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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft einen Fluid-Dispenser für den Nahrungsmittelversorgungsbereich nach Patentanspruch 1.
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Die Erfindung betrifft insbesondere einen Fluid-Dispenser für den Nahrungsmittelversorgungsbereich mit einem formfesten Gehäuse zur Aufnahme eines Schlauchbeutels mit einem viskosen Inhaltsstoff, wobei der Fluid-Dispenser zudem zur Aufnahme von Schlauchbeuteln ausgebildet ist, die eine am Schlauchbeutel selbst angebrachte oder anbringbare Ausgabevorrichtung zur dosierten Abgabe des Inhaltsstoffes aufweisen, und wobei weiterhin der Schlauchbeutel im Fluid-Dispenser in einer vorbestimmten Lage einsetzbar und befestigbar ist und wobei eine Hilfsvorrichtung vorhanden ist, mit der durch mechanische Druckeinwirkung auf den Schlauchbeutel der im Schlauchbeutel befindliche viskose Inhaltsstoffe in Gebrauchslage des Fluid-Dispensers kontinuierlich in Richtung zu der Ausgabevorrichtung am Schlauchbeutel drängbar ist.
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Im Nahrungsmittelversorgungsbereich müssen heutzutage sehr grosse Mengen von viskosen Produkten zwecks Einhaltung von hygienischen Bedingungen in sogenannten Schlauchbeuteln geliefert werden. Diese Schlauchbeutel sind flexible Behälter bei denen oftmals auch eine Ausgabevorrichtung zum Beispiel in der Form einer Dosierpumpe integriert oder zumindest aufsetzbar ist und die in der Gesamtheit für den Einmalgebrauch vorgesehen sind. Auf diese Weise soll eine Kontamination der zumeist verderblichen viskosen Produkte (z.B. Saucen etc.) verhindert werden. Es soll zudem auch möglichst verhindert werden, dass während des Entleervorganges Luft in die Schlauchbeutel eindringt, weil eindringende Luft die Kontamination begünstigen kann und der Luftsauerstoff auch die Qualität der Produkte beeinträchtigen kann. Dennoch möchte man natürlich die Schlauchbeutel so vollständig wie nur möglich entleeren. Letzteres ist selbst bei Lösungen mit Einweg-Dosierpumpen oftmals ein Problem, denn das unkontrollierte Zusammensacken der Schlauchbeutel beim Entleerungsprozess und die damit verbundene Faltenbildung des Schlauchbeutels bewirken sehr oft, dass ein beträchtlicher Anteil des Schlauchbeutelinhalts in den Knitterfalten hängen bleibt und somit nicht entleerbar ist. Schätzungen eines grossen Verteilers im weltweiten Nahrungsmittelversorgungsbereich gehen davon aus, dass nur schon bei einer Entleerbarkeit von 96% anstelle von 88% eine jährliche Einsparung des Schlauchbeutelinhalts im Wert von annähernd 1 Million $ erzielt werden könnte.
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Grundsätzlich ist natürlich bekannt, dass die effektiv erreichbare Entleerbarkeit eines Schlauchbeutels immer von verschiedenen Faktoren abhängig ist, so etwa von der Entleerungsrate, der Viskosität des Produkts und der Art der Schlauchbeutelanordnung und Verformung während des Entleerungsprozesses. Andere Faktoren, wie beispielsweise die Konstruktionsweise der Ausgabeeinrichtung bzw. der Aufbau der verwendeten Dosierpumpe, können ebenfalls eine Rolle spielen.
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Zur zumindest annähernd vollständigen Entleerung von Schlauchbeuteln im Nahrungsmittelsektor sind schon vor dem Aufkommen von Dosierpumpen verschiedene Vorrichtungen und Methoden vorgeschlagen und realisiert worden. Diese umfassen beispielsweise das einfache Auslaufenlassen durch den natürlichen Einfluss der Gravitation, Aussaugvorrichtungen und Ausquetschvorrichtungen, bei denen der Schlauchbeutel beispielsweise zwischen zwei festen Platten unter Krafteinwirkung ausgepresst wird. Einfaches Auslaufenlassen kann aber insbesondere bei zähflüssigen Produkten wegen der erforderlichen Zeitdauer kaum auf Akzeptanz stossen und sowohl das Aussaugen wie auch das Zusammenquetschen bergen wegen der grösstenteils unkontrollierbaren Faltenbildung bei der Anwendung das erwähnte Risiko, dass die vollständige Entleerbarkeit wegen der Blockierung der Auslaufwege durch die Knitterfalten behindert wird.
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Ein Beispiel einer Vorrichtung zur Ausgabe von eher zähflüssigen Produkten ist in der
US3257039A beschrieben. Die
US3257039A zeigt einen Dispenser zur Abgabe von Zahnpasta aus zusammenpressbaren Tuben, wobei die Tuben zwischen zwei gezahnten Auspressrollen mittels einer manuell zu betätigenden Hebelvorrichtung vom Tubenende her ausgedrückt werden. Die Tuben sind nicht im eigentlichen Sinn aufgespannt sondern lediglich zwischen den Auspressrollen und einer Ausnehmung am Ausgabeende des Dispensers in einer Position gehalten und die Tuben haben auch keine am Tubenkörper selbst angebrachte Ausgabevorrichtung. Es gibt lediglich eine einfedernde Verschlusskappe am Gehäuse des Dispensers. Da die Hebelvorrichtung schlitzgeführt ist, können die Hebelvorrichtung und damit auch die Auspressrollen leicht seitlich verkippen. Im Prinzip ist es aber eine manuell unterstützte Auslauflösung.
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Die
US5638989A beschreibt einen Dispenser zur Abgabe von Fluiden aus Schlauchbeuteln. Die Schlauchbeutel sind dabei in einer Dreipunktaufhängung gehalten bzw. aufgespannt, nämlich zwischen zwei oberen Aufhängehaken und einer unteren Aufnahmeöffnung zum Festhalten einer Ausgabevorrichtung, wobei die Ausgabevorrichtung ihrerseits am Schlauchbeutel selbst angebracht ist. Die Entleerung erfolgt unter dem Einfluss der Schwerkraft, es ist aber auch noch ein schwenkbare Spannbügel vorgesehen, der im mittleren Beutelbereich gegen eine Seitenwand des Schlauchbeutels drückt und offenbar zumindest teilweise die Entleerbarkeit des Schlauchbeutels verbessert.
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Die
US-5490613 beschreibt einen Fluid-Dispenser für den Nahrungsmittelversorgungsbereich mit einem formfesten Gehäuse zur Aufnahme eines Schlauchbeutels mit einem viskosen Inhaltsstoff, wobei der Fluid-Dispenser zudem zur Aufnahme von Schlauchbeuteln ausgebildet ist, die eine am Schlauchbeutel selbst angebrachte und manuell betätigbare Ausgabevorrichtung zur dosierten Abgabe des Inhaltsstoffes aufweisen, und wobei weiterhin der Schlauchbeutel im Fluid-Dispenser in einer vorbestimmten Lage einsetzbar und befestigbar ist und wobei eine Hilfsvorrichtung vorhanden ist, mit der durch mechanische Druckeinwirkung auf den Schlauchbeutel der im Schlauchbeutel befindliche viskose Inhaltsstoffe in Gebrauchslage des Fluid-Dispensers kontinuierlich in Richtung zu der Ausgabevorrichtung am Schlauchbeutel drängbar ist. Die Befestigung des Schlauchbeutels im Gehäuse erfolgt durch eine Aufspannung mittels Aufspannmitteln in der Form einer Dreipunktaufspannung. Die Hilfsvorrichtung besteht aus mindestens einer zwischen zwei seitlichen Gleitführungen im Gehäuse angebrachte Gewichtsrolle, die in Gebrauchslage des Fluid-Dispensers auf dem Schlauchbeutel auf- und anliegt und durch ihr Eigengewicht den im Schlauchbeutel befindlichen viskosen Inhaltsstoff kontinuierlich zu der Ausgabeeinrichtung am Schlauchbeutel zu drängen vermag. Im Prinzip ist es sich bei dieser Offenbarung um eine durch Gewichtsrollen unterstützte Auslauflösung. Da die zwei Gewichtsrollen lediglich in Führungsschlitzen geführt sind, ist ein seitliches Verkippen der Gewichtsrollen aber möglich.
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Da sich keine dieser Lösungen mit der verstärkt auftretenden Knitterfaltenbildung befasst, die insbesondere beim Auspumpen von Schlauchbeuteln in Erscheinung tritt, dann beispielsweise, wenn die am Schlauchbeutel selbst angebrachte Ausgabevorrichtung zur dosierten Abgabe des Inhaltsstoffes desselben eine Dosierpumpe ist, vermögen auch die gängigen Lösungen mit schwerkraftausnützenden Gewichtsrollen mit seitlichen Gleitführungen nicht zu befriedigen. Weil die Knitterfaltenbildung weitgehend unkontrollierbar und zufällig ist, können diese auch einseitig auftreten. Wenn dies der Fall ist, wird die Auslaufunterstützung durch Gewichtsrollen ebenfalls einseitig, weil sie verkippen können unter Umständen sogar an einseitig entstandenen Knitterfalten hängen bleiben. In den Taschen solcher Knitterfalten verbleibt oftmals unentleerbarer Inhaltsstoff. In solchen Fällen wird dann auch das Ziel, nämlich die erwähnte möglichst vollständige Entleerung des Schlauchbeutels, nur ungenügend erreicht.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Lösung für eine möglichst vollständige Entleerung von Schlauchbeuteln mit einem Fluid-Dispenser anzugeben, der für den Lebensmittelsektor besonders geeignet ist. Im Besonderen soll die angestrebte Lösung für Situationen geeignet sein, bei denen die zu entleerenden Schlauchbeutel während der Entleerung zu Knitterfaltenbildung neigen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Lösung beinhaltet, dass bei einem gattungsgemässen Fluid-Dispenser mit einer Hilfsvorrichtung mit einer passiv wirkenden Gewichtsrolle zur Unterstützung einer möglichst vollständigen Entleerbarkeit des Schlauchbeutels die Hilfsvorrichtung mit Lagestabilisierungsmittel versehen ist mit denen die in Gebrauchslage des Fluid-Dispensers horizontale Auf- und Anlage der Gewichtsrolle auf dem Schlauchbeutel stabilisiert wird. Diese Lagestabilisierungsmittel bewirken, dass ein Verkippen der Gewichtsrolle trotz eventueller einseitiger Knitterfaltenbildung weitgehend vermieden werden kann. Diese Massnahme kann somit gewissermassen als Voraussetzung für eine ‚vollständige Auswalzung‘ des Schlauchbeutels trotz allfälliger Knitterfaltenbildung gesehen werden.
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Dabei ist natürlich zu bemerken, dass die angestrebte ‚vollständige Auswalzbarkeit‘ des Schlauchbeutels trotz vorhandener Knitterfalten natürlich auch noch davon abhängt, ob die Gewichtsrolle Stellen mit Knitterfalten bei ihrer Abwärtsbewegung überhaupt überwinden kann. Dazu braucht die Gewichtsrolle eine gewisse Nachgiebigkeit, die aber auch nicht zu gross sein darf weil sonst die Auswalzbarkeit an sich in Frage gestellt ist. Es hat sich herausgestellt, dass eine Schaumstoffummantelung der Gewichtsrolle mit einer bestimmten Ummantelungs-Schaumstoffschichtdicke besonders vorteilhaft ist. Praxisversuche mit Standard-Schlauchbeuteln und daran angebrachten Dosierpumpen haben gezeigt, dass sich mit dieser Merkmalskombination Entleerungsraten von 96% bis 98% erreichen lassen.
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Diese und weitere Vorteile gehen auch aus der nachfolgenden Detailbeschreibung eines Ausführungsbeispieles für einen erfindungsgemässen Fluid-Dispenser hervor.
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Dabei zeigt
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1 das geöffnete Gehäuse eines Fluid-Dispensers ohne eingesetzten Schlauchbeutel und ohne Gewichtsrolle in einer Ansicht von oben,
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2 das Gehäuse von 1 mit eingesetztem Schlauchbeutel in einer räumlichen Ansicht,
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3 das Gehäuse von 1 mit eingesetztem Schlauchbeutel und eingesetzter Gewichtsrolle in einer räumlichen Ansicht,
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4 die Gewichtsrolle in einer räumlichen Ansicht,
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5 eine Schnittzeichnung durch das geschlossene Gehäuse von 1,
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6 ein schematischer Teilschnitt durch das Gehäuse von 1 zur Erläuterung der Funktion,
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7 ein weiterer schematischer Teilschnitt durch das Gehäuse von 1 zur Erläuterung der Restentleerung,
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8 ein Schlauchbeutel mit einer daran angebrachten Dosierpumpe in räumlicher Ansicht, und
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9 ein Fluid-Dispenser mit dem auf- bzw. eingesetzten Gehäuse von 1.
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Die 1 zeigt das geöffnete Gehäuse 1 eines Fluid-Dispensers ohne eingesetzten Schlauchbeutel 2 und ohne Gewichtsrolle 3 (letztere siehe 2 und 3) in einer Ansicht von oben. Das Gehäuse 1 besteht aus einem (aufgeklappten) oberen Gehäuseteil 1a und einem unteren Gehäuseteil 1b, die über Scharniere (nicht dargestellt) in einem Scharnierbereich 4 gelenkig miteinander verbunden sind und die in zugeklappter Stellung mit einer Schliessvorrichtung, beispielsweise einem einfedernden Schieber (nicht dargestellt), verschliessbar sind. Die Begriffe unteres Gehäuseteil und oberes Gehäuseteil beziehen sich hier lediglich auf die dargestellte und zur Bestückung mit einem Schlauchbeutel geeignete Handhabungslage. Mindestens das obere Gehäuseteil 1a ist zur Versteifung mit einer Rippenstruktur versehen.
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Mindestens eines der beiden Gehäuseteile 1a, 1b, hier das untere Gehäuseteil 1b, hat beidseitig in Randbereichen innenliegende und als Zahnstangen ausgebildete Führungen 5 die sich im Wesentlichen über die ganze Breite des Gehäuses erstrecken. Die Führungen 5 sind Teilkomponenten von Lagestabilisierungsmitteln für die Gewichtsrolle 3. Dies wird im Folgenden noch näher erläutert werden.
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Im unteren Gehäuseteil 1b befinden sich obere Aufspannmittel 6a, 6b, die als Klemmmittel ausgebildet sind. Im unteren Gehäuseteil 1b befindet sich ein unteres Aufspannmittel 6c in der Form einer Passform-Halterung für eine am Schlauchbeutel 2 selbst angebrachte oder anbringbare Ausgabevorrichtung 7 zur dosierten Abgabe des Inhaltsstoffes. Die oberen Aufspannmittel 6a, 6b und das untere Aufspannmittel 6c sind in ihrer Gesamtheit als Aufspannvorrichtung bezeichnet und bilden dabei die bereits erwähnte Dreipunktaufspannung für den Schlauchbeutel 2. Der Schlauchbeutel 2 wird im Gehäuse 1 also mittels der Dreipunktaufspannung zwischen den oberen Aufspannmitteln 6a, 6b und dem unteren Aufspannmittel 6c gespannt gehalten. Zur Gewährleistung einer möglichst guten Aufspannung bzw. zur Minimierung der Knitterfaltenbildung während des ganzen Entleerungsprozesses des Schlauchbeutels können für die oberen Aufspannmittel 6a, 6b beispielsweise auch noch zusätzliche Federzüge vorgesehen sein (nicht dargestellt). Damit kann den Dimensionsänderungen des Schlauchbeutels während der Entleerung Rechnung getragen werden.
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Es wurde auch bereits erwähnt, dass die Ausgabevorrichtung 7 am Schlauchbeutel 2 selbst angebracht oder zumindest vor Gebrauch anbringbar ist, weil man ja das Ziel verfolgt, dass der Schlauchbeutel 2 mitsamt der verwendeten Ausgabevorrichtung 7 aus Hygienegründen für den Einmalgebrauch konzipiert sein soll. Die Ausgabevorrichtung 7 kann deshalb beispielsweise eine Einweg-Dosierpumpe 10 oder etwa auch ein Einweg-Eindrück-(push-up type) oder ein Einweg-Drehverschluss sein. Sowohl das Gehäuse 1 wie auch das untere Aufspannmittel 6c sind deshalb so gestaltet, dass sie je nach Art der verwendeten Ausgabevorrichtung dieselbe aufnehmen und ortsfest positionieren können, und zwar in einer Weise, dass zumindest Teile der Ausgabevorrichtung 7 wie ein Fluid-Auslass desselben bei eingesetztem Schlauchbeutel 2 und geschlossenem Gehäuse 1 aus dem letzteren herausragen (vgl. dazu 2). Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ragt die Dosierpumpe 10 aus dem Gehäuse 1, was es natürlich ermöglicht, einen separat mit der Dosierpumpe 10 koppelbaren Dosierpumpenantrieb zu verwenden.
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Weiterhin ist aus der 1 ersichtlich, dass zumindest eines der oberen Aufspannmittel 6a, 6b, hier konkret das obere Aufspannmittel 6b, in der Distanz zum anderen oberen Aufspannmittel verstellbar ist. Dazu ist das obere Aufspannmittel 6b auf einer Spannmittelführung 8 verschieblich und feststellbar angeordnet. Somit kann ein Schlauchbeutel selbst unabhängig vom Füllzustand desselben stets optimal gespannt eingesetzt werden. Zudem ist das obere Aufspannmittel 6b gegenüber dem Gehäuse 1 und gegenüber dem anderen oberen Aufspannmittel 6a versetzt angeordnet, um eine Schrägstellung des eingesetzten Schlauchbeutels 2 im Bereich von 4–6 Winkelgraden zu erreichen. Durch die leichte Schrägstellung erreicht man, dass standardisierte, also einfach herstellbare und im wesentlichen rechteckförmige, Schlauchbeutel in Gebrauchslage des Fluid-Dispensers stets so aufgespannt sind, dass mindestens im Grundseitenbereich des Schlauchbeutels, also dort wo die Ausgabevorrichtung 7 angebracht ist, eine Auslaufneigung entsteht. Durch diese Auslaufneigung ist selbst im Endstadium der Entleerung ein praktisch vollständiges Auslaufen des Schlauchbeutelinhalts in Richtung zur Ausgabevorrichtung 7 gewährleistet. Da die Vorrichtung für standardisierte Schlauchbeutel konzipiert ist, die stets eine gewisse Flexibilität aufweisen und die zudem auch die gezeigte eckseitige Anordnung der Ausgabevorrichtung 7 haben, ist eine solch geringfügige Schrägstellung selbst im Ausgabevorrichtungsbereich kein Problem. Weiter veranschaulicht ist dies in den 2 und 7.
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Die 2 zeigt das Gehäuse 1 von 1 mit eingesetztem Schlauchbeutel 2 in einer räumlichen Ansicht. Deutlich erkennbar ist hier die vorher erwähnte Schrägstellung des Schlauchbeutels 2 in eingesetztem Zustand. Die Ausgabevorrichtung 7 des Schlauchbeutels 2 oder zumindest Teile derselben ragen aus dem unteren Gehäuseteil.
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Die 3 zeigt das Gehäuse 1 von 1 mit eingesetztem Schlauchbeutel 2 und eingesetzter Gewichtsrolle 3 in einer räumlichen Ansicht. Diese Darstellung verdeutlicht auch, in welcher Position die Gewichtsrolle 3 bei der Bestückung des Fluid-Dispensers mit einem vollen Schlauchbeutel 2 einzusetzen ist.
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Die 4 zeigt die Gewichtsrolle 3 in einer räumlichen Ansicht. Deutlich erkennbar ist hier, dass die Gewichtsrolle 3 an Stirnseiten beidseitig Zahnräder 9 aufweist. Letztere können natürlich auch einstückig an einem zylinderartigen Kern 10 der Gewichtsrolle 3 angeformt sein. Die Zahnräder 9 wirken mit den als Zahnstangen ausgebildeten Führungen 5 im Gehäuse 1 zusammen, und zwar in einer Weise, dass die Gewichtsrolle 3 im geschlossenem Gehäuse 1 beidseitig zahnstangengeführt hin- und herbewegbar ist. Da die Zahnräder 9 im geschlossenen Gehäuse 1 nicht aus den Zahnstangenführungen herausspringen können, wird ein seitliches Verkippen der Gewichtsrolle 3 effektiv verhindert. Die Zahnräder 9 und die Zahnstangen sind somit Lagestabilisierungsmittel für eine Hilfsvorrichtung, wobei die Gewichtsrolle, die durch ihr Eigengewicht die im Schlauchbeutel befindlichen Inhaltsstoffe kontinuierlich in Richtung zu der Ausgabevorrichtung zu drängen vermag, als eben diese Hilfseinrichtung gesehen werden kann. Grundsätzlich gibt es bei der Verwendung einer Gewichtsrolle zum angegebenen Zweck auch andere technische Mittel, um eine vergleichbare Lagestabilisierung zu erreichen. Weitere Hinweise dazu folgen im Anschluss an die Figurenbeschreibung des vorliegenden Ausführungsbeispiels.
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Die 5 zeigt eine Schnittzeichnung durch das geschlossene Gehäuse 1 von 1, wobei der Schnitt in den Bereich des Zahnrads 9 und der Führung 5 mit der Zahnstange und gelegt worden ist. Das Gehäuse 1 ist hier in der Gebrauchslage des Fluid-Dispensers dargestellt, also in der Stellung in der sich die Ausgabevorrichtung 7 am tiefsten Punkt der Vorrichtung befindet. Hier ist verdeutlicht, dass die Gewichtsrolle 3 in Abwesenheit eines Schlauchbeutels 2 also ohne weiteres nach unten zur Ausgabevorrichtung 7 rollen könnte.
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Die 6 zeigt einen schematischer Teilschnitt durch das Gehäuse von 1 zur Erläuterung der Funktion. Im Gegensatz zur Darstellung gemäss 5 ist hier ein Schlauchbeutel 2 eingesetzt und bereits etwa zur Hälfte entleert. Die Gewichtsrolle 3 liegt auf dem Schlauchbeutel 2 auf und seitlich an und drängt so den Inhaltsstoff des Schlauchbeutels 2 kontinuierlich in Richtung zu der Ausgabevorrichtung 7. Die seitliche Anlage erfolgt in einem Anlagebereich S, der sich mit fortlaufender Entleerung natürlich nach unten verschiebt. Bereits entleerte Teile des Schlauchbeutels 2 befinden sich oberhalb der Gewichtsrolle 3 und liegen am unteren Gehäuseteil 1b an. Die Gewichtsrolle 3 selbst hat einen zylinderartigen, länglichen und festen Kern 10 und eine den Kern 10 zylindermantelartig umgebende elastische Ummantelung 11. Der feste Kern 10 ist vorzugsweise aus einem schweren Material, beispielsweise Metall. Die elastische Ummantelung 11 ist vorzugsweise aus einem weichen Schaumstoff. Die Schichtdicke der Ummantelung 11 liegt vorzugsweise in einem Bereich von 6 bis 10 mm.
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Wie in der 6 zumindest teilweise gezeigt, verformt sich die weiche Ummantelung 11 durch die Auf- und Anlage am Schlauchbeutel 2. Falls sich im Anlagebereich S am Schlauchbeutel 2 infolge des Abpumpens des Inhaltsstoffes Knitterfalten bilden, kann die Gewichtsrolle 3 diese zufolge der weichen Ummantelung 11 überwinden und wird davon nicht aufgehalten.
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Die 7 zeigt ein weiterer schematischer Teilschnitt durch das Gehäuse 1 von 1 zur Erläuterung der Restentleerung. Offensichtlich ist hier die Gewichtsrolle 3 am unteren Ende des Schlauchbeutels 2 angelangt und kann infolge der leichten Schrägstellung des Schlauchbeutels 2 nicht weiter nach unten rollen. Diese Darstellung macht auch ersichtlich, dass die Schrägstellung des Schlauchbeutels bei der erfindungsgemässen Lösung 2 gering bleiben muss, um eine möglichst gute Entleerbarkeit zu erreichen. Macht man die Schrägstellung zu klein, so können Restmengen nicht mehr zur Ausgabevorrichtung 7 abfliessen. Macht man die Schrägstellung aber zu gross, so kann die Gewichtsrolle 3 gerade wegen der Lagestabilisierungsmittel in diesem kritischen Bereich die Verdrängung der verbleibenden Restmengen nicht mehr unterstützen. Eine Schrägstellung des Schlauchbeutels 2 im Bereich von 4 bis 6 Winkelgraden hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Zur weiteren Verdeutlichung der Vorrichtung als Ganzes ist in der 8 ein gefüllter standardisierter Schlauchbeutel 2 mit einer daran angebrachten Ausgabevorrichtung 7 in der Form einer an sich bekannten Dosierpumpe noch als Ganzes in räumlicher Ansicht dargestellt. Im Wesentlichen ist ein derartiger Schlauchbeutel rechteckförmig und hat eine Länge A und eine Breite B. Das Volumen derartiger Schlauchbeutel bewegt sich vorzugsweise in einem Bereich von etwa 1 bis 12 Litern. Es versteht sich von selbst, dass ein gefüllter Schlauchbeutel nicht mehr exakt rechteckförmig sein wird, sondern sich, wie andeutungsweise dargestellt, stundenglasähnlich verformt. Versuche haben gezeigt, dass die Dimensionsänderungen in Breite B und Länge A vom Leerzustand gegenüber dem Vollzustand im Bereich von etwa 4% bzw. etwa 9% variieren. Das bedeutet natürlich, dass sich die Straffung der Dreipunktaufspannung des Schlauchbeutels 2 zwischen den Aufspannmittel 6a, 6b, 6c im Entleerungsverlauf ebenfalls ändert, was natürlich mit ein Grund ist, weshalb zusätzliche Mittel an der Gewichtsrolle 3 zur Überwindung von entstehenden Knitterfalten notwendig sind.
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Die 9 zeigt schliesslich noch einen Fluid-Dispenser mit dem auf- bzw. eingesetzten Gehäuse von 1. Gezeigt ist eine Aussenansicht des Fluid-Dispensers in Gebrauchslage. Dazu ist das Gehäuse 1 des Fluid-Dispensers in eine Grundeinheit 12 ein- oder aufsetzbar, wobei es von der Grundeinheit 12 in der Gebrauchslage gehalten ist, was bedeutet, dass die Gewichtsrolle 3 im Innern des Gehäuses 1 senkrecht oder zumindest annähernd senkrecht auf den Schlauchbeutel 2 nach unten zu drücken vermag. Die Ausgabevorrichtung 7 ist in dieser Darstellung nicht sichtbar, wohl aber in angedeuteter Weise Steuerungselemente 13 an der Grundeinheit 12, mit der beispielsweise ein Antrieb für eine Einweg-Dosierpumpe am Schlauchbeutel ansteuerbar ist.
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Zurückkommend auf die Lagestabilisierungsmittel zur Lagestabilisierung bzw. Vermeidung eines Abkippens der Gewichtsrolle 3 sei erwähnt, dass es auch noch andere technische Mittel zur Erreichung dieses Ziels gibt. So können beispielsweise in den Führungen 5 konische Nuten und an den beiden Stirnseiten der Gewichtsrolle 3 Führungsräder mit konischer Radrandausformung anstelle von Zahnstangen und Zahnrädern angebracht sein. Auch mit derartigen Konstruktionen lässt sich ein Abkippen der Gewichtsrolle 3 wirksam vermeiden, weil ein gegenseitiges Verkanten praktisch unmöglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3257039 A [0006, 0006]
- US 5638989 A [0007]
- US 5490613 [0008]