssellochausnehmung beweglich sind, wobei der Haltebereich (42) ausgehend von dem Einführbereich (40) nach oben gerichtet ist und mit seinem oberen Ende einen Endanschlag bildet.
  4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernlage (24) hinter der Lochausnehmung (36) eine vorzugsweise nutartige Freisparung (38) zur Aufnahme eines zugeordneten Verbindungsmittels (18) aufweist.
  5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (18) das Hakenelement (14) durch eine Schraubverbindung oder eine Sicherungsfederverbindung an der Verbundplatte (16) lösbar halten.
  6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (18) einen Bolzen, insbesondere Schraubbolzen (44) mit einem pilzförmigen Kopf (46) umfassen, wobei der Kopf (46) durch die Lochausnehmung (36) hindurch in den Bereich der Kernlage (24) einführbar ist.
  7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (18) eine Schraubmutter (48), insbesondere eine Mehrkantmutter zur Sicherung im Verbindungszustand umfassen.
  8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Hakenelement (14) mehrere Verbindungsmittel (18) im Abstand voneinander in zugeordneten Lochausnehmungen (36) des rückseitigen Deckblechs (20) angeordnet sind.
  9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Hakenelement (14) durch einen abgelängten Profilabschnitt eines Strangpressprofils gebildet ist und mindestens einen Profilwinkel (50, 52) zum Einhängen in die Unterkonstruktion (12) aufweist.
  10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hakenelement (14) an einem oberen und einem unteren Ende mit Profilwinkeln (50, 52) zum Einhängen in ein Aufnahmeteil (32) der Unterkonstruktion (12) versehen ist, wobei die Verbindungsmittel (18) im Bereich zwischen den Profilwinkeln (50, 52) angeordnet sind.
  11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hakenelement (14) eine von den Verbindungsmitteln (18) durchdrungene flächige Fügepartie (54) zur Flächenanlage gegen die Verbundplatte (16) aufweist.
  12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernlage (24) aus einem nicht-metallischen Material, insbesondere aus einem mineralisch gefüllten Polymer besteht.
  13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundplatte eben ausgebildet oder räumlich gekrümmt oder abgekantet ist.
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