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Die Erfindung betrifft eine Ankerplatte für ein Befestigungssystem eines Seitenunfallschutzes sowie ein Befestigungssystem umfassend eine Ankerplatte und mindestens ein mit der Platte verbindbares Einhängeelement.
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Aus
DE 197 44 087 A1 ist eine Befestigungsvorrichtung für ein Tragholme umfassendes Sicherheits- oder Arbeitsgerät an einer Wand, einem Träger oder einer Attika bekannt, bei welchem jeder Tragholm an einem wandträger- oder attikaseitigen Traglager festgelegt ist. Das Traglager dieser Befestigungsvorrichtung ist eine Platte, die auf einer horizontal ausgerichteten Oberseite der Wand, des Trägers oder der Attika derart befestigt wird, dass die Platte außenseitig zumindest so weit übersteht, dass eine in der Platte ausgebildete Durchgangsöffnung in Form eines Schlitzes von oben und von unten zugänglich ist. In die Durchgangsöffnung kann eine Konsole mit einem in die Durchgangöffnung eingreifenden Sicherheitskopf eingehängt werden. Dazu muss die Konsole von der Unterseite des Traglagers in einer aus einer senkrechten Position verschwenkten Position durch die Durchgangsöffnung nach oben geführt und dann in eine senkrechte Position zurück verschwenkt werden. Dieses System ist relativ umständlich in der Handhabung, da es von der Oberseite eines Daches, einer Wand oder einem Träger aus in der Praxis nicht oder nur mit viel handwerklichem Geschick und viel Übung installiert werden kann.
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Aus
DE 20 2013 007 587 U1 ist eine als Seitenunfallschutz bezeichnete Befestigungsvorrichtung für ein Tragholme umfassendes Sicherheits- oder Arbeitsgerät an einer Wand, einem Träger oder einer Attika bekannt, bei dem jeder Tragholm an einem wand-, träger- oder attikaseitigen Traglager festgelegt ist. Das Traglager dieser Befestigungsvorrichtung weist eine abgewinkelte Ankerplatte mit einer ersten Fläche und einer zweiten Fläche auf, wobei die Flächen im Profil L-förmig, d. h. rechtwinklig zueinander, angeordnet sind. Die Ankerplatte wird mittels der ersten Fläche auf einer horizontal verlaufenden Oberseite der zu sichernden Wand, des Trägers oder der Attika derart befestigt, dass sie außenseitig übersteht und die zweite Fläche parallel zu einer Außenseite der Wand, des Träger oder der Attika, d. h. vertikal, ausgerichtet ist. In der zweiten Fläche sind zwei als Schlösser bezeichnete schräg geneigte schlüssellochförmige Durchgangsöffnungen eingebracht. Diese Durchgangsöffnungen dienen der Befestigung einer Konsole mit einer Aufnahme für einen Tragholm sowie einer Stütze mit Verschraubung zur Befestigung des Tragholms. Dazu sind an der Konsole Bolzen mit Bolzenköpfen angeordnet, die hinsichtlich ihrer Anordnung und Abmessungen (Maße) mit den Durchgangsöffnungen derart korrespondieren, dass die Bolzenköpfe in oberseitigen Bereiche der schlüssellochförmigen Durchgangsöffnungen eingeführt werden können, wenn die Konsole in eine entsprechende relative Lage gebracht und dann in Richtung Ankerplatte geführt wird. Sobald die Bolzenköpfe in die Durchgangsöffnungen eingeführt wurden, kann die Konsole nach schräg unten entlang der schräg verlaufenden Längsachse der schlüssellochförmigen Öffnungen geführt werden und ist dann, wenn die Bolzen den in Gravitationsrichtung betrachtet tiefsten Punkt (absolutes Minimum in Gravitationsrichtung) erreicht haben, in den unteren Bereichen des schlüssellochförmigen Öffnungen sicher verbunden. Nachteilig an dieser Befestigungsvorrichtung ist, dass das Einführen der Bolzenköpfe in die schlüssellochförmigen Öffnungen einer exakten relativen Ausrichtung von Konsole zur Ankerplatte bedarf, was insbesondere dann zeitintensiv sein und besondere Geduld beim Anwender erfordern kann, wenn die Konsole von der Dachoberseite installiert wird und die installierende Person die Bolzenköpfe und/oder die schlüssellochförmigen Öffnungen während der Montage der Konsole nicht sehen kann. Ebenfalls nachteilig ist, dass ein einfaches Anheben der Konsole von der Unterseite, insbesondere hervorgerufen durch starken Wind und/oder unbeabsichtigt an die Konsole stoßende Gegenstände, zu einem Entkoppeln der Konsole von der Ankerplatte führen kann, wenn die Bolzen dadurch in die oberen Bereiche der schlüssellochförmigen Durchgangsöffnungen gelangen, wo die Bolzenköpfe aus den Durchgangsöffnungen austreten können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Ankerplatte für ein neuartiges Befestigungssystem eines Seitenunfallschutzes sowie ein verbessertes System umfassend eine Ankerplatte und ein mit der Platte verbindbares Einhängeelement zur Verfügung zu stellen, mittels welchem die Montage des Befestigungssystems erleichtert wird.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit einer Ankerplatte bzw. mit einem System mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere praktischen Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Eine erfindungsgemäße Ankerplatte für ein Befestigungssystem eines Seitenunfallschutzes umfasst einen ersten plattenartigen Anbindungsabschnitt mit Durchgangsöffnungen zur Befestigung des ersten Anbindungsabschnitts an einer Oberseite einer Wand, eines Dachs, eines Trägers oder einer Attika. Eine erfindungsgemäße Ankerplatte umfasst ferner einen zweiten plattenartigen Anbindungsabschnitt zur Anbindung eines Einhängeelements, wobei der erste Anbindungsabschnitt fest mit dem zweiten Anbindungsabschnitt verbunden ist und wobei die untere Fläche des ersten Anbindungsabschnitts mit zumindest einer Außenfläche des zweiten Anbindungsabschnitts einen Winkel zwischen 70° und 110° einschließt. Ferner ist in dem zweiten Anbindungsabschnitt an zumindest einer der seitlichen Stoßkanten ein schlitzartiges Führungsprofil zum seitlichen Einführen eines mit dem Führungsprofil korrespondierenden Kupplungselements eines Einhängeelements ausgebildet. Eine erfindungsgemäße Ankerplatte hat den Vorteil, dass die seitliche Stoßkante, an welcher das schlitzartige Führungsprofil ausgebildet ist, nach dem Montieren einer erfindungsgemäßen Ankerplatte an der Oberseite einer Wand, eines Dachs, eines Trägers oder eine Attika gut zugänglich und gut ertastbar und/oder mit den Augen unmittelbar wahrnehmbar ist. Dies erleichtert es, ein Einhängeelement in das Führungsprofil einzuführen. Mit dem Begriff Außenfläche des zweiten Anbindungsabschnitts sind diejenigen Flächen des zweiten Anbindungsabschnitts gemeint, welche im montierten Zustand der Ankerplatte üblicherweise parallel oder annähernd parallel zu einer meist vertikal verlaufenden Außenwand eines Gebäudes oder eines sonstigen Gegenstandes, an welchem das Befestigungssystem installiert wird, in Hochrichtung und somit zumindest teilweise oder ausschließlich vertikal verlaufen. Wenn der zweite Anbindungsabschnitt eine konstante Materialdicke aufweist, ist der Winkel zwischen der unteren Fläche des ersten Anbindungsabschnitts und beiden Außenflächen gleich groß, da die beiden Außenflächen parallel zueinander angeordnet sind. Der Winkel liegt in bevorzugten Ausführungsformen zwischen 80° und 100°, in besonders bevorzugten Ausführungsformen liegt er bei 90° +/– 5°.
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In einer praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ankerplatte weist das schlitzartige Führungsprofil einen Einführbereich und mindestens einen sich an den Einführbereich anschließenden Soll-Lagebereich auf, der zumindest als lokales Minimum ausgebildet ist. Mit Soll-Lagebereich ist derjenige Bereich des Führungsprofils gemeint, in welchem ein in das Führungsprofil einzusetzendes Einhängeelement positioniert werden soll, um das Befestigungssystem bestimmungsgemäß zu verwenden. Mit lokalem Minimum ist gemeint, dass ausgehend von dem Soll-Lagebereich das Führungsprofil derart gestaltet ist, dass ein sich in dem Soll-Lagebereich befindliches Einhängeelement zumindest teilweise gegen die Erdanziehungskraft angehoben werden muss, damit das Einhängeelement aus dem Soll-Lagebereich in den Einführbereich gelangen kann. Im Bereich des lokalen Minimums weist das Einhängeelement insoweit eine geringere potentielle Energie auf als in einem sich unmittelbar anschließenden, benachbarten Bereich. Mit anderen Worten ausgedrückt soll aufgrund der Gestaltung des Führungsprofils eine Sicherung eines Einhängeelements mithilfe der Gravitationskraft in dem Soll-Lagebereich erfolgen.
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In dem Einführbereich oder zwischen dem Einführbereich und dem Soll-Lagebereich kann ein Sicherungselement angeordnet und/oder es kann ein labyrinthartiger Profilbereich vorgesehen sein.
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Mit einem Sicherungselement ist insbesondere eine Sperrvorrichtung gemeint, die ein manuelles Öffnen erfordert, damit ein mit der Ankerplatte verbundenes Einhängeelement, wieder von der Ankerplatte getrennt werden kann. Durch ein solches Sicherungselement kann die Sicherheit eines Seitenunfallschutz-Befestigungssystems signifikant erhöht werden, weil in diesem Fall bei geeigneter Auswahl und Positionierung eines derartigen Sicherungselements ein unbeabsichtigtes Trennen von Einhängeelement von der Ankerplatte praktisch ausgeschlossen ist. Diesbezüglich wird insbesondere auf das Einsetzen eines Bolzens in den Einführbereich verwiesen, der optional zusätzlich – beispielsweise mittels eines Splits – gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert sein kann.
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Ohne zusätzliches Sicherungselement kann die Sicherheit ebenfalls verbessert werden, wenn zwischen dem Einführbereich und dem Soll-Lagebereich das Führungsprofil labyrinthartig ausgebildet ist, beispielsweise durch mehrmaliges Wechseln der vorgegebenen Bewegungsrichtung mit verschiedenen Höheniveaus. Vorzugsweise wird ein labyrinthartiger Bereich so gestaltet, dass eine Positionierung des Einhängeelements in dem labyrinthartigen Bereich ausschließlich in einer erkennbar um die Vertikale verschwenkten Position möglich ist, so dass optisch sofort erkennbar ist, ob sich das Einhängeelement in dem Soll-Lagebereich befindet oder nicht.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ankerplatte weist das Führungsprofil im Einführbereich und im Soll-Lagebereich die gleiche Schlitzbreite auf. In diesem Fall ist es bevorzugt, wenn mindestens zwei Soll-Lagebereiche vorgesehen sind, welche mit zwei korrespondierenden Kupplungselementen eines Einhängeelements korrespondieren, insbesondere hinsichtlich der Abmessungen. Hierauf wird in Verbindung mit den Zeichnungen und als Kupplungselemente dienenden Bolzen mit Bolzenköpfen noch im Detail eingegangen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ankerplatte ist das Führungsprofil derart gestaltet, dass es in einem Einführbereich eine überwiegend horizontal verlaufende Einführrichtung vorgibt und in einem Soll-Lagebereich eine überwiegend vertikal ausgerichtete Sicherungsrichtung vorgibt. Besonders bevorzugt ist es diesbezüglich, wenn der Soll-Lagebereich sich unterhalb des Einführbereichs befindet, so dass der Soll-Lagebereich ein absolutes Minimum im Bereich des zweiten Anbindungsabschnitts darstellt.
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Wenn das Führungsprofil einen Soll-Lagebereich aufweist, dessen Unterkante verschiedene Höhenniveaus durchläuft und/oder mehrere Soll-Lagebereiche vorgesehen sind, deren Unterkanten auf unterschiedlichen Höhenniveaus enden, kann die Sicherheit eines Befestigungssystems insoweit weiter erhöht werden, als die korrespondierenden Kupplungselemente eines Einhängeelements derart gestaltet werden können, dass eine Bewegung des Einhängeelements aus dem Soll-Lagebereich in den Einführbereich nur möglich ist, wenn das Einhängeelement gegen die Schwerkraft nach oben bewegt und verschwenkt wird.
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Das Einführen eines Einhängeelements in eine erfindungsgemäße Ankerplatte kann erleichtert werden, wenn in zumindest einem an die seitliche Stoßkante des zweiten Anbindungsabschnitts angrenzenden Bereich des schlitzartigen Führungsprofils mindestens eine trichterartige Kontur ausgebildet ist. Als trichterartige Kontur sollen insbesondere Einführschrägen, Einführradien sowie sonstige gekrümmte, sich verjüngende Konturen angesehen werden.
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Eine erfindungsgemäße Ankerplatte kann einfach und kostengünstig als gebogenes Blechteil hergestellt sein, insbesondere aus Stahl. Vorzugsweise weist das Blechteil eine konstante Materialdicke auf. Der erste Anbindungsabschnitt und der zweite Anbindungsabschnitt werden vorzugsweise durch Biegen einer ebenen Stahlplatte erzeugt. Das Führungsprofil kann durch Ausfräsen und/oder Ausstanzen vor oder nach dem Biegevorgang erfolgen.
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Die Erfindung betrifft auch ein Seitenunfallschutz-Befestigungssystem mit einer Ankerplatte und einem mit der Platte verbindbaren Einhängeelement, wobei die Ankerplatte einen ersten plattenartigen Anbindungsabschnitt aufweist, der zur Befestigung an einer Oberseite einer Wand eines Dachs, eines Träger oder einer Attika vorgesehen ist, und wobei die Ankerplatte einen zweiten plattenartigen Anbindungsabschnitt zur Anbindung eines Einhängeelements aufweist, wobei in dem zweiten Anbindungsabschnitt an zumindest einer der seitlichen Stoßkanten ein schlitzartiges Führungsprofil zum Einführen eines mit dem Führungsprofil korrespondieren Kupplungselement eines Einhängeelements ausgebildet ist. Das Einhängeelement weist mindestens ein derart an das Führungsprofil angepasstes Kupplungselement auf, dass das Kupplungselement in das Führungsprofil einführbar ist. Dabei sind das Kupplungselement und das Führungsprofil derart gestaltet und aufeinander angepasst, dass vom Einführen des Kupplungselements in den Einführbereich bis zum Erreichen eines Soll-Lagebereichs zwischen Einhängeelement und Ankerplatte mindestens eine rotatorische und mindestens eine translatorische Bewegung des Einhängeelements erforderlich ist. Durch eine derartige Gestaltung kann die Sicherheit eines erfindungsgemäßen Seitenunfallschutz-Befestigungssystems soweit erhöht werden, als aufgrund eines unbeabsichtigten einfachen Anhebens des Einhängeelements ein Entkoppeln des Einhängeelements aus dem Führungsprofil der Ankerplatte wirksam vermieden wird. Ein unbeabsichtigtes Trennen von Einhängeelement und Ankerplatte ist in diesem Fall nahezu ausgeschlossen.
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Bevorzugt wird als Ankerplatte eines erfindungsgemäßen Seitenunfallschutz-Befestigungssystems eine wie vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Ankerplatte eingesetzt. Auf die vorstehend beschriebenen, damit verbundenen Vorteile wird hiermit noch einmal verwiesen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Seitenunfallschutz-Befestigungssystems umfasst das Einhängeelement als Kupplungselement mindestens zwei Bolzen mit Bolzenköpfen, wobei das Außenmaß der Bolzen kleiner ist als die Schlitzbreite des Führungsprofils und das Außenmaß der Bolzenköpfe größer ist als die Schlitzbreite des Führungsprofils. Durch Verwendung von zwei oder mehr Bolzen kann das Eigengewicht eines Einhängeelements auf zwei Elemente verteilt und eine Verschwenkbewegung des Einhängeelements zum Verbinden des Einhängeelements mit der Ankerplatte bzw. zum Trennen der Verbindung zwischen Einhängeelement und Ankerplatte erzwungen werden. Die Verwendung von wie vorstehend beschriebenen Bolzen hat den weiteren Vorteil, dass ein Einführen dieser Bolzen ausschließlich über eine schlitzartige Öffnung eines Führungsprofils im Bereich einer seitlichen Stoßkante nacheinander erfolgen kann. Dies hat den Vorteil, dass eine das Seitenunfallschutz-Befestigungssystem installierende Person sich zunächst auf das Einführen des ersten Bolzens und anschließend auf das Einführen des zweiten Bolzens und weiterer Bolzen konzentrieren kann. Nach dem Einführen des ersten Bolzens in das Führungsprofil wird das Gewicht des Einhängeelements bereits teilweise von diesem Bolzen getragen. Dies erleichtert es einer installierenden Person den zweiten Bolzen und etwaige weitere Bolzen in das Führungsprofil einzuführen.
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Durch Anordnung von mindestens zwei Bolzen in unterschiedlicher Höhe an dem Einhängeelement kann eine Verschwenkbewegung des Einhängeelements erzwungen werden, wenn dieses von dem Einführbereich in den Soll-Lagebereich bewegt wird. Auf die damit verbundenen, vorstehend bereits beschriebenen Vorteile wird hiermit noch einmal verwiesen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines Seitenunfallschutzes-Befestigungssystems ist an dem Einhängeelement unterhalb der Kupplungselemente eine Kröpfung ausgebildet. Dies ermöglicht es, den Schwerpunkt eines Einhängeelements in den Bereich unmittelbar unterhalb einer Ankerplatte zu positionieren. Dies hat den Vorteil, dass das Einhängeelement sich schwerkraftbedingt in einer nahezu senkrechten Position oder exakt senkrechten Position unterhalb der Ankerplatte ausrichten lässt. Ferner kann durch geeignete Ausbildung einer solchen Kröpfung das Einhängeelement auch dann sehr nah an einem Gebäude, eine Wand oder an einem sonstigen Objekt, an dem die Ankerplatte fixiert ist, befestigt werden, wenn das Einhängeelement in einem unteren Bereich eine größere Bautiefe aufweist als im Bereich eines Einhängekopfes.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Seitenunfallschutz-Befestigungssystems ist das Einhängeelement im Bereich des Führungsprofils auf der zum Objekt gerichteten Seite angeordnet. Mit Objekt ist im Falle eines Gebäudes die jeweilige Außenwand gemeint, an welchem die Ankerplatte befestig ist und parallel zu welcher der zweite Anbindungsabschnitt und das Einhängeelement des erfindungsgemäße Seitenunfallschutz-Befestigungssystem üblicherweise ausgerichtet sind. In diesem Fall kann der Abstand zwischen dem zweiten Anbindungsabschnitt der Ankerplatte zu einer Dachkrone, einer Mauerkrone oder einen sonstigen die zu sichernde Außenwand überragenden Abdeckelement kleiner als 40 mm gewählt werden. Der Abstand ist weiter bevorzugt kleiner als 35 mm und besonders kleiner als 30 mm. Dies hat den Vorteil, dass das Ankerelement, wenn es dauerhaft an einem Gebäude oder einem sonstigen Objekt installiert bleiben soll, von außen nicht oder nahezu nicht sichtbar ist.
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Die Herstellung eines Einhängeelements eines erfindungsgemäßen Seitenunfallschutz-Befestigungssystems kann auf einfache und kostengünstige Art und Weise erfolgen, wenn das Einhängeelement einen separaten Einhängekopf und eine fest mit dem Einhängekopf verbundene Haltekonsole umfasst. Die Erfindung soll sich jedoch auch auf Einhängeelemente erstrecken, bei denen der Einhängekopf und die Haltekonsole einstückig ausgebildet sind.
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Ein erfindungsgemäßes Seitenunfallschutz-Befestigungssystem wurde insbesondere für solche Systeme entwickelt, bei welchem die Haltekonsole einen Aufsteckdorn und/oder mindestens eine Klemmvorrichtung zum Einspannen von Pfosten oder sonstigen stabartigen Gegenständen umfasst.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Ankerplatte in einer perspektivischen Darstellung,
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2 die in 1 dargestellte erfindungsgemäße Ankerplatte in einer Ansicht von vorne gemäß dem Pfeil II in 1,
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3 ein Einhängeelement eines erfindungsgemäßen Seitenunfallschutz-Befestigungssystems in einer Seitenansicht,
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4 das Einhängeelement aus 3 in einer Ansicht von vorne,
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5 nur den Einhängekopf der in den 3 und 4 dargestellten Einhängevorrichtung in einer Seitenansicht,
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6 den Einhängekopf aus 5 in einer Ansicht von vorne,
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7 ein erfindungsgemäßes Seitenunfallschutz-Befestigungssystem mit Ankerplatte und nur teilweise dargestelltem Einhängeelement in einer Ansicht von vorne während des Einführens des Einhängeelements in das Führungsprofil,
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8 das erfindungsgemäße Seitenunfallschutz-Befestigungssystem aus 7 mit vollständig dargestelltem Einhängeelement im Endmontagezustand in einer perspektivischen Darstellung und
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9 das Seitenunfallschutz-Befestigungssystem aus 8 an einer Außenseite eines Gebäudes mit eingesetztem Pfosten in einer Seitenansicht.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Ankerplatte 10 mit einem ersten plattenartigen Anbindungsabschnitt 12 und einem zweiten plattenartigen Anbindungsabschnitt 14. In dem ersten plattenartigen Anbindungsabschnitt 12 sind Durchgangsöffnungen 16 zur Befestigung des ersten Anbindungsabschnitts 12 an einer Oberseite einer Wand, eines Dachs, eines Trägers oder einer Attika vorgesehen, insbesondere mittels Schraubverbindungen. Zur Befestigung der Ankerplatte 10 wird die untere Fläche 18 des ersten Anbindungsabschnitts 12 an dem entsprechenden Objekt aufgelegt und verschraubt. Dazu wird die Ankerplatte 10 bei der im Folgenden beschriebenen Ausführungsform so positioniert, dass der zweite Anbindungsabschnitt 14 beabstandet zu dem Objekt ist, an welchem der erste Anbindungsabschnitt 12 anliegt und befestigt ist (vgl. 9).
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In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist die Ankerplatte 10 aus einer gebogenen Stahlplatte mit konstanter Materialstärke hergestellt. Der Winkel zwischen der unteren Fläche 18 des ersten Anbindungsabschnitts 12 und den Außenflächen 20, 22 des zweiten Anbindungsabschnitts 14 beträgt in dieser Ausführungsform 90°.
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Wie insbesondere in 2 erkennbar ist, ist in dem zweiten Anbindungsabschnitt 14 an der rechten seitlichen Stoßkante 24 ein schlitzartiges Führungsprofil 26 ausgebildet. Das Führungsprofil 26 weist in einem in der gezeigten Ausführungsform horizontal verlaufenden Einführbereich 28 eine konstante Schlitzbreite s auf. Das Führungsprofil 26 umfasst ferner zwei sich an den Einführbereich 28 anschließende Soll-Lagebereiche 30 auf, welche unterhalb des Einführbereichs 28 angeordnet sind, d. h. in einer Position, in welcher ein in 2 nicht gezeigtes Einhängeelement weniger potentielle Energie aufweist als in dem Einführbereich 28, wenn die Erdanziehungskraft (Gravitation) gemäß dem Pfeil g wirkt. Aus 2 ist auch ersichtlich, dass die Soll-Lagebereiche 30 auf unterschiedlichen Höhenniveaus liegen. Der Höhenunterschied h ist in 2 eingetragen.
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Wie aus 2 ferner ersichtlich ist, ist in dem an die Seitenkante 24 des zweiten Anbindungsabschnitts 14 angrenzenden Bereich des schlitzartigen Führungsprofils 26 eine trichterartige Kontur 32 in Form eines Einführradius 34 ausgebildet.
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In den 3 und 4 ist ein Einhängeelement 40 gezeigt, an dessen Oberseite ein Einhängekopf 42 ausgebildet ist. In der gezeigten ausführungsform ist der Einhängekopf 42 als separates Element hergestellt, der mit einer Konsole 44 des Einhängeelements 40 fest verbunden ist. Die Konsole 44 besteht im Wesentlichen aus einer Grundplatte 46 mit einer rechteckigen Grundform, einem unteren Ausleger 48 mit einem in vertikaler Richtung (parallel zur Erdanziehungskraft g) ausgerichteten Dorn 50 zum Aufstecken eines Pfostens 76 (siehe 9) sowie einem oberen Ausleger 52 mit einer Klemmvorrichtung 54 zum Einspannen eines auf den Dorn 50 aufgesteckten Pfostens 76 (siehe 9).
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Es wird angemerkt, dass in 4 der obere Ausleger 52 und die Klemmvorrichtung 54 nicht dargestellt sind.
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Wie aus den 5 und 6 ersichtlich ist, besteht der Einhängekopf 42 im Wesentlichen aus einer Platte 56, an welcher im oberen Bereich zwei Bolzen 58 mit Bolzenköpfen 60 befestigt sind. Die Bolzen 58 sind auf einem unterschiedlichen Höhenniveau um die Höhe h versetzt angeordnet. Die Höhe h entspricht der gleichen Höhe, um welche die Höhenniveaus der Soll-Lagebereiche 30 an der Ankerplatte 10 differieren.
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In 5 ist auch erkennbar, dass an dem Einhängekopf 42 eine Kröpfung 62 ausgebildet ist.
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Anhand der 7 bis 9 wird im Folgenden das Zusammenwirken der in den 1 und 2 gezeigten Ankerplatte 10 mit dem in den 3 und 4 gezeigten Einhängeelement 40 beschrieben.
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7 zeigt das Einhängeelement 40 in einem um die in Richtung Gravitationskraft g weisenden Vertikalen um den Winkel α verschwenkten Zustand während des Einführens in das Führungsprofil 26 der Ankerplatte 10.
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Um das Einhängeelement 40 in diese Position zu bringen, muss es zunächst mit dem linken Bolzen 58 an die in 7 erkennbare rechte Stoßkante 24 in den Bereich der trichterartigen Kontur 32 bewegt werden. Dazu kann das Einhängeelement 40 noch senkrecht oder in einer beliebigen anderen Richtung orientiert sein. Sobald der linke Bolzen 58 in den Einführbereich 28 gelangt ist, wird das Einhängeelement 40 in Richtung des Pfeils 64 in 2 in horizontaler Richtung verfahren. Sobald sich der rechte Bolzen 58 der rechten seitlichen Stoßkante 24 nähert, muss das Einhängeelement 40 in die in 7 gezeigte, um den Winkel α verschwenkte Position gebracht werden. Liegt der rechte Bolzen 58 schon im Bereich der trichterartigen Kontur 32 an, kann dieser durch Aufbringen einer ausreichend großen Kraft und Verschieben des Einhängeelements 40 in Richtung des Pfeiles 64 in Richtung Einführbereich 28 des Führungsprofils 26 bewegt werden, wodurch sich der Verschwenkwinkel α automatisch einstellt. Alternativ kann eine das Seitenunfallschutz-Befestigungssystem installierende Person selbstverständlich auch unmittelbar manuell das Einhängeelement in die korrekte Ausrichtung mit dem Schwenkwinkel α verschwenken. Sobald auch der zweite Bolzen 58 in den Einführbereich 28 gelangt ist, wird das Einhängeelement 40 in Richtung des Pfeils 64 weiter horizontal verfahren, bis der linke Bolzen 58 und der rechte Bolzen 58 sich oberhalb der Soll-Lagebereiche 30 befinden. Das Einhängeelement 40 bewegt sich dann schwerkraftbedingt mit den Bolzen 58 in die Soll-Lagenbereiche 30. Aufgrund der korrespondierenden Höhenniveauunterschiede um den Betrag h der Bolzen 58 beziehungsweise um Soll-Lagebereiche 30 ergibt sich automatisch – ebenfalls schwerkraftbedingt eine im Wesentlichen vertikale Ausrichtung der Konsole 46, wie in 8 gezeigt.
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Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass zur Montage des Einhängeelements 40 an einer erfindungsgemäßen Ankerplatte 10 in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel drei verschiedene Bewegungen erforderlich sind, nämlich zunächst eine Verschwenkbewegung um den Winkel α dann eine Verschiebebewegung in Richtung des Pfeils 64 und anschließend eine kombinierte translatorische Bewegung in Richtung der Gravitationskraft g und Rück-Schwenkbewegung um den Winkel α. Dadurch ergibt sich eine hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Lösen des Einhängeelements 40 aus dem Führungsprofil 26. Durch ein einfaches Anheben kann sich die Verbindung zwischen Einhängeelement 40 und Ankerplatte 10 nämlich nicht lösen. Es ist zusätzlich eine Verschwenk- und eine Verschiebebewegung erforderlich, bevor es zu einem Lösen der Verbindung zwischen Einhängeelement 40 und Ankerplatte 10 kommen könnte. Ein unbeabsichtigtes Anheben und geringfügiges Verschieben des Einhängeelements 40 gegenüber der Ankerplatte 10 würde optisch unmittelbar auffallen, da das Einhängeelement 40 dann nicht mehr vertikal ausgerichtet wäre, sondern um den Winkel α einen anderen Winkel verschwenkt an der Ankerplatte 10 hinge.
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Die Demontage eines Einhängeelements 40 von der Ankerplatte 10 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zu dem vorstehend beschriebenen Verfahren.
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In 9 ist ein erfindungsgemäßes Seitenunfallschutz-Befestigungssystem mit Ankerplatte 10 und Einhängeelement 40 an einer Attika 66 gezeigt. Die Attika ist mit einer als Abdeckelement 68 dienenden Mauerkrone 70 versehen. Der in vertikale Richtung verlaufende Teil 72 der Mauerkrone 70, welcher außenseitig gegenüber der Attika 66 hervorragt, weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen geringen Abstand von x = 25 mm zu dem zweiten Anbindungsabschnitt 14 der Ankerplatte 10 auf. Dieser Abstand x kann deshalb so klein gewählt werden, weil das an der seitlichen Stoßkante 24 einseitig angeordnete Führungsprofil 26 in Kombination mit der an dem Einhängekopf 42 ausgebildeten Kröpfung 62 eine Anordnung des Einhängekopfes 42 zwischen dem zweiten Anbindungsabschnitt 14 und der Außenseite 74 der Attika 66 ermöglicht.
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In 2 wurde gestrichelt ein kreisförmiger Bereich 78 gekennzeichnet, in welchem optional eine entsprechende kreisförmige Ausnehmung in das Führungsprofil 26 eingebracht werden kann, um einen Bolzen in die Blattebene hinein als Sicherungselement in dem Führungsprofil 26 anzuordnen und so ein unbeabsichtigtes Lösen eines in das Führungsprofil 26 eingesetzten Einhängeelements zu verhindern. Der kreisförmige Bereich 78 kann alternativ auch zentriert in dem Einführbereich 28 angeordnet werden. Die gezeigte Ausführungsform hat jedoch den Vorteil, dass die Bewegung des Einhängeelements 40 in Richtung des Pfeils 64 schwerkraftbedingt durch den nach oben versetzten kreisförmigen Bereich 78 nicht beeinträchtigt wird, da die untere Kontur im Einführbereich 28 unverändert ist.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ankerplatte
- 12
- erster Anbindungsabschnitt
- 14
- zweiter Anbindungsabschnitt
- 16
- Durchgangsöffnungen
- 18
- untere Fläche
- 20
- Außenfläche
- 22
- Außenfläche
- 24
- Stoßkante
- 26
- Führungsprofil
- 28
- Einführbereich
- 30
- Soll-Lagebereiche
- 32
- Kontur
- 34
- Einführradius
- 40
- Einhängeelement
- 42
- Einhängekopf
- 44
- Haltekonsole
- 46
- Grundplatte
- 48
- unterer Ausleger
- 50
- Aufsteckdorn
- 52
- oberer Ausleger
- 54
- Klemmvorrichtung
- 56
- Platte
- 58
- Bolzen
- 60
- Bolzenköpfe
- 62
- Kröpfung
- 64
- Pfeil
- 66
- Attika
- 68
- Abdeckelement
- 70
- Mauerkrone
- 72
- Teil der Mauerkrone
- 74
- Außenseite der Attika
- 76
- Pfosten
- 78
- kreisförmiger Bereich (für Bolzen als Sicherungselement)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19744087 A1 [0002]
- DE 202013007587 U1 [0003]