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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kupplungsanordnung, umfassend eine erste Lamellenkupplung mit
- - einem ersten Innenlamellenträger, auf dem ein Satz erster Innenlamellen axial verschieblich angeordnet ist,
- - einem ersten Außenlamellenträger, auf dem axial abwechselnd mit den ersten Innenlamellen ein Satz erster Außenlamellen axial verschieblich angeordnet ist, und
- - einem Satz erster Abstützfedern, mittels derer die Lamellen wenigstens eines der Sätze erster Lamellen gegeneinander federabgestützt sind,
wobei die ersten Innenlamellen, die ersten Außenlamellen und die ersten Abstützfedern gemeinsam ein erstes Lamellenpaket bilden,
und wobei - - einer der Lamellenträger topfartig geformt ist mit einer Topfwand, die, über ihren Umfang verteilt, nach radial innen gerichtete, axial über die Topfwandhöhe erstreckte Zähne aufweist, und
- - als axialer Anschlag für das erste Lamellenpaket ein erster Sicherungsring angeordnet ist, der die Topfwand innen in einer ersten Nut umläuft, die aus ersten Nutabschnitten besteht, welche als in Umfangsrichtung längserstreckte erste Schlitze in die Zahnköpfe der Zähne eingebracht sind, wobei der erste Sicherungsring aufgrund der von den ersten Abstützfedern erzeugten Federvorspannung des ersten Lamellenpaketes jeweils an einer der jeweils zwei Schlitzwände einiger als erste Anlage-Nutabschnitte wirkender erster Nutabschnitte anliegt.
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Diese Druckschrift offenbart eine Doppelkupplungsanordnung für ein Kraftfahrzeuggetriebe. Diese umfasst zwei Lamellenkupplungen, die jeweils aus einem Innenlamellenträger und einem Außenlamellenträger mit dem jeweils zugehörigen Lamellenpaket bestehen. Die beiden Lamellenkupplungen sind koaxial und einander radial benachbart angeordnet. Der Innenlamellenträger der radial äußeren Lamellenkupplung und der Außenlamellenträger der radial inneren Lamellenkupplung sind einstückig als ein gemeinsamer Lamellenträger ausgebildet. Dieser ist topfartig ausgebildet, wobei seine Topfwand neben einer hier nicht relevanten Außenverzahnung eine nach innen gerichtete Innenverzahnung aufweist, die mit einer Außenverzahnung der Außenlamellen der radial inneren Kupplung korrespondiert, sodass diese Außenlamellen drehfest aber axial verschieblich in dem gemeinsamen Lamellenträger gelagert sind. Das Lamellenpaket der radial inneren Lamellenkupplung ist axial einerseits mit einem Betätigungskolben druckbeaufschlagbar und stützt sich axial andererseits gegen einen starren Stützring ab, der seinerseits an einem als Sprengring ausgebildeten Sicherungsring ihren Anschlag findet. Der Sicherungsring liegt in einer die Topfwand des Lamellenträgers innen umlaufenden Nut, die in die jeweils nach innen vorspringenden Zahnköpfe eingeschnitten ist. Der Durchmesser des Sicherungsrings ist so bemessen, dass er die Zahnlücken zwischen den Zähnen freitragend überspannt, sodass die Nut aus nur im Bereich der Zahnköpfe existenten Nutabschnitten unzusammenhängend zusammengesetzt ist. Durch die als Wellfedern ausgebildeten Abstützfedern zwischen den Lamellen des Lamellenpaketes ist dieses federvorgespannt einerseits gegen den Stützring (und damit den Sicherungsring) und andererseits gegen den Betätigungskolben abgestützt. Der Sicherungsring liegt daher an den axial außen gelegenen Schlitzwänden der Schlitze sämtlicher Nutabschnitte an. Nutabschnitte, an deren axial äußerer Schlitzwand der Sicherungsring anliegt, werden hier als Anlage-Nutabschnitte bezeichnet. Bei der bekannten Kupplungsanordnung sind somit sämtliche Nutabschnitte als Anlage-Nutabschnitte ausgebildet. Dies ist unter Berücksichtigung der typischen Herstellungsweise eines derartigen Lamellenträgers problematisch. Um nämlich die aus Gewichts- und Herstellbarkeitsgründen typischerweise dünne Topfwand zu stabilisieren werden die Schlitze üblicherweise nämlich nicht, bspw. mittels einer rotierenden Klinge, in die Zahnköpfe eingeschnitten. Vielmehr erfolgt die Ausbildung der Schlitze durch sogenannte Einstiche. Hierzu wird eine Mehrzahl von kreisförmig zusammengesetzten, jeweils kreissektorförmigen Klingenträgern axial in den Lamellenträger eingeführt. Jeder Klingenträger weist an seiner radial äußeren Stirnseite eine parallel zur Kreisebene orientierte Klinge und an seiner radial inneren Stirnseite eine Anlaufschräge auf. Die Anlaufschrägen sämtlicher Klingenträger bilden gemeinsam eine konische Ausnehmung, in die ein korrespondierend geformter Stempel eingeführt wird, um die Klingenträger gemeinsam nach jeweils radial außen zu verschieben, sodass die Klingen in die Zahnköpfe einschneiden und das herausgelöste Blechmaterial zu einer nach außen gebogenen Stabilisierungsbrücke umformen. Aus Stabilitätsgründen ist jedoch jeder Klingenträger breiter als ein einzelner Zahn. Es ist daher nicht möglich, alle Zähne gleichzeitig, d.h. in demselben Einstichschritt, mit dem gewünschten Schlitz zu versehen. Vielmehr kann in einem einzigen Einstichschritt nur ein Teil der Zahnköpfe, typischerweise jeder zweite Zahnkopf, mit einem Schlitz versehen werden. Danach wird das Einstichwerkzeug gewechselt und durch ein entsprechend aufgebautes, jedoch um eine Zahnbreite verdrehtes Werkzeug ersetzt, mit welchem dann ein zweiter Einstichschritt durchgeführt wird, um die übrigen Zahnköpfe mit Schlitzen zu versehen. Alternativ wird ein sog. Transferwerkzeug verwendet, bei dem lediglich eine neue Werkzeugstufe zum Einsatz kommt. Nachteilig in beiden Fällen ist, dass der Werkzeugwechsel bzw. -transfer in der Praxis häufig zu einem geringfügigen Positionsunterschied der in den unterschiedlichen Einstichschritten hergestellten Schlitzen führt. Die Schlitze, und damit die Anlageflächen für den Sicherungsring, liegen dann nicht in derselben Ebene, sodass ein in die Schlitze gepresster Sicherungsrings wellenförmig verformt wird. Dies kann zu Ungleichförmigkeiten in der Momentenübertragung der Kupplungsanordnung und insbesondere zu unerwünschten Systemschwingungen führen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Kupplungsanordnung derart weiterzubilden, dass die Gleichförmigkeit der Momentenübertragung verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass der erste Sicherungsring andere, in Umfangsrichtung zwischen den ersten Anlage-Nutabschnitten angeordnete und als erste Passage-Nutabschnitte wirkende erste Nutabschnitte ohne Schlitzwandkontakt durchsetzt.
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Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass zur sicheren Anlage des Sicherungsrings nicht sämtliche Nutabschnitte erforderlich sind. Theoretisch genügen drei Anlagepunkte zur Positionsdefinition eines Rings. In der Praxis ist dies jedoch ungenügend, da der Sicherungsring bei Betrieb der Kupplungsanordnung erheblichen Druckkräften ausgesetzt ist, die bei unzureichender Anlage zu seiner Verformung führen können. Andererseits haben die Erfinder erkannt, dass eine vollumfängliche Anlage des Sicherungsrings bzw. eine Anlage in sämtlichen Nutabschnitten nicht erforderlich ist, um die notwendige Stabilität zu liefern. Mit der Erfindung werden die Anlagepunkte also auf einen Teil der Nutabschnitte, insbesondere diejenigen Nutabschnitte, die in einem gemeinsamen Herstellungsprozess erzeugbar sind, reduziert. Typischerweise ist dies jeder zweite Nutabschnitt. Die übrigen Nutabschnitte, die hier als Passage-Nutabschnitte bezeichnet werden, sind bewusst deplatziert und im Vergleich zur Dicke des Sicherungsrings überproportioniert, sodass der Sicherungsring ihre Schlitzwände nicht kontaktiert.
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Zwar kommt es, wie oben erläutert, im Hinblick auf die Schlitzpositionierung ausschließlich auf die Höhenlage derjenigen Schlitzwand eines Anlage-Nutabschnitts an, an der der Sicherungsring im Montageendzustand anliegt. Die Position der gegenüberliegenden Schlitzwand, d.h. die Breite des Schlitzes, ist weitgehend irrelevant, solange der Sicherungsring in dem Schlitz Platz findet. Gleichwohl wird in der Regel, nicht zuletzt aus Stabilitätsgründen, der Schlitz eines Anlage-Nutabschnittes so klein wie möglich dimensioniert werden, d.h. in seiner Breite in etwa der Dicke des Sicherungsrings entsprechen. Daher ist bevorzugt vorgesehen, dass die Schlitzbreite der Passage-Nutabschnitte größer ist als die Schlitzbreite der Anlage-Nutabschnitte. So ist es nämlich möglich, die Schlitze der Passage-Nutabschnitte im Vergleich zu den Anlage- Nutabschnitt in Anlagerichtung des Sicherungsrings zu versetzen und gleichzeitig genug Raum für den Sicherungsring zu lassen, sodass dieser nicht die rückwärtigen Schlitzwände der Passage-Nutabschnitte touchiert, sondern die Passage-Nutabschnitte ohne Wandkontakt durchsetzt.
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Der Fachmann wird erkennen, dass ein Kontakt des Sicherungsrings mit dem Nutgrund der Nutabschnitte - seien es Anlage- oder Passage- Nutabschnitte die Wirkung der Erfindung nicht beeinflusst.
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Die Erfindung ist weitgehend unabhängig von der speziellen Gestaltung der Kupplungsanordnung. Insbesondere kann sie mit Vorteil bei einfachen Kupplungsanordnungen mit lediglich einer Lamellenkupplung eingesetzt werden. Besondere Vorteile entfaltet die Erfindung jedoch im Kontext einer Doppelkupplungsanordnung mit axial benachbart zueinander angeordneten Lamellenkupplungen. Bei derartigen Doppelkupplungsanordnungen werden die Außenlamellenträger beider Lamellenkupplungen von einem einstückig ausgebildeten, topfartigen, gemeinsamen Lamellenträger gebildet. Dieser muss mindestens zwei Nuten zur Fixierung zweier Sicherungsringe, nämlich mindestens einen für jede Lamellenkupplung aufweisen. Hierbei muss sowohl die Relativpositionierung der Nutabschnitte jeder einzelnen Nut als auch die Relativpositionierung der beiden Nuten zueinander mit höchster Präzision vorgenommen werden. Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird also das oben erläuterte Prinzip der Reduzierung der Anlagepunkte für die jeweilige Nut jedes Sicherungsrings separat angewendet, wobei jedoch bei der praktischen Fertigung sämtliche in einen Zahn einzubringenden Schlitze in einem einzigen Fertigungsschritt, insbesondere Einstichschritt, erzeugt werden. Ausführlich formuliert bedeutet die vorteilhafte Anwendung der Erfindung auf eine Doppelkupplungsanordnung, dass, ausgehend von der eingangs erläuterten, erfindungsgemäßen Einfach-Kupplungsanordnung, eine zweite Lamellenkupplung umfasst ist mit
- - einem zweiten Innenlamellenträger, auf dem ein Satz zweiter Innenlamellen axial verschieblich angeordnet ist,
- - einem zweiten Außenlamellenträger, der einstückig mit dem ersten Außenlamellenträger ausgebildet ist und auf dem axial abwechselnd mit den zweiten Innenlamellen ein Satz zweiter Außenlamellen axial verschieblich angeordnet ist, und
- - einem Satz zweiter Abstützfedern, mittels derer die Lamellen wenigstens eines der Sätze zweiter Lamellen gegeneinander federabgestützt sind,
wobei die zweiten Innenlamellen, die zweiten Außenlamellen und die zweiten Abstützfedern gemeinsam ein dem ersten Lamellenpaket axial benachbartes, zweites Lamellenpaket bilden, und wobei als axialer Anschlag für das zweite Lamellenpaket ein zweiter Sicherungsring angeordnet ist, der die Topfwand innen in einer zweiten Nut umläuft, die aus zweiten Nutabschnitten besteht, welche als in Umfangsrichtung längserstreckte zweite Schlitze in die Zahnköpfe der Zähne eingebracht sind, wobei der zweite Sicherungsring aufgrund der von den zweiten Abstützfedern erzeugten Federvorspannung des zweiten Lamellenpaketes jeweils an einer der jeweils zwei Schlitzwände einiger als zweite Anlage-Nutabschnitte wirkender zweiter Nutabschnitte anliegt und der zweite Sicherungsring andere, in Umfangsrichtung zwischen den zweiten Anlage-Nutabschnitten angeordnete und als zweite Passage-Nutabschnitte wirkende zweite Nutabschnitte ohne Schlitzwandkontakt durchsetzt.
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Bei der Umsetzung dieses Prinzips haben sich zwei Varianten als besonders Vorteilhaft erwiesen. Bei einer ersten Variante, ist vorgesehen, dass die Anlage-Nutabschnitte der ersten Nut in selben Zähne eingebracht sind wie die Anlage-Nutabschnitte der zweiten Nut. Insbesondere bei Ausführungsformen, bei denen sich Anlage-Nutabschnitte und Passage-Nutabschnitte zahnweise abwechseln, bedeutet dies auch, dass die Passage-Nutabschnitte der ersten Nut in dieselben Zähne eingebracht sind wie die Passage-Nutabschnitte der zweiten Nut. Auf Zahnebene lässt sich bei dieser Variante als zwischen Anlage-Zähnen und Passage-Zähnen unterscheiden. Für den Herstellungsprozess bedeutet dies, dass bei der gemeinsamen Bearbeitung aller Anlage-Zähne höchste Präzision walten muss, wohingegen die Bearbeitung der Passage-Zähne vergleichsweise grob und mit großer Schlitzbreite erfolgen kann.
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Bei einer anderen, ebenfalls als vorteilhaft erkannten Variante ist hingegen vorgesehen, dass die Anlage-Nutabschnitte der ersten Nut in dieselben Zähne eingebracht sind, wie die Passage-Nutabschnitte der zweiten Nut. Insbesondere bei Ausführungsformen, bei denen sich Anlage-Nutabschnitte und Passage-Nutabschnitte einer Nut zahnweise abwechseln, bedeutet dies auch, dass die Passage-Nutabschnitte der ersten Nut in dieselben Zähnen eingebracht sind, wie die Anlage-Nutabschnitte der zweiten Nut. Bei dieser Variante trägt also jeder Zahn sowohl einen Passage-Nutabschnitt als auch einen Anlage-Nutabschnitt. Folglich müssen sämtliche Zähne mit der gleichen Präzision bearbeitet werden. Diese ist jedoch im Gegensatz zur Fertigung der Bearbeitung der Anlage-Zähne bei der weiter oben beschriebenen, ersten Variante reduziert, da hier die Relativpositionierung der beiden Nuten nicht im selben Bearbeitungsschritt berücksichtigt werden muss. Vielmehr muss während des Präzisions-Fertigungsschrittes der ersten Nut, nämlich bei der Fertigung von deren Anlage-Nutabschnitten, die Position der zweiten Nut nur grob, nämlich im Rahmen der Fertigung von deren Passage-Nutabschnitten, berücksichtigt werden. Umgekehrt muss im Rahmen des Präzisions-Fertigungsschrittes der zweiten Nut die Position der ersten Nut nur grob berücksichtigt werden.
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Wie im Stand der Technik hinreichend bekannt und oben erläutert, ist es auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft, die Nutabschnitte durch Einstiche in die Zähne der Topfwand zu bilden, deren Blechumformungsmaterial dann nach radial außen gebogene Stabilisierungsbrücken bildet.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden, speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnitt- und Detaildarstellung einer Doppelkupplungsanordnung zur vorteilhaften Anwendung der vorliegenden Erfindung
- 2 eine Darstellung zur Illustration des Herstellungsverfahrens des Außenlamellenträgers der Kupplungsanordnung von 1
- 3 Schneidwerkzeuge und resultierende Sicherungsring-Positionen gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung
- 4 Schneidwerkzeuge und resultierende Sicherungsring-Positionen gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung mit Detailvergrößerung mit einer als Doppelkupplung ausgebildeten Kupplungsanordnung 10, die zur Anwendung der vorliegenden Erfindung besonders geeignet ist. Die Kupplungsanordnung 10 weist zwei einzelne Lamellenkupplungen 100, 200 auf, die einander axial benachbart sind. Die erste Lamellenkupplung 100 weist einen ersten Außenlamellenträger 110 und einen ersten Innenlamellenträger 120 auf, die gemeinsam ein erstes Lamellenpaket 130 drehfest und axial verschieblich lagern. Das erste Lamellenpaket 130 umfasst einen Satz als Belaglamellen ausgebildeter erster Außenlamellen 131 und einen Satz als Stahllamellen ausgebildeter erster Innenlamellen 132. Die ersten Außenlamellen 131 und ersten Innenlamellen 132 sind axial abwechselnd angeordnet. Zwischen den ersten Außenlamellen 131 stützen sich erste Wellfedern 133 ab, mit denen sie in axialer Trennrichtung federvorgespannt werden. Das erste Lamellenpaket 130 stützt sich einerseits gegen einen ersten Betätigungskolben 140 und andererseits gegen einen ersten Stützring 150 ab. Der erste Stützring 150 liegt seinerseits an einem als Sprengring ausgebildetem ersten Sicherungsring 160 an, der in einer ersten Nut 170 liegt, die in die Topfwand 111 des topfartig ausgebildeten ersten Lamellenträgers 110 eingearbeitet ist. Wie insbesondere aus der Detailvergrößerung von 1 erkennbar, wird die exakte Position des ersten Sicherungsrings 160 durch die Position der in Bezug auf das erste Lamellenpaket 130 axial äußeren Nutwand 171 der ersten Nut 170 bestimmt.
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Die zweite Lamellenkupplung 200 weist einen zweiten Außenlamellenträger 210 und einen zweiten Innenlamellenträger 220 auf, die gemeinsam ein zweites Lamellenpaket 230 drehfest und axial verschieblich lagern. Das zweite Lamellenpaket 230 umfasst einen Satz als Belaglamellen ausgebildeter zweiter Außenlamellen 231 und einen Satz als Stahllamellen 232 ausgebildeter zweiter Innenlamellen. Die zweiten Außenlamellen 231 und zweiten Innenlamellen 232 sind axial abwechselnd angeordnet. Zwischen den zweiten Außenlamellen 231 stützen sich zweite Wellfedern 233 ab, mit denen sie in axialer Trennrichtung federvorgespannt werden. Das zweite Lamellenpaket 230 stützt sich einerseits gegen einen zweiten Betätigungskolben 240 und andererseits gegen einen zweiten Stützring 250 ab. Der zweite Stützring 250 liegt seinerseits an einem als Sprengring ausgebildetem zweiten Sicherungsring 260 an, der in einer zweiten Nut 270 liegt, die in die Topfwand 211 des topfartig ausgebildeten zweiten Lamellenträgers 210 eingearbeitet ist. Wie insbesondere aus der Detailvergrößerung von 1 erkennbar, wird die exakte Position des zweiten Sicherungsrings 260 durch die Position der in Bezug auf das zweite Lamellenpaket 230 axial äußeren Nutwand 271 der zweiten Nut 270 bestimmt.
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Der Fachmann wird erkennen, dass die Bezeichnungen „erster Außenlamellenträger 110“ und „zweiter Außenlamellenträger 210“ dasselbe Bauteil benennen. Analoges gilt für die Bezugszeichen 111 und 211, die dieselbe Topfwand des gemeinsamen Außenlamellenträgers 110, 210 bezeichnen, sowie für die nachfolgend noch einzuführenden Zähne 112, 212 und Stabilisierungsbrücken 113, 213.
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In 1 rechts ist noch ein weiterer Sicherungsring 180 in einer weiteren Nut 181 dargestellt, der jedoch für die vorliegende Erfindung ohne Bedeutung ist. 2 zeigt den radial äußeren Bereich des gemeinsamen Lamellenträgers 110, 210 in axialer Blickrichtung, sodass die gezahnte Struktur seiner Topfwand 111, 211 erkennbar wird. Die nach radial innen gerichteten Zähne 112 sind in 2 durch Pfeile markiert. Im Bereich der Zähne 112 erkennt man an der Außenseite der Topfwand 111, 211 nach außen gebogene Stabilisierungsbrücken 113, 213 die durch einen nachfolgend zu beschreibenden Einstichprozess erzeugt wurden.
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Der Einstichprozess erfolgt in seiner dargestellten und bevorzugten Ausführungsform in zwei Schritten. Für jeden Einstichschritt werden bevorzugt Schneidenträger 300 verwendet, wie sie im oberen Teil der 3 und 4 dargestellt sind. Die Schneidenträger 300 sind in axialer Draufsicht in etwas kreissektorförmig gestaltet, wie dies durch die in 2 eingezeichneten Kreissektoren angedeutet ist. In der im oberen Teil der 3 und 4 dargestellten radialen Schnittansicht der Schneidenträger 300 ist erkennbar, dass sie an ihrer nach radial außen gerichteten Stirnseite mehrere Schneiden 301, 302, 303 aufweisen, die zur Ausbildung der ersten Nut 170 (Schneide 301), der zweiten Nut 270 (Schneide 302) und der weiteren Nut (Schneide 303) dienen. Ihre gegenüberliegende, radial innere, Stirnseite ist mit einer Anlaufschräge versehen, sodass bei ringförmiger Anordnung mehrerer Schneidenträger 300 (jeweils 15 pro Einstichschritt bei der Ausführungsform von 2) eine zentrale, konische Ausnehmung entsteht. Wird eine korrespondieren konisch geformter Stempel in diese Ausnehmung gepresst, erzeugt dies eine radial gerichtete Linearbewegung der Schneidenträger 300, sodass ihre Schneiden 301, 302, 303 mit der Topfwand 111, 211 des gemeinsamen Außenlamellenträgers 110, 210 interagiert. Insbesondere erfolgt die Interaktion im Bereich der Zahnköpfe der Zähne 112, 212, wo Blechmaterial abgelöst und zu einer Stabilisierungsbrücke 113, 213 umgeformt wird. Der sich hierdurch in dem Zahnkopf bildende Schlitz stellt einen Nutabschnitt der jeweiligen Nut 170, 270 dar.
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Wie in 2 erkennbar, sind die Schneidenträger 300 breiter als die Zahnbreite, sodass bei einem Einstichschritt jeweils nur jeder zweite Zahn 112, 212 bearbeitet werden kann. Die dazwischenliegenden Zähne bleiben bei diesem Einstichschritt unbearbeitet. Es ist daher ein weiterer Einstichschritt erforderlich, bei dem die bis dahin unbearbeiteten Zähne 112, 212mit Schlitzen in ihrem Zahnkopf versehen werden. Diese Zweischrittigkeit ist in 2 durch die durchgezogene und gestrichelte Darstellung der die Schneidenträger 300 repräsentierenden Kreissektoren und zugehören Zahnpfeile angedeutet. In einem ersten Einstichschritt werden also die mit durchgezogenen Pfeilen markierten Zähne 112, 212 von den als durchgezogene Kreissektoren repräsentierten Schneidenträgern bearbeitet; in einem zweiten Einstichschritt werden die mit gestrichelten Pfeilen markierten Zähne 112, 212 von den als gestrichelte Kreissektoren repräsentierten Schneidenträgern bearbeitet.
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3 illustriert nun die Ausgestaltung der Schneidenträger 300 und die Gestaltung der ersten und zweiten Nut 170, 270 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die im ersten Einstichschritt verwendeten Schneiden 301, 302 (linker Schneidenträger 300 in 3) sind schmal ausgeführt und präzise positioniert. Die im zweiten Einstichschritt Schneiden 301, 302 (rechter Schneidenträger in 3) sind deutlich breiter ausgebildet und in Richtung der Anlage-Nutwände 171, 271 bewusst deplatziert. Wie im unteren Teil von 3 dargestellt, resultieren eine erste Nut 170 und eine zweite Nut 270, die aus einer Vielzahl von Nutabschnitten zusammengesetzt sind, wobei bei dieser Ausführungsform die (von links gezählt) ungeraden Nutabschnitte als Anlage-Nutabschnitte 172, 272 und die geraden Nutabschnitte als Passage-Nutabschnitte 173, 273 ausgestaltet sind. In 3 sind auch die Sicherungsringe 160, 260 angedeutet. Man erkennt, dass diese im Montageendzustand, d.h. jeweils in Richtung der dargestellten Pfeile federbelastet, nur im Bereich der Anlage - Nutabschnitte 172, 272 an deren einer Nutwand anliegen. Die Passage-Nutabschnitte 173, 273 hingegen werden von den Sicherungsringen 160, 260 ohne Wandkontakt durchsetzt.
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung in gleicher Darstellungsweise wie 3, sodass nachfolgend nur auf die Unterschiede eingegangen werden muss. So wird im ersten Einstichschritt ein Schneidenträger 300 (links in 4) verwendet, dessen oberste Schneide 301 breit, d.h. zur Ausbildung eines Passage-Nutabschitts 173 der ersten Nut 170, und dessen mittlere Schneide 302 schmal und präzise positioniert, d.h. zur Ausbildung eines Anlage-Nutabschnitts 272 der zweiten Nut 270, gestaltet ist. Der zum Einsatz während des zweiten Einstichschrittes vorgesehene Schneidenträger 300 (rechts in 4) weist hingegen eine schmal ausgebildete und präzise positionierte, oberste Schneide 301 auf, die zur Ausbildung eines Anlage-Nutabschnitts 172 der ersten Nut 170 dient, und eine breit ausgebildete mittlere Schneide 302, die der Ausbildung eines Passage-Nutabschnitts 273 der zweiten Nut 270 dient.
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Bei der Ausführungsform gemäß 3 lassen sich also Anlage-Zähne, welche lediglich Anlage-Nutabschnitte 172, 272 tragen, von Passage-Zähnen, die lediglich Passage-Nutabschnitte 173, 273 tragen, unterscheiden. Bei der Ausführungsform gemäß 4 hingegen trägt jeder Zahn 112, 212 sowohl einen Anlage- wie auch einen Passage-Nutabschnitt, nämlich entweder einen Anlage-Nutabschnitt 172 der ersten Nut 170 und einen Passage-Nutabschnitt 273 der zweiten Nut 270 oder einen Passage-Nutabschnitt 173 der ersten Nut 170 und einen Anlage-Nutabschnitt 272 der zweiten Nut 270.
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Natürlich stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen Offenbarung ein breites Spektrum an Variationsmöglichkeiten an die Hand gegeben. Insbesondere lässt sich das erfindungsgemäße Prinzip sowohl auf Kupplungsanordnungen mit einer Lamellenkupplung als auch mit 2 oder mehrerer Lamellenkupplungen anwenden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kupplungsanordnung
- 100
- erste Lamellenkupplung
- 110
- erster Außenlamellenträger, gemeinsamer Lamellenträger
- 111
- Topfwand von 110
- 112
- Zahn von 111
- 113
- Stabilisierungsbrücke von 112
- 120
- erster Innenlamellenträger
- 130
- erstes Lamellenepaket
- 131
- erste Außenlamelle
- 132
- erste Innenlamelle
- 133
- erste Wellfeder
- 140
- erster Betätigungskolben
- 150
- erster Stützring
- 160
- erster Sicherungsring
- 170
- erste Nut
- 171
- Anlagefläche von 170
- 172
- Anlage-Nutabschnitt
- 173
- Passage-Nutabschnitt
- 180
- weiterer Sicherungsring
- 181
- weitere Nut
- 200
- zweite Lamellenkupplung
- 210
- zweiter Außenlamellenträger, gemeinsamer Lamellenträger
- 211
- Topfwand von 210
- 212
- Zahn von 211
- 213
- Stabilisierungsbrücke von 212
- 220
- zweiter Innenlamellenträger
- 230
- zweites Lamellenepaket
- 231
- zweite Außenlamelle
- 232
- zweite Innenlamelle
- 233
- zweite Wellfeder
- 240
- zweiter Betätigungskolben
- 250
- zweiter Stützring
- 260
- zweiter Sicherungsring
- 270
- zweite Nut
- 271
- Anlagefläche von 270
- 272
- Anlage-Nutabschnitt von 270
- 273
- Passage-Nutabschnitt von 270
- 300
- Schneidenträger
- 301
- oberste Schneide von 300
- 302
- zweite Schneide von 300
- 303
- dritte Schneide von 300