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Die Erfindung betrifft einen Austragkopf für einen Flüssigkeitsspender und einen Flüssigkeitsspender mit einem solchen Austragkopf. Vorzugsweise handelt es sich um einen Austragkopf bzw. einen Flüssigkeitsspender zur Abgabe von kosmetischen oder pharmazeutischen Flüssigkeiten in Tropfenform.
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Gattungsgemäße Flüssigkeitsspender und deren Austragköpfe sind üblicherweise dafür ausgebildet, Flüssigkeit, die in einem vorgegebenen Flüssigkeitsstrombereich und/oder Druckbereich zugeführt wird, in der gewünschten Form auszugeben, also beispielsweise in Form einzelner Tropfen. Sofern der Flüssigkeitsspender mit Flüssigkeit versorgt wird, die unmittelbar durch den Benutzer gefördert wird, kann jedoch ein genau definierter Zuführdruck oder Zuführflüssigkeitsstrom nicht gewährleistet werden. So kann ein Benutzer beispielsweise eine Quetschflasche wesentlich stärker zusammendrücken als vorgesehen ist.
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Bei einem gattungsgemäßen Flüssigkeitsspender ist daher im Auslasskanal eine Drosseleinrichtung vorgesehen, also eine Teilstrecke, innerhalb derer beispielsweise durch enge Blenden eine ausreichend hohe Reibung in der Flüssigkeit und zwischen der Flüssigkeit und Wandungen verursacht wird, um einen zu hohen Flüssigkeitsdruck ausreichend zu senken. Insbesondere im Kontext der bereits genannten Tropfenspender spielt dies eine große Rolle, da nur durch eine solche Drosselung gewährleistet werden kann, dass die Druckbeaufschlagung der Flüssigkeit durch den Benutzer nicht einen Austragstrahl statt Tropfen verursacht.
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Eine solche Drosseleinrichtung ist jedoch in mancherlei Hinsicht auch problematisch. Insbesondere kann sie ungewünschterweise verhindern, dass Flüssigkeit aus dem Auslasskanal nach Beendigung des Auslassvorgangs durch den im Flüssigkeitsspeicher entstandenen Unterdruck zurück in den Flüssigkeitsspeicher gesogen wird. Während der Differenzdruck zwischen dem Flüssigkeitsspeicher und einer Umgebung beim Austragen deutlich oberhalb von 1 bar liegen kann, kann prinzipbedingt der Unterdruck zum Rücksaugen von Flüssigkeit aus dem Auslasskanal in den Flüssigkeitsspeicher nie mehr als 1 bar betragen. Praktisch liegt er wesentlich darunter.
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Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
EP 2 949 593 A1 , sind Flüssigkeitsspender bekannt, die über ein Auslassventil verfügen, welches einen durch Flüssigkeitsdruck verlagerbaren Ventilstift aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Austragkopf dahingehend weiterzubilden, dass dieser zum einen eine gedrosselte Abgabe von Flüssigkeit, insbesondere in Tropfenform, gestattet und dennoch zuverlässig eine Entleerung oder Teilentleerung des Auslasskanals in Richtung des Flüssigkeitsspeichers nach Abschluss des Austragvorgangs ermöglicht.
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Es wird zur Lösung dieser Aufgabe ein Austragkopf vorgeschlagen, der ein Gehäuse und eine Kopplungseinrichtung zur Anbringung an einem Flüssigkeitsspeicher aufweist. Weiterhin weist der Austragkopf eine Austragöffnung, durch die hindurch Flüssigkeit in eine umgebende Atmosphäre ausgegeben werden kann, und einen Auslasskanal, der sich von einem in Richtung des Flüssigkeitsspeichers weisenden Einlassbereich bis zur Austragöffnung erstreckt und mittels dessen die Austragöffnung mit Flüssigkeit versorgt werden kann, auf.
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Der Austragkopf verfügt im Auslasskanal über eine Drosseleinrichtung mit einem Drosselkanal zur Verringerung des Flüssigdrucks und/oder des Flüssigkeitsstroms der die Drosseleinrichtung durchströmenden Flüssigkeit.
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Erfindungsgemäß ist die Drosseleinrichtung als schaltbare Drosseleinrichtung ausgebildet, bei der ein minimaler freier Querschnitt des Drosselkanals zwischen einem Drosselzustand und einem Freigabezustand veränderlich ist. In Richtung der Austragöffnung ausströmende Flüssigkeit unterliegt dadurch einer höheren Drosselwirkung als zurück in Richtung des Einlassbereichs einströmende Flüssigkeit.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung sieht somit vor, dass die Drosseleinrichtung während des Austragens von Flüssigkeit eine höhere Drosselung vornimmt, also der Flüssigkeit einen höheren Anteil der durch Überdruck im Flüssigkeitsspeicher gegebenen Energie entzieht, als es nach Beendigung des Austrags beim anschließenden Rücksaugen von Flüssigkeit der Fall ist. Der Wechsel zwischen dem Drosselzustand mit starker Drosselung und dem Freigabezustand mit nur geringer Drosselung erfolgt vorzugsweise gleichsam automatisch, so dass der Benutzer jenseits seiner normalen Handhabungsschritte für einen Flüssigkeitsspender keine weiteren Maßnahmen zu beachten braucht.
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Eine Möglichkeit zur Gestaltung einer schaltbaren Drosseleinrichtung liegt im Vorsehen eines elastisch verformbaren Wandungsabschnittes in der Drosseleinrichtung, welcher durch eine Druckdifferenz oder hiermit einhergehenden Betriebsparametern verlagert wird und somit den Drosselkanal in verschiedenem Maße drosselnd beeinflusst.
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Von Vorzug ist jedoch eine Gestaltung, bei der die Drosseleinrichtung über einen im Drosselkanal zwischen einer Freigabestellung und einer Drosselstellung verlagerbaren Drosselkörper verfügt. Bei diesem Drosselkörper handelt es sich vorzugsweise um einen in sich starren Körper, der meist aus einem im Spenderbereich üblichen Kunststoff gefertigt ist und der in Abhängigkeit seiner Stellung den durch die Drosseleinrichtung bewirkten Strömungswiderstand beeinflusst. Eine aufgrund fehlenden Orientierungsbedarfes vorteilhafte Formgebung eines solchen Drosselkörpers ist die des kugelförmigen Drosselkörpers.
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Bezogen auf eine aufrechte Position des Austragkopfes ist der Drosselkörper in seiner Freigabestellung und in seiner Drosselstellung vorzugsweise auf unterschiedlicher Höhe angeordnet.
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Der Drosselkörper ist bei einer solchen Gestaltung zwischen der Freigabestellung und der Drosselstellung derart frei beweglich, dass er bei aufrechter Position einerseits und bei einer entgegengesetzten Überkopflage andererseits in einem Falle schwerkraftbedingt die Freigabestellung und im anderen Falle schwerkraftbedingt die Drosselstellung einnimmt.
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Bei dieser Gestaltung ist somit vorgesehen, dass der Drosselkörper seine Lage innerhalb des Drosselkanals schwerkraftbedingt oder zumindest auch schwerkraftbedingt ändert. Befindet sich der Flüssigkeitsspender und mit ihm der Austragkopf in einer aufrechten Stellung, bei der die Austragöffnung üblicherweise nach oben weist und ein Boden des Flüssigkeitsspeichers zum Hinstellen des Spenders nach unten weist, so fällt der Drosselkörper auf seine tiefstmögliche Stellung, die gleichzeitig seine Freigabestellung darstellt. Er kann somit den Strömungswiderstand für die zurückströmende Flüssigkeit aus dem Auslasskanal stark verringern. Befindet sich der Spender und der Austragkopf in einer Überkopflage, in der der Boden des Flüssigkeitsspeichers nach oben weist und/oder die Austragöffnung nach unten weist, so fällt der Drosselkörper in entgegengesetzter Richtung in seine dann unterste mögliche Stellung, welches bei dieser Ausrichtung des Spenders die Drosselstellung ist. Hier bewirkt der Drosselkörper eine Erhöhung des Strömungswiderstandes, indem er nur einen kleineren Teilquerschnitt des Drosselkanals für die Durchströmung von austretender Flüssigkeit freilässt.
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Damit der Drosselkörper nicht aufschwimmt, weist er vorzugsweise eine höhere Dichte als die im Flüssigkeitsspeicher vorgehaltene Flüssigkeit auf.
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Der Drosselkörper kann auch derart im Drosselkanal angeordnet sein, dass er durch die durch die Drosseleinrichtung hindurch ausströmende Flüssigkeit in Richtung seiner Drosselstellung verlagert wird und/oder dass er durch die durch die Drosseleinrichtung hindurch einströmende Flüssigkeit in Richtung seiner Freigabestellung verlagert wird.
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Bei dieser beschriebenen Ausgestaltung ist der Drosselkörper derart angeordnet, dass er gleichsam automatisch vom in die eine oder die andere Richtung weisenden Flüssigkeitsstrom mitgerissen wird und dadurch seine Endlage, die Drosselstellung oder die Freigabestellung, einnimmt. Der Drosselkörper ist hierfür insbesondere vorzugsweise zwischen einer Drosselstellung und einer Freigabestellung verlagerbar, die in Strömungsrichtung der Flüssigkeit voneinander beabstandet sind.
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Diese Technik gestattet es, auf die oben beschriebene unterschiedliche Höhe der Drosselstellung und der Freigabestellung des Drosselkörpers zu verzichten. Vorzugsweise jedoch ist der Austragkopf derart gestaltet, dass die Verlagerung des Drosselkörpers sowohl gravitationsbedingt als auch durch die Strömung bedingt veränderbar ist. Hierdurch wird besonders zuverlässig erreicht, dass der Drosselkörper beim Austrag von Flüssigkeit die Drosselstellung und beim Rücksaugen von Flüssigkeit die Freigabestellung einnimmt. Gerade bei hochviskosen Flüssigkeiten wie Lotionen und Cremes stellt es einen Vorteil dar, wenn sowohl die Gewichtskraft als auch der Flüssigkeitsdruck gleichgerichtet die Verlagerung des Drosselkörpers bewirken.
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Vorzugsweise weist der Drosselkanal, der insbesondere vorzugsweise als länglicher Kanal ausgebildet ist, endseitig und vorzugsweise an den beiden gegenüberliegenden Stirnseiten eine Einströmöffnung und eine Ausströmöffnung auf. Der Drosselkörper ist sowohl in einer Freigabestellung als auch in seiner Drosselstellung zwischen dieser Einströmöffnung und dieser Ausströmöffnung angeordnet ist.
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Zusätzlich weist der der Drosselkanal vorzugsweise mindestens eine Seitenöffnung, insbesondere in einem Mantelbereich einer zylindrischen Außenwandung des Drosselkanals auf, wobei der Drosselkörper bei Anordnung in der Drosselstellung zwischen der Seitenöffnung und der Ausströmöffnung angeordnet ist und wobei der Drosselkörper bei Anordnung in der Freigabestellung nicht zwischen der Seitenöffnung und der Ausströmöffnung angeordnet ist.
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Diese Gestaltung sieht demnach vor, dass der Flüssigkeitspfad der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher bis zur beim Austrag in Austragrichtung weisenden Ausströmöffnung des Drosselkanals zweigeteilt ist. Flüssigkeit kann einerseits durch die insbesondere vorzugsweise stirnseitige Einströmöffnung in den Drosselkanal eindringen. Sie kann andererseits durch die beschriebene mindestens eine Seitenöffnung in den Drosselkanal eindringen. Eine solche Gestaltung ist deshalb von Vorteil, da der Drosselkörper durch Verbringung in seine Freigabestellung gleichsam aus dem Strömungspfad der aus dem Auslasskanal zurückströmenden Flüssigkeit herausgezogen wird. Durch die stirnseitige Einströmöffnung jedoch wird der Drosselkörper bei erneutem Austrag von Flüssigkeit zuverlässig in Richtung seiner Drosselstellung kraftbeaufschlagt und verlagert.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Drosseleinrichtung eine elastisch auslenkbare Federeinrichtung auf, mittels derer der Drosselkörper in Richtung seiner Freigabestellung oder in Richtung seiner Drosselstellung kraftbeaufschlagt wird.
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Die genannte Federeinrichtung kann entweder in Richtung der Drosselstellung oder in Richtung der Freigabestellung wirken. Wirkt sie in Richtung der Drosselstellung, so ist in besonders hohem Maße gewährleistet, dass der Drosselkörper besonders zuverlässig nach der Rücksaugung von Flüssigkeit in den Flüssigkeitsspeicher die Drosselstellung einnimmt. Insbesondere ist dies von Vorteil, da hierdurch verhindert wird, dass bei einer Betätigung des Flüssigkeitsspenders zunächst ein kurzer Zeitraum verbleibt, bis der Drosselkörper seine Drosselstellung eingenommen hat und währenddessen Flüssigkeit in ungedrosselter Art austreten kann. Bei einer Kraftbeaufschlagung des Drosselkörpers in Richtung seiner Freigabestellung mittels der Federeinrichtung ist in höherem Maße gewährleistet, dass der Drosselkörper nicht, beispielsweise bedingt durch die Klebrigkeit der auszutragenden Flüssigkeit, in seiner Drosselstellung verbleibt und somit ein Rücksaugen der Flüssigkeit aus dem Auslasskanal verhindert.
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Die Federeinrichtung kann insbesondere als Kunststofffeder ausgebildet sein, vorzugsweise als Schraubenfeder aus Kunststoff. Weiterhin kann die Federeinrichtung einstückig mit dem Drosselkörper ausgebildet sein.
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Die Vermeidung von Metall als Material für die Federeinrichtung wird aufgrund von Korrosionsgefahr als vorteilhaft angesehen. Zudem sind Kunststofffedern üblicherweise kostengünstiger. Eine besonders einfache Gestaltung lässt sich erzielen, wenn sowohl die Einstückigkeit zwischen Federeinrichtung und Drosselkörper als auch die Ausgestaltung aus Kunststoff realisiert ist.
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Der Drosselkanal kann vorzugsweise nach außen durch eine Außenwandung begrenzt sein, insbesondere in länglicher und zylindrischer, vorzugsweise kreiszylindrischer, Form. Sofern eine oder mehrere der oben genannten Seitenöffnungen vorgesehen sind, durchbricht diese vorzugsweise die mantelartige Außenwandung. Der Drosselkörper ist innerhalb der Drosselkanals angeordnet, wobei der Drosselkörper und die Außenwandung des Drosselkanals korrespondierende Anschlagflächen aufweisen, durch die der Drosselkörper im Drosselkanal gesichert ist.
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Die Außenwandung begrenzt den Drosselkanal nach außen und ist vorzugsweise stirnseitig einander gegenüberliegend von der Ausströmöffnung und der Einströmöffnung durchbrochen. Durch die Anschlagsflächen wird der Drosselkörper vorzugsweise formschlüssig innerhalb des Drosselkanals gesichert. Vorzugsweise ist den Anschlagsflächen jeweils eine Einführschräge zugeordnet, so dass der Drosselkörper unter Auslenkung der Anschlagsflächen bei der Montage in den Drosselkanal hineingedrückt werden kann, hierin dann jedoch sicher gegen ein Herausrutschen geschützt ist.
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Die Außenwandung des Drosselkanals kann insbesondere eine Mehrzahl von auslenkbaren und in einer Längsrichtung des Drosselkanals erstreckten Stegen aufweisen, vorzugsweise drei oder vier Stege, an deren Ende insbesondere vorzugsweise die Anschlagsflächen für den Drosselkörper vorgesehen sind.
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Die Verwendung einer Mehrzahl von Stegen, insbesondere die Verwendung von drei oder vier Stegen, führt dazu, dass der Drosselkörper zuverlässig im Drosselkanal geführt ist. Zudem dienen die Bereiche zwischen den Stegen als Seitenöffnung im oben beschriebenen Sinne. Die Verwendung isolierter Stege führt zudem dazu, dass diese unabhängig voneinander ausgelenkt werden können, so dass eine Auslegung dahingehend, dass der Drosselkörper unter Verformung der Stege in den Drosselkanal eingeführt werden kann, vergleichsweise leicht fällt.
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Im Auslasskanal ist vorzugsweise eine Auslassventil vorgesehen, welches bei geringer Druckdifferenz schließt, jedoch bidirektional bei ausreichendem Überdruck oder Unterdruck im Flüssigkeitsspeicher öffnet, so dass es nicht nur einen Austrag bei ausreichendem Überdruck gestattet, sondern auch die Rücksaugung von Flüssigkeit in den Flüssigkeitsspeicher nicht verhindert. Ein erfindungsgemäßer Austragkopf ist dafür vorgesehen, die Belüftung des Flüssigkeitsspeichers über den Auslasskanal erfolgen zu lassen.
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Der von der Erfindung umfasste Flüssigkeitsspender zur Ausbringung von Flüssigkeit, insbesondere zur Ausbringung von kosmetischen oder pharmazeutischen Flüssigkeiten, verfügt über einen Austragkopf der oben beschriebenen Art mit einer Austragöffnung zur Ausgabe von Flüssigkeit in eine umgebende Atmosphäre. Er verfügt weiterhin über einen Flüssigkeitsspeicher, der durch eine lösbare Kopplungseinrichtung oder eine einstückige Gestaltung mit einem Gehäuse des Austragkopfes verbunden ist.
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Der Flüssigkeitsspender ist vorzugsweise als Tropfenspender ausgebildet.
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Insbesondere bei einem solchen Tropfenspender ist es wichtig, die Flüssigkeit vor dem Austrag zu drosseln, damit die Tropfenbildung zuverlässig erfolgen kann. Allerdings ist auch gerade hier das zuverlässige Rücksaugen des Mediums aus dem Auslasskanal von großer Relevanz, da ein einmal mit getrocknetem Medium befüllter Auslasskanal gerade aufgrund der Drosselwirkung kaum ausreichend druckbeaufschlagt werden kann, um diesen wieder von getrocknetem Medium zu befreien.
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Beim Flüssigkeitsspeicher kann es sich insbesondere um eine Quetschflasche oder eine Tube handeln.
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Das Innenvolumen eines Flüssigkeitsspeichers für einen erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspender beträgt vorzugsweise weniger als 300 ml, vorzugsweise weniger als 100 ml, insbesondere vorzugsweise weniger als 50 ml.
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Der Flüssigkeitsspeicher ist dem vorgesehenen Anwendungsfall entsprechend vorzugsweise mit einer kosmetischen oder pharmazeutischen Flüssigkeit befüllt.
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Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspender in einer Gesamtdarstellung.
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2 sowie 3A bis 3C zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des Flüssigkeitsspenders in einer geschnittenen Darstellung sowie seine Drosseleinrichtung bei Verwendung des Flüssigkeitsspenders.
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4 sowie 5A bis 5C zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des Flüssigkeitsspenders in einer geschnittenen Darstellung sowie seine Drosseleinrichtung bei Verwendung des Flüssigkeitsspenders.
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6 und 7 sowie 8A bis 8C zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des Flüssigkeitsspenders in einer geschnittenen Darstellung sowie seine Drosseleinrichtung in perspektivischer Darstellung und bei Verwendung des Flüssigkeitsspenders.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspender 100. Dieser weist als eine Hauptkomponente einen Flüssigkeitsspeicher 90 in Art einer Quetschflasche auf, die bestimmungsgemäß im Bereich von Betätigungsflächen 92 zum Zwecke des Austrags kraftbeaufschlagt wird. Auf den Flüssigkeitsspeicher 90 ist ein Austragkopf 10 aufgesetzt, dessen Gehäuse 20 aus zwei Bauteilen 22 und 26 besteht. Das Bauteil 26 ist eine Applikatorspitze, an deren distalem Ende eine Austragöffnung 38 vorgesehen ist, welche von einer Tropfenbildungsfläche 26A in Form einer Kugelkalotte umgeben ist. Um den Flüssigkeitsspender gegen Austrocknen zu sichern, ist eine Kappe 110 vorgesehen.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des Flüssigkeitsspenders 100 in einer geschnittenen Darstellung. Ebenso wie die nachfolgend noch beschriebenen Ausführungsbeispiele verfügt der Spender über den genannten Flüssigkeitsspeicher 90, an dem das Gehäuse 20 mit dem Basisbauteil 22 und dem Applikatorbauteil 26 befestigt ist. Zum Zwecke des Aufrastens verfügt das Basisbauteil 22 über eine Kopplungseinrichtung 24. Alternativ wäre auch eine einstückige Ausgestaltung denkbar. Zwischen dem Basisbauteil 22 und dem Applikatorbauteil 26 ist ein einstückiges Ventilbauteil eines Auslassventils 36 mit seinem Randbereich eingeklemmt.
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Dieses Ventilbauteil ist in einem Auslasskanal 30 vorgesehen, der sich von einem flüssigkeitsspeicherseitigen Einlassbereich 32 durch eine Drosseleinrichtung 34 und das genannte Auslassventil 36 bis zur Austragöffnung 38 erstreckt.
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Bei Kraftbeaufschlagung des Flüssigkeitsspeicher 90 in der Überkopflage des Flüssigkeitsspenders 100 mit nach unten weisender Austragöffnung 38 gelangt die Flüssigkeit vom Einlassbereich 32 durch die Drosseleinrichtung 34 und das Auslassventil 36 bis zur Austragöffnung 38 und wird dort in Tropfenform abgegeben. Sobald der Austrag abgeschlossen ist und der Benutzer die Kraftbeaufschlagung des Flüssigkeitsspeichers 90 beendet, kommt es im Flüssigkeitsspeicher 90 zu einem Unterdruck und die Flüssigkeit aus dem Auslasskanal 30 soll bestimmungsgemäß zurück in den Flüssigkeitsspeicher 90 gesogen werden.
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Die genannte Drosseleinrichtung 34 ist dafür ausgebildet, beim Austrag von Flüssigkeit diese derart ausreichend zu drosseln, dass die Abgabe eines kontinuierlichen Strahls verhindert wird und stattdessen die gewünschte Tropfenabgabe stattfindet. Beim Rücksaugen jedoch soll nicht oder weniger gedrosselt werden, damit die Flüssigkeit möglichst vollständig zurück in den Flüssigkeitsspeicher 90 gelangen kann.
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Der bis hier beschriebene Aufbau ist für alle drei nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele grundsätzlich identisch.
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Die Drosseleinrichtung 34 des ersten Ausführungsbeispiels der 2 bis 3C besteht aus nur zwei Bestandteilen, nämlich einer Außenwandung 51, die in etwa zylindrisch ausgebildet ist und einen Drosselkanal 50 umgibt, sowie einem im Drosselkanal 50 angeordneten Drosselkörper 52, der im Falle dieser Ausgestaltung als Kugelkörper ausgebildet ist.
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Die Funktionsweise der Drosseleinrichtung 34 wird anhand der 3A bis 3C erläutert.
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3A zeigt einen Ausgangszustand. Bei nicht benutztem und entsprechend der 2 aufrecht stehendem Flüssigkeitsspender 100 liegt der Drosselkörper 52 am distalen Ende des Drosselkanals 50 auf Anschlagsflächen 51B auf, die am distalen Ende innenseitig an der Außenwandung 51 angeformt sind. Diesen Anschlagsflächen 51B gegenüberliegend sind Einführschrägen 51C vorgesehen, die es während der Montage gestattet haben, den Drosselkörper 52 in den Drosselkanal 50 unter Auslenkung dreier Außenwandungsstege 51A der Außenwandung 51 einzubringen.
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Wenn ausgehend vom Zustand der 3A nun die Benutzung beginnt, so bringt der Benutzer den Spender in eine Überkopflage, so dass die Drosseleinrichtung 34 die Stellung der 3B einnimmt. Der Drosselkörper 52 fällt hierdurch schwerkraftbedingt an das gegenüberliegende, proximale Ende des Drosselkanals 50, an dem die Ausströmöffnung 50B vorgesehen ist. Reicht aufgrund eines zu geringen Dichteunterschiedes zwischen dem Drosselkörper 52 und der umgebenden Flüssigkeit die Schwerkraft nicht, um den Drosselkörper 52 in die Stellung der 3B zu verbringen, so wird dies jedoch spätestens durch den aufgebrachten Druck in der Flüssigkeit und deren Strömung erreicht.
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Wie sich anhand der gepunkteten Linien in 3B ersehen lässt, ist der Durchtrittspfad durch den Drosselkanal 50 für die Flüssigkeit hin zu einer Ausströmöffnung 50B jetzt deutlich verengt. Der Drosselkörper 52 füllt zum überwiegenden Teil den Querschnitt des Drosselkanals 50 unmittelbar vor der Ausströmöffnung 50B aus und bewirkt somit eine starke Drosselung der Flüssigkeit. Selbst bei starker Kraftbeaufschlagung des Flüssigkeitsspeichers 90 durch den Benutzer kommt es daher wie gewünscht zu einer Tropfenbildung.
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Nach Ende des Austragvorgangs wird der Spender wieder in seine aufrechte Stellung der 2 verbracht. Wie in 3C ersichtlich ist, fällt der Drosselkörper 52 nun wieder an das distale Ende des Drosselkanals 50 im Bereich der Einströmöffnung 50A, so dass Flüssigkeit aus dem Auslasskanal 30 unproblematisch aufgrund des Unterdrucks im Flüssigkeitsspeicher 90 zurück in diesen eingesogen wird. Die zurückströmende Flüssigkeit unterstützt diese Verlagerung des Drosselkörpers 52.
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Zwar nimmt der kugelförmige Drosselkörper 52 im gleichbleibenden Querschnitt des Drosselkanals 50 immer noch den gleichen Raum ein. Die zurückströmende Flüssigkeit kann jedoch nun durch Seitenöffnungen 50C, die zwischen den auslenkbaren Außenwandungsstegen 51A vorgesehen sind, bei nur geringer Drosselung zurück in den Flüssigkeitsspeicher 90 gelangen.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 4 bis 5C ist die Drosseleinrichtung etwas anders ausgebildet.
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Wie sich anhand der 5A bis 5C ersehen lässt, ist die Außenwandung 61 der Drosseleinrichtung 34 hier sehr ähnlich wie bei der vorangehenden Variante gestaltet. Sie verfügt wiederum über voneinander beabstandete in Längsrichtung erstreckte Außenwandungsstege 61A mit endseitigen Anschlagsflächen 61B und Einführschrägen 61C. Hierdurch ist ein Drosselkörper 62 im Drosselkanal 60 gesichert.
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Abweichend vom vorangegangenen Ausführungsbeispiel ist der Drosselkörper 62 hier als scheibenförmiger Drosselkörper ausgebildet und darüber hinaus einstückig mit einer Federeinrichtung 64 in Form einer Kunststoffschraubenfeder verbunden, an deren dem Drosselkörper 62 gegenüberliegender Seite eine Widerlagerscheibe 65 vorgesehen ist.
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Der Ablauf entsprechend dem zu den 3A bis 3C beschriebene Ablauf führt hier zu folgendem Verhalten.
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In der Überkopflage beim Austrag wird, wie in 5B dargestellt ist, der Drosselkörper 62 gegen das proximale Ende des Drosselkanals 60 gedrückt und versperrt hiermit den überwiegenden Teil der Ausströmöffnung 606. Die Flüssigkeit kann somit nur in stark gedrosselter Form bis zur Austragöffnung 38 gelangen und wird somit hier zuverlässig in Tropfenform abgegeben.
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Nach Beendigung des Austragvorgangs wird der Drosselkörper 62 jedoch beim Rücksaugen von Flüssigkeit aus dem Auslasskanal 30 durch die Flüssigkeit in der in 5C verdeutlichten Weise ausgelenkt, so dass die Drosselwirkung deutlich verringert ist. Somit kann ein Großteil der Flüssigkeit zuverlässig aus dem Auslasskanal 30 durch die Drosseleinrichtung 34 hindurch zurück in den Flüssigkeitsspeicher 90 gesogen werden. Sie verlässt die Drosseleinrichtung hierbei durch die Seitenöffnungen 60C, da eine stirnseitige Einströmöffnung bei dieser Variante durch die Wiederlagerscheibe 65 permanent verschlossen ist. Allerdings könnte diese auch mit einer Durchbrechung ausgestaltet sein, um den Austausch von Flüssigkeit zwischen dem Drosselkanal 60 und dem Flüssigkeitsspeicher 90 zu erleichtern.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß der 6 bis 8C weist die Drosseleinrichtung 34 ebenfalls einen Drosselkanal 70 auf, der sich von einer Einströmöffnung 70A bis zu einer Ausströmöffnung 70B erstreckt. In diesem Drosselkanal 70 ist wiederum ein Drosselkörper 72 vorgesehen, welcher, wie in den 8A bis 8C ersichtlich, mittels Gleithülsen gegenüber dem Gehäuse 20 und der Außenwan- dung 71 verlagerbar ist. Wie sich aus der Darstellung der 7 ersehen lässt, ist an der Innenseite der Außenwandung 71 eine Konusfläche 71D vorgesehen, die im Bereich dreier Aussparungen 71E unterbrochen ist.
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Der entsprechend ebenfalls teilweise konisch geformte Drosselkörper 72 ist wie beim Ausführungskbeispiel der 4 und 5 durch eine Federeinrichtung 74, in diesem Fall vorzugsweise als metallische Schraubenfeder ausgebildet, in Richtung seiner Freigabestellung, dargestellt in 8A, kraftbeaufschlagt.
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Bei einem Austrag wird, wie in 8B dargestellt ist, der Drosselkörper 72 im Bereich seiner Stirnseite 72A kraftbeaufschlagt und dadurch in die Stellung der 8B gedrückt, in der die konusabschnittsförmigen Teilflächen der Außenwandung 71 und des Drosselkörpers 72 aneinander anliegen. Ein Flüssigkeitsstrom kann beim Austrag daher nur noch durch die in 7 dargestellten Durchbrechungen 71E erfolgen. In 8B wird dies durch die gepunktete Linie verdeutlicht. Der Flüssigkeitsstrom ist dadurch stark gedrosselt und somit für die Tropfenabgabe geeignet.
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Nach Ende des Austragvorgangs wird, noch bevor der Spender wieder in seine aufrechte Stellung gebracht wird, der Drosselkörper 72 durch die Federeinrichtung 74 zurück in seine Position der 8A und 8C gedrückt, so dass, wie die durch die gepunkteten Linien dargestellt ist, die Flüssigkeit aus dem Auslasskanal 30 bei nur geringem Strömungswiderstand zurück in den Flüssigkeitsspeicher 90 ge- sogen werden kann.