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Die Erfindung betrifft einen Rastbeschlag für einen Sitz.
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Als Stand der Technik werden die Druckschriften
DE 198 14 225 B4 ,
DE 103 34 089 B4 ,
DE 10 2012 005 963 B3 ,
EP 250 290 B1 ,
DE 10 2005 035 644 B4 ,
EP 1 768 870 B1 ,
WO 2007 094 444 A1 ,
EP 2 301 389 B1 ,
EP 1405756 B1 ,
US 7963607 B2 und
DE 2641582 A1 genannt, die Rastbeschläge mit radial zur axialen Drehachse der Beschlagteile der Rastbeschläge verlagerbaren Verriegelungsorganen oder koaxial zur axialen Drehachse der Beschlagteile der Rastbeschläge verlagerbaren Verriegelungsorganen beschreiben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Rastbeschlag zu schaffen, der in seiner Sperrposition spielfrei ist.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Rastbeschlag für einen Sitz, der ein erstes schwenkbares Beschlagteil und ein zweites festes Beschlagteil aufweist, die schwenkbar miteinander verbunden sind und über eine Rastverzahnung in einer aufhebbaren Sperrposition angeordnet sind, bei der mindestens ein Zahn mindestens eines zu dem zweiten Beschlagteil gehörenden Verriegelungsorgans in mindestens einen Zahn einer zu dem ersten Beschlagteil gehörenden Gegenverzahnung eingreift, wobei das Verriegelungsorgan gegenüber mindestens einem zu dem zweiten Beschlagteil gehörenden und an dem Verriegelungsorgan angrenzenden Führungselement von einer Entriegelungsposition in die Sperrposition und umgekehrt verlagerbar ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Verriegelungsorgan mindestens einen elastisch verformbaren und vom Verriegelungsorgan abspreizbaren Abschnitt aufweist, wobei der mindestens eine Abschnitt mindestens einen Zahn aufweist, der bei der Verlagerung des Verriegelungsorgans von der Entriegelungsposition in die Sperrposition auf mindestens einen Zahn der Gegenverzahnung des ersten Beschlagteiles trifft, wodurch der mindestens eine Abschnitt abgespreizt wird, so dass das Verriegelungsorgan in seiner Sperrposition an dem mindestens einen an dem Verriegelungsorgan angrenzenden Führungselement spielfrei anliegt.
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Die Ausgestaltung ist relativ einfach herzustellen. Dem aus dem Stand der Technik bekannten Verriegelungsorgan wird erfindungsgemäß der abspreizbare Abschnitt hinzugefügt beziehungsweise erzeugt.
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Diese einfache Ausgestaltung ist sehr effektiv, da die Spreizung des mindestens einen Abschnittes in vorteilhafter Weise zu der Spielfreiheit des Rastbeschlages führt, ohne dass weitere aufwändige Anpassungen des Rastbeschlages notwendig sind.
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Die Lösung ist insbesondere für Rastbeschläge anwendbar, die sich dadurch auszeichnen, dass das Verriegelungsorgan gegenüber mindestens einem zu dem zweiten Beschlagteil gehörenden und an dem Verriegelungsorgan angrenzenden Führungselement bezüglich der axialen Drehachse der Beschlagteile über eine zu der Drehachse parallele Schwenkachse gegenüber dem ersten Beschlagteil von der Entriegelungsposition in die Sperrposition verschwenkbar ist.
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Die Lösung ist ebenfalls für Rastbeschläge anwendbar, die sich dadurch auszeichnen, dass das Verriegelungsorgan gegenüber dem ersten Beschlagteil in zu dem zweiten Beschlagteil gehörenden und an dem Verriegelungsorgan angrenzenden Führungselementen einer Führungsbahn in radialer Richtung bezüglich der in axialer Richtung angeordneten Drehachse der Beschlagteile in der Führungsbahn zwischen den Führungselementen von der Entriegelungsposition in die Sperrposition verschiebbar ist. Dieser Anwendungsfall ist in der Beschreibung anhand der zugehörigen Figuren stellvertretend für die möglichen genannten Anwendungsfälle detailliert erläutert.
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Die Abspreizung des mindestens einen Abschnittes des Verriegelungsorgans wird bevorzugt durch zwei miteinander kombinierbare Ausführungsvarianten bewirkt.
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In einer ersten Ausführungsvariante wird wie folgt vorgegangen:
- Der mindestens eine Zahn des mindestens einen Abschnittes des Verriegelungsorgans weist jeweils einen Zahnkopf auf, und der mindestens eine durch die zwei Zahnflanken gebildete Zahn der Gegenverzahnung weist jeweils einen Zahngrund auf, wobei sich in der Entriegelungsposition die Lage des jeweiligen Zahngrundes in einer radialen Richtung gesehen von der Lage des jeweiligen Zahnkopfes in einer anderen radialen Richtung gesehen durch einen Versatz unterscheidet, wodurch die Zahnflanke des mindestens einen Zahnes des mindestens einen - als Spreizflanke - bei der Bewegung des Verriegelungsorgans von der Entriegelungsposition in die Sperrposition in einer Zwischenposition auf jeweils eine Gegenzahnflanke des mindestens einen Zahnes der Gegenverzahnung auftrifft. Der Versatz ist in vorteilhafter Weise leicht zu realisieren.
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In einer zweiten Ausführungsvariante wird wie folgt vorgegangen:
- Der Winkel des mindestens einen Zahnes des mindestens einen Abschnittes des Verriegelungsorgans ist gegenüber dem Winkel des mindestens einen Zahnes der Gegenverzahnung asymmetrisch gewählt, so dass die Zahnflanke des mindestens einen Zahnes des mindestens einen Abschnittes des Verriegelungsorgans - als Spreizflanke - bei der Bewegung des Verriegelungsorgans von der Entriegelungsposition in die Sperrposition in einer Zwischenposition mit einer Gegenzahnflanke des mindestens einen Zahnes der Gegenverzahnung eine Überschneidung bildet. Diese Ausgestaltung des Winkels nach den zuvor genannten Vorgaben ist eine leicht zu realisierende Maßnahme.
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In einer dritten Ausführungsvariante wird wie folgt vorgegangen:
- Die technischen Ausgestaltungen der ersten und zweiten Ausführungsvariante werden miteinander kombiniert. Das heißt, der Versatz wird realisiert und die Winkel der jeweiligen Zähne werden asymmetrisch ausgebildet, wie in der Beschreibung detailliert erläutert wird. In der Kombination der Ausführungsvarianten wird die Abspreizwirkung beziehungsweise die Aufspreizwirkung des oder der Abschnitte des Verriegelungsorgans verstärkt.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der mindestens eine abspreizbare Abschnitt im Verriegelungsorgan als mindestens ein materialerhaltender Trenn-Schlitz oder als mindestens eine materialreduzierende Trenn-Nut ausgebildet ist. Die Begriffe „materialerhaltend“ und „materialreduzierend“ beziehen sich auf die Ausgestaltung der Trennung zur Bildung des mindestens einen Abschnittes. Die Ausbildung eines Schlitzes wird beispielsweise durch einen Schnitt durch das Material des Verriegelungsorgans vorgenommen, wobei dabei kein Material verloren wird. Die Ausbildung einer Nut wird beispielsweise durch Einfräsen der Nut in das Material des Verriegelungsorgans vorgenommen, wobei das Material des Verriegelungsorgans reduziert wird. Die Materialreduzierung wird zur Sicherung der Aufnahme von auf das Verriegelungsorgan wirkenden Kräften, im Sinne eines Zusammendrückens des Verriegelungsorgans durch einen Einsatz in der Nut ausgeglichen, wie im Beschreibungsteil näher erläutert ist.
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Ferner ist vorgesehen, dass der Trenn-Schlitz oder die Trenn-Nut des Verriegelungsorgans ein offenes und ein geschlossenes Ende aufweist, wobei das offene Ende der Öffnung des Verriegelungsorgans auf der Seite der Gegenverzahnung nahe der Gegenverzahnung des zweiten Beschlagteiles ausgebildet ist.
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Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus dem Offenbarungsgehalt der Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Rastbeschlag mit einem Verriegelungsorgan, insbesondere Sperr-Riegel zum Verrasten der Beschlagteile nach dem Stand der Technik;
- 2 einen Fahrzeugsitz zur Verdeutlichung einer möglichen Anordnung des Rastbeschlages und des zu vermeidenden Spiels;
- 3 ein Verriegelungsorgan des Rastbeschlages gemäß der Erfindung in einer Entriegelungsposition gemäß einer ersten Ausführungsvariante;
- 4 das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages gemäß der ersten Ausführungsvariante in einer zwischen einer Sperrposition und der Entriegelungsposition liegenden Zwischenposition;
- 5 das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages gemäß der ersten Ausführungsvariante in der Sperrposition;
- 3A das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages in der Entriegelungsposition gemäß der ersten Ausführungsvariante in einer vergrößerten Darstellung;
- 4A das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages in einer vergrößerten Darstellung gemäß der ersten Ausführungsvariante in der zwischen der Sperrposition und der Entriegelungsposition liegenden Zwischenposition;
- 5A das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages in einer vergrößerten Darstellung gemäß der ersten Ausführungsvariante in der Sperrposition;
- 3B das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages in der Entriegelungsposition gemäß einer zweiten Ausführungsvariante in einer vergrößerten Darstellung;
- 4B das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages in einer vergrößerten Darstellung gemäß der zweiten Ausführungsvariante in der zwischen der Sperrposition und der Entriegelungsposition liegenden Zwischenposition;
- 5B das Verriegelungsorgan des Rastbeschlages in einer vergrößerten Darstellung gemäß der zweiten Ausführungsvariante in der Sperrposition;
- 6 das Verriegelungsorgan mit einem Einsatz in einem offenen Bereich.
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Stand der Technik:
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1 zeigt einen herkömmliche Rastbeschlag gemäß der Druckschrift
DE 20 2008 003 706 U1 mit einer Rastverzahnung, bei der mehrere Sperr-Riegel 1.10 radial gegenüber einer axialen Drehachse des Rastbeschlages verlagerbar sind.
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Der Rastbeschlag 1.1 umfasst ein erstes schwenkbares Beschlagteil 1.3 und ein zweites festes Beschlagteil 1.4. Das erste schwenkbare Beschlagteil 1.3 ist beispielsweise an der Rückenlehne 14 eines Fahrzeugsitzes angebunden. Das zweite Beschlagteil 1.4 ist im Ausführungsbeispiel lagefest über ein Adapterblech 1.8 mit einem in 2 angedeuteten Sitzteil 12 des Fahrzeugsitzes 10 verbunden.
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Im Inneren des Beschlags 1.1 sind in axialer Richtung gesehen auf dem zweiten Beschlagteil 1.4 eine Reihe von Führungselementen 1.9 sichtbar, von denen jeweils zwei eine radiale Führungsbahn 1.11 für ein dazwischen angeordnetes Verriegelungsorgan, insbesondere einen dazwischen angeordneten Sperr-Riegel 1.10 bilden.
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Die im Ausführungsbeispiel insgesamt drei, in radialer Richtung verschiebbar gelagerten Sperr-Riegel 1.10 (zwei davon in 1 sichtbar) weisen auf ihrem radial außen liegenden Ende jeweils eine Anzahl von Sperr-Zähnen 1.12 auf, die in einer Sperrposition III jeweils in eine Gegenverzahnung 1.13 (Hohlradverzahnung) an einem Innenumfang des ersten Beschlagteiles 1.3 eingreifen und im Eingriff die Rastverzahnung bilden.
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In der jeweils nach außen verschobenen Sperrposition III der Sperr-Riegel 1.10 bilden die Sperr-Zähne 1.12 und die Gegenverzahnung 1.13 ein auch als Gesperre bezeichnete Rastverzahnung, so dass die beiden Beschlagteile 1.3, 1.4 gegeneinander verriegelt sind. Der Beschlag 1.1 ist somit als ein Rastbeschlag ausgebildet.
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Zur Betätigung des Beschlags 1.1 ist eine innenliegende, gegen die Sperr-Riegel 1.10 wirkende Exzenterscheibe 1.16 vorgesehen, die drehfest mit einer Kulissenscheibe 1.18 verbunden ist.
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Wird mittels eines nicht dargestellten Betätigungselementes die Exzenterscheibe 1.16 in die vorgesehene Betätigungsrichtung gedreht, so entfällt ihre Wirkung gegen die Sperr-Riegel 1.10, und die Kulissenscheibe 1.18 zieht mittels entsprechender Kulissen 1.19 die Sperr-Riegel 1.10 jeweils mittels daran angeordneter Zapfen radial nach innen.
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Damit wird das Gesperre zwischen den Sperr-Riegeln 1.10 und dem ersten Beschlagteil 1.3 entriegelt.
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Die Beschlagteile 1.3, 1.4 können jetzt frei gegeneinander gedreht werden. Nach Entfall der Einwirkung auf die Exzenterscheibe 1.16 wird diese mittels der Federelemente 1.25 gegen die Sperr-Riegel 1.10 gerichtet, wobei diese wieder aus ihrer Entriegelungsposition I in ihre radial außenliegende Sperrposition III zurückkehren.
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Anhand des in 2 gezeigten Fahrzeugsitzes 10 wird verdeutlicht, dass die zwischen den Führungselementen 1.9 angeordneten Sperr-Riegel 1.10 durch die vorgesehene Führungsbahn 1.11 beim Einwirken einer Crashkraft F nicht gänzlich spielfrei sind und ein spürbares Spiel S zwischen den Beschlagteilen 1.3, 1.4 zueinander zulassen, so dass die Rückenlehne 14 des Fahrzeugsitzes 10 selbst in Sperrposition III gegenüber dem Sitzteil 12 des Fahrzeugsitzes 10 nicht spielfrei ist.
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Erfindung:
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Im Ausführungsbeispiel sind gemäß 1 als Verriegelungsorgane drei Sperr-Riegel 1.10 (nur zwei Sperr-Riegel 1.10 sichtbar) in einem Abstand von 120° angeordnet. Zu den beiden sichtbaren Sperr-Riegeln 1.10 sind in 1 die radialen Richtungen R1.10 dargestellt, in die der jeweilige Sperr-Riegel 1.10 verschiebbar ist. Die Anzahl der Sperr-Riegel 1.10 kann variieren, wobei bei einem symmetrischen Aufbau zumeist mindestens zwei gegenüberliegende Sperr-Riegel 1.10 eingesetzt werden.
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Die 3 und 3A zeigen in jeweils vergrößerten Darstellungen einen der Sperr-Riegel 1.10. Der Sperr-Riegel 1.10 ist in seiner Führung zwischen Führungselementen 1.9 der Führungsbahn 1.11 in der Entriegelungsposition I angeordnet.
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Seine Verschiebeachse fällt mit einer radialen Verschieberichtung R1.10 zusammen, die durch die gemeinsame Drehachse X des ersten und zweiten Beschlagteiles 1.3, 1.4 läuft.
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Der Sperr-Riegel 1.10 weist einen linken (ersten) und einen rechten (zweiten) Riegelabschnitt 1.10-1 und 1.10-2 auf, die über einen gemeinsamen in Umfangsrichtung des Rastbeschlages verlaufenden Abschnitt 1.10-3 miteinander verbunden sind.
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Die beiden Riegelabschnitte 1.10-1 und 1.10-2 sind ausgehend von dem gemeinsamen dritten Riegelabschnitt 1.10-3 in radialer Richtung durch einen offenen Bereich voneinander getrennt.
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Im Ausführungsbeispiel ist der offene Bereich als Nut N ausgebildet, die eine Ausbildung in der Art eines nach oben - in radialer Richtung gesehen - offenen Schlüssellochs aufweist.
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Stirnseitig jedes Riegelabschnittes 1.10-1 und 1.10-1 ist jeweils eine Riegelverzahnung mit jeweils mindestens einem Zahn 1.12-1, 1.12-2 ausgebildet.
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Auf jedem der Riegelabschnitte 1.10-1 und 1.10-2 sind zwei Zähne angeordnet, um die Kraftübertragung beim Einrasten der Zähne des Sperr-Riegels 1.10 in die Gegenverzahnung (Hohlradverzahnung) des ersten Beschlagteiles 1.3 zu gewährleisten. Es versteht sich, dass die Anzahl der auf den Riegelabschnitten 1.10-1, 1.10-2 angeordneten Zähne frei wählbar ist.
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Der jeweilige mindestens eine Zahn 1.12-1, 1.12-2 jedes Riegelabschnittes 1.10-1 und 1.10-2 greift in einen durch zwei Zahnflanken gebildeten Zahn 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung des ersten Beschlagteiles 1.3 ein.
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Die Zähne 1.12-1, 1.12-2 der Riegelabschnitte 1.10-1 und 1.10-2 weisen jeweils einen Zahnkopf auf.
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Die durch die zwei Zahnflanken gebildeten Zähne 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung bilden jeweils einen Zahngrund aus.
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Der Zahngrund der durch die zwei Zahnflanken gebildeten Zähne 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung ist gegenüber dem jeweiligen Zahnkopf der Zähne 1.12-1, 1.12-2 in einem Versatz V; V>0 angeordnet.
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Mit anderen Worten, ausgehend von der gemeinsamen Drehachse X des ersten und zweiten Beschlagteiles 1.3, 1.4 liegt der jeweilige Zahngrund in einer radialen Richtung, der sich von der radialen Richtung des jeweiligen Zahnkopfes durch den Versatz V; V>0 unterscheidet, der durch die beiden parallelen Linien, die die Zähne 1.12-1 und 1.13-1 symmetrisch teilen, verdeutlicht wird.
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Der Versatz V, V>0 ist derart ausgeführt, dass der jeweilige Zahnkopf der Zähne 1.12-1, 1.12-2 in radialer Richtung gesehen näher an der Verschiebeachse R1.10 angeordnet ist als der Zahngrund der Zähne 1.13-1, 1.13-2.
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Durch eine translatorische Verschiebung des Sperr-Riegels 1.10 in radialer Verschieberichtung R1.10 kommt es bei dem Verrasten der Beschlagteile 1.3, 1.4 durch den Versatz V; V>0 in der Zwischenposition II bei der Verschiebung von der Entriegelungsposition I in die Sperrposition III (4) zu dem Effekt, dass die jeweilige näher zu der Achse der Verschieberichtung R1.10 liegende Zahnflanke ZF der Zähne 1.12-1, 1.12-2 - als Spreizflanke - des Sperr-Riegels 1.10 - auf jeweils eine der Gegenzahnflanken GF der Zähne 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung auftrifft, wie ausgehend von 3 in einer Zusammenschau mit den 4 und 5 gezeigt ist.
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Die 3 und 3A zeigen eine Situation vor der translatorischen Verschiebung des Sperr-Riegels 1.10 in radialer Verschieberichtung R1.10 in Entriegelungsposition I, während die 4 und 4A eine Situation während der translatorischen Verschiebung des Sperr-Riegels 1.10 in radialer Verschieberichtung R1.10 in der Zwischenposition II und die 5 und 5A eine Situation nach der translatorischen Verschiebung des Sperr-Riegels 1.10 in radialer Verschieberichtung R1.10 in der Sperrposition III zeigen.
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Die Riegelabschnitte 1.10-1 und 1.10-2 werden, wie in den 4 und 4A sowie 5 und 5A gezeigt ist, ausgehend von der gemeinsamen Drehachse X des ersten und zweiten Beschlagteiles 1.3, 1.4 von der jeweiligen Zahnflanke ZF als Spreizflanke ZF des Sperr-Riegels 1.10, die auf jeweils eine der Gegenzahnflanke GF der Zähne 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung trifft, in Umfangsrichtung belastet, so dass wie in den 5 und 5A gezeigt ist, das Spiel S zwischen den Führungselementen 1.9 und dem Sperr-Riegel 1.10 beseitigt ist.
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Durch die Ausgestaltung kommt es dazu, wie in 5 in der Sperrposition III zu sehen ist, dass der linke (erste) Riegelabschnitt 1.10-1 nach links und der rechte (zweite) Riegelabschnitt 1.10-2 nach rechts reversibel elastisch verformt wird, da die als Spreizflanken fungierenden Zahnflanken ZF der Zähne 1.12-1, 1.12-2 bei Auftreffen auf die Gegenzahnflanken GF der Zähne 1.13-1, 1.13-2 Kräfte auf die Riegelabschnitte 1.10-1 und 1.10-2 ausüben.
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Bezüglich der gemeinsamen Drehachse X des ersten und zweiten Beschlagteiles 1.3, 1.4 werden dabei entgegengesetzte Kraftkomponenten auf die Riegelabschnitte 1.10-1 und 1.10-2 in Umfangsrichtung ausgeübt, deren Richtungen im Wesentlichen orthogonal zu der Verschiebeachse R1.10 von der Verschiebeachse R1.10 weg ausgerichtet sind, wie anhand der Pfeile P1 und P2 in 5 verdeutlicht wird.
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Damit über die Riegelabschnitte 1.10-1 und 1.10-2 auch Kräfte im Wesentlichen orthogonal zu der Verschiebeachse R1.10 übertragen werden können, die zu der Verschiebeachse R1.10 hin gerichtet sind, wird in die Nut N ein formschlüssiger Einsatz E eingebracht, der in 6 dargestellt ist.
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In einer nicht näher dargestellten Ausführungsvariante werden die Winkel der Zahnflanken der Zähne 1.12-1, 1.12-2 gegenüber den Zahnflanken der Zähne 1.13-1, 1.13-2 derart aufeinander abgestimmt, dass die Spreizung der Riegelabschnitte 1.10-1, 1.10-2 hervorgerufen oder verstärkt wird, wie nachfolgend erläutert wird.
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In der in den 3A, 4B, 4BC dargestellten ersten Ausführungsvariante weisen die zwischen den Zahnflanken gebildeten Zähne 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung des ersten Beschlagteiles 1.3 einen symmetrischen Verzahnungswinkel auf, der mit dem Verzahnungswinkel der Zähne 1.12-1, 1.12-2 auf der Stirnseite der Riegelabschnitte 1.10-1, 1.10-2 korrespondiert.
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Die nach außen gerichtete Spreizung der Riegelabschnitte 1.10-1, 1.10-2 zur Aufhebung des vorhandenen Spiels S wird in diesem Fall, wie bereits erläutert, durch den Versatz V; V>0 hervorgerufen.
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In einer in den 3B, 4B, 5B prinzipiell dargestellten zweiten Ausführungsvariante werden die Winkel der Zahnflanken ZF der Zähne 1.12-1, 1.12-2 gegenüber den Zahnflanken der Zähne 1.13-1, 1.13-2 derart aufeinander abgestimmt, dass die erläuterte Spreizung der Riegelabschnitte 1.10-1, 1.10-2 hervorgerufen wird, ohne dass ein Versatz V ausgebildet wird.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Teilwinkel zwischen den Zahnflanken ZF des Zahnes 1.12-1, bezogen auf eine den Zahnkopf und den Zahngrund der Zähne 1.12-1 und 1.13-1 ohne Versatz V=0 verbindende Linie, bei dem Zahn 1.12-1 asymmetrisch α # β ausgebildet, während die Teilwinkel zwischen den Zahnflanken des Zahnes 1.13-1 symmetrisch α = β ausgebildet sind.
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Es versteht sich, dass alternativ die Teilwinkel zwischen den Zahnflanken GF des Zahnes 1.13-1, bezogen auf eine den Zahnkopf und den Zahngrund der Zähne 1.12-1 und 1.13-1 ohne Versatz V=0 verbindende Linie, bei dem Zahn 1.13-1 asymmetrisch α ≠ β ausgebildet sein können, während die Teilwinkel zwischen den Zahnflanken des Zahnes 1.12-1 symmetrisch α = β ausgebildet sind.
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Bei der Wahl der Teilwinkel kommt es auch ohne den Versatz V; V>0 in Entriegelungsposition I des Verriegelungsorgans 1.10 gemäß 3A gemäß den 3B, 4B und 5B zu dem Effekt, dass die Lage der jeweiligen Zahnflanken der Zähne 1.12-1, 1.12-2 der Abschnitte 1.10-1, 1.10-2 gegenüber den jeweiligen Zahnflanken der Zähne 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung, insbesondere die näher zu der Achse der Verschieberichtung R1.10 des Verriegelungsorgans 10.1 liegenden Zahnflanken ZF der Zähne 1.12-1, 1.12-2 der Abschnitte 1.10-1, 1.10-2 bei der Verschiebebewegung des Verriegelungsorgans 1.10 - als Spreizflanken - mit den Gegenzahnflanken GF der Zähne 1.13-1, 1.13-2 der Gegenverzahnung eine Überschneidung bilden.
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Die Zahnflanken ZF und GF bilden die Überschneidung derart, dass bezüglich der gemeinsamen Drehachse X des ersten und zweiten Beschlagteiles 1.3, 1.4 wiederum entgegengesetzte Kraftkomponenten auf die Riegelabschnitte 1.10-1, 1.10-2 in Umfangsrichtung ausgeübt werden, deren Richtungen im Wesentlichen orthogonal zu der Verschiebeachse R1.10 von der Verschiebeachse R1.10 weg ausgerichtet sind, wie anhand der Pfeile P1 und P2 in 5 beziehungsweise anhand des Pfeiles P1 in 5B verdeutlicht wird.
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Die in Umfangsrichtung wirkende Kraft wirkt, wie in der Zwischenposition II in 4B gezeigt ist, sobald die Zahnflanke ZF des Zahnes 1.12-1 auf die Gegenzahnflanke GF des Zahnes 1.13-1 der Gegenverzahnung auftrifft.
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Sobald die in Umfangsrichtung wirkende Kraft den Sperr-Riegel 1.10 aufgespreizt hat, entsteht nunmehr in der Sperrposition III gemäß 5B ein Versatz V; V>0 bezogen auf die jeweiligen den Zahnkopf und den Zahngrund der Zähne 1.12-1 und 1.13-1 parallel schneidenden Linien.
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Daraus ergibt sich ferner, dass die erläuterte nicht näher dargestellte Ausführungsvariante mit der in den Figuren dargestellten und beschriebenen Ausgestaltung kombiniert werden kann. Dadurch wird erreicht, dass die nach außen gerichtete Spreizung der Riegelabschnitte 1.10-1 , 1.10-2 zur Aufhebung des vorhandenen Spiels S einerseits durch den Versatz V hervorgerufen wird, wobei die durch den Versatz V bewirkte Spreizwirkung verstärkt wird, da sich die Zahnflanken während der Verschiebung des Sperr-Riegels 1.10 in Verschieberichtung R1.10 zum Verrasten der Beschlagteile 1.3, 1.4 zusätzlich wie erläutert schneiden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 14
- Rückenlehne
- 1.1
- Beschlag, Rastbeschlag
- 1.3
- erstes Beschlagteil
- 1.4
- zweites Beschlagteil
- 1.8
- Adapterblech
- 1.9
- Führungselement
- 1.10
- Verriegelungsorgan, Sperr-Riegel
- 1.10-1
- erster Riegelabschnitt
- 1.10-2
- zweiter Riegelabschnitt
- 1.10-3
- dritter Riegelabschnitt
- R1.10
- Verschieberichtung
- 1.11
- Führungsbahn
- 1.12
- Sperr-Zähne
- 1.12-1
- Zahn
- 1.12-2
- Zahn
- 1.13
- Zahnung
- 1.13-1
- Zahn
- 1.13-2
- Zahn
- 1.16
- Exzenterscheibe
- 1.18
- Kulissenscheibe
- 1.19
- Kulisse
- 1.25
- Federelement
- S
- Spiel
- N
- Nut
- V
- Versatz
- E
- Einsatz
- X
- Drehachse
- I
- Entriegelungsposition
- II
- Zwischenposition
- III
- Sperrposition
- α
- Teilwinkel
- β
- Teilwinkel